Vollständige Version anzeigen : Generelle Frage: Sinn von Seminaren?
Hallo in die Runde :)
Ich hoffe die Frage ist nicht schon 1000 fach beantwortet worden, aber ich bin ganz neu hier und habe in der Suche nichts gefunden.
Was haltet ihr generell von Krav Maga Seminaren? Also ein Tag oder ein Wochenende? Hier werden ab und an welche angeboten, Kostenpunkt ca. 100 Euro, wenn ich mich recht erinnere.
Kann man denn überhaupt sinnvolle Techniken innerhalb eines Tages erlernen? Eigentlich müsste man das doch konstant üben? oder bringt denn so ein Seminar für den Ernstfall wirklich was?
Würde mich über infos von den Profis freuen :)
die Chisau
20-01-2014, 00:44
Natürlich musst du das üben, aber die Infos bekommst du dort, was sinnvoll zu üben wäre, im besten Fall.
Ab 10.000 Wiederholungen "kannst" du es dann.
Seminare sind immer nur eine Ergänzung zum normalen Training.
Dieses macht auch Sinn wenn man ein Thema speziell und umfangreich aufarbeiten möchte oder wie es manchmal gemacht wird um einen Einstieg in das normale Training zu bekommen.
Ohne regelmäßiges Training mit Partner kann man eine Kampfsportart nicht lernen, auch nicht Krav Maga.
Ein weiteres Problem könnte Dein Alter sein, viele Seminare im Krav Maga sind erst ab 18 Jahren.
hug-a-tree
20-01-2014, 08:11
(...) Kostenpunkt ca. 100 Euro, wenn ich mich recht erinnere.
100,- € pro Tag ist zu teuer. Nach meiner Erfahrung beginnen Seminare in Hybrid-SV-Systemen bei ca. 25,- €/Tag und sind selten teurer als 70,- €/Tag. Mehr kosten die selten, höchstens bei Referenten, die aus dem Ausland anreisen und bei kleinen, limitierten Teilnehmergruppen.
Hallo tarroko,
Schwabe hat es ganz gut auf den Punkt gebracht. Seminare dienen lediglich zur Unterstützung des regelmäßigen Trainings.
Techniken kann man definitiv in einem Seminar oder Tag lernen. Die Besonderheit von Seminaren ist ja, dass man meistens sehr lange Trainiert. Also das Normale Training (im Verein o.Ä.) geht ja von einer bis 3 Stunden pro Tag.
Auf Seminaren trainiert man aber oftmals 6 und mehr Stunden. Und da Seminare sich oft auf eine Technik konzentrieren sollte man diese danach recht gut beherrschen. Immer vorausgesetzt man Trainiert regelmäßig weiter.
Für den Ernstfall, was auch immer das ist, nützt ein einzelnes Seminar meiner Meinung nach recht wenig.
Und 100€ für einen Tag finde ich auch recht happig, kommt da aber auch immer drauf an was man dafür geboten bekommt und wie viel es einem wert ist. Für 100 € kann man teilweise in Vereinen viele Monate regelmäßig trainieren.
Cool, vielen Dank für eure Einblicke :)
Muss meine Eltern jetzt nur noch überzeugen. Die sind dem Kampfsport sehr abgeneigt.
Wie kommt's dann das du schon Karate machst? ;)
Cool, vielen Dank für eure Einblicke :)
Muss meine Eltern jetzt nur noch überzeugen. Die sind dem Kampfsport sehr abgeneigt.
Für den Fall das Du für das Krav Maga Training noch zu jung wärst, würde ich Dir Boxen oder Ju-Jutsu empfehlen. Wenn Du das im Verein machst sind 100 Euro meist ein 1/2 Jahresbeitrag oder da Du noch Schüler bist vielleicht sogar der Jahresbeitrag voll.
Wie kommt's dann das du schon Karate machst? ;)
Das sehen sie wohl eher als "klassische" oder "fernöstliche" KampfKUNST. Ich begeistere mich aber auch schon lange für MMA. Das finden sie einfach nur brutal. In der selben Ecke sehen sie auch Krav Maga.
Naja, da muss ich noch etwas Aufklärungsarbeit betreiben und ihnen zeigen wie es wirklich ist :D
@Schwabe: Danke :)
Warum ist es so, dass Krav Maga manchmal erst ab 18 ist? Das führen meine Eltern gerne an. Weil es so brutal ist.
Shotokan-Ryu-Raum-K
21-01-2014, 08:39
Das sehen sie wohl eher als "klassische" oder "fernöstliche" KampfKUNST. Ich begeistere mich aber auch schon lange für MMA. Das finden sie einfach nur brutal. In der selben Ecke sehen sie auch Krav Maga.
Naja, da muss ich noch etwas Aufklärungsarbeit betreiben und ihnen zeigen wie es wirklich ist :D
......
.....wie ist es denn wirklich?
pete
musst eben noch 3 Jahre warten
Little Green Dragon
21-01-2014, 09:27
Warum ist es so, dass Krav Maga manchmal erst ab 18 ist? Das führen meine Eltern gerne an. Weil es so brutal ist.
Es gibt auch ein paar Anbieter die haben KM for Kids bzw. U18 im Angebot.
Und auch wenn es beim KM durchaus ein paar "sanfte" Techniken gibt (befreien wenn das Handgelenk festgehalten wird ohne das einem wirklich jemand an die Wäsche will) ansonsten ist das aber schon darauf ausgelegt einen (bewaffneten) Angriff entsprechend "brutal" abzuwehren und dem Angreifer auch entsprechenden Schaden zuzufügen. Also anders als beim "klassischen" Karate wo ein Angriff geblockt und max. mit einem Fausstoß in den Bauch gekontert wird geht man in den Gegner rein und versucht den Angriff möglichst schnell mit allen Mitteln zu beenden ob dabei der Ellbogen oder die Kniescheibe des Angreifers drunter leidet spielt keine Rolle.
Insofern versteht sich KM ja auch nur bedingt als Kampfkunst sondern als SV System - es muss nicht schön sein, es muss effektiv sein.
Rein rechtlich gibt es keine Beschränkungen das KM erst ab 18 unterrichtet werden dürfte, es ist also so gesehen nicht "brutaler" als andere KK/KS.
Entscheidet sich ein Anbieter daher also seine Kurse erst ab 18 anzubieten ist das eine freiwillige Entscheidung die zum einem mit der Homogenität der Gruppe begründet sein kann (Kräfte/Masseverhältnis bei Partnerübungen von einem 14jährigen und einem 25jährigen passen da nicht wirklich gut) zum anderen ggf. auch mit der Hoffnung, dass Volljährige (wobei man das mit Sicherheit nicht pauschalieren kann) in der Lage sind das gelernt situationsbedingt angemessen einzusetzen und es vielleicht nicht immer die beste Idee ist Jugendlichen bestimmte Techniken zu zeigen mit denen sie dann im Überschwang auf dem Schulhof ihre Klassenkameraden verkrüppeln.
(Wie gesagt, dass man 16jähriger vielleicht schon geistig reifer sein kann als so manch 20jähriger steht dabei auf einem anderen Blatt. Hier können die Anbieter aber auch je nach Einzelfall entscheiden und von der Ü18 Regelung ggf. auch eine Ausnahme machen.)
Warum ist es so, dass Krav Maga manchmal erst ab 18 ist? Das führen meine Eltern gerne an. Weil es so brutal ist.
Es gibt Krav Maga schon für Kinder ab 5 oder 6 Jahren!
Nur wenn ein Trainer eben nur eine Gruppe hat und eben nur ab 18 möchte, ist das so kann ich persönlich auch nicht nachvollziehen.
Wenn man es genau nimmt ist Judo oder Ju-Jutsu deutlich brutaler als Krav Maga, mit einem Wurf auf den normalen Boden kann jemand der nicht fallen gelernt hat dauerhaften oder endgültigen Schaden erleiden.
Schläge und Tritte sehen zwar brutaler aus sind aber was die Folgen angeht eher besser zu dosierten und wirklich ungefährlicher.
Little Green Dragon
21-01-2014, 11:18
Nur wenn ein Trainer eben nur eine Gruppe hat und eben nur ab 18 möchte, ist das so kann ich persönlich auch nicht nachvollziehen.
Wie geschrieben: Eine gewisse Homogenität in der Gruppe finde ich jetzt gar nicht so verkehrt und bin deswegen auch nicht traurig, dass bei uns keine 13 oder 14jährigen "Kiddies" rumspringen. (Es ist nicht zwingend Ü18 aber es sollte von der Physis her schon passen.)
Nicht weil ich es den Kids nicht "gönnen" würde ebenfalls trainiert zu werden, aber allein aus dem Faktor Größe und Masse muss ich das im regulären Training nicht haben. Bestimmte Techniken funktionieren eben nicht oder nur sehr bescheiden gegenüber jemandem der 30 cm größer und 30 kg schwerer ist als man selbst. Auf der Straße würde man diese Techniken dann eben auch gar nicht anwenden, nur wenn es gerade im Training auf dem Programm steht sind Partnerübungen für beide Beteiligte dann nicht wirklich gewinnbringend. (Und nein, man hat ja nicht immer eine gerade Anzahl von Kids dabei, so dass man die einfach aufeinander loslassen kann).
Cool, vielen Dank für eure Einblicke :)
Muss meine Eltern jetzt nur noch überzeugen. Die sind dem Kampfsport sehr abgeneigt.
Wenn die Eltern der Knackpunkt sind: Einfach mal zum Zuschauen mitnehmen!
Wenn die sehen, dass das ganz normale Leute sind, vielleicht sogar im Anschluss noch einzwei Takte mit dem Trainer reden, sind Befürchtungen da meistens schnell vom Tisch.
Wenn nicht, haben die Eltern bei diesem speziellen Verein vielleicht sogar recht... auch das gibt es. :p
StaySafe
21-01-2014, 13:58
Wenn man es genau nimmt ist Judo oder Ju-Jutsu deutlich brutaler als Krav Maga, mit einem Wurf auf den normalen Boden kann jemand der nicht fallen gelernt hat dauerhaften oder endgültigen Schaden erleiden.
Weil im Krav Maga ja auch nicht geworfen wird.... :rolleyes:
Wie geschrieben: Eine gewisse Homogenität in der Gruppe finde ich jetzt gar nicht so verkehrt und bin deswegen auch nicht traurig, dass bei uns keine 13 oder 14jährigen "Kiddies" rumspringen. (Es ist nicht zwingend Ü18 aber es sollte von der Physis her schon passen.)
Nicht weil ich es den Kids nicht "gönnen" würde ebenfalls trainiert zu werden, aber allein aus dem Faktor Größe und Masse muss ich das im regulären Training nicht haben. Bestimmte Techniken funktionieren eben nicht oder nur sehr bescheiden gegenüber jemandem der 30 cm größer und 30 kg schwerer ist als man selbst. Auf der Straße würde man diese Techniken dann eben auch gar nicht anwenden, nur wenn es gerade im Training auf dem Programm steht sind Partnerübungen für beide Beteiligte dann nicht wirklich gewinnbringend. (Und nein, man hat ja nicht immer eine gerade Anzahl von Kids dabei, so dass man die einfach aufeinander loslassen kann).
Ich verstehe was Du meinst.
Und 13 wäre auch echt früh für das Training mit Erwachsenen.
Ein Junge, wie hier mit 15 Jahren, ist aber meist auch nicht deutlich kleiner oder leichter als eine Frau.
Oder trainieren bei Euch auch keine Frauen?
Weil im Krav Maga ja auch nicht geworfen wird.... :rolleyes:
Muss man den Eltern nicht unbedingt sagen ;) Sollten Argumente pro Krav Maga für Ihn sein.
Wenn die Eltern der Knackpunkt sind: Einfach mal zum Zuschauen mitnehmen!
Wenn die sehen, dass das ganz normale Leute sind, vielleicht sogar im Anschluss noch einzwei Takte mit dem Trainer reden, sind Befürchtungen da meistens schnell vom Tisch.
Wenn nicht, haben die Eltern bei diesem speziellen Verein vielleicht sogar recht... auch das gibt es. :p
Ein wirklich guter Tipp!
Und wie bei jeder Kampfsportart gibt es Schulen für unterschiedliches Publikum. Ich würde mein Kind auch nicht zu jedem Trainer ins Training lassen, nicht mal wenn es Fußball oder Yoga wäre.
Little Green Dragon
22-01-2014, 08:42
Oder trainieren bei Euch auch keine Frauen?
Du kennst dieses Schild?
http://katrinhilger.files.wordpress.com/2013/02/bell2.gif
Und jetzt denk Dir statt dem Hund ne Frau...
Nein Spaß beiseite, natürlich dürfen/können/sollen Frauen auch am Training teilnehmen, es werden bei uns aber auch Einheiten nur für Frauen angeboten (und gut angenommen) so dass sich die holde Weiblichkeit nur unregelmäßig in die "regulären" Trainings verirrt und auch dann froh sind wenn sie eine(n) Partner(in) in ihrer Größe und Gewichtsklasse abbekommen. Denn ich finde es eben für beide Seiten nicht wirklich vorteilhaft wenn so ein 45 kg Mädel an einem 90 kg Kerl rumzerrt und dieser dann freiwillig in die Technik reingeht damit sie überhaupt funktioniert.
Außerdem hat meine Mama ja früher immer schon gesagt, dass man Frauen nicht schlagen darf...
Süßes Bild:D
Mein Verständnis ist aber ein anderes, jeder sollt der ernsthaft Selbstverteidigung macht mit jeder Gewichtsklasse trainieren. Im echten Leben gibt es keine Gewichtsklassen.
Auch jemand großes kann von jemanden kleines angegriffen werden.
Versteh mich nicht falsch, aber wenn man immer nur mit seiner Größe und Gewichtsklasse trainiert bringt das nichts egal ob man leichter oder schwerer ist.
Und wenn Dinge nur bei gleicher Gewichtsklasse gehen, sollten diese Dinge vielleicht mal überdacht werden.
Homogenes Training = Komfort Training
Was haltet ihr generell von Krav Maga Seminaren? Also ein Tag oder ein Wochenende? Hier werden ab und an welche angeboten, Kostenpunkt ca. 100 Euro
Auf Seminaren kann man schon einiges lernen, nach meinem Erachten macht eine Teilnahme aber nur in zwei Varianten Sinn:
1. Man trainiert regelmäßig und das Seminar ist eine Erweiterung des Trainings. Die dort neu erlernten Sachen werden auch danach ins Training eingebaut.
2. Man möchte als KKler seinen Horizont erweitern und besucht ein Seminar in einem anderen Stil/KK. Auch wenn man die dort gezeigte KK grundsätzlich nicht trainieren möchte, so kann man vielleicht auch ein paar Dinge für das eigene Training mitnehmen und man versteht mehr von der anderen KK und kann Gemeinsamkeiten und Unterschiede besser abschätzen.
Wenn man nur mal ein Seminar besucht, ohne einen KK Hintergrund zu haben und das dort gezeigte auch nicht trainiert, dann bringt ein Seminar nicht besonders viel.
Und 100 € erscheinen mir auch etwas viel.
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