Vollständige Version anzeigen : Wie besser die Übersicht behalten?
dirtrider4life
30-01-2014, 13:54
Ich habe während ich am Boden bin oft das Problem die Übersicht zu behalten und sehe oft nicht die Möglichkeiten die mir geboten werden.
Man kann sich ja traurigerweise nicht aus der third-person Perspektive sehen.
Gibt es vielleicht den einen oder anderen Tip/Trick wie man besser den Überblick behalten kann.
Wie geht man solche Probleme am besten an?
Ich habe während ich am Boden bin oft das Problem die Übersicht zu behalten und sehe oft nicht die Möglichkeiten die mir geboten werden.
Man kann sich ja traurigerweise nicht aus der third-person Perspektive sehen.
Gibt es vielleicht den einen oder anderen Tip/Trick wie man besser den Überblick behalten kann.
Wie geht man solche Probleme am besten an?
Schliess die Augen.
Pustekuchen
30-01-2014, 14:32
Schliess die Augen. Das ist das Gegenteil von Überblick.
MMn kommt der Überblick mit dem Erkennen der Positionen. Kesting beschreibt das gut in seinem "Road to BJJ". Wenn du erkennst "aha, ich bin in der side mount und kann nun dieses oder jenes tun", merkt man auch, was der Gegner vor hat.
Das ist das Gegenteil von Überblick.
Eigentlich nicht.
normalhero
30-01-2014, 14:37
Rollen, rollen und am besten noch mehr rollen!
Pustekuchen
30-01-2014, 14:40
Eigentlich nicht.Eigentlich doch. Erklärt sich aus meiner o.g. Theorie. Die Augen zu schließen führt mMn nicht zu diesem Ziel, sondern hilft halt nur, wenn man die Übersicht bereits hat.
MMn kommt der Überblick mit dem Erkennen der Positionen. Kesting beschreibt das gut in seinem "Road to BJJ". Wenn du erkennst "aha, ich bin in der side mount und kann nun dieses oder jenes tun", merkt man auch, was der Gegner vor hat.
+1
Überblick stellt sich erst allmählich ein.
Ist ein verdammt anstrengender Lernprozeß ... und geht meiner Meinung nach mit Enstpannung und entstehendem (Selbst)Vertrauen einher.
:)
dirtrider4life
30-01-2014, 14:45
Rollen, rollen und am besten noch mehr rollen!
Ja aber ich stagniere momentan etwas und möchte wieder etwas vorankommen.
Ich kann ja nicht jeden Tag rollen.
Ich habe wie gesagt das Gefühl als ob ich derezeit auf der Stelle trete.
Ich werde zwar auch lockerer und überlegter aber irgendwie ist der Knoten noch nicht geplatzt.
Ich habe wie gesagt das Gefühl als ob ich derezeit auf der Stelle trete.
Ich glaube, das geht uns allen von Zeit zu Zeit so.
Ist 'ne "Plateau-Phase" ...
Wird auch wieder besser!
:)
Eigentlich doch. Erklärt sich aus meiner o.g. Theorie. Die Augen zu schließen führt mMn nicht zu diesem Ziel, sondern hilft halt nur, wenn man die Übersicht bereits hat.
Du verweist auf eine Theorie, ich auf Erfahrungen von mir und anderer.
Schliessen der Augen, hilft sich auf das wichtigste zu konzentrieren - den Körper.
Wenn man den eigenen Körper besser spürt, spürt man den Körper des Gegners besser. Man merkt auch die kleinen Bewegungen und kann sich anpassen, es gibt keine "Reizüberflutung".
Viele Anfänger haben einen Tunnelblick, wo sie sich nur auf die eine Sache verbeissen und dann verlieren, weil sie das ganze nicht sehen. Sehe das allzu oft.
dirtrider4life
30-01-2014, 14:55
Ich glaube, das geht uns allen von Zeit zu Zeit so.
Ist 'ne "Plateau-Phase" ...
Wird auch wieder besser!
:)
Ich kenne dieses Phänomen nur ich möchte das nicht so einfach so aussitzen ich würde gern daran arbeiten.
Ich kenne dieses Phänomen nur ich möchte das nicht so einfach so aussitzen ich würde gern daran arbeiten.
->
Rollen, rollen und am besten noch mehr rollen!
dirtrider4life
30-01-2014, 15:02
Ich habe aber nicht das Gefühl dass wenn ich nur weitermache ohne mir darüber Gedanken zu machen das schneller gehen würde.
Wenn es weitere Optionen oder Ansätze gibt dann wär das schön auch was darüber zu erfahren.
Eventuell ist ja bloß ne Korrektur der Fahrtrichtung nötig.
Ich hör ja deshalb nicht auf zu trainieren.
Ich werde das Ziel nicht aus den Augen verlieren und weiterhin daran arbeiten.
Pustekuchen
30-01-2014, 15:11
Du verweist auf eine Theorie, ich auf Erfahrungen von mir und anderer.Ja, is klar :rolleyes:
Schliessen der Augen, hilft sich auf das wichtigste zu konzentrieren - den Körper.
Wenn man den eigenen Körper besser spürt, spürt man den Körper des Gegners besser. Man merkt auch die kleinen Bewegungen und kann sich anpassen, es gibt keine "Reizüberflutung".
Bei einem Anfänger passiert beim Schließen der Augen genau das: Reizüberflutung. Er hat nämlich noch keine Übersicht und weiss nicht, wass passiert, er merkt plötzlich Informationen, die er sonst weniger nutzt, die Bewegungen des Gegners. Wenn er das nicht zuordnen kann, verliert er Übersicht. Daher ist es das Gegenteil.
Augen zu schließen und die Bewegungen zu erspüren ist sicherlich hilfreich, nur ist es eben das Gegenteil von Übersicht bekommen.
Ich sage:
30-01-2014, 15:20
Ich habe aber nicht das Gefühl dass wenn ich nur weitermache ohne mir darüber Gedanken zu machen das schneller gehen würde.
Wenn es weitere Optionen oder Ansätze gibt dann wär das schön auch was darüber zu erfahren.
Eventuell ist ja bloß ne Korrektur der Fahrtrichtung nötig.
Ich hör ja deshalb nicht auf zu trainieren.
Ich werde das Ziel nicht aus den Augen behalten und weiterhin daran arbeiten.
Für den Anfang kannst du ja mal probieren, ob du nicht einfach eine neue Bewegung lernst und mit dieser ein bisschen spielst.
Ein Plateau ist ein Plateau.
Meist kommt man da weg, wenn man etwas neues entdeckt.
normalhero
30-01-2014, 15:49
Versuch vielleicht auch mal Situationen zuzulassen, in denen du dich nicht so wohlfühlst. Lass' den Gegner aus der Guard passen oder oder oder. Daraus entwickeln sich neue Situationen und das Ganze wird fließender. Halte nicht verbissen an einer Position fest. Das wird dein Partner merken und (hoffentlich) genau so machen.
Ich habe aber nicht das Gefühl dass wenn ich nur weitermache ohne mir darüber Gedanken zu machen das schneller gehen würde.
Wenn es weitere Optionen oder Ansätze gibt dann wär das schön auch was darüber zu erfahren.
Eventuell ist ja bloß ne Korrektur der Fahrtrichtung nötig.
Ich hör ja deshalb nicht auf zu trainieren.
Ich werde das Ziel nicht aus den Augen verlieren und weiterhin daran arbeiten.
Besuch doch mal andere vereine und mache dort probetraining. Oftmals geben andere trainer in manchen bereichen viel bessere tips als der eigene.
Bei mir hat damals im training ein spiegel sehr gut geholfen. Anfangs hab ich in den spiegel geguckt wo ich grade bin und wo der gegner grade ist. Nach ner zeit habe ich dann "gefühlt" wo sich der gegner befindet.
dirtrider4life
30-01-2014, 16:13
Besuch doch mal andere vereine und mache dort probetraining. Oftmals geben andere trainer in manchen bereichen viel bessere tips als der eigene.
Bei mir hat damals im training ein spiegel sehr gut geholfen. Anfangs hab ich in den spiegel geguckt wo ich grade bin und wo der gegner grade ist. Nach ner zeit habe ich dann "gefühlt" wo sich der gegner befindet.
Das hab ich mir auch schon gedacht werde heute vielleicht mal zum Judo gehen.
Was die Trainer angeht haben wir bei uns nicht nur einen einzelnen.
Es gibt zwar einen der die Hauptlast macht aber das mixt sich bei uns ganz gut wir haben da bis zu fünf Leute die das Training machen. Jeder macht das etwas anders also an der Abwechslung mangelt es eigentlich nicht unbedingt.
Knoblauchkonsument
30-01-2014, 19:13
Also mein Grapplingtraining liegt schon eine weile zurück, aber ich erinnere mich noch, ganz schnell ein Gespür gehabt zu haben, dafür.
Wenn du am Gegner bist im Bodenkampf, braucht man die Augen eh nicht so, zumindest im reinen Grappling. Mit etwas Übung kann man eh Bewegungen und Körperspannung des Gegners spüren und entsprechend handeln.
jkdberlin
31-01-2014, 08:16
Ich habe während ich am Boden bin oft das Problem die Übersicht zu behalten und sehe oft nicht die Möglichkeiten die mir geboten werden.
Man kann sich ja traurigerweise nicht aus der third-person Perspektive sehen.
Gibt es vielleicht den einen oder anderen Tip/Trick wie man besser den Überblick behalten kann.
Wie geht man solche Probleme am besten an?
Sehen geht aus der Perspektive eh nicht. Durch Erfahrung (Mat-Time!) wird man lernen, solche Dinge zu fühlen, zu spüren und sich Optionen selber zu schaffen.
Wird wahrscheinlich eh schon gemacht, aber ich erwähn es einfach mal: Beim Rollen etwas Kraft und Geschwindigkeit rausnehmen. Das nimmt erst mal den Stress schnell reagieren zu müssen, man geht lockerer an die Sache ran und evtl. spürt man ja sogar, was als Reaktion gut passen könnte.
Wer es etwas verkopfter Mag kann auch mit nem festen Gameplan arbeiten. Also für jede Position Reaktionen festlegen. Fördert nicht direkt die Übersicht, aber gibt in den einzlenen Positionen mehr Sicherheit und lässt sich ja dann beliebig ausbauen. Wenn also die Standartreaktion sicher läuft einfach weitere Optionen mit in den Plan aufnehmen.
Royce Gracie 2
31-01-2014, 10:54
Ich kenne das Problem nur zu gut :D
Es gibt im JJ zig tausend Techniken für jede Situation.
Aus jeder unterlegenen Position gibt es 10+ Wege für Escapes
Aus jeder dominanten Position gibt es 20+ Wege zu subs.
Und das ist wenn man mal an die ganzen Positionen denkt.
Mount,Sitting Mount Varianten,Sidemount und Varianten wie Kesa gatame etc...,,Backmount,Knee on belly, Half guard,reversed half-guard, Guard, Nord-Süd, Turtle, 50-50.
Die Möglichkeiten sind Unendlich, und als Anfänger fragt man sich :
Wie soll ich bei diesem Schilderwald erkennen und herauspicken , was mich weiter bringt.
Ich verfolge derzeit den Ansatz eines Freundes von mir der innerhalb von etwas mehr als 2 Jahren von White zu Black-belt level geschafft hat.
Soll heissen wenn er mit Blackbelts rollt, wird er selten getappt , bekommt die Blackbelts auch ab und an und insgesamt kann er recht ausgeglichen mithalten.
Natürlich ist der Kerl einfach ein Naturtalent und hat ein Körpergefühl in die Wiege gelegt bekommen .... das brutal.
2 Jahre hört sich wenig an , aber bei 5x die Woche 2x 2h sind 2 Jahre mehr als bei manch anderem 6-7 Jahre
Nur was war sein Geheimnis ?
Er hat keine Techniken an sich gelernt.
Er hat sich all die Positionen rausgesucht und erstmal nur gelernt.
1.) Wie bleibe ich mind10sek, oben, wenn ich eine Position advance.
Also wie sichere ich eine neue Position, und positioniere mich so , das ich egal was der Gegner macht mind 10 sekunden schaffe stabil oben zu bleiben.
2.) Wie zerstöre ich eine gegnerische Positionsverbesserung im Ansatz, also der 1 Sekunde in der sie geschieht.
Also das ganz gut gesessen hatte, hat er sich damit beschäftigt wie er save von einer Position in die nächstbessere transition kann ohne dabei gesweept zu werden.,
Das hat er 2 Jahre wie ein irrer jeden Tag stundenlang trainiert.
Submissions und irgendwelche Techniken,Technikfolgen an sich haben ihn nicht interessiert.
Fakt ist, ihn hat das brutal gut gemacht.
Ob das für andere funktioniert weiß ich nicht :)
ich probiere es nun selber mal aus :D:D:D
Ich kann 100derte Techniken, hab die meisten schon wieder halb vergessen und hab auch irgednwann gemerkt ... das bringt mich nicht weiter.
Lucy Horace
31-01-2014, 12:56
Frag deinen Trainer und Trainingspartner, ob du dich beim Sparring auf Video aufnehmen darfst. Videoanalyse ist ein echt cooles Werkzeug, man sieht darauf gut Bewegungsfehler und findet neue Themen an denen man die nächsten Monate arbeiten kann.
(Hoffe ich hab die Frage jetzt richtig verstanden)
dirtrider4life
31-01-2014, 13:49
Ich kenne das Problem nur zu gut :D
Es gibt im JJ zig tausend Techniken für jede Situation.
Aus jeder unterlegenen Position gibt es 10+ Wege für Escapes
Aus jeder dominanten Position gibt es 20+ Wege zu subs.
Und das ist wenn man mal an die ganzen Positionen denkt.
Mount,Sitting Mount Varianten,Sidemount und Varianten wie Kesa gatame etc...,,Backmount,Knee on belly, Half guard,reversed half-guard, Guard, Nord-Süd, Turtle, 50-50.
Die Möglichkeiten sind Unendlich, und als Anfänger fragt man sich :
Wie soll ich bei diesem Schilderwald erkennen und herauspicken , was mich weiter bringt.
Ich verfolge derzeit den Ansatz eines Freundes von mir der innerhalb von etwas mehr als 2 Jahren von White zu Black-belt level geschafft hat.
Soll heissen wenn er mit Blackbelts rollt, wird er selten getappt , bekommt die Blackbelts auch ab und an und insgesamt kann er recht ausgeglichen mithalten.
Natürlich ist der Kerl einfach ein Naturtalent und hat ein Körpergefühl in die Wiege gelegt bekommen .... das brutal.
2 Jahre hört sich wenig an , aber bei 5x die Woche 2x 2h sind 2 Jahre mehr als bei manch anderem 6-7 Jahre
Nur was war sein Geheimnis ?
Er hat keine Techniken an sich gelernt.
Er hat sich all die Positionen rausgesucht und erstmal nur gelernt.
1.) Wie bleibe ich mind10sek, oben, wenn ich eine Position advance.
Also wie sichere ich eine neue Position, und positioniere mich so , das ich egal was der Gegner macht mind 10 sekunden schaffe stabil oben zu bleiben.
2.) Wie zerstöre ich eine gegnerische Positionsverbesserung im Ansatz, also der 1 Sekunde in der sie geschieht.
Also das ganz gut gesessen hatte, hat er sich damit beschäftigt wie er save von einer Position in die nächstbessere transition kann ohne dabei gesweept zu werden.,
Das hat er 2 Jahre wie ein irrer jeden Tag stundenlang trainiert.
Submissions und irgendwelche Techniken,Technikfolgen an sich haben ihn nicht interessiert.
Fakt ist, ihn hat das brutal gut gemacht.
Ob das für andere funktioniert weiß ich nicht :)
ich probiere es nun selber mal aus :D:D:D
Ich kann 100derte Techniken, hab die meisten schon wieder halb vergessen und hab auch irgednwann gemerkt ... das bringt mich nicht weiter.
Sowas ähnliches versuche ich derzeit auch zu machen ich versuche mich so gut ich kann zu positionieren und zu kontrollieren ohne auf Teufel komm raus den Gegner zu unterwerfen.
War gestern auch mal beim Judo gewesen und hab mir das mal angesehen um vielleicht mal eine neue Perspektive zu gewinnen. War eigentlich ganz witzig und ich werde das versuchen die nächste Zeit weiterzumachen und mal schauen wo mich das hinführt. Das passt für mich zeitlich eigentlich recht gut.
Besuch doch mal andere vereine und mache dort probetraining.
Ey, Mann! Das ist Aufruf zur Illoyalität! - Bjöööööörn...! Sag doch auch mal was dazu! :motz:
Dschinghis
31-01-2014, 23:58
Ne Lernkurve ist eben nicht linear, sie flacht irgendwann ab.
Da BJJ extrem taktisch ist und schon mit Schach vergleichbar, braucht man einfach einen wahnsinnigen Informations-Input, um Fehler auszumerzen.
Das liegt einfach an der typischen "Wenn-Dann"-Weise des Sportes.
Es gibt zig Möglichkeiten auf Position x zu reagieren. Und für jede Möglichkeit des Gegners gibt es nochmals mehrere Möglichkeiten wie du reagieren kannst. Dass man da schnell den Überblick verliert, ist normal und absolut natürlich.
Dass du das so aber nicht hinnehmen möchtest, ist cool und zeigt definitiv von Ehrgeiz und Interesse am Sport, da freut sich jeder Trainer drüber.
Was ich gerne mache: Sehe mir Videos an, wenn es geht, gezielt welche, die mir bei meinem Problem helfen könnten. Aber auch Kämpfe generell. Man sieht immer mal wieder tolle Sachen und bei einem Video kann man einfach zurückspulen, analysieren, später im Training versuchen.
Mal woanders zu trainieren ist auch immer eine gute Idee, man bekommt andere Trainingspartner an die man nicht gewohnt ist, die dementsprechend auch anders reagieren. Das ist wohl eines der Erfolgsrezepte von GSP gewesen.
Ansonsten einfach auch viel mit Trainer/Trainingspartnern reden, bei Fragen sofort an den Coach wenden, die freuen sich immer. Das typische "Lass mich mal was versuchen" beim Trainingspartner.
Generell immer so viel Input wie möglich, egal was, egal wie. Im Sport gut zu werden verhält sich mMn sehr ähnlich wie der Experte auf einem gewissen Fachgebiet ( wissenstechnisch) zu werden. Man liest so viele Bücher/Artikel wie möglich über ein Thema und bleibt nicht bei der Zusammenfassung eines einzigen Autors, der vielleicht ein paar gute Punkte hat ( so wie dein Trainer auch seine Stärken bei bestimmten Bewegungen hat), aber das Thema nicht im Gesamtbild darstellen kann. Man holt sich die Bücher von Experten, so viele verschiedene wie möglich, befasst sich mit pro/contra der Meinung von Autoren. Eventuell mal etwas von jemandem unorthodoxem lesen, kritisch beleuchten. Erst wenn du genug Input gesammelt hast, dass du sagen kannst, das und das finde ich cool, das und das nicht, kannst du dir auch deine eigene Meinung/deine eigene Herangehensweise erlauben, weil es so am besten für dich funktioniert.
dirtrider4life
01-02-2014, 09:23
Ey, Mann! Das ist Aufruf zur Illoyalität! - Bjöööööörn...! Sag doch auch mal was dazu! :motz:
Was ist daran illoyal?
"Ist wie mit der Peinlichkeit es wird erst peinlich wenn wir es zulassen."
Verrat fängt im Kopf an und impliziert, dass ich jemand anderen damit schaden will.
Da das nicht meine Absicht ist, sondern mein Wille mich zu verbessern im Vordergrund steht, sehe ich da das Problem nicht.
Außerdem stelle ich damit doch nicht mein System in Frage, sofern ich mir überhaupt solch einen Zwang überstülpen lasse.
Eventuell profitieren ja im Endeffekt alle von? Ich will mich doch nicht damit begrenzen in dem ich von vorn herein solche Ausflüge ausschließe.
Ich werde wenn ich Glück habe besser und davon können auch meine Trainingspartner profitieren.
Also für mich ist Illoyalität eine Frage der Absicht die dahinter steht.
Die Trainingserziehung war bisher bei uns immer sehr offen gewesen.
Ich hatte bisher nie das Gefühl, dass mir da was verkauft wird was sich nicht halten lässt.
Ich und mein Trainer waren jedenfalls bisher immer erfreut darüber wenn ich durch Ausflüge in andere Stile meine Schwächen sichtlich korrigieren konnte. Das ist ja das schöne an den Spezialisten wenn ich ein spezifisches Problem hab kann ich dahingehen und mir helfen lassen.
Warum hat man wohl sonst zu früherer Zeit die Handwerker auf Wanderschaft geschickt?
Ich ziehe heraus in die Welt um was zu lernen und neue Eindrücke zu gewinnen.
Letztlich will ich auch nur ein Handwerk erlernen.
Gibt Lehrer, die das ganz anders sehen und verletzt reagieren, wenn man auch aus anderen Quellen trinkt. Die wollte ich mit meinem vorlauten Zwischenruf hinterm Ofen hervor locken. Ist übrigens nicht bösartig gemeint. Ich lach halt gerne.
Dein Statement unterschreib ich übrigens.
Zum Topic: Ich bin einer von der "verkopften" Sorte, die viel mit "Mindmaps" arbeiten. Ich versuche dabei, so weit wie möglich zu verallgemeinen, um mir damit eine Systematik zu schaffen. In der Closed-Guard z.B. reagiere ich auf die Kontroll-Möglichkeiten der Arme, z.B. Underhook-Overhook, Double-Underhook, Hand-Nacken-Kontrolle usw. Aus jeder Kontrolle habe ich Angriffe, die ich sofort abrufe. Ändert sich die Kontrollposition, versuche ich nicht, die alte Kontrolle zurück zu holen sondern arbeite die Angriffe der Kontroll-Position ab, die sich dann ergeben hat. Das hilft mir, unter Druck einen gewissen Überblick zu bewahren.
Ähnlich arbeite ich im Ringen. Ich gehe von den Kontrollmöglichkeiten der Arme/des Nackens aus und habe für jede Kontrolle einige wenige Setups für Würfe.
Beim Boxen filmen wir manchmal das Sparring bei den Wettkämpfern mit und setzen uns hinterher zusammen und analysieren die Fehler. Finde ich da wegen der kurzen Reaktionszeiten auch noch wichtiger als beim Aufgabe-Ringen, wo die Zeitfenster für eine Reaktion länger sind.
Ansonsten: Systematiken sind erst mal nur Krücken. Über lange Zeit vertraue ich einfach der "Matten"-Zeit bzw der "Ring"-Zeit. Beim Boxen ist mein großes Ziel, dass ich irgendwann die Techniken so sehr automatisiert habe, dass ich nicht mehr in Form von "Jetzt Jab", "jetzt Cross" denke, sondern nur noch im Sinne von Zielen: Da ist die Leber, da das Kinn. Wenn mir nicht vorher das Hirn raus gedroschen wird, werde ich mich dem irgendwann auch mal annähern.
Beim Aufgabe-Ringen peile ich auf lange Sicht ein vergleichbares Ziel an: Ellenbogen außen -> sofort Chickenwing angreifen. Ellenbogen innen -> sofort Armbar angreifen. Vorher muss ich aber erst mal bei den Einzelbewegungen die Fehler ausmerzen. Alles andere kommt dann mit der "Matten"-Zeit...
Schliess die Augen.
Für die meisten Guardgeschichten nicht gut. Aber sobald das Spiel eng wird eine gute Sache fürs Gefühl. für die Übersicht bringt es meiner Meinung nichts.
Slowrowll bringt euch da weiter. Wenn es zu schnell wird, werden euch eure Fehler nicht bewusst. Durchs tempo rausnehmen bekommt ihr einfach mehr mit und werdet nicht so leicht die Übersicht verlieren und euch immer wieder in bekanten Situationen wiederfinden. (Auch in den schlechten :D )
Mata-Leon
01-02-2014, 21:51
- Schränke am Anfang dein Technik Arsenal sehr deutlich ein, versuche nicht möglichst viele Techniken links und rechts aufzuschnappen.
Dein Ziel sollte erstmal sein aus jeder Standardposition (Guard oben unten, halfguard oben unten, Grundhalter oben unten, Turtle) 1-2 Techniken zu lernen, nicht mehr.
Setzt dich auch mal mit nem Blatt Papier hin und schreib dir auf welche Techniken du in den jeweiligen Positionen machen willst.
- Im Techniktraining drillst du diese Techniken. Immer und immer wieder. Pro Trainingseinheit a 1h brauchst du dann abzüglich Aufwärmen und Rollen nicht mehr als eine Technik drillen, immer links sowie rechts.
-Entspann dich beim Rollen. Atme ruhig und nimm die Geschwindigkeit raus.
Wenn du in der Guard bist, schalte nicht auf ( ich sitz in seiner Guard -> ich muss passen -> arbeiten anfangen) !
Amte ruhig durch sieh was er macht und block erstmal nur seine Sweep und Sub Ansätze. Bleibe bewusst erstmal in der Guard und sieh was passiert.
Wenn dir eine Möglichkeit auffällt oder dein Gegner gerade nach 4 Sweep versuchen Pause macht, dann setzt einen deiner 2 Guard passes an.
- Gelingt ein Sweep oder Pass nicht, dann mach nicht irgendwie weiter, sondern hör damit auf und geh wieder zurück in deine Position, atme durch und mach erstmal wieder nichts außer verteidigen.
Anfänger aber auch Fortgeschrittene rollen oft mit dem Gedanken ich will den anderen jetzt besiegen, ich bin in der Guard oh ich muss passen, ich bin in der Mount oh ich muss mich befreien, ich hab Mount ich muss ihn tapen, und das ist falsch un bringt nichts.
Das Ergebnis ist dann ein gerangel wo man zwischen druch ein paar BJJ Techniken sieht aber das über lange Strecken an ein Highschool Raufen erinnert.
dirtrider4life
21-02-2014, 18:00
Also, ich gehe jetzt seit einigen Wochen ergänzend zum Judo und ich hab mich auch schon gefühlsmäßig verbessert. Hab auch mit meinem Trainer über mein Fremdgehen gesprochen und der hat mir seinen Zuspruch gegeben und das positiv gewertet.
Was ich für mich bisher feststellen musste war, dass ich nicht nahe genug am Gegner dran war. Ich hab mich in letzter Zeit auch mehr auf die Positionierung konzentriert und daran gearbeitet meine Postion am Gegner zu verbessern. Außerdem ist das Techniktraining beim Judo etwas eingänglicher und das hilft mir bei der Verbesserung meiner Techniken.
Außerdem sind die Leute in der Judogruppe sehr entspannt und nicht ganz so verbissen das gibt mir die Möglichkeit Techniken stressfreier am Objekt zu trainieren, weil die sich nicht so heftig wehren.
Unterm Strich hat sich der Ausflug für mich gelohnt und ich werde weiterhin da hinmarschieren.
Ich finde die Ausflüge in andere KK / KS als angenehme Abwechselung und es gibt immer wieder ne neue Perspektive und hat sich bisher immer als Bereicherung erwiesen. Ebenso ist der Vergleich von dem was man, ich sag mal von "zu Hause" gewohnt ist und dem was andere machen immer wieder interessant und hilft bei der Standortbestimmung.
Bis hier hin schon einmal ein Danke an alle die sich meines Problems angenommen haben.
dirtrider4life
23-03-2014, 20:34
Ich habe auch den Vorschlag mit der Videoanalyser aufgegriffen.
Ich hab mir kürzlich die elterliche Videokamera geschnappt um in Zukunft das Sparring zu dokumentieren. Ich hab auch schon so einige Dinge gefunden die ich unbedingt angehen möchte.
Ich kenne dieses Phänomen nur ich möchte das nicht so einfach so aussitzen ich würde gern daran arbeiten.
Manchmal hilft es in plateauphasen, das training anders zu gestalten für ein oder zwei wochen. andere Übungen und Perspektiven reinbringen. manchmal half mir auch schon eine komplette Pause :)
dirtrider4life
29-03-2014, 18:59
War gerade mal wieder auf nem kleinen Vereins übergreifenden Grapplingwettkampf und hab ne ordentliche Klatsche bekommen. Hab drei Kämpfe gehabt und drei Nieten produziert, einmal Armhebel, zweites Ding hab ich nach Verlängerung durch Entscheidung abgeben müssen, im dritten Anlauf bin ich mal richtig vorgeführt worden also einfach richtig überrannt worden und bin im Triangle verendet.
Mein Fazit ich bin zu zurückhaltend und ich schaffe es nicht zu finishen bzw. gebe ich unter Druck zu leichtfertig gute Sachen ab.
Das war mal ein ordentliches Streichergebnis eine richtige Trauerveranstaltung.
Wie kann ich meinen Kopf besser in Stimmung bringen um nicht so zurückhaltend unter zu gehen?
SKA-Student
30-03-2014, 10:43
Äh, wie lange trainierst du schon, und wie lange deine Gegner?
Ich habe während ich am Boden bin oft das Problem die Übersicht zu behalten und sehe oft nicht die Möglichkeiten die mir geboten werden.
Man kann sich ja traurigerweise nicht aus der third-person Perspektive sehen.
Gibt es vielleicht den einen oder anderen Tip/Trick wie man besser den Überblick behalten kann.
Wie geht man solche Probleme am besten an?
Ich würde dir empfehlen, dass du dir EINE Technik raussuchst, die man aus jeder Position machen kannst und dir überlegst wie man die machen kann.
Beispiel: Armbar: Kann man aus der Guard unten, Mount oben, Sidecontrol unten, Sidecontrol oben, Backmount, & NordSüd machen.
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