Vollständige Version anzeigen : Karate eine Randsportart selbst im Kampfsport bzw. in den Kampfkünsten?
Karate Kid 2.0
15-02-2014, 18:43
Freunde, mir ist schon vor einigen Monaten aufgefallen, dass Karate-Gruppen, -sparten, -abteilungen oder wie auch immer man die Trainingsgruppen nennen mag, meistens relativ wenige Teilnehmer haben. Wo ich zum Beispiel Karate trainiere, gibt es auch Ju Jutsu, Hapkido, Taekwondo, Luta Livre und Systema. Im Karate haben wir einen Trainer, der einen guten Ruf innerhalb des Wado-Ryus hat und selbst persönlichen Kontakt zu den engsten lebenden Nachkommen Otsukas hat. Komischerweise konnte ich aber in sehr vielen Vereinen beobachten, dass die anderen Angebotenen Kampfkünste viel mehr Teilnehmer haben, als Karategruppen. Ja, ich fand sogar einige Vereine, wo es in den Nicht-Karate-Gruppen einen Neuaufnahmestopp gab, da die Gruppe sonst zu voll werden würde und ein normales Training dann nicht mehr möglich ist. Im Karate konnte ich bis jetzt immer nur beobachten, dass die zahl der Teilnehmer begrenzt war. Nicht weil man nur begrenzte Teilnehmerzahlen hatte, sondern weil am Karate wenig Interesse besteht.
Wie sind eure Beobachtungen und was meint ihr, wo dran es liegt, dass Karategruppen anscheinend keinen großen Interessentenkreis haben?
- Bushido - "Can Full Contact Save Karate?" (http://shidokan.com/bushido-can-full-contact-sa/)
Tja der Karate Hype ist halt schon ein paar Jahrzehntchen vorbei. Heute ist halt eher Krav Maga,MMA, BJJ in.
Außerdem hat Karate auch einen Haufen strukturelle Probleme, neben dem Imageproblem.
Karate Kid 2.0
15-02-2014, 19:14
- Bushido - "Can Full Contact Save Karate?" (http://shidokan.com/bushido-can-full-contact-sa/)
Tja der Karate Hype ist halt schon ein paar Jahrzehntchen vorbei. Heute ist halt eher Krav Maga,MMA, BJJ in.
Außerdem hat Karate auch einen Haufen strukturelle Probleme, neben dem Imageproblem.
Dann bin ich wohl altmodisch, denn ich finde MMA total scheiße und BJJ ist für mich auch nichts mehr als eine andere Auslegung des Judos. Und Judo finde ich genau so schön, wie MMA :o
Der Hype der 70er ist vorbei
Ist halt der Lauf der Zeit. Hat ja nichts mit einer Wertung zu tun. In 10 Jahren wird man sich bspw. für Krav Maga genausoviel interessieren, wie heute für wing chun sowie alternative Schreibweisen.
Delorean
15-02-2014, 19:29
Alles hat seine Zeit, und die Zeit zerstört alles!
Die Zahlen sagen eigentlich anderes: Im Grapplingforum ging gerade vor ein paar Tagen rum, dass der DKV in seinen Mitgliederzahlen erstmals den DJB überflügelt hat. Karate ist unverändert eine DER großen, mitgliedstarken Kampfkünste in Deutschland.
Das verteilt sich halt auf viele Vereine. Und, klar, ein bißchen hat man (und wird man weiterhin) auch Federn lassen müssen, angesichts der immer breiter werdenden KK-Angebotspalette (der nunmal nur ein begrenztes und auch nur begrenzt erweiterbares Feld von KK-Interessenten entgegensteht). Denke aber, dass sich auch in naher und ferner Zukunft immer auch viele finden werden, die sich beim Karate besser aufgehoben fühlen als bei (hier einsetzen, was auch immer dann gerade "trendy" ist). So wie Du ja auch offensichtlich. Die Entscheidung für oder gegen ne KK ist letztlich doch eine recht individuelle Geschichte, vor allem, wenn die Leute langfristig dabeibleiben sollen. Trendhype alleine hält Leute nie lange (über viele Jahre/Jahrzehnte) bei der Stange. Denke, gerade diesbezüglich werden sich die "Schnell SV-fähig"-Geschichten auch noch mal umschauen.
ps.: Wenn Du wirklich mal ne Rand-KK sehen willst, dann schau Dir mal eine der (wenigen) Kendo- oder Kyudo-Abteilungen in Deutschland an. Die können gar nicht außer Mode kommen, weil sie nie in Mode waren. Und selbst DIE werden wohl nicht mehr aussterben. ;)
AkushonWasi
15-02-2014, 19:54
Naja die erste Kampfkunst, die man bei Nachfrage genannt bekommt ist ja doch meist Karate. Freunde oder Bekannte fragen bei unbekannten KK "ist das sowas wie Karate" und ich habe mich mittlerweile auch damit abgefunden, dass sie sagen, dass ich Karate mache (obwohl schon mehrfach erwähnt das dem nicht so ist). Karate gibt es eigentlich in jeder Stadt. Ich denke das spricht schon für sich.
Karate Kid 2.0
15-02-2014, 20:34
Naja die erste Kampfkunst, die man bei Nachfrage genannt bekommt ist ja doch meist Karate. Freunde oder Bekannte fragen bei unbekannten KK "ist das sowas wie Karate" und ich habe mich mittlerweile auch damit abgefunden, dass sie sagen, dass ich Karate mache (obwohl schon mehrfach erwähnt das dem nicht so ist). Karate gibt es eigentlich in jeder Stadt. Ich denke das spricht schon für sich. Also ich muss 60km fahren, da es bei mir in der Nähe nicht überall Karate gibt. Ich sehe es eher bei Judo so, dass dass wirklich jeder kennt und es das in jedem Kaff gibt.
Der Hype der 70er ist vorbei, aber sehr wahrscheinlich waren es damals - als Karate noch als "gefährlich" galt - sogar eher weniger Ausübende als heute. Eine Rand-KK ist es ganz bestimmt nicht. Vielleicht wäre es besser, wenn es eine wäre - zumindest haben wir doch an diversen Beispielen sehen können, dass es einer KK oftmals gar nicht gut tut, sich über den Globus auszubreiten wie nix gutes ...
Also ich muss 60km fahren, da es bei mir in der Nähe nicht überall Karate gibt. Ich sehe es eher bei Judo so, dass dass wirklich jeder kennt und es das in jedem Kaff gibt.
Das ist aber ungewöhnlich. In Essen beispielsweise gibt es unzählige Karategruppen, aber z.B. Kendo gibt es gar nicht.
Vielleicht wäre es besser, wenn es eine wäre - zumindest haben wir doch an diversen Beispielen sehen können, dass es einer KK oftmals gar nicht gut tut, sich über den Globus auszubreiten wie nix gutes ...Heißt noch lange nicht, dass da umgekehrt ein Schuh draus wird. Man kann auch aus ner Randsportart Mist bauen. :)
Heißt noch lange nicht, dass da umgekehrt ein Schuh draus wird. Man kann auch aus ner Randsportart Mist bauen. :)
In der Tat - den Umkehrschluss wollte ich auch nicht gezogen wissen. :) Aber in der Masse ist McDojo-Mist ja schon fast garantiert.
In der Tat - den Umkehrschluss wollte ich auch nicht gezogen wissen. :) Aber in der Masse ist McDojo-Mist ja schon fast garantiert.Ehrlich gesagt, trotz allen berechtigten oder unberechtigten Kritikpunkten würde ich den durchschnittlichen deutschen Judoverein tausendmal eher empfehlen, als all die kleinen, individuellen bspw. MAA-I-nahen KK-Grüppchen, die seit Jahren wie Pilze aus dem Boden schießen. :D
Von neu entstandenen Grüppchen ums japanische Schwert ganz zu schweigen. Die kommen fast schon mit ner 100%igen Mistgarantie.
Fazit für mich daraus: Eine Gruppe kann auch ZU klein und unabhängig sein. ;)
Von neu entstandenen Grüppchen ums japanische Schwert ganz zu schweigen. Die kommen fast schon mit ner 100%igen Mistgarantie.
Lass mich raten ... "Goshinkan Ryu"?
Lass mich raten ... "Goshinkan Ryu"?Das ist nur ein Beispiel von vielen. Und alle zeigen sie, wie weit man sich in der Tat verlaufen kann, wenn über und neben einem nur der blaue Himmel thront, und unter und neben einem nur NOCH unwissendere Leute rumspringen.
Vielleicht kommt daher meine offenbar für dieses Forum ungewöhnlich positive Einstellung zu (wenigstens halbwegs vernünftigen) Verbänden.
Dass die Karatevereine ausbluten beobachte ich schon seit einigen Jahren. Die Gruppen werden zumindest hier in Hamburg vielerorts immer kleiner. Wo ich vor 5 Jahren noch 30 Leute beim Training sah, wenn ich mal zu Gast vereinsfremd trainierte, steht man heute mit 8 Leuten vorm Trainer. Ich empfinde das als sehr frustrierend, da für mich der Spaß beim Training auch sehr stark mit der Gruppe zusammenhängt und ich immer mehr das Gefühl habe, für mich alleine Sport zu treiben.
Ein anderes Phänomen, dass ich noch stärker beobachte: Die Gruppen überaltern immer mehr! Die Kindergruppen sind oft gut besucht, trotz starker Fluktuation, aber Jugendliche oder junge Erwachsene sehe ich in den Vereinen so gut wie überhaupt nicht mehr. Zwischen 14 und mitte 20 klafft eine gähnende Lücke und ab Mitte 30 aufwärts wird es dann allmählich wieder mehr. Auch das hat dazu geführt, dass ich mich zunehmend aus dem "Mainstream-Karate" zurückgezogen habe. Früher bin ich gerne in befreundete Vereine gegangen, habe als Gast mittrainiert oder wurde auch mal eingeladen, selbst das Training zu leiten. Heute macht mir das einfach keinen Spaß mehr, weil ich hauptsächlich mit Leuten in der Halle stehe, die fast doppelt so alt sind wie ich.
Es ist merkwürdig. Beim Taekwondo hingegen stehen 40+ Leute in einer halb so großen Halle.
Karate ist halt im Mainstream flächendeckend langweiliger Murks. Kata hier, Kihon da und sobald es mal kracht kommt der Sänsai und moniert fehlende Kontrolle und erklärt mit dem erhobenen Zeigefinger: "Karateka greifen niemals nie an, sie verteidigen sich nur!". Logisch, dass man sich mit der Schiene auf lange Sicht Bataillone von Kriegsrentnern heranzüchtet, während die Jungspunde sich der Massenflucht in so ziemlich jeden x-beliebigen anderen Sport eingliedern. Kommt dann unsereiner und will etwas zackigeres Karate machen, steht die Halle plötzlich wieder voll aber der Vorstand schmeißt einen raus, weil man "kein Karate" macht, mit seinem "militanten Scheiß woanders hingehen soll" oder sich die altgediegenen Danträger schlichtweg übergangen und überrumpelt fühlen.
Es ist ein Dilemma. Dabei ist Karate so ein toller Sport, wen man ihn nicht wie Reha-Training für Bewegungslegastheniker aufzieht! In den 70ern war selbst das pöhse Breitensport-Shôtôkan knallhart und Aua gehört dazu. Was ist passiert?
lG
L.
Karate Kid 2.0
16-02-2014, 00:12
Die Gruppen werden zumindest hier in Hamburg vielerorts immer kleiner. Das ist hier auch so. Ganz stark lässt es sich am Karate beobachten und hier nahezu ausschließlich bei den alten traditionellen vier großen Ryus. In meiner Ecke scheint es aber so zu sein, dass das Kickboxen und das Thaiboxen groß im Kommen ist, wobei Kichboxen wohl noch beliebter als Thaiboxen zu sein scheint.
Wo ich vor 5 Jahren noch 30 Leute beim Training sah, wenn ich mal zu Gast vereinsfremd trainierte, steht man heute mit 8 Leuten vorm Trainer. Mit 19 war ich Mitglied in einem Kampfsportverein. Zu dieser Zeit, was noch keine 10 Jahre her ist, war die Gruppe in Bezug auf die Hallengröße brechend voll. Wir trainierten im Schnitt mit 18 bis 20 Mann. Letzten Sommer habe ich diesen verein mal wieder besucht und mittrainiert. Neben mir und dem Trainer waren fünf weitere Vereinsmitglieder anwesend. Davon drei deutlich älter als 40. Nach dem Training fragte ich meinen alten Trainer, wie viele Leute er im Schnitt trainiert. Seine Antwort war: "Durchschnittlich 4 bis 7, aber manchmal stehe ich auch mit einer Person alleine auf der Matte. Dann gibt es halt Einzelunterricht".
Ich empfinde das als sehr frustrierend, da für mich der Spaß beim Training auch sehr stark mit der Gruppe zusammenhängt und ich immer mehr das Gefühl habe, für mich alleine Sport zu treiben. Ich bin eher der Einzelgänger, aber ich muss auch sagen, dass Sport mit mehreren mehr Spaß macht. Auch wenn ich privat lieber alleine bin und meine Ruhe habe!
Ein anderes Phänomen, dass ich noch stärker beobachte: Die Gruppen überaltern immer mehr! Stimmt! Im oben angesprochenen verein war vor zu meiner Trainingszeit der größte Teil der Vereinsmitglieder zwischen 15 und 19 Jahre alt. Heute ist es dort geschätzt 40 Jahre und wo ich Karate Trainiere, liegt das Durchschnittsalter bei über 50 Jahren.
Die Kindergruppen sind oft gut besucht, trotz starker Fluktuation, aber Jugendliche oder junge Erwachsene sehe ich in den Vereinen so gut wie überhaupt nicht mehr. Zwischen 14 und mitte 20 klafft eine gähnende Lücke und ab Mitte 30 aufwärts wird es dann allmählich wieder mehr. Ich denke, dass es zu einen daran liegt, dass das normale Kampfkunsttraining die jungen Leute nicht mehr interessiert, da es zu altbacken ist. Der Ablauf Angrüßen-Warmmachen-Stretching-Kihon-Kata-Kumite-Abgrüßen-Schluss ist halt ehrlich gesagt nicht gerade Abwechslungsreich. Auf der anderen Seite gebe ich auch den sogenannten Werteverfall die Schuld. Während man vor wenigen Jahren die Jugend zum größten Teil noch Draußen verbrachte, verbringen immer mehr Jugendliche ihre freie Zeit vor dem Computern und Konsolen oder in Discos. Meine Generation ist eher ein Mittelding zwischen Computergeneration und "traditioneller Jugend", aber dass was nur wneige Jahre danach kam, ist komplett anders. In der Freizeit zählen nur noch Computer, Internet, Videospiele, Saufen und ****en.
Es ist merkwürdig. Beim Taekwondo hingegen stehen 40+ Leute in einer halb so großen Halle. Bei mir ist das auch wieder ganz anders. In einem verein gibt es in der Taekwondo-Gruppe nur noch ein aktives Mitglied. Die andere Taekwondo-Gruppe ist auch nicht gerade wirklich groß, hat aber beim Training eigentlich immer mehr als 12 Leute anwesend.
Karate ist halt im Mainstream flächendeckend langweiliger Murks. Kata hier, Kihon da und sobald es mal kracht kommt der Sänsai und moniert fehlende Kontrolle und erklärt mit dem erhobenen Zeigefinger: "Karateka greifen niemals nie an, sie verteidigen sich nur!". Logisch, dass man sich mit der Schiene auf lange Sicht Bataillone von Kriegsrentnern heranzüchtet, während die Jungspunde sich der Massenflucht in so ziemlich jeden x-beliebigen anderen Sport eingliedern. Kommt dann unsereiner und will etwas zackigeres Karate machen, steht die Halle plötzlich wieder voll aber der Vorstand schmeißt einen raus, weil man "kein Karate" macht, mit seinem "militanten Scheiß woanders hingehen soll" oder sich die altgediegenen Danträger schlichtweg übergangen und überrumpelt fühlen. Das einzige, was mich stört ist, dass immer wieder gepredigt wird, dass ein Kampfkünstler niemals angreift. Ok, das stimmt ja in der regel auch, aber sind wir doch mal ehrlich. Es heißt nicht umsonst Kampfkunst bzw Kampfsport! Ich will damit nicht sagen, dass man jede Auseinandersetzung eskalieren lassen und provozieren soll, aber im Bezug auf das Training sehe ich es ganz anders. Ich mache, genau so wenig wie die meisten anderen, Karate nicht um mich geistig weiterzuentwickeln. Wenn ich das will, dann Besuche ich irgendwelche Yoga-, Meditations- oder Personal-Coaching-Veranstaltungen.
Ich glaube, es ist ein grundsätzliches Thema und sehr vielfältig.
Es hat nichts mit dem Karate oder der Jugend von heute zu tun.
Zum Beispiel ist das Freizeit-Angebot umfangreicher geworden und man ist bereit auch mehr dafür zu bezahlen (bzw. die Eltern).
Der preiswerte Karate-Verein um die Ecke muss nicht mehr die einzige Möglichkeit sein.
Papa/Mama wollen das Beste und nicht mehr nur einfach eine Beschäftigung für ihre Kinder.
Schützenvereine, Feuerwehren, Sportvereine - alle haben diese Problem.
Von Aussagen wie
In der Freizeit zählen nur noch Computer, Internet, Videospiele, Saufen und f****.
halte ich gar nichts.
Es fehlen nicht nur "jüngere" Teilnehmer - es fehlen auch "ältere" Übungsleiter/Kursleiter etc...
Dabei müsste der demografische Wandel eigentlich letztere aufwachsen lassen.
Die Arbeitswelt/die Arbeitszeiten tragen ebenfalls dazu bei, dass Vereine sterben.
Schichtdienst/unregelmäßige Arbeitszeiten/späte Arbeitszeiten war früher in vielen Gegenden - in vielen Berufen - eher die Ausnahme.
Lange Fahrtzeiten zur Arbeit (und zurück) auch. (2,5 Std. Pendelzeit gelten als zumutbar.)
Heute arbeiten Menschen im Einzelhandel irgendwo zwischen 05:30 und 00:00 Uhr.
usw...
Gruß
Yen Li
MichaelII
16-02-2014, 09:20
Bin ich ein bisschen anderer Meinung @Yen_Li
Einerseits liegt es am Karate selbst, es hat halt Konkurenz bekommen, vor 30 Jahren war es halt fast die einzige schlagende KK außer Boxen... Auch ist das Karate-Training, eigentlich eine Erziehungsmethode im Karate, in der heutigen Zeit des schnellen Zappens nicht mehr angesagt, andere KKs machen Trainingseinheiten in der Disco in Freizeitkleidung und versprechen Fähigkeiten nach kürzester Zeit. Als Jugendlicher mit anderem Zeitgefühl ist das ein wichtiger Punkt.
Auch ist es schon Fakt, daß die Jugend nicht mehr so häufig rausgeht. Wenn ich mir zur Schulzeit die Bushalte anschaue, denke ich manchmal in meiner Gegend Invasion, wo kommen die her? Irgendwie ist jeder Fußballfan, aber die Vereine können fast kein Jugendtraining machen und müssen es mit Nachbarvereinen zusammenlegen, weil zuwenig kommen.
Man muss nur mal im Web nachsehen, wieviel Zeit durchschnittlich auf welchen Medienkonsum verteilt ist. Und dann zusammenrechnen. Diese Zeit fehlt den Jugendlichen heute fürs Trainig, vor 20 Jahren musste man diese Zeit irgendwie füllen...
Allerdings ist das nicht die Schuld der Jugendlichen...
Die anderen Punkte, Liberalisierung der Arbeitswelt usw. tragen natürlich auch dazu bei, nicht zu vergessen die Ganztagsschulen / Nachmittagsangebote...
Grüße
Huangshan
16-02-2014, 10:29
Meine Sichtweise:
Kampfsport/Kampfkunst war in Deutschland schon immer eine Randsportart.
Wenn man sich die Geschichte der asiatischen Kampfkünste in D,der BRD anschaut so sieht es folgendermassen aus:
1. Judo war die erste asiatische Kampfkunst/sport der zuerst nach 1900 von Militär,Polizei usw.(Nahkampf) und später auch von Zivilisten in D ausgeübt wurde.
In Deutschland wurde Judo erst 1920 richtig bekannt, als Alfred Rhode in Frankfurt/Main den Ersten Deutschen Judo-Club gründete. Ihm folgten der Erste Berliner Judo-Club (1922) und der Judo-Club Wiesbaden.
2. Karate kam in den 50 ern in die BRD :
Im Jahre 1957 führte Jürgen Seydel (geb. 12.09.1917) die Kampfkunst Karate in Deutschland ein. Der Judoka Seydel wurde durch einen Lehrgang mit den Karate-Großmeistern Mirakami und Mochizuki in Südfrankreich dazu inspiriert, am 01.04.1957 das erste Karate Dojo Deutschlands, den "Budokan Bad Homburg", zu gründen. Bereits zwei Jahre später legte er die Prüfung zum ersten Dan ab und blieb bis zum Jahre 1965 der einzige Danträger Deutschlands. Auf seine Initiative wurde am 27.07.1961 der erste Karate Verband Deutschlands, der Deutsche Karate-Bund (DKB), gegründet.
3. In der Mitte der 60er wird Akido durch Katsuaki Asai---Gerd Wischnewski in der BRD bekannt,eingeführt.
4. Später in den 60ern folgte eingeführt durch koreanische Meister, Gastarbeiter Taekwondo,Hapkido
5. Durch den Bruce Lee /Eastern Boom in den 70 ern kamen einige Kung fu Stile in die BRD.
6. In den 70ern entstand Kickboxen aus dem Sportkarate/All Style Karate/Contact Karate.
7. In den 80ern kam der Ninja Hype.
8. In den 90 begannen die Anfänge der MMA siehe UFC ---- Erfolg von Gracie BJJ
usw.
Die Karate Szene in Deutschland wird im Gegensatz zu anderen Ländern vom japaniesierten Shotokan Karate dominiert.(Kihon,sport Kumite,Kata)
Es spielen auch andere Faktoren einen Rolle welche Freizeitbeschäftigung ausgeübt werden:Freunde,Freizeit,Elternhaus,Geld,Wohngegend ....
Karate muss gegen moderne Modeerscheinungen/Freizeitbeschäftigungen und gegen populäre Sportarten(Fussball...) ---> populäre Kampfsysteme konkurieren!
AkushonWasi
16-02-2014, 10:33
Naja dem Punkt mit der jungen Generation bin ich fast geneigt zuzustimmen. Schaue ich mich bei meinem Kumpels um sind da relativ wenig Sportler. Klar der schulstress ist nicht zu unterschätzen doch meine ich, wenn man sonst keine Hobbies hat kann man sich ruhig 1-2 mal Sport die Woche gönnen. Doch da ist dann die Couch mit Fernseher und Konsole doch viel bequemer als zu schwitzen und an einem Freitagabend geht man doch lieber feiern...:rolleyes:
Und wenn dann doch mal Sport gemacht wird, geht man lieber in das Fitnessstudio.
faulerSack
16-02-2014, 10:41
Vllt. müsst ihr mehr Werbung machen und das Training ein wenig von der preußischen Morgengymnastik wegbringen. Ich hab die letzten 1,5 Jahre bei einigen Vereinen hier in Wien 1-2 Wochen Probetraining gemacht und ehrlich gesagt fand ich das Training in den Karate-Vereinen bis auf eine Ausnahme total langweilig.
Von den 5 Vereinen die ich besucht habe wurde nur beim Kyokushin mehr gemacht, als in Reih und Glied in die Luft zu schlagen. Und das für mich Lustige war, dass in den anderen 4 Vereinen in den Gruppen für Fortgeschrittene mit Pratzen, Sandsack und Sparring gearbeitet wurde. Aber bis Grün, Braun oder auch Schwarz gibts nichts anderes als Kihon Bahnen und Kata. Wer da nicht unbedingt und ausschließlich Karate lernen will, der findet hier in fast jeder anderen Kampfsportart interessanteres Training. Für mich ist das auf jeden Fall nichts. Ich war sogar schon in einem Taichi-Verein wo durch das Pushhands mehr action geboten wurde, als im Karate.
Zwischen 8 und 14 hab ich im Dorf-Verein Karate trainiert und von den 8 Leuten in meinem Alter ist dann mit 14 grade mal 1 Person in die Erwachsenengruppe gewechselt. Das war so weit von Kampf entfernt, dass den meisten von uns Kindern vermutlich nichtmal klar war, dass man mit nem Tsuki jemanden hauen kann.
FireFlea
16-02-2014, 11:30
Dass die Karatevereine ausbluten beobachte ich schon seit einigen Jahren. Die Gruppen werden zumindest hier in Hamburg vielerorts immer kleiner. Wo ich vor 5 Jahren noch 30 Leute beim Training sah, wenn ich mal zu Gast vereinsfremd trainierte, steht man heute mit 8 Leuten vorm Trainer. Ich empfinde das als sehr frustrierend, da für mich der Spaß beim Training auch sehr stark mit der Gruppe zusammenhängt und ich immer mehr das Gefühl habe, für mich alleine Sport zu treiben.
...
Es ist merkwürdig. Beim Taekwondo hingegen stehen 40+ Leute in einer halb so großen Halle.
Also ich stehe lieber mit 8 als mit 40+ Leuten in der Halle. Was soll man bei 40 Leuten lernen? Wenn gefühlt "keiner" kommt kann es natürlich langweilig sein aber 8 Leute ist doch optimal.
In der Freizeit zählen nur noch Computer, Internet, Videospiele, Saufen und ****en.
In dem Kontext.Hat einer gewusst,dass im russischen die Wörter Wi**er und Kämpfer ,mit dem gleichen Wort bezeichnet werden?!-->Dratschun :D
Also ich stehe lieber mit 8 als mit 40+ Leuten in der Halle. Was soll man bei 40 Leuten lernen? Wenn gefühlt "keiner" kommt kann es natürlich langweilig sein aber 8 Leute ist doch optimal.
Ansichtssache. Früher wollte ich beim Training das Maximum an Input für mich selbst herausziehen. Inzwischen ist der Sport für mich eher Ablenkung vom stressigen Alltag und ich ziehe ein sympathische Runde Gleichigesinnter vor. Dass mein Training dann immer noch sehr anders und deutlich härter aussieht als in 98 % der Vereine, sei hier mal außen vor. Aber wenn ich als Mitt-Zwanziger mit 7 anderen Menschen in der Halle stehe, die so ziemlich alle meine Eltern sein könnten, strebt für mich der Spaß gegen Null. Das kann man mal machen, aber auf lange Sicht ist das nichts (mehr) für mich.
Die ideale Gruppengröße für mich liegt bei etwa 20. Da hat man nicht das Gefühl, letzter auf einem sinkenden Schiff zu sein, die Chance ist groß, dass auch Leute dabei sind, mit denen die Chemie stimmt und die auf demselben Leistungslevel stehen wie man selbst ... und nicht zuletzt ist die Runde klein genug, dass man nicht untergeht. Zumal meist ja eh nochmal nach Gürtelgruppen getrennt wird.
Das Ding ist ja, dass man in Vereinen zumeist auch eine starke Fluktuation zwischen den Trainingstagen hat. Wenn man im Schnitt 7 Leute im Training hat, sind davon meiner Erfahrung nach etwa nur etwa die Hälfte Stamm-Kommer. Das heißt, als regulär Trainierender hat man dann 3 - 4 Personen, die immer beim Training sind, und 3 - 4 immer wieder wechselnde Gesichter, die mal kommen und mal nicht. Das ist echt nichts für mich. Wie gesagt: Mal ja! Aber auf lange Sicht fehlt mir da einfach eine Dimension, die über das Training hinaus geht.
lG
L.
Aber wenn ich als Mitt-Zwanziger mit 7 anderen Menschen in der Halle stehe, die so ziemlich alle meine Eltern sein könnten, strebt für mich der Spaß gegen Null. Das kann man mal machen, aber auf lange Sicht ist das nichts (mehr) für mich.
Die ideale Gruppengröße für mich liegt bei etwa 20.
lG
L.
Wenn ich dich an den Boden genagelt habe, wirst du deinen Spaß haben. :D
Am Alter der Leute, kann man den Spaß beim Training nicht fest machen, meine Erfahrungen.
Leute mit denen man nicht unbedingt trainieren möchte, findest du in allen Altersbereichen.
Die Größe der Gruppe schwankt bei uns leider auch immer.
Mir ist es auch lieber, beim Wechsel der Partner, nicht sofort wieder die gleichen Gesichter vor sich zu haben.
Am Alter der Leute, kann man den Spaß beim Training nicht fest machen, meine Erfahrungen.
Leute mit denen man nicht unbedingt trainieren möchte, findest du in allen Altersbereichen.
Ich finde schon,dass es was mit dem Alter zu tun hat.Als ich damals mit 16 mit Jiu Jitsu angefangen hab,waren da 90% der Leute jenseits der 30 und dann noch 3-4 Studenten,also 22 oder sowas.
Später kam dann noch ein 14 Jähriger dazu.
Ich bin dann 2 Jahre dabei geblieben,weils halt Routine war und man immer hinging.Iwann kam dann ne Fussball-wm während der man eben nicht zum Training ist und danach bin ich nie wieder hin.
Ich bin also hingegangen,weil es Routine wurde.Als diese Routine durchbrochen wurde,bin ich nicht mehr hingegangen.Im Rückschluß würde ich doch sagen,dass mir das ganze nicht wirklich Spaß gemacht hat,weil eben niemand in meinem Alter da war.
Das Verhältnis war wie bei der Arbeit.Man ging hin ,zog sein Programm durch und gut ist,aber Abseits des Trainings gab es eigentlich nix worüber ich mich hätte unterhalten können.
Beim Fussball war es dagegen so,dass ich nach den Sommerferien richtig Lust hatte auf Training,weil man eben mit Leuten im gleichen Alter trainiert hat.
Man konnte sich verarschen,hat sich gegenseitig etwas gemobbt und wie das halt so ist.Als ich mal bei ner 2er Mannschaft aushelfen musste(da spielen die,die es nicht in die 1er geschafft haben),sind wir zum Aufwärmen Bahnen gelaufen.Da hab ich sowas gesagt wie:"Wir sind die Elite.Die Graupen aus der B1 dahinten,haben es hier nicht reingeschafft."Der Spaß kommt auch durch das Rumblödeln finde ich persönlich jedenfalls.Ich blödl,dann blödln die anderen zurück,dann blödl ich wieder.Alles in allem ne riesen Blödelei:D
Bei uns beobachte ich ähnliches. Die Karate-Gruppe ist im Vergleich zu den anderen Trainingsgruppen nahezu winzig. Dabei wird alles vom gleichen Trainer unterrichtet und ist keineswegs langweilig und die verschiedenen KKs stehen sich in nix nach. Ist alles sehr fitnesslastig und kann auch je nach Trainingsstand an die Kotzgrenze gehen. Dennoch sind im Karate im Schnitt 2-7 Leute da und im Krav Maga 30-40 :ups: Hab auch schon versucht mal unsere Krav Maga Leute zum Karate einzuladen. Antwort: Karate? Ne, da schlägt man so komisch. :ups: Die ließen sich auch nicht überzeugen. Wobei mir der Unterschied von "in die Fresse" zu "in die Fresse" immer noch nicht klar ist. Die müssen irgendwas wissen, was ich nicht weiß.
Huangshan
16-02-2014, 12:36
Und abweichend zum Thema:
Was glaubt ihr wie es mit der Ausübung/Akzeptanz bei der Jugend , heutzutage von Kung Fu/Gong fu/Wushu in China aussieht? ;)
Hab auch schon versucht mal unsere Krav Maga Leute zum Karate einzuladen. Antwort: Karate? Ne, da schlägt man so komisch. :ups: Die ließen sich auch nicht überzeugen. Wobei mir der Unterschied von "in die Fresse" zu "in die Fresse" immer noch nicht klar ist. Die müssen irgendwas wissen, was ich nicht weiß.Naja ist doch ganz einfach, unter Karate stellt man sich halt endlos Kihonbahnen und sinnentleerte (kampfferne) Kata vor. Und das ist halt sehr unattraktiv und oft Realität.
Zum Beispiel ist das Freizeit-Angebot umfangreicher geworden und man ist bereit auch mehr dafür zu bezahlen (bzw. die Eltern).
Der preiswerte Karate-Verein um die Ecke muss nicht mehr die einzige Möglichkeit sein.
Papa/Mama wollen das Beste und nicht mehr nur einfach eine Beschäftigung für ihre Kinder.
Schützenvereine, Feuerwehren, Sportvereine - alle haben diese Problem.
Richtig... ein immenses Freizeitangebot, von dem ich als Jugendlicher nur träumen konnte. Ich hatte keinen PC, Internet, Fernseher, Kino und ich kannte nur meine Sportart. Bei mir gabs nur den "Club", Fußballspielen aufm Bolzplatz + meinen Verein.
Genau das ist der Punkt und auch eine der Hauptursachen der allgemeinen Situation. Dann kommen oft noch ab ca. 16 Jahren Freundin, Ausbildung, Abi, Studium dazu. Da lassen viele "Ihren" Sport halt sausen. Hat eigentlich nichts mit Karate zu tun. Karate ist bei vielen immer noch "cool".
Wenn ich die Karate-Vereine hier in der Gegend so ansehe, die haben jede Menge Nachwuchs und auch viele Leute im Training. Tatsächlich waren die Zahlen mal stark rückläufig, daß hat sich imho aber wieder gegeben. Oft auch aus dem Grund, daß viele die im Jugendalter aufgehört haben als Erwachsene wieder zurückkommen.
Also ich stehe lieber mit 8 als mit 40+ Leuten in der Halle. Was soll man bei 40 Leuten lernen? Wenn gefühlt "keiner" kommt kann es natürlich langweilig sein aber 8 Leute ist doch optimal.
Vollkommen richtig, daß trifft eigentliche auf alle KK/KS zu :halbyeaha
Grüsse
Tori
Wenn ich die Karate-Vereine hier in der Gegend so ansehe, die haben jede Menge Nachwuchs und auch viele Leute im Training. Tatsächlich waren die Zahlen mal stark rückläufig, daß hat sich imho aber wieder gegeben. Oft auch aus dem Grund, daß viele die im Jugendalter aufgehört haben als Erwachsene wieder zurückkommen.
Genau das kann ich so überhaupt nicht bestätigen. Die Kindergruppen sind gut besucht, aber die Kiddies hören dann irgendwann auf und das wars. Die kommen auch zum allerallergrößten Teil nicht wieder.
Mag natürlich sein, dass ich da keine repräsentativen Erfahrungen gemacht habe. Aber ich habe über die letzten etwa 5 Jahre vielleicht 20 Vereine in Hamburg und Umgebung abgeklappert oder als Gast mittrainiert. Die Jugendlichen über 16 und die jungen Anfang-20er, die mir in all den Jahren begegnet sind, kann ich im Shôtôkan an einer Hand abzählen! Im Vollkontakt sah das anders aus, aber in fast allen der "Big 4"-Clubs habe ich "echten" Nachwuchs nichtmal mit der Lupe finden können. Echter Nachwuchs sind für mich junge Leute, die Karate machen weil sie Spaß dran haben und die dabei bleiben. Keine 12jährigen, die seit sie 8 sind von ihren Eltern im Verein abgeladen werden, damit die mal 2 Stunden Ruhe haben, und die allerspätestens mit 14 zum Fußball wechseln.
Kindergruppen? Ja!
Nachwuchs? Fehlanzeige ...
lG
L.
SKA-Student
16-02-2014, 13:56
... Dennoch sind im Karate im Schnitt 2-7 Leute da und im Krav Maga 30-40 :ups: Hab auch schon versucht mal unsere Krav Maga Leute zum Karate einzuladen. Antwort: Karate? Ne, da schlägt man so komisch. :ups: Die ließen sich auch nicht überzeugen. Wobei mir der Unterschied von "in die Fresse" zu "in die Fresse" immer noch nicht klar ist.
Der Unterschied ist folgender (so wie ich Karate und Krav Maga kennengelernt habe):
- beim KM lernt man, dass überhaupt schlagen und sich wehren gut ist. Besser "technisch" schlecht und viel schlagen, als gar nicht. Viele Partnerübungen.
- beim Karate lernt man den perfekten Schlag, jedes Körperteil auf den letzten mm exakt ausgerichtet, jahrelang, oft ohne Partner, und alles auf einen Schlag fokussiert. Wenig Action.
Resultat:
KM-Leute, die sich u.a. aufgrund ihres Mindsets nach einem Jahr besser verteidigen können, technisch nicht schön.
Karate-Leute nach einem Jahr und SV...? Lassen wir dasdas sprengt den Thread...
=> Eine Mischung wäre sinnvoll! :)
Shotokan-Ryu-Raum-K
16-02-2014, 14:09
Der Unterschied ist folgender (so wie ich Karate und Krav Maga kennengelernt habe):
- beim KM lernt man, dass überhaupt schlagen und sich wehren gut ist. Besser "technisch" schlecht und viel schlagen, als gar nicht. Viele Partnerübungen.
- beim Karate lernt man den perfekten Schlag, jedes Körperteil auf den letzten mm exakt ausgerichtet, jahrelang, oft ohne Partner, und alles auf einen Schlag fokussiert. Wenig Action.
Resultat:
KM-Leute, die sich u.a. aufgrund ihres Mindsets nach einem Jahr besser verteidigen können, technisch nicht schön.
Karate-Leute nach einem Jahr und SV...? Lassen wir dasdas sprengt den Thread...
=> Eine Mischung wäre sinnvoll! :)
Recht gut zusammengefasst und die Mischung ist genau das, was viele auch aus dem Karatebereich suchen und auch finden können.
Ein ausgeglichenes Training, welches die vorhandenen Elemente verbindet und vielen Sachen einen Sinn ergibt, den man vorher nicht fand. Mehrere mit dieser Trainingsabsicht in einen Raum gestellt und es geht richtig ab, verspreche ich Dir.
Aber leider gibt es noch viele Vereine, wo dies anders aussieht und den Leuten das, was Karate den eigentlichen Sinn verleiht, vorenthalten wird.
Pete
Aber leider gibt es noch viele Vereine, wo dies anders aussieht und den Leuten das, was Karate den eigentlichen Sinn verleiht, vorenthalten wird.
Schade nur, dass sich der Kessel immer weiter selbst befeuert. Denn dadurch, dass Karate seit langer Zeit in genau diesem Dilemma steckt und flächendeckend exakt dieses Image aufbaut und gepflegt hat, dient es als Magnet für Leute, die genau das auch wollen und in anderen Sportarten nichts geworden sind oder überhaupt kein Interesse an pragmatischer Kampfkunst haben.
Wenn man dann zu denen in den Verein geht, darf man sich natürlich nicht wundern, wenn mit entsprechender Ablehnung auf einen bösen "Kämpfertypen" reagiert wird, der natürlich Karate Null verstanden hat mit seiner rustikalen Haudrauf-Mentalität.
lG
L.
Genau das kann ich so überhaupt nicht bestätigen. Die Kindergruppen sind gut besucht, aber die Kiddies hören dann irgendwann auf und das wars. Die kommen auch zum allerallergrößten Teil nicht wieder.
Dann gibts da scheinbar ein Nord/Süd-Gefälle;)
Hier haben die Vereine/Dojos definitiv wieder mehr Zulauf :)
Hallo,
ich habe in den letzten zehn Jahren oder so von höherrangigen Karate-Lehrern (5. Dan aufwärts) aus Italien („authentische“ Gruppe eines sehr berühmten jap. Ausbilders dort), aus Großbritannien, Frankreich und auch Japan (alle ebenso „authentisch“) immer wieder gehört, dass es für sie schwer ist, neue Mitglieder überhaupt anzulocken und auch zu halten. Eine „gute“ Geschichte meiner italienischen Quelle (6. Dan damals und Privatschüler des Japaners) ist, dass er bei einem von ihm ausgerichteten Probetraining in einer italienischen Großstadt genau einen Interessenten begrüßen durfte. Ein anderer Veteran aus einer europäischen Universitätsstadt äußerte, dass aus seiner Sicht der Schwund an Karate-Interessenten und -Langzeitübenden „überall gleich“ sei. Als ich während meiner Studienzeit in Tōkyō nacheinander in zwei international bekannten („bedeutsamen“) Karate-Übungsstätten trainierte, überstieg die Teilnehmerzahl in den regulären, täglichen Trainings selten die zehn. Tatsächlich waren es eher weniger Teilnehmer. (Für mich war das gut, denn so konnte ich im kleinen Kreis bei Leuten trainieren, deren Lehrgänge in Europa völlig überlaufen und manchmal auch überteuert waren und sind.) Jedenfalls stimmen aus diesem Blickwinkel die Beobachtungen also mit denen des Fragestellers überein.
Über genaue Gründe zu spekulieren ist schwierig. Tatsache ist z. B., dass ein einigermaßen bekannter japanischer Lehrmeister seine Übungsstätte in Japan schloss, weil tatsächlich nur noch Kinder in sein Training kamen. Er war nicht bereit, „Kindergärtner“ zu spielen. Ich verstehe diesen Gedankenansatz aus Sicht meines eigenen (privaten) Trainings sehr gut. Für mein eigenes Training ist das Mindestalter für Teilnehmer zwölf Jahre. Wirklich regelmäßig „muss“ ich Eltern erklären, dass ich ihre Kinder unter zwölf Jahren leider nicht in mein Training aufnehmen kann. Das hieße im Umkehrschluss, dass Kinder-Karate nicht vor dem Problem eines ausbleibenden Zulaufs steht (zumindest keines so extremen), weil da Eltern antreiben. Tatsächlich gibt es viele (im finanziellen Sinn) „profitorientierte“ Karate-Trainer/Trainerinnen, die besonders auf „Kinder-Karate“ setzen und damit offenbar quantitativ erfolgreich zu sein scheinen. Müsste ich also eine kommerzielle Karate-Schule leiten, dann würde ich mich wohl kaum vor der Aufgabe des Kindererziehers drücken können, um mit ihr finanziell über die Runden kommen zu können.
Meine Priorität ist jedoch technischer Fortschritt in dem sehr eigenen Karate meiner Übertragungslinie. Dafür ist ein vergleichsweise enorm hoher Aufwand an Zeit, Trainingsinteresse und- fleiß, Geduld, aber auch Vertrauen darauf, dass das technische Niveau tatsächlich erreichbar ist, erforderlich. Ich verstehe vollkommen, dass nicht jede Person solch einen Aufwand betreiben möchte (zumal es sich meist auch noch um ein „schlichtes“ Hobby handelt). Ebenso verständlich ist, dass nicht jeder das lieben kann, was ich liebe. Für mein (privates) Karate-Training benötige ich ein paar wenige echte und dauerhafte Trainingspartner (theoretisch reichen ein bis zwei, ab zehn wird’s grenzwertig viel), um stetigen technischen Fortschritt gewährleisten zu können. Um im Kontext meines (privaten) Karate-Trainings glücklich zu sein, schränke ich die Quantität (Teilnehmerzahl) zu Gunsten der (technischen) Qualität also bewusst ein. In diesem Sinne ist ein Schwund an Karate-Interessenten/Übenden für mich nur bedingt von Bedeutung. Wöllte ich dennoch die Teilnehmerzahl nach oben treiben, hätte ich nicht viele Themen, mit denen ich werben könnte. Tatsächlich kämen wahrscheinlich nur die Betonung meiner Übertragungslinie und ein Werbefilm mit Trainingsaufnahmen in Frage. Ersteres interessiert keinen Anfänger; letzteres würde aufgrund der gezeigten (tatsächlichen) Wirkung am Trainingspartner von den meisten Zuschauern als „billige, unrealistische Show“ abgetan werden. Diejenigen, die dann trotzdem ins Training kämen, müssten verarbeiten, dass die Wirksamkeit aus dem Werbefilm das Ergebnis langen, strukturierten Übens ist und nicht plötzlich vom Himmel fällt. Wegen meiner persönlichen Vorliebe brauche ich mir aber z. Z. keine weiteren Gedanken darüber machen …
Unabhängig davon traf ich in den letzten Jahren aber auch auf professionelle Karate-Studios, die quantitativ offenbar erfolgreich sind. Da ich diese Studios stets im Internet fand, kann ich nicht sagen, wie viel des „quantitativen Erfolgs“ bloßer Werbeslogan ist. Interessanter Weise verfügten diese Studios über vergleichbare Punkte: sie alle bieten wenige und zeitlich begrenzte Übungsstunden zu relativ hohen Preisen an. Inhaltlich sind die Trainer aus meiner Sicht jedoch bestenfalls technisches Mittelmaß (weswegen ich auch keine Links zur Untermauerung angeben möchte). Vielleicht – und das ist nur (m)eine Vermutung – passt dieses Konzept gut in die Fitnessstudiomentalität von heute. Auf meine persönliche Trainingssituation lässt sich dieses Model nicht übertragen, da es oberflächliches Herangehen impliziert und nicht unbedingt auf dauerhafte Mitglieder abzielt.
Eine Überlegung möchte ich am Ende noch einfließen lassen, auch wenn sie „durchgekaut“ zu sein scheint. Durch Wettkampf-Karate und Bunkaiistentum entstanden zwei Bilder von Karate, die für potentielle Neulinge – aus meiner Sicht – nicht wirklich attraktiv wirken dürften. Wettkampf-Karate ist ganz allgemein austauschbar: Akrobaten, Bodenturner usw. können das, was Kata-Athleten tun, auch (und zwar meistens besser) und „Kumite“-Wettkämpfe gibt es in anderen Sportarten ebenso (wahrscheinlich sogar in attraktiverer Form). Bunkaiisten verschoben die (ohnehin kaum verstandenen/tradierten) technischen Inhalte des Karate in Richtung MMA u. ä., so dass Neulinge einen großen, kräftigen „Meister“ sehen, der mittels Körpermasse und -größe den Anschein vermittelt, alles niederzukämpfen/-boxen, was ihm in die Quere kommt. Ein 16-jähriges, schlankes Mädchen oder ein schlaksiger Junge stellt sich dann (hoffentlich) zu Recht (!) die Frage, ob diese bunkaiistischen Verfahren von ihr/ihm erfolgreich umgesetzt werden können. In alten Karikaturen von „asiatischer“ Kampfkunst, verteidigt sich ein kleiner „Asiate“ erfolgreich gegen große, stämmige Angreifer. Auch wenn das Karikaturen sind, enthalten sie eine gewisse Wahrheit: Kampfkunst (in unserem Fall Karate) war/ist u. a. dazu da, vermeintlich Schwächere „stark“ zu machen (überleben zu lassen). Damit das tatsächlich klappt, muss man allerdings ordentliches Karate können/lernen …
Grüße,
Henning Wittwer
Naja, irgendwas stimmt doch hier nicht ganz. Schaut Euch doch mal bitte die Zahlen des DOSB an:
Der Deutsche Olympische Sportbund : Statistiken (http://www.dosb.de/de/medien/downloads/statistiken/)
Ein Zuwachs der Mitgliederzahlen um fast 9% allein letztes Jahr! Und ein Zuwachs um fast 80000 Mitglieder seit 2001. So schlecht kann es also (rein quantitativ betrachtet) um das Karate nicht bestellt sein. Es scheint zwar die Überlast im Bereich der männlichen Kinder bis 14 Jahre tatsächlich zu geben, aber total miserabel sieht es in den anderen Altersstufen jetzt auch nicht aus.
AkushonWasi
16-02-2014, 16:15
Und abweichend zum Thema:
Was glaubt ihr wie es mit der Ausübung/Akzeptanz bei der Jugend , heutzutage von Kung Fu/Gong fu/Wushu in China aussieht? ;)
Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und sage ähnlich :D mal die Akademien für den modernen Kram ausgenommen.
Zur Statistik:
Sehe ich ähnlich wie Bubatz. Nähme man alle möglichen Verbände, Privatschulen etc. pp. zusammen, würde man für "das Karate" schon eine erkleckliche Mitgliederzahl zusammenbekommen.
Für den einzelnen Verein, die einzelne Sparte mag sich das aber anders "anfühlen".
Da hat sich in den letzten 4 oder 5 Jahrzehnten schon gewaltig viel geändert.
Die Konkurrenz untereinander und mit den zahlreichen Alternativen gerade für Jugendliche ist doch enorm.
Solange man das Karate nicht hauptberuflich betreibt oder z. B. ein eigenes Dojo bezahlen muß, ist das verkraftbar.
Andernfalls muß man sich schon was einfallen lassen ...
Nur am Rande: Frage mich immer wieder, in wievielen anderen "Sportarten" die Adepten über 10, 20, 30, 40 Jahre aktiv und regelmäßig noch immer in der Halle stehen.
Vielleicht ist es auch ein Problem, dass zwar Vereine und Sparten entstehen, aber nicht (oder: selten) verschwinden. Wenn heute 5 Vereine in einer Stadt Karate anbieten, wo früher einer war, sind die selbst bei inzwischen doppelter Anzahl der insgesamt Karate Betreibenden in der Stadt nur mehr weniger als halb so voll. Dann könnte man ja einfach ein paar Vereine wieder zusammenlegen. Aber nix da. Ehe jemand anders vorgibt, wie`s im Training läuft, macht so ein Trainer lieber in der leeren Halle weiter. :rolleyes:
Aber nix da. Ehe jemand anders vorgibt, wie`s im Training läuft, macht so ein Trainer lieber in der leeren Halle weiter. :rolleyes:
Das sind ja auch oft über Jahre gewachsene Neid- und Hassstrukturen. Klingt erstmal melodramatisch, aber ich kann Lieder singen, was ich da so erlebt habe ...
Der eine kann nicht mehr mit dem anderen, gründet eine Halle weiter einen neuen Verein und schleift ein Viertel der alten Mitglieder mit. Gegenseitiges Schlechtreden, neue Abspaltungen, Nichtwürdigung der Graduierung des jeweils anderen, Projektion auf die Schüler und Fremdtrainingsverbote, "Verräter"-Stigmatisierungen. Yikes.
Menschen sind solche Mimosen!
L.
Das sind ja auch oft über Jahre gewachsene Neid- und Hassstrukturen. Klingt erstmal melodramatischMelodramatisch? Nö. Bloß menschlich-allzumenschlich.
Man braucht ja bloß mal hier im Forum querzulesen. Nimm 10 Betreibende einer KK und Du hast mindestens 5 verschiedene, jeweils alleingültige Wahrheiten, wie die jeweilige KK "eigentlich" auszusehen und trainiert zu werden habe.
Wer ist denn im Ernst so naiv, zu glauben, dass das "draußen" anders zugeht? Bloß geschieht es da nicht (immer) so öffentlich. ;)
Wohl wahr! Wobei ich mich frage, ob sich diese Phänomene durch immer kleinere Clubgrößen nicht auch eventuell zunehmend potentieren? In einem großen Verein mit 200 aktiven Mitgliedern fällt das vielleicht nicht so sehr ins Gewicht, wie in einem kleinen Dorfclub mit 8-10 Sportlern in der Halle.
Getreu dem Motto: Je kleiner der Kreis, desto exklusiver.
lG
L.
Das könnte in der Tat einiges erklären. Man bräuchte mal Zahlen über den Zuwachs an Vereinen in den letzten, sagen wir 20 Jahren - kann ich mir sehr gut vorstellen, dass das den absoluten Mitgliederzuwachs mehr als auffrisst.
Sayonara
16-02-2014, 16:59
Naja, irgendwas stimmt doch hier nicht ganz. Schaut Euch doch mal bitte die Zahlen des DOSB an:
Der Deutsche Olympische Sportbund : Statistiken (http://www.dosb.de/de/medien/downloads/statistiken/)
Ein Zuwachs der Mitgliederzahlen um fast 9% allein letztes Jahr! Und ein Zuwachs um fast 80000 Mitglieder seit 2001. So schlecht kann es also (rein quantitativ betrachtet) um das Karate nicht bestellt sein. Es scheint zwar die Überlast im Bereich der männlichen Kinder bis 14 Jahre tatsächlich zu geben, aber total miserabel sieht es in den anderen Altersstufen jetzt auch nicht aus.
Lies einmal die Anmerkung zu Fußnote 3 bei Karate durch. Das ist die Gesamtzahl der Mitglieder über die Landessportbünde und nicht diejenigen, die beim DKV gemeldet sind. Vor ein paar Jahren sind in der Statistik nur die DKV-Mitglieder erschienen, die beim DKV gemeldet waren. Aus meiner Abteilung werden zum Beispiel die Kickboxer beim bayerischen Landessportbund unter Karate gemeldet, da dort die BAKU mit integriert ist (Diese sind aber nicht Mitglieder im DKV, sodern in der WAKO Deutschland). Und unsere Kickbox-Jugend- und Erwachsenengruppe ist doppelt so groß wie unsere Karategruppe in diesem Altersbereich. Der DKV dürfte mitgliedermäßig so um die 110.000 - 120.000 liegen, was auch recht viel ist.
Moin,
viele haben einfach keinen Bock auf irgendwas,was nicht von
schnellem Erfolg gekrönt ist.
Manche wollen gleich losboxen und können nicht mal ne´ gescheite Faust
machen,oder haben einigermaßen Körperbeherrschung.
Mensch muss aber eine gewisse Basis haben, um aufeinander und
hintereinander aufbauen zu können.
Sehe ich jedenfalls so.
Wird´s dann mal etwas abseits vom Mainstream
passt es vielen auch nicht in den Kram..
...beispiel bei uns zb Fallschule....
Originalzitat "ja ne,ich will kein Judo machen".
Meine Antwort "ach so,ja Karateka fallen ja nicht":ups:
Auch finde ich,sind viele Leute heute nicht besonders Erfolgshungrig.
Die lassen sich bespassen und gut ist.
Wird am ein bisschen strenger
und man fordert und fördert nicht nur,bleiben sie weg.
gruss Hai
~Rogue Warrior~
16-02-2014, 17:03
Alles hat seine Zeit, und die Zeit zerstört alles!
Genau so ist es!
Aber warum sich einen Kopf machen? Muss ich immer mit der Zeit gehen oder kann ich tun, worauf ich Bock habe?
Wenn Du Karate trainieren willst, dann mach´s und werde verdammt gut darin. Damit versohlst Du einem zweitklassigen KravMaga-Studenten, der das ein paar Monate macht, weil es gerade "in" ist immer den *****.
Kommt darauf an, was Du willst. Wenn SV Dein Ding ist, solltest Du nach Karate natürlich auch mal was anderes machen und vor allem Vollkontakt.
Aber das Wichtigste ist der Spass an der Sache! Also geh voran. Aufrechte Männer tun das und scheren sich nicht um die Anderen.
tun, worauf ich Bock habe?
Aufrechte Männer tun das und scheren sich nicht um die Anderen. :p
GENAU damit GEHST Du mit der Zeit. Und genau dieses Denken sorgt für immer kleinere, speziellere Grüppchen. Bis jeder seinen eigenen Verein hat... wo er dann aber auch genau und nur das tun kann, worauf er Bock hat. Und sich nicht im Geringsten um andere scheren muss. :)
Wie hieß es bei "Leben des Brian"?
ZvrzgUnCPnU
~Rogue Warrior~
16-02-2014, 17:17
@Terao:
Hast Du mein Posting gerade gelesen? Glaube nicht.
Wenn ich Bock habe etwas Traditionelles zu trainieren und kein AlphaBravoCharlie-Combat-Killer-System, dann mache ich das!
D. h. aufrechtes Gehen.
Haben einige Leute wohl verlernt.
Wenn Deine Kendo-Klasse morgen nur noch aus zwei Leuten besteht, weil es Alpha-Combat-Schwertkampf 2.0 gibt, wechselst Du dann oder trainierst Du Kendo weiter?
Du machst das worauf Du Bock hast, oder? Oder machst Du jeden neuen Scheiß mit, nur weil es Andere tun.
Ein Mann hat eine Meinung. Und er ändert seine Meinung nur dann, wenn sich die Fakten für ihn ändern, aber nicht weil die Mehrheit etwas vorgibt.
Wenn Deine Kendo-Klasse morgen nur noch aus zwei Leuten besteht, weil es Alpha-Combat-Schwertkampf 2.0 gibt, wechselst Du dann oder trainierst Du Kendo weiter?Reden wir aneinander vorbei? Ich sage: Wenn es morgen so ist, dass meine Kendoklasse nur noch aus zwei Leuten besteht, dann liegt das höchstwahrscheinlich daran, dass einige der Kendoka das wahre, bessere Kendo "erkannt" haben und das jetzt unter "ihresgleichen" trainieren wollen. Ja, erste Ansätze zu solchen Abspaltungen gab es auch schon bei uns. Und ich wirke dem entgegen, indem ich sage: Es gibt nur EIN Kendo. Scheißt auf Individualität! Klar macht jeder so`n bißchen "sein eigenes" Kendo, aber wenn das nicht mehr alle gemeinsam in derselben Halle tun können, sind wir schneller weg vom Fenster als wir "Keiko" sagen können. Und das Kendo würde davon auch nicht besser. Für niemanden.
Momentan, um ein bißchen aus dem Nähkästchen zu plaudern, wird das im Kendo noch im Zaum gehalten, weil wir ja die hochrangigen Japaner haben. Und was die sagen, ist sakrosankt. Und die zeigen auch immer wieder, wie heterogen Kendo sein und trotzdem nichts als Kendo bleiben kann. Da käme kein Vereinspinsel auf die Idee, es nun ganz anders zu machen oder zu glauben, es besser zu wissen (ziemlich unmodern, was?). Bis auf vielleicht einen, mit Sitz in München. Der ist noch verschmerzbar.
Aber mir graut schon vor dem Moment, in dem der erste Deutsche seinen 8. Dan hat...
Das könnte in der Tat einiges erklären. Man bräuchte mal Zahlen über den Zuwachs an Vereinen in den letzten, sagen wir 20 Jahren - kann ich mir sehr gut vorstellen, dass das den absoluten Mitgliederzuwachs mehr als auffrisst.
Ja. Die Crux mit den Statistiken! Siehe auch Sayonaras Beitrag!
Tatsache ist doch, daß man heutzutage als Interessent für das Karate selbst in kleineren Städten die Qual der Wahl hat.
Daß sich die Anbieter gegenseitig die potentiellen Mitglieder abspenstig machen, ist zwangsläufig.
Vor 40 Jahren gab es einen Karateverein. Heute gibt es 11. Die Zahl der Interessenten und vor allem dauernd Bleibenden wird sich aber kaum verzehntfacht haben. Im Gegenteil: Vor 40 Jahren gab es an "Kampfsport" noch Boxen, Ringen, Judo. Heute: ...??
Andererseits gehören Abspaltereien, Dojogründungen, Rivalitäten im Karate schon immer dazu und man muß das Beste draus machen.
In dieser Hinsicht scheint mir "das Karate" eher dem Aikido zu gleichen, als etwa dem Kendo oder dem Judo ...
feuerspeienderdrache
16-02-2014, 18:17
Na ja bei uns gibt es relativ kleine Gruppen, ich bin mir aber nicht im klaren ob dies ein indiz für die Tatsache ist, dass Karate eine Randsportart ist. Zumindest bei uns gibt es fast soviele karatevereine wie es Vereine mit anderen kk gibt. Ich meine es gibt 7 karate vereine aber nur ein ju jutsu verein, für die anderen kk gilt selbiges Verhältnis. Wenn man die mitglieder aller karatevereine zusammen nimmt sind wir sicher gar nicht so wenig im vergleich zum ju jutsu, wenn ich nur meinen verein mit dem ju jutsu verein vergleiche sind wir mit. 8 Trainierenden sicherlich eine verschwindend geringe anzahl. Das problem ist zumindesten bei uns eher das das karate in all seiner verästelung hier in deutschland angemommen ist. So gibt es bei uns wenigsten 5 stilrichtungen und alle wollen ihre daseinsberechtigung haben, aber das hat natürlich auch kosequenzen.
Reden wir aneinander vorbei? Ich sage: Wenn es morgen so ist, dass meine Kendoklasse nur noch aus zwei Leuten besteht, dann liegt das höchstwahrscheinlich daran, dass einige der Kendoka das wahre, bessere Kendo "erkannt" haben und das jetzt unter "ihresgleichen" trainieren wollen. Ja, erste Ansätze zu solchen Abspaltungen gab es auch schon bei uns. Und ich wirke dem entgegen, indem ich sage: Es gibt nur EIN Kendo. Scheißt auf Individualität! Klar macht jeder so`n bißchen "sein eigenes" Kendo, aber wenn das nicht mehr alle gemeinsam in derselben Halle tun können, sind wir schneller weg vom Fenster als wir "Keiko" sagen können. Und das Kendo würde davon auch nicht besser. Für niemanden.
Momentan, um ein bißchen aus dem Nähkästchen zu plaudern, wird das im Kendo noch im Zaum gehalten, weil wir ja die hochrangigen Japaner haben. Und was die sagen, ist sakrosankt. Und die zeigen auch immer wieder, wie heterogen Kendo sein und trotzdem nichts als Kendo bleiben kann. Da käme kein Vereinspinsel auf die Idee, es nun ganz anders zu machen oder zu glauben, es besser zu wissen (ziemlich unmodern, was?). Bis auf vielleicht einen, mit Sitz in München. Der ist noch verschmerzbar.
Aber mir graut schon vor dem Moment, in dem der erste Deutsche seinen 8. Dan hat...
Alles schön erkannt. Das haben andere "Budo-Sparten" mehr oder weniger hinter sich, oder besser:Sie stecken seit Jahrzehnten voll mittendrin ...
Mal auch ein paar Worte zum Hauptthema.
Ich bin ja selbst rein Rückkehrer nach einer kleinen 20jährigen Pause und ich war am Anfang erstmal etwas schockiert nachdem die Halle im Kindertraining/Familientraining max 50% von früher war und im Erwachsenentraining vielleicht noch 1/4 übrig geblieben ist oder sogar noch weniger. Ich hab mir da mittlerweile auch meine Gedanken drüber gemacht wieso das so sein könnte.
Ich denke mal das hat viele Gründe, einerseits ist es wie schon gesagt so das es ein breiteres Angebot an KKs gibt, früher kannte ich auch nur aus der Umgebung Karate, Judo, Boxen und vielleicht noch Kickboxen (War aber zu der Zeit etwas verpönt weil eigentlich aus meiner Erfahrung als Kind nur Pseudo-Schläger Typen da dabei waren) noch dazu kommt das man vor 20 Jahren auch noch kein Internet hatte und die Infobeschaffung ein Stückchen schwieriger war als jetzt und auch von den Eltern abhängig.
Noch dazu kommt das wie vorher auch schon geschrieben, eben mittlerweile ein gutes Stück mehr Karatevereine vorhanden sind. "Früher" gabs bei mir 2 bekanntere, heute sinds mehrere Vereine mit unterschiedlichen Stilen und dann kommen noch ein paar kommerzielle dazu wo Karate aber nicht das Hauptangebot ist.
Die Vereine selbst haben dann auch mit einem Mitgliederschwund zu kämpfen, was teilweise aber auch selbst verschuldet ist und zum anderen auch mit Fitnessstudios zu tun hat. In "meinem" Verein hat sich die Mitgliederzahl zu früher halbiert, Karate ist einer der größten Sparten oder sogar die 2. größte nach dem Fußball.
Ich denke mal das diese Entwicklung aber auch keine Regionspezifische ist sondern eher allgemein. Mitgliederanwerben oder Vorstandschaft übernehmen bzw. etwas für einen Verein an Zeit investieren liegt nicht sonderlich hoch im Kurs und in ein schönes Studio zu gehen ist natürlich um einiges einfacher und entspannter zumindest auf den ersten Blick. Abgesehen davon kann man da ja je nach Ausrichtung des Studios mittlerweile auch Fitness-Kampfsport machen oder es werden teilweise sogar Vereinsstunden dort angeboten (Ist in meiner Ecke zumindest so).
Gut und zu dem Studiothema gehört wohl auch noch was Luxusdenken dazu welches auch schon angesprochen wurde, jeder will ja möglichst das "beste" für sein Kinder oder sich selbst und da ist so ein normaler Sportverein vielleicht nicht immer die erste Wahl, was aber nicht heisst das es die falsche Wahl wäre.
Gut und zuletzt ist mir dann auch noch eine Sache aufgefallen und zwar der Erwachsenenbereich, während der Kinderteil der Abeiltung eigentlich einen angenehme größe hat, ist der Erwachsenenbereich nur sehr schwach besucht. Es sind da im Schnitt nur 6-8 Leute Anwesend, im Ausnahmefall aber auch mal nur 2-3 oder auch mal 14.
Wenn dann mal wer neues auftaucht dann sind das entweder Wiedereinsteiger wie ich, meist so Blau oder Braun in der Gradierung oder eben Neueinsteiger. Bei nur einem Trainer ist das dann finde ich ein schwieriges Gefälle.
So genug geschrieben, waren nur ein paar Gedanken.
Naja ist doch ganz einfach, unter Karate stellt man sich halt endlos Kihonbahnen und sinnentleerte (kampfferne) Kata vor. Und das ist halt sehr unattraktiv und oft Realität.
Genauso ist es:). Aber wie langweilig es auch sein mag es hat doch einen Sinn.
Mein Problem ist das man sich erst ab dem Grün Gurt bei uns prügeln darf:flop:.
Lies einmal die Anmerkung zu Fußnote 3 bei Karate durch. Das ist die Gesamtzahl der Mitglieder über die Landessportbünde und nicht diejenigen, die beim DKV gemeldet sind. Vor ein paar Jahren sind in der Statistik nur die DKV-Mitglieder erschienen, die beim DKV gemeldet waren. Aus meiner Abteilung werden zum Beispiel die Kickboxer beim bayerischen Landessportbund unter Karate gemeldet, da dort die BAKU mit integriert ist (Diese sind aber nicht Mitglieder im DKV, sodern in der WAKO Deutschland). Und unsere Kickbox-Jugend- und Erwachsenengruppe ist doppelt so groß wie unsere Karategruppe in diesem Altersbereich. Der DKV dürfte mitgliedermäßig so um die 110.000 - 120.000 liegen, was auch recht viel ist.
Hmm ... ja, sowas habe ich schon mal von jemandem gehört, dass er als Kickboxer trotzdem zu den Karateka gerechnet wird. Wenn du mit deiner Schätzung recht hast, dann wäre das im Ganzen allerdings ein ganz schön drastischer Unterschied. Die Judoka wenigstens dürfte es allerdings trösten - die sind momentan ganz schön deprimiert darüber, dass die Mitgliederzahlen erstmals in der Geschichte des DJB hinter die im Karate zurückgefallen sind ...
ich habe in den letzten zehn Jahren oder so von höherrangigen Karate-Lehrern (5. Dan aufwärts) aus Italien („authentische“ Gruppe eines sehr berühmten jap. Ausbilders dort), aus Großbritannien, Frankreich und auch Japan (alle ebenso „authentisch“) immer wieder gehört, dass es für sie schwer ist, neue Mitglieder überhaupt anzulocken und auch zu halten. Eine „gute“ Geschichte meiner italienischen Quelle (6. Dan damals und Privatschüler des Japaners) ist, dass er bei einem von ihm ausgerichteten Probetraining in einer italienischen Großstadt genau einen Interessenten begrüßen durfte.
Ich glaube dir aufs Wort dass dein Italiener ein herausragender Karateka und Trainer ist, nur wie soll das jemand der nicht tief in der (Karate-)Szene drin steckt wissen oder beurteilen können?
Karate Kid 2.0
16-02-2014, 22:42
Naja ist doch ganz einfach, unter Karate stellt man sich halt endlos Kihonbahnen und sinnentleerte (kampfferne) Kata vor. Und das ist halt sehr unattraktiv und oft Realität. Ahja. Und im Bujinkan Budo Taijutsu ist das anders?
Moin,
Manche wollen gleich losboxen und können nicht mal ne´ gescheite Faust
machen,oder haben einigermaßen Körperbeherrschung.
Also sinds die geborenen (Kick-)Boxer.
Bei uns fängt die Gruppe bei 5 Personen an und hört bei maximal 10 auf.
Meist sind es 5-8 die dabei sind. Wir sind aber auch nicht wirklich auf Mitgliedszahlen aus....
Karate Kid 2.0
16-02-2014, 22:52
Und was ist Ko-Shio-Tao-Karate?
Und was ist Ko-Shio-Tao-Karate?
Gute Frage^^. Wir haben Hyongs keine Katas. Ist ein Mischmasch aus verschiedenen Quellen. Grundschule ist eher Taekwondo(aber nicht nur) lastig, je höher man kommt desto Kung- Fu lastiger wird es. Die Rahmenbedienungen sind ganz klar Karate.
http://ko-shio-tao.it/deu/die-grunder.htm
http://www.ko-shio-tao-karate.de/geschichte.html
Gute Frage^^. Wir haben Hyongs keine Katas. Ist ein Mischmasch aus verschiedenen Quellen. Grundschule ist eher Taekwondo(aber nicht nur) lastig, je höher man kommt desto Kung- Fu lastiger wird es. Die Rahmenbedienungen sind ganz klar Karate.
"Grau ... aber nicht so grau ... mehr grüngrau ... ins Bräunliche. Eine Art Braungrau ... mit Grün ... ein Braungrüngrau ..."
:)
Ahja. Und im Bujinkan Budo Taijutsu ist das anders?
Ja, und nicht nur dort.
Genauso ist es:). Aber wie langweilig es auch sein mag es hat doch einen Sinn.
Mein Problem ist das man sich erst ab dem Grün Gurt bei uns prügeln darf:flop:.
Wo bitte haben kampfferne Kata ihren Sinn, wenn man sie nicht anwenden kann ?
Genau aus diesem Grund bin ich z.b.: weg vom Karate
Ich sehe zusätzlich wenig Sinn in den Kihonbahnen.
Ich sehe zusätzlich wenig Sinn in den Kihonbahnen.
Hey Leute wir sollten uns jetzt einfach einmal 2 Stunden lang so bewegen wie wir es auf keinem Fall im Kumite machen dürfen...
Ne im ernst mein Lehrer hat einmal zu mir gesagt:
Wenn da jetzt jemand reinkommt und uns beim Training, oder bei einer Vorführung zu sieht, dann muss das aussehen wie Karate und nicht wie Boxen MT oder sonst etwas.
cross-over
17-02-2014, 08:25
Gute Frage^^. Wir haben Hyongs keine Katas. Ist ein Mischmasch aus verschiedenen Quellen. Grundschule ist eher Taekwondo(aber nicht nur) lastig, je höher man kommt desto Kung- Fu lastiger wird es. Die Rahmenbedienungen sind ganz klar Karate.
Ko-Shio-Tao Die Gründer (http://ko-shio-tao.it/deu/die-grunder.htm)
KO SHIO TAO - Karate Waiblingen (http://www.ko-shio-tao-karate.de/geschichte.html)
TKD ist koreanisches Karate. Nicht mehr und nicht weniger. Die Basis ist Shotokan ;-). Nicht umsonst werden im traditionellen TKD die traditionellen Karate Formen trainiert ;)
Hab den Eindruck das man im "Main-Stream" Karate nur wenig Wert auf die Beinarbeit legt. Das ist bei uns anders. Deswegen Taekwondo.
SKA-Student
17-02-2014, 14:35
Hab den Eindruck das man im "Main-Stream" Karate nur wenig Wert auf die Beinarbeit legt. Das ist bei uns anders. Deswegen Taekwondo.
Wenn du mit Beinarbeit = viel Treten meinst, okay.
Karate Kid 2.0
17-02-2014, 20:57
Ja, und nicht nur dort. Sehe ich anders.
cross-over
18-02-2014, 06:49
Hab den Eindruck das man im "Main-Stream" Karate nur wenig Wert auf die Beinarbeit legt. Das ist bei uns anders. Deswegen Taekwondo.
Warauf begründest Du Deine Meinung? Ich kenne das anders. Was ist für Dich Beinarbeit?
Sehe ich anders.Das ist keine Meinung sondern Tatsache.
cross-over
18-02-2014, 09:18
Das ist keine Meinung sondern Tatsache.
Nein, das ist Deine eigene Meinung. Klär uns doch mal über die Tatsachen auf. Was qualifiziert Dich zu so einer Aussage. Wieviel Jahre hast Du Karate trainiert?
Das ist keine Meinung sondern Tatsache.HEY! Für Lannister-Zitate bin ICH zuständig! :mad:
Nein, das ist Deine eigene Meinung. Klär uns doch mal über die Tatsachen auf. Was qualifiziert Dich zu so einer Aussage. Wieviel Jahre hast Du Karate trainiert?
Ich muß nicht Karate trainiert haben, um festzustellen daß ihr Kihonbahnen lauft und wir nicht.
HEY! Für Lannister-Zitate bin ICH zuständig! :mad:
Heul doch!
cross-over
18-02-2014, 13:00
Naja ist doch ganz einfach, unter Karate stellt man sich halt endlos Kihonbahnen und sinnentleerte (kampfferne) Kata vor. Und das ist halt sehr unattraktiv und oft Realität.
Ich muß nicht Karate trainiert haben, um festzustellen daß ihr Kihonbahnen lauft und wir nicht.
Also vollkommen ahnungslos :rolleyes:.
Dann will ich Dich mal aufklären wie das Karate aussieht welches ich kenne.
Im Oberstufentraining
Bei Kumite als Hauptziel der Einheit. Für die Grundschule wird im Training max. 20 Minuten eingeplant. Der Rest von den 90 Minuten ist für Warmmachen, Partnerübungen, Pratzentraining/ Sandsack bzw. Makiwara und Kumite(varianten) oder Szenario-Training oder SV eingeplant.
Bei Kata als Hauptziel der Einheit keine Grundschule (ist ja in der Kata enthalten ;)). Die 90 Minuten für Warmmachen, Kata solo und Bunkai.
In der Unterstufe halte ich 30 Minuten Grundschule pro Trainingseinheit für sinnvoll. Bei Danträgern kann Grundschule entfallen.
Also vollkommen ahnungslos :rolleyes:.
Falsch.
In diesem Thread ging es aber urprünglich darum, was Karate unattraktiv macht. Und für die meisten steht Karate nunmal für Kihonbahnen und Kata.
Sprawler
18-02-2014, 13:16
Also vollkommen ahnungslos :rolleyes:.
Dann will ich Dich mal aufklären wie das Karate aussieht welches ich kenne.
Im Oberstufentraining
Bei Kumite als Hauptziel der Einheit. Für die Grundschule wird im Training max. 20 Minuten eingeplant. Der Rest von den 90 Minuten ist für Warmmachen, Partnerübungen, Pratzentraining/ Sandsack bzw. Makiwara und Kumite(varianten) oder Szenario-Training oder SV eingeplant.
Bei Kata als Hauptziel der Einheit keine Grundschule (ist ja in der Kata enthalten ;)). Die 90 Minuten für Warmmachen, Kata solo und Bunkai.
In der Unterstufe halte ich 30 Minuten Grundschule pro Trainingseinheit für sinnvoll. Bei Danträgern kann Grundschule entfallen.
Also in den Karatevereinen in denen ich trainierte, war das definitiv nicht so. Vielleicht mal kumite-lastiger, aber primär Bahnenschruppen.
Gesendet von meinem Nexus 4 mit Tapatalk
Das jeder im gallischen Dorf, wo natürlich alles ganz anders und besser ist, trainiert ist ein typisches Problem solcher Topics hier im KKB.
cross-over
18-02-2014, 13:26
Geht einfach mal auf einen AKS LG von Andreas Modl und/ oder Heinrich Reimer.
cross-over
18-02-2014, 13:32
Falsch.
In diesem Thread ging es aber urprünglich darum, was Karate unattraktiv macht. Und für die meisten steht Karate nunmal für Kihonbahnen und Kata.
Deshalb gibt es auch weit über 100.000 Karateka allein im DKV + DJKB und und und.
Allein die Ausgangsfrage ist unsinnig
Geht einfach mal auf einen AKS LG von Andreas Modl und/ oder Heinrich Reimer.
Eine großer Lehrgang ist aber nicht vergleichbar mit dem normalen Trainingsalltag. Auf Prüfungslehrgängen lassen die auch Bahnen schrubben, zumindest in Unter- und Mittelstufe.
cross-over
18-02-2014, 13:52
Eine großer Lehrgang ist aber nicht vergleichbar mit dem normalen Trainingsalltag. Auf Prüfungslehrgängen lassen die auch Bahnen schrubben, zumindest in Unter- und Mittelstufe.
Müssen sie ja auch, da Bestandteil der PO
Weiß gar nicht, was an intensivem Kihontraining negativ sein soll. Tatsächlich ist die Vernachlässigung der "Basics" doch genau das, was am häufigsten bei den Ninjutsulern (sogar von ihnen selbst) kritisiert wird.
Das mag nicht so`n Spaß machen, bisweilen sogar unglaublich dröge sein, bis der Körper endlich kapiert hat, was der Geist da von ihm will. Über hunderttausend Menschen scheint das aber nach wie vor nicht abzuschrecken. Eigentlich eine Erfolgsstory.
Weiß gar nicht, was an intensivem Kihontraining negativ sein soll. Tatsächlich ist die Vernachlässigung der "Basics" doch genau das, was am häufigsten bei den Ninjutsulern (sogar von ihnen selbst) kritisiert wird.
Das mag nicht so`n Spaß machen, bisweilen sogar unglaublich dröge sein, bis der Körper endlich kapiert hat, was der Geist da von ihm will. Über hunderttausend Menschen scheint das aber nach wie vor nicht abzuschrecken. Eigentlich eine Erfolgsstory.
Gegen Basics gibt es doch nichts einzuwenden, nur Kihon zählt eben nicht dazu sofern, das Ziel Kumite ist...
Geggen Basics gibt es doch nichts einzuwenden, nur Kihon zählt eben nicht dazu sofern, das Ziel Kumite ist...
Kihon gehört immer zu den Karate Grundlagen. Meistens mit mindestens einem Drittel Anteil, tendenziell eher mehr. Ob einem das gefällt oder nicht ist eine andere Sache.
Mal wieder zum Thema:
Die Vielzahl der heutigen Angebote hat eben Licht- und Schattenseiten.
Der "Interessent" kann in jeder mittelgroßen und großen Stadt wählen. Er kann sich prügeln bis zum Leberschaden, kann "Hoppelkarate" betreiben, seine "inneren Bilder" entdecken, Grundschule üben, "Senioren"- "Musikkarate" usw. usf. betreiben.
Das treibt die "absoluten Zahlen" der Aktiven im Vergleich zu früher sicher nach oben.
Für den "Anbieter" wird es im gleichen Maße schwieriger, "sich zu positionieren".
Wo bitte haben kampfferne Kata ihren Sinn, wenn man sie nicht anwenden kann ?
Genau aus diesem Grund bin ich z.b.: weg vom Karate
Wenn die Katas von einem verlangen auf ein neues körperliches Level zu kommen, um sie ausführen zu können, ist das sinnvoll!
Warauf begründest Du Deine Meinung? Ich kenne das anders. Was ist für Dich Beinarbeit?
Naja, in tiefen Stellungen zu schleichen(runde bewegungen) und zu stehen, Kicks sauber und schnell ausführen(Vorwärts-,Rund-,Seitenkicks oder auch Feger) in verschiedenen Höhen. Sowas eben.
Bei Danträgern kann Grundschule entfallen.
Warum denn das? Nicht das man am Ende nur noch Leute hat die dir zwar sagen können was man wie tun soll, aber leider nicht zeigen.
Karateka94
18-02-2014, 16:03
Meiner Meinung nach sind die Hauptprobleme im Karate:
1) Immer ältere Gruppen
2) Kumitespezifischer Kampf
3) Starker Fokus auf Technik
4) Nicht immer "wirklich anwendbare" Kombinationen
4) Selbstverteidigungsfokus
Zu 1)
Karate hatte seine Primetime in den 70ern und 80ern. Das sorgt dafür, dass die meisten Leute die es richtig drauf haben natürlich schon recht alt sind. Das Hauptproblem sehe ich aber darin, dass die Hauptzielgruppe, die den Kampfsport nach außen trägt und populär macht, die Jugend, nach einem immer realistischeren Training sucht, um in einer SV Situation perfekt vorbereitet zu sein. Punkt 1) basiert also hauptsächlich auf den anderen Punkten.
Zu 2)
Wenn wir voraussetzen, dass der Großteil der Kampfsportinteressierten die Selbtsverteidigung in den Vordergrund stellt, ist es schwierig das Kumitesystem im Karate zu rechtfertigen, bzw. als dem Vollkontakt überlegen zu beschreiben. Es ist nicht realistisch jemanden mit einem Schlag auszuschalten und es bringt Selbstverteidigungstechnisch auch nichts, eine Technik immer nur abzustoppen usw.
Zu 3)
Im Karate verbringt man viele Stunden damit, Bahnen zu laufen und Techniken, vor allem den Hüfteinsatz zu perfektionieren. Was genau bringt das der Selbstverteidigung? Herzlich wenig! Es ist in einer schnellen Schlagkombination schlichtweg nicht möglich, einen Hüfteinsatz wie im Karate idealisiert, einzusetzen. Die Technik ist oftmals nicht praktikabel. Mir wurde schon oft gesagt "ja im Kihon tritt man den so, weil für die Straße, aber im Kampf ist der einfach nicht schnell genug, deshalb tritt man den dann anders". Also wenn das im Kampf nicht klappt, dann klappt es auch nicht auf der Straße.
Zu 4)
Viele Techniken die man im Karate lernt, sind im Kampf einfach nicht anwendbar. Bzw. Realistisch. Dies bezieht sich hauptsächlich auf Kombinationen, die ich schon so gelernt habe. Variiert aber auch von Verein zu Verein, und wird in 5) nochmal ausgeschmückt.
Zu 5)
Ich habe jetzt schon einiges gesehen. Im Karate wird wie in allen Kampfkünsten gerne darauf verwiesen, dass auch kleinere und schwächere Trainierende eine reelle Chance haben, gegen einen körperlich überlegenen Gegner. Das ist natürlich am besten durch Griff, Hebel und Wurftechniken zu demonstrieren. Ein festgelegter Bewegungsablauf, in dem der Angreifer meist in einer Schockstarre verharrt, und deftig Prügel bezieht.
Ich war gestern im Krav Maga, kann natürlich nicht generell sprechen, aber dennoch muss ich sagen, dass Stiche zum Hals oder Würgegriffe in denen der Angreifer für 5 Minuten sehlenruhig verharrt, einfach nur Bulls**** sind. Krav Maga ist momentan ja schwer in Mode, aber das was dort gestern gemacht wurde, war exakt das warum ich beim Shotokan weggegangen bin. Die Leute die sich einigermaßen mit Kampfsport und Selbstverteidigung beschäftigen, und sich schon so einiges angeguckt haben, sehen dort einfach was für ein Quatsch das ist. Deshalb gehen auch so viele Leute wieder weg vom Karate.
Kurz zu mir. Ich habe jetzt über Shotokan Karate geschrieben, dass ich für viele Jahre gelernt habe. Der Wechsel zum Kyokushin hat mir so in etwa die Augen geöffnet. Und der Artikel soll sich nicht darauf beziehen.
Weiß gar nicht, was an intensivem Kihontraining negativ sein soll. Tatsächlich ist die Vernachlässigung der "Basics" doch genau das, was am häufigsten bei den Ninjutsulern (sogar von ihnen selbst) kritisiert wird.Ich hab nix gegen Basics trainieren. Nur halte ich Partnerübungen und Pratzentraining für sinnvoller als in die Luft zu hauen.
cross-over
18-02-2014, 18:27
Ich hab nix gegen Basics trainieren. Nur halte ich Partnerübungen und Pratzentraining für sinnvoller als in die Luft zu hauen.
Wieviel Jahre trainierst Du denn schon. Welche Systeme hast Du schon über eine längere Zeit trainiert. Bisher sprichst Du nur über Deinen eigenen Horizont.
Grundschule und Pratzentraining/ Sandsack bzw. Makiware gehören zum normalen Karatetraining.
Die Basics müssen aber erst einmal sauber gelernt werden, ist nun einmal so am Anfang. Wenn alles (saubere Technik, Distanz, Schlaghärte, Schnelligkeit usw.) auf einmal abgefordert wird geht das schief. Sieht man bei vielen die keine oder wenig Grundschule trainieren.
Ich habe so das Gefühl, dass so einige hier, die das Karate schlecht reden wollen, nie ein vernünftiges Oberstufentraining (so ab 3. Kyu) mitgemacht haben
Die Basics müssen aber erst einmal sauber gelernt werden
Und deshalb zählen zu den Karate Basics Bewegungen, die im Kampf nicht anwendbar sind xD
Wieso nicht gleich die Grundschule genauso einüben wie sie später auch im Kumite vorkommt ?
cross-over
18-02-2014, 18:42
Naja, in tiefen Stellungen zu schleichen(runde bewegungen) und zu stehen, Kicks sauber und schnell ausführen(Vorwärts-,Rund-,Seitenkicks oder auch Feger) in verschiedenen Höhen. Sowas eben.
Ich kenne keine Karateka die in tiefen Stellungen schleichen. Die meisten sind da sehr schnell unterwegs. Hidetake Nishiyama hat auf seinen Lehrgängen immer darauf geachtet das seine Schüler nicht zu tief stehen. Auch Tetsuhiko Asai hat darauf hingewiesen auf seinen Lehrgängen.
Das Shotokan Karate hat zwar nicht ganz so viele Tritte wie das TKD aber die von Dir genannten sollten eigentlich in jedem Verein/ Schule regelmäßig trainiert werden. TKD z.B. kennt keine Fußfeger.
Warum denn das? Nicht das man am Ende nur noch Leute hat die dir zwar sagen können was man wie tun soll, aber leider nicht zeigen.
Nein, in der Oberstufe kann ich mehrere Aufgaben miteinander verketten/ verbinden.
cross-over
18-02-2014, 18:48
Und deshalb zählen zu den Karte Basics Bewegungen, die im Kampf nicht anwendbar sind xD
Wieso nicht gleich die Grundschule genauso einüben wie sie später auch im Kumite vorkommt ?
Ist die Technik nicht sauber erreiche ich nie die maximale Schlagkraft. Die einfachste Bewegung ist das Vorgehen im Zenkutsu Dachi. Solche Bewegungen kommen im Freikampf sehr häufig vor.
Ob man nun unbedingt das Hikite lernen muß lassen wir mal dahingestellt sein
Schau Dir mal dieses Video an:
Sensei Kagawa ???? The Art of Shotokan Best Karate - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=iyluYX0PjMI)
"Ich kenne keine Karateka die in tiefen Stellungen schleichen. Die meisten sind da sehr schnell unterwegs. Hidetake Nishiyama hat auf seinen Lehrgängen immer darauf geachtet das seine Schüler nicht zu tief stehen. Auch Tetsuhiko Asai hat darauf hingewiesen auf seinen Lehrgängen.
Das Shotokan Karate hat zwar nicht ganz so viele Tritte wie das TKD aber die von Dir genannten sollten eigentlich in jedem Verein/ Schule regelmäßig trainiert werden. TKD z.B. kennt keine Fußfeger."
Voll ausgeführte Kraftstellungen, und bei der Grundschule immer auf gleicher Kopfhöhe zu bleiben, erfordert einen Gang wie bei einem schleichenden Raubtier. Das muss deswegen noch lange nicht langsam geschehen.
Und mit Fegern meine ich Feger auf Brusthöhe oder höher.
"Nein, in der Oberstufe kann ich mehrere Aufgaben miteinander verketten/ verbinden."
Wenn du das nochmal ausführen könntest. Grundschule kann man nur durch Grundschule üben, oder?
Und mit Fegern meine ich Feger auf Brusthöhe oder höher.
Kannst du dazu mal ein Bild oder Video zeigen.
Meinst du zBsp. Mikatsuki Geri damit?
Kannst du dazu mal ein Bild oder Video zeigen.
Meinst du zBsp. Mikatsuki Geri damit?
So in etwa, aber ohne die Deckung fallen zu lassen, und von der Kampfstellung aus. Bedeutet niedrig stehen, ungefähr 80% Gewicht auf dem Hinterbein usw.. Und zurück in Endposition gehen natürlich(verdreht herum).
Ura Mikazuki geri trials for the Akban wiki - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=rYEPsPOMRQQ)
Ich empfehle die Comments zu lesen. Ist nähmlich wirklich eine schlechte Ausführung^^.
Ist die Technik nicht sauber erreiche ich nie die maximale Schlagkraft. Die einfachste Bewegung ist das Vorgehen im Zenkutsu Dachi. Solche Bewegungen kommen im Freikampf sehr häufig vor.
Ob man nun unbedingt das Hikite lernen muß lassen wir mal dahingestellt sein
Schau Dir mal dieses Video an:
Sensei Kagawa ???? The Art of Shotokan Best Karate - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=iyluYX0PjMI)
Das die Technik, die man im Kumite anwenden will sitzen muss, schreibe ich doch die ganze Zeit.
Nur die Ausführung ist ganz einfach Unterschiedlich zum Kihon....
@Zenkutsu Dachi je nach Karate mal mehr, oder mal weniger an der Realität des Kumite, im Shinkyokushin weit weit weg.
Außer man nimmt die Bewegung mit in den Stockkampf, oder aber ins Grappling nur deshalb wird sie sicher nicht unterrichtet.
EDIT: Ja z.B.: immer Hikite anstatt Deckung
Wieviel Jahre trainierst Du denn schon. Welche Systeme hast Du schon über eine längere Zeit trainiert. Bisher sprichst Du nur über Deinen eigenen Horizont.
Grundschule und Pratzentraining/ Sandsack bzw. Makiware gehören zum normalen Karatetraining.
Die Basics müssen aber erst einmal sauber gelernt werden, ist nun einmal so am Anfang. Wenn alles (saubere Technik, Distanz, Schlaghärte, Schnelligkeit usw.) auf einmal abgefordert wird geht das schief. Sieht man bei vielen die keine oder wenig Grundschule trainieren.
Ich habe so das Gefühl, dass so einige hier, die das Karate schlecht reden wollen, nie ein vernünftiges Oberstufentraining (so ab 3. Kyu) mitgemacht haben
Wie lange ich was trainiert habe ist für die Diskussion irrelevant. Und natürlich spreche ich über meinen Horizont. Ich hab mich ja auch selber gegen Karate entschieden.
Weiter oben im Thread war übrigends von Nachwuchsproblemen die Rede. Es nützt also wenig wenig du ganz tolles Oberstufentraining anbietest, wenn die Leute vorher erstmal ein paar Jahre die Luft verprügeln müssen. Die Zeit bis dahin ist halt verschwendet. Auch die Diskrepanz zwischen Kata/Kihon und dem was im Kampf passiert ist gravierend und war für mich der entscheidende Grund mit Taekwondo aufzuhören (und das ist ja dem Karate recht ähnlich)
Karate und TKD standen für mich nie wirklich zur Diskussion, da ich Formen einfach nicht mag, besonders dann nicht, wenn Sie den Großteil des Trainings ausmachen. Ich möchte etwas machen und eine Reaktion vom Partner, zB Schmerz oder er fällt oder er macht eine Gegentechnik, weil ich etwas übersehen habe.
Ich hab mich ja auch selber gegen Karate entschieden.
Das macht es aber nur für dich zu einer "Randsportart", nicht für die Allgemeinheit ;)
Weiter oben im Thread war übrigends von Nachwuchsproblemen die Rede.
Möglich das der Peak des Karate mittlerweile überschritten ist - aber ein echtes Nachwuchsproblem ist noch nicht da. Gerade die Kleinen unter 14 Jahren machen ganz sicher eher Karate oder Judo, statt Muay Thai und BJJ.
Die Mitgliederzahlen des Deutschen Karate Verbands sind hoch wie kaum zuvor.
Wenn wir von Randsportarten sprechen handelt es sich um ein Begriff aus Sicht der allgemeinen Bevölkerung. Und hier haben Leute aus der Kampfsport-Szene, wie wir, einfach eine verzerrte Weltsicht. Für viele hier im Forum sind Stile wie Vollkontakt-Karate, BJJ und Muay Thai gerade "In" und die üblichen Verdächtigen wie Karate schon längst "Out". In der normalen Bevölkerung ist es umgekehrt. Da sind Vollkontakt-Aktivitäten, Exoten wie brasilianisches Judo-Irgendwas und böse Käfigkämpfe die Randsportarten. Die "alten" typischen Kampfsportarten sind mittlerweile nichts exotisches mehr, sondern alt-bekannt und akzeptiert.
Karate und TKD standen für mich nie wirklich zur Diskussion, da ich Formen einfach nicht mag, besonders dann nicht, wenn Sie den Großteil des Trainings ausmachen. Ich möchte etwas machen und eine Reaktion vom Partner, zB Schmerz oder er fällt oder er macht eine Gegentechnik, weil ich etwas übersehen habe.
Das macht die Beiden aber ebenfalls nicht zu einer Randsportart. Eher umgekehrt. Die Mutter die ihr Kind irgendwo hinschickt will ein Gefühl von Sicherheit und gleichzeitig Selbstvertrauen bei ihrem Kind aufbauen. Dafür sieht ihr das Karate geeignet aus. (Und das ist tatsächlich der Grund den mir schon mehrere Damen genannt haben) Und für den Budo-Romantiker sind die Karate Katas ebenfalls perfekt!
Was du beschreibst, Schmerz und keine toll aussehenden Formen, sind genau das Gegenteil von dem was die Masse will.
Um ehrlich zu sein, ich würde ein Kind auch eher zum Karate oder zum Judo schicken als ins nächste MMA-Gym.
Und, um mal noch ehrlicher zu sein, ich glaube, dass für die Mehrheit der KKler dieser ganze Kampfstärke-SV-Komplex eher ein Randthema ist. Schön, wenn einem jemand sagt, dass es auch dazu taugt. Aber was wirklich ausschlaggebend dafür ist, ob man was tatsächlich selber über nen längeren Zeitraum macht, sind zehntausend andere und wichtigere Gründe. Offenbar macht da das Karate für viele einiges richtig.
Das macht es aber nur für dich zu einer "Randsportart", nicht für die Allgemeinheit ;)
Ich hab einfach mal mögliche Gründe dargelegt, die dazu führen können, daß andere KK als Karate gewählt werden. Natürlich sind die nicht allgemeingültig, aber total exotisch vermutlich auch wieder nicht.
soto-deshi
19-02-2014, 08:28
:rolleyes:
@Terao :) Schön geschrieben
Ein Problem bekommt das Karate bei den Jugendlichen im Alter zwischen ~17 und 30. Besonders wenn diese erst in einem Stadium von Gelb oder Grüngurt sind und noch 5 Jahre Standard-JKA oder Standard-WKF Training vor sich hätten bis sie den "Kampfstärke-SV-Komplex" überwunden hätten.
Die sehen dann, dass der Assi aus dem Nachbarhaus mit 3 Monaten MMA ein paar effektive Sachen kann während sie die Heian-Yondan lernen. Und genau dann steigen viele aus.
Aber ich glaube das Karate ist das auf dem guten Weg. Auch dank massenhafter Kritik in Foren wie unserem hier. Zusammen mit dem Aufkeimen von realistischem Bunkai (Abernethy u.a), dem Stärkerwerden von Kyokushin in Deutschland, YouTube (mein ich ernst), SOK mit Schwerpunkt SV, populären Kämpfern wie Lyoto Machida usw. Ich denke das Karate wird den genannten "Kampfstärke-SV-Komplex" bald wieder aufgeholt haben.
cross-over
19-02-2014, 08:29
Wie lange ich was trainiert habe ist für die Diskussion irrelevant.
Sehe ich anders aber tut nichts zur Sache
Weiter oben im Thread war übrigends von Nachwuchsproblemen die Rede.
Das kann ich nicht bestätigen. Allein in dem Dorfverein um die Ecke sind ca. 60 Kids (U15), sodass hier in zwei Gruppen trainiert wird.
Interessant wäre sicher eine Statistik über die Mitgliederzahlen
Karate (DKV, DJKB, SKID usw.)
Judo
FMA
CMA (Wu Shu usw.)
Ju Jutsu/Jiu Jitsu
Kickboxen
Boxen
Ringen
Krav Maga
Nin Jitsu
usw.
Es nützt also wenig wenig du ganz tolles Oberstufentraining anbietest, wenn die Leute vorher erstmal ein paar Jahre die Luft verprügeln müssen. Die Zeit bis dahin ist halt verschwendet. Auch die Diskrepanz zwischen Kata/Kihon und dem was im Kampf passiert ist gravierend und war für mich der entscheidende Grund mit Taekwondo aufzuhören (und das ist ja dem Karate recht ähnlich)
Habe ich nie behauptet. Auch Anfänger schlagen auf Pratzen und Sandsäche. Haben aber mehr Luftschläge als die Oberstufe um die Technik richtig zu erlernen. Wird im Boxen, Kickboxen oder Muay Thai genauso gemacht. Heißt da bloß Schattenboxen ;)
Eskrima-Düsseldorf
19-02-2014, 08:38
TKD z.B. kennt keine Fußfeger.
"Hat Dein Meister Dir den Fußfeger nicht beigebracht?"
Also "wir" hatten Fußfeger im TKD...
Karate macht dahingehend alles richtig das es eine nette Gymnastik mit Disziplin ist. Man hat das Gefühl etwas Gutes für seinen Körper zu tun und Routine gibt Sicherheit. Dazu kann man sich der Illusion hingeben ganz toll kämpfen zu können weil man die Gymnastik auch am Partner abspult. Der Gi und die Sprache sorgen dann dafür das Gefühl zu haben einem "elitären" Zirkel anzugehören, auch etwas was man sich gerne vorstellt, zumal die Gemeinschaft (und die Abgrenzung nach außen) wieder Sicherheit geben.
Kurz gesagt gibt das "Breitensport" Karate: körperliche Bewegung (damit das Gefühl etwas für seine Gesundheit zu tun), Disziplin, Sicherheit, das Gefühl zu "etwas besonderem" zu gehören, Gemeinschaft und das Gefühl in einer körperlichen Auseinandersetzung dominant sein zu können.
Was an diesen Punkten jetzt stimmt und was nicht hatten wir ja hier schon tausendmal und braucht wohl nicht wieder aufgewärmt zu werden, da anscheinend eh jeder von einem anderen Kontext ausgeht. Die obigen Punkte sind eben die, die in der Bevölkerung am verbreitesten sind.
Wenn man diese Punkte geschickt vermarktet und eine weite Zielgruppe anspricht (und das Obige wollen die Leute halt über alle Generationen), dann ist man auch erfolgreich, was die Mitgliedszahlen ja zeigen.
Böse gesagt könnte man sagen das RTL eben auch mehr Zuschauer hat als Arte...
Grüße
Kanken
Habe ich nie behauptet. Auch Anfänger schlagen auf Pratzen und Sandsäche. Haben aber mehr Luftschläge als die Oberstufe um die Technik richtig zu erlernen. Wird im Boxen, Kickboxen oder Muay Thai genauso gemacht. Heißt da bloß Schattenboxen ;)
Kihon oder Kumite Version bei den Luftschlagübungen ;)
Ich bilde mir nämlich seit geraumer Zeit ein, dass beim Boxen nur "Kumite" Technik trainiert wird.
Karate macht dahingehend alles richtig das es eine nette Gymnastik mit Disziplin ist. Man hat das Gefühl etwas Gutes für seinen Körper zu tun und Routine gibt Sicherheit. Dazu kann man sich der Illusion hingeben ganz toll kämpfen zu können weil man die Gymnastik auch am Partner abspult. Der Gi und die Sprache sorgen dann dafür das Gefühl zu haben einem "elitären" Zirkel anzugehören, auch etwas was man sich gerne vorstellt, zumal die Gemeinschaft (und die Abgrenzung nach außen) wieder Sicherheit geben.
Kurz gesagt gibt das "Breitensport" Karate: körperliche Bewegung (damit das Gefühl etwas für seine Gesundheit zu tun), Disziplin, Sicherheit, das Gefühl zu "etwas besonderem" zu gehören, Gemeinschaft und das Gefühl in einer körperlichen Auseinandersetzung dominant sein zu können.
Was an diesen Punkten jetzt stimmt und was nicht hatten wir ja hier schon tausendmal und braucht wohl nicht wieder aufgewärmt zu werden, da anscheinend eh jeder von einem anderen Kontext ausgeht. Die obigen Punkte sind eben die, die in der Bevölkerung am verbreitesten sind.
Wenn man diese Punkte geschickt vermarktet und eine weite Zielgruppe anspricht (und das Obige wollen die Leute halt über alle Generationen), dann ist man auch erfolgreich, was die Mitgliedszahlen ja zeigen.
Böse gesagt könnte man sagen das RTL eben auch mehr Zuschauer hat als Arte...
Grüße
KankenMir wird es ein ewiges Rätsel bleiben, warum Leute in allgemeinen Begriffen gegen etwas treten müssen, bloß weil sie es selber für sich letztlich nicht als den richtigen Weg erkannt haben.
Ich habs beim Karate auch nur ein Dreivierteljahr ausgehalten. Schlicht, weil ich gerne kämpfe. Das wär in dem Verein überhaupt erst so langsam im Grün-/Blaugurtbereich losgegangen, was zu dem Zeitpunkt noch in weiter Ferne lag. Und dann auch nur selten und nicht so richtig. Ist halt nicht MEIN Ding.
Deshalb aber jetzt die Leute, denen das gefällt, als komplexbehaftetes RTL-Niveau-Publikum abzutun, käme mir aber nicht in den Sinn. Karate ist ja nicht (wie vieles andere) von A bis Z Stuss. Es macht einen bloß nicht (unbedingt, schnell...) zur Superkampfmaschine für "die Straße". Aber ehrlich, das macht Kendo oder Kyudo oder ne Koryu oder Iaido oder Tai Chi im Park auch nicht. Trotzdem wertvolle Beschäftigungen, in denen man ein Leben lang tauchen und entdecken kann, wenn man sie mag. Und darum gehts doch.
Das kann ich nicht bestätigen. Allein in dem Dorfverein um die Ecke sind ca. 60 Kids (U15), sodass hier in zwei Gruppen trainiert wird.Die angesprochenen Probleme gibt es ja laut dem Poster auch Ü15.
@Tareo
RTL sendet doch auch gute Kinofilme...
Ich habs beim Karate auch nur ein Dreivierteljahr ausgehalten. Schlicht, weil ich gerne kämpfe. Das wär in dem Verein überhaupt erst so langsam im Grün-/Blaugurtbereich losgegangen. Und dann auch nur selten und nicht so richtig. Ist halt nicht MEIN Ding.
Das meinte ich. Das ist mitunter die größte Gefahr für die Zukunft des Karate. In einer voll-informierten Welt wie heute kann eine Kampfkunst nicht überleben wenn ihre Praktizierenden erst 5 Jahre abstrakte Grundschulbewegungen lernen müssen bevor man sie kämpfen lässt. Nichtsdestotrotz glaube ich, dass man das verstanden hat und sich das Karate in eine bessere Richtung entwickelt.
cross-over
19-02-2014, 09:05
"Hat Dein Meister Dir den Fußfeger nicht beigebracht?"
Also "wir" hatten Fußfeger im TKD...
Da ich Shotokan, TKD und Kickboxen zeitgleich trainiert habe kannte ich die schon ;)
Shotokan und TKD unter dem gleichen Trainer.
Ich kann mich aber noch gut an offene Turniere (Mitte der 80 ausgerichtet vom Shaolin Kempo) erinnern wo die TKD Kämpfer mit den Fegern (Ashi Barai) vollkommen überfordert waren und kein Gegenmittel fanden. Wir haben das dann immer ausgenutzt :cool:
Wie heißt denn die koreanische Bezeichnung für Ashi Barai?
Das meinte ich. Das ist mitunter die größte Gefahr für die Zukunft des Karate. In einer voll-informierten Welt wie heute kann eine Kampfkunst nicht überleben wenn ihre Praktizierenden erst 5 Jahre abstrakte Grundschulbewegungen lernen müssen bevor man sie kämpfen lässt. Nichtsdestotrotz glaube ich, dass man das verstanden hat und sich das Karate in eine bessere Richtung entwickelt.
Das glaub ich gar nicht mal. Ich glaube, der Anteil der Leute, die im Training wirklich regelmäßig kämpfen wollen, wird hier chronisch überschätzt.
Was meint Ihr, wieviele bei uns brav alle Grundschulübungen mitmachen, und nach den ersten paar Kämpfen mit Rüstung aussteigen. Und das, obwohl jedem von Anfang an klar ist, dass alles genau darauf zuläuft.
cross-over
19-02-2014, 09:10
Die angesprochenen Probleme gibt es ja laut dem Poster auch Ü15.
Bleibt immer noch die Frage nach Mitgliederzahlen.
Allein beim Gasshuku des DJKB sind weit über 1.000 Karateka. Genauso auch beim Karate Sommercamp Ravensburg mit Mohr. Da sind die U15 weit in der Unterzahl.
Nennt mir eine Veranstaltung mit ähnlich hohen Teilnehmerzahlen
Eskrima-Düsseldorf
19-02-2014, 09:15
Da ich Shotokan, TKD und Kickboxen zeitgleich trainiert habe kannte ich die schon ;)
Shotokan und TKD unter dem gleichen Trainer.
Ich kann mich aber noch gut an offene Turniere (Mitte der 80 ausgerichtet vom Shaolin Kempo) erinnern wo die TKD Kämpfer mit den Fegern (Ashi Barai) vollkommen überfordert waren und kein Gegenmittel fanden. Wir haben das dann immer ausgenutzt :cool:
Wie heißt denn die koreanische Bezeichnung für Ashi Barai?
Kimchee Kabumm oder so...
Nein, sorry weiß ich nicht mehr aber was Fersendrehschlag heißt weiß ich auch nicht mehr...
Das kann evtl. daran liegen, dass man im TKD Wettkampf unter der Gürtellinie nicht treten darf und sie deswegen oft vernachlässigt werden aber wir haben sie definitiv damals im Hosinsul-part trainiert.
Grüße
Christian
Allein beim Gasshuku des DJKB sind weit über 1.000 Karateka. ... Nennt mir eine Veranstaltung mit ähnlich hohen Teilnehmerzahlen
Wacken :) Und Moshpit kann auch KK sein
@Tyrdal Ernsthaft beim Thema bleiben...
Wenn du meinen Namen richtig schreibst. Aber ok Karateka verstehen wohl keinen Spaß.
SKA-Student
19-02-2014, 10:13
In der Tat sind viele, viele Karateka sehr glücklich mit Kihon und Kata und ab und an festgelegtem Kumite.
Was ich aber festgestellt habe:
Bei vielen erhöht gerade der späte Beginn des freien Kämpfens die Angst vor selbigem. Bei einem Karate Dojo habe ich es erlebt, dass ein neuer Trainer (es gab nur einen, bis er kam) die ganze Bande sowas von umgekrempelt hat, in dem er den Kumite-Anteil drastisch erhöht hat. Siehe da, gerade bei den Damen, die nie Bock auf Kämpfen hatten, hat sich alles durch mehr Jiyu Kumite verbessert, und sie haben mehr Spaß dran.
Wenn du meinen Namen richtig schreibst. Aber ok Karateka verstehen wohl keinen Spaß.
Genau, Trydal. Im Training bei uns wird nicht gelacht, und aufs Klo dürfen wir auch nicht.
;)
Genau, Trydal. Im Training bei uns wird nicht gelacht, und aufs Klo dürfen wir auch nicht.
Genau. Habe es natürlich umgehend korrigiert und gehe jetzt aufs Klo lachen. ;)
Wacken :) Und Moshpit kann auch KK sein
Recht Du hast - es kann nicht nur - es ist :D ich spreche aus Erfahrung von vielen Moshpits in Wacken und anderswo ;)
@Vegeto: ich dachte eigentlich, daß wir hier im Karate-Bereich etwas entspannter in dieser Richtung sind? ;)
topic:
Das glaub ich gar nicht mal. Ich glaube, der Anteil der Leute, die im Training wirklich regelmäßig kämpfen wollen, wird hier chronisch überschätzt.
Das sehe ich genauso. Die Regel ist im DKV + DJKB eher der "Nichtkämpfer", ich meine dabei auch nicht Hoppel-Karate (s.u.) Finde ich jetzt allerdings auch nicht so schlimm. Jedem das seine.
In der Tat sind viele, viele Karateka sehr glücklich mit Kihon und Kata und ab und an festgelegtem Kumite.
Was ich aber festgestellt habe:
Bei vielen erhöht gerade der späte Beginn des freien Kämpfens die Angst vor selbigem.
Das ist wohl wahr :halbyeaha aber in den meisten Dojos die ich kennengelernt habe ist kämpfen (ausser Känguruh-hoppeln) eher die Ausnahme. Irgendwo hat noch jemand geschrieben, daß doch Sandsack + Pratzen immer zum Karatetraining dazugehören. Ich bin der gleichen Ansicht, habe dies aber nur in allerwenigsten Dojos so erlebt. Das "indieluftschlagen"-Karate war (und ist) üblich. Training am Sandsack, Pratzen, Makiwara eher selten.
Ähnlich wie Terao bin ich (u.a. aus den v.g. Gründen) letztlich irgendwann woanders - nämlich beim VK-Kickboxen gelandet, weil es mir einfach mehr gefällt. Und der Spruch "kämpfen lernst Du nur durch kämpfen" ist nicht ganz unwahr ;)
Und Spaß hatte ich eigentlich überall, egal was, wo und mit wem ich trainiert habe ;)
Ich glaube auch nicht das Karate an sich ein Nachwuchsproblem hat. Im Gegenteil - wie schon geschrieben - glaube ich das hier wieder deutlich mehr Menschen sich für interessieren. Und das finde ich gut, egal obs Kämpfer oder Grundschulen + Kataläufer sind :)
@Vegeto: ich dachte eigentlich, daß wir hier im Karate-Bereich etwas entspannter in dieser Richtung sind?
Ich bin super entspannt ;) Aber in Themen die so rasant wachsen wie dieses und dann noch Spam und Offtopic Beiträge + Warnungen hinzukommen hat ein normaler Leser keine Chance mehr ordentlich mitzulesen.
cross-over
19-02-2014, 13:42
Das kann evtl. daran liegen, dass man im TKD Wettkampf unter der Gürtellinie nicht treten darf und sie deswegen oft vernachlässigt werden aber wir haben sie definitiv damals im Hosinsul-part trainiert.
Grüße
Christian
Das ist ja immer das Problem und der Grund warum ich schon immer Cross-over trainiert habe und wahrscheinlich trainieren werde.
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