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Vollständige Version anzeigen : Der Titel "Sifu"



Zauberer1
20-01-2014, 23:58
Der Titel bedeutet ja sowas wie väterlicher Lehrer oder so und kommt aus dem asiatischen Raum. Dort hat man ja ein etwas anderes gesellschaftliches Verhalten zueinander. Ich würde mal sagen etwas traditioneller. Vielleicht irre ich mich da auch, so genau kenne ich mich da auch nicht aus.
Jedenfalls kam mit dem ing ung auch der "Sifu" und ich frage mich ob es in unserer Gesellschaft wirklich angebracht ist zu jemanden väterlicher Lehrer zu sagen. Unter einem väterlichen Lehrer stelle ich mir etwas mehr vor als nur jemanden eine KK beizubringen. So jemand sollte auch Werte vermitteln können und auch vorleben, er sollte sich auch für die private Seite des Schülers interessieren. Nur ist das in unserer jetzigen Welt überhaupt durchführbar ? Ist es nicht eher so, dass der "Sifu" von 14 -15.30 Uhr seinen Kram vermittelt, dann die Tür hinter den Schülern zu macht und sie bereits im nächsten Moment wieder vergessen hat. Vor allem weil er seine eigenen Probleme hat und die Klassen eh so groß sind ? Will man eigentlich so einen väterlichen Lehrer haben ? Will man nicht einfach nur dem Lehrer seinen monatlichen Beitrag zahlen, sein Fachwissen von ihm lernen und wieder gehen ? Ist das nicht eigentlich die Auffassung unserer Gesellschaft.

In so manchem Verband wird einem dieser Titel verliehen. Ja Herrschaftszeiten wie kann man denn so einen Titel verleihen, entweder man ist das und gibt sich so oder man ist das nicht. Dieser Titel ist einfach nur Geldmacherei und wenn man dafür schon zahlen muss, dann hat man es sich schließlich auch verdient, dass man von seinen Schülern so angesprochen wird.

Sei es drum, ich wüsste nicht ob ich jemanden mit so einem Titel ansprechen würde. Bei uns gibt es sowas auch nicht, bei uns gibt es nur Vornamen, was nicht heißt, dass man vor seinem Gegenüber weniger Respekt hat.



Wie seht Ihr das ?

die Chisau
21-01-2014, 00:08
Respekt kann man sich nicht kaufen, den Sifu Titel zuweilen schon. ;)
Die Meister, die ich kenne und als solche anerkenne, denen ist ihr Titel sowas von egal, die haben es nicht nötig.....

va+an
21-01-2014, 02:33
Mit dem wingchun wurde der Titel eher bekannt, kam aber bereits mit den Pionieren der asiatischen KK rüber.

Sifu/Shifu bedeutet mehr als nur jemand der einem die kk beibringt. Aber dazu schrieb ich in dem anderen thread bereits, dass man sich dem Thema nicht mit europäischen Gedankengut nähern daef/sollte.

Diese Titel verleherei innerhalb der Verbände ist schlicht lächerlich. Noch lächerlicher ist es, wenn die Leute so unterschreiben.. Shifu Hermann oder sihing Paul..

fist_of_the_nortstar
21-01-2014, 02:51
Ich bin noch bei der EWTO und mir geht dieses Sifu / Sihing-Gehabe aufn Sack. Wenn ich meinen WingTsun-Lehrer mal erwähne, sage ich entweder Trainer oder Lehrer. Bei Fragen im Unterricht spreche ich die Herrschaften mit Vornamen an.

Ich glaube, dass einige Schüler zu viele Kung Fu-Filme gesehen haben und die das dann cool finden.

Ist das im Ving Tsun genauso oder einfach nur von Schule zu Schule unterschiedlich?

Jesper Lundqvist
21-01-2014, 04:08
Das Problem ist, dass man "Sifu" oder "Si-Fu" als einen "Titel" betrachtet...

Es ist eher eine Bezeichnung für eine (Familien) Relation, so wie wir im Westen z.B. unsere Grossmutter als "Oma" und unseren Grossvater als "Opa" bezeichnen.

In den Kampfkünsten ist es einfach so, dass man, wenn man eigene Schüler hat, deren Sifu ist. Der "Titel" ergibt sich durch dieses Schüler-Lehrer Verhältnis, es ist also keine Frage der Ernennung durch jemandem.

In China ist es undenkbar, den Sifu nicht als solchen zu bezeichnen, und mit einer Einstellung wie

"Will man nicht einfach nur dem Lehrer seinen monatlichen Beitrag zahlen, sein Fachwissen von ihm lernen und wieder gehen ? Ist das nicht eigentlich die Auffassung unserer Gesellschaft."

geht nichts wirklich.

In China wird das Schüler-Lehrer Verhältnis (traditionell) nicht unbedingt abgeschlossen, wenn der Schüler aufhört zum Training zu kommen. So ist es ganz normal, dass die ehemaligen Schüler den Sifu manchmal besuchen, ihm Geschenke bringen und ihn zu Geburtstagsfeiern oder Hochzeiten einladen - obwohl sie schon seit 20 Jahren nicht mehr aktiv waren.

MfG

fist_of_the_nortstar
21-01-2014, 04:29
Wenn das in China so üblich ist, dann ist das auch in Ordnung. Müssen wir europäer ja nicht übernehmen.

hand-werker
21-01-2014, 06:29
Ich bin noch bei der EWTO und mir geht dieses Sifu / Sihing-Gehabe aufn Sack. Wenn ich meinen WingTsun-Lehrer mal erwähne, sage ich entweder Trainer oder Lehrer. Bei Fragen im Unterricht spreche ich die Herrschaften mit Vornamen an.

Ich glaube, dass einige Schüler zu viele Kung Fu-Filme gesehen haben und die das dann cool finden.

Ist das im Ving Tsun genauso oder einfach nur von Schule zu Schule unterschiedlich?

war bei mir damals genauso. mein lehrer sagte damals "wir essen, denken und leben nicht wie chinesen, dann müssen wir auch nicht so reden wie chinesen".


Wenn das in China so üblich ist, dann ist das auch in Ordnung. Müssen wir europäer ja nicht übernehmen.

+1

douwa
21-01-2014, 09:09
Eigentlich kann man als Europäer außereuropäische Kampfkunstgeschichten generell links liegenlassen, oder? ;)

Ich sehe es für den japanischen Bereich so ähnlich wie Jesper, man kann sich "leider" nicht die Rosinen herauspicken und den Rest unbeachtet lassen, man bleibt dann nämlich selbst unbeachtet bzw. wird gehen müssen. Es ist ein PRIVILEG, in einer japanischen Tradition als Schüler lernen und später vielleicht auch lehren zu dürfen und kein moralisch einklagbares Recht. Es gibt u.a. eben auch gewisse Umgangsformen, an die sich Jeder, ob Japaner oder nicht, zu halten hat.

Ich selbst habe mich immer mit Vornamen anreden lassen, auch das kann Schülern erst einmal komisch vorkommen, es hängt auch immer von der Erwartungshaltung der Leute ab, die das erste Mal ins Training kommen. Ich kenne es von deutschen Gruppen so, dass normalerweise der Vorname reicht, bei japanischen Lehrern dann aber trotzdem allein schon aus Respekt die in Japan übliche Anrede verwendet wird. Ich finde das nicht weiter schlimm, zumal bei Nachnamen dafür das angehängte -san, also sozusagen unser vorgesetztes "Herr" bzw. "Frau" entfällt und die Verwendung nur der Nachnamen ohne alles Andere kann sogar im Deutschen etwas unhöflich wirken. Wer sich nicht ernsthaft für die Hintergründe der von ihm gewählten Kampfkunst interessiert (auch das gehört zumindest bei traditionellen Stilen m.E. dazu), den können natürlich sehr viele Dinge stören, die anders gemacht werden, als er es kennt oder gerne hätte.

Das hat natürlich nichts mit irgendwelchen Schulen deutschen Ursprungs zu tun, die mit Pseudobushidou und Samuraiehre daherkommen und irgendwelche Leute per Prüfung zum sensei oder samurai ernennen, komisch anmutende Etiketteregeln haben und in etwa so japanisch sind wie die Türkei auf australischem Gebiet liegt.

Antikörper
21-01-2014, 09:11
Das Gehabe ist doch lächerlich. Leute die darauf bestehen müssen nur ihr kleines Ego pushen. Ich trainiere unter Gleichgesinnten, da hat man wirklichen Respekt voreinander und tut nicht nur so, weils die "Etikette" vorschreibt. Es wird künstlich die Distanz zwischen "Schüler" und "Lehrer" aufrechterhalten um gewisse Effekte zu erreichen. Das diese Distanz schlecht für beide Seiten ist, ist da keinem bewusst.

Rene
21-01-2014, 09:27
Das Gehabe ist doch lächerlich.

Dem stimme ich zu.


Es wird künstlich die Distanz zwischen "Schüler" und "Lehrer" aufrechterhalten um gewisse Effekte zu erreichen. Das diese Distanz schlecht für beide Seiten ist, ist da keinem bewusst.

Dem nicht unbedingt. Allein schon die Annahme, es würde künstlich eine Distanz aufrecht erhalten, bedingt ja, das zumindest einer der beiden Seiten dies bewusst ist. ;-)

Tatsächlich ist es so, wer sich selbst als Sifu, Meister oder Großmeister bezeichnet, trägt in allem was er tut, sein Ego voran. Dies hat, denke ich, weniger mit den Ursprüngen solcher Ehrerbietungen zu tun.

Jesper Lundqvist
21-01-2014, 09:30
Antikörper,

Du hast keine Ahnung davon wie das in China ist, sehe ich.

Da gibt es kein "Gehabe" und es geht nicht darum das Ego von irgend jemandem zu "pushen", wie Du sagst.

Viele scheinen sich gegen den Begriff aufzulehnen, weil er aus irgend einem Grunde mit einer (negativen) Autorität verbunden wird, und nur dazu dient jemandem im Vergleich zu anderen in eine "höhere" Position zu versetzten und kleine Egos zu befriedigen...

Aber sage es noch mal - wenn Du zu Deinem Vater "Pappa" sagst ist das genau dasselbe als wenn Du Deinen Sifu "Sifu" nennst. Meinst Du Dein Vater lässt sich mit "Pappa" titulieren, weil er es für sein Ego braucht, oder irgend eine Distanz in seinem Verhältnis zu Dir zu schaffen?

Wenn Du in China Gong Fu lernst, bist Du ein Teil der Familie und daher ist es eben auch ganz normal, dass man Familienbezeichnungen benutzt.

Es ist für die meisten kein Problem chinesische Bezeichnungen für Formen, Übungen und Techniken zu akzeptieren, aber wieso tut man es sich wohl gerade beim "Sifu" schwer...


MfG

Jesper Lundqvist
21-01-2014, 09:32
Douwa,

gutes Posting übrigens, danke.

:halbyeaha


MfG

Antikörper
21-01-2014, 09:40
Dem nicht unbedingt. Allein schon die Annahme, es würde künstlich eine Distanz aufrecht erhalten, bedingt ja, das zumindest einer der beiden Seiten dies bewusst ist. ;-)

Tatsächlich ist es so, wer sich selbst als Sifu, Meister oder Großmeister bezeichnet, trägt in allem was er tut, sein Ego voran. Dies hat, denke ich, weniger mit den Ursprüngen solcher Ehrerbietungen zu tun.

Ich wollte natürlich polarisieren und hab etwas überspitzt formuliert :)

Zum Ausdruck bringen wollte ich, dass man mit diesem Lehrer Schüler - Quatsch auch eine gewisse Distanz aufrecht erhalten kann, um gewisse Effekte zu erreichen. Eine Art Gehirnwäsche...

Mit einer höflichen Ehrerbietungen so wie es in dem entsprechenden Land üblich ist, hat das natürlich nichts zu tun.

Grüße

WT-Herb
21-01-2014, 09:41
Hallo Leute,

Die Anrede „Sifu“ ist kein Titel, sondern -eben- eine traditionelle Anrede für den Lehrer. Dies ist wohl in der Tradition begründet, dass Eltern ihre Kinder einem Lehrer anvertrauten, der nicht nur für die fachliche Ausbildung verantwortlich war, sondern auch für die Erziehung. Insofern ist die Übertragung als „väterlicher Lehrer“ vollkommen richtig. Hinzu kommt, dass dies i.a.R. bestimmend für den Lebensweg des Schülers war, er von „seinem“ väterlichen Lehrer als Schüler „angenommen“ werden musste und hierdurch eine besondere Beziehung der Verantwortung und Funktion entstand. Schüler lebten oftmals bei ihren Lehrern und wurden von ihnen versorgt. Man kann dies vielleicht als eine Art von Internat verstehen.

Hierdurch ist es auch verständlich, dass ein Schüler nur einen Sifu hat und dieser, unabhängig von seiner Qualifikation, Sifu des Schülers bleibt, auch dann, wenn der Schüler den Sifu später verlässt. Erst dann, wenn ein Lehrer seinen Schüler einem anderen Lehrer überantwortet oder ein Schüler von einem anderen Lehrer als direkter Schüler angenommen wird, entsteht ein neues Sifu-Todai-Verhältnis.

Der Sifu einer Schule war nicht immer der direkte Lehrer. Oft übernahmen ältere Schüler die Ausbildung jüngerer Schüler oder Teilbereiche der Ausbildung, besonders dann, wenn die Schule an Mitgliedern wuchs. Der Sifu war dabei stets der Ausbildungs-Verantwortliche, der Schulleiter.

Die Anrede des Schulleiters, des „väterlichen Lehrers“, als Sifu war und ist eine Funktionsbezeichnung, auf Funktion basierte Anrede, ähnlich wie früher Ärzte mit „Herr Doktor“ angeredet wurden, auch wenn sie nicht promoviert hatten.

Man kann zu Förmlichkeiten in unserer Gesellschaft sehr unterschiedliche Meinungen haben. Eine Anrede ist aber immer auch Äußerung einer inneren Haltung. Dass die Beziehung zum Lehrer sich von der zum Mitschüler dadurch unterscheidet, dass man dem Lehrer DAS Wissen, DIE Kompetenz und DAS Können zuordnet, ist dabei nur die eine Seite der Unterlegscheibe. Die andere Seite ist die, dass man diesem Wissen und Können eine Wertschätzung entgegen bringt, weswegen man ja überhaupt Schüler ist.

Insofern ist die Anrede „Sifu“ auch ein Ausdruck der Wertschätzung des Lehrers in seiner Funktion UND dessen, was fachlich sein Eigentum ist, welches er dem Schüler zur Verfügung stellt. Ein Fehlen des äußeren Ausdrucks dieser Wertschätzung war (ist?) somit Ausdruck der inneren Missachtung und somit Ausdruck dessen, den Lehrer nicht als solchen anzuerkennen, sein Können in Frage zu stellen, ihn nicht als Lehrer anzuerkennen.

Die Frage, ob es noch zeitgemäß sei, solche Anreden zu benutzen, sie als Tradition zu pflegen, ist schwierig zu beantworten, da wir im Umgang untereinander kaum noch differenzieren. Freunde, Kumpel, Eltern, Lehrer, Würdenträger, erworbene Titel, vererbte Titel, politische Funktionen... viele tun sich heute schwer, den Anderen in seiner Funktion und seiner Leistung anzuerkennen, wohl in der Folge der französischen Revolution, in der alle gleich zu sein haben. Die Frage, die sich jeder stellen muss ist die, wo er sich selbst sieht und ob er sich in allen Bereichen auf eine und die selbe Stufe an Können, Wissen, Leistung, Würde oder Befähigung stellen will und in welcher Form er die Kompetenzen des Anderen anerkennend zum Ausdruck bringen möchte oder nicht. Dem Anderen bleibt es überlassen, inwieweit er es einfordert, in seiner Position, Funktion oder Würde anerkennend angesprochen zu werden und ob er über eine formale Äußerung (als Ausdruck einer inneren echten (nicht formalen) Haltung) differenziert, wem er Wissen und Können bereitwillig weitergibt oder nur durch Bezahlung sich dadurch genötigt sieht.

Für mich persönlich stellt es keine Hürde dar, meinen Sifu als Sifu anzureden, den ich zuvor „R.“ nannte oder meinen alten Prof. „nur“ als „Hatti“ (o.ä.). Beides funktioniert nur über gegenseitiges Vertrauen und gegenseitigen Respekt. Und zugleich ist beides Gewohnheit. Würde mein Sifu mich nicht respektieren, wäre er nicht mein Sifu. Würde ich Prof. XY nicht respektieren, würde ich ihn auch nicht vertraulich „Hatti“ nennen wollen.

Unabhängig von Gewohnheit und aller persönlichen Beziehungen zu Personen halte ich die offizielle Anrede in öffentlicher Umgebung für eine Selbstverständlichkeit und gerade hier für den Teil, die jeweils andere Person in ihrer „Besonderheit“ auch öffentlich zu respektieren.



Gruß, WT-Herb

Paradiso
21-01-2014, 09:43
Zum Thema würde mich von Jesper interessieren, gibt es in den Trainingsräumen in China auch die Ahnenbilder der Stilgründer, so wie hier in der EWTO?

bjjfan
21-01-2014, 10:02
Das Gehabe ist doch lächerlich. Leute die darauf bestehen müssen nur ihr kleines Ego pushen. Ich trainiere unter Gleichgesinnten, da hat man wirklichen Respekt voreinander und tut nicht nur so, weils die "Etikette" vorschreibt. Es wird künstlich die Distanz zwischen "Schüler" und "Lehrer" aufrechterhalten um gewisse Effekte zu erreichen. Das diese Distanz schlecht für beide Seiten ist, ist da keinem bewusst.

Genau meine Meinung!

Respekt muss man sich durch Verhalten verdienen, da nützt ein Titel nur kurzfristig was. Und Respekt und Anerkennung gehen nicht nur vom Schüler Richtung Trainer sondern auch andersherum.

Grüßchen, bjjfan

PS: Ist das eigentlich eine 'deutsche Tugend', dass wir fremde Kulturen ubertrieben nachäffen? Sieht man ja auch in anderen Bereichen sehr oft. Stichwort 'denglisch'.

Gesendet von meinem Nexus 5 mit Tapatalk

Antikörper
21-01-2014, 10:12
Wenn Du in China Gong Fu lernst, bist Du ein Teil der Familie und daher ist es eben auch ganz normal, dass man Familienbezeichnungen benutzt.

Tu ich aber nicht. Wir leben hier in Deutschland und haben unsere eigene Kultur. Wir gehören nicht zur Familie sondern unterschreiben einen Vertrag und zahlen Geld dafür. Da muss ich niemanden auch noch in den ***** kriechen. Wer das trotzdem will, bitte. Eine höfliche Umgangsform basiert auf gegenseitigen Respekt und nicht auf irgendwelche angeblichen Traditionen. Wenn ich in dem Land lebe oder Trainer aus dem Land habe, ist das natürlich etwas anderes. Die freuen sich einfach wenn man die jeweiligen Gepflogenheiten kennt. Sifu Karl Heinz Müller :D

Zauberer1
21-01-2014, 10:32
Wie Jesper sagt, in China ist das kein Titel, sondern eine Bezeichnung eines Familienangehörigen. Da ist das nicht nur leeres Gewäsch. Da wäre das auch für mich ganz normal. Bei uns hier ist es aber ein Titel den man sich zum Teil kaufen kann, oder den man sich erwerben muß. Mit Familie hat das dann nicht mehr viel zu tun. Außerdem ist das Verhalten des Schülers die eine Seite, wenn der Sifu so angesprochen werden möchte, muß er das mit der Familie doch auch etwas enger sehen oder ? Wie jemand schon sagte, nur die Rosinen rauspicken ist nicht.

Ich finde Lehrer ist in unseren Gefilden die bessere Bezeichnung für jemanden der KK lehrt. Es passt auch besser in unsere Gesellschaft. Auch vor einem Lehrer hat man Respekt und lässt sich etwas sagen bzw. beibringen. Es fehlt eben das familiäre und das gibt es bei uns so ja auch nicht. Ich hätte auch kein Problem den Lehrer mit "Sie" anzusprechen was bei uns ja ein Respektsverhältnis signalisiert. Ich finde das passt alles besser wie ein gekaufter Sifu

Jesper Lundqvist
21-01-2014, 10:33
Paradiso,

kurze Antwort:

Gibt es.

Aber meistens habe ich nur ein Photo vom jeweiligen Sigung, also dem Sifu des Sifus, gesehen - wenn dieser verstorben ist...

Das Aufhängen von Bildern vor denen man sich verbeugen muss ist also in der Ancestor Worship Tradition begründet.

Aber

Ich weiss nicht, ob es dafür bestimmte Regeln oder Normen gibt, aber es scheint relativ locker gesehen zu werden. Interessant, werde mal nachfragen...

:)

MfG

Jesper Lundqvist
21-01-2014, 10:37
Antikörper,

jemanden mit Sifu anzusprechen heisst nicht irgend jemandem irgendwohin zu kriechen...

aber das hatte ich ja schon geschrieben.

:)

MfG

PS: Wenn schon, dann korrekt: Karl Heinz Müller Sifu... ;)

Antikörper
21-01-2014, 10:43
Antikörper,

jemanden mit Sifu anzusprechen heisst nicht irgend jemandem irgendwohin zu kriechen...

aber das hatte ich ja schon geschrieben.

:)

MfG

Das habe ich auch nicht gesagt. Aber kuck Dir die ganzen unterwürfigen Speichellecker hierzulande doch mal an, die ihrem Grandmaster Sifu WasWeißIch in den Allerwertesten kriechen. Egal, genug geschimpft für heute

Jesper Lundqvist
21-01-2014, 11:38
Antikörper,

ich verstehe schon, was Du meinst - und stimme Dir da auch ganz zu...

Das was man so auf dem Twitter von Herrn Kernspecht lesen kann ist manchmal wirklich grotesk.

Was man in der EWTO aus dem Wing Chun gemacht hat und eben auch aus gewissen chinesischen Traditionen, ist eben etwas anderes als dort wo es herkommt.

;)


MfG

Armin
21-01-2014, 13:14
Wenn das in China so üblich ist, dann ist das auch in Ordnung. Müssen wir europäer ja nicht übernehmen.

Es gibt aber auch Leute, für die das zur fernöstlichen KK dazugehört. Warum kann man das nicht einfach so hinnehmen?

Es ist doch wie immer: Es gibt Schulen, da wird das so gemacht, und Schulen, da wird das nicht so gemacht. Wenn ich das nicht mag, gehe nicht in die ersteren, sondern in die zweiteren. Wenn ich das mag, gehe in die ersteren und nicht in die zweiteren.

Lasst doch den Leuten ihren Freizeit-Spaß. Himmel. Da gibt es wirklich anderes, über das man sprechen/diskutieren sollte.

Armin
21-01-2014, 13:16
Eigentlich kann man als Europäer außereuropäische Kampfkunstgeschichten generell links liegenlassen, oder? ;)

Ich sehe es für den japanischen Bereich so ähnlich wie Jesper, man kann sich "leider" nicht die Rosinen herauspicken und den Rest unbeachtet lassen, man bleibt dann nämlich selbst unbeachtet bzw. wird gehen müssen. Es ist ein PRIVILEG, in einer japanischen Tradition als Schüler lernen und später vielleicht auch lehren zu dürfen und kein moralisch einklagbares Recht. Es gibt u.a. eben auch gewisse Umgangsformen, an die sich Jeder, ob Japaner oder nicht, zu halten hat.

Ich selbst habe mich immer mit Vornamen anreden lassen, auch das kann Schülern erst einmal komisch vorkommen, es hängt auch immer von der Erwartungshaltung der Leute ab, die das erste Mal ins Training kommen. Ich kenne es von deutschen Gruppen so, dass normalerweise der Vorname reicht, bei japanischen Lehrern dann aber trotzdem allein schon aus Respekt die in Japan übliche Anrede verwendet wird. Ich finde das nicht weiter schlimm, zumal bei Nachnamen dafür das angehängte -san, also sozusagen unser vorgesetztes "Herr" bzw. "Frau" entfällt und die Verwendung nur der Nachnamen ohne alles Andere kann sogar im Deutschen etwas unhöflich wirken. Wer sich nicht ernsthaft für die Hintergründe der von ihm gewählten Kampfkunst interessiert (auch das gehört zumindest bei traditionellen Stilen m.E. dazu), den können natürlich sehr viele Dinge stören, die anders gemacht werden, als er es kennt oder gerne hätte.

Das hat natürlich nichts mit irgendwelchen Schulen deutschen Ursprungs zu tun, die mit Pseudobushidou und Samuraiehre daherkommen und irgendwelche Leute per Prüfung zum sensei oder samurai ernennen, komisch anmutende Etiketteregeln haben und in etwa so japanisch sind wie die Türkei auf australischem Gebiet liegt.

Eben. Der Schulinhaber macht die Regeln. Wer mitmachen will hält sich daran, wen das stört kann gerne gehen.

Thiloy
21-01-2014, 13:39
Ich fand die Sifu , Si-Fu oder Dai Sifu Geschichte mal wirklich wichtig und richtig.

Aber das ist heute nicht mehr so. Mein WT Lehrer der mich zum nachdenken gebracht hat und mir so viel gezeigt hat ist auch ein Sifu aber ich rede IHn nur mit Vornamen an.

Das heutige Verhältnis eines typisch europäischen Kampfkünstlers der seinen Sifu nicht nur unterstützt und hilft pflege ich nicht mehr.

Leider geht bei dieser "Sifu" Geschichte immer einher mit dem Problem dieser Abhängigkeit. Der Lehrer als auch der Schuler warden auf Podeste gehoben wo Sie nicht hingehören. Ich kenne Lehrer die Sifus sind und die absolut faulsten Schweine sind und es Sie aufgeilt wieviel Macht Sie besitzen und ausüben können.

Leider kann man sich dagegegen nur wehren, in dem man fern bleibt und sich solche Menschen nicht zu seinen "Lehrern" macht.

Diese ganze Teezeremonie getue ist für mich mittlerweile einfach nur noch verarsche. Der Schuler bekennt sich zum Lehrer und der Lehrer zum Schuler. ABER wie oft verarschen den bitte diese Lehrer Ihre treuen Schuler. Die warden gemolken im Namen des Verbandes. Bah!

AkushonWasi
21-01-2014, 21:24
Ich persönlich habe nichts gegen den Titel Shifu. Doch habe ich etwas gegen Leute (meist Europäer) die sich mit dieser Anrede oder Titel (wie sie es wahrscheinlich verstehen) brüsten, ihn sich auf Visitenkarten drucken lassen und das alles raushängen lassen. Das ist einfach nur lächerlich und macht diese schöne Tradition kaputt.
Ich erzähle es mal aus meiner Sicht: ich nenne meinen Lehrer genauso Shifu im Training bzw. außerhalb. Mag für einige vielleicht unterwürfig klingen, doch ich mache das vor dem Respekt meines Lehrers und der Tradition (und auch weil er Chinese ist) . Er bezeichnet die Schule und ihre Mitglieder auch immer als seine zweite Familie. Hausiert er groß mit seinem Titel? Nein. Er kommt nicht in den Raum und sagt "Hey Leute ich bin der Meister, verbeugt euch vor mir". Viele Ältere die neu sind nennen ihn auch nicht gleich oder gar nicht so. Nimmt er es ihnen übel? Nein, aber er freut sich wenn man ihn mit Shifu grüßt.

PH_B
21-01-2014, 21:43
ich persönlich habe nichts gegen den titel shifu. Doch habe ich etwas gegen leute (meist europäer) die sich mit dieser anrede oder titel (wie sie es wahrscheinlich verstehen) brüsten, ihn sich auf visitenkarten drucken lassen und das alles raushängen lassen. Das ist einfach nur lächerlich und macht diese schöne tradition kaputt.


👍👍👍👍

Cord
21-01-2014, 21:55
Ja, dazu habe ich ja einen längeren Artikel geschrieben, der das Ganze von vorne, hinten, rechts, links, oben und unten betrachtet.

Wer 20 Minuten investieren will, kann das hier lesen:

WING CHUN Stuttgart | Cord Elsner | Sifu, Dai-Sifu - was soll das alles? (http://www.wingchun-elsner.de/german/fragen/fragen-sifu.html)

Ich schätze mal, man weiß danach gut Bescheid. Ist sauber recherchiert ...

Hauptsache, das spricht sich mal rum. Der ganze Sifu-Quark in Deutschland nervt mich nämlich ebenfalls enorm.

MCFly
21-01-2014, 23:04
Ich finde, Anreden sind nebensächlich. Mensch, hier wird ein Hobby auf völlig falsche Pfähle gehoben. Ja genau. WT ist, wie alle anderen Kampfstile und soviele andere Beschäftigungen auch, für 98% der Praktizierenden ein Hobby.

Wie viele andere von euch auch, arbeite ich viel und hart. Und es gibt Kollegen, Vorgesetzte, Untergebene, die mir geholfen haben und denen ich helfe. Tagtäglich. Da geht es um ein wenig mehr, als dem anderen die Kraftlinie des vertikalen Fauststoßes zu erklären. Mensch, hört auf zu träumen und ordnet Dinge einmal richtig ein.

Respekt ist eine tolle Sache. Wer ihn sich erarbeitet, hat ihn verdient und muss ihn sich täglich neu verdienen. Ob er im gelben Shirt den Vortänzer gibt oder seinem kleinen Kind die Windeln wechselt ist völlig nebensächlich. Entweder man erhält Respekt oder nicht. Das kann man sich nicht erkaufen, man kann sich allenfalls (fragwürdiges) Prestige erkaufen.

Gegen den Titel Sifu habe ich nichts. Ich habe überhaupt nichts gegen Titel. Wenn man sie einer Kultur entleiht, die auf anderen Werten aufgebaut ist, ist das auch legitim. Nur dieses glorifizieren ist schon ein Grenzbereich, den ich persönlich nicht gehen möchte. "Väterlicher Lehrer"... das impliziert doch schon eine devote Haltung, die völlig unangebracht sein kann. Erinnert mich an Star Wars. Ich kann z.B. sehr gut durch die Schüler lernen, die ich unterrichte. Nur dann achte ich auf Feinheiten, die mir sonst verborgen bleiben, weil ich sie nicht mit dem nötigen Nachdruck hinterfrage. Vllt. verdienen meine Schüler auch einen Titel?

Völlig befremdend finde ich Ausdrücke wie "fachliches Eigentum". Das kann nicht ernst gemeint sein. So etwas hätte ich zu meiner Studienzeit wissen müssen, aber wenigstens kann ich mir das nochmal vergolden lassen, wenn ich mal wieder nen Praktikanten zu Besuch habe. Im Ernst: so einen Quatsch kann ich gar nicht lesen. Das ist unsinnig und anmaßend.

Wie auch immer: Anreden und Titel sind legitim, die Verbindung mit Respekt ist aber nicht zwingend gegeben. Und über allem steht die Gefahr, dass sich mal wieder eine bestimmte Gattung Mensch mit Bezeichnungen wichtiger machen möchte, als sie ist. Gibt es auch bei den Promi-Frauen, die nennen sich dann immer Schmuckdisignerin. Vollkommen banane :D

Handhabt es wie ihr wollt, aber messt eurem Hobby nicht mehr bei, als es ist: wertvolle Freizeit, die Spaß machen sollte :)

WT-Herb
21-01-2014, 23:54
Hallo miteinander,

immer wieder wird in diesem Zusammenhang formuliert, man müsse sich Respekt "verdienen". Das ist doch falsch. Das sehe ich ganz anders. Ich bringe "grundsätzlich" jedem Respekt gegenüber.

Ich finde es äußerst befremdend, dass Respekt eine zu erbringende Leistung voraus gehen soll. Dies würde bedeuten, niemanden, den ich nicht persönlich kenne, dessen Lebensweg und Lebensleistung ich nicht kenne, nicht zu respektieren. Selbst einen sogenanntem "Penner" auf der Strasse begegne ich mit Respekt.

Respekt kann eingebüßt werden. Aber zunächst ist jeder Mensch und jede Leistung zu respektieren und zu würdigen. Gelle: Die Würde des Menschen ist unantastbar.

Einen Sifu als Sifu zu bezeichnen, ist eine Sachbezeichnung und hat mit Respekt erst einmal nix zu tun. Falls ich den, der mein Sifu ist, nicht als Sifu respektiere, den nenne ich auch nicht Sifu. Aber dazu muß etwas Konkretes Anlass dazu geben, schließlich "ist" er mein Sifu, wie auch immer dies zustande gekommen ist.

Wer sich an der Sifu-Anrede "prinzipiell" schon reibt, der schein mir eher ein grundsätzliches Problem mit seinem Respekt gegenüber Anderen zu haben. Auch, wenn ich hier lese, das man Wissen und Können nicht als Eigentum ansieht, scheint mir ein Problem mit Eigentum an sich zu haben. Kung-Fu, Wissen, Lehre ist kein Allgemeingut, es ist "in Besitz" derer, die sich dies durch harte Arbeit und Fleiß erworben haben - es ist dadurch selbstverständlich zunächst einmal Besitz und Eigentum. Wie sie damit umgehen, ob sie es unentgeltlich zur Verfügung stellen, für die Arbeit des Unterrichtens Gebühren nehmen oder ob sie es für sich behalten, ist einzig deren Sache, deren ganz private Entscheidung. Es gibt keinen Rechtsanspruch darauf, das sie ihr Wissen und Können Jedem verfügbar machen.

Selbstverständlich erwarte ich von einem Sifu, den ich möglicherweise auch dafür entlohne, mich zu unterrichten, dass er sein Wissen und Können <im gegenseitigen Respekt> vermittelt.

Wissen ist nicht grundsätzlich Allgemingut, im Gegenteil. Selbst in unserem Bildungssystem ist Wissen(Bildung) ein wervolles Gut und im "Besitz" von Personen, die sich über Arbeit und Studium dieses Wissen angeeignet haben.

Das Privileg der allgemeinen Schulbildung schein Einigen zu Kopf gestiegen zu sein, dass sie annehmen, man habe es ihnen "gefälltigst" zur Verfügung zu stellen. Aber genau das ist es, dieses Denkmuster, dass den Wert von Bildung entwertet und den Nutzen von Bildung, Wissen und Können zur bieliebigen Freibeuterei macht.

Nein. Wissen, Können, Weisheit, Fähig- und Fertigkeiten sind kostbar und deren Wert darf nicht durch respektlosen Umgang entwertet werden. Insbesondere jenes Wissen, das erst duch manche Jahre harte Arbeit und Fleiß erworben wird.


Gruß, WT-Herb

Tigr
22-01-2014, 00:10
Herb, Du verwechselst Respekt mit Umgangsformen. Ich kann auch hoeflich und zuvorkommend gegenueber Leuten sein, die ich fuer totale Volltrottel halte.

Gern geschehen, und ich wuensche noch einen schoenen Abend :).

WT-Herb
22-01-2014, 00:44
Oh nein, Tigr, das verwechsle ich ganz sicherlich nicht. „Umgangsformen“ sind Konventionen sozialer Interaktion, „regeln“ gesellschaftliches Normenverhalten und vereinfachen hierdurch das Beziehungsgefüge im öffentlichen Raum. Genau das meine ich aber nicht.


Ich kann auch hoeflich und zuvorkommend gegenueber Leuten sein, die ich fuer totale Volltrottel halte. Eine Art der Verlogenheit. Das meine ich eben nicht. Ich rede vom realen Respekt, nicht von falscher Höflichkeit. Und wenn ich schreibe, auch einem sogenannten „Penner“ mit Respekt zu begegnen, dann meine ich das so und rede nicht von Höflichkeit. Den Begriff „Penner“ verwende ich auch nur hier, denn er ist an sich respektlos.

Wenn ich meinen Sifu nicht respektiere, dann kann ich auch nichts von ihm lernen. Dann ist meine Beziehung zu ihm gestört. Und wenn ich ihn respektiere, dann habe ich auch kein Problem damit, ihn in seiner Funktion anzureden.


Gruß, WT-Herb

Suriage
22-01-2014, 02:47
Hallo miteinander,

immer wieder wird in diesem Zusammenhang formuliert, man müsse sich Respekt "verdienen". Das ist doch falsch. Das sehe ich ganz anders. Ich bringe "grundsätzlich" jedem Respekt gegenüber.

Ich finde es äußerst befremdend, dass Respekt eine zu erbringende Leistung voraus gehen soll. Dies würde bedeuten, niemanden, den ich nicht persönlich kenne, dessen Lebensweg und Lebensleistung ich nicht kenne, nicht zu respektieren. Selbst einen sogenanntem "Penner" auf der Strasse begegne ich mit Respekt.

Respekt kann eingebüßt werden. Aber zunächst ist jeder Mensch und jede Leistung zu respektieren und zu würdigen. Gelle: Die Würde des Menschen ist unantastbar.

Einen Sifu als Sifu zu bezeichnen, ist eine Sachbezeichnung und hat mit Respekt erst einmal nix zu tun. Falls ich den, der mein Sifu ist, nicht als Sifu respektiere, den nenne ich auch nicht Sifu. Aber dazu muß etwas Konkretes Anlass dazu geben, schließlich "ist" er mein Sifu, wie auch immer dies zustande gekommen ist.

Wer sich an der Sifu-Anrede "prinzipiell" schon reibt, der schein mir eher ein grundsätzliches Problem mit seinem Respekt gegenüber Anderen zu haben. Auch, wenn ich hier lese, das man Wissen und Können nicht als Eigentum ansieht, scheint mir ein Problem mit Eigentum an sich zu haben. Kung-Fu, Wissen, Lehre ist kein Allgemeingut, es ist "in Besitz" derer, die sich dies durch harte Arbeit und Fleiß erworben haben - es ist dadurch selbstverständlich zunächst einmal Besitz und Eigentum. Wie sie damit umgehen, ob sie es unentgeltlich zur Verfügung stellen, für die Arbeit des Unterrichtens Gebühren nehmen oder ob sie es für sich behalten, ist einzig deren Sache, deren ganz private Entscheidung. Es gibt keinen Rechtsanspruch darauf, das sie ihr Wissen und Können Jedem verfügbar machen.

Selbstverständlich erwarte ich von einem Sifu, den ich möglicherweise auch dafür entlohne, mich zu unterrichten, dass er sein Wissen und Können <im gegenseitigen Respekt> vermittelt.

Wissen ist nicht grundsätzlich Allgemingut, im Gegenteil. Selbst in unserem Bildungssystem ist Wissen(Bildung) ein wervolles Gut und im "Besitz" von Personen, die sich über Arbeit und Studium dieses Wissen angeeignet haben.

Das Privileg der allgemeinen Schulbildung schein Einigen zu Kopf gestiegen zu sein, dass sie annehmen, man habe es ihnen "gefälltigst" zur Verfügung zu stellen. Aber genau das ist es, dieses Denkmuster, dass den Wert von Bildung entwertet und den Nutzen von Bildung, Wissen und Können zur bieliebigen Freibeuterei macht.

Nein. Wissen, Können, Weisheit, Fähig- und Fertigkeiten sind kostbar und deren Wert darf nicht durch respektlosen Umgang entwertet werden. Insbesondere jenes Wissen, das erst duch manche Jahre harte Arbeit und Fleiß erworben wird.


Gruß, WT-Herb

Da hast du eine komplexe "Sache" wie Wissen od. geistiges Eigentum ganz schön oberflächlich behandelt. Bitte sei dir im Klaren, dass das was du schreibst nur deine Ansicht ist.

Zwischen Sacheigentum und geistigem Eigentum gibt es ein paar ganz wesentliche Unterschiede. Vom abstrakten Begriff "Wissen" ganz zu schweigen.

Zum Respekt: Ich denke, da muss man wohl auch ein bisschen unterscheiden auf wen sich dieser bezieht und was man von demjenigen erwartet. Somit gibt es da Abstufungen.

Der Respekt den ich vor einem mir unbekannten Menschen habe,, ist ein andere als der, den ich vor einem Lehrer habe.

Von einem Unbekannten erwarte ich erstmal nichts und so respektiere ich ihn auch nur als das was er in diesem Moment ist: Ein Mensch. Der hat Rechte und Pflichten, gute wie schlechte Seiten, eine Vergangenheit und eine Zukunft. Selbst wenn ich nichts von ihm weiß muss ich das bedenken und daraus erwächst dann eine Form von Respekt. Ein oberflächlicher aber nichts desto trotz ein fundamentaler.

Der Respekt gegenüber eines Lehrers erwächst aus den Erwartungen, die ich an ihn stelle zB ob er mir sein Wissen vermitteln kann und durch welche Art und Weise er das tut und evtl. auch aus den vergangenen Erfahrungen mit ihm. Wird man enttäuscht, schwindet auch der Respekt. Der oben erwähnte Respekt bleibt davon aber trotzdem größtenteils unangetastet.

Ich differenziere darum sehr stark. So kann es auch sein, dass ich vor jemand "menschlich" wenig Respekt habe, ihn aber als Lehrer sehr wohl respektiere und umgekehrt. Meistens korrelieren die beiden aber miteinander.

Somit "vergebe" ich einen Titel wie Sifu od. Sensei auch mal im vorhinein als "Vertrauensvorschuss". Entscheidend ist aber ob es dabei bleibt.

Just my 2 cents.

Sam V
22-01-2014, 08:19
Als ich noch ne Schule hatte, ist mir kaum etwas so auf den Geist gegangen, wie jugendliche Schüler, die man zufällig abends in der Stadt getroffen hat und die einen dann mit chinesischem Handgruß, Verbeugung und einem fröhlichen "Hallo Sifu" begrüßten.

Meistens war ich dann mit Leuten von der Arbeit unterwegs, und die haben mich nur fragend angesehen, was das denn wieder war.

Ich hab dann den Titel gewechselt auf "Ejj Hoh Shi."

Und auch damit kann man sich Respekt holen wenn man gut ist :rolleyes:

watch?v=sc53FzUH68g

WT-Herb
22-01-2014, 09:06
Hallo Suriage,


Da hast du eine komplexe "Sache" wie Wissen od. geistiges Eigentum ganz schön oberflächlich behandelt. Die Sachen Wissen und geistiges Eigentum habe ich eigentlich gar nicht behandelt, sondern lediglich gesagt, dass sie einen Wert darstellen
Zwischen Sacheigentum und geistigem Eigentum gibt es ein paar ganz wesentliche Unterschiede. ..nämlich?
Zum Respekt: Ich denke, da muss man wohl auch ein bisschen unterscheiden auf wen sich dieser bezieht und was man von demjenigen erwartet. Somit gibt es da Abstufungen. Der Respekt den ich vor einem mir unbekannten Menschen habe,, ist ein andere als der, den ich vor einem Lehrer habe.Abstufungen von Respekt? Geht das überhaupt? Entweder ich respektiere jemanden, oder nicht. Ich kann nicht jemanden als Person „ein bisschen“ respektieren. Allenfalls kann ich sein Verhalten respektieren, ein anderes Verhalten hingegen nicht anerkennen. Aber als Person kann ich ihn nicht „ein bisschen“ respektieren. Dann respektiere ich ihn schon nicht mehr. Respekt ist nicht zu verwechseln mit Ehrfurcht oder Achtung.
Von einem Unbekannten erwarte ich erstmal nichts und so respektiere ich ihn auch nur als das was er in diesem Moment ist: Ein Mensch. „Nur“ als Mensch? Du machst Deinen Respekt gegenüber Anderen also dann doch von Deiner Erwartung abhängig (erwartest „erst mal“ nichts). Dann wäre Dein Respekt ja lediglich ein Produkt Deiner Erwartungen in der der Andere nur noch ein Erfüllungsgehilfe Deiner Vorstellungen wäre. Verwechselst Du hier nicht Respekt mit Achtung? Ich achte einen Menschen auf Grund seiner Leistung. Aber ich respektiere ihn auch, wenn mir Leistungen von ihm nicht bekannt sind, die ich überhaupt achten könnte.
Der Respekt gegenüber eines Lehrers erwächst aus den Erwartungen, die ich an ihn stelle zB ob er mir sein Wissen vermitteln kann und durch welche Art und Weise er das tut und evtl. auch aus den vergangenen Erfahrungen mit ihm. Wird man enttäuscht, schwindet auch der Respekt. Der oben erwähnte Respekt bleibt davon aber trotzdem größtenteils unangetastet. Auch hier scheint mir, Du verwechselst es mit Deiner Achtung vor einer Leistung, einer Haltung, einer moralischen Eigenschaft. Respekt ist doch eine voraussetzungsfreie Anerkennung der Person. Man kann zwar Respekt durch unwürdiges Verhalten verlieren, aber dazu muss doch ein solches Verhalten erst in Erscheinung treten. Mit dem Verlust an Respekt verliert der Mensch auch seine Würde.


Ich differenziere darum sehr stark. So kann es auch sein, dass ich vor jemand "menschlich" wenig Respekt habe, ihn aber als Lehrer sehr wohl respektiere und umgekehrt. Meistens korrelieren die beiden aber miteinander. Hier drückst Du aus, Deine Sicht auf bestimmte Verhaltensweisen zu bewerten. Du respektierst <das Verhalten> der Person, nicht die Person. Im Einen respektierst Du das Verhalten als Lehrer. Im Anderen mißachtest Du das Verhalten als Mensch. (Respekt vs. Achtung).

Somit "vergebe" ich einen Titel wie Sifu od. Sensei auch mal im vorhinein als "Vertrauensvorschuss". Entscheidend ist aber ob es dabei bleibt.Ja, da bin ich ganz bei Dir, bis auf die Kleinigkeit, dass „Sifu“ kein Titel ist, sondern eine Anrede. Respekt ist kein Verdienst, sondern eine vorleistungsfreie Anerkennung des Anderen in seiner Persönlichkeit. Anerkennung erfolgt durch anzuerkennende Leistungen. Möglicherweise wird Respekt oft mit anderen deiktischen Attributen verwechselt. Mal mit Autorität, mal mit Achtung, mal mit Toleranz, weil der Begriff oft erst in seinem sprachlichen Zusammenhang eine konkrete Bedeutung erfährt.

Das kann die Diskussion über die Anrede „Sifu“ erschweren, wenn wir die Anrede direkt damit verknüpfen, <die Person> zu respektieren. Eher ist es umgekehrt so, dass durch das Respektieren der Person als Lehrer, die Anrede Sifu erst ihren Sinn erhält.

Anmerkung: Mitunter erscheint es mir, dass Leute mit dem Respekt gegenüber Anderen sie sich selbst diesem Anderen unterwerfen und es ihnen daher schwer fällt, jemanden als Sifu zu bezeichnen, weil sie das Gefühl der Unterwerfung damit verknüofen. Das muss aber nicht so sein. Nicht ohne Grund ist vom gegenseitigen Respekt die Rede, wodurch Menschen dem Anderen gegenüber nicht an Augenhöhe verlieren, sondern sich sogar gegenseitig erhöhen. Unterwerfung ist kein Zeichen von Respekt, eher von Autorität oder gar Angst, wobei auch Autoritäten respektiert werden können. Insofern drückt Respekt nur die Anerkennung eines Gefüges aus, beschreibt dieses aber nicht. In einem autoritären Gefüge kann Respekt dieses Gefüge anerkennen, in einem demokratischen Gefüge kann Respekt eben dieses anerkennen und das andere ablehnen.

Einen Sifu als solchen zu respektieren gibt eben noch nicht vor, wie das Gefüge zwischen Lehrer und Schüler sich konkret gestaltet, es drückt nur die Anerkennung des bestehenden Gefüges aus, es beschreibt es aber nicht.


Gruß, WT-Herb

Schellenbaum
22-01-2014, 09:21
Mündet hier teilweise schön in diesen Thread:
http://www.kampfkunst-board.info/forum/f134/wingtsun-sifu-titel-erreichen-meistergrades-156549/index6.html#post3009445
(zur Auffrischung)

ThomasL
22-01-2014, 12:17
wtherb schrieb:
...die frage, ob es noch zeitgemäß sei, solche anreden zu benutzen, sie als tradition zu pflegen, ist schwierig zu beantworten, da wir im umgang untereinander kaum noch differenzieren. Freunde, kumpel, eltern, lehrer, würdenträger, erworbene titel, vererbte titel, politische funktionen... Viele tun sich heute schwer, den anderen in seiner funktion und seiner leistung anzuerkennen, wohl in der folge der französischen revolution, in der alle gleich zu sein haben. Die frage, die sich jeder stellen muss ist die, wo er sich selbst sieht und ob er sich in allen bereichen auf eine und die selbe stufe an können, wissen, leistung, würde oder befähigung stellen will und in welcher form er die kompetenzen des anderen anerkennend zum ausdruck bringen möchte oder nicht. Dem anderen bleibt es überlassen, inwieweit er es einfordert, in seiner position, funktion oder würde anerkennend angesprochen zu werden und ob er über eine formale äußerung (als ausdruck einer inneren echten (nicht formalen) haltung) differenziert, wem er wissen und können bereitwillig weitergibt oder nur durch bezahlung sich dadurch genötigt sieht.

Für mich persönlich stellt es keine hürde dar, meinen sifu als sifu anzureden, den ich zuvor „r.“ nannte oder meinen alten prof. „nur“ als „hatti“ (o.ä.). Beides funktioniert nur über gegenseitiges vertrauen und gegenseitigen respekt. Und zugleich ist beides gewohnheit. Würde mein sifu mich nicht respektieren, wäre er nicht mein sifu. Würde ich prof. Xy nicht respektieren, würde ich ihn auch nicht vertraulich „hatti“ nennen wollen.

Unabhängig von gewohnheit und aller persönlichen beziehungen zu personen halte ich die offizielle anrede in öffentlicher umgebung für eine selbstverständlichkeit und gerade hier für den teil, die jeweils andere person in ihrer „besonderheit“ auch öffentlich zu respektieren.


1+

ThomasL
22-01-2014, 12:21
WTHerb schrieb:
Ich bringe "grundsätzlich" jedem Respekt gegenüber.

Ich finde es äußerst befremdend, dass Respekt eine zu erbringende Leistung voraus gehen soll. Dies würde bedeuten, niemanden, den ich nicht persönlich kenne, dessen Lebensweg und Lebensleistung ich nicht kenne, nicht zu respektieren. Selbst einen sogenanntem "Penner" auf der Strasse begegne ich mit Respekt.


Auch das finde ich sehr gut. Fehlt leider auch in vielen modernen Firmen. Da wird der Chef gegrüßt egal ob er es verdient hat oder nicht, die Putzfrau wird aber ignoriert - obwohl die oftmals mindestens genauso viel zum Firmenerfolg beiträgt in dem sie die Gesundheit der Mitarbeiter schützt.

Mata-Leon
22-01-2014, 13:45
Bin hier ausnahmsweise mal bei Herb

openmind
22-01-2014, 13:51
Bin hier ausnahmsweise mal bei Herb

Ich bin bei der Putzfrau.

_

Suriage
22-01-2014, 14:14
Hallo Suriage,

Abstufungen von Respekt? Geht das überhaupt? Entweder ich respektiere jemanden, oder nicht. Ich kann nicht jemanden als Person „ein bisschen“ respektieren. Allenfalls kann ich sein Verhalten respektieren, ein anderes Verhalten hingegen nicht anerkennen. Aber als Person kann ich ihn nicht „ein bisschen“ respektieren. Dann respektiere ich ihn schon nicht mehr. Respekt ist nicht zu verwechseln mit Ehrfurcht oder Achtung. „Nur“ als Mensch? Du machst Deinen Respekt gegenüber Anderen also dann doch von Deiner Erwartung abhängig (erwartest „erst mal“ nichts). Dann wäre Dein Respekt ja lediglich ein Produkt Deiner Erwartungen in der der Andere nur noch ein Erfüllungsgehilfe Deiner Vorstellungen wäre. Verwechselst Du hier nicht Respekt mit Achtung? Ich achte einen Menschen auf Grund seiner Leistung. Aber ich respektiere ihn auch, wenn mir Leistungen von ihm nicht bekannt sind, die ich überhaupt achten könnte. Auch hier scheint mir, Du verwechselst es mit Deiner Achtung vor einer Leistung, einer Haltung, einer moralischen Eigenschaft. Respekt ist doch eine voraussetzungsfreie Anerkennung der Person. Man kann zwar Respekt durch unwürdiges Verhalten verlieren, aber dazu muss doch ein solches Verhalten erst in Erscheinung treten. Mit dem Verlust an Respekt verliert der Mensch auch seine Würde. Hier drückst Du aus, Deine Sicht auf bestimmte Verhaltensweisen zu bewerten. Du respektierst <das Verhalten> der Person, nicht die Person. Im Einen respektierst Du das Verhalten als Lehrer. Im Anderen mißachtest Du das Verhalten als Mensch. (Respekt vs. Achtung).


Jz bringst du hier einen zweiten Begriff ins Gespräch ohne den überhaupt näher zu definieren. Mit dir zu reden ist wirklich sehr anstrengend.

Achtung ist für mich nur der Ausdruck von Respekt nach außen.

Darum bleibe ich auch völlig bei meiner Aussage von vorher.

Sisuk
23-01-2014, 11:43
Der Titel bedeutet ja sowas wie väterlicher Lehrer oder so und kommt aus dem asiatischen Raum. Dort hat man ja ein etwas anderes gesellschaftliches Verhalten zueinander. Ich würde mal sagen etwas traditioneller. Vielleicht irre ich mich da auch, so genau kenne ich mich da auch nicht aus.


Sifu ist traditionell KEIN Titel, sondern eine Anredeform. Es gibt 2 Weisen, 'Sifu' zu schreiben- die eine ist einfach eine respektvolle Anrede, so spricht meine chinesische Freundin z.B. auch den Busfahrer an, wenn sie eine Frage an ihm richtet. Die andere Schreibweise ist die wie sie, unter Anderen, auch im Kung Fu benutzt wird. Übersetzen kann man diese zweite Schreibweise am besten mit 'Mentor'.

MfG

P.S: Jesper's Beitrag triffts ganz gut, wie ich es in China kennengelernt habe.

Sisuk
23-01-2014, 12:10
Tu ich aber nicht. Wir leben hier in Deutschland und haben unsere eigene Kultur. Wir gehören nicht zur Familie sondern unterschreiben einen Vertrag und zahlen Geld dafür. Da muss ich niemanden auch noch in den ***** kriechen. Wer das trotzdem will, bitte. Eine höfliche Umgangsform basiert auf gegenseitigen Respekt und nicht auf irgendwelche angeblichen Traditionen. Wenn ich in dem Land lebe oder Trainer aus dem Land habe, ist das natürlich etwas anderes. Die freuen sich einfach wenn man die jeweiligen Gepflogenheiten kennt. Sifu Karl Heinz Müller :D

In dem Fall, lernst du auch kein Kung Fu- ein Sifu lernt dich mehr als nur Tritte und Hauen, und an deinen Beitrage sehe ich, das da wohl einiges auf der Strecke bleibt ;) Ein verhältnis zu einen richtigen Sifu wird, ganz natürlich durch die Gegebenheiten des traditionellen Unterrichts, einen viel persöhnlichen als den zwischen Schüler und Laoshi, oder Trainierenden und Gaolin. Dies trifft natürlich nur wirklich zu für fleissigen Schülern- obwohl der Sifu al seine Schüler, egal ob sie gard erst angefangen haben 'Todai' nennt, unterscheiden die Chinesen schon unter 'true deciple' (sorry, Putuonga fällt mir grad nicht ein) und z.B. 'Muntuo', was soviel heisst, wie ein 'Schüler der nur an der Türschwelle steht, nicht oft da ist'. Auch wenn man nie so jemand anreden würde, aber unter sich werden solche 'Schüler' eben so genannt, quasi, wenn man über sie 'lästert'.

Will man eine traditionelle Kampfkunst verstehen, muss man sich auch mit der entsprechenden Kultur auseinandersetzen- ob es nun Mittelalterlicher Schwertkampf nach Lichtenauer ist, Iaijitsu oder Kung Fu.

MfG

ThomasL
23-01-2014, 12:33
"Ich bin bei der Putzfrau."
Unsere sieht ziemlich gut aus. ;-)

Antikörper
23-01-2014, 13:31
In dem Fall, lernst du auch kein Kung Fu- ein Sifu lernt dich mehr als nur Tritte und Hauen, und an deinen Beitrage sehe ich, das da wohl einiges auf der Strecke bleibt ;)

Was bringt dir denn dein Sifu noch so bei?

bewegungstherapie
23-01-2014, 14:08
Vorab: Ich bin sehr gerne in der EWTO, weil mir das aktuelle WingTsun in diesem Unternehmen am Besten gefällt und meinem Körper auch zusagt. Ja, Ihr habt richtig gelesen, ich bezeichne die EWTO und auch alle anderen Verbände als Unternehmen, weil es einfach der Tatsache entspricht; und ich habe damit nicht im Geringsten ein Problem, im Gegenteil, ich finde es in manchen Aspekten gar nicht mal schlecht. Nun zum Thread Sifu Titel etc.

Ich kann dem geschichtlichen, sehr aufklärenden und auch idealistischen Artikel von Chord Elsner nur zustimmen. Ist es notwendig, diese traditionelle Anrede zu vermarkten ? Betriebswirtschaftlich genial, idealistisch bedenklich. Vom betriebswirtschaftlichen Standpunkt aus ein zusätzlicher Liquiditätsfluß. Idealistisch eher verletzend.

Denn sollte es - wenn es schon als Titel benutzt wird - nicht eine Auszeichnung sein, den Titel oder diese Anrede zu bekommen ? Ich würde dies auch erst ab einer gewissen Graduierung und nachgewiesenen Zugehörigkeit zum Unternehmen vergeben. ( Mitarbeiterehrung :) ), so ab 3 TG / HG etc ?

Im Grunde soll es doch jeder so handhaben, wie er es in seiner Unternehmensführung richtig erachtet und bereitwillige zahlende Mitarbeiter, Franchisenehmer etc. hat. Wie ich in meinem eigenen Thread schon bemerkt habe, es gibt nun auch schon den Dai-Sihing Titel... .

Tigr
23-01-2014, 14:15
Wer sich mit Sifu, Sigung, Meister anreden laesst (oder auch in der eigenen Verbandszeitschrift mit seinem popeligen akademischen Titelchen) hat schlichtweg Ego-Probleme.

openmind
23-01-2014, 14:22
Was bringt dir denn dein Sifu noch so bei?

Naja, in der EWTO lernt man doch Vieles, das einen in allen möglichen
Lebenssituationen und vor allem auch beruflich weiter bringt!

_

WT-Herb
23-01-2014, 14:38
Wer sich mit Sifu, Sigung, Meister anreden laesst (oder auch in der eigenen Verbandszeitschrift mit seinem popeligen akademischen Titelchen) hat schlichtweg Ego-Probleme.Wer meint, das der einzige Grund dafür Ego-Probleme seien, der hat doch erst recht selbst eins.

bewegungstherapie
23-01-2014, 14:42
Ich will jetzt nicht von der EWTO schwärmen, aber sie ist der eigentliche traditionelle Baumstamm aus dem viele neue Äste ( andere ing, ungs, Großmeister etc ) gewachsen sind, oder etwa nicht ? Ja sogar neue Großmeister:p, denn das muss man sein, um im eigenen Unternehmen auch der CEO zu sein und alle anderen Abteilungsleiter entsprechend zu koordinieren zu können. Ich meine das jetzt nicht wertend, sonder rein aus der Sicht eines Unternehmens.

Ich bin noch nicht lange dabei, aber ich finde die Geschichte und das Wachstum dieses Unternehmens EWTO mehr als erfolgreich. Der mitgewachsene Mitbewerb soll es nachmachen, wir bzw. jeder hat dazu alle marktwirtschaftlichen Strukturen und entsprechenden Möglichkeiten.

Nun aber zurück zum Thema: Ich habe heute überhaupt kein Problem damit, meinen Lehrer im Kwoon mit Sifu / Shifu anzureden. Dies erachte ich als eine wertvolle Grundlage des Respektes und der Anerkennung seiner unterrichtenden Tätigkeit.

Sollte dies aber auch ausserhalb verlangt werden, dann ist es - und das stimme ich zu - etwas bedenklich. Anders bei einem Großmeister, hier hätte ich auch überhaupt kein Problem, den Titel ausserhalb zu verwenden. ( Alter / Leistung etc. )

bouncer
23-01-2014, 16:59
Wer sich mit Sifu, Sigung, Meister anreden laesst (oder auch in der eigenen Verbandszeitschrift mit seinem popeligen akademischen Titelchen) hat schlichtweg Ego-Probleme.


So und nicht anders! Ich mag es z.B überhaupt nicht wenn ich mit nem Titel angesprochen werde, und dann am besten noch in der Freizeit wenn man einen seiner Schüler in der Stadt trifft.. Entweder sie respektieren mich oder nicht.. Wenn sie es nicht tun, würde auch die Anrede Kru oder Sifu nichts daran ändern!

openmind
23-01-2014, 17:00
So und nicht anders! Ich mag es z.B überhaupt nicht wenn ich mit nem Titel angesprochen werde, und dann am besten noch in der Freizeit wenn man einen seiner Schüler in der Stadt trifft.. Entweder sie respektieren mich oder nicht.. Wenn sie es nicht tun, würde auch die Anrede Kru oder Sifu nichts daran ändern!

Du läßt dich lieber mit "Herr Türsteher" anreden, ne?

_

bouncer
23-01-2014, 17:04
Du läßt dich lieber mit "Herr Türsteher" anreden, ne?



_


Noch schlimmer! :D

Überlege aber auch tatsächlich schon ne ganze zeit meinen "usernamen "mal in meinem "reallife Namen " zu ändern. So richtig aktuell ist das mit dem Bouncer ja nun nicht mehr. 😉

Sunrayshadow
23-01-2014, 17:40
Wer sich mit Sifu, Sigung, Meister anreden laesst (oder auch in der eigenen Verbandszeitschrift mit seinem popeligen akademischen Titelchen) hat schlichtweg Ego-Probleme.

+1:halbyeaha

Gruß,

Sunny

Pentax
23-01-2014, 17:45
Wer sich mit Sifu, Sigung, Meister anreden laesst (oder auch in der eigenen Verbandszeitschrift mit seinem popeligen akademischen Titelchen) hat schlichtweg Ego-Probleme.

So ein Quatsch. Hat nun jeder Lehrer dich sich nicht duzen lässt Ego-Probleme oder was? Ist doch wirklich absoluter Mist den du hier wieder von dir gegeben hast-
-
-
-dumdidumdidum
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Tigr
23-01-2014, 17:50
Wer meint, das der einzige Grund dafür Ego-Probleme seien, der hat doch erst recht selbst eins.

Mag sein. Hier geht's aber um WT, nicht um mich :p.

Pentax
23-01-2014, 17:51
Mag sein. Hier geht's aber um WT, nicht um mich :p.

Wer im Glashaus sitzt,...

Tigr
23-01-2014, 18:45
Wer im Glashaus sitzt,...

Kannst ja im OT einen Thread aufmachen. "Warum Tigr so eine verdammte Granate ist". Koennen wir dann da diskutieren :D.

Kampfkrümel
15-07-2015, 19:57
Tu ich aber nicht. Wir leben hier in Deutschland und haben unsere eigene Kultur. Wir gehören nicht zur Familie sondern unterschreiben einen Vertrag und zahlen Geld dafür. Da muss ich niemanden auch noch in den ***** kriechen. Wer das trotzdem will, bitte. Eine höfliche Umgangsform basiert auf gegenseitigen Respekt und nicht auf irgendwelche angeblichen Traditionen. Wenn ich in dem Land lebe oder Trainer aus dem Land habe, ist das natürlich etwas anderes. Die freuen sich einfach wenn man die jeweiligen Gepflogenheiten kennt. Sifu Karl Heinz Müller :D


+1!

Unterschreibe ich voll und ganz!!!
In gewisser Weise ist die 'shifu'-Anrede eine Art Übersetzungsfehler, weil die neue kulturelle Einbettung in einem europäischen Kulturkreis nicht berücksichtigt wurde.
Ich habe vor Kurzem ein schönes Beispiel dazu gelesen: Sultan Murad II hatte in einem Schreiben an Königin Elisabeth der Aufnahme von Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern zugestimmt mit der Formulierung: having demonstrated her subservience and devotion and declared her servitude and attachment to the Sultan.... Übersetzt ins Italienische wurde daraus - sincera amicizia!!! :D

So macht man das, wenn man Konzepte in eine fremde Kultur übertragen möchte. Im Deutschen benötigen wir keinen 師傅, wir haben dafür bereits den Begriff "Lehrer", und der sollte doch vollkommen ausreichen?

Der Kampfkrümel
:)

openmind
15-07-2015, 20:02
Sifu Elisabeth von England.

_

openmind
15-07-2015, 20:05
Sifu Elisabeth und Prinz WT-Herb.

_

Terao
15-07-2015, 21:19
Ich bin noch nicht lange dabei, aber ich finde die Geschichte und das Wachstum dieses Unternehmens EWTO mehr als erfolgreich. Der mitgewachsene Mitbewerb soll es nachmachen, wir bzw. jeder hat dazu alle marktwirtschaftlichen Strukturen und entsprechenden Möglichkeiten. Jo, Microsoft hat auch super Verkaufszahlen. Deshalb muss ich als PC-Besitzer doch nicht in Jubelschreie ausbrechen.

Ehrlich gesagt, gerade diese Verquirlung von knallharter Geschäftsbeziehung und Kumpel-, ja Familien-Image bei der EWTO macht mir ne Gänsehaut. Wenn dann noch die Jubelperser a la Twitter dazukommen, wirkt das auf Außenstehende doch arg verschroben.

WT-Herb
15-07-2015, 23:53
Ehrlich gesagt, gerade diese Verquirlung von knallharter Geschäftsbeziehung und Kumpel-, ja Familien-Image bei der EWTO macht mir ne Gänsehaut. Wenn dann noch die Jubelperser a la Twitter dazukommen, wirkt das auf Außenstehende doch arg verschroben.
Naja, "arg verschroben" kommen mir in diesem Forum einige User rüber, die da so ihren privaten Feldzug gegen die EWTO ausleben. Eine erfolgreiche und sauber geführte Unternehmensstruktur und eine Familienstruktur schließen sich weder aus noch gibt dies Anlass für Gänsehäutchen. Als "knallhart" möchte ich die Einhaltung von Vereinbarungen und Verträgen auch nicht bezeichnen, sondern als "normal". Es sind schließlich beide Enden der Wurst, die das Ganze dazwischen zusammenhalten. Und die EWTO ist da schon eine recht große Wurst mit 60.001 Enden. Da darf nicht an allen Enden und Ecken die Pelle durchlassig sein. Da muss man schon zusammen halten. Und Twitter... nun ja, Fans von Fußballclubs sind da zuweilen deutlich verschrobenere Gesellen.


Gruß, WT-Herb

WT-Herb
15-07-2015, 23:53
Sifu Elisabeth und Prinz WT-Herb.

_So hässlich bin ich ja nun doch nicht.

1789
15-07-2015, 23:58
.

Tigr
16-07-2015, 04:03
Familienstruktur
...

Einhaltung von Vereinbarungen und Verträgen

Hast Recht. Papa zahlt, deshalb wird nur auf der Toilette geraucht.

Salaad
16-07-2015, 04:42
... Als "knallhart" möchte ich die Einhaltung von Vereinbarungen und Verträgen auch nicht bezeichnen, sondern als "normal".
...

Hallo,

Anlass zu einer Gänsehaut gibt es nicht, weil man ja nicht mitmachen muss.
Dennoch passt es nicht. Da stimme ich Terao zu.
Nur weil es vielleicht einige wenige gibt, die diese "Familie" leben können, ist es ansonsten eine rein geschäftliche Beziehung. "Liebe" wie unter Familienmitgliedern, kann nicht entstehen. Genauso wenig wie im Fitnessstudio oder im Fußballverein.
Ob die Vereinbarungen und Verträge für Lehrer knallhart sind, kann ich nicht beurteilen. Für Schüler sind sie es nicht. Zahlst du, dann kriegst du Unterricht . Zahlst du nicht mehr, fliegst du irgendwann raus.
Den Sifu als Vaterfigur zu sehen ist gefährlich. Er kann und darf nicht der Ansprechpartner für andere Lebensbereiche sein.
Bei einigen Menschen kann das zu einer kindlichen Abhängigkeit führen.
Der WT-Sifu ist ein Sport-Trainer oder Sport-Lehrer.
Mehr kann er auch aufgrund der geschäftlichen Beziehung nicht sein.
Respekt soll man ihm gegenüber haben, weil er einen Erfahrungs-/Wissensvorsprung im WT hat. Er hilft mir , weil ich es wünsche und ihn dafür extra bezahle, etwas zu lernen.
Der Schüler ist Kunde; der Lehrer im Schulverbund ist Franchisnehmer oder Angestellter und gleichzeitig wieder Kunde bei einem Lehrer.

Welchen Sinn soll diese Familienstruktur haben?

Gruß

Salaad
Obwohl aus Gründen der Lesbarkeit im Text die männliche Form gewählt wurde beziehen sich die Angaben auf Angehörige beider Geschlechter.

KAJIHEI
16-07-2015, 07:13
Was ich persönlich an der Debatte witzig finde :
Hier wird gesagt, ja in Asien redet man sich so an, aber wir sind ja hier in Europa etc.
Fangen wir mal beim Titelwalzer in Japan an : Egal ob da jemand Shihan, oder Soke, hanshi oder sucht euch was aus ist, die Anrede ist schlichtweg sensei oder san. Das war es. Keiner würde jemals auf den schwachsinnigen Gedanken kommen beim Training die ganze Titelpalette die einige dort auch haben herunterzurasseln. So etwas macht man nur bei offiziellen Vorstellung extrem formeller Natur.
Aber vielleicht ist das ja in China anders ? Glaube ich aber nicht.;)
Der nächste Knaller : Wir sind hier in Europa , also braucht man den ganzen Anrede Zirkus nicht.
Stimmt, blos dann kann man auch den ganzen restlichen asiatischen "Zinnober" weglassen und die KK-Techniken eventuell auch noch...
Na sein wir doch mal ehrlich, Judo geht genauso Wie Ding-Dong auch im gutem deutschem Trainingsanzug !
Wozu brauchen wir denn hier Kenjutsu, wir haben doch unsere eigenen genauso funktionalen Systeme.
D.h. wenn man hier schon europatümelt, dann bitte aber ganz und nicht so ein halbgares Zeug.
Ich hab mich nur ein wenig lustig gemacht, gell...;)
Will man aber asiatische KK erlernen dann gehört der ganzen Kram halt dazu, da ist es egal ob man argumentiert "ich habe dafür bezahlt und daher kann ich machen was ich will"
Das ist auch für europäische Verhältnisse traditionell schlichtweg kompletter Blödsinn.
Genau genommen ist es eine Lehre die man absolviert.
Früher mußten man hierzulande auch für die Lehre zahlen und glaubt mal ja nicht das man deswegen den Meister mit "hallo Alter" anreden durfte weil man ja gezahlt hatte.
Nur mal so einige putzige Betrachtungen dazu.

Huangshan
16-07-2015, 07:24
simp.char./ trad. char. / pinyin

Sidai 师弟/ 師弟 / shī dì -- junior male classmate
Simui 师妹 / 師妹 / shī mèi -- junior female classmate
Sihing 师兄/ 師兄 / shī xiōng-- senior male classmate
Sije 师姐/ 師姐 / shī jiě -- senior female classmate
Sifu 师父/ 師父 / shī fù -- master
Sisuk 师叔/ 師叔 / shī shū -- master's junior male or female classmate
Sibak 师伯/ 師伯 / shī bó-- master's senior male or female classmate
Sigung 师公/ 師公 / shī gōng-- master's master
Sitaigung 师太公/ 師太公 / shī tài gōng-- master's master's master
Sijo 师祖/ 師祖 / shī zǔ -- master's master's master's master

Familiäre Strukturen in einigen Kuen Fat/Quan Fa Stilen.(China,Südostasien)

Sonst ist die Bezeichnung Laoshe(Lehrer) auch üblich.


Der Lehrer kennt in einer trad. Schule alle seine Schüler beim Namen,ihre Stärken , Schwächen und er kennt ihre weiteren beruflichen,familiären.... Hintergründe.
Es gibt innere und äussere Schüler.
Nur den inneren Schülern wird das gesamte System offenbart.

Eskrima-Düsseldorf
16-07-2015, 08:06
Wenn ich meinen Sifu nicht respektiere, dann kann ich auch nichts von ihm lernen.

Der wichtigste Punkt überhaupt!

Thiloy
16-07-2015, 08:14
simp.char./ trad. char. / pinyin

Sidai 师弟/ 師弟 / shī dì -- junior male classmate
Simui 师妹 / 師妹 / shī mèi -- junior female classmate
Sihing 师兄/ 師兄 / shī xiōng-- senior male classmate
Sije 师姐/ 師姐 / shī jiě -- senior female classmate
Sifu 师父/ 師父 / shī fù -- master
Sisuk 师叔/ 師叔 / shī shū -- master's junior male or female classmate
Sibak 师伯/ 師伯 / shī bó-- master's senior male or female classmate
Sigung 师公/ 師公 / shī gōng-- master's master
Sitaigung 师太公/ 師太公 / shī tài gōng-- master's master's master
Sijo 师祖/ 師祖 / shī zǔ -- master's master's master's master

Familiäre Strukturen in einigen Kuen Fat/Quan Fa Stilen.(China,Südostasien)

Sonst ist die Bezeichnung Laoshe(Lehrer) auch üblich.


Der Lehrer kennt in einer trad. Schule alle seine Schüler beim Namen,ihre Stärken , Schwächen und er kennt ihre weiteren beruflichen,familiären.... Hintergründe.
Es gibt innere und äussere Schüler.
Nur den inneren Schülern wird das gesamte System offenbart.

Ja den ganz inneren Schülern.... ich muss *würgen* (oder mich offenbaren)

Huangshan
16-07-2015, 08:21
a den ganz inneren Schülern.... ich muss *würgen* (oder mich offenbaren)

hoffe du hast eine TÜTE zur Hand.:weirdface

So läuft der Hase in China in einigen Schulen.
Es wird nicht Jedem/Jeder alles gelehrt.

WingChun77
16-07-2015, 08:25
Bei diesem Thema könnte ich mich echt aufragen
und zwar über die Dummheit der Leute ! ! !

Mit solch "Familienstrukturen" wird eine künstliche Hierarchie neben der realen Welt geschaffen, die weit über das Hobby hinausgeht. Solche Phänomene sind aber auch in zahlreichen Vereinen (nicht nur im Bereich Kampfkunst und Kampfsport) zu beobachten. Schlimm wird es, wenn der Erwin auf einmal nicht mehr der Erwin ist, sondern der Sifu oder aber der Sensei und meint, sich über andere zu erheben zu müssen. Meist kommt dann auch direkt eine Gefolgschaft, die den Erwin stützt, weil sie auch mal die roten Streifen an den Hosen haben wollen.

Dabei geht es überhaupt nicht um die Erfahrung, die er oder sie hier mitbringt und weitergeben möchte. Vergleichbar sind solch Menschen für mich mit den Sorten, die sich sofort mit irgendwelchen Visitenkarten schmücken, wenn sie einen Pille-Palle-Fernstudiengang mitgemacht haben. Auch hier geht es nicht um den Fernstudiengang (Pille-Palle), sondern um die Art und Weise, WIE die sich dann präsentieren.


Sekten arbeiten auch mit solch einem System:
Parallelwelt, Abschneidung vom realen Leben, Hierachien, Uniformen, Abgaben, Klüngel, wir sind anders und besser,...

Auf zwei Schlagworte reduziert:
Gruppendynamik und Machtausübung!





LG

G

Glückskind
16-07-2015, 08:49
@WingChun77: :halbyeaha

Den Sekten-Vergleich finde ich allerdings weniger angebracht, damit
verharmlost man, was echte Sekten u.U. mit den Menschen anstellen.

Verständlich ist er aber durchaus und Teraos Microsoft - Vergleich
geht fast in die richtige Richtung: bei Apple-Fans sprechen nicht
wenige auch gerne von Apple-Jüngern. ;)

Respekt, übrigens, ist keine Einbahnstraße. Wer ernsthaft fordert,
das man Ihn/Sie mit einem Titel anspricht, stellt sich damit über
sein Gegenüber. Was eine Respektlosigkeit darstellt. Man fordert
also etwas ein das man selbst nicht zu geben bereit ist.

Kurzum: ein Lehrer der auf seinen Titel beharrt statt mir
menschlich auf Augenhöhe zu begegnen kann mich mal. :p

mst78
16-07-2015, 09:05
Ja den ganz inneren Schülern.... ich muss *würgen* (oder mich offenbaren)

Auf China bezogen muß ich da Huangshan aber zustimmen. Was wir nun davon halten spielt bei seiner Aussage keine Rolle.
Dort reicht es nicht normaler Schüler zu sein, ins Training zu gehen und gut. Man baut ein Vertrauensverhältnis auf und erweitert das Zusammensein über das Training hinaus. Vieles wird meist neben dem Training vermittelt, beim Tee oder Essen etc., bei Gesprächen.
Ist nun mal so.

Gruß

Terao
16-07-2015, 09:10
Anlass zu einer Gänsehaut gibt es nichtWeiß nicht. Ich erinner mich noch an dieses Entschuldigungsvideo von Gutierrez. Ich fand das gruselig.

Thiloy
16-07-2015, 09:31
@WingChun77: :halbyeaha

Den Sekten-Vergleich finde ich allerdings weniger angebracht, damit
verharmlost man, was echte Sekten u.U. mit den Menschen anstellen.

Verständlich ist er aber durchaus und Teraos Microsoft - Vergleich
geht fast in die richtige Richtung: bei Apple-Fans sprechen nicht
wenige auch gerne von Apple-Jüngern. ;)

Respekt, übrigens, ist keine Einbahnstraße. Wer ernsthaft fordert,
das man Ihn/Sie mit einem Titel anspricht, stellt sich damit über
sein Gegenüber. Was eine Respektlosigkeit darstellt. Man fordert
also etwas ein das man selbst nicht zu geben bereit ist.

Kurzum: ein Lehrer der auf seinen Titel beharrt statt mir
menschlich auf Augenhöhe zu begegnen kann mich mal. :p


http://www.kampfkunst-board.info/forum/f134/wt-derivate-dogmatismus-religion-philosophie-168318/

Ich habe das Thema in verschärfter Weise mal in dem o.g. Thema dargestellt Bezieht sich aber auf die Derivate der EWTo (bitte nicht bashen)

Dein Kurzum gefällt mir.

Thiloy
16-07-2015, 09:33
Auf China bezogen muß ich da Huangshan aber zustimmen. Was wir nun davon halten spielt bei seiner Aussage keine Rolle.
Dort reicht es nicht normaler Schüler zu sein, ins Training zu gehen und gut. Man baut ein Vertrauensverhältnis auf und erweitert das Zusammensein über das Training hinaus. Vieles wird meist neben dem Training vermittelt, beim Tee oder Essen etc., bei Gesprächen.
Ist nun mal so.

Gruß

Das mag durchaus sein..... das das in China so ist.

In diesen Kulturkreisen lehne ich dies einfach ab, so in eine Schülerposition gedrängt zu sein, nur noch um anzuhimmeln und wie ein Baby am Rockzipfel zu hängen in der Hoffnung das mit jeder Pulle Milch ich mehr Infos bekomme.

In China mag das so sein, aber ich komme damit nicht mehr klar.

KAJIHEI
16-07-2015, 09:42
hoffe du hast eine TÜTE zur Hand.:weirdface

So läuft der Hase in China in einigen Schulen.
Es wird nicht Jedem/Jeder alles gelehrt.

Das ist in traditionellen Handwerken egal welcher Art weltweit so. Insofern. Keine extra Wurst für China.:p

openmind
16-07-2015, 09:50
Weiß nicht. Ich erinner mich noch an dieses Entschuldigungsvideo von Gutierrez. Ich fand das gruselig.

Was ist daran gruselig, wenn ein erwachsener Mann wie ein begossener Pudel
unterwürfig bei seinem Herren und Meister angekrochen kommt?

_

Terao
16-07-2015, 10:19
Was ist daran gruselig, wenn ein erwachsener Mann wie ein begossener Pudel
unterwürfig bei seinem Herren und Meister angekrochen kommt?

_
Stimmt, so formuliert eigentlich ganz normal. :)


bei Apple-Fans sprechen nicht
wenige auch gerne von Apple-JüngernIn nem WT-Artikel tauchte aus berufenem Munde neulich die Bezeichnung "Wing-Tsun-Anhänger" auf. Fand ich auch nicht schlecht.

DerGroßer
16-07-2015, 10:30
Das Problem ist mMn nicht der Sifu Titel, sondern die damit verbundene Autorität. Ich sehe da inzwischen weniger ein Ego Problem des Trainers, als bei den Schülern. Ich habe im Karate meinen "Trainer" Sensai genannt und das war für alle Selbstverständlich und niemand hatte damit ein Problem...

Aber heutzutage werden gerne Probleme geschaffen wo keine sind :rolleyes:

Demnächst darf man wohl auch niemanden Trainer nennen, weil man dann nicht mehr auf einer Stufe ist...

Mein Gott, im KungFu gehört nun mal auch ein wenig Tradition dazu. Schluckt IHR mal lieber EUER Ego runter, anstatt andauernd mit dem Finger auf andere zu zeigen!

karate_Fan
16-07-2015, 10:32
Wenn euch bestimmte asiatische Verhaltensmuster so nerven, warum traniert dann nicht einfach nur europäische Sachen? Nimmt statt Ings Bums Boxen, ist eh viel besser als Dings Bums, wenn den Schreibern hier im Forum glauben schenken darf.. Oder statt einer asiatischen Grappling Diszplin, das gute alte Ringen..

Oder statt einer asiatischen Schwert Disziplin das gute alte europäische Fechten..

Wer schon auf die eigene Kultur pocht, sollte dann auch nur Dinge aus der eigenen Kultur ausüben..

Ich verstehe nicht warum unterwürfig sein soll nur weil man jemanden Sifu nennt..

Und als ob unterwürfig bei uns Europäern so fremd war. Die hiesige Gesellschaft ist auch nicht gerade frei von einer hierarchischen Struktur.

Thiloy
16-07-2015, 10:34
Wenn euch bestimmte asiatische Verhaltensmuster so nerven, warum traniert dann nicht einfach nur europäische Sachen? Nimmt statt Ings Bums Boxen, ist eh viel besser als Dings Bums, wenn den Schreibern hier im Forum glauben schenken darf.. Oder statt einer asiatischen Grappling Diszplin, das gute alte Ringen..

Oder statt einer asiatischen Schwert Disziplin das gute alte europäische Fechten..

Wer schon auf die eigene Kultur pocht, sollte dann auch nur Dinge aus der eigenen Kultur ausüben..

Ich verstehe nicht warum unterwürfig sein soll nur weil man jemanden Sifu nennt..

Und als ob unterwürfig bei uns Europäern so fremd war. Die hiesige Gesellschaft ist auch nicht gerade frei von einer hierarchischen Struktur.

die die sich aufregen tun das doch, was anderes zu traineiren

Glückskind
16-07-2015, 11:00
Hallo,

DerGroßer, bei dem was Du da als Beispiel bringst gibt es einen wichtigen Punkt
weshalb das eine mMn in Ordnung ist und das andere eben nicht.

Denn wird der Titel aus vorhandenem Respekt freiwillig verwendet
(wie Du es kennst und gewöhnt bist) sehe ich es wohl wie Du: das
ist Respektvoll, finde ich in Ordnung, alles prima.

Wenn die Verwendung eines Titels verlangt wird,
dann allerdings kriege ich 'nen Hals wie 'ne Keksdose!

Das ist in meinen Augen ein sehr wesentlicher Unterschied.
Die Bezeichnung Trainer sehe ich übrigens weniger als (Ehren)
Titel denn als Funktion, als Rolle. Kein Problem mit. Bei Sifu
schwingt aber deutlich mehr mit. (Väterlicher Lehrer.)

Mein eigenes Ego ist schon durch einige Feuer
gegangen und spielt hier sowas von keine Rolle. :)

karate_Fan, nachdem ich aus der EWTO weg war konnte ich immer noch
chin. Dings Bumms trainieren, wir haben uns dann allerdings normal europ.
gegrüßt und angesprochen usw. Problem gelöst. ;)

Und unterwürfig ist es, wie hoffentlich besser dargelegt, sobald
die Verwendung des Titels verlangt bzw. eingefordert wird. Dann
ist sich unterwerfen sogar genau die treffende, das Problem
aufzeigende Bezeichnung, denn man unterwirft sich dieser
(mAn eben respektlosen) Forderung. Respekt ist eben
keine Einbahnstraße.

Schöne Grüße

Glückskind

WT-Herb
16-07-2015, 11:09
Das Problem ist mMn nicht der Sifu Titel, sondern die damit verbundene Autorität. Ich sehe da inzwischen weniger ein Ego Problem des Trainers, als bei den Schülern. Ich habe im Karate meinen "Trainer" Sensai genannt und das war für alle Selbstverständlich und niemand hatte damit ein Problem...

Aber heutzutage werden gerne Probleme geschaffen wo keine sind :rolleyes:

Demnächst darf man wohl auch niemanden Trainer nennen, weil man dann nicht mehr auf einer Stufe ist...

Mein Gott, im KungFu gehört nun mal auch ein wenig Tradition dazu. Schluckt IHR mal lieber EUER Ego runter, anstatt andauernd mit dem Finger auf andere zu zeigen!:halbyeaha

Terao
16-07-2015, 11:23
Respekt wird geschenkt, nicht eingefordert.

Glückskind
16-07-2015, 11:29
Respekt wird geschenkt, nicht eingefordert.

Perfekt, danke!

DerGroßer
16-07-2015, 11:37
OK...ihr bringt eurem Trainer also erstmal keinen Respekt entgegen, er muss sich euren Respekt erstmal verdienen. Top, weitermachen!

Antikörper
16-07-2015, 11:41
Respekt wird geschenkt, nicht eingefordert.

... und beruht auf Gegenseitigkeit

Glückskind
16-07-2015, 11:41
OK...ihr bringt eurem Trainer also erstmal keinen Respekt entgegen, er muss sich euren Respekt erstmal verdienen. Top, weitermachen!

Das haben wir wo geschrieben oder behauptet?
Oder ist das Deine recht eigenwillige Interpretation?

Einen Grundrespekt bekommt von mir erstmal jeder.
Der kann jedoch auch verloren gehen.

Z.B. wenn die Verwendung eines Titels gefordert wird. :p



„Ein wahrhaft großer Mann wird weder einen Wurm zertreten noch vor dem Kaiser kriechen.“

KAJIHEI
16-07-2015, 12:07
OK...ihr bringt eurem Trainer also erstmal keinen Respekt entgegen, er muss sich euren Respekt erstmal verdienen. Top, weitermachen!

Jeder Mensch bekommt die gleiche Tüte Grundrespekt als Mensch.
Das ist der normale Umgang.
Aber den extra Respekt als Lehrer, ja den muß man sich verdienen.
Es laufen schließlich genug Sifu, Soke etc herum die man als ernsthaft Interessierter alles tut, nur nicht als Lehrer respektieren. Als Lachnr. schon eher.
Guck mal in die Japan Ecke, dann verstehst du fix was ich damit meine.
Also ist es blödsinnig Respekt von einem Titel abhängig zu machen.
Das wäre ja genauso irre wie früher : Man gehorcht weil irgend jemand rangmäßig im aristokratischen Gebilde höher gestellt ist....
Auch dieser Titelblödsinn ist nicht sehr lange gut gegangen.;)
Warum sollte es da im Ding Diong anders sein ? ( Nein ich spiele nicht auf den "Grafen" an )
Hat das was mit dem Ego zu tun ?
Nein nur mit der Selbstachtung.
Das ist eben nicht das Gleiche.
Egoismus schwächt den Stand, Selbstachtung stärkt ihn.

Kaybee
16-07-2015, 12:55
OK...ihr bringt eurem Trainer also erstmal keinen Respekt entgegen, er muss sich euren Respekt erstmal verdienen. Top, weitermachen!

Richtig. Ist doch nur ein Dienstleister. So wie der Verkäufer an der Kasse, der froh sein kann, dass ich bei ihm einkaufe.......der Penner! :D Und dann ihn auch noch Lehrer oder Trainer oder Sifu nenen.....geht ja mal gar nicht. Eigentlich müsste er ja sogar unter mir stehen oder? Schließlich war er nur zu blöd, einen normalen Beruf (sofern er KK hauptberuflich ausübt) auszuüben oder sich ein gescheites Hobby zu suchen.....hmmm.......:rolleyes:




(Um auf Nummer sicher zu gehen: :ironie:)

KAJIHEI
16-07-2015, 13:05
Richtig. Ist doch nur ein Dienstleister. So wie der Verkäufer an der Kasse, der froh sein kann, dass ich bei ihm einkaufe.......der Penner! :D Und dann ihn auch noch Lehrer oder Trainer oder Sifu nenen.....geht ja mal gar nicht. Eigentlich müsste er ja sogar unter mir stehen oder? Schließlich war er nur zu blöd, einen normalen Beruf (sofern er KK hauptberuflich ausübt) auszuüben oder sich ein gescheites Hobby zu suchen.....hmmm.......:rolleyes:




(Um auf Nummer sicher zu gehen: :ironie:)

Nun es gibt genügend Schaumschläger mit aus wirklich obscuren Verbänden stammenden Titeln die auch schönes Geld mit ihrer Kunst verdienen, genauso wie Zirkuszauberer.
Insofern ist der Titel per se erstmal nichts wert.
Das Problem besteht darin, das die Anfänger ohne Vorbildung auf den Budenzauber hereinfallen und eben glauben "Oi, ein Sifu".
Sind die Adepten erstmal indoktriniert ; Voila : Eine zu melkende Finanzkuh auf Dauer !
Das sie nur Schrott lernen, das merken sie ja nicht mehr.
Hat das was mit Blödheit zu tun ?
Nein, gekonnte Scharlatanerie erfordert eben ein gerütteltes Maß an Grips, auch in der KK.
Wozu richtig für sein Geld arbeiten wenn man es auch so bekommt ....:rolleyes:

Kaybee
16-07-2015, 13:30
Ich verstehe ja, was ihr meint und wen ihr da hauptsächlich ansprecht.
Ich wollte nur etwas überspitzt den allgemeinen Tenor hier wiederspiegeln.

Bei einigen usern (eher bei einem bestimmten user) kommt ja bereits die Galle hoch, wenn man hier von seinem "Lehrer" schreibt. So würde ich aber auch über einen Spanischlehrer, an der VHS sprechen, also da verstehe ich die Problematik nicht. Wie soll man sonst über die Person sprechen, die einem etwas lehrt, beibringt, jemanden in etwas unterrichtet? Der Karl A.R.S.C.H. vom Dienst?
Ich spreche meinen (sorry, ich schreibe es jetzt trotzdem :ups::D) Lehrer natürlich mit seinem Vornamen an. Und ich weiß, dass es für ihn richtig körperliche und geistige Arbeit ist, wenn er Leute vormittags drei Stunden und nachmittags auch nochmal drei, vier Stunden da hat zum unterrichten. Von seinem Solotraining ganz abgesehen.

Und auch nochmal zum Thema "innere" und "äußere" Schüler. Die Thematik kam ja auch auf und ließ bei einem user einen Würgreiz zu:
Ich sehe schon einen Unterschied zwischen Schülern, die ihren Trainer/Lehrer viele Jahre lang begleiten, quasi zur Familie gehören, wo eine gegenseitiges Interesse am Leben des jeweils anderen besteht, wo man sich auch mal einfach nur auf nen Kaffee trifft oder wenn man den Lehrer auch mal in persönlichen Fragen bei Krankheit, Kindern, Beruf oder sonstige Dingen um Rat bittet (umgekehrt gilt das natürlich auch). Oder ob es eben nur ein reines "Geschäftsverhältnis" ist,wo ich eben Geld bezahle, zweimal die Woche zum Training gehe, mir da einiges zeigen lasse, ne coole Zeit mit den Trainingspartnern verbringe aber evtl. nicht einmal die Frau und die Kinder des Trainers kenne. Ihn quasi nur aus diesen 2x90 Minuten pro Woche kenne. Ist ebenfalls nicht verwerflich aber da kann man schon einen Unterschied machen m.M.n.

Mal so als persönliche Anekdote: Als wir vor elf jahren geheiratet haben, war mein Lehrer MK mit seiner Frau und seiner ältesten Tochter auch auf unserer Hochzeit. Sie sind nicht bis zum Ende geblieben aber ich habe mich damals sehr darüber gefreut v.a. über seine sehr persönlichen Worte. Genauso war es dieses jahr bei mir, als meine Frau und ich auf der Hochzeit meiner Schülerin waren, die seit Anfang letzten Jahres bei mir trainiert. Ich habe mich über die Einladung gefreut, auch da ich weiß, wie wichtig ihr das war, dass ich/wir kommen. Das ist für mich das, was man dann einen "inneren" Kreis unter den Schülern nennen kann. ;)

Gruß, Kai

Salaad
16-07-2015, 14:13
Das Problem ist mMn nicht der Sifu Titel, sondern die damit verbundene Autorität. Ich sehe da inzwischen weniger ein Ego Problem des Trainers, als bei den Schülern. Ich habe im Karate meinen "Trainer" Sensai genannt und das war für alle Selbstverständlich und niemand hatte damit ein Problem...

...

Mein Gott, im KungFu gehört nun mal auch ein wenig Tradition dazu. Schluckt IHR mal lieber EUER Ego runter, anstatt andauernd mit dem Finger auf andere zu zeigen!

Hallo,
wieso verleiht die Anrede Sifu (ein Titel ist es nicht) Autorität?
Doch nur, weil ich diese Autorität aus Respekt anerkenne. Sonst würde ich den Sifu nicht Sifu nennen. Das gleich gilt für einen Trainer.
Besteht ein Sifu auf die Anrede Sifu aus anderen Gründen, als den, dass es von seinem Lehrer oder Franchisegeber in der Schulordnung verlangt wird, dann hat dieser Sifu ein Problem. Diese Personen benutzen die Anrede Sifu dann meistens wie einen Doktortitel. Schreiben ihn z.B. auch im Impressum ihrer Website vor ihren Namen.

Wie weit darf die Tradition im Kung Fu gehen. Welche in Deutschland gelebte Kung Fu Tradition ist wirklich eine Kung Fu Tradition?

Gruß

Salaad

Salaad
16-07-2015, 14:23
...
Ich sehe schon einen Unterschied zwischen Schülern, die ihren Trainer/Lehrer viele Jahre lang begleiten, quasi zur Familie gehören, wo eine gegenseitiges Interesse am Leben des jeweils anderen besteht, wo man sich auch mal einfach nur auf nen Kaffee trifft oder wenn man den Lehrer auch mal in persönlichen Fragen bei Krankheit, Kindern, Beruf oder sonstige Dingen um Rat bittet (umgekehrt gilt das natürlich auch).

...

Mal so als persönliche Anekdote: Als wir vor elf jahren geheiratet haben, war mein Lehrer MK mit seiner Frau und seiner ältesten Tochter auch auf unserer Hochzeit. Sie sind nicht bis zum Ende geblieben aber ich habe mich damals sehr darüber gefreut v.a. über seine sehr persönlichen Worte. Genauso war es dieses jahr bei mir, als meine Frau und ich auf der Hochzeit meiner Schülerin waren, die seit Anfang letzten Jahres bei mir trainiert. Ich habe mich über die Einladung gefreut, auch da ich weiß, wie wichtig ihr das war, dass ich/wir kommen. Das ist für mich das, was man dann einen "inneren" Kreis unter den Schülern nennen kann. ;)

Gruß, Kai
Hallo,
das hängt bei dir aber nicht von einer Bezeichnung ab, sondern von deiner Beziehung zu deinem Lehrer. Und die kann sich im Spanisch-Kurs der VHS entwickeln oder in der Kampfsportschule oder in der Abendrealschule.
Dein Lehrer bleibt dein Lehrer und wird evtl. dein Freund. Du siehst in ihm aber keine Vaterfigur und er in dir keinen Ersatzkind. Das enge, familiäre Verhältnis, kann sich auch unter Kollegen entwickeln. Halt gute Freunde.

Gruß

Salaad

Salaad
16-07-2015, 14:36
OK...ihr bringt eurem Trainer also erstmal keinen Respekt entgegen, er muss sich euren Respekt erstmal verdienen. Top, weitermachen!

Hallo,

du solltest einen :rolleyes: setzen. :)

So geht es natürlich auch nicht.
Akzeptiere ich jemanden als meinen Lehrer, dann muss ich ihm auch von Anfang an Respekt entgegen bringen, damit er seine Arbeit machen kann. Verdient er diesen nicht. Dann war es mal mein Lehrer. Geht natürlich nur bei einem freiwilligen Lehrer-Schüler Verhältnis.
Sollten "Schulkinder" mitlesen. Bitte nicht glauben, dass ihr morgen euren Geschichtslehrer abwählen könnt.

Gruß

Salaad

Noch eine allgemeine Anmerkung.
Lediglich in der EWTO wurden mir bei Vertragsabschluss die vorgegebenen Anreden erläutert.
Alle anderen meiner Kampfkunst- oder Kampfsportlehrer habe ich je nach meinem Lebensalter mit Herr/Frau XY, TrainerIn (mit sie) oder einfach nur mit Vornamen (und du) angeredet.
Ausnahme war das Nahkampftraining bei der Bw. Da wurde natürlich DstGrd/Name benutzt.
Meine Frau spricht ihren Kung Fu Lehrer mit Vornamen an. Mein Sohn hat seine Lehrer immer mit Vornamen angeredet.
Eine so wichtige Tradition kann es demnach nicht sein.

Eskrima-Düsseldorf
16-07-2015, 14:38
Ich sehe das so: wird der Lehrer mit dem Titel aus der Kultur angeredet, in welcher dieser Stil entstanden ist - finde ich das erst einmal ok.

Albern wird es spätestens ab "Sigung Sifu Meister Weltcheftrainer" oder "Ong Tai (früher Sifu)"
Wer ernsthaft fordert so angesprochen zu werden, hat für mich ein echtes Problem und wenn er Schüler findet die ihn so ansprechen tun diese mir auch nicht leid.

Ironische Titel wie "Sonne der Kampfkunst" hingegen sind vollkomen in Ordnung ;)

Schellenbaum
16-07-2015, 20:20
.
Lieber User mit Tante Edelgard´s Telefonnummer als Name,
warum editierst du deinen Beitrag? Der war spot on! Wenn dich deswegen jemand verhauen will, sag, du kennst mich.

Ernest Dale Jr.
16-07-2015, 20:33
volle zustimmung für den zuvorkommbaum, wollt ich nämlich auch schon geschrieben haben ..." meine zwei lieblings intelektuellen..." :D

Tigr
16-07-2015, 21:39
Ich hab auch schon diverse Weltchefsifus und Boxgrossmeister an den Schlagbaum verwiesen. Der regelt das schon!

Schellenbaum
16-07-2015, 22:12
Hab ich alle tüchtig verblüfft und ihre Bluffs aufgedeckt. Videos darf ich nicht veröffentlichen, sorgen aber jedes Jahr vorm Weihnachtsschellenbaum für vergnügte Stimmung beim Familientreffen (gleich nach Opas Kriegsgeschichten).

WT-Herb
16-07-2015, 22:32
Ich verstehe ja, ......Gefällt mir. So finde ich das richtig.

Die Anrede - vollkommen wurcht, ob beim Vornamen, Nachnamen, mit Dr.-Titel, KK-Titel, oder oder.... : Es gibt IMMER zwei Möglichkeiten. Man begegnet sich in gegenseitigem Respekt oder gegensetiger Misachtung. "Man" merkt es immer, wenn man "ein wenig" Menschenkenntnis hat.

Aus meiner Sicht gehört es zur sozialen Kompetenz, die Leistungen Anderer anzuerkennen, auch dann, wenn sie größer, als die eigene ist. Ebenso dazu gehört es, den Anderen auch dann mit Respekt zu behandeln, wenn dessen Leistung nicht an der eigenen heran kommt.

Jeder Mensch ist ein Unikat, hat seine persönlichen Stärken und Schwächen. Was uns zusammen auszeichnet, ist unsere Menschlichkeit. Wer diese Menschlichkeit nicht hat, nicht aufbringen will, einzig sich selbst erhöht um den Anderen zu erniedrigen, der hat meinen Respekt nicht. Den rede ich dennoch genauso an, wie es die gesellschaftlichen Umgangsformen verlangen, aber er merkt meine Haltung sehr deutlich. Ich breche mir keinen Zinken aus der Krone, des Anderen Krone zu schonen. Wird's zu arg mit meiner Ablehnung, vermeide ich den Kontakt.



Gruß, WT-Herb

KAJIHEI
16-07-2015, 22:38
...Gefällt mir. So finde ich das richtig.

Die Anrede - vollkommen wurcht, ob beim Vornamen, Nachnamen, mit Dr.-Titel, KK-Titel, oder oder.... : Es gibt IMMER zwei Möglichkeiten. Man begegnet sich in gegenseitigem Respekt oder gegensetiger Misachtung. "Man" merkt es immer, wenn man "ein wenig" Menschenkenntnis hat.

Aus meiner Sicht gehört es zur sozialen Kompetenz, die Leistungen Anderer anzuerkennen, auch dann, wenn sie größer, als die eigene ist. Ebenso dazu gehört es, den Anderen auch dann mit Respekt zu behandeln, wenn dessen Leistung nicht an der eigenen heran kommt.

Jeder Mensch ist ein Unikat, hat seine persönlichen Stärken und Schwächen. Was uns zusammen auszeichnet, ist unsere Menschlichkeit. Wer diese Menschlichkeit nicht hat, nicht aufbringen will, einzig sich selbst erhöht um den Anderen zu erniedrigen, der hat meinen Respekt nicht. Den rede ich dennoch genauso an, wie es die gesellschaftlichen Umgangsformen verlangen, aber er merkt meine Haltung sehr deutlich. Ich breche mir keinen Zinken aus der Krone, des Anderen Krone zu schonen. Wird's zu arg mit meiner Ablehnung, vermeide ich den Kontakt.



Gruß, WT-Herb

Es scheint als sind wir mal fast einer Meinung, blos ich formuliere es etwas anders.
Grundrespekt : Den bringt man jedem Menschen gegenüber auf. Leistungs unabhängig.
Wenn jemand den zusätzlichen Leistungs-Respekt haben will : Zeig mir erst was du kannst, den gibt es eben nicht als Vorschuss.
Das ist bei der Lehrerwahl ein gute Taktik.
Man kann erstmal abprüfen wie weit einen der vermeindliche Lehrer weiterbringen kann.
Das geht natürlich nur wenn man kein absoluter Anfänger ist.

WT-Herb
16-07-2015, 22:57
.. Wenn jemand den zusätzlichen Leistungs-Respekt haben will : Zeig mir erst was du kannst, den gibt es eben nicht als Vorschuss. ... . Wenn ich als Anfänger in eine KK-Schule latsche, und mir ein 2.Dan gegenüber steht, dann hat er selbstverständlich meine Anerkennung als Vorschuss, weil er Schüler hat, die ihn kennen und von ihm lernen wollen. Ich "sehe", dass seine Leistung von Anderen anerkannt wird und "vertraue" dem Urteilsvermögen jener Leute, die von ihm lernen wollen. Ein Dr. der Philosophie muß mir nicht erst sein Weltbild erklären, bevor ich sein akademisches Prädikat respektiere. Geprüft haben das schon Andere vor mir.

Es gibt doch diese unterschiedlichen Wege zum Respekt - und sicherlich auch noch andere:
Respekt als Vorschuss, den man auch wieder verlieren kann.
Respekt erst, wenn mir ganz persönlich etwas "bewiesen" wurde.
Respekt durch die Anerkennung Dritter, auf dessen Urteil ist vertraue.

Ich persönlich finde es eigenartig, wenn sich Andere meinen Respekt erst verdienen sollen. Damit stelle ich mich per se über sie.


Gruß, WT-Herb

KAJIHEI
16-07-2015, 23:29
Wenn ich als Anfänger in eine KK-Schule latsche, und mir ein 2.Dan gegenüber steht, dann hat er selbstverständlich meine Anerkennung als Vorschuss, weil er Schüler hat, die ihn kennen und von ihm lernen wollen. Ich "sehe", dass seine Leistung von Anderen anerkannt wird und "vertraue" dem Urteilsvermögen jener Leute, die von ihm lernen wollen. Ein Dr. der Philosophie muß mir nicht erst sein Weltbild erklären, bevor ich sein akademisches Prädikat respektiere. Geprüft haben das schon Andere vor mir.

Es gibt doch diese unterschiedlichen Wege zum Respekt - und sicherlich auch noch andere:
Respekt als Vorschuss, den man auch wieder verlieren kann.
Respekt erst, wenn mir ganz persönlich etwas "bewiesen" wurde.
Respekt durch die Anerkennung Dritter, auf dessen Urteil ist vertraue.

Ich persönlich finde es eigenartig, wenn sich Andere meinen Respekt erst verdienen sollen. Damit stelle ich mich per se über sie.


Gruß, WT-Herb

Nun, es kommt darauf an wo die Quali herkommt wenn man sich nur auf diese verlassen will.
Ein Dr. von der Akademie des heiligen St.Strohsack hat soviel Wert wie ein adoptierter Prinz von Anhalt : Null.
Was die Beurteilung der Schüler angeht : Wie ich schon obens irgendwo geschrieben habe, ab einem bestimmten Grad der Indoktrinierung findet man Selbst Lutscherfechten als toll.
Also als Bewertungsparameter per Schüler auch zweifelhaft.

Vertrauen : Da sagst du ein großes Wort. Mein Motto ist inzwischen "Vertraue erstmal niemanden und du lebst länger und gesünder" ( egal in welcher Hinsicht. Eine altersgeprägte, viel. durch Erfahrung etwas frustige Haltung.;)

Was deine verschieden Wege zum Respekt angeht : da bin ich bei dir.
Aber Eines hast du übersehen : Auch wenn ich dich nicht persönlich kenne ich repektiere dich.
Ob ich dich aber als Lehrer respektieren würde; eine andere Baustelle.;)
Ich war so frei dich mal als Beispiel zu missbrauchen.

Grumbleduke
16-07-2015, 23:36
nun, es kommt darauf an wo die quali herkommt wenn man sich nur auf diese verlassen will.
Ein dr. Von der akademie des heiligen st.strohsack hat soviel wert wie ein adoptierter prinz von anhalt : Null.

Auch wenn ich dich nicht persönlich kenne ich repektiere dich.
Ob ich dich aber als lehrer respektieren würde; eine andere baustelle.;)


amen brother ! :)

openmind
17-07-2015, 00:17
Kommt mir so vor als hätten wir das Thema schon mal irgendwann gehabt.

_

WT-Herb
17-07-2015, 01:01
Nun, es kommt darauf an wo die Quali herkommt Nun, Qualität ist Qualität. Wo sie herkommt, ist erst einmal Banane. Es sei denn, Du "weißt", dass die Qualität keine ist, weil die Quelle "bekannt" ist. Aber dann geht es nicht mehr um Vorschuss, sondern um Urteil


Ein Dr. von der Akademie des heiligen St.Strohsack hat soviel Wert wie ein adoptierter Prinz von Anhalt : Null.Was ich ja sage, wenn man Wissen über St. Strohsack hat und Wissen über Prinz v. Anhalt. Dann ist es kein Vorschuss und auch kein Vertrauen, sondern begründetes Urteil. Das ist etwas Anderes.



Was die Beurteilung der Schüler angeht : Wie ich schon obens irgendwo geschrieben habe, ab einem bestimmten Grad der Indoktrinierung findet man Selbst Lutscherfechten als toll. Auch das setzt voraus, dass Du Wissen darüber hast, dass Indoktrinierung hierbei eine Rolle spielt. Als Anfänger, der ein Dojo das erst Mal betritt, ist dieser zunächst eine Null und alles, was da an XYDan herum läuft, ist in diesem Segment besser, als der Anfänger.



Also als Bewertungsparameter per Schüler auch zweifelhaft. Nicht als Bewertungsparameter, sondern als Indiz. Eine Bewertung auf der Basis bestimmter Parameter setzt Wissen voraus, das ein Neuling nicht hat. Er indiziert die Umgebung, die Personen, das, was ihm als Können zu Gesicht kommt. Das liefert ihm Parameter, um den Personen gegenüber entsprechen höflich und mit entsprechender Ansprache gegenüber zu treten.


Vertrauen : Da sagst du ein großes Wort. Mein Motto ist inzwischen "Vertraue erstmal niemanden und du lebst länger und gesünder" ( egal in welcher Hinsicht. Eine altersgeprägte, viel. durch Erfahrung etwas frustige Haltung.;) Ich selbst habe mein Leben lang Vertrauensbrüche erfahren. Dennoch lebe ich mit Vertrauensvorschüben, da mein Menschenbild von mir auf Andere schließt. Vertrauen muss nicht erworben werden, kann aber - mitunter sehr schnell - verloren gehen. Da reichen mitunter klitzekleine Gesten, Mimik, der Umgang mit Anderen, um vom Vorschub zu einem Urteil zu gelangen, was durchaus auch ein Vorurteil sein kann, dass ich später revidieren muss.




...Ob ich dich aber als Lehrer respektieren würde; eine andere Baustelle. ... Ich verschaffe mir stets Informationen, bevor ich jemanden mit Funktionen beauftrage. Sei es als Handwerker, Mitarbeiter, Arzt, Lehrer oder Nanny. Ich vertraue nicht "blind" Bereiche meines Seins Anderen an. Skepsis, Achtsamkeit, Vertrauen, Erfahrungen sind Dinge, die zusammenhängen und nicht isoliert vom anderen Segment beansprucht werden. Kein Vertrauen ohne Erfahrung, kein Mistrauen ohne Erfahrung. Mene Sicherheit hängt nicht davon ab, einzig mit Mistrauenes-Vorschuss meinen Mitmenschen zu begegnen. Mein Leben ist zu kurz für eine negative Grundhaltungen. Man hakt letzten Endes auch vieles ab, aber nach vorne gerichtet denke ich eher positiv, als schlecht über den Andern, Natürlich nicht ohne ein gewisses Maß an Achtsamkeit.


Gruß, WT-Herb

Tigr
17-07-2015, 03:42
Wenn ich als Anfänger in eine KK-Schule latsche, und mir ein 2.Dan gegenüber steht, dann hat er selbstverständlich meine Anerkennung als Vorschuss, weil er Schüler hat, die ihn kennen und von ihm lernen wollen. Ich "sehe", dass seine Leistung von Anderen anerkannt wird und "vertraue" dem Urteilsvermögen jener Leute, die von ihm lernen wollen. Ein Dr. der Philosophie muß mir nicht erst sein Weltbild erklären, bevor ich sein akademisches Prädikat respektiere. Geprüft haben das schon Andere vor mir.

Das nennt sich Kadavergehorsam. Aber Du kannst gerne Dein Hirn an der Tuer abgeben sobald jemand ein paar schicke Urkunden an der Wand haengen hat.

Salaad
17-07-2015, 04:13
Das nennt sich Kadavergehorsam. Aber Du kannst gerne Dein Hirn an der Tuer abgeben sobald jemand ein paar schicke Urkunden an der Wand haengen hat.

Hallo,

findest du?
Der Lehrer dieser Schule, in die ich freiwillig eingetreten bin, hat mir gegenüber einen Erfahrungs-/Wissensvorsprung Er hilft mir , weil ich es wünsche und ihn dafür extra bezahle, etwas zu lernen.
Wie soll er mich unterrichten und wie will ich lernen, wenn ich ihm misstraue?
Selbst wenn ich zu einem Probetraining gehe, sollte ich das offen und aufgeschlossen tun. Habe ich auch nur ein Vorteil oder ein Quäntchen negative Gedanken dabei, kann ich es gleich lassen.
Bist du selbst schon 2.Dan (wie in WT-Herbs Beispiel der Lehrer) dann begegnest du ihm natürlich anders. Höflich auf Augenhöhe.

Respekt darf nicht zu Ehrfurcht, Unterwerfung oder Anbetung werden.

Ich rede den Sifu erst einmal mit Sifu an, weil es die Schulordnung (warum auch immer) so verlangt. Möchte ich das nicht, bin ich in der falschen Schule.
Später rede ich den Sifu vielleicht mit Sifu an, weil sich eine engere freundschaftliche Beziehung entwickelt hat. Zu Beginn ist er für mich aber nichts anderes als ein Sport-Lehrer oder Sport-Trainer.

Eltern, die ihre Kinder zum (z.B.) WT-Training begleiten und nur im Vorraum warten oder das Training beobachten sollten den Sifu nicht mit Sifu anreden. Das übliche Herr XY ist meiner Ansicht nach passender.

Gruß

Salaad

Tigr
17-07-2015, 04:31
Der Lehrer dieser Schule, in die ich freiwillig eingetreten bin, hat mir gegenüber einen Erfahrungs-/Wissensvorsprung Er hilft mir , weil ich es wünsche und ihn dafür extra bezahle, etwas zu lernen.
Wie soll er mich unterrichten und wie will ich lernen, wenn ich ihm misstraue?


Hast ja vollkommen Recht. Wenn man irgendwo hingeht um was zu lernen sollte man prinzipiell erstmal aufgeschlossen sein. Klar. Das heisst aber nicht, in Ehrfurcht zu erstarren weil irgendwelche Asia-Esoteriker sich ein paar Urkunden an die Wand haengen und einen vom realen Echtkampf faseln. Genauso wie Herbert's Beispiel mit dem Philosophen. Klar kann der einem was nuetzliches erzaehlen. Kann aber genausogut ein totaler Vollhorst mit einem schicken Titel sein. Also: aufgeschlossen sein, aber sich nicht verarschen lassen :).

WT-Herb
17-07-2015, 05:47
Das nennt sich Kadavergehorsam. Aber Du kannst gerne Dein Hirn an der Tuer abgeben .... Du kannst auch mal lesen, was ich geschrieben habe.



Gruß, WT-Herb

1789
17-07-2015, 09:32
respekt erbringe ich erstmal GRUNDSÄTZLICH jedem menschen.

hätte ich zu meinem ing ung lehrer allerdings sifu sagen müssen,hätte ich mich direkt umgedreht und wäre gegangen.

ich bin nämlich als erwachsener mensch ins ing ung training gekommen und nicht in irgendeiner kinder phase,in der ich noch irgendwie "geprägt" werden konnte.

zu jemandem "vater",lehrer oder" väterlicher lehrer" zu sagen,ist hochmanipulativ und der erste schritt in ein abhängigkeitsverhältniss.

gruss1789 :)

Thiloy
17-07-2015, 09:59
respekt erbringe ich erstmal GRUNDSÄTZLICH jedem menschen.

hätte ich zu meinem ing ung lehrer allerdings sifu sagen müssen,hätte ich mich direkt umgedreht und wäre gegangen.

ich bin nämlich als erwachsener mensch ins ing ung training gekommen und nicht in irgendeiner kinder phase,in der ich noch irgendwie "geprägt" werden konnte.

zu jemandem "vater",lehrer oder" väterlicher lehrer" zu sagen,ist hochmanipulativ und der erste schritt in ein abhängigkeitsverhältniss.

gruss1789 :)

100 % Agree!!!

Kampfkauz
17-07-2015, 10:43
Das nennt sich Kadavergehorsam. Aber Du kannst gerne Dein Hirn an der Tuer abgeben sobald jemand ein paar schicke Urkunden an der Wand haengen hat.

Stimmt doch so auch nicht...
Fakt ist, wenn ich in eine KK/KS Schule gehe, dann möchte ich (wahrscheinlich) KK/KS trainieren und lernen. Wahrscheinlich gibt es in der KK/KS Schule einen Trainer (oder Mehrere), die das schon etwas länger machen als ich, und von denen ich lernen möchte. Diesen Menschen, mit denen ich letztendlich einen Vertrag schliesse (Geld gegen Training), kann ich gesunden, normalen Respekt entgegen bringen. Wenn die Tradition einer KK/KS so Begriffe wie "Sifu" hat, dann ist das erstmal für mich in Ordnung diesen zu nutzen. Meiner Erfahrung nach endet man im Training sowieso sehr schnell bei Vornamen, auch im WT.
Wo es affig ist, wenn Trainier auf diese Begriffe bestehen und Meister, Sigung, Sifu angesprochen werden wollen und nichts Anderes akzeptieren (ist wie die Leute, die nur mit Dr. "x" angesprochen werden wollen). Was–so scheint es mir–hier viele echauffiert ist die grundsätzliche Tendenz durch das WC (von meinen Erfahrungen her nichts, was WT auszeichnet) hindurch, dass der Sifu, Meister, was auch immer gleichzeitig auch immer der Kampfstärkste ist, der vier Schüler mit Augenbinde und nur einem Arm fertig macht. Das hat aber mit dem Begriff Sifu per se nichts zu tun, dass ist nur die Art und Weise wie das Training gestaltet wird mit einer sehr klaren "Hierarchie" (gelb > rot > schwarz > weiss im Wesentlichen). Das sollte man aber nicht durcheinander werfen mit irgendeinem Begriff, der in der KK üblich ist.
Ich habe das Gefühl, dass Leute das Ansprechen mit Sifu mit dem z.T. schrecklich devoten Verhalten von Schülern verwechseln. Ich würde aber annehmen, dass das devote Verhalten immer noch da wäre, wenn sie ihren Sifu Karl nennen würden. ("Der Karl, der haut dich mit seinem Ringfinger kaputt", anstelle von "der Sifu, der haut dich mit seinem Ringfinger kaputt").

P.S.: Sorry, wenn hier jemand Karl heisst. :D

va+an
17-07-2015, 11:21
Ich lach mich immer wieder schlapp über Leute,
die auf ihren Visitenkarten oder Webseiten

Sihing / Sifu XY
schreiben. So, als ob diese Dr. Titel wären.
Die Chinesen lachen ebenfalls darüber.

WT-Herb
17-07-2015, 12:21
... Die Chinesen lachen ebenfalls darüber.Du meinst, die können unsere Visitenkarten lesen? Wessen Visitenkarten bekommen die Chinesen denn in die Finger? Es sind ja gerade Chinesen, sie sehr viel Wert auf die Einhaltung ihrer Tradition legen. Genauso Japaner.

Ich weiß ja nun auch nicht, warum gerade bei uns in Deutschland viele etwas gegen einen Ehrenkodex haben. Wohl, weil sie nichts mehr ehren, als sich selbst. "Mein Selbst, mein Selbst über alles...". Demut war mal eine Tugend. Sie scheint mit einigen anderen auf der Strecke der Selbstgerechtigkeit bös ins Straucheln gekommen zu sein.


Gruß, WT-Herb

1789
17-07-2015, 12:24
Du meinst, die können unsere Visitenkarten lesen? Wessen Visitenkarten bekommen die Chinesen denn in die Finger? Es sind ja gerade Chinesen, sie sehr viel Wert auf die Einhaltung ihrer Tradition legen. Genauso Japaner.

Ich weiß ja nun auch nicht, warum gerade bei uns in Deutschland viele etwas gegen einen Ehrenkodex haben. Wohl, weil sie nichts mehr ehren, als sich selbst. "Mein Selbst, mein Selbst über alles...". Demut war mal eine Tugend. Sie scheint mit einigen anderen auf der Strecke der Selbstgerechtigkeit bös ins Straucheln gekommen zu sein.


Gruß, WT-Herb

unterwürfigkeit ist keine tugend.respekt hingegen schon.

gruss1789 :)

Salaad
17-07-2015, 13:31
...
zu jemandem "vater",lehrer oder" väterlicher lehrer" zu sagen,ist hochmanipulativ und der erste schritt in ein abhängigkeitsverhältniss.

gruss1789 :)

Hallo,

wenn die Anrede Sifu so verstanden wird, kann man über deine Aussage nachdenken.
Außerhalb der EWTO (vielleicht auch innerhalb) geht der Trend in die Richtung, dass die Anrede Sifu, wenn sie genutzt wird, nur eine Funktionsbezeichnung ist. Wie z.B. auch die Bezeichnung Trainer.
Meiner Meinung nach war die Anrede Sifu auch in der EWTO immer nur eine Funktionsbezeichnung. Mit der "Ernennung" sind "Rechte" innerhalb der EWTO verbunden. Sie wurde als etwas anderes dargestellt. Aber nicht wirklich gelebt. (Zumindest nicht mehr ab der 2.Generation.)

Ich will noch mal auf das Familiensystem zurückkommen.
Wenn es wirklich Tradition, sinnvoll und wichtig ist, warum wird dann z.B. bei der EWTO das Familiensystem nicht auf der Website (Meisterdatenbank) dargestellt wie es im WHKD (http://whkd.de/whkd-3/stammbaum-32/) gemacht wird? Was interessiert denn in einem Familiensystem, dass XY den 7.Grad hat? Die Graduierung ist doch nur zweitrangig in einem Familiensystem.
Wenn mein Sifu ab dem 2.HG keine Prüfungen mehr ablegt, bleibt er dennoch mein Sifu, auch wenn ich inzwischen den 6.PG habe. Sicherlich verliert der Sifu (2.HG) in meinem Beispiel einige "Rechte" (z.B. Pflicht PU beim Sifu), da sein Schüler lange Zeit nicht mehr von ihm gelernt hat.

Wichtig im Sinne eines Familiensystems ist doch, wann ich begonnen habe und wann meine Mitschüler mit begonnen haben. Damit klar ist, wer der Sihing ist.

Gruß

Salaad

Eskrima-Düsseldorf
17-07-2015, 13:54
Wenn mein Sifu ab dem 2.HG keine Prüfungen mehr ablegt, bleibt er dennoch mein Sifu, auch wenn ich inzwischen den 6.PG habe.

Oder du wirst organisatorisch ausgebremst und "darfst" nicht auf bestimmte Lehrgänge etc. Du darfst ja nicht "höher kommen" als Dein Sifu ;)

WT-Herb
17-07-2015, 14:31
unterwürfigkeit ist keine tugend.... Wer behauptet denn, dass Unterwürfigkeit eine Tugend sei? Ich nicht.


Gruß, WT-Herb

80erfan
17-07-2015, 19:38
Oder du wirst organisatorisch ausgebremst und "darfst" nicht auf bestimmte Lehrgänge etc. Du darfst ja nicht "höher kommen" als Dein Sifu ;)

Solch eine Situation entspricht keiner mir gängigen/erlebten Praxis.

Der freche Bengel
18-07-2015, 06:52
Solch eine Situation entspricht keiner mir gängigen/erlebten Praxis.

Dafür haben das alle anderen Mitglieder und Nicht Mitglieder mitbekommen. Lass dich mal aufklären.

Ich habe nichts dagegen jemanden mit Titel anzusprechen egal welcher art solange dort Kompetenz dahinter steckt, glaube aber durch die Sifu inflation sind viele, vielleicht sogar alle, sauer geworden als Sie bemerkt haben welche unfähige Wurst sich dahinter verbirgt...

Huangshan
18-07-2015, 07:23
Sehe es wie einige hier.

Ich habe keine Probleme Leute die ich respektiere,die kompetent,qualifiziert....sind mit Titeln: Sifu,Laoshe..... anzuspechen.

Möchtegern Clown Grossmeister die von verbländeten Jüngern hochgepriesen werden gehören nicht dazu.

Respekt muss man sich verdienen.

WingChun77
18-07-2015, 08:16
(...) Bei einigen usern (eher bei einem bestimmten user) kommt ja bereits die Galle hoch, wenn man hier von seinem "Lehrer" schreibt. (...)

Arrrrghhhh... :cussing:

Kaybee
18-07-2015, 09:05
:baeehh::biglaugh:


:zwinkern:

_Alexander_
18-07-2015, 11:31
....
Meiner Meinung nach war die Anrede Sifu auch in der EWTO immer nur eine Funktionsbezeichnung. Mit der "Ernennung" sind "Rechte" innerhalb der EWTO verbunden. Sie wurde als etwas anderes dargestellt. Aber nicht wirklich gelebt. (Zumindest nicht mehr ab der 2.Generation.)....
Wichtig im Sinne eines Familiensystems ist doch, wann ich begonnen habe und wann meine Mitschüler mit begonnen haben. Damit klar ist, wer der Sihing ist.

Gruß

Salaad

genau, es muss auch klar sein, wer hier der Sihing ist! :)

Worte wie Ernennung sind hier total falsch. Die Anrede Sifu ist eine Anrede
und kein Titel. Daher kann auch nicht zum Sifu ernannt werden. Und es gibt
keine Rechte. Das ist alles Bullshit! Wenn ich die ganzen Yip Man-Schüler sehe,
die in Jeans und t-shirt unterrichten und keinen Wert auf Titel legen, dann denke
ich mir, warum sind die meisten wing Chun-Lehrer in Deutschland solche Spacken?

...

1789
18-07-2015, 15:29
Wer behauptet denn, dass Unterwürfigkeit eine Tugend sei? Ich nicht.


Gruß, WT-Herb

kuckst du mal was unter "demut" im allgemeinen sprachgebrauch verstanden wird.


gruss1789 :)

mst78
18-07-2015, 16:13
kuckst du mal was unter "demut" im allgemeinen sprachgebrauch verstanden wird.


gruss1789 :)

Also unter Demut verstehe ich jetzt aber auch nicht Unterwürfigkeit.

1789
18-07-2015, 16:28
Also unter Demut verstehe ich jetzt aber auch nicht Unterwürfigkeit.

wiki ...
"Der Ausdruck Demut kommt von althochdeutsch diomuoti (‚dienstwillig‘, also eigentlich ‚Gesinnung eines Dienenden‘)"

und weiter :

..."Der Demütige erkennt und akzeptiert aus freien Stücken, dass es etwas für ihn Unerreichbares, Höheres gibt."....


und wenn ich google kommt das bei mir zuerst:

"De̱·mut
Substantiv [die]
die Bereitschaft, etwas als Gegebenheit hinzunehmen, nicht darüber zu klagen und sich selbst als eher unwichtig zu betrachten."


hat für mich schon schwer die tendenz zu unterwürfigkeit.
kann man vielleicht auch anders sehen,ich seh es allerdings schon in diese richtung gehend.ich respektiere meinen trainer,aber werde nie akzeptieren,dass sein können für mich auf ewigkeiten unerreichbar sein wird.
ganz im gegenteil ich suche mir natürlich ein "ideal" (bewegungstechnisch) und versuche dahinzukommen.
etwas "höheres ,unereichbares" sehe ich in keiner bewegungslehre.

nur so meine meinung dazu,ohne anspruch darauf richtigzuliegen

gruss1789 :)

mst78
18-07-2015, 17:09
Damit steuern wir ja fast auf einen philosophischen Diskurs zu :)
Für mich sind das vorgegebene veraltete Definitionen welche eben NICHT den momentanen allgemeinen Sprachgebrauch samt Bedeutung wiedergeben.
Für mich ist eine demütige Person jemand, welcher die Gegenteile von Eitelkeit, Selbstüberschätzung, Arroganz, Narzissmus und Hochmut in seinem gelebten Wesen vereint ohne sich dabei zu erniedrigen und sich seines Selbstwertes bewußt ist und trotzdem mit Stolz und Würde überzeugt.
Nochmal was anderes ist es im religösen Sinne, bin orthodox und arbeite auch diesbezüglich ständig an meiner Demut.
Wenn ich natürlich die religöse Bedeutung auf ein Schüler-Lehrer Verhältnis ummünze wird es schädlich und würdelos, fast peinlich beschämend.
Kommt wohl wirklich auf die eigene Interpretation, Definition an.
Aus gesundem Verhalten heraus sehe ich Demut als etwas Positives.

BUJUN
19-07-2015, 07:24
Nicht ein Titel ist das Problem - "nur" das was einige ( leider viele ! ) da
rein-interpretieren - - - Überlegenheit, Erhabenheit , Großartigkeit ...

Titel gibt's einige. sei's dank Geburt ein Adelstitel ( die hier benachteiligten
haben natürlich Wege gefunden nachträglich "geadelt" zu werden - erbärmlich :mad: )

oder wissenschaftlich = Dr. xy, Professor, Dekan,

oder geistlich / religiös ( vom Priester bis zum Papst )

oder durch berufliche Stellung = Geschäftsführer, Abteilungsleiter,
Ausichtsratsvorsitzender

oder militärisch = Hauptmann, Generalt, UVD, Sniper :p

... bis hin zum "Obersten Eunuchen" - der wird viel zu selten verliehen !!!:p

Titel erschienen für viele recht bedeutsam, scheinen sie ja die titeltragende
Person aufzuwerten, herauszuheben.

Also MUSS ein Titel her ... egaal woher ... dafür jahre-/jahrzehntelang HART
arbeiten --- uiii - wie unangenehm --- BAÄHH --

Besser Kaufen - ist ja ALLES für Geld zu kriegen - auch der An-Schein.

All die bunten entsprechenden Dokumente - kennen wir doch nur zu gut
auch aus der KK-Welt ( bei KS weniger, da muß man schnell einen "neuen"
Verband gründen damit der gewünschte "Weltmeister" in einem Papnasen-
"Turnier" gekrönt wird - - - ich komme aus MA - - da hab ich's so erlebt:mad: )

Recht bequem ist jedenfalls einfach einen "neuen Stil" zu gebären und sich
als Dank dafür selbst zum Oberguru benennen, TATA - Bewunderung ohne Ende.

Oder einfacher in einem pasenden Verband schnell Karriere zu machen ...
Meister, Lehrer, Großmeister, Obelehrer, Halb-Gott gem. entsprechender
Urkunde :D - und "SIFU" klingt doch sehr erhaben und spannend :p

In BW gibts ( auslaufend ) seit Jahrzehnten die HILFS-Polizisten, sind
Privatleute die nach Blitz-Ausbildung mit auf Streife DÜRFEN - - - und
ratet mal WIE DIE SICH AUFFÜHREN !! Richter und Henker zugleich :mad:

Und seit Jahrzehnten geniest die Mehrzahl der Unter-Offiziere in D den
"Titel" ZIVILVERSAGER - weil sie meinen "Macht" zu haben andere zu
schikanieren ...

Gib einem Deutschen einen Stempel ( = "Macht" ) und er dreht durch !

Oder gib ihm VOLLMACHT - z.B. als Moderator ( irgendwo ) und da sind
auch immer welche mit dabei die das "Groß-/All-mächtig" handhaben.

Titel in KK/KS - ist doch viel leichter als anderswo das einzuwerten -
die MÜSSEN zeigen was sie können - oder die Typen einfach auslachen und
ignorieren - was die selbst am allermeisten hassen und befürchten !!!

Als ich in die EWTO eintrat stand in meinem Ausweis unter "Sifu" der Herr KRK.

War mir zunächst voll egal - kannte den nur ( wenig beeindruckt ) aus den
Heftchen von Norbert Schiffer - - - hätte auch Rotkäppchen drin stehen können.

Nachdem ich Unterricht von ihm persönlich erhielt ( vorsorglich: JA - habe tatsächlich
dafür bezahlt - war für mich "normal" - was ist denn schlimm daran für
Leistung Gegenleistung zu erbringen ??? ) war's schon etwas anderes !

Ich habe für mich was gelernt - was jeder überall tun kann so er
Interesse hat und nicht nur nachäfft / nachplappert was er gesehen aber
nicht verstanden hat ( dummes Problem - was nicht zu verstehen und
das zuzugeben und um Nachbesserung bitten zu müssen - - welch Elend :p ).

So - Wort zum Sonntag = Ende :D

Grüße

BUJUN

Huangshan
19-07-2015, 08:42
Man kann über Sinn und Unsinn von Graden,Titeln in den Kampfkünsten lange diskutieren.

Der neuste Trend seit einigen Jahren, ist es sich mit akademischen Titeln(Prof.)in der Kampfkunstszene zu schmücken um sich zu profilieren.

Sifu, Great Grand Master..... scheint wohl nicht mehr auszureichen?


Einige Leute lassen sich von Titeln blenden, statt nach Leistung,Können,Wissen.... zu schauen.

Ernest Dale Jr.
19-07-2015, 08:51
Werbung: Der Herr Doktor im TV-Spot - News | STERN.de (http://www.stern.de/wirtschaft/news/werbung-der-herr-doktor-im-tv-spot-3358614.html)

Salaad
19-07-2015, 10:11
Nicht ein Titel ist das Problem - "nur" das was einige ( leider viele ! ) da
rein-interpretieren - - - Überlegenheit, Erhabenheit , Großartigkeit ...
...


Hallo,
weil viele immer noch glauben, dass der Lehrer "der Geber" ist und der Schüler dankbar sein soll, dass er unterrichtet wird.
Dass er ein Spiegel ist, der Lehrer seine eigene Unvollkommenheit im Verhalten des Schülers erkennen kann, sehen viele nicht.
Deshalb ist es für einen Lehrer so wichtig, einen guten Schüler zu finden.

Gruß

Salaad

Cam67
19-07-2015, 12:52
Hallo,
weil viele immer noch glauben, dass der Lehrer "der Geber" ist und der Schüler dankbar sein soll, dass er unterrichtet wird.
Dass er ein Spiegel ist, der Lehrer seine eigene Unvollkommenheit im Verhalten des Schülers erkennen kann, sehen viele nicht.
Deshalb ist es für einen Lehrer so wichtig, einen guten Schüler zu finden......

Gruß

Salaad

:halbyeaha

........der dann, für den moment, auch zum lehrer des lehrers wird.

Kampfkauz
20-07-2015, 10:51
Nicht ein Titel ist das Problem - "nur" das was einige ( leider viele ! ) da
rein-interpretieren - - - Überlegenheit, Erhabenheit , Großartigkeit ...

Ist aber eher ein deutsches Phänomen.
Das kann man wahrscheinlich auf die Geschichte in Preussen zurückführen; der moderne Doktor (Ph.D.) ist auch eine deutsche Erfindung. Ich bin mir ziemlich sicher, dass vieles, was Leute mit der deutschen Mentalität verbinden (das Organisatorische, die Methodik, die Titel, den Komfort den man in klaren Regeln/im Recht findet, etc.) auf jene Zeit zurückführen kann.
Mir ist bisher kein einziger Brite, Franzose, Ami, Asiate untergekommen, der sich mit "Guten Tag, Dr. x" vorgestellt hat. Fussend auf dieser grundsätzlichen Mentalität Titel, Auszeichnungen als sehr wertig zu empfinden kommt dieses (auch wieder eher deutsche) Phänomen hinter der Ansprache (!) "Sifu" mehr zu interpretieren. Aus dem WC kennt man ja einige Protagonisten, die auch die Tendenz des Titels und Graduierungen Sammelns zu haben. In China scheint–nach dem was man mir erzählt hat–sich niemand um diesen Kram zu scheren.

KAJIHEI
20-07-2015, 11:36
Der neuste Trend seit einigen Jahren, ist es sich mit akademischen Titeln(Prof.)in der Kampfkunstszene zu schmücken um sich zu profilieren.

Sifu, Great Grand Master..... scheint wohl nicht mehr auszureichen?


Einige Leute lassen sich von Titeln blenden, statt nach Leistung,Können,Wissen.... zu schauen.
Was man auch immer von diesem Blödsinn halten soll.
Combatologie...Wie schön. Eine vergleichende Wissenschaft. Verglichen wird von Leuten die von allem nur den Bodensatz kennen und dafür gibt´s nach Abschluss auch noch nen Titel...Maaaaaaaaaaaaaami.:ups:
Mehr als den Bodensatz können sie nicht kennen***, dazu dauert die fundierte Ausbildung in einem Fach eben zu lange, jedenfalls länger als so ein Bachelor Unfug. Lusitg wird es wenn man auf dem Murks auch noch promoviert....:rolleyes:
*** Und nein, Konzepte kann man eben nicht durch die Anfangs Ausbildung erlernen.
Das Ganze dann noch auf eine psychologische Ebene zu hebeln und dort wüste Vergleiche anzustellen...Nun ja eine Ausbildung zum Psychologen dauert halt auch etwas, aber ohne Kenntnisse die über den Urschleim hinausgehen Theorien aufstellen ?
Aber Gott sei es getrommelt und gepriesen : Es gibt Fachbereiche die jeden Mist durchwinken. Mag wohl daran liegen das die Prüfer selber keine Ahnung von der Materie haben.
Was solls.
Soll doch jeder Sigun Sifu Dai sufu Dr .oder was auch immer seelig werden wenn er es für sein Ego braucht.

KAJIHEI
20-07-2015, 11:40
Ist aber eher ein deutsches Phänomen.
Das kann man wahrscheinlich auf die Geschichte in Preussen zurückführen; der moderne Doktor (Ph.D.) ist auch eine deutsche Erfindung. Ich bin mir ziemlich sicher, dass vieles, was Leute mit der deutschen Mentalität verbinden (das Organisatorische, die Methodik, die Titel, den Komfort den man in klaren Regeln/im Recht findet, etc.) auf jene Zeit zurückführen kann.
Mir ist bisher kein einziger Brite, Franzose, Ami, Asiate untergekommen, der sich mit "Guten Tag, Dr. x" vorgestellt hat. Fussend auf dieser grundsätzlichen Mentalität Titel, Auszeichnungen als sehr wertig zu empfinden kommt dieses (auch wieder eher deutsche) Phänomen hinter der Ansprache (!) "Sifu" mehr zu interpretieren. Aus dem WC kennt man ja einige Protagonisten, die auch die Tendenz des Titels und Graduierungen Sammelns zu haben. In China scheint–nach dem was man mir erzählt hat–sich niemand um diesen Kram zu scheren.

Du wirst dich wundern. Das habe ich mi thread auch schon einmal gesagt. In Japan sagt auch kein Mensch irgend einen Titel. Da sagt man Sensei oder san, das war es.
Was die Sache besonders lustig macht : Hier in D-Land haben die Leute ihren ganzen Titel am Klingelschild die ihn nicht ernsthaft erarbeitet haben oder unter sonstigen Komplexen leiden.

Alephthau
20-07-2015, 12:18
Du wirst dich wundern. Das habe ich mi thread auch schon einmal gesagt. In Japan sagt auch kein Mensch irgend einen Titel. Da sagt man Sensei oder san, das war es..

1) Wurde das "sama" aus dem japanischen Sprachgebrauch entfernt?

2) Man sagt also Sensei, was ist hier der Unterschied zur Anrede "Sifu" und wieso ist letzteres so belustigend verwerflich?

Gruss

Alef

bewegungstherapie
20-07-2015, 14:35
Wie ich mitgeteilt bekommen habe, geht der Titel Sifu mit einem Briefumschlag einher...einem wirklich schweren Briefumschlag... :cool:

mst78
20-07-2015, 16:40
Ich war mal in einem Verband, da wurdest Du Sifu sobald Du als Trainer einen zum Techniker ausgebildet hast. Umschläge waren mir dort jedoch nicht bekannt.

Der freche Bengel
20-07-2015, 17:31
Also wir verarschen uns im Training ziemlich oft und wenn bei jemanden etwas ganz besonders mißlungen ist, wird er als Sifu bezeichnet :D
Fette Briefumschläge werden übrigens sehr diskret überreicht...ein Gong ertönt nicht bei übergabe...

Cam67
20-07-2015, 17:34
Also wir verarschen uns im Training ziemlich oft und wenn bei jemanden etwas ganz besonders mißlungen ist, wird er als Sifu bezeichnet :D
Fette Briefumschläge werden übrigens sehr diskret überreicht...ein Gong ertönt nicht bei übergabe...

dann sag ich mal "Sifu" zu dir , da dein post grade ziemlich misslungen war.

Der freche Bengel
20-07-2015, 17:35
Ich bin schon weit über den Sifu hinaus....

Cam67
20-07-2015, 17:36
dacht ich mir :)

bewegungstherapie
23-07-2015, 11:24
Generell denke ich, dass man den "Titel" Sifu / Shifu mit einer entsprechenden Graduierung ( z.b. ab 3 / 4 TG oder HG ) und entsprechenden Zeit ( 20 Jahre oder 25 Jahre ) inkl. nachgewiesener Lehrtätigkeit UMSONST durch Vorschlag eines Anderen bzw. dem Verband ( Unternehmen ) zugesprochen kommen sollte. Dann fehlt aber ein wichtiger Liquiditätsfluß :o..was kostet denn der Titel jetzt eigentlich ? Gibt´s da Kennzahlen ?

mst78
23-07-2015, 18:01
Wie gesagt, gibt sicher unterschiedliche 'Modelle'.
Kenne das aus meiner WT Zeit so(nicht GbV), das sobald Du Techniker warst, eine Schule hattest und jemanden zum Techniker ausgebildet hattest, Du zum Sifu ernannt wurdest. Dort gab es nur Techniker-Klassen(6), mehr nicht. Der 1. TG kostete Dir pauschal, von SG 0 an knapp 6000,- Monatsbeiträge, Lehrgänge, Prüfungen, Ausbilderlehrgänge, Ausbilderprüfung, 100 Privatstunden inklusive. Damit war der 1.TG gesichert, sollte es mehr bedürfen war das nicht das Problem des Kunden.
Höhere TGs wurden nicht billiger.
Je nachdem wie lange man nun brauchte neue Schüler zu sammeln und TGs zu züchten kannst Du Dir ungefähr ausrechnen wieviel insgesamt zum Oberhaupt floss. Da brauchte man keine Umschläge mehr.

KAJIHEI
23-07-2015, 18:09
1) Wurde das "sama" aus dem japanischen Sprachgebrauch entfernt?

2) Man sagt also Sensei, was ist hier der Unterschied zur Anrede "Sifu" und wieso ist letzteres so belustigend verwerflich?

Gruss

Alef

Nein sama gibt es natürlich noch. Blos zu dick an der falschen Stelle aufgetragen geht in Japan genauso schief wie zu wenig Bauchgepinsel.
Sensei heißt wirklich nur Lehrer, ohne jeden Mitklang. Da ist nichts von "Meister" "Vater" "Großes Vorbild". Genau das scheint aber, soweit ich es hier mitbekommen habe bei Sifu der Fall zu sein.

hans-charles
23-07-2015, 20:31
Hallo Kaybee,

ich finde Deine Gedanken gut.


Und auch nochmal zum Thema "innere" und "äußere" Schüler. Die Thematik kam ja auch auf und ließ bei einem user einen Würgreiz zu:
Ich sehe schon einen Unterschied zwischen Schülern, die ihren Trainer/Lehrer viele Jahre lang begleiten, quasi zur Familie gehören, wo eine gegenseitiges Interesse am Leben des jeweils anderen besteht, wo man sich auch mal einfach nur auf nen Kaffee trifft oder wenn man den Lehrer auch mal in persönlichen Fragen bei Krankheit, Kindern, Beruf oder sonstige Dingen um Rat bittet (umgekehrt gilt das natürlich auch). Oder ob es eben nur ein reines "Geschäftsverhältnis" ist,wo ich eben Geld bezahle, zweimal die Woche zum Training gehe, mir da einiges zeigen lasse, ne coole Zeit mit den Trainingspartnern verbringe aber evtl. nicht einmal die Frau und die Kinder des Trainers kenne. Ihn quasi nur aus diesen 2x90 Minuten pro Woche kenne. Ist ebenfalls nicht verwerflich aber da kann man schon einen Unterschied machen m.M.n.



Ist das im beruflichen Umfeld nicht ähnlich?
Komme ich mit einem Vorgesetzten gut zurecht, sprechen wir uns auch mit dem Vornamen an. Trotzdem entscheidet er beim Einsatz was gemacht wird, hat es Zeit, sprechen wir vielleicht kurz darüber.

Komme ich mit dem Sensei im Verein nicht zurecht, werde ich mich nicht lange abquälen, ich werde mir einen anderen Verein suchen.

Gruß
hans-charles

Kaybee
23-07-2015, 20:46
Klar, absolut :) Wenn ein ähnliches Vertrauensverhältnis entsteht.

Ernest Dale Jr.
09-08-2015, 14:59
ich finde es hoch interessant, dass man titel wählt, die auf eine familienverhältnis bezug nehmen. insbesondere deshalb weil man ja davon ausgehen kann, dass die aufgabe des vaters, als teil der eltern, darin besteht den schützling auf die anforderungen des lebens vorzubereiten und ihn eigenständig werden zu lassen. beim blick zum beispiel auf die ewto, stelle ich das genaue gegenteil fest. es werden abhängikeiten geschaffen und eigenständigkeit somit bewußt verhindert. ziemlich perfide, wenn man mal genauer darüber nachdenkt

Armin
09-08-2015, 15:26
ich finde es hoch interessant, dass man titel wählt, die auf eine familienverhältnis bezug nehmen. insbesondere deshalb weil man ja davon ausgehen kann, dass die aufgabe des vaters, als teil der eltern, darin besteht den schützling auf die anforderungen des lebens vorzubereiten und ihn eigenständig werden zu lassen. beim blick zum beispiel auf die ewto, stelle ich das genaue gegenteil fest. es werden abhängikeiten geschaffen und eigenständigkeit somit bewußt verhindert. ziemlich perfide, wenn man mal genauer darüber nachdenkt

Hm, ich kenne mich damit nicht wirklich aus, aber inwieweit projizierst Du da westliche Werte und Vorstellungen auf einen Begriff, der chinesische Werte und Vorstellungen transportiert, und inwieweit liegst damit daneben? Und wie war das noch? War nicht der Begriff Sifu/Shifu die allgemein-gebräuchliche Ansprache bei jemandem, der in einer Sache besonders gut ist, also z. B. auch beim Bäcker? Ist denn der Begriff wirklich so familienbezogen, wie wir uns das vorstellen?

Ernest Dale Jr.
09-08-2015, 15:40
wenn du in einer ewto schule nach der erklärung für den begriff sifu fragst, bekommst du die antwort lehrer/vater.

was ein vater ist, weiß man überall auf der welt.

Armin
09-08-2015, 16:53
wenn du in einer ewto schule nach der erklärung für den begriff sifu fragst, bekommst du die antwort lehrer/vater.

was ein vater ist, weiß man überall auf der welt.

Jo. Wenn ich in einer EWTO-Schule frage. Die behaupten auch dass Sie ... argh, nein, kein Bashing. ;)

Also, nein, ich meine die wirkliche, die richtige Verwendung von Sifu/Shifu.

openmind
09-08-2015, 17:14
wenn du in einer ewto schule nach der erklärung für den begriff sifu fragst, bekommst du die antwort lehrer/vater.



was ein vater ist, weiß man überall auf der welt.


Dein Papa, solange die Kasse klingelt.
Ansonsten bist Du ganz schnell enterbt :)

_

Grumbleduke
09-08-2015, 17:26
War nicht der Begriff Sifu/Shifu die allgemein-gebräuchliche Ansprache bei jemandem, der in einer Sache besonders gut ist, also z. B. auch beim Bäcker?

Laut meiner Chinesischlehrerin...Ja. Mal ganz grob gesagt ist er "der ders kann".

Alephthau
09-08-2015, 19:09
Sensei heißt wirklich nur Lehrer, ohne jeden Mitklang. Da ist nichts von "Meister" "Vater" "Großes Vorbild". Genau das scheint aber, soweit ich es hier mitbekommen habe bei Sifu der Fall zu sein.

Responsibility: Teacher's or Student's? - AikiWeb Aikido Forums (http://www.aikiweb.com/forums/showthread.php?threadid=2253)

AikiWeb Aikido Information: Language: Sensei/Shihan as "Teacher" in Japanese (http://www.aikiweb.com/language/goldsbury1.html)

:-P

Gruß

Alef

KAJIHEI
09-08-2015, 19:27
Da hat mal jemand was kapiert im altem japanischem System :
"In other words, neither the term "sensei" nor "shihan" connote that the person with such a title has to "teach," per se, but just keep doing what he has been doing. In this approach, it's the student's responsibility to learn through modelling and "stealing" the teacher's teachings."
Die Funktion und Wirkungsweise eines Lehrers ist eben komplett unterschiedlich zu Europa.:)
Was die Begriffserklärung und Diskussion angeht :
Mal eine Runde drüben sein, das hilft besser als theoretische Geblubber.

bewegungstherapie
10-08-2015, 08:42
Nachdem ich persönlich jetzt in diesem Forum soviel über den Sifu - Titel gelesen habe, bin ich vollkommen der Überzeugung, dass dieser Titel ein reines Marketingtool und eine einmalige Einnahmequelle darstellt, nichts anderes. :-§ Mit Ehre und Anerkennung hat das rein gar nichts mehr zu tun und hatte es wahrscheinlich nie

Vielleicht ist es ja irgendwann möglich, dass man schon als 10ter Schülergrad den Sifu - Titel erwerben kann, wenn dringend Geld im Unternehmen benötigt wird.

Es ist ja schon wirklich eine Farce, wenn man in einem Verband den Sihing - Titel verliehen bekommt. Ich möchte an dieser Stelle wirklich Cord Elsner für den Beitrag DER SIFU Titel danken, dieser bringt alles auf den Punkt. Für mich ist das Posten in diesem Thema jedenfalls beendet.

Salaad
10-08-2015, 09:10
Nachdem ich persönlich jetzt in diesem Forum soviel über den Sifu - Titel gelesen habe, bin ich vollkommen der Überzeugung, dass dieser Titel ein reines Marketingtool und eine einmalige Einnahmequelle darstellt, nichts anderes. :-§ Mit Ehre und Anerkennung hat das rein gar nichts mehr zu tun und hatte es wahrscheinlich nie
...

Hallo,

wenn in einer Dachorganisation die Anrede Si-Fu als Titel "verliehen" wird und dazu noch an bestimmte Voraussetzungen, die direkt der Expansion und Gewinnerhöhung der Dachorganisation dienen, verbunden sind ... dazu noch einen "Ehrenbeitrag" (roter Umschlag) kosten, dann ist es ein Marketingtool. Gilt auch, wenn die eigentliche Ernennung nicht von der Dachorganisation "beurkundet" wird, sondern von einer anderen im Hintergrund agierenden Organisation (Bei der EWTO ist dies das "World Martial Arts Instructors Council". Auf den Urkunden unterschreiben aber immer nur hochrangige EWTOler.).

Gruß

Salaad

WT-Herb
10-08-2015, 09:36
...wenn in einer Dachorganisation die Anrede Si-Fu... Das dies eine reines Marketing-Tool wäre, ist Unsinn.

Terao
10-08-2015, 09:38
Und ein unreines?

Salaad
10-08-2015, 12:18
Das dies eine reines Marketing-Tool wäre, ist Unsinn.
Hallo,

lies bitte meinen ganzen Beitrag nochmal. Beachte worauf ich geantwortet hatte und welches Wort unterstrichen ist.

Von "reines" habe ich nichts geschrieben.

Du antwortest so, als hätte ich die Bedingungen direkt auf deine favorisierte Organisation (EWTO) übertragen.
Treffen die Bedingungen alle zu?

Gruß

Salaad

openmind
10-08-2015, 15:11
Und ein unreines?


Derartige Fragen bitte mit der Skisau abklären.
Danke.

_

die Chisau
10-08-2015, 15:27
Derartige Fragen bitte mit der Skisau abklären.
Danke.

_

Von Marketing habe ich nicht viel Ahnung- anscheinend ist`s umso besser, umso lauter man schreit und Dinge verspricht.
Als Papa habe ich mich beim Klientel noch nicht vorgestellt, kommt ja vielleicht noch, im Winter wenn ich meinen langen schwarzen Ledermantel trage, mit wenig drunter.

ad topic:
Wir haben gelernt: Sifu ist der väterliche Lehrer, derjenige dem man getrost sein Geld überantworten kann.
Er war immer so gnädig es anzunehmen, was keine Selbstverständlichkeit zu sein hat.
Wir hatten also pures Glück.

Was wir genau gelernt haben, versuche ich immer noch herauszufinden, kämpfen kann es nicht gewesen sein, da war ich mir nach der ersten Begegnung mit einem Spassboxer total sicher.
Vielleicht war der Sinn ja auch zu lernen mit Demütigungen umzugehen, der verlorenen Jugend nachzutrauern, nicht jedem vermeintlichen Heilsbringer zu folgen, oder einfach nur zynisch zu werden.

WT-Herb
10-08-2015, 19:45
Hallo Salaad,


lies bitte meinen ganzen Beitrag nochmal. ...Ändert sich dann etws am Inhalt? Meine Antwort ist "verbandfrei" formuliert, weil sie sich auf den Kontext Deines Textes bezieht und damit genau an die darin angesprochenen direkten und indirekten Verweise.

Ein Prozedere, das einer alten Tradition entspricht, kann auch traditionelle Bezüge aufweisen. "Rein" monetär kann es auf keinen Fall sein, da der Rahmen einen nicht monetären Kontext hat. Egal, um welchen Verband es sich handelt. Dass mitunter monetäre Gründe eine Rolle spielen könnten, ist nicht in Abrede zu stellen, allerdings sehe ich die eher in einer Art der Schüler"bindung" durch traditionelle Riten, womit das Zugehörigkeitsgefüge gefestigt wrid. Selbst ein anonym bezifferter Wert in überreichten Umschlägen (nicht immer ist tatsächlich Geld darin) kann seinen höheren Wert in der Symbolkraft haben. Insofern kann doch eine solche Zeremonie nicht in ihrer Motivation und Zielsetzung derart pauschalisiert bewertert werden.


Gruß, WT-Herb

Salaad
10-08-2015, 20:01
...

Ändert sich dann etws am Inhalt?
...


Hallo,

natürlich nicht. Aber vielleicht an deinem Verständnis des Inhalts.
Da deine zweite Antwort ausführlicher ist, hat es wohl geklappt.

Gruß

Salaad

WT-Herb
10-08-2015, 20:08
...
Da deine zweite Antwort ausführlicher ist, hat es wohl ... ohne erneutes Lesen sogar. Und nun hats ...
wohl... auch bei Dir geklappt. :o


Gruß, WT-Herb

Salaad
11-08-2015, 05:08
.... Und nun hats ... auch bei Dir geklappt. ...
Hallo,

bei mir hat es auch schon vorher geklappt. Das war nicht schwer. Du hattest nur einen Satz geschrieben.
Nochmal zur Wiederholung.
Von Rein oder Reines habe ich nichts geschrieben. Und pauschaliert habe ich auch nichts. Das war bewegungstherapie .

Gruß

Salaad

WT-Herb
11-08-2015, 06:44
Hallo Salaad,

Nur zur Erinneriung:

(die für mich entscheidenden Stellen habe ich fett hervorgehoben)

... wenn in einer Dachorganisation die Anrede Si-Fu als Titel "verliehen" wird und dazu noch an bestimmte Voraussetzungen, die direkt der Expansion und Gewinnerhöhung der Dachorganisation dienen, verbunden sind ... dazu noch einen "Ehrenbeitrag" (roter Umschlag) kosten, dann ist es ein Marketingtool. Gilt auch, wenn die eigentliche Ernennung nicht von der Dachorganisation "beurkundet" wird, sondern von einer anderen im Hintergrund agierenden Organisation (Bei der EWTO ist dies das "World Martial Arts Instructors Council". DAS IST pauschalisierend ("wenn...dann ist es" (...so und nichts anderes)). Zudem hast Du auch gleich einen Adressaten namentlich in Bezug gesetzt, den das aber gar nicht so betrifft, um gerade ihn mit Deiner ungerechtfertigten Pauschalschelte zu vergnügen.



Gruß, WT-Herb

bewegungstherapie
11-08-2015, 08:14
Jetzt muss ich mich aber doch noch einmal zu Wort melden. Dieser sog. "Titel" wird bezahlend erhalten, nichts anderes. :mad:Sicherlich muss man seine Zeit im Unternehmen vollbracht haben ( ab 3 HG / TG oder was auch immer ), seine Schülerzahlen vorweisen können und weitere TG´s/ HG´s hervorgebracht haben u.v.m, aber:

Es hätte eine weitaus höhere, emotionalere und wertigere Bindung an das Unternehmen, wenn man diesen Titel wirklich verleihen würde. Wenn es wirklich stimmt und der Tatsache entspricht ( nur gehört ), dass hier dreistellige Zahlen ( bis zu 1000,-€ ) im Raum stehen, dann entbehrt das jeglicher Grundlage. :ups:

WT-Herb
11-08-2015, 08:48
J...dass hier dreistellige Zahlen ( bis zu 1000,-€ ) im Raum stehen.. "Im Raum stehen" ist keine Grundlage für eine Bewertung, sondern ein Gerücht.

BUJUN
11-08-2015, 09:32
Schwarzes Geld in roten Umschlägen ??? :p

Armin
11-08-2015, 09:48
Schwarzes Geld in roten Umschlägen ??? :p

Ach ja, stimmt ja, das Problem gibt's ja auch noch. Wobei, sind das nicht Geschenke? Da gibt's doch Freibeträge ... ;)

Salaad
11-08-2015, 12:05
Hallo Salaad,

Nur zur Erinneriung:

(die für mich entscheidenden Stellen habe ich fett hervorgehoben)
DAS IST pauschalisierend ("wenn...dann ist es" (...so und nichts anderes)). Zudem hast Du auch gleich einen Adressaten namentlich in Bezug gesetzt, den das aber gar nicht so betrifft, um gerade ihn mit Deiner ungerechtfertigten Pauschalschelte zu vergnügen.



Gruß, WT-Herb

Hallo WT-Herb,

die von dir in meinen Beitrag hervorgehobenen Stellen sind nicht pauschalierend, sondern sehr konkrete Bedingungen.
Mit diesen konkreten Bedingungen habe ich auf die Pauschalaussage von bewegungstherapie geantwortet. Ich habe, genauso wie du, versucht diese Pauschalaussage zu relativieren.
"Gilt auch" ist wieder sehr konkret.
Und bis dahin ist der einzige Adressat bewegungstherapie.
Das "World Martial Arts Instructors Council" dient als Beispiel um den vorhergehenden "Gilt auch"-Satz zu erläutern.
Das ergibt sich aus dem Zusammenhang und der Klammersetzung.
Ich habe es als Beispiel genommen, da die meisten hier schonmal in der EWTO waren und es ein allgemein bekannter Punkt ist.
Du siehst darin anscheinend einen Angriff auf die von dir favorisierte Organisation.

...Du auch gleich einen Adressaten namentlich in Bezug gesetzt, den das aber gar nicht so betrifft, um gerade ihn mit Deiner ungerechtfertigten Pauschalschelte zu vergnügen. ...
Wobei ich dich gefragt habe, ob diese Punkte, außer dem allgemein bekannten Punkt mit dem "World Martial Arts Instructors Council" alle zutreffen.
Erst wenn alle Punkte zutreffen (=, wenn, dann) gilt die Aussage von bewegungstherapie, gem. meiner "Formel", auch für die EWTO.
Du brauchst dich bloß zu diesen Punkten äußern, dann kannst du meinen Beitrag zur Unterstützung nehmen und die Pauschalisierung für deine favorisierte Organisation (EWTO) klar und deutlich verneinen.
Kannst es aber auch lassen.


Gruß

Salaad