Vollständige Version anzeigen : Mitführen von "Gegenständen"
Hallo zusammen,
in einigen SV und KS Stilen wird mit Gegenständen trainiert, um Angriffe mit anderen Waffen abzuwehren.
Ich habe hier auch einen Beitrag gefunden zu einem Messer, was keins ist, weil stumpf.
Was kann man an Gegenständen mitführen, was einem im Notfall eine Verteidigung erleichtert, bzw. kann man überhaupt ohne Erlaubnis etwas mitführen? Ich meine jetzt nicht Alltagsgegenstände wie Regenschirm, Kuli, Schlüssel etc.
Gruß
Christoph
Bei Bedarf gibt es genug Gegenstände, die man mitführen darf:
Messer, Kubotan, Pfefferspray, Trillerpfeife, Stichschutzweste... usw
Messer,...
??? Das ist doch eine Stichwaffe...
Seit wann darf man in DE Stichwaffen mitführen?
@Kubotan: Kannte ich garnicht.
Gruß
Christoph
??? Das ist doch eine Stichwaffe...
Seit wann darf man in DE Stichwaffen mitführen?
@Kubotan: Kannte ich garnicht.
Gruß
Christoph
keine Ahnung seit wann...
vl solltest du endlich mal ins Training gehen...
hand-werker
18-02-2014, 07:25
messer sind nicht per se stichwaffen. einige messer sind stichwaffen. geh mal lieber trainieren, anstatt hier jede eventualität im internet durchzukauen, das würde dich 10x weiter bringen.
Schnueffler
18-02-2014, 07:26
SuFu und Gesetz könnten auch helfen.
Ins Training zu gehen und den Trainer Fragen wäre ja zu einfach.
??? Das ist doch eine Stichwaffe...
Seit wann darf man in DE Stichwaffen mitführen
Du darfst in Deutschland alles führen, was nicht von einem Führungsverbot erfasst ist, so zB. nicht einhändig feststellbare Klappmesser oder Messer mit feststehender Klinge unter 8,5cm Länge.
Allerdings halte ich das für eine schlechte Idee, Aufrüstung ist nicht wünschenswert, zumal meistens nur irgendwelche Komplexe damit kompensiert werden sollen.
Ich meine jetzt nicht Alltagsgegenstände wie Regenschirm, Kuli, Schlüssel etc.
Warum nicht, das sind doch die Besten? Ein Schraubenzieher ist doch eine wunderbare Waffe äh Werkzeug
AnscheinendZuWeich
18-02-2014, 08:04
Ein Schraubenzieher kann aber auch als Waffe ausgelegt werden, gerade wenn du ihn nachts im Kneipenviertel bei dir trägst :p
Ich halte eine helle LED Taschenlampe mit Metallgehäuse, nicht viel größer als ein Kubotan immer noch für das sinnvollste. Die Dinger blenden unglaublich stark, und wie eine Hammerfaust geschlagen sind sie recht effektiv.
Ju-Jutsu-Ka
18-02-2014, 08:11
Und dann kann es noch weitere Einschränkungen geben, bei größeren Menschenmengen, z.B. Umzüge, Karneval etc... ist auch das Führen von "gefährlichen Gegenständen" verboten
Ich halte eine helle LED Taschenlampe mit Metallgehäuse, nicht viel größer als ein Kubotan immer noch für das sinnvollste. Die Dinger blenden unglaublich stark, und wie eine Hammerfaust geschlagen sind sie recht effektiv.
:halbyeaha
Genau, muss es gleich Messer sein.
Taschenlampe, Zeitung, Schlüssel, Kugelschreiber, Flasche Wasser....................
@ Me1331 & Hand-Werker,
ich habe doch schon mal geschrieben, dass ich zuerst zum Orthopäden gehe, was Anfang märz ist und dann erst mit den Probetrainings anfange.
Deshalb bitte nicht bei jedem Beitrag den gleichen Inhalt reinschreiben.
Ahso, habs noch vergessen. Muss ja noch SV-Klopapier vorher kaufen :flop:
Gruß
Christoph
Ja nur was bringt dir diese Information, ohne dazugehöriges Training ?
Messer mit feststehender Klinge unter 8,5cm Länge.
.
Wurde die erlaubte Länge verringert?
Mein Stand ist noch ein anderer.
Little Green Dragon
18-02-2014, 09:07
Ahso, habs noch vergessen. Muss ja noch SV-Klopapier vorher kaufen :flop:
Das wäre doch endlich mal ein Anfang anstatt hier täglich irgendwelche sinnbefreiten Themen zu eröffnen, die man entweder schon X-Mal hier im Board hatte (Suchfunktion ist bekannt?) oder die man sich auch ganz leicht selbst ergooglen kann, z.B.:
Let me google that for you (http://bit.ly/1bHCSiV)
Und bis März ist es doch nicht mehr lange hin - halte doch einfach die Finger bis dahin etwas stiller und eröffne einen Bericht über Deine ersten Probetrainings - davon hätten dann alle Beteiligten was.
Ja nur was bringt dir diese Information, ohne dazugehöriges Training ?
Man kann sich doch auch einfach mal drüber unterhalten, oder nicht?
Aber tatsächlich ist es so, dass man mit ner Maglite in der Hand immer noch erstmal treffen muss - wenn man das mit der bloßen Faust nicht kann, dann auch nicht mit was drin. Messer und dergleichen halte ich für gefährlich: Sie lassen eine womöglich harmlose Klopperei eskalieren und fügen ein lebensbedrohliches Element hinzu. Wer ein Messer zieht, muss auch fähig und bereit sein, es zu benutzen, sonst nimmt es einem der andere noch ab und man hat es selbst im Wanzt stecken - oder er zieht ein größeres und es geht rund. Was ist denn mit dem guten alten Pfefferspray? Zwei kaufen, mit einem Schnell-Ziehen, -Benutzen und Zielen üben und das andere entsprechend führen.
Wurde die erlaubte Länge verringert?
Mein Stand ist noch ein anderer.
Nein, du hast Recht:
§42a WaffG
"(1) Es ist verboten
1.Anscheinswaffen,
2.Hieb- und Stoßwaffen nach Anlage 1 Abschnitt 1 Unterabschnitt 2 Nr. 1.1 oder
3.Messer mit einhändig feststellbarer Klinge (Einhandmesser) oder feststehende Messer mit einer Klingenlänge über 12 cm
zu führen."
Man kann sich doch auch einfach mal drüber unterhalten, oder nicht?
Ja kann man, steht aber auch in jedem 2. Thread.
Ja kann man, steht aber auch in jedem 2. Thread.
Ach weißt du, nach 12 Jahren im Forum kann ich dir sagen, ALLES steht schon in diversen Threads ;)
Wurde die erlaubte Länge verringert?
Mein Stand ist noch ein anderer.
Ich meine, die Beschränkung 8,5 cm gilt nur für Springmesser (nur seitlich ausklappbar, nicht beidseitig geschliffen), bei feststehenden sind es 12 cm (damit man sie außer Haus "führen" darf).
Eskrima-Düsseldorf
18-02-2014, 09:23
messer sind nicht per se stichwaffen. einige messer sind stichwaffen. geh mal lieber trainieren, anstatt hier jede eventualität im internet durchzukauen, das würde dich 10x weiter bringen.
Nein, TE, geh nicht trainieren... mach lieber die Schule zu Ende
Ich meine, die Beschränkung 8,5 cm gilt nur für Springmesser (nur seitlich ausklappbar, nicht beidseitig geschliffen), bei feststehenden sind es 12 cm (damit man sie außer Haus "führen" darf).
Springmesser sind grundsätzlich verboten, die Ausnahme für einseitig geschliffene, seitlich ausspringende, 8,5cm lange Exemplare besteht bzgl. des Verbotes, nicht bzgl des Führungsverbotes. Dieses erfasst diese Messer, weshalb es eines berechtigten Interesses zu ihrer Führung bedarf, das nicht in SV-Zwecken bestehen kann.
Springmesser sind grundsätzlich verboten, die Ausnahme für einseitig geschliffene, seitlich ausspringende, 8,5cm lange Exemplare besteht bzgl. des Verbotes, nicht bzgl des Führungsverbotes. Dieses erfasst diese Messer, weshalb es eines berechtigten Interesses zu ihrer Führung bedarf, das nicht in SV-Zwecken bestehen kann.
Ah ok, danke - das ist in der Tat auch noch mal ein wichtiger Unterschied für jeden, der was legal in der Hosentasche mitführen will. Da kommen dann nämlich nur noch Zweihandtaschenmesser in Betracht.
Springmesser sind grundsätzlich verboten, die Ausnahme für einseitig geschliffene, seitlich ausspringende, 8,5cm lange Exemplare besteht bzgl. des Verbotes, nicht bzgl des Führungsverbotes. Dieses erfasst diese Messer, weshalb es eines berechtigten Interesses zu ihrer Führung bedarf, das nicht in SV-Zwecken bestehen kann.
Traurig aber wahr, dass Selbstverteidigungsinteresse kein "berechtigtes Interesse" ist :-§
Traurig aber wahr, dass Selbstverteidigungsinteresse kein "berechtigtes Interesse" ist :-§
Der Gesetzgeber will keine Aufrüstung des Bürgers und das unterschreibe ich. Zumal dieses berechtigte Interesse das Tatbestandsmerkmal aushöhlen würde, könnte das doch jeder immer behaupten.
Der Gesetzgeber will keine Aufrüstung des Bürgers und das unterschreibe ich. Zumal dieses berechtigte Interesse das Tatbestandsmerkmal aushöhlen würde, könnte das doch jeder immer behaupten.
"Aufrüsten" ist ein nettes Wort, aber mMn unpassend hierfür. Aufrüsten wäre wenn plötzlich alle anfangen wie bei den Ami's mit Schusswaffen herum zu laufen und sich über halbautomatische Maschinengewehre informieren. Mir ist bewusst das ein Messer eine sehr gefährliche Waffe ist, aber den Menschen zu verbieten eins bei sich zu tragen muss auch nicht sein. So ein Verbot wirkt nur bei den Leuten die sowieso verantwortungsvoll mit einem Messer umgehen würden. Den Kriminellen ist es egal ob es so ein Verbot gibt.
Den Kriminellen ist es egal ob es so ein Verbot gibt.
Das ist zwar wahr, aber immerhin können die dann auch belangt werden, wenn sie bei Kontrollen mit ihren Butterflymessern usw. erwischt werden.
Das ist zwar wahr, aber immerhin können die dann auch belangt werden, wenn sie bei Kontrollen mit ihren Butterflymessern usw. erwischt werden.
Ja WENN^^ Aber wie oft finden denn bitte Kontrollen statt? ;)
Und dann gibs ein Ordnungsgeld oder so...:rolleyes:
So ist es. Seitdem die Verschärfung im Waffengesetz zum Tragen von Hieb- und Stoßwaffen und Einhandmessern etc. aufgenommen wurde, hat sich nichts an der kriminellen Nutzung geändert. Gerade Berlin, dessen überforderter Innensenator eine der treibenden Kräfte bei dieser weiteren Einschränkung der allgemeinen Handlungsfreiheit war, verzeichnete seitdem einen klaren Anstieg der Verwendung von Messern bei Straftaten.
Und was die "Aufrüstung" betrifft, das ist ein theoretisches Konstrukt mit wenig Realität dahinter. Kriminelle verwenden die für ihren Zweck geeigneten und vorhandenen Waffen und Gegenstände. Bewaffnet sich der (böse) Bürger, stellt er nur den Gleichrang in der Bewaffnung her. Daß dadurch ein Wettrennen zu immer stärkeren Waffen erzeugt wird, läßt sich nicht statistisch nachweisen. Auch in den USA ist für Kriminelle beim Messer oder der Handfeuerwaffe Schluß, diese eignen sich einfach zu gut für den Gebrauch als Tatwerkzeug. Rüstet sich der Verteidiger mit Schußwaffen aus, reduziert er die Chancen auf Taterfolg für den Täter um 50% oder mehr, ohne das der Täter darauf reagieren kann, da Gewehre, Maschinengewehre, Kanonen und Atombomben meist schlecht in die Tasche passen und vorher zu schießen in der Regel nicht in Frage kommt.
Und es gibt ja auch nur den unbescholtenen Bürger, der nie etwas falsches tut und den abgrundtief bösen Kriminellen, der alles macht, um seine Ziele zu erreichen... Tatsächlich ist es doch so: Wenn Waffen griffbereit sind, ist die Chance groß, dass sie verwendet werden. Die Gerichtssäle sind voll von ansich vernünftigen Leuten, die den Überblick verloren und Mist gebaut haben. Dem muss man keinen Vortrieb leisten, indem man eine Kultur bewaffneter Zivilbevölkerung zuläßt. In den USA will auch keiner einsehen, dass die leichte Verfügbarkeit von Schusswaffen diverse Amokläufe begünstigt bis ermöglicht.
Aber dass man mit solchen Gedanken in einem Kampfkunstforum nicht weiter kommt, weiß ich nur zu gut - hier sammeln sich naturgemäß die Leute, die sich für die heimlichen Helden in fiktiven Gewaltexzessen gegen das reine Böse halten und entsprechende Weltsichten vertreten. Seis drum, mir ging es darum die Rechtslage zu klären, was wir davon halten spielt unterm Strich keine Rolle und hat mit dem Thema hier nichts zu tun.
Danke für die Unterstellung. In Bezug auf die USA scheint mir deine Informationslage vielleicht etwas einseitig zu sein. Hast du dich intensiver mit der Kriminalität in den USA (und z.B. auch in Kanada und Mexiko) beschäftigt und der Rolle, die Schußwaffen dabei spielen? Ich meine wissenschaftlich, über Plattitüden aus Zeitungen und Fernsehberichten hinaus? Kennst du die Waffenverfügbarkeit in den Ländern und die korrespondierenden Kriminalitätsraten? I
Ich stimme zu, daß eine solche Diskussion hier zu weit führt, aber noch etwas zu den Amokläufen: das sind statistisch gesehen sehr seltene Ereignisse, die die Emotionen anregen. Emotionen sind aber bei der Entscheidung über Restriktionen der Freiheit und der Entscheidung über Verteidigungsmöglichkeiten der Bürger nicht von allergrößter Hilfe. Man kann nicht isoliert auf bestimmte Ereignisse starren und das Gesamtbild außer Acht lassen. Kurz gesagt, der allergrößte Teil schwerer Schußwaffenkriminalität in den USA erfolgt durch Gangmitglieder, die auf Waffengesetze pfeifen. Schußwaffen sind in den USA reichlich vorhanden, auch auf dem Schwarzmarkt. Entwaffnete man den Normalbürger, würde die Zahl der spontanen Schußwaffennutzungen bei Beziehungstaten etc. sowie die Zahl der Unfälle zurückgehen. Gleichzeitig würde die Zahl der erfolgreichen Verteidigungen gegen Straftaten drastisch zurückgehen. Im Endeffekt dürfte in einem so waffenreichen Raum wie den USA eine erheblich größere Zahl an Personen sterben, wenn man Schußwaffen verbietet.
Falls du der Meinung bist, das Vorhandensein von Schußwaffen an sich würde normale Leute zu Raubüberfällen oder Morden verleiten, können wir die Diskussion allerdings beenden, da ich dieses Menschenbild weder psychologisch noch kriminologisch anhand von Daten nachvollziehen kann.
gion toji
19-02-2014, 10:34
Falls du der Meinung bist, das Vorhandensein von Schußwaffen an sich würde normale Leute zu Raubüberfällen oder Morden verleiten, können wir die Diskussion allerdings beenden, da ich dieses Menschenbild weder psychologisch noch kriminologisch anhand von Daten nachvollziehen kann.wenn man diese Logik auf Messer erweitert, müsste in jeder Küche Mord und Totschlag herrschen
Little Green Dragon
19-02-2014, 10:37
Gleichzeitig würde die Zahl der erfolgreichen Verteidigungen gegen Straftaten drastisch zurückgehen. Im Endeffekt dürfte in einem so waffenreichen Raum wie den USA eine erheblich größere Zahl an Personen sterben, wenn man Schußwaffen verbietet.
Das man durch ein Verbot den Bereich "illegale Waffennutzung durch Kriminelle" nicht in den Griff bekommt sollte logisch sein. Für die o.g. Aussage hätte ich aber gern mal ein paar empirische Zahlen wie viele "erfolgreiche" Verteidigungen denn tatsächlich durch mitgeführte Feuerwaffen zu verzeichnen sind. Denn das klingt schon sehr nach der üblichen NRA Argumentation die ja selbst glauben man könne Amokläufe verhindern wenn nur jeder Lehrer eine Waffe tragen würde...
wenn man diese Logik auf Messer erweitert, müsste in jeder Küche Mord und Totschlag herrschen
Fakt ist doch, dass nur Messer nutzt, wer Messer hat. Wer bei einer Kneipenschlägerei kein Messer führt, weil er sonst ein gesetzestreuer Bürger ist, kann es dabei auch nicht unbedacht in jemanden stecken. Nach meinem bescheidenen Überblick erfolgt ein ziviler Waffeneinsatz in aller Regel nicht geplant, selbst wenn eine Waffe bei einer Straftat geführt und vorgehalten wird, ist ihr Einsatz nicht zwingend Bestandteil des Tatvorsatzes. Dem geplanten Waffeneinsatz kann man schwerlich gesetzgeberisch beikommen, dem spontanen durchaus. Und ja, der eine oder andere Ehestreit in Küchennähe endet mit Stich- und Schnittwunden.
Falls du der Meinung bist, das Vorhandensein von Schußwaffen an sich würde normale Leute zu Raubüberfällen oder Morden verleiten, können wir die Diskussion allerdings beenden, da ich dieses Menschenbild weder psychologisch noch kriminologisch anhand von Daten nachvollziehen kann.
Mal abgesehen davon, dass ich mich der Bitte des kleinen Drachens um deine Quellen anschließe, bin ich freilich nicht der Meinung, dass die Existenz einer Waffe einen Raubvorsatz bewirkt - wie auch. Wer aber in einer wie auch immer gearteten Drucksituation eine Waffe leicht zur Hand hat, läuft nunmal Gefahr sie zu verwenden. Jede weitere Hürde reduziert die Verwendungsgefahr.
Was die amerikanische Datenlage angeht muss übrigens auch dargetan werden, wieviele Waffen denn illegal in Umlauf wären, wenn sie seit jeher ähnlich restriktiv wie in Deutschland ausgegeben worden wären - hier besteht ein Kausalitätsverhältnis. Amokläufe werden nicht wünschenswerter, wenn sie als Einzelfall und emotional beladen dequalifiziert werden. Denn ich persönlich mag den Tod der Kinder an diversen Schulen nicht statistisch mit theoretisch nicht abgewehrten Straftaten abgleichen, solche Dinge sind nicht als Kollateralschaden des edlen Selbstschutzes abzutun, sondern müssen ernstgenommen und weitestmöglicht erschwert werden. Die emotionale Instabilität des Menschen in Drucksituationen, die ständige Verfügbarkeit von Waffen so gefährlich macht (auch für den Waffenträger selbst), bewirkt ihr Unheil naturgemäß besonders bei Jugendlichen, denen es häufig besonders an Weitsicht mangelt.
Der Staat hat das Gewaltmonopol nicht aus Beliebigkeit, sondern aus gutem Grunde - subjektive, situative Defekte sollen so zurückgedrängt werden und nur in Ausnahmefällen, bei Unzumutbarkeit des Abwartens obrigkeitlicher, wohl abgewogener Hilfe, soll der Einzelne zu entsprechenden Mitteln greifen. Dem trägt die deutsche Rechtsordnung mit den Notstandsparagraphen Rechnung.
@Tiju: Vollkommen richtig, sehr guter Beitrag :halbyeaha
@LGD: es gibt genügend Studien. Es kommt eben nicht auf die Verfügbarkeit von Waffen an. Falls es Dich interessiert bzgl. USA (ja, ja, ich weiß - ist die pöse, pöse Waffenlobby :rolleyes: und Du musst Englisch können ;)):
GUN CONTROL FACT-SHEET (2004) - Gun Owners of America (http://gunowners.org/fs0404.htm)
Offizielle Statistiken:
FBI — Preliminary 2009 Crime Statistics (http://www.fbi.gov/news/stories/2010/may/crime_052410/crime-rates-fall-according-to-our-preliminary-stats)
Entwaffnete man den Normalbürger, würde die Zahl der spontanen Schußwaffennutzungen bei Beziehungstaten etc. sowie die Zahl der Unfälle zurückgehen
S.o. - dann bringen sich die Leute eben anderweitig um. Und bewiesen ist längst, daß von legalen Waffen statistisch keine Gefahr ausgeht und wie schon gesagt die Verfügbarkeit keine Auswirkungen hat.
Aber ich glaube wir sind OT :D
Also back to topic :p
Ziggezagge
19-02-2014, 13:43
Die Handtasche der Frau/Freundin ist immer noch eins der effektivsten "Waffen"
Was die da alles drin haben:ups:
Die Handtasche der Frau/Freundin ist immer noch eins der effektivsten "Waffen"
Was die da alles drin haben:ups:
Wenn man davon absieht, dass es im Regelfall schon ne halbe Stunde dauert bis das Handy gefunden wird :D:p
Ziggezagge
19-02-2014, 14:15
Wenn man davon absieht, dass es im Regelfall schon ne halbe Stunde dauert bis das Handy gefunden wird :D:p
Ne ordentlich geschwungene Tasche hat ganz schön viel Wumms:D
Wenn man bedenkt, das sich nach ihrer Aussage "nur" das Buch das sie gerade liest, und jenes, welches sie danach liest, sowie ne fette Agenda, 2 Wasserflaschen, etliche Toilettenartikel etc. etc drinnen befinden:rolleyes:
Fakt ist doch, dass nur Messer nutzt, wer Messer hat. Wer bei einer Kneipenschlägerei kein Messer führt, weil er sonst ein gesetzestreuer Bürger ist, kann es dabei auch nicht unbedacht in jemanden stecken. Nach meinem bescheidenen Überblick erfolgt ein ziviler Waffeneinsatz in aller Regel nicht geplant, selbst wenn eine Waffe bei einer Straftat geführt und vorgehalten wird, ist ihr Einsatz nicht zwingend Bestandteil des Tatvorsatzes. Dem geplanten Waffeneinsatz kann man schwerlich gesetzgeberisch beikommen, dem spontanen durchaus. Und ja, der eine oder andere Ehestreit in Küchennähe endet mit Stich- und Schnittwunden.
Das sehe ich auch so. Hier ging es aber ja um die Verfügbarkeit von Schußwaffen. Der Bruch in der Logik ist da, wo unterstellt wird, die spontane Tat unter Waffeneinsatz erfolge häufiger, wenn Schußwaffen da sind. Diesen Schluß läßt die Datenlage meiner Ansicht nach nicht zu, wenn man z.B. die Straftaten in den europäischen Ländern vergleicht.
Ein zweite Frage ist, wären die Tatfolgen größer, wenn statt auch vom pazifistischen Idealstaat schwer regulierbarer "Waffen" (i.d.R. Messer oder Schlagwerkzeuge) Schußwaffen verfügbar wären? Da kann man unterschiedlicher Meinung sein. Im Grunde sterben durchschnittlich ähnlich viele Menschen an Angriffen mit Messern wie mit Schußwaffen. Das liegt allerdings meiner Ansicht nach an den jeweiligen spezifischen Umständen des Einsatzes der verschiedenen Waffenarten, also an einer Verbiegung in der Statistik. Ich gehe davon aus, daß die Tatfolgen im Schnitt etwas gravierender ausfallen, wenn Schußwaffen im Spiel sind.
Mal abgesehen davon, dass ich mich der Bitte des kleinen Drachens um deine Quellen anschließe, bin ich freilich nicht der Meinung, dass die Existenz einer Waffe einen Raubvorsatz bewirkt - wie auch. Wer aber in einer wie auch immer gearteten Drucksituation eine Waffe leicht zur Hand hat, läuft nunmal Gefahr sie zu verwenden. Jede weitere Hürde reduziert die Verwendungsgefahr
Was die amerikanische Datenlage angeht muss übrigens auch dargetan werden, wieviele Waffen denn illegal in Umlauf wären, wenn sie seit jeher ähnlich restriktiv wie in Deutschland ausgegeben worden wären - hier besteht ein Kausalitätsverhältnis. Amokläufe werden nicht wünschenswerter, wenn sie als Einzelfall und emotional beladen dequalifiziert werden. Denn ich persönlich mag den Tod der Kinder an diversen Schulen nicht statistisch mit theoretisch nicht abgewehrten Straftaten abgleichen, solche Dinge sind nicht als Kollateralschaden des edlen Selbstschutzes abzutun, sondern müssen ernstgenommen und weitestmöglicht erschwert werden. Die emotionale Instabilität des Menschen in Drucksituationen, die ständige Verfügbarkeit von Waffen so gefährlich macht (auch für den Waffenträger selbst), bewirkt ihr Unheil naturgemäß besonders bei Jugendlichen, denen es häufig besonders an Weitsicht mangelt.
Der Sicherheitsgewinn ist allerdings nur marginal, wenn man Schußwaffen reguliert, da die regelmäßig für Tötungen oder Verletzungen benutzten anderen Gegenstände allgemein verfügbar sind. Ansonsten siehe oben.
Die Datenlage ist vielfältig, Tori hatte ein paar Links gegeben. Die meiste Diskussion spielt sich in Papierform ab. Was in Deutschland scheinbar nur wenige wissen, es gibt in den USA neben der berüchtigten Waffenlobby-Organisation NRA auch eine zahlreich durch Organisationen vertretene, sehr umtriebige und enorm finanzstarke berüchtigte Anti-Waffenlobby, die zudem in den meisten Zeitungsmedien die Ideologiehoheit genießt. Zu nennen wäre z.B. die Brady Campaign ( Brady Campaign to Prevent Gun Violence (http://www.bradycampaign.org/)), die früher als Handgun Control Incoporated firmierte. Hier findet man weitere Organisationen: Category:Gun control advocacy groups in the United States - Wikipedia, the free encyclopedia (http://en.wikipedia.org/wiki/Category:Gun_control_advocacy_groups_in_the_United _States)
Der geneigte Waffengegner findet auf den jeweiligen Internetseiten alle möglichen hilfreichen Informationen und Verweise. Wenn man die mediale Wucht der Anti-Waffenkampagnen in den USA ansieht, erscheint es seltsam, daß die Waffengegner so wenig Erfolge auszuweisen haben. Sie haben zwar in der Tat die schlechteren Argumente, wenn man diese durchleuchtet, aber Tatsachen zählen ja nur bedingt, wenn es um politische Entscheidungen geht.
Übrigens hat auch die NRA, teils als Antwort auf die Halbwahrheiten und Lügen der Waffengegner, bereits längst den Boden vernünftiger Argumentation verlassen und verharrt in einer unsachlichen und emotionalen Fundamentalopposition gegen jede, auch die sinnvollste, Waffenkontrolle.
Was die wissenschaftliche Diskussion angeht, kommt man an Gary Kleck nicht vorbei, dessen Buch "Point Blank: Guns and Violence in America" 1993 wie eine Bombe in die selbstzufriedene Beschaulichkeit der typischerweise gegen Waffen eingestellten Kriminologenszene eingeschlagen hat. Seitdem versucht sich die Gegenseite mit zahlreichen Untersuchungen Diskussionsraum zurück zu holen. Hier kann man z.B. etwas davon erfahren : Contradictions of Kleck (http://vacps.org/public-policy/the-contradictions-of-kleck)
Bei den Anti-Waffen-Untersuchungen fallen mir in der Regel zahlreiche Ungereimtheiten und Methodenfehler auf, die Ergebnisse erscheinen oft als insignifikant oder geschönt, aber das würde hier zu weit führen.
Hier gibt es Infos über den Gebrauch von Schußwaffen in der Verteidigung: Defensive gun use - Wikipedia, the free encyclopedia (http://en.wikipedia.org/wiki/Defensive_gun_use)
Wie man, sieht, ist die Datenlage umstritten, jede Untersuchung will genau betrachtet werden. Die Schätzungen zur Zahl der Verteidigungen mit Schußwaffen in den USA reichen von ca. 60.000 bis ca. 2 Millionen pro Jahr. Aus den offiziellen Statistiken ergeben sich ca. 600.000 Fälle pro Jahr.
Was die Ausführungen zu den Amokläufen angeht, will ich darauf nicht weiter eingehen, da ich keine Wertstufung in Bezug auf Menschenleben gut heißen kann. Ich hänge da ein bißchen an den in unserer Verfassung verkörperten Grundideen.
Der Staat hat das Gewaltmonopol nicht aus Beliebigkeit, sondern aus gutem Grunde - subjektive, situative Defekte sollen so zurückgedrängt werden und nur in Ausnahmefällen, bei Unzumutbarkeit des Abwartens obrigkeitlicher, wohl abgewogener Hilfe, soll der Einzelne zu entsprechenden Mitteln greifen. Dem trägt die deutsche Rechtsordnung mit den Notstandsparagraphen Rechnung.
Das Gewaltmonopol des Staates hat nichts mit der Verfügbarkeit von Waffen für die Bürger zu tun. Das Notwehrrecht ist ein überstaatliches Recht, welches in der Menschenwürde wurzelt und im Kern nicht eingeschränkt werden kann. Insofern findet das Gewaltmonopol hier seine naturrechtliche Grenze, es sei denn, man verfolgt eine ganz andere Staatsideologie. Inwieweit der Staat den Bürgern, die ihn ja ermächtigen, eine auch real wirksame Selbstverteidigung erlauben will, ist eine politische Frage. Das Polizei- und Justizsystem kann bekanntlich nur in begrenzter, abstrakter Weise zum Schutz der Bürger beitragen, indem eine generelle Abschreckung durch Aufklärung und Verurteilung erzeugt wird. Ein konkreter Schutz für den Einzelnen kann nur durch jeden Einzelnen gewährt sein. Hier gilt es Risiko und Ertrag der Verfügbarkeit von Waffen abzuwägen.
Meiner Ansicht nach entstehen Straftaten weitgehend aus sozialen Gründen. Die sozialen Umstände und die ideologischen Einstellungen einer Gesellschaft bestimmen dann die Taten näher. Die Verfügbarkeit von Waffen spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle. Interessant ist der Vergleich von Statistiken, auch wenn man damit immer sehr vorsichtig umgehen muß. Es gibt jedenfalls Gesellschaften mit sehr geringem legalen Waffenbesitz und extremer Gewaltkriminalität (z.B. Mexiko), mit hohem Waffenbesitz und mittelhoher Gewaltkriminalität (USA), mit mittelhohem Waffenbesitz und geringer Gewaltkriminalität (Deutschland, Frankreich, Schweden), mit hohem Waffenbesitz und geringer Gewaltkriminalität (Schweiz, Israel), mit geringem Waffenbesitz und geringer Kriminalität (Japan, UK, Dänemark).
Für die Staaten der westlichen Welt gibt es allgemein eine sehr geringe Gewaltkriminalitätsquote. Die USA fallen hier stark nach oben heraus. Auch in Europa gibt es Unterschiede, so haben z.B. die Niederlande eine um 30% höhere Mordquote (Mord mal nicht i.S. des § 211 StGB benutzt) als Deutschland (bei einem Zehntel soviel Schußwaffen pro Bevölkerung in den Niederlanden). Scheinbar führt nicht nur die Verfügbarkeit von Schußwaffen zu Untaten.
Fazit: Da meiner Ansicht nach die Verfügbarkeit von (legalen) Waffen nur geringe Einflüsse auf die Kriminalität hat, gewinnt das Prinzip der allgemeinen Handlungsfreiheit. Man sollte den Besitz von Waffen regulieren, aber möglichst wenig und möglichst sinnvoll.
Ich beende damit für mich diese zwar interessante, aber reichlich otehige Diskussion. :)
Ziggezagge
20-02-2014, 11:17
Gut, es mag sein, das Waffen in gewissen Situationen Sicherheit bieten, aber braucht Otto Normalbürger wirklich zig automatische Waffen etc.? Um sich gegen den bösen Strassenganster zu schützen würde wohl auch eine Pistole reichen, wenn man denn überhaupt dazu kommt sie einzusetzen.
Ich behaupte mal, das der Hauptgrund für die vielen Schusswaffentoten in den USA bei deren Mentalität zu suchen ist. Wenns einem nicht passt wird einfach mal geschossen, denn man hat ja sowieso immer Recht, denn der andere hat ja mein "Recht auf Freiheit" verletzt. Der krasseste Gegensatz ist wohl Kanada, da hat auch fasst jeder ne Schusswaffe, aber beinahe niemand hält es für nötig Leute abzuknallen, eben eine andere Mentalität. (Wird im Dokumentarfilm "Bowling for Columbine" erwähnt)
Noch so ein paar Beispiele.
20 Minuten - Mann erschiesst 15-Jährige wegen Streich - News (http://www.20min.ch/panorama/news/story/Mann-erschiesst-15-Jaehrige-wegen-Streich-21682150)
20 Minuten - Wegen zu lauter Musik erschossen: Kein Mord - News (http://www.20min.ch/panorama/news/story/12366164)
Nach Party-Tour: Teenager klettert in falsches Haus: Nachbar erschießt ihn | Panorama| EXPRESS (http://www.express.de/panorama/nach-party-tour-teenager-klettert-in-falsches-haus--nachbar-erschiesst-ihn,2192,22156306.html)
Hier in der Schweiz haben ja auch viele durch das Milizsystem eine Ordonnanzwaffe(Sturmgewehr oder Pistole) und leider kommt es immer wieder (wenn auch seltener) vor, dass diese in Familiendramen und Nachbarstreitigkeiten verwendung finden.
der herbie
20-02-2014, 12:07
Back to Topic: In der Regel reicht es, sein Gehirn mitzuführen und situationsbedingt zu gebrauchen:
Beispiel: Horde randalierender Nazis (Ausländer, Hooligans, Antifa.... beliebig erweiterbar): Anpöbeln; Gehirn gebraucht, aber falsch, Folge Krankenhaus.
Gleiches Beispiel: Möglichst unauffällig entfernen, ggfls. "110" anrufen; Gehirn gebraucht, sogar richtig, Rennleitung kommt aufräumen.
Ist jetzt sicherlich stark vereinfacht, die Richtung sollte aber erkennbar sein.
Glück auf
der herbie
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