Multiple Persönlichkeiten und Kämpfen [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Mahmut Aydin
09-01-2014, 16:14
Moin Freunde,

Nur mal so aus reinem Interesse, hat einer von euch Erfahrungen mit Menschen die Multiple Persönlichkeiten entwickelt hatten und bei/mit euch trainiert oder gar gekämpft haben?

Dietrich von Bern
09-01-2014, 20:48
Jeder hat "mehrere Persönlichkeiten" in sich.
Wie extrem hättest Du es denn gerne?

Klaus
10-01-2014, 12:54
Ich bin mir nicht sicher ob jemand der behauptet er hätte "multiple Persönlichkeiten" nicht einfach nur EINEN Schatten hat, der behandelt gehört. Das ist eine so extreme Störung der Persönlichkeit, da wird man andere Probleme haben als "Kampfspocht" machen zu wollen, und ausserdem frequentiert man dann eher die geschlossene Psychiatrie. Ich denke dass die meisten Leute die solchen "Persönlichkeiten" Namen geben und damit hausieren gehen nur vorgeben das wäre so, und tatsächlich nur eine schwer gestörte Person sind die damit kokettiert oder "stört". Zwischen Extremen ständig zu schwanken ist dagegen eher häufig anzutreffen, und die Leute müssen dann halt zusehen dass sie nur das machen, was ihren Zustand nicht instabil macht.

Ich persönlich würde Leuten die solche Schwankungen haben schlicht davon abraten. Sich gegen andere Menschen zu wehren die einen angreifen wird eigentlich immer in die Ursache der Störung wirken, weil die Ursache solcher Störungen eigentlich immer schwerste Traumata in der Kindheit sind, die üblicherweise mit Gewalt einhergegangen sind. Meistens durch die Eltern. An ein normales Training ist da nicht zu denken, da kann man höchstens versuchen, sehr, sehr vorsichtig Einzeltraining und allgemein Körpertraining zu machen, ohne gross Gefühle auszulösen. Wenn da ein Idiot mit denen "sparrt" und die ma so rischtisch treffen will, brechen die entweder zusammen, oder schlagen denjenigen tot. Letzteres würde ich begrüssen, ist aber leider nicht legal.

Mahmut Aydin
10-01-2014, 14:31
ich wollte lediglich von den menschen die damit arbeiten geschrieben bekommen, ob diese menschen trainignsfähig sind oder nich.

also ist hier jemand der mit menschen die diese persönlichkeitsstörungen haben und damit erfahrungen hat die über eine doku auf n24 hinausgehen?

Little Green Dragon
10-01-2014, 15:35
ich wollte lediglich von den menschen die damit arbeiten geschrieben bekommen, ob diese menschen trainignsfähig sind oder nicht.


Kann man pauschal m.E. nicht sagen, hängt immer von der schwere und Ausprägung der Erkrankung ab.

Kenne das jetzt nicht von Training mit KK Bezug sondern aus dem beruflichen Umfeld in der Familie in anderen erzieherischen/pädagogischen Bereichen, aber da ist im Prinzip alles dabei.

Von: "Kann man durchaus mit arbeiten, darf man halt nur nicht überfordern."
Bis zu: "Okay ich ruf dann mal eben in der Klinik an und jetzt geht es in die geschlossene Abteilung."

Was man hier immer berücksichtigen muss, ist das der Betroffene ja nicht "schauspielert", sondern das das für ihn dann tatsächlich Realität ist. Da ist nichts wie im Film: "Ich würde aber gern mit XY sprechen..."

Solange es nur "temporäre" Ausfälle sind, d.h. die Person ist grds. sie selbst und driftet nur ganz kurz ab oder macht komische Dinge, dann mag das noch gehen. Hat man einen wirklich schweren Fall bei dem die Persönlichkeit komplett wechselt oder wechseln kann sehe ich da eher schlechte Chancen. Insbesondere geht man ja davon aus, dass solche Störungen durch Trauma und Stress/Gewalt ausgelöst werden - wer sagt Dir jetzt das beim Training die "gespielte" Gewalt nicht eine Dissoziation auslöst und Du plötzlich vor einem "anderen" Menschen steht der sich nicht daran erinnern kann, dass er den Schlag jetzt eigentlich blocken sollte?

Aber wie gesagt: Pauschal lässt sich das sicher nicht abschließend beurteilen.

Brodala
10-01-2014, 15:41
Ich hatte mal einen "klinischen Psychopathen" im Training, von dessen Störung ich aber nichts wusste. Die Eltern haben mir im Nachhinein eines Zwischenfalls gesagt, dass sie davon ausgingen, dass so ein Training für ihn gut wäre. Und sie wollten ihn nicht stigmatisieren, weswegen sie mir von seinem Gesundheitszustand mal lieber nichts gesagt haben. Also kurzum hatte ich dann einen anderen Schüler, der mit gebrochenem Jochbein, blutiger Nase und keiner Lust auf Training nur schwer davon abzuhalten war, alle Beteiligten zu verklagen. Donnerwetter. Ein ganz besonderer Nachmittag war das.

Little Green Dragon
10-01-2014, 15:44
Ok in die Richtung kann es natürlich auch gehen, ich hätte Mahmut aber eher dahingehend verstanden, dass er als Trainer mit der Person arbeiten möchte und diese nicht einfach so auf andere Schüler "loslässt".

Brodala
10-01-2014, 16:21
Ja klar. Ich find das gut.
Das Ding ist: Jeder, der zu Recht behauptet, er habe irgendeine massive psychische oder körperliche Störung, wird das von einem Arzt gelernt haben. Deswegen empfinde ich die Kooperation mit diesem Fachpersonal als den wichtigsten Schritt vor uns während der Trainings. Wenn ich ganz ehrlich bin, wusste ich nämlich damals gar nicht so richtig, was ein Psychopath so wirklich ist und wo es dann wortwörtlich zu Querschlägern kommen kann im Training. Notwendigerweise muss der Klient/ Schüler das gar nicht selbst wissen oder schlimmer er glaubt es zu wissen und irrt sich möglicherweise. Auch jetzt mit einigen Jahren Erfahrung verzichte ich persönlich nie auf die Kooperation von behandelndem Fachpersonal. Alles andere ist einfach nicht professionell und im schlimmsten Fall gefährlich.

Klaus
10-01-2014, 18:49
Das ist nicht im schlimmsten Fall gefährlich, das ist es von vorneherein. Wie stellt man sich eigentlich eine derartig schwere Persönlichkeitsstörung vor, der spricht plötzlich russisch, lacht, und dann ist alles wieder gut ? Die Leute sind nicht steuerungsfähig, und damit gefährden sie ohne Einfluss darauf sich selbst und andere. Jederzeit. Das ist keine lustige Feixerei, sondern etwas das unter enormem Druck entstanden ist (stark genug um die Psyche zu spalten), und der Druck zeigt sich dann in den Aktionen. Ich habe solche Zusammenbrüche schon gesehen, und ich hätte der Person die das verschuldet hat (vorsätzlich, quasi) am liebsten den Hintern aufgerissen. Wenn so jemand anfängt zu stammeln "Ich weiss nicht mehr wer ich bin", dann hat man nur maximal ein paar Minuten bevor die einem unter dem Stress wegsacken mit Kreislaufversagen. Leider ist das Verständnis dafür was man da tut bei leider grossen Teilen der Bevölkerung irgendwo zwischen Null und Ist mir doch egal.

Kampfsport ist keine lustige Sache für die, sondern konfrontiert die Menschen mit dem Szenario das für ihren Zustand verantwortlich ist - Gewalt. Sowas kann man nur unter allergrösster Zurückhaltung probieren, extrem vorsichtig, und in dem Wissen dass der Mensch jederzeit entweder emotional zusammenbrechen oder austicken kann. Bei ner Frau mag das noch angehen weil man der in solchen Zuständen einigermassen gewachsen ist, aber wenn ein Typ Landwirt von 100 Kilo völlig ausflippt dann hält den niemand auf. Mein Vater war so ein Fall, und der hat als 16jähriger seinem Judotrainer die Arme gebrochen weil der ihn gewürgt hat. Und der Mann wog 78 Kilo.

Gast
11-01-2014, 00:33
Es gibt ganz sicher viele verschiedene Persönlichkeitsstörungen.
Zur "multiplen Persönlichkeit" empfehle ich, das hier zu lesen:
Multiple Persnlichkeiten - Bin ich viele? - Gesundheit - Sddeutsche.de (http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/multiple-persoenlichkeiten-bin-ich-viele-1.1251850)


Fachleute nennen sie heute Dissoziative Identitätsstörung. Darunter verstehen sie allerdings in den allermeisten Fällen nicht die an Rollenspiele erinnernden Auftritte, wie Sybil sie geschildert hat. "Fälle, in denen Patienten Dutzende Persönlichkeiten mit komplett unterschiedlichem Aussehen und Gebaren präsentieren, gab und gibt es - wenn überhaupt - nur extrem selten. Da wurde früher sicher einiges übertrieben", sagt Schmahl. Dass aber Patienten das Gefühl haben, über verschiedene Persönlichkeitsanteile zu verfügen und quälende Gefühle der Entfremdung erleben, dass unterschiedliche Gedächtnisinhalte getrennt voneinander existieren, sehe man in der Praxis sehr wohl. Die therapeutische Erfahrung zeige zudem, so Schmahl, dass diese Patienten von wiederholten Traumatisierungen berichten.


Auch Harald Freyberger, Direktor der psychiatrischen Klinik der Universität Greifswald, hält die Trauma-Theorie für "ein valides Konzept". Unter extremer Belastung könne der Mensch Gefühl und Verstand voneinander trennen. Er könne Teile seines Gedächtnisses, seiner Wahrnehmung oder seines Identitätsgefühls von seinem Bewusstsein abspalten.


Auch wenn die Positionen versöhnlicher und die Debatten sachlicher geworden sind, gibt es noch immer Fachleute, die gänzlich an der Existenz der Krankheit zweifeln. Komplett ausräumen kann man ihre Einwände schwerlich, denn noch immer beruhen Erkenntnisse über die Störung eher auf klinischer Erfahrung denn auf belastbarer Forschung.

Sicher scheint dagegen, dass die Diagnose fortbestehen wird. Bei der aktuellen Überarbeitung des amerikanischen Diagnosekatalogs DSM IV ist vorgesehen, mehrere Krankheitsbilder aus dem Standardwerk herauszunehmen. Die Dissoziative Identitätsstörung steht nicht auf der Streichliste.

Mahmut Aydin
11-01-2014, 15:49
Ok in die Richtung kann es natürlich auch gehen, ich hätte Mahmut aber eher dahingehend verstanden, dass er als Trainer mit der Person arbeiten möchte und diese nicht einfach so auf andere Schüler "loslässt".

dankeschön, dachte das wäre soweit verständlich

Dietrich von Bern
11-01-2014, 16:21
Also wenn einer zu Dir sagt "...wir sind die Legion...", dann nimmst Du besser die Beine in die Hand ;)

Felix Kroll
11-01-2014, 16:26
Also wenn einer zu Dir sagt "...wir sind die Legion...", dann nimmst Du besser die Beine in die Hand ;)

das habe ich zuletzt bei der christvesper gehört.

Kannix
11-01-2014, 17:00
Klasse, der hat immer einen Trainingspartner oder kann gegen sich selbst kämpfen

Gast
11-01-2014, 19:35
Klasse, der hat immer einen Trainingspartner oder kann gegen sich selbst kämpfen
Hast du 'ne Ahnung, wie anstrengend das jedesmal ist, ALLE inneren Stimmen davon zu überzeugen, daß jetzt Training ist?
Macht mich jedesmal fix und fertig ...
Und dann quatscht dir eine der Stimmen garantiert dazwischen, wenn du einen Choke ansetzen willst ...
Das ist die Hölle!
:D

Mahmut Aydin
12-01-2014, 00:18
Also wenn einer zu Dir sagt "...wir sind die Legion...", dann nimmst Du besser die Beine in die Hand ;)

ba dum tzz

Klaus
12-01-2014, 15:17
Aufgrund der grossen Ernsthaftigkeit empfehle ich hier mal eins - BITTE kein Training mit solchen Schwerkranken.

Gast
12-01-2014, 20:37
Hast Recht.
Sorry.
:o

Raging Bull
12-01-2014, 23:14
Ich hatte mal einen "klinischen Psychopathen" im Training, von dessen Störung ich aber nichts wusste. Die Eltern haben mir im Nachhinein eines Zwischenfalls gesagt, dass sie davon ausgingen, dass so ein Training für ihn gut wäre. Und sie wollten ihn nicht stigmatisieren, weswegen sie mir von seinem Gesundheitszustand mal lieber nichts gesagt haben. Also kurzum hatte ich dann einen anderen Schüler, der mit gebrochenem Jochbein, blutiger Nase und keiner Lust auf Training nur schwer davon abzuhalten war, alle Beteiligten zu verklagen. Donnerwetter. Ein ganz besonderer Nachmittag war das.

Find ich interessant. Erstens sind Psychopathiediagnosen im Kindesalter extremst selten, weil die fast ausschließlich dadurch auffallen, dass die den Hamster lieber bei lebendigem Leib sezieren, als zu streicheln, was die gewöhnliche Familie lieber runterspielt und versucht mit erzieherischen Mitteln hinzubekommen und zweitens weil ich davon ausgehen würde, dass sich mit dem Psychopath recht gut arbeiten ließe.

Mich würde die Story dahinter dann doch echt mal interessieren.


On Topic:
Die "multiple Persönlichkeitsstörung" ist hochgradig umstritten. Die Bandbreite von dem, was allgemein als "multiple Persönlichkeitsstörung" diagnostiziert wird, dürfte derart weit sein, dass da von allem was dabei ist - also von "kein Problem" bis "absolut nicht tragbar".

Brodala
13-01-2014, 09:19
Mich würde die Story dahinter dann doch echt mal interessieren.
Schreib mir mal ne PN. Ist ne kurze Geschichte, aber äußerst lehrreich.

Little Green Dragon
13-01-2014, 09:59
Erstens sind Psychopathiediagnosen im Kindesalter extremst selten, weil die fast ausschließlich dadurch auffallen, dass die den Hamster lieber bei lebendigem Leib sezieren, als zu streicheln,

Das kannst Du jetzt so nicht sagen. Den "Psychopathen" wie im Film gibt es in der Realität ja sowieso nicht. Und gerade wenn man in Richtung Asperger und Autismus geht gibt es schon genügend Diagnosen auch im Kindes- bzw. Jugendlichen Alter. Das sind auch Erkrankungen mit starker Auswirkung auf die Psyche und das Verhalten, z.T. auch mit der Folge von schizophrenen psychotische Episoden oder psychotische Depression und bipolare Störungen.

Und landläufig würde man solche Leute dann auch unter dem Oberbegriff des Psychopathen subsumieren (auch wenn es klinisch gesehen ne andere Baustelle ist).

@Brodala
Mich würde der Hintergrund zu Deiner Geschichte auch interessieren, gern per PN

Klaus
13-01-2014, 11:32
Man muss einfach akzeptieren, dass so ein Mensch dann, und sei es nur für Momente, die Kontrolle verlieren kann, mehr als das bei "normalen" Menschen sowieso schon passiert. Es reicht wenn sich der Mensch in sich mit seinen Ängsten und Hemmungen auseinandersetzt, und in dem Moment ein Trainingspartner das ganz falsche Signal setzt. Vielleicht einfach mal ein bischen zu hämisch agiert. Und dann liegt der auf einmal da, und es ist Zeit für "Call me Amber Lance". Wenn der Patient kein 50-Kilo-Hemd ist, sondern ein Typ der ein bischen Kraft mitbringt, ist das richtig gefährlich.

Und die andere Seite ist, dass der eben auch in sich zusammenbrechen kann. Also nicht nur für andere "gefährlich" wird, sondern seine Struktur nicht mehr aufrecht halten kann, und das gibt dann einen üblen Zusammenbruch der nicht schön anzusehen ist. Ggf. auch mit Kreislaufversagen einhergehend.

Helmut Gensler
15-01-2014, 16:51
Ich hatte in meiner Klasse eine Schülerin mit multipler Persönlichkeit. Sie sprach in verschiedenen Tonhöhen mit sich oder spielte auch gegen sich Karten. Es gibt also solche Fälle, sehr sehr real.
Sich in der Pause zur Wehr setzen ging sehr emotional, aber zum Kampfsport ging sie nicht. Ich hätte das auch nur mit einem extra Betreuer gemacht.

Dietrich von Bern
15-01-2014, 20:43
Ich hatte in meiner Klasse eine Schülerin mit multipler Persönlichkeit. Sie sprach in verschiedenen Tonhöhen mit sich oder spielte auch gegen sich Karten.

Machen so etwas nicht sehr viele normale Kinder auch?

Kannix
15-01-2014, 22:05
Machen so etwas nicht sehr viele normale Kinder auch?

Nein, Dir hat man nur erzählt Du wärst normal:D

Nuada
16-01-2014, 08:30
oder spielte auch gegen sich Karten

Typisch für multiple Persönlichkeiten...

Dietrich von Bern
16-01-2014, 09:23
Nein, Dir hat man nur erzählt Du wärst normal:D

HEY! WIR sind normal! :-§ VERSTANDEN? :D

Helmut Gensler
16-01-2014, 17:00
ich bitte darum, über Schülerinnen wie diese keine blöden Witze zu machen. Ihr Leben ist mehr als nur schwierig. Stellt euch einfach vor, wie ich als Lehrer mit ihr auf die Suche nach einer ernsthaften Lehrstelle gegangen bin.

Raging Bull
22-01-2014, 00:24
Das kannst Du jetzt so nicht sagen. Den "Psychopathen" wie im Film gibt es in der Realität ja sowieso nicht. Und gerade wenn man in Richtung Asperger und Autismus geht gibt es schon genügend Diagnosen auch im Kindes- bzw. Jugendlichen Alter. Das sind auch Erkrankungen mit starker Auswirkung auf die Psyche und das Verhalten, z.T. auch mit der Folge von schizophrenen psychotische Episoden oder psychotische Depression und bipolare Störungen.

Und landläufig würde man solche Leute dann auch unter dem Oberbegriff des Psychopathen subsumieren (auch wenn es klinisch gesehen ne andere Baustelle ist).


Ich rede von Psychopathen gemäß der Psychopathy Check List nach Hare.

Landläufig wird im deutschsprachigen Raum jeder Depp mit n paar Problemen als "Psychopath" bezeichnet, das ist -wie Du richtig sagst- ja ne ganz andere Geschichte.

@Brodala
Ich melde mich bei Dir, sobald ich wieder im Lande bin.

Gruß Bull

DieKlette
22-01-2014, 01:31
Aufgrund der grossen Ernsthaftigkeit empfehle ich hier mal eins - BITTE kein Training mit solchen Schwerkranken.

Jemand der mit einer solchen Störung unterwegs ist hat größere Probleme als Training und wird wahrscheinlich auch nicht in einem Gym unterwegs sein, sondern sich in Behandlung befinden.

Gürteltier
23-01-2014, 02:24
ich bitte darum, über Schülerinnen wie diese keine blöden Witze zu machen. Ihr Leben ist mehr als nur schwierig. Stellt euch einfach vor, wie ich als Lehrer mit ihr auf die Suche nach einer ernsthaften Lehrstelle gegangen bin.

So war ich auch mal drauf.

Die haben aber eher über sich Witze gemacht.

Wie Rambat schon zitierte, ist es sehr umstritten, ob es "echte" MPs je gab oder gibt.
Klar, hat auch jemand, der glaubt, es zu sein, ein Problem.
Ich bin jetzt in der klinischen Psychologie nich gerade der Burner, aber ich hab noch keine echte MP gesehen.


Fand die Witze oben ziemlich gut ( und hat selber früher gespielt, mehrere Persönlichkeiten zu haben, um Verhaltensbrüche auch vor sich selber besser durchführen zu können) :

Das Gürteltier

Askari
24-01-2014, 01:13
Jemand der mit einer solchen Störung unterwegs ist hat größere Probleme als Training und wird wahrscheinlich auch nicht in einem Gym unterwegs sein, sondern sich in Behandlung befinden.

Es kann aber auch sein, dass die Dissoziative Identitätsstörung oder ein sonstiges Psychisches Problem noch nicht erkannt wurde und erst im Training zum Vorschein kommt.

Ich bin in dem Bereich zwar nicht vom Fach, habe es aber erlebt, dass jemand im Sparring zum "Kaninchen" wurde und erst mal nicht ansprechbar auf dem Boden kauerte und die Hände schützend über den Kopf gehalten hat. Das Einstecken von Schlägen hat da offenbar frühere Gewalterfahrungen getriggert.

Sofern die Person in Behandlung ist, würde ich das Training mit dem Behandler durchsprechen und koordinieren. Wenn noch keine Behandlung erfolgt sein sollte, so sollte nach einem solchen Ereignis aber Hilfe aufgesucht werden, mit welcher man gerade das Training thematisieren sollte.

Sicherlich reagieren verschiedene Personen mit gleicher Diagnose auch unterschiedlich, weswegen es hier kein Patentrezept geben sollte.

DieKlette
24-01-2014, 01:54
Es kann aber auch sein, dass die Dissoziative Identitätsstörung oder ein sonstiges Psychisches Problem noch nicht erkannt wurde und erst im Training zum Vorschein kommt.



Natürlich, keine Frage. Aber die Diagnose um die es hier ging: Äußerst unwahrscheinlich.

Helmut Gensler
29-01-2014, 17:35
hi Gürteltier,
sehr schwarze Witze im Behindertenbereich gerade von den "Betroffenen" kenne ich sehr gut und liebe sie auch... beim Weitererzählen suche ich mir schon aus, wer das versteht.

Ob die Leute, die über sich und ihre verschiedenen Persönlichkeiten ( nicht extremes Rollenverhalten) Witze machen auch so deutlich gespalten sind wie meiner Schülerin wage ich da zu bezweifeln. Denn die würde bei Witzen ziemlich ausrasten, weil sie sie nicht versteht.

Pentax
30-01-2014, 22:36
hi Gürteltier,
sehr schwarze Witze im Behindertenbereich gerade von den "Betroffenen" kenne ich sehr gut und liebe sie auch... beim Weitererzählen suche ich mir schon aus, wer das versteht.


Humor beginnt da wo der spaß aufhört!

Miranda
05-02-2014, 04:06
Ich wollte erst mit einer persönlichen Nachricht auf diese Anfrage reagieren, aber da hier so derbe viel - pardon - Schwachsinn steht, habe ich mich entschieden es öffentlich zu tun.

Also zu erst: Menschen die mit einer dissoziativ veränderten Persönlichkeitsstruktur leben, können nach meiner Meinung von einem SV-Training profitieren. Denn genau genommen ist nicht die veränderte Persönlichkeitsstruktur, also das "Viele-sein" das Problem, sondern, die begleitenden Symptome, von denen anfänglich jede Persönlichkeit unterschiedlich stark betroffen ist. Durch eine erfolgreiche (Trauma)therapie kann es jedoch gelingen ein Co-Bewusstsein zu erreichen. Das ist ein Zustand in dem die im Alltag agierenden Persönlichkeiten umfassend über das Alltagsgeschehen informiert sind und ungewollte (durch Stress bedingte) Wechsel/Switche nur noch sehr selten passieren. In diesem Stadium der Aufarbeitung leben die meisten Betroffenen ein "normales" Leben, obwohl sie weiterhin viele sind. Sie arbeiten, ziehen Kinder groß usw.
Leider ist und wird! das Bild der DIS immer wieder in den Schmutz gezogen. Es wird von äußerst extremen Fällen berichtet oder aber - wie im Fall von Sybill - man saugt sich gleich kompletten Schwachsinn aus den Fingern. Das ist nicht nur traurig, sondern für die Betroffenen einfach nur extrem widerlich.
Menschen mit DIS sind keine Zirkuspferde und verhalten sich auch nicht so. Und die Zahl derer, die gewalttätig sind, ist nach meinen Erfahrungen äußerst gering. Im Gegenteil, die Betroffenen, die ich kenne müssen/mussten Jahre an sich arbeiten, um sich wenigstens verbal ausreichend verteidigen zu können. Körperliche Auseinandersetzungen vermeiden sie deshalb oftmals mit allen zur Verfügung stehenden Mittel, denn, ja, erneute Gewalterfahrungen stoßen natürlich bereits gemacht Opfererfahrungen an. Sollte man sie deshalb vom Selbstverteidigungstraining ausgrenzen?
Würde ein gewaltbereiter Mensch davon absehen sie zu verschonen? Bestimmt nicht.
Wenn ein Mensch mit einer dissoziativ veränderten Persönlichkeit um SV-Training bittet und sogar offenlegt, das sie/er "Viele ist" würde ich persönlich das schon mal als große Stärke ansehen.
Solltest du im privaten Gespräch ein gutes Gefühl
haben, dann könntest du ein paar Fragen stellen. Gab es eine Therapie? Wäre ein Kontakt zum Therapeuten für dich möglich? Sind alle!!! Persönlichkeiten mit dem SV-Training einverstanden? Wie sollst du dich verhalten, wenn der Stress einmal unerwartet hoch wird und ein versehentlicher Switch hin zu einer Persönlichkeit geschieht, die nicht für das Training geeignet ist? ZB ein Kind oder eine sehr verängstigte Persönlichkeit? Vielleicht helfen Atemübungen, eine Decke anbieten ist sehr oft hilfreich, ein Glas Wasser etc.
Außerdem gibt es Techniken, mit den man den Fokus wieder sehr gut in die Gegenwart lenken kann, wenn zb ein Flashback droht. (Gilt übrigens für alle Trauma-Betroffenen.) "Bitte nenne mit mal alle blauen Gegenstände in diesem Raum", ist eine gute Möglichkeit um jemanden kurzfristig von inneren Schrecken abzulenken. Denn das Umsehen, sich-des-Raumes-Bewusstwerden und das Aufzählen gibt sehr viele Hinweise auf den Zustand. Ist mein Gegenüber noch in der Lage zu sprechen? Zittert seine/ihre Stimme, nennt er/sie alle Gegenstände oder ist die Aufzählung unvollständig. Eine weitere, sehr effektive Möglichkeit traumatisierte Menschen im Training zu stabilisieren, ist das Aufstellen von "Ankern". Das sind Gegenstände, die die Betroffene sehr gern hat und die ihr Helfen sich wohl und sicher zu fühlen. Vielleicht gibt es ja schon eine Lieblingsdecke, Kissen, Kuscheltier, Kissen, einen schönen Becher und eine Kanne Lieblingstee. Oder es gibt Musik die hilft.
Wenn keine Therapie gemacht wurde, wenn die Person zwar weiß, dass sie Viele ist, aber nicht weiß ob alle einverstanden sind, wenn Amnesien noch immer ein fester Bestandteil des Alltags sind, in all diesen Fällen würde ich zu äußerster Vorsicht raten. Ich sage ganz bewusst nicht, dass ich das Training deswegen absagen würde, aber ich würde zumindest die ersten 10 Stunden niemals aktiv angreifen, würde keine ernsthaften Schläge verlangen sondern zb aus Distanz beobachten, wie die Person zb gegen eine. Boxsack schlägt, würde sie üben lassen um Hilfe zu rufen usw usf. Ich glaub, über die Möglichkeiten wisst ihr besser Bescheid als ich. :-)

Das Problem ist, dass viele Leute beim Thema DIS immer gleich den Kopf verlieren und alles mögliche vermuten, gleichzeitig aber überhaupt nicht auf die Idee kommen die Betroffenen einfach mal selbst zu fragen. Außerdem ist der Irrglaube weit verbreitet, dass man bei Menschen mit traumatischen Gewalterfahrungen zusätzlichen Schaden anrichten könnte, wenn man Fehler macht. Meine persönliche Meinung zu diesem Thema ist, dass es sich hier nicht anders verhält, als bei der Erste Hilfe-Leistungen. Klar kann man die Verletzungen verschlimmern, wenn man etwas grob falsch macht. Aber Fakt ist, meistens sterben die Menschen daran, dass nichts gemacht wird.
Abgesehen davon: Ich weiß nicht, ob sich hier irgendjemand vorstellen kann, wie man sich fühlt, wenn einem jemand sagt, dass er auf Grund der Folgen der erlittenen Gewalt lieber nicht mit einem trainieren möchte. Ist eine verdammt bittere Erfahrung, kann ich nur sagen.
Warum nicht den üblichen Vertrag unterzeichnen lassen und dann einfach mal ganz behutsam gucken was möglich ist? Vielleicht ist kein vollständiges SV-Training möglich, aber schon die Anschaffung und das Üben mit Pfefferspray ist doch immer noch besser als gar nichts, oder?

Links zum Thema: http://www.dissoziation-und-trauma.de/pdf/tbl-strukturelle-dissoziation-structural-dissociation.pdf
Ein sehr schönes Zitat von der Wikipedia-Diskussionsseite zum Thema DIS:
"Ich möchte mich dieser Ansicht unbedingt anschließen. Es ist mittlerweile 'state of the art', dass diese Störung wirklich existiert und kein seriöser Wissenschaftler zweifelt dies 'in toto' noch an (was sicherlich nicht ausschließt, dass es in Einzelfällen anders sein kann). Das Wort 'unstritten' hat in diesem Artikel nichts mehr zu suchen. Woher kämen denn ansonsten die ICD- und DSM-Nummern - diese werden nicht just for fun vergeben. Wer es immer noch nicht glaubt, kann gerne mal an der Universität Göttingen bei Prof. Dr. Sachsse hospitieren. Also bitte WEG mit dem DIKRIMINIERENDEN 'umstritten' (nur weil ein paar dumme ewig Gestrige heute immer noch den Holocaust anzweifeln, käme auch niemand auf die Idee zu schreiben, es sei umstritten, ob er stattfand)."
Eine informative Seite von dem Verein "Vielfalt": Wir über uns (http://www.vielfalt-info.de)
Eine Seite der Polizei zum Thema Opfer von organisiertem Verbrechen, dass viele Verbrechen nicht verfolgt werden können, weil die Betroffenen verzerrte Erinnerungen auf Grund der DIS haben steht dort eben so:
Kriminalpolizei.de -Detailansicht Kriminalität (http://mobile.kriminalpolizei.de/themen/kriminalitaet/detailansicht-kriminalitaet/artikel/ku-klux-was.html)

Soweit meine Meinung zum Thema.

Klaus
05-02-2014, 12:51
Und Du willst wirklich Leute die keinerlei Schulung im Umgang mit so schwer gestörten Menschen haben auf diese loslassen, weil das politisch korrekt wäre ? Was ist mit den Trainern die keine politisch korrekten menschlichen Vorbilder sind, sondern unausgeglichene Typen die gerne mal "derbe Scherze" machen, und keine Rücksicht nehmen, die auch ? Das hört sich erstmal toll an, integrieren und so. Aber wenn es demjenigen SCHADET, bin ich nicht dafür.

Dietrich von Bern
05-02-2014, 13:02
@ Klaus: Ja, richtig! Und noch viel schwieriger: die Trainingspartner!
@Miranda: es ehrt Dich dass Du hier eine Lanze brichst, aber ich glaube dass so ein Training unter normalen Umst änden kaum gefahrlos in die Realität umgesetzt werden kann.

Miranda
05-02-2014, 18:45
@Klaus: Bitte definiere doch einmal "schwer gestört". Und wie viele Menschen mit DIS kennst du, dass du dich traust sie pauschal als "schwer gestört" zu verurteilen? Das finde ich so derbe daneben, da möchte ich echt kotzen.
Des weiteren würde mich interessieren, wie lange du schon als Trainer arbeitest, dass du so genau weißt, was im Training möglich ist, und was nicht?

@Ditrich von Bern: Das ist deine Meinung und sie beruht vermutlich ebenfalls nicht auf Erfahrungen. Ich habe schon ein paar Menschen mit DIS kennengelernt, ebenso wie andere Frauen und Männer mit traumatischen Erfahrungen. Und ich sage ganz klar: Wäre ich Trainerin, hätte ich - nur wegen dem Vorhandensein einer DIS - keine Hemmungen mit ihnen zu trainieren. Nicht die Tatsache, dass sie viele sind, stört im Training. Denn es mag zwar völlig merkwürdig klingen, aber daran gewöhnt man sich ziemlich schnell. Das ist alles viel unspektakulärer als man glauben möchte (oder vielleicht auch will.)
Doch abgesehen davon, erzählen ohnehin die wenigsten Menschen, dass sie "viele" sind. Die meisten sind schon so genervt von den blöden Reaktionen, dass sie lieber Schweigen und die damit verbundenen Probleme mit sich selbst ausmachen.

Klaus
05-02-2014, 18:55
Bleib mir bitte mit Deinem pollitisch korrekten Gequassel vom Leib, ich kenne mit Sicherheit mehr von dieser Art Menschen als Du. Schwer gestört heisst, dass diese Menschen ihr inneres Gleichgewicht nicht aus eigener Kraft zu allen Zeiten aufrecht erhalten können, und das ist ein mehr als schlimmer Zustand - für den BETROFFENEN. Wenn ein äusserer Impuls, und das kann schon ein dämlicher "Witz" sein, das stört, dann entgleitet solchen Menschen das Gleichgewicht, und die fühlen sich sehr, sehr schlecht. Bis hin zum Kreislaufversagen. Bei einem Zusammenbruch kann man denen nicht mit Lieblingsmusik kommen, oder ner netten Duftkerze, da kommt ein Notarzt mit einer Injektion, und dann geht es in Richtung Station. Ich wage es das als schwere Störung der Psyche zu bezeichnen, genauso wie ein Herzinfarkt eine schwere Störung der organischen Gesundheit ist und nicht mit einem Pflaster wieder gut ist. Da ich mit Betroffenen mehr als nur ein bischen zu tun hatte, und der eine oder andere davon tot ist, möchte ich mich mit jemandem der darüber nur rumquatscht nicht unterhalten.

Menschen die schwerste Gewalttraumata erlebt haben, und deren Psyche darunter gespalten (sprich, ein Teil abgespalten) wurde, mal eben genau solchen Situationen auszusetzen durch Leute die nicht in der Psychiatrie zuhause sind, ist so unglaublich, da fehlen einem die Worte. Da kann man mit vorher genau überlegten Übungen ganz, ganz vorsichtig dran gehen, aber auch nur dann wenn man für einen Zusammenbruch gerüstet ist, und das ist für einen normalen Trainingsbetrieb unvorstellbar.

Miranda
06-02-2014, 18:45
Ja, das von dir beschriebene Bild haben die meisten im Kopf, wenn es um DIS geht. Der total instabile und suzidgefährdete Mensch, der bei jeder Kleinigkeit völlig aus der Bahn gerät und in die Psychatrie eingewiesen werden muss.
Aber dieses Bild ist genauso wenig wahr, wie es falsch ist. Natürlich gibt es viele Menschen, die auf Grund der erlittenen Gewalt absolut ungeeignet wären für SV-Training und die unter Stress zusammenbrechen würden. Aber diese Menschen sind nun nicht gerade diejenigen, die beim Trainer anklopfen, sagen dass sie Viele sind und gerne Training hätten. ;-)
Dafür gibt es einige, die ihre Vergangenheit erfolgreich aufarbeiten konnten und wieder normal am Leben teilnehmen. Diese Menschen haben längst ihre Strategien um mit Stress umzugehen, leben selbt oft auch einen Alltag der nicht gerade stressarm ist. Diese Menschen brechen nicht (mehr) bei jeder Kleinigkeit zusammen (manche von ihnen haben das auch nie getan!) und es ist absolut nicht notwendig, dass man sie aus dem SV-Training ausschließt, bloß weil sie nach wie vor Viele sind. Und genau _darum_ ging es in der Frage dieses Threads. Kann man mit Menschen die mit einer DIS leben trainieren?
Und da kannst du erzählen was du willst, so lange du behauptest, dass das Vorhandensein einer DIS ein Ausschlusskriterium ist, redest du Schwachsinn.

@Normalen Trainingsbetrieb: Es versteht sich vollkommen von selbst, dass es einen einfühlsamen Trainer braucht, so wie eine geeignete Umgebung.

DieKlette
06-02-2014, 19:14
Nicht in den falschen Hals kriegen: Aber ich finde den Thread Nahe an der Schwachsinnigkeit.

Hier wird etwas theoretisch aufgegriffen was selbst in der Psychologie ein totaler Seltenheitsfall ist.

Multiple Persönlichkeiten wachsen nicht auf Bäumen. Die sind rar, verdammt rar.

Und sich zu fragen ob eine solche Person in ein Gym läuft hat so ziemlich die gleiche Wahrscheinlichkeit wie ein PKW großer Meteorit der mir auf das Dach knallt.

Ist allen langweilig geworden?

Debattiert doch Dinge die sinnvoller sind wie: Wie gehe ich mit einem Sportler und depressiven Tendenzen um bzw. Menschen die Kampfsport betreiben und traumatische Vorerfahrungen bzgl. Gewalt haben.

Das gibt es weitaus häufiger.

Gürteltier
06-02-2014, 22:07
Also zu erst: Menschen die mit einer dissoziativ veränderten Persönlichkeitsstruktur leben...

Ein sehr schönes Zitat von der Wikipedia-Diskussionsseite zum Thema DIS:
"Ich möchte mich dieser Ansicht unbedingt anschließen. Es ist mittlerweile 'state of the art', dass diese Störung wirklich existiert und kein seriöser Wissenschaftler zweifelt dies 'in toto' noch an (was sicherlich nicht ausschließt, dass es in Einzelfällen anders sein kann)...

Schreibst Du jetzt über Dissoziative Störungen allgemein oder über das hier angefragte Konstrukt Multiple Persönlichkeiten ?

Deine empörte Polemik wirkt einen Tick ... unwissenschaftlich.

Aikempo
06-02-2014, 23:16
Es droht hier teilweise in Unsachlichkeit und persönliche Befindlichkeiten abzudriften. Beim nächsten verbalen Ausrutscher, egal wie belanglos dieser sein mag, wird dieser Thread geschlossen.

Inhaltlich wurden die Standpunkte ausreichend dargelegt. Wer weiter keinen konkreten konstruktiven Beitrag zur Eingangsfrage leisten kann, möge sich zurückhalten. Vielen Dank an alle, die sich bisher mit überlegten Argumenten zu Wort gemeldet haben.

Mahmut Aydin
07-02-2014, 16:39
Multiple Persönlichkeiten wachsen nicht auf Bäumen. Die sind rar, verdammt rar.



nunja, der thread entstand durch eine anfrage eines jungen mannes der trainieren wollte... er hat laut aussage seiner mutter durch verschiedene einflüsse aus der kindheit mehrere persönlichkeiten entwickelt...

ob rar oder nich, der thread entstand durch jemanden der betroffen war

DieKlette
07-02-2014, 18:31
nunja, der thread entstand durch eine anfrage eines jungen mannes der trainieren wollte... er hat laut aussage seiner mutter durch verschiedene einflüsse aus der kindheit mehrere persönlichkeiten entwickelt...

ob rar oder nich, der thread entstand durch jemanden der betroffen war

Okay, da bin ich erstaunt.

Wenn wir von verschiedenen Persönlichkeiten sprechen, dann stellt sich die Frage, ob es tatsächlich voneinander abtrennte Persönlichkeiten sind, die mitunter nicht zwingend von anderen Persönlichkeiten wissen, wenn sie sich "einschalten". Oder aber es handelt sich um die Trennung von Persönlichkeitsanteilen, wie es bei diversen Persönlichkeitsstörungen der Fall ist.

Das macht einen gravierenden Unterschied. Hat sich der junge Mann denn darüber geäußert inwiefern sich das bei ihm bemerkbar macht?

Mahmut Aydin
08-02-2014, 04:17
Das macht einen gravierenden Unterschied. Hat sich der junge Mann denn darüber geäußert inwiefern sich das bei ihm bemerkbar macht?

ich habe absolut keine ahnung, ich hab kein wort mit ihm gewechselt, lediglich paar mal mit seiner mutter, die dabei war als er und sie es sich zwei mal angeschaut hatten.

eine stunde verbrachte er damit sich über sportler in einem boxmagazin zu freuen und seine "andere seite" von deren coolness zu überzeugen, wobei die das aber garnich so lustig fand.

die andere stunde hat der einfach draußen geraucht und ist mal rein hat einen kaffee getrunken und wollte den aber danach nich mehr weitertrinken weil er meinte, es wäre nicht sein kaffee...
naja, schweren herzens hab ich beide wieder nahuss geschicht weil ich nicht in der lage wäre für ihn ein gescheites angebot auf die reihe zu bekommen.

Klaus
08-02-2014, 13:58
Richtige Entscheidung.

Aikempo
08-02-2014, 20:45
schweren herzens hab ich beide wieder nahuss geschicht weil ich nicht in der lage wäre für ihn ein gescheites angebot auf die reihe zu bekommen.

Die eigenen Kompetenzen so realistisch einschätzen zu können, ist eine Stärke. Ich denke auch, dass das die richtige Entscheidung war.

DieKlette
08-02-2014, 21:02
Richtige Entscheidung.

Sehe ich auch so.

Wenn er von einem Moment zu einem anderen nichteinmal weiß wer er ist und ob er will, was er da tut...

Unberechenbar, besonders als Laie. Heißt ja nicht, dass der Junge nie eine Chance wird kriegen können das aus zu leben, aber da sollte noch wesentliches an Therapie vorher ablaufen.

Helmut Gensler
20-02-2014, 12:13
den Aussagen und Erfahrungen an den beiden "Trainingsphasen" nach kann überhaupt keine Diagnose getroffen, bestätigt oder ausgeschlossen werden. Insoweit ist eine schliche Diskussion über einen dann zu erstellenden Trainingsplan unmöglich.
Eigentlich war es kein "Rausschmiss", sondern durch ihr Verhalten ein "selbst entschiedenes Wegbleiben".

sam*
12-03-2014, 20:18
Ich habe vier Jahre in einer Krisenanlaufstelle für Frauen gearbeitet und dabei drei Frauen kennengelernt, die eine DIS-Diagnose hatten. Das 'Viele-sein' sah bei allen sehr unterschiedlich aus, war aber in jedem Fall mit erheblichem Leidensdruck verbunden. Hält man sich vor Augen, dass extremste Gewalterfahrung in der Kindheit als Ursache gilt, so ist dies nicht weiter verwunderlich.
Die Einrichtung ist ein niedrigschwelliges Projekt, d. h. es bedarf keiner Voranmeldung, das Angebot ist kostenlos und anonym. Die Nutzerinnen können sich beraten lassen oder den offenen Treffpunkt zur Selbsthilfe nutzen.
Einmal in der Woche wird durch die Mitarbeiterinnen ein 'Mitmach-Programm' angeboten. Das reicht von kreativem Gestalten über Literatur- und Filmdiskussionen bis hin zu unterschiedlichen Bewegungsangeboten.
Ich habe dort immer mal wieder Pratzentraining angeboten. Das kam sehr gut an. Dabei haben auch zwei der Frauen, die eine DIS-Diagnose hatten, mitgemacht. Das hat gut funktioniert. Allerdings wurde ausschließlich auf Pratzen getreten und geschlagen und die habe immer ich gehalten, einfach weil ich nicht Anfängerinnen mit Anfängerinnen Pratzentraining machen lassen möchte. Pratzen halten will gelernt sein. In so einem Rahmen finde ich das sogar noch wichtiger als im "normalen" Sportverein.
Mir war nur wichtig, dass die Teilnehmerinnen im 'Hier und Jetzt' sind, bzw. klar ist, dass sie eine gewisse Kontrolle über ihre verschiedenen Anteile haben. Das hat so immer gut geklappt und den Teilnehmerinnen enorm gut getan. Eine der Frauen hat auch eine zeitlang in einem Kampfsportverein trainiert. Dort war ihre Diagnose bekannt und es wurde speziell Rücksicht auf ihre Bedürfnisse genommen.
Grundsätzlich kann eine Person, die eine solche Diagnose hat, Kampfkunst/-sport trainieren. Es stellt sich nur die Frage, wie kontrollierbar sind die unterschiedlichen Anteile? Es bedarf vllt. mehr Achtsamkeit durch Trainer_innen und Mittrainierende, vllt. auch eines spezielleren Angebots. Allerdings bin ich überzeugt davon, dass Menschen mit psychiatrischen Diagnosen sehr wohl vom Kampfsport/-kunsttraining profitieren können.

Klaus
13-03-2014, 16:23
Sicher können sie das, aber Pratzen greifen eben auch nicht von selbst solche Menschen an, das ist eine Einbahnstrasse mit der Kontrolle beim Betroffenen. Ich könnte mir vorstellen dass Training mit Dummies, insbesondere Grappling / Wurfübungen, sogar hilft. Ich würde aber niemals Dritte auf die losgehen lassen. Das wäre kein Training, sondern buchstäblich Konfrontationstherapie, mit allen Risiken, und Erscheinungen.

Helmut Gensler
13-03-2014, 17:57
hier kommt der Unterschied deutlich heraus:
KK Training oder eine Form der Therapie ???

wer traut sich was?
.. mit welchen Konsequenzen?

Miranda
13-03-2014, 20:43
Grundsätzlich kann eine Person, die eine solche Diagnose hat, Kampfkunst/-sport trainieren. Es stellt sich nur die Frage, wie kontrollierbar sind die unterschiedlichen Anteile? Es bedarf vllt. mehr Achtsamkeit durch Trainer_innen und Mittrainierende, vllt. auch eines spezielleren Angebots. Allerdings bin ich überzeugt davon, dass Menschen mit psychiatrischen Diagnosen sehr wohl vom Kampfsport/-kunsttraining profitieren können.

Danke! :blume:


KK Training oder eine Form der Therapie ???
Die Frage kannst du bei jedem stellen. Egal ob Mann oder Frau, egal welcher Hintergrund. Jeder kommt aus irgendeinem Grund zum SV oder KK, wenn du ausschließen willst, dass im Training nicht versehentlich therapeutische Arbeit geleistet wird, dann ähm darf man glaube ich niemanden mehr trainieren und wenn ich an den einen oder anderen Trainer denke, dann dürften die wohl auch nicht mehr unterrichten. *schmunzel*


wer traut sich was? .. mit welchen Konsequenzen? Ja, auf die Frage läuft es immer heraus und gleichzeitig kann man explizit über diese Entscheidung auch nicht diskutieren, die muss jeder für sich treffen. Ich finde es ja auch gar nicht schlimm, wenn jemand für sich sagt, er möchte das nicht machen. Aber niemand sollte pauschal nur wegen dem Vorhandensein einer DIS auf "Nicht-Trainingsfähig" schließen. Das wäre gegenüber einigen Betroffenen extrem ungerecht.

Klaus
13-03-2014, 23:50
Du meinst, wenn Du einen mutigen Vollidioten findest der meint er traut sich da ran, und der dann seinen miesesten 110-Kilo-Bully an den "ran lässt", so rischtisch mit Sparring, dann ist das völlig in Ordnung ? Weil, wenn er sich das traut ... und die Verantwortung "übernimmt" ... ?

Natürlich kann man das diskutieren. Man kann auch Patienten mit beliebigen Störungen Fallschule machen lassen, Krafttraining, Formen, auf Dummies einkloppen, extrem vorsichtig leichte Abwehrübungen. Was man nicht machen kann ist sich einreden das ist nur der Heinz, der spricht gerade nicht mit Lola, und dann kann man dem mal ein bischen gegen den Kopf treten oder ihn beim BJJ mal ein bischen würgen, macht ja nix. Also, ich finde das voll ungerecht dass ich den nicht auschoken darf, kann ich doch nix für wenn der sich nur deshalb so aufregt, hyperventiliert, und nen Kreislaufkollaps bekommt.

Ich habe irgendwie das Gefühl dass diese angeblichen Patienten mit schwerster Dissoziationsstörung die friedlich mit Heinz, Lola und Herbert sprechen und ansonsten total stabil sind nur in der Fantasie existieren.

Aikempo
14-03-2014, 20:43
Es wird schon wieder unnötig emotional. Bitte mäßigen, sonst wird - wie bereits angekündigt - hier geschlossen.

Klaus
14-03-2014, 22:01
Da wir ja nicht emotional diskutieren dürfen, mal ohne Wertung, wie so eine Störung *wirklich* aussieht, und weitergehende Informationen: Dissoziative Identitätsstörung ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Dissoziative_Identit%C3%A4tsst%C3%B6rung)

So viel zum Thema dem geht es voll gut, der kann gewalttätigen Sport mit allen Schikanen aushalten ohne dass ein Arzt kommen muss.

gasts
15-03-2014, 18:16
Da wir ja nicht emotional diskutieren dürfen, mal ohne Wertung, wie so eine Störung *wirklich* aussieht, und weitergehende Informationen: Dissoziative Identitätsstörung ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Dissoziative_Identit%C3%A4tsst%C3%B6rung)

So viel zum Thema dem geht es voll gut, der kann gewalttätigen Sport mit allen Schikanen aushalten ohne dass ein Arzt kommen muss.

Wo in dem Artikel steht explizit oder implizit, dass bei einer derartigen Diagnose Kampfsport in jedem Fall kontrainidziert ist?

das, was Du in #40 beschreibst, erinnert mich irgendwie mehr an Borderline (http://de.wikipedia.org/wiki/Borderline-Pers%C3%B6nlichkeitsst%C3%B6rung)


Betroffene leben in einer extremen und auch labilen Gefühlswelt. Äußern kann sich das in kurzwelligen Stimmungsschwankungen und in tiefen emotionalen Krisen. Die Reizschwelle liegt niedrig. Bereits kleine Ereignisse können starke Gefühlsimpulse auslösen, und bestimmte Reize können nur schwer verarbeitet werden. So kann es leicht vorkommen, dass sich negative Erfahrungen wie z. B. Kränkungen oder Blamagen emotional und gedanklich festsetzen. Sie tauchen als Flashbacks wieder auf und wandeln sich erst lange Zeit später zu normalen Erinnerungen.

Klaus
16-03-2014, 01:16
Lies das noch mal genau was da steht, insbesondere 3. und 4., und wie es dann ausgeführt wird wo das so hinführt. Ausserdem mal danach googeln was da so beschrieben wird.

Helmut Gensler
16-03-2014, 10:39
wenn Du einen mutigen Vollidioten findest der meint er traut sich da ran
Wenn so etwas das Kriterium für einen verantwortungsvollen Trainer ist, dann sollte man so eine Club schließen. Und wer hat denen die Trainerlizenz gegeben?

sam*
16-03-2014, 13:18
So viel zum Thema dem geht es voll gut, der kann gewalttätigen Sport mit allen Schikanen aushalten ohne dass ein Arzt kommen muss.

Einen gewalttätigen Sport mit allen Schikanen möchte ich auch kerngesund und ohne jegliche psychische Belastung nicht ausführen. Kampfsport ist nicht Gewalt. Für die allermeisten Kampfsportler/-künstler ist das eine geliebte Freizeitbeschäftigung und nicht die Vorbereitung für den nächsten Kriegseinsatz.

Achtsam mit seinen Trainingspartner_innen umgehen schadet niemandem, im Gegenteil: alle profitieren davon und das Training wird inklusiver. Und man kann auch sehr gut achtsam und dennoch engagiert, hart und wettkampforientiert miteinander trainieren.

Klaus
16-03-2014, 18:58
Klar kann man das. Solange der Partner nicht unter der schwersten Form traumatischer Störungen leidet, zwischendurch immer mal wieder bewegungsunfähig wird, spontane Entpersonalisierungsepisoden erlebt wo er seine Beine oder Arme nicht mehr kontrollieren kann, einfach zusammenbricht, die Augen mal für ein paar Minütchen in den Kopf rollen, oder dergleichen mehr. Man folge mal dem österreichischen Link zu einem Schnelltest wie wahrscheinlich man an einer dissoziativen Persönlichkeitsstörung leidet, wenn man jemanden mit diesen Symptomen in einen Ring stellen will, sollte man niemanden trainieren.

Ich durfte bei solchen Leuten schon derjenige sein, der während alle anderen nur doof dastehen und zusehen eine Frau die "ich weiss nicht wer ich bin" stammelt und mit dem Kopf gegen die Wand rennen will aufzuhalten, und solange festzuhalten bis die sich beruhigt hat. Da hat "Fachpersonal" die Dame provoziert, obwohl der Herr Leiter aus der Akte wusste dass die Frau jahrelang von klein auf von sämtlichen männlichen Verwandten im Haus vergewaltigt wurde (britische Gypsies ...), und als der Filmriss kam - keine Reaktion. Da glaube ich natürlich sofort, dass eigentlich Menschen die tatsächlich an dieser seltenen Art Störung infolge extremster Gewalt über längere Zeit leiden immer total stabil sind. Langsam möchte ich aber nicht mehr darüber reden, meine Erfahrungen sind tatsächlich und nicht ausgedacht, und die Leute haben es auch nicht alle überlebt. Da gab es in der kurzen Zeit die ich mit Freunden in dieser Klinik zu tun hatte mehrere Selbstmordversuche, und einer erfolgreich. Wenn da jemand erzählt wie stabil er ist (das kenne ich auch von Verwandten, kurz vor dem Versuch), dann tendiere ich dazu dass einfach mal nicht zu glauben.

Miranda
16-03-2014, 19:56
Genau Klaus, und weil du ein paar solcher Fälle kennst und tragischerweise (ernst gemeint) einen erfolgreichen Selbstmordversuch erleben musstest, sind jetzt alle Menschen mit DIS bis in alle Ewigkeit schwer gestört... oder wie?
Ich kenne 8 Menschen mit DIS persönlich, zwei von ihnen darf ich zu meinem engeren Freundeskreis zählen. 3 von diesen 8 haben zwischen 15-28 Jahren zahlreiche Klinikaufenthalte hinter sich (die meistens alles noch viel schlimmer gemacht haben) 3 weitere hatten das große Glück eine gute Therapeutin/en zu finden, 2 von ihnen haben sich von der Zivilisation so weit abgewendet, dass es in 50km Umkreis ihres Wohnortes weder Therapeuten, geschweige denn sonstige therapeutische Hilfsangebote gibt.
Alle 8 sind inzwischen über 30 Jahre und führen inzwischen ein Leben, von dem sie selbst sagen, dass es mehr oder weniger ein gutes Leben ist. Sie haben mal Krisen, (wer bitte nicht?) ihr Leben ist etwas anders gestrickt als das vieler anderer Menschen, aber sie kommen zurecht, wissen sich zu helfen und ich garantiere dir, alle 8 würden hier sofort unterschreiben, wenn ich sage: Sie mögen es überhaupt nicht, wenn ihnen irgendein Mensch vorschreibt, wie labil oder nicht labil sie heute sind.
Natürlich hätte keine von diesen 8 großartig Lust sich einem Stressdrill oder nem echtem Boxkampf auszusetzen. Das würden zumindest 7 von jetzt auf gleich keinesfalls schadlos überstehen. Aber genau darum geht es hier ja auch nicht, warum auch immer das nicht in deinen Kopf will. Weder Sam, noch Little Green Dragon, noch ich reden von Stressdrills.

Also tu mir einen gefallen und hör auf ständig auf deinen Klinikerfahrungen und dem Selbstmord rumzureiten. Die DIS an sich sagt überhaupt nichts über den psychischen Zustand aus. Eine von den 8 ist heute über 60, hat drei Kinder großgezogen und würde vermutlich jeden, der ihren Kinder weh tut, eigenhändig in Stücke reißen. Willste der auch sagen: Tut mir leid, so lange bei euch keine vollständige Integration aller Persönlichsanteile stattgefunden hat, bist du zu labil? (Haha, echt, das würd ich zu gern erleben.)

Aikempo
16-03-2014, 20:41
Trainer/Lehrer tragen eine besondere Verantwortung und sind im schlechtesten Falle sogar in der Haftung für ihre Schützlinge. Das Unterrichten von körperbetonten Sportarten mit Schülern, die Vorschädigungen mitbringen, ist bei Nichtkenntnis der Störung bereits fahrlässig. Normalerweise sollte ein verantwortungsvoller Trainer daher vorab eine kurze trainingsrelevante Anamnese durchführen oder ein Sportattest verlangen.

Körperbetonte Sportarten (nicht allein Kampfsport, da gibt es viele mehr) sind nun mal keine Therapie und auch therapiebegleitend absolut ungeeignet. Sei es DIS, seien es Koronarerkrankungen, was auch immer - hat der Trainer davon Kenntnis und nimmt er das Risiko auf sich, trotzdem zu unterrichten, so muss er damit rechnen, Schädigungen zu provozieren. Damit ist er vor dem Gesetz voll schuldfähig.

Klaus mag aggressiv argumentieren, aber er hat grundsätzlich Recht mit seiner Sicht. Der verharmlosende Ansatz von anderen hingegen ist in meinen Augen unverantwortlich.

Da es schon wieder in eine völlig persönliche Auseinandersetzung abdriften, schließe ich an dieser Stelle, wie zwei mal angekündigt, den Fred.