Vollständige Version anzeigen : full contact kung fu?
crazysource
02-02-2014, 18:45
Full Contact Kung Fu old footage - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=m0FdGSZRxbk)
Ja, ich bin auch immer "begeistert" davon. :/
AkushonWasi
03-02-2014, 23:04
Ähm...hübsch?
Huangshan
04-02-2014, 06:23
Was soll man dazu sagen?
Einige Helden aus Hong Kong,Taiwan sind in den 60/70 nach Thailand um an Vergleichskämpfen mit Muay Thai Kämpfern teilzunehmen.
Ratet mal was passiert ist ? ;)
wiesenwurz
04-02-2014, 10:08
haha, was ne keilerei
Ratet mal was passiert ist ? ;)
Die Helden waren Meister des traditionellen Wushu und haben die Thaiboxer in den Boden gestampft? :engel_3:
Huangshan
05-02-2014, 18:29
Hier ein Bericht aus dem Black Belt Magazin aus den 70ern über einen Ausflung nach Bangkok.(bad night in bangkok)
Black Belt - Google Books (http://books.google.de/books?id=fNYDAAAAMBAJ&printsec=frontcover&dq=thai&hl=de&sa=X&ei=H4LyUrb6HIKF4ASwroHYDg&ved=0CFIQ6AEwBQ#v=onepage&q=thai&f=false)
Moral von der Geschichte:
Wer gegen Profis im Ring bestehen will, der muss wie ein Profi tranieren!
Bei der Gelegenheit aber auch mal Seite 15 lesen. Da sind auch ein philippinischer "Karatechampion" und ein japanischer ehemaliger Profiboxer hingeflogen, und haben schwerst verloren. Ist also nicht so dass andere nicht die gleichen Probleme hatten.
Aber insgesamt sehe ich immer wieder gröbste Selbstüberschätzung, gepaart mit offensichtlich nicht mal ordentlich trainiertem eigenem "Stil". Das sieht so schlimm aus, so unkoordiniert, dass ich mir nicht vorstellen kann dass irgendein halbwegs normal denkender Trainer die nach bestem Wissen und Gewissen ausgebildet hat. Man rennt nicht wild fuchtelnd auf den Gegner zu und versucht den mit möglichst vielen mehr oder weniger ungezielten Schlägen möglichst oft irgendwie irgendwo zu treffen. Sondern bringt Aktionen ins Ziel die weh tun. Da haben offenbar auch Leute überhaupt nicht verstanden wozu dieses "Windmilling" überhaupt da ist. Das reisst die Arme runter, bei einer Deckung, damit schlägt man nicht irgendwie auf Kopf und Schlüsselbein ein. Und es trainiert die Arme, die Sehnen, die Gelenkkapsel. Das ist nur alles relativ nutzlos, wenn man nicht in geführtem Sparring lernt die eigenen Elemente auch gegen einen selbst sicher agierenden Angreifer anzubringen. Dafür ist dieses Witzkämpfen Not gegen Elend das man öfter auf solchen Dokus sieht nunmal kaum oder überhaupt nicht wirklich geeignet. Die Thais trainieren professionell über viele Stunden am Tag, und lernen ihren Stil auch wie man das dann benutzt, von der Pike auf. Sowas habe ich bei den Chinesen bisher fast nie gesehen, ausser in Kreisen die sich mehr mit Kriminalität befassen. Wie will man gegen einen Profi bestehen, wenn man ein Viertel von dessen Trainingsumfang macht, und im Ring improvisiert weil man nie mit halbwegs ordentlich agierenden Gegnern übt ?
Man versuche mal das was der hier "trocken" an Elementen in Übungen macht in dem Turnierkampf wiederzufinden, der angeblich das gleiche machen soll.
Baji Quan MTV - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=lZqdb5fyc2M)
vs.
Baji quan sanda fight - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=lf49zgv7n20)
Und die beiden sind schon viel besser trainiert als die Leute in den meisten Dokus.
Huangshan
06-02-2014, 05:47
Klaus:
klar damals haben auch aus anderen Stilen,Ländern Leute Ausflüge gemacht und wurden bestraft.
Muay Thai VS Karate ???? By ????-?.????? - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=px1Ivctja4w)
Die Japaner wurden auch bestraft und dies führte in Japan zur Entwicklung von VK Karate---Kickboxen--K1.
Mittlerweile haben einige in China, aus dem Gong Fu Lager aus den Fehlern gelernt und es gibt einige fähige Sanshou/Sanda... Kämpfer.
Die Chinesen neigen zu bzw. produzieren dann aber ständig Denkfehler und Fehlschlüsse. Wenn ich Leute wohin schicke die ihren eigenen Kram nur halbgar trainiert haben, dann werden die überall verprügelt, egal von wem. Als Reaktion muss ich aber nicht anfangen, meine Leute dann genau das trainieren zu lassen was die anderen machen, und nenne das dann nur "Baji full contact" oder wie auch immer. Ich könnte die auch das was das eigentlich ist mal richtig trainieren zu lassen, denn die Kaiser und Präsidenten waren damals auch humorlose Gesellen und hätten sich keinen Mist verkaufen lassen. Aber das waren halt auch immer nur eine Handvoll Leute, bei Chiang Kai-Shek waren es meine ich sechs. 2 davon waren Adam Hsu und King Li-Jen (Jing Li Yan), die anderen kenne ich nicht.
Was man natürlich braucht ist regelmässiges Cross-Sparring mit Leuten aus den anderen Lagern, sobald man selbst halbwegs sattelfest in eigenen Aktionen ist. Jedenfalls wenn man Wettkämpfe bestreiten möchte. Auch für einen Leibwächter ist sowas hilfreich, denn wenn ein ehemaliger Boxer auf den eigenen Schützling losgeht kann man auch nicht rufen "Halt, das gilt nicht!!!".
T. Stoeppler
07-02-2014, 07:25
Die guten "alten" Kung Fu Turniere sind eben von Leuten bestritten worden, die gar kein Sparring bzw konsequentes Anwendungstraining trainiert haben. Die sind einfach unvorbereitet, das lieg/lag an der Mentalität. Oft ist es ja so, dass die Kampferfahrung gar nicht im Training kommt - also ganz früher nicht - sondern eben von echtem Stress. Die, die dann noch Kampftraining machen wollten waren auch schon ganz anders angetickt.
Da ist eben die Selektion ein Trainingsmittel... sobald die ausfällt und nicht halbwegs passend ersetzt wird, sieht das dann auch so aus.
Gruss, Thomas
Huangshan
08-02-2014, 09:31
T. Stoeppler bin Deiner Meinung!
Nun es gibt verschiedene Übungs Konzepte die ich z.B. in China erlebt habe:
1.Die orthodoxe Methode : Grundlagen--Formen--Anwendungen(vorgegeben)--Freikampf
2.Die modernisierte Methode: Grundlagen--Formen--Anwendungen(vorgegeben+frei)--Freikampf
3.Und die Sanda Sportmethode: Grundlagen --Kombinationen--Freikampf
Ich bin Vertreter des 2 Konzepts!
Alleine nur durch laufen von vorgegebenen Formen lernt man nicht das Kämpfen!
Improvisation,Stress beweltigen,Austeilen+Einstecken lernen,spontanes einstellen auf Situationen,Szenarien...... ist die Lösung!
Glückskeks Weisheit 15:
Wie du Übst so kämpfst Du!
Wieso ist die Methode 2 die Modernisierte Methode? Wer sagt denn, dass nicht genau das (also das Einbeziehen von freien Anwendungen und Freikampf/ Sparring ins Partnertraining) die traditionelle Methode ist?
Ich habe zwar keinerlei Belege, dass das seit Jahrhunderten gemacht wird, aber anders kann ich es mir gar nicht vorstellen. Wäre es nicht so, dann hätte man ja in China völlig seine Zeit verschwendet, indem man Kampfkunst trainiert, aber nicht Kämpfen lernt. Dass das heutzutage oft der Fall ist, darüber bin ich mir bewusst, halte ich aber für ein modernes gesellschaftliches Phänomen.
Von daher würde mir mein Gefühl eher sagen: Deine Methode 2 ist traditionell, deine Methode 1 modernisiert. Lasse mich gerne eines Besseren belehren, wenn du da Informationen hast.
Huangshan
08-02-2014, 16:13
Nun unter modernisiert verstehe ich freies Sparring im Halbkontakt mit Schutzausrüstung und den Einsatz von Pratzen,Schilden.....
Zum Thema siehe Einfluss während der Republikanischen Ära in China von der Jingwu/Chin Woo Athletic Association auf einige Gong Fu Stile.
http://www.amazon.de/Jingwu-School-that-Transformed-Kung/dp/1583942424/ref=sr_1_28?s=books-intl-de&ie=UTF8&qid=1391877344&sr=1-28&keywords=kung+fu
T. Stoeppler
08-02-2014, 16:30
@Huangshan
Und ich seh das genauso wie Du :)
Gruss, Thomas
Ok, das zähle ich auch nicht zu traditionellem Partnertraining. Also Schutzausrüstung, Pratzen usw.
Was ich meine sind eben freie Anwendungen, nach dem Schema: Partner kommt mit unangesagtem Angriff, meine Aufgabe ist spontanes, freies Reagieren und "Freikampftraining" im Sinne von: man spricht sich vorher über erlaubte Trefferzonen ab und betreibt dann, dem Stand der zwei Partner angepasst, sowas wie Sparring, mit eher leichtem Kontakt, bzw. zum Kopf eben nur Antippen/ Wischer.
Ihr seid beide der Meinung, das kommt in einem traditionellen Trainingsplan nciht vor? Wie wurden denn dann Kampffähigkeiten (Timing, Distanzgefühl, Reflexe, Gefühl für welche Aktionen tatsächlich funktionieren) trainiert? Oder unterstellt ihr, dass das ursprüngliche Training einfach keine fähigen Kämpfer hervorgebracht hat?
Huangshan
09-02-2014, 07:31
Nun während der Rebublikanischen Ära wurden viele Reformen vorgenommen und das Bild der CMA verändert!(Jing Wu Jingwu/Chin Woo Athletic Association/ Central Guoshu Institute Nanjing)----> Öffnung für die Allgemenheit, Veränderung der Übungskonzepte,Einteilung in Disziplinen....!
Vorher hat das Militär,Dorfgemeinschaften,Geheimgesellschaften, Familienclans einen grossen Einfluss auf die Kampfkünste gehabt und die Ausübung war nur auf wenige beschränkt .(Innere -->Äussere Schüler/cloosed door training)
Das Hauptaugenmerk wurde auf Waffenformen,Drills gelegt und sekundär auf waffenlose Einzelformen, Partnerformen.
Sekundäre Waffen oder versteckte Waffen wurden im Nahkampf eingesetz.
Die Geschichte der CMA ist von Legenden,Mythen,Märchen,Wuxia Romanen ....... durchwoben, die Realität sah oft anders aus! ;)
Die tiefere Ausführung würde den Rhamen des Forums sprengen!( Ich bin kein Freund von langen Texten)
Interessante Lektüre :
Chinese Martial Arts Training Manuals: A Historical Survey von Brian Kennedy und Elizabeth Guo von North Atlantic Books
Jingwu: The School that Transformed Kung Fu von Brian Kennedy und Elizabeth Guo von Blue Snake Books
The Shaolin Monastery: History, Religion, and the Chinese Martial Arts von Meir Shahar
Zwei der Bücher habe ich gelesen (nur das über Jingwu noch nicht) und gerade das von Shahar hat mir in vielerlei Hinsicht die Augen geöffnet ;)
Ist mir klar, dass viel, von dem, was man so glaubt, zu wissen, gerade in China einer verzerrten Darstellung entspringt. Bin ja immerhin Sinologe (in Ausbildung :P)
Aber auch in den genannten Büchern finde ich nirgends einen Hinweis, dass vor der Republikzeit KEINERLEI waffenlose Kampfkünste praktiziert worden seien. Man denke ja nur mal an Leibwächter, die oft mal vorgehen mussten, ohne jemanden sofort schwer zu verletzen oder auf beengtem Raum ohne Waffen kämpfen mussten. Auf irgendeine Art werden die ja, um ihre Stilinhalte von den Einzelübungen auf die Anwendung übertragen zu können, auch Partnertraining gemacht haben. Ich sehe keinen Grund, warum dabei nur festgelegte Anwendungen hätten trainiert werden sollen. Anwendungen sind Beispiele, aber der Geist muss auch lernen, frei zu reagieren. Und das würde ja dann in diesem "orthodoxen" Konzept eben fehlen.
Huangshan
09-02-2014, 11:28
Leibwächter , Begleiter von Handelskarawanen.... in China waren meist bewaffnet mit Schußwaffen(Bogen,Armbrust,Pistolen,Gewehren),Lang waffen,sekundär wurden kurz Waffen oder versteckte Waffen eingesetzt. Als letzte Option wurde der waffenlose Kampf eingesetzt.
Selbst die berühmten Shaolin Kampfmönche die während der Ming Dynastie gegen Wokou /Wako Piraten gekämpft haben waren mit Stäben,Speeren... bewaffnet.
Nun Anwendungen/ Partner Formen sind nicht völlig frei,werden kotrolliert geübt.
http://www.youtube.com/watch?v=DRtFi2slFVY
http://www.youtube.com/watch?v=Ot_vuPd4gac
Trad. freie Übungen:
Meinst du vielleicht Klebende Hände/Schiebende Hände... Übungen ( Taiji -Tui Shou/San Shou, Chi Sao , San Sau, ....)
Oder Griffübungen beim Qin Na/Chin Na/Kum Na.....?
http://www.youtube.com/watch?v=U2z9ihdQzK4
Wenn die Formen sinnvoll konzipiert sind, und keine Opernelemente, dann kann man so auch Flow und Ansätze üben. Möchte man "realistische" Eingänge, dann bekommt der eine eben Handschuhe und ne Weste und darf angreifen wie er möchte, und der andere macht Defensive mit Übergängen in Konter. Pratzen möchte ich nicht benutzen, weil die a) zu leicht, b) immer an der falschen Stelle sind, ausserdem enden c) die meisten Aktionen in gewissen Stilen eher mit unschönen Dingen. Da braucht der Trainer die Pratze am Hinterkopf. Das Sparring was ich von Shaolin-Leuten der mittleren Güte gesehen habe reicht völlig aus, die haben sich da gegen Körper und Beine getreten, und an die Schulter oder auf die Arme geschlagen. Pratze haben die keine gebraucht, und gerummst hat es ordentlich, so etwa wie bei besseren Thai-Leuten. Das war auf irgendeinem Doku-Video in den 90ern.
KeineRegeln
02-02-2015, 16:48
Wollte jetzt nicht ein extra Fred auf machen. Denke aber, dass wir diesen Clip noch nicht hatten:
"Rare 1930s Kung Fu Sparring Footage" auf YouTube an - Rare 1930s Kung Fu Sparring Footage: http://youtu.be/3FfRB5TaPGY
Das sieht doch recht nach wildem Gerangel aus.
KeineRegeln
02-02-2015, 16:50
Die ganze playlist scheint interessant.
Old Kung Fu footage: http://www.youtube.com/playlist?list=PL63D37FBC0E051FB7
Man sieht bei vielen Videos halt, dass das leider nur auf einem sehr niedrigen Niveau vom Uronkel mütterlicherseits beim Tee aus den Resten der Erinnerung weitergegeben wurde, und die Leute auch wenig trainiert haben. Bei wenigen sieht man noch ein gutes körperliches Niveau, und wie das mal gedacht war nur ganz selten. Beim Video Mantis vs. irgenwas anderes (Demo) kann man erkennen wie das hätte aussehen können. Schnell, und es ist offensichtlich etwas dahinter wenn der trifft.
T. Stoeppler
02-02-2015, 19:38
Der Baji Contest 1988 hat viele schöne Aktionen. Hatten wir glaub ich hier schonmal gepostet. Die Praying Mantis Demo sah in der Tat sehr ordentlich aus :)
Gruss, Thomas
vBulletin v4.2.5, Copyright ©2000-2025, Jelsoft Enterprises Ltd.