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Geheimnisse um das Ulfberht-Schwert
Hightech des Mittelalters: Das Wikinger-Schwert | ARTE (http://www.arte.tv/guide/de/048164-000/hightech-des-mittelalters-das-wikinger-schwert)
dirtrider4life
25-01-2014, 20:08
Schöne Doku
Ich könnte mir sowas jeden Tag ansehen ich beobachte Handwerker gern bei ihrer Arbeit.
Solche Art der Traditionspflege wird leider viel zu selten gezeigt.
Sarkoplasm.Retikulum
25-01-2014, 20:12
Das Schwert hätte ich auch gern. Wirklich schöne Arbeit! :)
Sehr schöner Bericht. Das einzige das fehlt, wären noch die ganzen Tests mit dem Schwert. Und viele Aufnahmen von der fertig montierten Klinge.
War überrascht eine recht gute Doku zu sehen.
Gut das John Clemens seinen Zinken in die Kamera halten musst nervt, aber da kann man nichts machen.
Die Ausrüstung der Wikinger war... hmmm... naja gehobenes Markt Niveau.
Der Schmied war wirklich gut wobei Paul Binns oder Peter Johnsson auch eine gute (vielleicht auch bessere) alternative gewesen wäre.
Zur Herstellung selber muss ich sagen ich fand die Erklärung dass das Rohmaterial beschafft/gehandelt wurde sehr gut, ich habe genug Dokus gesehen in denen Dinge die nicht belegt waren trotzdem genutzt worden, mit der Begründung "waren ja nicht Doof damals"
Ebenso gut war für mich die aussage des Schmiedes das er es so macht wie er DENKT das es gemacht wurde, und es nicht als reine Tatsache verkauft wurde.
Alles in allem wirklich gut und schön, und hätte ich nicht schon 3 Schwerter in der Warteschleife meines Schmiedes würde ein +Ulfbert+h noch dazu kommen.
Aber wie gesagt ist nur meine Meinung und vom Fachlichen ,vor allem Metallurgie, hab ich leider zu wenig Ahnung um zu sagen ob gut oder schlecht
Ich fands sehr interessant, wobei doch für meine Begriffe sehr viel spekuliert wurde. Auch dazu wo der Name herkommt und was er bedeutet hielt ich doch für sehr gewagt.
Die Sendung mir auch sehr gut gefallen!
Immer wieder beeindruckend einem Schmied bei der Arbeit zuzusehen. Wie der Name und eine Hohlkehle entsteht war schon sehr interessant. Und das damals schon Produktpiraterie gang und gebe war hätte ich auch nicht erwartet - sofern das so stimmt.
Und John Clements...naja. Wie der am Anfang auf den Eisblock eingedroschen hat...gute Güte.
In den Credits wurde u.a. Roland Warzecha erwähnt - wäre mir als Experte lieber gewesen, aber ok, ist nebensächlich.
Am Ende hätten sie das gute Stück aber ruhig noch mal länger zeigen und evlt. auch mal testen können, aber da hat der Schmied vielleicht nicht mitgespielt ;)
Incognibro
26-01-2014, 14:17
Mikroskopaufnahmen vom Stahl fand ich sehr erleuchtend, auch die Wolgorad Handelsroute war mir noch nicht bekannt.
Sorbus Aucuparia
26-01-2014, 19:04
Hmm...
Ich wusste gar nicht dass Ulfberthschwerter aus Wootz bzw. Tiegelstahl gewesen sind zumindest vollständig. Insbesondere wenn sie den Stahl teuer importierten und nicht selber herstellen konnten ist es eigentlich viel sinniger nur die Schneidleiste aus Wootz zu anzuschweißen und den Kern aus Weichstahl oder in der klassischen Wurmbunttechnik herzustellen.
Mir fehlen zwar gerade Nachschlagewerke aber nach meiner Errinerung waren zumindest die frühen Ulfberthschwerter innen wurmbunt.
Die Leistung vom Schmied ist davon abgesehen natürlich große klasse. Hab selber das ganze Wochenende gedengelt wie ein blöder bis die Arme glühen. Bis dahin muss ich noch lange üben ;)
edit:
Und ich such und grüble und sehe da, meine Gedanken aus anderer Leute Mund:
Wikinger-Schwerter waren aus afghanischem Wootz geschmiedet!! (http://www.messerforum.net/printthread.php?t=65187&pp=30)
Btw: hier mal auch ein sehr schönes Video ein Wikingerschwert, in diesem Fall wurmbunt mit modernen Mitteln zu schmieden
kTGYwiMgzUU&
Hm, ich habe von Mettallographischen Untersuchungen gehört die ehr zeigten, dass die Ulfberthschwerter zwar tolle dinger sind, aber mit Woods nix zu tun haben...
Roland Warzecha
03-02-2014, 20:39
Ich fand die Doku ärgerlich.
Die Theorie von Williams ist in der Fachwelt umstritten. Gute europäische Schweißverbundstähle ergeben laut Aussage meines Fechtkollegen und Archäologen Ingo Petri an bestimmten Stellen ebensolche Metallgefüge. Ingos Institut ist damals von der New Yorker Produktionsfirma ebenfalls um Stellungnahme gebeten worden. Als sie denen mitteilten, dass sie von der Tiegelstahltheorie nichts hielten, haben sich die Amis nie wieder gemeldet. Die wussten ja schon vorher, welches Ergebnis sie laut Drehbuch haben mussten.
Für Kampfkunstberatung bin ich seinerzeit für die Produktion angefragt worden. Ich hätte einen Schwert- & Schildkampf choreografieren und mit einem Fechtkollegen in unseren rekonstruierten Ausstattungen aufführen sollen und dazu interviewt werden sollen. Hätte ich gerne gemacht. Aber nach gefühlten 100 E-Mails und stundenlangen Telefonaten stellte sich heraus, dass sie nur ein Zehntel unserer moderaten Honorarforderungen zu zahlen bereit waren. Da habe ich natürlich abgesagt. Also haben sie John Clements genommen, der es wohl umsonst gemacht hat und von der Spezialmaterie keinen Schimmer hat. Nicht einmal authentisch dimensionierte Schilde wurden von ihm verwendet. Die übrigen Kampfszenen waren der übliche Höhlenmenschen-Prügelkram.
Ric Furrer, der Schmied, war natürlich das einzige aber strahlende Highlight. Den haben sie übrigens auch finanziell über den Tisch gezogen, wie er mir schrieb.
Bleibt beim Zschauer der Eindruck, dass wieder nur die Asiaten technisch versiert waren, dass Wikinger wie Metal-Fans aussahen, dass europäische Schwerter schrottig und stumpf waren und dass man mit einem Superschwert jeden Gegner umhaut.
Alles Quatsch!
T. Stoeppler
03-02-2014, 21:20
Ich hab das grad eben mit meinem Sohn angesehen... selbst der fand JC´s Rumgehampel irgendwie merkwürdig - Roland, Du wärst mir da auch entschieden lieber gewesen... aber die Reportage über Ric´s Arbeit ist sehr spannend, das Schwert ist fein geworden! Und das alles ohne Gesenkschmiede...
Gruss, Thomas
BloodRage
05-02-2014, 07:37
Kenne die Doku schon seit längerem. Ist in englisch auf der Tube zu sehen. Der erste Eindruck beim Zuschauer ist natürlich...Boah, cool. Schaut man näher hin und kennt sich mit der Wikingermaterie ein bisschen aus, dann bekommt man das Grausen. Nicht nur wie JC mit dem Schwert umgeht (OMG!!!) sondern auch die Ausstattung der gezeigten Kämpfer. Einziger Lichtblick ist Ric Furrer, der den miesen Gesamteindruck der Doku nicht sehr mindern konnte.
Prinzipiell finde ich den Enthusiasmus der Amis toll mit dem sie an historische Dinge rangehen, aber oft genug schiessen sie über das Ziel hinaus.
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