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Vollständige Version anzeigen : Steigerung des Chi zur Erhöhung der Kampfkraft



Bebi
29-04-2004, 16:20
Dies ist eine echt ernstgemeinte Frage und kein Quatsch a´la "Dragonball"
Was für effektive Methoden giebt es um über das rein körperliche Training
die Kampfkraft zu erhöhen,speziell das Chi zu stärken so das ich im Kampfsport einen nutzen davon habe.
Betreibe Kickboxen wo dieser Aspekt etwas zu kurz kommt.
Wer kann mir da Tips geben?

Klaus
29-04-2004, 16:45
- einfache "gymnastische" Heilübungen, z.B. 8 Brokate, Wai Dan Gong, Dao Yin Qigong (einfach mal nach Qigong bei Amazon suchen, nimm was OHNE "Lenken des Qi über Dingens- und Kirchen-Mei, sondern rein Bewegungs- und Atmungsorientiertes)
- einfache langsame Bewegungsformen, wie z.B. eine kurze Taiji-Form (16er, 24er), oder Taiji-Grundübungen ("Wolkenhände")

Die Qigong-Machwerke gewisser stark kommerziell ausgelegter Organisationen würde ich dabei übrigens ignorieren.

Dao
29-04-2004, 17:31
Hi Klaus,
hoffe du bringst, Bebi nicht dingens-kirchen mäßig durcheinander! :D

Karl-Heinz
29-04-2004, 19:10
Betreibe Kickboxen wo dieser Aspekt etwas zu kurz kommt.
Wer kann mir da Tips geben?

Du kannst auch das machen, was Du schon kennst, nur in einem anderen Tempo.

Mache mal EINEN tiefen sauberen Liegestütz über den ganzen Weg, also von durchgestreckt bis ganz nach unten und lasse Dir für den Weg nach unten 30 Sekunden bis eine Minute Zeit, ohne zu Ruckeln, dann genauso lansam wieder hoch. so dass der eine Liegestütz mindestens eine Minute dauert.

Mache EINE breite tiefe Kniebeuge mit dem selben Timing.

Versuche dabei so entspannt wie möglich zu bleiben und ruhig und tief zu atmen ohne zu pressen. Die ruhige Atmung ist dabei besonders schwer durchzuhalten, ist aber sehr wichtig.

Das trainiert die Stabilisatoren und verbessert Struktur und Schlagkraft.

Erzähl mal wieviel Du davon schaffst :)

Karl-Heinz

IronFist
29-04-2004, 20:36
Ja, Atemübungen bringen glaub ich echt viel. Nicht nur für das Chi im KK-Bereich. Dabei auf eine tiefe, vom Bauch kommende Atmung achten, nicht nur oberflächlig. Richtig tief und langsam einatmen, die Bauchdecke spannt sich, locker halten ein wenig und langsam wieder raus.
Mach das aber ganz bewusst und nicht nur so Nebenbei. Wer achten den schon darauf, wie man selber atmet, owohl dies eigtl sehr wichtig ist.
Naja, das kannst dz auch auf dem Wen zur Arbeit oder Schule machen. Auch sehr gut, um dich "runter zu holen", wenn du gestresst bist oder gerade nicht weiß, an was du zuerst denken sollst.
Einfach den ratternden Machinenkopf ausschalten und tief durchatmen.

Gruß IronFist

Bebi
29-04-2004, 21:30
Werd ich probieren,danke nur wie gesagt von dem physischen teil hab ich schon recht viel im programm,ich mach mit 140 kilo Bankdrücken und mit 200 kilo kniebeugen,werd deine Typ aber mal als was neues probieren!! :o
Du kannst auch das machen, was Du schon kennst, nur in einem anderen Tempo.

Mache mal EINEN tiefen sauberen Liegestütz über den ganzen Weg, also von durchgestreckt bis ganz nach unten und lasse Dir für den Weg nach unten 30 Sekunden bis eine Minute Zeit, ohne zu Ruckeln, dann genauso lansam wieder hoch. so dass der eine Liegestütz mindestens eine Minute dauert.

Mache EINE breite tiefe Kniebeuge mit dem selben Timing.

Versuche dabei so entspannt wie möglich zu bleiben und ruhig und tief zu atmen ohne zu pressen. Die ruhige Atmung ist dabei besonders schwer durchzuhalten, ist aber sehr wichtig.

Das trainiert die Stabilisatoren und verbessert Struktur und Schlagkraft.

Erzähl mal wieviel Du davon schaffst :)

Karl-Heinz

Bebi
29-04-2004, 21:34
Vielen dank,werd ich nachschauen,wolt ja vor allem mal wißen ob es wirklich was effektives giebt,aber wie setz ich das jetzt ins Training um?Verändert sich Geschwindigkeit und Schlag bzw Trittkraft dadurch?=Klaus]- einfache "gymnastische" Heilübungen, z.B. 8 Brokate, Wai Dan Gong, Dao Yin Qigong (einfach mal nach Qigong bei Amazon suchen, nimm was OHNE "Lenken des Qi über Dingens- und Kirchen-Mei, sondern rein Bewegungs- und Atmungsorientiertes)
- einfache langsame Bewegungsformen, wie z.B. eine kurze Taiji-Form (16er, 24er), oder Taiji-Grundübungen ("Wolkenhände")

Die Qigong-Machwerke gewisser stark kommerziell ausgelegter Organisationen würde ich dabei übrigens ignorieren.[/QUOTE]

Karl-Heinz
30-04-2004, 08:46
Werd ich probieren,danke nur wie gesagt von dem physischen teil hab ich schon recht viel im programm,ich mach mit 140 kilo Bankdrücken und mit 200 kilo kniebeugen,werd deine Typ aber mal als was neues probieren!! :o

Es geht erst Mal um physische Übungen um das zu erlangen, was Du unter Chi verstehst. Du kannst auch wie Klaus es empfohlen hat einfache Tai Chi Bewegungen, auch in tiefen Stellungen SEHR langsam machen. Viel langsamer als man es in den Formen macht. Später kann man mit bestimmten "Bildern" arbeiten, was die Muskulatur etwas anders arbeiten lässt.

Man könnte jetzt einen Vortrag über Peng Jing, Zhang Zhuang, Poleshaking mit dem Tantien in den verschiedenen Variationen usw usw halten, aber das würde Dir warscheinlich überhaupt nicht weiter helfen.

Nimm Dir doch einfach die 1-2 Minuten Zeit für die beschriebene Übung, dann wirst Du herausfinden, dass Bankdrücken und die Kniebeugen mit Gewicht Dir dabei nicht wirklich weiter helfen, weil diese langsamen Übungen was ganz anderes trainieren.

Besonders bei Anfängern mit starker Muskulatur flattern die Beinmuskeln bei bestimmten Stehübungen wie Fahnen :)

Am Besten finde Jemanden, der Dir entsprechende Übungen zeigt und vor allen Dingen auch das Ergebnis dieser Übungen Demonstrieren kann.

Karl-Heinz

unimog
30-04-2004, 09:49
Hallo Bepi,

Chi übungen um die Kampfkraft zu erhöhen sind die so ungeliebten Grundstellungen. Eine recht effektive Stellung dafür ist der Qi Ma Shi oder Reiterstellung. Stell dich einfach mal schulterbreit hin und setz dich wie bei den Kniebeugen nach unten(***** nach hinten rausstrecken), so das deine Oberschenkel einen 90 Grad Winkel zum Boden erreichen. Die Füße zeigen parallel nach vorne und du baust in den innenseiten der Oberschenkel eine kleine Spannung auf. Den Oberkörper richtest du so gerade auf wie du nur kannst. Die Hände ballst du zu Fäusten (hart anspannen) Zuerst streckst du den rechten Arm ungefähr auf Schulterhöhe nach rechts und schaust mit dem Gesicht auch nach Rechts so das du über die Faust in die Ferne blickst.den linken arm streckst du nun nach links aus und klappst den unterarm in richtung Oberarm sodas deine Faust ungefähr auf Ohrhöhe ist. Jetzt musst du mit deiner Vorstellung arbeiten und zwar solltest du dir vorstellen das deine Rechte Faust immer weiter nach Rechts gezogen wird und dein linker Ellebogen immer weiter nach links zieht. Ich hoffe die Beschreibung lässt sich verstehen. Die Übung lässt sich auch nach links durchführen das heißt nach einer Minute mit Blickrichtung nach rechts drehst du den Kopf nach links und streckst den linken arm aus und klappst den rechten Arm hinter das Ohr. Mach die Übung so lange du kannst und schreib mal wie lange du so stehen kannst.

Ach ja immer hübsch lächeln und nicht bewegen du bist doch ein Mann!
Unimog

Bebi
30-04-2004, 10:46
Vielen dank schon mal an alle,werd das alles ausführen,ist echt nett von euch.
Werd auch berichten wie das ganze sich anfühlt.
Ist sicher schmerzhaft... :ups:
Aber das macht nix!
Nehme gern noch weitere Tips an.Freut mich das so vile Antworten kommen.
Gruß Bebi. :)

Bebi
30-04-2004, 11:24
Das glaub ich auch das ich bei den übungen wahrscheinlich ziemlich schlecht
ausseh.
Wer das heut mal probieren,die ausführungsbeschreibung war recht gut kann ich mir was drunter vorstellen.
Mit Tai chi usw muss ich mich halt mal genauer befassen.
gruß Bebi ;)

Klaus
30-04-2004, 11:37
Der Tipp von Karl-Heinz mit dem "taijiartige" Bewegungsübungen GANZ langsam zu machen ist richtig (nicht mit hohen Gewichten, oder auch überhaupt nicht mit Gewicht). Das verändert, ich weiss nicht wie schnell beim Einzelnen, durchaus die Kraft und Geschwindigkeit enorm, ich glaube bei Leuten mit bereits starker Muskulatur eher dahin, daß dieselbe Kraft wesentlich leichter erarbeitet wird. Man erschöpft weniger. Die explosive Kraft die es produziert, tritt irgendwann spontan auf, oder nie. Meine Erfahrung ist daß sie auftritt wenn man es BRAUCHT, nicht weil man möchte.

Jet Bruce chan
30-04-2004, 18:34
Dragonball is also Quatsch,
jaja nur weil noch keiner einen gesehen der sowas kann,
früher oder vielleicht auch erst die ferner Zukunft konnten/können Menschen sowas, klar mit seiner Energie planeten zu zerstören hört sich vielleicht arg an aber seine energie zu sammeln und dann gegen den gegner zu schicken geht vielleicht rigendwie ja doch
außerdem is dragonball cool

Bebi
30-04-2004, 18:55
Dragonball is also Quatsch,
jaja nur weil noch keiner einen gesehen der sowas kann,
früher oder vielleicht auch erst die ferner Zukunft konnten/können Menschen sowas, klar mit seiner Energie planeten zu zerstören hört sich vielleicht arg an aber seine energie zu sammeln und dann gegen den gegner zu schicken geht vielleicht rigendwie ja doch
außerdem is dragonball cool
Aber klar,bin doch auch Dragonball fan-woher stammt somst der Name "Bebi"-
von bebi-Vejita natürlich. Aber da sich so schon fast jeder nennt...Vegeta oder so ähnlich...
Aber Planeten zerstören muss net sein,bin mit der erhöhung meiner Bewegungsgeschwindigkeit schon zufireden.und natürlich der Durchschlagskraft.Hab jetzt mal unter Qi gong bei e-bay geschaut ham da einpar nette sachen,der tip war sicher gut!!

Bebi
30-04-2004, 19:00
Du kannst auch das machen, was Du schon kennst, nur in einem anderen Tempo.

Mache mal EINEN tiefen sauberen Liegestütz über den ganzen Weg, also von durchgestreckt bis ganz nach unten und lasse Dir für den Weg nach unten 30 Sekunden bis eine Minute Zeit, ohne zu Ruckeln, dann genauso lansam wieder hoch. so dass der eine Liegestütz mindestens eine Minute dauert.

Mache EINE breite tiefe Kniebeuge mit dem selben Timing.

Versuche dabei so entspannt wie möglich zu bleiben und ruhig und tief zu atmen ohne zu pressen. Die ruhige Atmung ist dabei besonders schwer durchzuhalten, ist aber sehr wichtig.

Das trainiert die Stabilisatoren und verbessert Struktur und Schlagkraft.

Erzähl mal wieviel Du davon schaffst :)

Karl-Heinz
Lieber Karl -Heinz,ist ne super übung,hab schlimm abgeloost-eine minute runter und rauf hab ich gepackt-1x!! Werd ich öfter machen,habs 2 x wiederhohlt,hatt ein gutes Gefühl hinterher beim Training ;)

Kronos
20-05-2004, 16:02
es ist trotzdem erstaunlich wieviel von dragonball wirklich zu gebrauchen ist.
meine lieblingsfolge war DBZ "Flugunterricht". In der deutschen Übersetzung nennen sie "Chi" zwar "Floridum", ansonsten wird von konzentration und entspanntheit geredet in verbindung mit dem gebrauch des "chi". das ist jedoch nicht die einzige folge in der elemente aus yoga oder KK korrekt erklärt werden.

was mir jedoch gar nicht gefallen hat ist das training in den ersten paar db-folgen in denen sie jeden tag trainieren, was natürlich völliger schwachhsinn darstellt - welcher zwar dennoch alltag in chin. kung-fu schulen ist.

Bebi
21-05-2004, 09:00
Oh danke ,werde mir die Folge gleich mal besorgen.So lange mir keiner den tip giebt ich soll wie Vegeta bei 3o0-400 schwerkraft 8 Stunden trainieren gehts ja noch!! :)
Hoffe mein Qi Gong Buch kommt bald und mach auch nen Kurs.
Die bisherigen tips waren aber sehr hilfreich immer weiter her damit.
dann klappt vielleicht auch bald die Kaioken!( Is ein Scherz) :)

Yahya
20-06-2004, 20:13
(Entschuldigt wenn meine sprache im folgenden arrogant oder kritisch klingt.ist bloß ein versuch von meiner seite, das trainingsprinzip zu verstehen :) )

Eine Liegestütze/Kniebeuge über eine Minute?

Was ist da der Unterschied zu einem ziemlich extensiven, quasi isometrischen Kraftausdauertraining?

Scheinbar wird bewusst auf Wiederholungen zu Gunsten extrem LANGER Belastungszeiten verzichtet.

Warum ist die extrem LANGE Belastungszeit so wichtig?

Warum müssen die Bewegungen derart LANGSAM ausgeführt werden?

Was sind denn die Kriterien für die Auswahl der BEWEGUNGSÜBUNG?

So wie ich das verstehe, sollte sie keine Isolations-, sondern eine Ganzkörperübung sein. (also nicht bizeps-curls, sondern kniebeuge/liegestzütz/kreuzheben)

Mir sind aber einige Dinge nicht ganz klar. :o)

Was wird denn dann genau durch diese Übung entwickelt?

Wo kommt es in der Leistungsstruktur der Zielsportart vor?

Wie lässt es sich in der Zielsportart umsetzen?

--
Ost-Schule lässt grüßen :D

Yahya
20-06-2004, 20:20
hmm..
entschuldigt bitte dass ich von "sportart" gesprochen hab. irgendwie war ich beim schreiben die ganze zeit so darauf konzentriert, nicht von wettkampfstruktur und wettkampfübung zu faseln, dass mir das glatt engangen ist :D

penpen
22-06-2004, 19:48
also ich hab zu dem Thema auch ein paar Fragen

wie "finde" ich Chi oder wie werd ich mir dem bewusst, merkt man das wenn ja wie? Wie merke ich an welchen charkra ich arbeiten muß (ich weiß nicht wie ich das geschickter formulieren soll)

vielen Dank schon mal im voraus

scientist
22-06-2004, 21:05
vergiss mal alles, was du bisher über qi fluss gehört hast, vergiss auch alle chakras, suche nicht nach deiner kundalini, lass die meridiane meridiane sein...stell dich einfach mal gerade hin und versuche alle teile des körpers von oben nach unten zu entspannen. und wenn du das gemacht hast, entspanne noch tiefer und noch....mach das ein paar wochen ohne erwartungen, ohne leistungsdruck, mach es einfach so, als selbstzweck und schau was passiert.

gruß

Klaus
23-06-2004, 13:49
Übrigens - man soll nicht unter Last langsame Bewegungen machen. Der Witz ist daß durch extrem langsame normale Bewegungen ohne Last die Stabilisierer wieder aktiviert werden, die bei den meisten Menschen degeneriert sind weil man sie kaum benutzt, oder die ihre volle Leistungsfähigkeit nie bekommen haben. Die Langsamkeit sorgt dafür daß diese Fasern wieder benutzt werden, und sich die Leistungsgewinnung wieder auf Stabilisierer und Mobilisierer verteilt. Wobei die Muskeln dabei auch weitere Elemente ihrer vollen Funktion wieder nutzen, und bestimmte Teile des Apparates mehr als normal aktiviert werden, das erzeugt dann auch das Kribbeln. Unter Last würde es nicht funktionieren, weil die Stabilisierer in ihrer verkümmerten Form diese Last nicht tragen können.

Andreas Weitzel
23-06-2004, 21:04
Hallo an alle,

um Karl-Heinz zu unterstützen:

Langsame Übungen zusammen mit einer richtigen Atmung bewirken Stärkung des zentralen Nervensystems, des Kreislaufsystems, des Atmungssystems, der Knochen, Gelenke und Sehnen... Um nur ein paar Gründe dafür zu nennnen :)

Gruß
Andreas

Karl-Heinz
24-06-2004, 10:19
Hi,

im Xing Yi Nei Gong System des Wang Ji Wu gibt es unter anderem Liegestütze in verschiedenen Tempi. Der Mann ist über 100 Jahre alt geworden.

Ich weiss, dass Liegestütze und Kniebeugen ausserhalb Chinas in den inneren Kampfkünsten kaum praktiziert werden.

Vieleicht liegt das daran, weil es zu körperlich ist und auf dem ersten Blick nichts mit "innerer" Kraft zu tun hat. :)

Gesund scheinen diese Übungen ja zu sein, wie man am Alter von Wang Ji Wu und dem sehr hohen Alter vieler seiner Schüler sieht.

Ein Bild von Wang Ji Wu beim Liegestütz und ein Bild von ihm im Alter von 100 Jahren im Anhang.

Karl-Heinz

Klaus
24-06-2004, 10:28
Ich kenne solche Liegestützen mit den Händen am Bauch statt vor der Brust. Hat aber nichts mit "Steigerung des Qis" zu tun. Und "Kniebeugen" gibt es in den Inneren Stilen reichlich, nur nicht so wie von Turnvater Jahn.

Karl-Heinz
24-06-2004, 10:53
Ich kenne solche Liegestützen mit den Händen am Bauch statt vor der Brust. Hat aber nichts mit "Steigerung des Qis" zu tun. Und "Kniebeugen" gibt es in den Inneren Stilen reichlich, nur nicht so wie von Turnvater Jahn.

Klaus, ich spreche auch nicht von Qi. Ich habe in einer Antwort an Bebi, der diesen Thread erstellt hat und nach Übungen für mehr Schlagkraft fragte geschrieben:

"Es geht erst Mal um physische Übungen um das zu erlangen, was Du unter Chi verstehst."

Diese langsamen Übungen steigern neben dem was Andreas Weitzel schon geschrieben hat auch die Schlagkraft.

Mir genügen Übungen für starke Stabilisatoren, koordinierte entspannte Ganzkörperbewegungen, gute Struktur, Atmung und was sonst noch innere Kampfkünste ausmacht als Arbeitsmittel.

Von Qi habe ich keine Ahnung.

Karl-Heinz

Klaus
24-06-2004, 11:38
Ich spreche auch nicht von "Qi", sondern von Jing. Das bildet sich indem man am Anfang eben solche Übungen extrem langsam macht, oder diverse andere Methoden dafür nutzt daß erstmal ein bischen davon aufkommt. Last bewirkt daß das nicht passiert, außer als statische Belastung auf die Knochen. Später, wenn man mit dieser Kraft auch die Last halten kann, ist es egal. Obwohl auch da eine starke Last Konsequenzen hat, aber das geht ins "Esoterische". Was das mit "Qi" zu tun hat, merkt man, wenn die ominösen "Qi-Gefühle" ala Kribbeln später auch während normaler Bewegungen auftreten, und die dabei stärker sind als vorher. Oder wenn die plötzlich massiv auftreten und dabei eine enorme Muskelkontraktion einsetzt, die sich auffällig von normalen unterscheidet und von manchen Leuten "Fajing" genannt wird. Andere Leute meinen Fajing wäre einfach nur ein fester Stoß von schwerer Hand. Ist es nicht.

Die Frage ob Liegestützen schon eine unangemessene Last sind, kann man so übrigens nicht beantworten, das hängt vom Einzelnen ab. In jedem Fall muß man die normale Muskulatur die sich davon bildet, mit entsprechenden Übungen wieder umstruktieren bis die Liegestützen davon zur "inneren Übung" werden.

Man kann dieselben "schweren" Bewegungen auch mit langsamen Bewegungen ohne Last bekommen, es kann nur bei manchen länger dauern. Dafür haben diese Leute dann auch ERHEBLICH explosivere Muskulatur. Ich kenne keinen der einem Bagua-Schüler gleich eine Bahnschwelle mit Eisenspänen im Eimer dran auflädt.

Mein Vater hat übrigens solche Übungen mit grossen Lasten gemacht, und hatte dadurch eine unheimliche Kraft. Der hat seinen Judo-Lehrern im Bodenkampf die Hände gebrochen wenn die ihn würgen wollten. Sowas wie explosive Fajing-Bewegungen konnte er allerdings nicht, und ich persönlich kann nur sagen, zum Glück, sonst wäre ich nicht mehr da. Das geht mit "Qi" (Jing, Feng) Hand in Hand, bildet aber keins. Dafür muß man langsame lastfreie Bewegungen und andere Dinge machen.


P.S.: Nichts gegen solche Übungen wie von Wang Ji Wu, ich habe sowas auch gemacht. Es wirkt nur auf eine andere Komponente.

Dao
24-06-2004, 15:47
Hi Bebi,
das Qi erhöhen, um anderen eine besser auf die "Fres-se" zu schlagen halte ich für überdenkenswert, wenn dies dein erstes und einziges Ziel ist.

Die meisten wollen Qi bewegen, haben aber noch gar kein Qi entwickelt (Auto fahren ohne Auto is nich).
Befass dich erst einmal ausgiebig mit "Building Qi" (ganz nach Yan Gaofei) und dann erst kannst du "Driving Qi" umsetzen.
Eine sehr gute Übung ist seinen Atem zu zählen, zu beobachten und erst einmal lernen ihn als reiner Beobachter wahrzunehmen. Oh ist das schwierig, dein Geist will sofort die Oberhand gewinnen.
Wenn du das kannst, bist du wieder ein kleines Wegstückchen gegangen und kannst dann effektver Qigong Übungen einsetzen. Und da gibt es unzählige Systeme.
Das kannst du im Stehen oder Sitzen üben.

Jochen Wolfgramm
24-06-2004, 15:48
Oder wenn die plötzlich massiv auftreten und dabei eine enorme Muskelkontraktion einsetzt, die sich auffällig von normalen unterscheidet und von manchen Leuten "Fajing" genannt wird. Andere Leute meinen Fajing wäre einfach nur ein fester Stoß von schwerer Hand. Ist es nicht.


Da gibt es sogar Tai Chi "Experten" die behaupten FaJing gehöre nicht in die inneren Kampfkünste sondern sei nur was für die Äusseren kk´s ... :( :ups:

Karl-Heinz
24-06-2004, 16:28
Da gibt es sogar Tai Chi "Experten" die behaupten FaJing gehöre nicht in die inneren Kampfkünste sondern sei nur was für die Äusseren kk´s ... :( :ups:

Klaus hat seine Definition von Fajing, Andere bezeichnen kurze (explosive) Kraft die man jederzeit abrufen kann als FaJing. Eddi Wu aus der Wu Tai Chi Chuan Familie bezeichnet zum Beispiel einen einfachen schnellen Fausstoss schon als FaJin. Wie auch immer, wer behauptet es gehöre nicht zu den Fähigkeiten innerer Kampfkunst kann´s warscheinlich nicht.

Kurze Kraft kann man relativ schnell durch "Poleshaking" entwickeln wenn man es mit dem Tantien macht und wer über die Bewegung nachdenkt weiss dann auch wie Sigmans berühmter Teacher Test funktioniert. Ob das dann schon FaJing ist, keine Ahnung....

Karl-Heinz

ps. Als "Teacher Test" wird die Bewegung natürlich mit "langer Kraft" ausgeführt. Dem Brustkasten zu liebe...

Yahya
24-06-2004, 22:10
Danke Klaus!

Hat mir auch ziemlich geholfen Dein Beitrag!

Was mir methodisch vielleicht noch nicht ganz so klar ist:
Sollte man eher nur EINE langsame Wiederholung machen, oder auf MEHRERE (aber trotzdem langsame) Wiederholungen hinarbeiten?

Oder man könnte ja auch in mehreren SERIEN trainieren & eine kleine Pause (oder auch eine andere Übung) dazwischen machen?

Vielleicht sind das nicht so wichtige Fragen. Bin in den chinesischen Wissenschaften halt eigentlich fachfremd. also vergebt mir bitte, wenn meine Fragerei nervig ist. :)

Klaus
24-06-2004, 23:54
Es sollten immer viele Bewegungen in so ein Programm integriert sein, damit man nichts isoliert. Dafür gibt's schliesslich kurze Formen wo genug drin ist. Das kann man einmal sehr langsam, oder eben mehrmals wiederholen, um auf eine halbe Stunde pro Tag zu kommen. Dazu sollte man, spätestens wenn man sich schon einigermassen kräftiger fühlt, mit solchen Übungen anfangen wie Karl-Heinz sie empfiehlt, als "praktische" Kraftübungen. Es sollte damit man wirklich Jing entwickelt nicht den Hauptteil darstellen. Und man muß sich auch nicht unheimlich auf "Dan Tien" konzentrieren, man kann das mit ein paar wenigen Tricks gut erzwingen. Wenn man zum Beispiel eine Holzstange nimmt, und damit sowohl nach links und rechts pendelt so daß man am Ende der Pendelbewegung eine Verwringung auf den Rücken bekommt, dann trainiert man automatisch die Mitte. Beim auf und ab wippen kann man auch mit dem Oberkörper beim Auf nach hinten gehen, dann bekommt man auch ein Gefühl dafür mit dem Rücken zu heben. Sowas klappt natürlich nicht so richtig mit sehr schweren Stangen, aber da sorgt schon die Notwendigkeit sie überhaupt zu halten für Kraft aus dem Körper. Zusätzlich sollte man vielleicht mal ein paar Euro in ein Video über Pole Shaking investieren (Links?), das ist sonst schwer zu beschreiben. Das für fünfzehn Minuten am Tag reicht schon ganz gut um Fähigkeiten zu bekommen. Es wirkt auch gar nicht mal so wenig, einfach einen Medizinball durch die Gegend an Wände zu werfen, oder aus der Hocke so hoch wie möglich, einfach nach Lust und Laune. Wer experimentieren will, besorgt sich einen grossen Blumenkübel für den Garten, packt eine grosse Steinkugel da rein, und dreht den Stein jeweils mit einer Hand aus einer leichten Reiterstellung. Sowas gibt mit der Zeit aber gewaltige Kraft, da muß man schon ein bischen aufpassen wenn man dann nach ein paar Jahren mit Leuten sparrt und durchzieht. Man sollte sich bei all dem Kraftgemeiere auch mal die Zeit nehmen, sich ein paar Minuten am Tag zurückziehen und einfach so in die Gegend schauen (meditieren). Es kommen dann schon mal Gefühle die sich diverse Frage stellen, die sich mit der Zeit auch beantworten.

DerlangweiligeDaniel
25-06-2004, 10:20
@ Klaus:
Wenn ich dein Beispiel mit dem Medizinball nehme, wo wäre denn da der Unterschied zu plyometrischen Übungen zur Steigerung der explosiven Kraftentfaltung?
Und wenn es keinen gibt: Warum soll man dann nicht mit Gewichten trainieren?
Viele Grüße
Daniel

Karl-Heinz
25-06-2004, 10:43
@ Klaus:
Wenn ich dein Beispiel mit dem Medizinball nehme, wo wäre denn da der Unterschied zu plyometrischen Übungen zur Steigerung der explosiven Kraftentfaltung?
Und wenn es keinen gibt: Warum soll man dann nicht mit Gewichten trainieren?
Viele Grüße
Daniel

Der Unterschied liegt in der benutzten Struktur.

Man kann zum Beispiel den Medizinball hochwerfen, auffangen und mit lokaler Arm- und Schulterkraft wieder hochwerfen.

Bei den "inneren" Kampfkünsten versucht man mit Ganzkörperkraft zu arbeiten. Vom Ablauf her sieht das dann so aus, dass man sich vom Gewicht leicht komprimieren lässt, wenn man den Ball auffängt.

Die Knie beugen sich leicht, der Rücken krümmt sich leicht und die Gelenkzwischenräume werden auch leicht komprimiert.

Die so aufgebaute Spannung benutzt man als Anfangsimpuls um den Ball wieder hochzuwerfen indem sich das Ganze streckt. Das nennt man schliessen und öffnen. Der richtige Rhytmus ist auch wichtig, damit man den Rebound Effekt der expanierenden Gelenke auch nutzt. Würde man fangen und warten, wäre der Impuls verloren.

Das passiert zum Teil auch, wenn man es einfach so macht, aber meist ist das dann unkoordiniert und der Fokus liegt dann auf den Armen und man verschenkt den Impuls den der ganze Körper liefert.

Karl-Heinz

DerlangweiligeDaniel
25-06-2004, 11:59
Das passiert zum Teil auch, wenn man es einfach so macht...


Das ist der Punkt, der mich interessiert: Klar kann man den Ball nur mit den Armen werfen, aber das tun in meinen Augen vor allem unkoordinierte Leute. Ich würde einfach gern dahinter kommen, ob dieses "internal strength"-Ding wirklich eine komplett andere Körpermechanik ist, wie z.B. Mike Sigman behauptet, oder ob nicht letztlich nur "richtiger" Gebrauch des Körpers dahinter steckt (siehe z.B. Tim Cartmell).
Wenn ich ewig von "local muscle" lese, der von den "äußeren" Jungs und Mädels benutzt werde, frage ich mich immer, ob die Leute, die sowas sagen, sich nicht einfach auf die schlechtesten Beispiele des "anderen Lagers" beziehen.
Wenn ich mit dem Stock eine diagonale Vorhand schlage, ist mein Arm, abgesehen von der Faust, die die Waffe hält, völlig entspannt, bzw. "lenkt" nur die Kraft, die aus der Rotation der Hüfte entsteht, die letztlich von den Beinen angetrieben wird, also aus dem "ganzen Körper" kommt. 'ne Verwringung des Oberkkörpers habe ich dabei auch.
So sieht für mich ein "richtiger" Schlag aus, auch wenn es natürlich Leute gibt (und zugegebenermaßen neigen Bodybuilder dazu besonders), die einfach nur die Arme benutzen. Aber wie gesagt, haben die in meinen Augen die Motorik (noch) nicht verstanden. Gibt man ihnen eine wirklich schwere Waffe, sieht das häufig schon wieder anders aus.
Viele Grüße
Daniel

Karl-Heinz
25-06-2004, 12:36
Das ist der Punkt, der mich interessiert: Klar kann man den Ball nur mit den Armen werfen, aber das tun in meinen Augen vor allem unkoordinierte Leute. Ich würde einfach gern dahinter kommen, ob dieses "internal strength"-Ding wirklich eine komplett andere Körpermechanik ist, wie z.B. Mike Sigman behauptet, oder ob nicht letztlich nur "richtiger" Gebrauch des Körpers dahinter steckt (siehe z.B. Tim Cartmell).

Tim Cartmell hat einen sehr natürlichen Ansatz und beschreibt im Grossen und Ganzen das Gleiche wie Du mit Deinem "richtigen Schlag". Das ist nicht exklusives der "inneren" Kampfkünste.

Sigmans Auslegung von "innerer" Kraft ist sehr Chen Tai Chi Chuan bezogen mit starker Betonung der Tantien Rotation und Store / Release im unteren Rücken.

Sein "Teacher Test" zum Beispiel erfordert diese Rotation, eine kleine Gewichtsverlagerung und eine kleinen Bodydrop am Ende der Bewegung.

Teacher Test: Partner steht aufrecht in stabiler Stellung. Dem Partner wird die flache Hand oder Faust auf die Brust gelegt, der Arm ist komplett gestreckt um cheaten mit der Armuskulatur auszuschliessen. Dann kann man puschen (lange Kraft) was den Partner bewegt, oder "schlagen" (kurze Kraft) was den Brustkorb defomiert eventuell bricht. Das alles ohne die Hand zurückzuziehen oder auszuholen. Als Schlag ausgeführt könnte man das als "0 inch Punch" beschreiben.

Das ist ohne diese spezielle Körpermechanik nur schwer zu schaffen, sonst wird es nur ein einfacher Schubser.

Ich habe diese Anwendung von Körpermechanik ausserhalb der inneren Stile noch nicht gesehen.

Karl-Heinz

DerlangweiligeDaniel
25-06-2004, 12:51
Danke Karl-Heinz!
Dann muss ich wohl doch noch mit Chen-Stil anfangen ;)
Grüße
Daniel

martin.schloeter
25-06-2004, 13:23
Hi,
misch mich mal ein, so als Wing Chun 'ler der gelegentlich Tai Chi "spielt", bischen Pushing Hands, mal Seminar von William C.C.Chen besucht.


Das ist der Punkt, der mich interessiert: Klar kann man den Ball nur mit den Armen werfen, aber das tun in meinen Augen vor allem unkoordinierte Leute. Ich würde einfach gern dahinter kommen, ob dieses "internal strength"-Ding wirklich eine komplett andere Körpermechanik ist, wie z.B. Mike Sigman behauptet, oder ob nicht letztlich nur "richtiger" Gebrauch des Körpers dahinter steckt (siehe z.B. Tim Cartmell).
Wenn ich ewig von "local muscle" lese, der von den "äußeren" Jungs und Mädels benutzt werde, frage ich mich immer, ob die Leute, die sowas sagen, sich nicht einfach auf die schlechtesten Beispiele des "anderen Lagers" beziehen.
Wenn ich mit dem Stock eine diagonale Vorhand schlage, ist mein Arm, abgesehen von der Faust, die die Waffe hält, völlig entspannt, bzw. "lenkt" nur die Kraft, die aus der Rotation der Hüfte entsteht, die letztlich von den Beinen angetrieben wird, also aus dem "ganzen Körper" kommt. 'ne Verwringung des Oberkkörpers habe ich dabei auch.
So sieht für mich ein "richtiger" Schlag aus, auch wenn es natürlich Leute gibt (und zugegebenermaßen neigen Bodybuilder dazu besonders), die einfach nur die Arme benutzen. Aber wie gesagt, haben die in meinen Augen die Motorik (noch) nicht verstanden. Gibt man ihnen eine wirklich schwere Waffe, sieht das häufig schon wieder anders aus.
Viele Grüße
Daniel
Ich denke, dass alle Fraktionen dazu neigen, immer die Schlechtesten des anderen Lagers als Beispiele für "how not to do" zu nehmen. Was mir z.B. beim Kontakt mit div. Tai Chi lern aufgefallen ist, ist genau die umgekehrte Tendenz. Da schlagen viele z.B. Haken, als ob der Arm starr mit dem Körper verbunden wäre. Durch das Einbringen des Körpers kommt da zwar ordentlich Wucht bei raus, aber eben kein schneller harter Schlag.
Kann man so oder so auf allen Seiten Viele finden, die es schlecht machen.

Gruss
Martin

müsliman
25-06-2004, 13:43
nochmal zum topic:

wie kann man als kickboxer ( also kampfsportler, der eher auf externale kraftentwicklung zielt) chi, im sonne von internaler Kraft , aufbauen:

das erinnert mich an das rezept für :

vegetarische rindwürste mit viel schweinefleisch.


my 5 centz:
alle, die auf aüssere kraftentwickung hin trainieren scheitern kläglich beim versuch, innere kraft zu entwickeln ( ausser natürlich das " rosa-wattebällchen-werf-CHI" ) das schliesst sich was aus.( <- beruht auf persönlicher erfahrung)
nicht, dass es grundsätzlich nicht möglich wäre, aber die grundlagen sind so verschieden..... da muss man fleissig umtrainieren und das eine bleiben lassen. sonst wird das nix.

also mein tip:
mach yoga oder qi gong, um ein bisserl entspannter zu werden und trainiere deinen kram ( nicht abwertend) weiter. vergiss einfach alles über "innere" Kraft und "chi". das bringt dich nicht weiter.

Karl-Heinz
25-06-2004, 16:00
Danke Karl-Heinz!
Dann muss ich wohl doch noch mit Chen-Stil anfangen ;)


Brauchst Du nicht. Kauf´ Dir einen langen, schweren Stock und lass Dir von jemandem der es kann zeigen, wie Du dafür trainieren musst. Das ist nicht schwer. Eine spezielle Stockübung bildet die (besonders die untere) Torsomuskulatur auf die passende Weise aus. Wenn der Körper sich daran gewöhnt hat, kann der erarbeitete Impuls der das Stockende beim "Poleshaking" zittern lässt mit der Hand, dem Ellenbogen, der Schulter oder was auch immer übertragen werden.

Karl-Heinz

Karl-Heinz
25-06-2004, 16:06
Hi,
misch mich mal ein, so als Wing Chun 'ler der gelegentlich Tai Chi "spielt", bischen Pushing Hands, mal Seminar von William C.C.Chen besucht.


Hi Martin,

meinst Du das von William C.C.Chen erfundene Tai Chi Boxen mit Boxhandschuhen? Das habe ich bis jetzt nur bei ihm und seinen Schülern so gesehen. Ein Haken ist wie "auf die Armbanduhr gucken" sagt er immer. :)

Karl-Heinz

Klaus
26-06-2004, 00:10
Falsche Bewegungen machen viele, die wie die Verrückten auf "richtige Bewegungen" achten. Dafür gibt's Feedback-Übungen. Mike Sigman ist ein Extremist was die Auslegung von Wahrnehmungen angeht, es gibt eigentlich NIEMANDEN der "nur lokale Muskulatur" benutzt. Die meisten benutzen integrierte Muskulatur nur zu wenig, weil sie in der Mitte keine Kraft besitzen und verhärtete, lahme Muskulatur besitzen.

Das mit dem Medizinball ist übrigens nur in Verbindung mit den langsamen Übungen DAVOR gedacht. Wenn man erst ein Fundament legt, und dann aus dem Körpergefühl heraus "etwas tut", dann kriegt man die Kurve, nicht erst alles richtig und dann alles ohne diese Erfahrung zu machen. Man überträgt die Erfahrung aus der ersten halben Stunde Basistraining auf die praktische Nutzung am Medizinball. Es ging ja auch darum, ein bischen praktische Kraft zu bekommen, und die ist oft ein Kompromiss. Da "schadet" externes Krafttraining nicht, wenn man nicht isolierte Bewegungen übt, außer man übertreibt und schafft ungünstige Voraussetzungen für innere Kraft. Innere Kraft lebt von der Pufferung bestimmter Resourcen, wenn man ein Krafttraining betreibt das erst die Resourcen erschöpft und dann Muskelleistung verlangt, dann erbringt er diese eben ohne die Art die innere Kraft benutzt. Mit "Vorstellung" hat das nichts zu tun, nur mit den unterschiedlichen Möglichkeiten die der Körper hat, unter verschiedenen Voraussetzungen unterschiedliche Mechanismen zu nutzen.

Ich schlage Haken übrigens indem die Körperrotation der Armrotation vorauseilt. Damit reisse ich Leuten die keinen Meter Halsumfang haben den Kopf ab. Allerdings ist das ein externer und kein "interner" Schlag. Der interne Schlag ist so schnell, daß langsame Beweungen dafür nicht geeignet sind. Er setzt erst an einer bestimmten Stelle ein, und dann kontrahieren sich alle möglichen Muskeln gleichzeitig und extrem (teilweise in einer "Kettenreaktion"), ein Teil des Körpers macht den Amboß (und ist praktisch nicht bewegt) und ein anderer expandiert oder zieht sich zusammen. Allerdings habe ich kaum Kontrolle über solche Vorgänge, ich brauche es, und dann kommt es von alleine, oder auch nicht. Ich werfe zum Beispiel einfach auf's Tor, und weil ich es gerne fest hätte, kommt es zu leichten "Zuckungen" mit dem bekannten "Kribbeln" aus Taiji- oder anderen inneren Übungen, nicht so fest wie bei Kampfsituationen, aber genug um ordentlichen Zug zu bekommen. Da denke ich aber nicht über mein "Kua" oder "Qi" nach, sondern ich sehe gerade auf den Torhüter und bin mit Gewinnen wollen und Spaß am Erfolg haben beschäftigt. Und interessanterweise, wenn gerade einer dann simultan am Hals zieht und ich es nicht gesehen habe, ziehe ich den gleich mit, die Kraft lenkt sich automatisch um. Einfach so. Des is so mit den inneren Stilen, die eigene Seele denkt mit und macht einfach.

DerlangweiligeDaniel
26-06-2004, 15:37
Eine Frage an die Experten hätte ich noch zu dem bereits oben erwähnten Xingyi Nei Gong von Wang Ji Wu, weil ich nur das Buch und nicht das dazugehörige Video habe:
Sollten solche Übungen wie z.B. die erste - die Arme kreisen vor dem Körper, parallel zu der Ebene des Oberkörpers (ich hoffe, das ist verständlich) - in Anlehnung an die hier gegebenen Ratschläge so langsam wie möglich ausgeführt werden? Schließlich werden die Übungen als "traditional internal methods of power training" bezeichnet.
Oder geht es eher um dynamische Flexibilität bzw. Bewegen der Gelenke durch ihren kompletten Bewegungsspielraum, was auch in einem Tempo durchgeführt werden könnte, das zwar langsam ist, aber eben nicht an der alleruntersten Grenze kratzt?
Viele Grüße
Daniel

P.S. @ Klaus: Haken schlage ich genau so. Das ist genau die Bewegungsabfolge, die ich am Beispiel des Stockschlages verdeutlichen wollte. Ob man so Schlag 1 und 2 im Kali oder Boxkombinationen antreibt, ist egal, nur ist es nach meiner Erfahrung mit der Waffe leichter zu lernen.

martin.schloeter
26-06-2004, 18:35
Hi Martin,

meinst Du das von William C.C.Chen erfundene Tai Chi Boxen mit Boxhandschuhen? Das habe ich bis jetzt nur bei ihm und seinen Schülern so gesehen. Ein Haken ist wie "auf die Armbanduhr gucken" sagt er immer. :)

Karl-Heinz
Das Tai Chi Boxen deren Linie kenne ich auch oberflächlich - bin da übrigens etwas skeptisch - , aber diese Schlagtechnik wird da wohl allgemein so in der Art trainiert. "Ein hoher Haken ist wie wenn du jemand Shampoo auf den Kopf giessen willst." Glaube aber dass da auch einiges an Fehlinterpretation drin ist. Behaupts mal so kühn als Außenstehender dass das nur eine Ablaufübung ist, um eben zu lernen den Körper für den Schlag zu aktivieren. Denke nicht, dass es verboten ist, auch den Arm relativ zum Körper einzusetzen. Ob diese Schlagmechanik exklusiv für diese Linie ist, offen gesagt keine Ahnung.
Tai Chi ist für mich nur ein anderer Teller auf dem bunten Buffet des Kampfkunst-Zirkus, wo ich gelegentlich mal probiere. ;)
Gruss
Martin

Karl-Heinz
26-06-2004, 19:16
Eine Frage an die Experten hätte ich noch zu dem bereits oben erwähnten Xingyi Nei Gong von Wang Ji Wu, weil ich nur das Buch und nicht das dazugehörige Video habe:
Sollten solche Übungen wie z.B. die erste - die Arme kreisen vor dem Körper, parallel zu der Ebene des Oberkörpers (ich hoffe, das ist verständlich) - in Anlehnung an die hier gegebenen Ratschläge so langsam wie möglich ausgeführt werden? Schließlich werden die Übungen als "traditional internal methods of power training" bezeichnet.
Oder geht es eher um dynamische Flexibilität bzw. Bewegen der Gelenke durch ihren kompletten Bewegungsspielraum, was auch in einem Tempo durchgeführt werden könnte, das zwar langsam ist, aber eben nicht an der alleruntersten Grenze kratzt?


Wie speziell Wang Ji Wu das gemacht hat, weiss ich nicht. Aber Cartmell und andere, die lange in China trainiert haben, sagen immer, dass die alten Meister die Übungen sehr variert haben. Hier meint man ja meist, dass es nur eine richtige Art der Ausführung gibt.

Cartmell sagt auch, dass in vielen "inneren" Stilen Pushups und vor allem Squats in extrem langsamen Tempo zum Programm gehören. Das heisst aber nicht immer extrem langsam oder immer im Tempo einer Tai Chi Form zum Beispiel. Es kommt darauf an, was man trainieren will. Wenn Du zum Beispiel den extrem langsamen 1 Minuten Liegestütz machst und dann aufstehst und lockere, leichte Schläge in die Lüft machst, merkst Du was diese Art der Übung trainiert. Die Hände bewegen sich mühelos, fast von selbst. Die Kunst ist es, dieses Gefühl mit der Zeit ohne diese Vorbereitung zu erhalten. Es gibt aber auch andere Wege um sowas zu erreichen, die meisten davon benötigen aber viel mehr Zeit.

Wenn Du Fragen zum Xing Yi Neigong Buch das Cartmell übersetzt hat hast, schreib´ ihm einfach eine Email: shenwu@verizon.net

Er ist sehr nett, Ich habe immer Antwort bekommen.

Grüße,
Karl-Heinz

Klaus
27-06-2004, 11:21
Vorsicht, es müssen nicht IMMER alle Übungen langsam gemacht werden. Manche müssen durchaus in normalem Tempo gemacht werden. Manche Formen kann man sowohl langsam als auch schnell machen, manche Bewegungen gehen langsam aber nicht. "Walk"- und Lockerungsübungen müssen schon so gemacht werden daß der Schwung auch die gewünschte Wirkung hat. Schnelle Übungen integrieren die Bewegungen auf der Ebene des anwendungsgesteuerten Tuns, also das Körpergefühl für Normalgeschwindigkeit. Da müssen sich auch die synchronen Bewegungen aufeinander abstimmen, schliesslich wirken Bewegungen der Arme auf den Oberkörper, der auf die Beine, usw.

Der Effekt der langsamen Bewegung wirkt teils aufgrund physiologischer Effekte (das merkt man wenn man einfach mal so langsam wie es geht die Hände hebt), teils weil das Körpergefühl für lange Zeit dominant ist.

Bebi
04-07-2004, 18:38
Aber nein, auffe Fresse hauen ist mitnichten meine Absicht,bin auch kein aktiver Wettkampfsportler.War vielleicht auch nicht ganz ausführlich meine Frage,natürlich geht es mir nicht nur um schlagkraft sondern auch um Reaktion und Bewegungsgeschwindigkeit allgemein und innere ruhe.damit man einer Provokation eben nicht immer gleich mit aufe Fresse hauen begegnet.

Bebi
04-07-2004, 18:54
nochmal zum topic:

wie kann man als kickboxer ( also kampfsportler, der eher auf externale kraftentwicklung zielt) chi, im sonne von internaler Kraft , aufbauen:

das erinnert mich an das rezept für :

vegetarische rindwürste mit viel schweinefleisch.


my 5 centz:
alle, die auf aüssere kraftentwickung hin trainieren scheitern kläglich beim versuch, innere kraft zu entwickeln ( ausser natürlich das " rosa-wattebällchen-werf-CHI" ) das schliesst sich was aus.( <- beruht auf persönlicher erfahrung)
nicht, dass es grundsätzlich nicht möglich wäre, aber die grundlagen sind so verschieden..... da muss man fleissig umtrainieren und das eine bleiben lassen. sonst wird das nix.

also mein tip:
mach yoga oder qi gong, um ein bisserl entspannter zu werden und trainiere deinen kram ( nicht abwertend) weiter. vergiss einfach alles über "innere" Kraft und "chi". das bringt dich nicht weiter.
Da kann ich dir nicht ganz Recht geben.War sehr fleißig und habe mich mit diesem Thema angeregt durch die vielen guten tips sehr beschäftigt.
Bruce Lee beschreibt das fließen des chis in hände und arme ganz gut in einem seiner Bücher.Natürlich ist chi gong super um erst mal zu spüren was das Chi ist,und für Entspannung und Ruhe auch optimal.Aber wenn man versucht wirklich über die vorstellungskraft in den zb Arm zu lenken verändert sich der schlag schon-oder auch die Atmung-da haben mir auch die langsamen übungen viel gebracht. Und zB der gerade Jab von Bruce war ja doch der geraden im boxen sehr ähnlich ,oder?

JetLag
10-08-2004, 09:01
Wenn Du Fragen zum Xing Yi Neigong Buch das Cartmell übersetzt hat hast[...]
Gibts das Buch bei Amazon? Mit Neigong und Cartmell findet sich z.B. nur "A Study of Taijiquan" oder "Practical Chin Na".

Gruß Jet

Karl-Heinz
10-08-2004, 09:37
Gibts das Buch bei Amazon? Mit Neigong und Cartmell findet sich z.B. nur "A Study of Taijiquan" oder "Practical Chin Na".

Gruß Jet

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/0865681740/

JetLag
10-08-2004, 10:00
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/0865681740/
Danke.
135 Euro :ups: Das ist doch mal was.

Karl-Heinz
10-08-2004, 11:21
Danke.
135 Euro :ups: Das ist doch mal was.

da versucht einer sein Gebrauchtes teuer zu verkaufen. Einfach etwas warten, bis die Neuauslage da ist.

JetLag
10-08-2004, 11:44
da versucht einer sein Gebrauchtes teuer zu verkaufen. Einfach etwas warten, bis die Neuauslage da ist.
Ich habs bei BOL gefunden. Da isses doch etwas günstiger.
Wann soll denn die Neuauflage kommen?