Vollständige Version anzeigen : SV Trainingsplan Kindergruppe
Mata-Leon
23-01-2014, 00:32
Hallo zusammen,
ich selbst bin sehr erfahren im BJJ und würde mich als recht guten Grappler sehen und habe zusätzlich etwas WK Erfahrung im Thaiboxen allerdings auf niedrigerem Niveau.
Seit kurzem habe ich nem JJ Verein neben dem Bodentraining auch eine Kindergruppe mit dem Thema SV Kampfsport + sportliche Betätigung übernommen, und nach ein paar Wochen generell sportlichen und allgemeinen KS-ähnlichen Übungen hat sich jetzt eine feste Gruppe gebildet, alle ohne große Vorerfahrung und zwischen 9 und 14 Jahren ganz wenige älter.
Es lernen wirklich alle Kinder extrem schnell, fast alle Störenfriede bis auf 1,2 sind mittlerweile weg.
Jetzt möchte ich das ganze konkreter machen und fürs erste eine Art Trainingsplan erstellen mit einem "Thema" pro Stunde wobei das ganze jetzt nicht zu strikt aufeinander aufbauen sollte falls entgegen der Zusage des Vereins doch noch jederzeit neue Kinder zu dieser Gruppe kommen sollten und falls mal jmd krank ist etc.
Ziel sollte meiner Meinung nach eher die Verteidigung gegen ca gleichaltrige bzw halt Jugendliche/Kinder sein als jetzt dieses Anti-Kidnappping zeug
Mein Plan wie folgt sieht erstmal so aus und ist vom System her am Gracie JJ orientiert:
Eine Stunde sind immer gut 1,5 h
Stunde 1:
Deckungsverhalten in einer Kampfsituation, richtige Distanz halten, sich mit Deckung bewegen, Distanz mit Doppeldeckung schließen und in den Clinch gehen
Stunde 2:
Bewegungen wiederholen und mit Stoppfußstoß ergänzen, Gegner dabei aktiv mit Schlägen,
Takedown: Vereinfachtes "Double leg" also Beine wegziehen von vorne + Mount Position
Stunde 3:
2te Takedown Variante, Kontrollieren aus der Mount, Side control einführen
Stunde 4: Verteidigen im Stand gegen unerwünschte Griffe mit 2,3 einfachen Standard Hebel, Lernen bei Problemen im Stand den Takedown anzusetzen
Stunde 5:
Eigene Rückenlage , Schläge blocken aus der Guard und den Gegner kontrollieren, einfache Form von scissor sweep in die schon bekannte Mount
Stunde 6:
einfachste Art von Befreiung aus der Mount
Das Gelernte wiederholen und ein bisschen mehr Szenario mäßig zusammen fügen, Also bewegen im Stand mit Deckung, dann den Takedown, in eine Halteposition, untere Befreit sich etc.
Stunde 7:
Befreiung gegen Schwitzkasten von vorne/hinten im Stand und am Boden, Americana aus Sidecontroll
Stunde 8:
Gegner von hinten nach unten ziehen, Backmount einführen , Szenario mäßig üben hinter den Gegner zu kommen und die Backmount herzustellen
(Rear Takedown)
Stunde 9: RNC aus Backmount, die Kids eine Art lockeres Randori machen lassen mit allem bisher gelerntem , Wiederholen
Stunde 10: SV-Training: Laute und klare Aufforderung mich in Ruhe zu lassen, bei weiteren Schubsen oder Schlägen Deckung hoch sich bewegen, Takedown, Mount oder Sidecontrol einnehmen und dem Angreifer auffordern nun auf zu hören evtl americana ansetzen + weglaufen
Soweit mal ein erster Stück für Stück plan für die ersten Wochen, wenn es zu schnell geht wird halt einfach eine Stunde aufgeteilt, was haltet ihr so als grobes Konzept davon was würdet ihr anders machen?
Mein Plan wie folgt sieht erstmal so aus und ist vom System her am Gracie JJ orientiert:
...
Stunde 9: RNC aus Backmount,
...
was haltet ihr so als grobes Konzept davon was würdet ihr anders machen?
Dein Programm hört sich gut an.
Eine Anmerkung habe ich aber:
Ich kenne das Kinderprogramm vom Gracie JJ. In den dazugehörigen DVS sagen die Gracies, dass sie die Würger nicht im Kinderprogramm unterrichten und statt dessen nur Hebel verwenden, mit der Begründung, dass ein Würger für Kinder noch zu schwer einzuschätzen und zu Kontrollieren sei.
Ich persönlich habe kaum Erfahrung mit Kindertraining und kann dies nicht selber beurteilen, halte es aber für gut möglich, dass man es vielleicht noch weglassen sollte, oder hier besonders aufpassen muss.
Ich habe in meinem Leben schon sehr viel Kindertraining gegeben.
Und das Thema Würger würde ich auch auslassen, es ist einfach zu gefährlich.
Früher im Judo war es normal das Würger erst ab 14 Jahr im Programm sind.
Ich würde den Schwerpunkt vollends auf die sportliche Auseinandersetzung mit Kämpfen setzen. Dein Programm sieht doch toll aus. Da jetzt noch im 10 Teil "laute Aufforderung" draufzustehen wirkt dann so, wie wenn man auf n Steak noch Käsesoße gibt.
Du wirst mit dem sportlichen Training definitiv einen guten Schritt in Richtung Kennenlernen, Körperlichkeit, ne gewisse (gute) "Toughness"/ Härte, Kommunikationsfähigkeit und Fairness gehen. Das sind im Kinderalter auch schon die größten Lücken, die Gewalt unter Gleichaltrigen erst möglich machen. Damit erfüllst du schon dein Kursziel. In diesem Fall solltest du dann aber gerade nicht mit diesem SV-Gedanken "werben", in dem du ihn dem Kurs auf die Stirn schreibst. Denk einfach an Menschenentwicklung (Sport & Kultur) und du machst den besten Job, den du hier machen kannst.
Also pack da nicht noch ein künstliches Szenario mit Mount & Americana drauf. Das wäre dann einerseits einfach ein Amateuranlauf zu einem großen Thema und andererseits verwäscht das deine gute und lineare Kursplanung völlig. Das wäre, wie wenn Gracies auf einmal Sicherung der eigenen Schusswaffe unterrichten würden...oh...naja... :o
hand-werker
23-01-2014, 06:59
hallo,
dein trainingsplan liest sich gut. ich muss zugeben, ich bin auf dem gebiet kein experte, würde aber den vorrednern zustimmen. würger sind für kinder vielleicht etwas zu krass. den schwerpunkt würde ich auch auf den kampfsport legen.
(körperliche) sv für kinder halte ich aus den folgenden gründen eigentlich nicht für sinnvoll:
- kinder kommen unter gleichaltrigen nach meiner einschätzung nicht in situationen, die hier üblicherweise als sv definiert werden (überfall, kriminelle handlung). in einer "normalen" prügelei dürfte dein programm ausreichen.
- gegen einen erwachsenen mann hat ein kind eh keine chance.
- für kinder ist öffentlichkeit herstellen (schreien) besser geeignet.
gegen einen erwachsenen mann hat ein kind eh keine chance.
Liebe Kinder,
wir würden euch ja gerne zeigen, wie ihr euch schützen (!) könnt, aber leider haben wir die Erfahrung gemacht (wirklich?!), dass ihr gegen Erwachsene völlig chancenlos seid. Deswegen bitten wir euch im Falle eines gewalttätigen Übergriffs, euch diesem einfach direkt hinzugeben und einzusehen, dass es so sein soll...
Mit anderen Worten: Natürlich haben Kinder eine Chance. Und zwar jede. Nur unter Umständen nicht in einem Kampf von Angesicht zu Angesicht, bestenfalls nach Regeln oder mit dem Ziel, irgendwie du dominieren. Das Herstellen kleinster Zeitfenster zur Flucht oder zum Erregen öffentlicher Aufmerksamkeit und viele andere Möglichkeiten "zu gewinnen" gibt es in jedem Fall.
für kinder ist öffentlichkeit herstellen (schreien) besser geeignet.
Nicht besser als... Es ist einfach so geeignet und zwar immer noch im selben Kontext wie für Erwachsene auch. Keiner schreit, wenn der Andere den ersten Schritt auf einen zu macht, denn auch Kinder können und wollen vor allem (Stichwort "normales Leben") kommunizieren und besonders, wenn sie Bedrohung fühlen.
Das ist wie "Frauen können nicht kräftig zuschlagen. Deswegen brauchen sie diese *****artigen Kubotane. Dann geht es." Es geht jedenfalls. Und auch mit diesem *****. Es geht aber auch ohne und in jedem Fall geht es nur, wenn auch ohne. Kein Schreien oder *****kubotan erledigt "die Arbeit". Diese Taktiken (=hier Hilfsmittel wie Schreien oder *****botane) sind Zugewinne zum eigenen Arsenal. Nicht mehr und vor allem nicht in Form einer Alternative.
Deswegen ist das Unterrichten dieser Kontexte das A und O, wenn man sich um direkte Gewalthandhabung aus der Perspektive von Kindern bemüht. Mit Kampfsport werden viele Lebenskompetenzen abgedeckt, aber keine akuten Gewaltphänomene. Und deswegen ist es halt einfach unprofessionell, beides über einen Kamm zu scheren. Wie, als würde ich mir auch noch Fitness auf die Fahne schreiben.
Also noch mal Daumen hoch für den TE: Tolles Programm. Lass nur "SV" weg.
Eskrima-Düsseldorf
23-01-2014, 07:39
Liebe Kinder,
wir würden euch ja gerne zeigen, wie ihr euch schützen (!) könnt, aber leider haben wir die Erfahrung gemacht (wirklich?!), dass ihr gegen Erwachsene völlig chancenlos seid. Deswegen bitten wir euch im Falle eines gewalttätigen Übergriffs, euch diesem einfach direkt hinzugeben und einzusehen, dass es so sein soll...
Mit anderen Worten: Natürlich haben Kinder eine Chance. Und zwar jede. Nur unter Umständen nicht in einem Kampf von Angesicht zu Angesicht, bestenfalls nach Regeln oder mit dem Ziel, irgendwie du dominieren. Das Herstellen kleinster Zeitfenster zur Flucht oder zum Erregen öffentlicher Aufmerksamkeit und viele andere Möglichkeiten "zu gewinnen" gibt es in jedem Fall.
Das kann ich -aus eigener Erfahrung - bestätigen.
hand-werker
23-01-2014, 08:40
Liebe Kinder,
wir würden euch ja gerne zeigen, wie ihr euch schützen (!) könnt, aber leider haben wir die Erfahrung gemacht (wirklich?!), dass ihr gegen Erwachsene völlig chancenlos seid. Deswegen bitten wir euch im Falle eines gewalttätigen Übergriffs, euch diesem einfach direkt hinzugeben und einzusehen, dass es so sein soll...
...
kinder sollen nicht einfach aufgeben, hab ich nirgendwo geschrieben. ich schrieb "(körperliche) sv" - sprich gewalttätige, körperliche auseinandersetzung. bitte genau lesen ;)
und ich bleibe dabei: wenn ein erwachsener mann ein kind ernsthaft angreift, hat dieses keine chance, sich mit körperlicher gewalt zu wehren. öffentlichkeit herstellen, um hilfe rufen, gefährliche situationen im vorfeld erkennen und meiden geht aber.
...Also noch mal Daumen hoch für den TE: Tolles Programm. Lass nur "SV" weg.
...
+1
Little Green Dragon
23-01-2014, 08:52
Zum Thema Würger für Kinder wurde ja schon einiges geschrieben - einfach weglassen und gut ist.
Du schreibst jetzt immer von Stunden 1,2,3 - ich weiß ja jetzt nicht wie langfristig das Training angesetzt ist und auch wenn Kids relativ schnell lernen würde ich das doch etwas "entzerren" d.h. statt von Stunden auf Einheiten gehen, wobei in jeder Stunde nach dem aufwärmen erst noch einmal die Sachen vom letzten Mal wiederholt werden.
Bei 1,5 Stunden sind dann schnell schon mal 30-45 Minuten weg und dann wäre mir das restliche Programm etwas zu überladen.
bitte genau lesen ;)
Es kommt der Joker: Ich bin Germanist. ich kann nur genau lesen. ;)
und ich bleibe dabei: wenn ein erwachsener mann ein kind ernsthaft angreift, hat dieses keine chance, sich mit körperlicher gewalt zu wehren.
Ich weiß schon, was du meinst. Mehr als eine Meinung ist es nicht und dabei kannst du auch bleiben. Das ist ja das Problem: Es gibt zu viele Meinungen und zu wenig Fachpersonal.
Zum Thema: Das Ding ist, wenn ein Erwachsener dich ernsthaft angreift, kannst du (und das gilt auch für ein Kind) dich nur mit körperlicher Gewalt wehren.
Ein dokumentiertes Beispiel: 8-year-old girl escapes attempted kidnapping (http://news.msn.com/crime-justice/8-year-old-girl-escapes-attempted-kidnapping)
öffentlichkeit herstellen, um hilfe rufen
Hat sie um Hilfe gerufen? Ja. Aber hat sie sich drauf verlassen? Nein. Hat sie sich intuitiv solcher Kampfwerkzeuge bedient, die sie zu Verfügung hatte? Ja oder mit anderen Worten: Sie hat gewalttätig gehandelt und tadaaa: Sie hat "gewonnen". Es ist niemand gekommen und hat sie gerettet und traurige Studien über die Bereitschaft von Drittparteien gibt es ja leider auch. Das meinte ich mit Dominanz - den Herren überwältigen konnte sie nicht. Ihren Kampf konnte sie aber gewinnen. Mit Hilfe von Gewalt.
gefährliche situationen im vorfeld erkennen und meiden geht aber.
Das ist wieder so eine Meinung. Aber außer vermeintlichem "common sense" - wieso gibst du hier für diese unglaublich heiße Kartoffel Tipps ab? Also Kinder sind einerseits höchst suggestibel und andererseits unglaublich neugierig, was Gefahrenfrüherkennung wirklich, wirklich schwer macht. Außerdem möchte man den Kindern ja ein friedliches Großwerden nicht unnötig wegnehmen, indem man sie mit Gefahrenpotentialen überhäuft. Insgesamt wirst du Kids kaum wirklich dazu bewegen können, gefahrensensibel und gleichzeitig glücklich rumzulaufen. Und das ist gar keine schlechte Sache!!
Hilfe rufen, ***** rausholen, Weglaufen etc. Das sind die großen Finish-Moves. Das sind die Sachen, wozu man sich in Lage versetzen muss. Psychisch und physisch. So, dieses 1o1 des Physischen kann man hervorragend mit kampssportlichen trainings herstellen. Die Kinder kriegen die Basis ihrer Athletik (Stronger people are harder to kill). Das Psychische kriegen sie (hoffentlich) durch Erziehung, soziales Miteinander und Körperlichkeit (auch hier kann Kampfsport eine tolle Rolle spielen) sowie viele andere Lernprozesse.
Das einzige, was nicht gemacht werden darf: Du bist schwach. Körperlich hast du keine Chance. Wer Trainer ist, hat nur eine einzige Aufgabe: Performance inspirieren. Und im Falle von Kindern immer positiv. Deswegen sollten sich an diese heiße Kartoffel bitte nur Experten mit einer Menge Erfahrung trauen und alle mit großartigen Ambitionen und ohne das Beherrschen dieser Zusammenhänge, nicht. Ne Meinung ist da jedem erlaubt und ich find das wichtig. Sogar notwendig. Aber nicht hinreichend für die Lehre!
Mata-Leon
23-01-2014, 13:14
Ok vielen Danke für die ganzen Rückmeldungen.
Würger rauslassen leuchtet auf alle Fälle ein, gerade weil einfach manche wirklich noch sehr jung sind.
Ja diese SV/Kampfsport Sache seh ich im Grunde sowieso wie ihr, habt ihr auch recht
Also Danke für diese Tipps
hug-a-tree
23-01-2014, 13:26
Von "Krav Maga Essen" gab es mal ein sehr gutes Kindertraining-Video auf Youtube.
Mata-Leon
23-01-2014, 14:41
Von "Krav Maga Essen" gab es mal ein sehr gutes Kindertraining-Video auf Youtube.
Hi,
danke, es gibt sicher viele gute Sachen zu dem Thema, aber ich mache kein Krav Maga und will technisch schon bei dem bleiben was ich sehr gut kann, mir gings mehr so um den Aufbau und das Konzept, da verfolgt KM ja andere Ziele als BJJ.
Zu TE ersteller: Den Trainingsplan finde ich so eigentlich recht gut... klasse finde ich: er ist einfach, klar, gut nachvollziehbar. Ob der aber so bestand haben wird, wirst du letztlich aus der Praxis heraus entscheiden müssen...
@Bordala
Ich finde es ziemlich gewagt, die wirklichen Gefahren für Kinder runterzureden. Tatsache ist - und da stimme ich "hand-werker" ausdrücklich zu - ein Kind ist grundsätzlich einem Erwachsenen sowohl physisch und reiflich, als auch psychisch unterlegen.
Es kann also kein ernstgemeintes Ziel sein, auf die "Kampfkraft" eines Kindes gegen einen Erwachsenen zu setzen. Vielmehr sollte bei Kindern vermieden werden, überhaupt in die "Gewalt" eines Erwachsenen hineingezogen zu werden. Täter gehen in diesem Bereich nur sehr selten planlos, unüberlegt und spontan vor. Hilfe für Kinder ist daher eine funktionierende Prävention. Prävention nicht durch Kampfkunst, sondern durch Abänderung gewisser (eingefahrerner) Verhaltensweisen, Aufmerksamkeitstraining und einer offenen Erziehung (Thema Selbstbewußtsein).
AndiLee, du hast mich falsch verstanden.
Ich würde Dir raten, wenn es um SV geht, bzw. ganz allgemein weil die Kinder dazu fähig werden, von Anfang an darauf einzugehen wann sie das machen sollen und wann nicht.
Insbesondere klar machen, dass man eine Wahl hat, wie weit man geht. Also bei ner Beleidigung nicht in GnP übergehen. Wenn der "Schulstreber" gerade wieder mal grundlos verprügelt wird dann schon, wenn es anders nicht geht.
Was man auch klar machen muss ist, dass ein Takedown auf dem Bürgersteig mit ner scharfen Granitkante andere Folgen haben kann als auf einer Matte, und man sich überlegen muss wie man das macht. Auch vor ner Treppe ist das ne schlechte Idee, oder vor nem Heizkörper. Ein paar meiner Narben im Gesicht sind von einem Heizkörper.
AndiLee, du hast mich falsch verstanden.
Achso. Dann entschuldige bitte.
Es kommt der Joker: Ich bin Germanist. ich kann nur genau lesen.
Mein Zitat des Tages.
Ich leite im Übrigen auch eine Kindergruppe (Altersgruppe ab 8-12) und finde den Plan nicht schlecht. Baue aber meist aufmerksamkeits oder kampfbetonte Spiele ein, mit denen ich eine Stunde abschließe.
Baue aber meist aufmerksamkeits oder kampfbetonte Spiele ein, mit denen ich eine Stunde abschließe.
Solche Spiele haben die Gracies auch in ihren DVDs zum Kinderprogramm, wobei die Spiele hier sogar speziell für BJJ gemacht sind.
yoyopaul
23-01-2014, 20:09
Und jetzt gebe ich meinen senf dazu :
Bin 13 Jahre und mache seit 4 jahren JJ.
Das Kinder physisch Erwachsenen deutlich unterlegen sind ist mir klar.Bei einer Sv/Gewaltsituation denke ich nicht das Kinder die sich mit Sv beschäftigen KEINE Chance haben. In einer Gewaltsituation kann auch ein Kind sich befreien und hilfe holen .
Ich denke das man sich erst ein wenig mit diesem Thema beschäftigen muss,um solche Situationen meistern zu Können.
Eskrima-Düsseldorf
23-01-2014, 21:29
Ich habe mich - im zarten Alter von 8 oder 9 Jahren - erfolgreich mit körperlicher Gewalt gegen einen erwachsenen Mann gewehrt der mich in ein Auto zerren wollte.
Gut das ich nicht wusste, dass ich keine Chance habe.
Grüße
Christian
Ich denke das man sich erst ein wenig mit diesem Thema beschäftigen muss,um solche Situationen meistern zu Können.
Das sehe ich genauso. Wie lange hast du dich damit bisher beschäftigen können, auf welches Wissen greifst du zurück oder gibst du hier die Meinung deines/r Trainer wieder??
Optimistisch betrachtet hat jeder immer eine Chance. Die spannende Frage ist doch, warum Menschen - auch Kinder - dennoch Opfer werden? Waren die zu blöd? Haben die sich nicht gewehrt? Liegt es letztlich doch nur daran, dass die keinen Kampfsport betrieben haben - obwohl: Auch Kampfsortler werden Opfer. Oder haben solche Dinge überhaupt nichts mit Kampfkunst, sondern eher mit anderen Attributen zu tun... wenn ja: mit welchen?
Was ist hierzu deine Meinung?
Das Problem ist doch: Wenn man über Gewalt an Kindern spricht, ist immer der böse, schwarze, fremde Mann im Spiel. Wie aber ist es, wenn der Täter aus dem Freundes-, Verwandtschaft- oder Familienkreis stammt... was dann? Hierzu hätte ich mal eine Antwort von dir.
Das Problem ist doch: Wenn man über Gewalt an Kindern spricht, ist immer der böse, schwarze, fremde Mann im Spiel. Wie aber ist es, wenn der Täter aus dem Freundes-, Verwandtschaft- oder Familienkreis stammt... was dann? Hierzu hätte ich mal eine Antwort von dir.
Nach den Statistiken ist es ja sogar so, dass der Großteil der Gewalt- und Sexualdelikte an Kindern innerhalb näheren Bekannten- oder Verwandtenkreis stattfinden.
Ich wüsste nicht, wie man darauf gezielt vorbereiten könnte und selbst wenn man es könnte, so würden wahrscheinlich Familien, in welchen dies stattfindet, ihre Kinder nicht in einen solchen Kurs schicken.
Genaugenomen gibt es für Kinder auch größere Gefahren, als den "bösen fremden Mann". Im Straßenverkehr kommen jedes Jahr viel mehr Kinder um, als durch den "bösen fremden Mann und die Gracies sagen in den DVS zum Kinderprogramm auch, dass die wahren Kidnapper nicht irgendwelche bösen Fremden, sondern Drogen sind.
Ich bin aber trotzdem dafür, dass man Kinder in KK unterrichtet und dabei auch SV thematisiert, sowohl gegen Probleme mit Gleichaltrigen, als auch gegen einen Erwachsenen. Denn Schaden kann es bestimmt nicht.
yoyopaul
24-01-2014, 21:37
@AndyLee
Ich beschäftige mich bei fast jedem training mit dem Thema da ich mir persönlich auch (manchmal auch zuhause) öfters darüber gedanken mache wie solche Situationen auf der Straße aussehen könnten.
Ich greife auf kein Wissen sondern auf vermutungen zurück. Wenn mich jemand am kopf fasst , habe ich danach instinktiv eine JJ technik ausgeführt,ohne dies zu beabsichtigen. Ich denke das dieses Verhalten noch deutlich verstärkt wird wenn es nicht der lockere griff eines Klassenkameradens, sondern ein fester griff einer Person ist die die absicht hat Dir schaden zuzufügen.
Wie mein Trainer dazu denkt Weiß ich nicht.Ich möchte hier nichts falsches sagen,aber werde ihn Montag mal fragen.
Ich denke das es einerseits mit den reflexen und der Aufmerksamkeit zutun hat die man beim KS lernt, aber auch andererseits das Vermögen mit der Situation nicht in Panik zu verfallen.
Zu deinem letzten thema kann ich dir leider momentan keine antwort geben .Ich wundere mich grade selber wie ratlos ich hierbei bin.
Ich werde mir gedanken darüber machen ,und sie dir berichten.
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