Wo ein Wille dort auch ein Weg!!! [Archiv] - Kampfkunst-Board

PDA

Vollständige Version anzeigen : Wo ein Wille dort auch ein Weg!!!



Hawk222
08-02-2014, 21:05
Hi Leute

Ich sitze im Rollstuhl und betreibe seit einigen Jahren Krav Maga based self defense. Bin selbst Assistenzinstruktor. Ich habe versucht Menschen mit Behinderung dazu zu bewegen zum Training zu kommen Da kam dann das geht ja nicht weil man ja im Rolli sitzt weil 10:30 am WE viel tu früh ist für ein Training ect. Hier ein paar Fotos als Gegenbeweis.

https://www.facebook.com/photo.php?fbid=265169326976285&set=pcb.265171856976032&type=1&theater

https://www.facebook.com/photo.php?fbid=265169550309596&set=pcb.265171856976032&type=1&theater

Wie sind eure Erfahrungen bei solchen Sachen?
Habt ihr Lösungsansätze gefunden um Menschen mit Behinderung zum Training zu motivieren?

Freue mich auf eure Antworten!!

Mahmut Aydin
09-02-2014, 11:16
als nicht interessierter würde ich mich das auch doppelt überlegen ob ich mir die mühe machen um 10.30 anzutanzen..

Hawk222
09-02-2014, 16:08
als nicht interessierter würde ich mich das auch doppelt überlegen ob ich mir die mühe machen um 10.30 anzutanzen..

Is natürlich ein Argument! Andererseits bekomme ich von sehr vielen Behinderten im Gespräch zu hören uns werden in der Stadt keine Aktivizäten angeboten und wir werden nirgendwo integriert.

Ich weiß aus eigener Erfahrung dass allein meine Fitness Steigerung für mich das Training gerechtfertigt hat. Wobei die Mentalen Effekte um ein Vielfaches höher sind. Ich bin ausgeglichener stressresistenter ect.
Da ich anWerktagen sehr schwer trainieren kann muss ich es am WE machen.

Danke und lg

Mahmut Aydin
09-02-2014, 19:39
nunja, wir haben einige menschen mit körperlichen behinderungen bei uns, einige sind lange da einige nicht, einige sind immernoch da einige kommen für ne woche.

das ist aber bei denen die keine haben auch so..

man muss auch bock auf den sport haben egal obs teamsport oder zweikampfsport ist. wenn man wirklich den fokus setzt leute zum sport zu bekommen muss man manche mit mehr als sportlicher ausgelassenheit anwerben.

bei uns gabs einen großen zuwachs an teilnehmern, als wir über mehrere versuche damit beschäftigt waren trainingszeiten für möglichst alle gut zu legen.
daran könnte man als erstes arbeiten.

dazu haben wir noch versucht ein umfangreiches spektrum an qualifizierten angeboten zu bekommen. einige haben bock auf ein fitnesstraining mit viel bewegung und rhytmus, paar wollen fighten, paar wollen pumpen.
da könnte man auch was dran machen.

und natürlich die persönlichkeit einfach anzukurbeln. mit selbstbewusstem auftreten und tollem charisma kann man menschen oft zu einem bewegen.
oftmals haben körperlich behinderte (besonders kinder und jugendliche) einfach kein selbtvertrauen für so etwas. sie fühlen sich ausgegrenzt oder werden bemittleided was sie auch merken. da kann eine gute trainingsatmosphäre auch was dran machen.


leider keine großartigen tipps, aber vlt ein paar anregungen.

Aikempo
09-02-2014, 20:01
Ganz ehrlich: Die Trainingszeiten sind wirklich ein triftiger Grund gegen das Training. Ich habe in meiner ersten Zeit als Trainer eine Samstag-Vormittag-Stunde bekommen. Ein Dreiviertel Jahr lang bin ich wegen einem einzigen Schüler zum Unterricht gefahren. Als ich dann eine Montag-Abend-Stunde übernahm, vergrößerte sich mein Kurs schlagartig um 900 Prozent.

Das Training mit und für Menschen mit Behinderung ist leider immer noch ein sehr spezielles Angebot. Nur weil es das Angebot gibt, rennen uns die Interessenten gleich die Tür ein. Mein Angebot beispielsweise gibt es jetzt seit 14 Jahren. Es ist noch immer das einzige dieser Art in der Landeshauptstadt und fast das einzige im gesamten Bundesland. Und trotzdem sind über die ganze Zeit nie mehr als ein halbes Dutzend Sportler/innen mit Handikap gleichzeitig im Unterricht. Das entspricht etwa der Hälfte der Teilnehmer/innen im Kurs (wir trainieren 100 Prozent inklusiv).

Erwarte nicht zu viel, Hans. Das Beste, was dir passieren kann, ist Mundpropaganda. Wenn du erstmal ein paar Schüler begeistert hast, bringen sie dir neue Interessenten.

Viele Grüße
Dirk

HolgerSVB
09-02-2014, 23:19
Da kann ich Dirk nur uneingeschränkt beipflichten!
Gruß

Holger

Hawk222
10-02-2014, 01:00
Danke ers mal euch allen für eure Beitrege. Um den kleinen Irtum aufzuklären der Hans is mein Instruktor. der voll gehfähig ist Ich bin der Mehdin, sein im Rolli sitzender Assi Instruktor. Ok ich wanke auch auf Krücken durch die Welt :)
Ich bin ach mit den angesprochenen Dingen Durchaus vetraut mangelndes Selbstbewusstsen usw.
Ich hab die Erfahrung gemacht das man um inegriert zu werden den ersten Schritt machen muss und es finden sich Menschen die dich in die Gruppe einführen ales andere is dann von einem selbst abhängig.

ZumThema bemitleiden: Ich trainiere auch mit normal gehenden und die behandeln mich normal inklusive hauen und gehauen werden beidseits . Da hab aber ich auch mit Ihnen hingearbeitet.

Zum Thema Vielfalt im Training: Wir bieten jede Menge an stelle beinteresse gern den link rein

Trainingszeiten ändern und anpassen is eine sehr schwere Geburt wil alle Instruktoren enen Job haben bzw. in der Uni sind.

HolgerSVB
10-02-2014, 10:47
Hallo!
Mit Deinem Tun und Anspruch bist Du nicht allein.
Ich war mit einer Schülerin bei einer absolut nicht barrierefreien Veranstaltung in Dänemark ( Aktive Förderung Behinderter Menschen e.V. - Friends in the Art in Dänemark (http://aktive-foerderung-behinderter-menschen.de/de/Mitten-drin-und-immer-dabei-_/) ). Das ging sehr gut. Es ist wie Du sagst: Man muss selber etwas tun um integriert zu werden.
In diesem Sinne: Weiter so!
Gruß

Holger

Terao
10-02-2014, 11:41
Grade mal nachgesehen:
In Deutschland leben etwa 8,6 Millionen Menschen mit einer anerkannten Behinderung.
Drei Viertel älter als 55 Jahre

Erwartungsgemäß kommen Behinderungen bei Personen im fortgeschrittenen Alter häufiger vor als bei jüngeren Menschen. Gut ein Viertel (28 Prozent) der schwerbehinderten Menschen sind 75 Jahre und älter. Etwa die Hälfte (46 Prozent) gehört der Altersgruppe zwischen 55 und 75 Jahren an. Dagegen fällt der Anteil der unter 18-Jährigen mit vier Prozent gering aus.

Jeder Vierte mit höchstem Grad der Behinderung

Von den amtlich anerkannten schwerbehinderten Menschen leidet rund ein Viertel unter sehr schweren Beeinträchtigungen. Bei 1,7 Millionen Personen haben die Versorgungsämter ein GdB von 100 festgestellt (25 Prozent). Der geringste Grad von 50 wurde zwei Millionen schwerbehinderten Menschen zuerkannt (30 Prozent).

Meist krankheitsbedingte Behinderung

In 82 Prozent aller Fälle verursachte eine Krankheit die Behinderung. Bei 4 Prozent ist die Behinderung angeboren. Und bei 2 Prozent ist die Ursache ein Unfall oder eine Berufskrankheit. Der Rest (knapp 10 Prozent) entfällt auf sonstige, mehrere oder ungenügend bezeichnete Ursachen.

Körperliche Behinderungen überwiegen

Insgesamt machen die körperlichen Behinderungen den überwiegenden Teil der Behinderungen aus (64 Prozent). Als häufigste Art der Behinderung ist die Beeinträchtigung innerer Organe und Organsysteme zu nennen (25 Prozent). Danach kommen Fälle mit Funktionseinschränkungen der Gliedmaßen (14 Prozent). Bei 13 Prozent sind Wirbelsäule und Rumpf betroffen.

Neurologische Störungen liegen bei 9 Prozent der schwerbehinderten Menschen vor. Bei 10 Prozent sind geistige oder seelische Behinderungen diagnostiziert. Bei den übrigen Personen (17 Prozent) ist die Art der schwersten Behinderung nicht ausgewiesen.

Ferner sind 5 Prozent Blinde und Sehbehinderte sowie 4 Prozent Sprach-, Gehör- oder Gleichgewichtsgeschädigte als schwerbehinderte Menschen amtlich anerkannt.Quelle: http://www.bundesregierung.de/Content/DE/StatischeSeiten/Breg/ThemenAZ/BehinderteMenschen/behinderte-2007-07-05-zahlen-daten-fakten.html

Sooo viele gehbehinderte Menschen unter 55 (bzw. 75) gibt es also schon insgesamt gar nicht in Deutschland. Und von denen werden bestimmt auch nicht mehr ein Interesse an KK haben als in der restlichen Bevölkerung (wo KKs ja ebenfalls eher ein Randphänomen sind). Denke, es ist schon anhand der Basisrate der potenziellen Interessenten an einem so speziellen Angebot ganz normal, dass da nur seltenst größere Gruppen zustande kommen. Es sei denn, man baut gemischte Gruppen auf.

Hawk222
10-02-2014, 15:00
Grade mal nachgesehen: Quelle: Bundesregierung | Zahlen - Daten - Fakten (http://www.bundesregierung.de/Content/DE/StatischeSeiten/Breg/ThemenAZ/BehinderteMenschen/behinderte-2007-07-05-zahlen-daten-fakten.html)

Sooo viele gehbehinderte Menschen unter 55 (bzw. 75) gibt es also schon insgesamt gar nicht in Deutschland. Und von denen werden bestimmt auch nicht mehr ein Interesse an KK haben als in der restlichen Bevölkerung (wo KKs ja ebenfalls eher ein Randphänomen sind). Denke, es ist schon anhand der Basisrate der potenziellen Interessenten an einem so speziellen Angebot ganz normal, dass da nur seltenst größere Gruppen zustande kommen. Es sei denn, man baut gemischte Gruppen auf.

Muss ja nicht KK sein. Es gäbe noch RAKKA Zumba verschiedene Fitnessprogramme auch für Senioren. Da der Cheftrainer im Brotberuf Artzt ist gibts sogar zugeschnittene Programme.