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Vollständige Version anzeigen : Training mit Frauen, Ego-Schwierigkeiten ?



Lahwf
04-03-2014, 21:08
Hallo Community, vielleicht erinnert sich noch jemand an mich aus dem Krav Maga Thread.

Ich bin 22, weiblich, habe 12 Jahre Judo im Leistungsbereich betrieben, aber mittlerweile auf der Suche nach was anderem.
Ich war zuerst beim Krav Maga und jetzt beim MMA.
Leider begleitet mich seit dem ein Problem was dazu führt dass es mir schnell nicht mehr wirklich Spaß macht.

Die anderen Trainierenden sind zu 95% männlich und zum Großteil Jugendliche Anfänger zwischen 17 und 25 die zwischen wohl ca wenigen Monaten und ein, zwei Jahren trainieren.

Im Judo hab ich immer mit allen trainiert, ob Gelbgurt oder dritter Dan, ob groß oder klein, ob Mann oder Frau, und man hat immer sich gegenseitig respektiert und voneinander gelernt, aber außerhalb von Judo scheint das nicht so zu funktionieren.

Das MMA Training ist sehr Grappling lastig und sehr Randori lastig. Durch meine lange Judo Erfahrung und meinen Fitnessstand habe ich hier einen deutlichen Vorteil gegenüber den meisten anderen Trainierenden, reines Stand Randori gibt es nicht.

Ich will mich damit nicht als super darstellen wir sind nur technisch und physisch auf anderen Trainingsstufen wegen der unterschiedlichen Dauer des Trainings.
Für die "Profi" Gruppe habe ich aber noch zu wenig guten Standkampf und zu wenig Erfahrung.

Leider gibt es im Großen und Ganzen nur 2 Arten von Trainingspartnern.
Die einen sind so, sie wehren sich fast gar nicht wenn sie mit mir als Mädchen trainieren und geben ständig Tipps während dem Randori, und reden dabei ständig wie mit einem kleinen Kind, Ja super gemacht jetzt musst du festhalten, ja ganz toll, und trauen sich überhaupt nicht normal zu kämpfen.
Sei es weil sie sich wirklich nicht trauen und falsche Scheu haben oder Unterlegenheit überspielen wollen ich weiß es nicht. Nützen tut es mir einfach gar nichts, ich habe gar keinen Lerneffekt, es ändert auch nichts wenn man sie direkt anspricht, die stellen das einfach nicht ab und am Ende des Trainings hätte ich genau so gut mit einer Wurfpuppe trainieren können.

Dann die anderen fast schlimmeren sind die Ego-Rambos:
Sobald mein männlicher Trainingspartner merkt dass er unterlegen ist setzt er immer mehr Kraft ein (was nicht so schlimm wäre) aber vor allem auch immer mehr Aggressivität und Härte, statt sich technisch zu verbessern.
Das ganze schaukelt sich dann zB von einem lockeren Randori mit Aufgaben hoch dass es eher einer Rauferei gleicht, sozusagen genau das Gegenteil vom ersten Typen.
Sobald ein Junge ein, zwei mal geworfen wurde, arbeitet er richtig aggressiv und vA unkontrolliert , ich wiederum muss mehr dagegen halten ,was das ganze noch weiter aufschaukelt, das normale technische Messen und Dazulernen geht dabei total verloren.
Der Lerneffekt ist wieder überhaupt nicht vorhanden, wenn dann ein körperliches Training, aber sich technisch verbessern und Techniken austesten kann man so nicht.
Mir geht es weniger darum dass es mir zu hart wird sondern darum dass das Ganze dann einfach unkontrolliert abläuft, ich selbst niemanden weh tun will und ich vernünftig Kampfsport lernen will und nicht einfach eine halbe Stunde herum raufen mit jemandem der jede Kampfsport-Technik auf der Strecke lässt.
Ich will nicht trainieren mich gegen einen aggressiven ungestümmen Angreifer zu verteidigen sondern MMA trainieren, davon abgesehen ist die Verletzungsgefahr natürlich auf beiden Seiten gegeben.

Die anwesenden Trainer unterstützen diese Atmosphäre leider noch und sagen zu jemanden im vorbeigehen Hey lass dich doch nicht unterkriegen aufgehts haha und so.
Das ganze macht so einfach keinen Spaß und es bringt mir vor allem nichts oder nur wenig.
Ich habe das gestern ganz offen zu dem Haupttrainer des Vereins gesagt, genau so wie ich es hier beschrieben habe.
Er meinte er redet deswegen mit den Trainern weil das nicht ok ist und er mich gut versteht.
Aber dass ich in erster Linie selbst verantwortlich bin und sofort wenn das vorkommt das dem jeweiligen Trainingspartner klar machen muss.
Nur was soll ich dem sagen? Könntest du bitte aufhören dein fehlendes Können durch Aggressivität zu ersetzen? Dann kränkt das sein Ego ja erst schon recht, oder es wirkt als ob ich eine Sonderbehandlung möchte um weiter besser zu sein was ja genau das Gegenteil ist von dem was ich will ich will einfach nur normal wie jeder Junge auch behandelt werden.

Falls jemand sagt wechsle doch den Verein, aber das habe ich ja schon 1x wegen eben dem Problem, das scheint allgemein ein Problem zu sein mit Frauen in Vollkontakt Sportarten?
Ich dachte im Jahr 2014 und zu Zeiten von Ronda Rousey und Frauen MMA wäre man schon so weit angekommen dass man Frauen und Männer in egal welcher Sportart gleich behandelt und es etwas normales sein sollte.
Wie handhabt ihr das im Training wie sieht das bei euch aus? Wie soll man sowas ansprechen?
Ist es für euch als Männer in irgendeiner Form unangenehm mit Frauen trainieren zu müssen? Hat jemand vielleicht als MMA Trainier Erfahrung mit solchen Situationen?

lG

Little Green Dragon
04-03-2014, 21:26
Speziell mit MMA Erfahrung kann ich jetzt nicht dienen, aber ich merke selbst, dass ich (unbegründete) Hemmungen habe wenn es z.B. heißt: "Hau dem Mädel mal ordentlich vor die Rübe..." oder beim Sparring mit gewünschtem Kontakt nur die ersten 2-3 Schläge auch treffen, die nachfolgenden werden dann unbewusst immer Luftlöcher ("Frauen schlägt man nicht..."), selbst wenn die Dame gegenüber deutlich besser oder erfahrener ist als ich.

Bei männlichen Partnern habe ich diesbezüglich keinerlei Hemmungen.

bouncer
04-03-2014, 21:31
Ich würde jetzt mal abwarten ob das Machtwort des Chefs etwas bewirkt.
Bei uns gibt es das Problem relativ selten ( Muay Thai ) weil die Jungs und Mädels recht schnell merken das sie im gleichen Boot sitzen. Egoproble gibt es zum Glück nicht oft, würden von mir aber auch nicht akzeptiert werden. 😊

YOKE
04-03-2014, 21:47
Nur was soll ich dem sagen? Könntest du bitte aufhören dein fehlendes Können durch Aggressivität zu ersetzen?

Du musst die Botschaft nur etwas besser verpacken ;).

Wie wäre es mit:"Wir wissen beide, dass du mir den Kopf abreißen könntest. Wie wäre es, wenn du etwas lockerer machst?"
Oder " Du wiegst locker 10 Kilo mehr als ich, mach mal locker"
Irgendwas in die Richtung.
Wenn es zu viel wird pausier einfach das Sparring und sag dem Partner das volle Power bei dem Kraftunterschied nichts bringt.

Beim ersten Typus könntest du ja soviel Druck machen, dass er nicht mehr dazu kommt Tipps zu geben :D. Wenn er dann immernoch so viel labern kann, ist es villeicht berechtigt.

m.l.l.
04-03-2014, 21:49
Hehe, beim Boxen ist das einfach zu lösen: da gibt's vom Besseren was auf die Fresse oder einen gut platzierten Körpertreffer - dann kriegt der andere auf einmal auch den Wunsch, den Druck 'was rauszunehmen.

Bei der ersten Gruppe der Charmeure würde ich den Druck erhöhen, dann vergeht denen das kluge Gelaber.

Bei der zweiten Gruppe mit dem Egoproblem würde ich sagen, dass es mir um das (beiderseitige) Erlernen und Einüben der Techniken geht, und dass es dafür Trainingspartner braucht, die aufeinander eingehen, statt fighten.

Nur: das musst Du natürlich auch machen - aufeinander eingehen! Vielleicht ist da Deine Erwartungshaltung manchmal zu hoch an das Training. Der Überlegene lernt immer weniger als der Unterlegene.

Kundalini
05-03-2014, 00:27
Für die "Profi" Gruppe habe ich aber noch zu wenig guten Standkampf und zu wenig Erfahrung.
Geh für paar Wochen/Monate nach Thailand in ein Muay Thai Camp, dann
gehts schneller mit der nötigen Standkampf Erfahrung für die Profi Gruppe.


Ist es für euch als Männer in irgendeiner Form unangenehm mit Frauen trainieren zu müssen?
Nein ist es für mich nicht. Ich trainiere gerne mit einer guten Boxerin,
weil sie in der gleichen Gewichtskategorie ist.
Beim Sparring würde ich mich zu der 2 Kategorie zählen, also immer möglichst
viel und hart austeilen.
Das mache ich aber auch bei Männer, ist einfach mein Verhalten beim Sparring.
Und ich finde es auch gut, wenn mein Sparringspartner sich ordentlich ins Zeugs legt.

JoHatsu
05-03-2014, 00:47
Wie handhabt ihr das im Training wie sieht das bei euch aus? Wie soll man sowas ansprechen?
Ist es für euch als Männer in irgendeiner Form unangenehm mit Frauen trainieren zu müssen? Hat jemand vielleicht als MMA Trainier Erfahrung mit solchen Situationen?

lG
Übermäßiger Krafteinsatz und Aggressivität war in unserer Grappling-Gruppe kein geschlechtsspezifisches Problem. Es gab auch Frauen, mit denen keine andere Frau gerne trainierte. Im Thaiboxen das gleiche.
Ich denke mal, das Problem ist die Sozialisierung. Was Frau oder Mann in der Kindheit und Jugend an Verhaltensweisen gelernt hat, läßt sich nicht einfach in ein paar Jahren Kampfsport verlernen. Das dauert lange. Ich würde da zur geduldigen Kommunikation raten. Den Betreffenden höflich unter 4 Augen ansprechen. Immer mal wieder. Kommunikation ist nicht einfach. Es gibt Leute, bei denen hast du das Gefühl, du tappst beim Reden über ein sprachliches Minenfeld. Wie du das rüber bringst, mit welchen Worten, das kann ich dir nicht sagen, da ich deine Trainigspartner nicht kenne. Das überlass ich deinem Einfühlungsvermögen. Ich kann mir vorstellen, dass das auf Dauer nervt und ermüdet, aber außer Kommunikation oder wieder Weglaufen fällt mir nichts Schlaues ein. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass nichts ein Team so gut zusammen schweißt wie Turniere. Leute, die gestern noch aufeinander rum gehackt haben, feuern sich an, freuen sich für deinen Sieg oder leiden mit deiner Niederlage. Das fördert mit der Zeit Achtung.

Wenn du das Gefühl hast, gegen Windmühlen zu kämpfen, empfehle ich Seneca und die Stoa als Lektüre.

wiesenwurz
05-03-2014, 01:09
mMn gibt es zwei Möglichkeiten:

1. Du bzw. deine Trainer können es angemessen kommunizieren und die Situation bessert sich. Um ein bisschen die Spannung rauszunehmen kann man es auch so formulieren, dass nicht offen angegriffen wird "Ist gerade etwas hart bei uns, lass uns bitte etwas lockerer Rollen." Bei manchen Leuten ist es vielleicht wichtig, dass deine Trainer sich auch einschalten.. die brauchen einfach nochmal den Rüffel von oben.

2. Nicht mehr mit den Leuten rollen.


..

bei mir im Gym sparren wir eignetlich Geschlechterübergreifend gleichberechtigt. Ich hab bisher nicht erleben können, dass da Jemand besonders geschont oder hart angegangen wird. Bei Leuten, die mehr als etwa 10+ kg leichter als ich sind, nutze ich weniger Kraft und Gewicht egal ob Mann oder Frau. Es kommt halt drauf an wie weit die Leute im Kopf sind.

dirtrider4life
05-03-2014, 01:12
Aus welcher Gegend kommst du?

Ich kann das Problem nur aus meiner Perspektive schildern.
Ich versuche wenn ich mit Mädels trainiere dem Mädel nichts zu schenken aber auch nicht nur zu dominieren. Ich würde sagen man versucht sich zu fordern aber nicht zu überfordern. Ist nicht ganz so leicht da die richtige Balance zu finden. Es ist nicht unangenehm für mich als Mann mit einer Frau zu trainieren aber es ist etwas ganz Anderes, weil ich viel mehr auf das Gegenüber eingehen muss als bei einem gleich starken Gegner. Ich muss halt wesentlich dosierter da herangehen.

Ich würde versuchen so schnell wie möglich in die Fortgeschrittenen Gruppe zu wechseln in der Hoffnung, dass da Leute dabei sind die sich besser im Griff haben.

Wäre es möglich sich erst mal auf einen festen Trainingspartner einzuschießen? Man sucht sich den Tauglichsten heraus und versucht ein Großteil des Trainings miteinander abzuspulen. Wenn man sich besser kennengelernt hat wird das mit der Zeit auch etwas lockerer und das gegenseitige Verständnis wächst.

Cillura
05-03-2014, 07:19
Ach herje. Jaja, solche Leute kenne ich auch. :D

Bei ersteren kannst du entweder den Druck bisl erhöhen, dass sie zum Labern keine Luft mehr haben, oder du sagt denen halt: "Danke für die Tipps, aber lass uns mal lieber bisl mehr üben, statt zu reden." Ich würde es aber nicht persönlich nehmen, dass sie dir Tipps geben. Du bist halt bei denen in der Gruppe neu und auch wenn du vom Judo kommst, sehen sie dich bei sich als Neuling und wollen gern helfen. Sie wollen einfach nur nett sein. :)

Bei zweiteren denke ich, ists nicht zwingend ein Ego-Problem. Wenn du sagst, dass es dirket nach den Würfen einsetzt ists evtl. auch n gewisses Maß an Adrenalin, dass etwas ruppiger werden lässt. Weiterhin denke ich, dass sie merken, dass du gut bist und legen halt noch nen Zahn zu. Würden sie sehr wahrscheinlich auch bei nem männlichen Übungspartner machen. Du schreibst selbst, dass du aufgrund des Krafteinsatzes dagegen halten musst. Ich hab mal gelernt, dass man nicht Kraft gegen Kraft arbeitet. Evtl. kannst du an dem Punkt ansetzen und einfach fließend mitgehen. Das nimmt auch bisl die Spannung aus der Situation. Ansonsten sag ihnen, dass du lieber locker trainieren willst (und mach selbst auch locker).

Viel Erfolg. :)

Asahibier
05-03-2014, 07:58
Aus welcher Gegend kommst du?

Ich kann das Problem nur aus meiner Perspektive schildern.
Ich versuche wenn ich mit Mädels trainiere dem Mädel nichts zu schenken aber auch nicht nur zu dominieren. ....

Super satz :halbyeaha

Und dann streichen wir noch das "Mädel" und es passt. Mein leichtester Trainingspartner (wir hatten auch schon Frauen dabei, auch beim sparring) ist 25kg leichter als ich, mein schwerster 35kg schwerer - da geht es nicht anders. Man versucht jeden Partner nach Möglichkeit zu fordern aber nicht durch rein überlegene Physis zu dominieren, egal ob der die ER oder SIE ist. :)

Wie hieß es mal so schön, "bei Partnertraining und Sparring ist es wie beim Sex - es sollen nach Möglichkeit beide was von haben" :D

Narexis
05-03-2014, 10:40
Das hat mMn eher weniger mit dem Geschlecht als dem eig. Verhalten zu tun. Du bist ja in einer Anfängergruppe und ich persönlich habe sehr häufig erlebt, dass Anfänger nach einem harten Treffer (und ich persönlich habe die Würfe, die ich „miterleben“ durfte recht hart in Erinnerung)unbewusst einen Gang hochfahren, viele die man darauf anspricht realisieren erst dann, dass sie mehr Kraft in ihre Angriffe packen und ändern es, was natürlich nicht innerhalb der nächsten 5 Minuten passiert.

Für mich klingt es so als würdest Du die anderen regelrecht dominieren, ob bewusst oder unbewusst sei dahingestellt, da ist es mMn bis zu einem gewissen Punkt normal, dass man versucht aus der Ecke in die man gedrängt wird, herauszukommen und in diesem Punkt Fortschritte zu machen, an anderen Punkten kann man in der Situation ja eher schlecht arbeiten. Wenn man merkt, dass es mit mehr Kraftaufwand gelingt, werden es viele anwenden um auf ein „angemessenes“ Trainingsniveau zu kommen, man lernt ja auch nur bedingt, wenn man im Viereck rumgeworfen wird. Actio -> reactio. Hast Du mal versucht etwas lockerer mit den Jungs zu trainieren? Wenn ich es richtig verstehe hast du immerhin ca. 12 Jahre mehr Erfahrung als die anderen. Wenn mein Trainingspartner sehr hart/dominant agiert, gehe zumindest ich davon aus, er könne eine gewisse Härte und Dominanz meinerseits ab...

Was mir auch aufgefallen ist, ist dass sehr viele Frauen den Kraftaufwand und die Härte teilweise als deutlich größer/härter empfinden als die männlichen Trainingspartner. Darauf muss man die anderen hinweisen und es gibt leider auch Fälle, die das nicht verstehen.

Zu den anderen Trainingspartnern, zeig ihnen doch, was Du drauf hast. Wenn jemand genug Luft zum Reden hat, ist es ggf. zu locker und sie wollen nur helfen? Wenn man wirklich arbeiten muss um gegenzuhalten, kenne ich wenige Menschen die noch groß Lust/Luft haben parallel zu reden…

Ich würde bei den einen mehr und bei den anderen weniger Druck ausüben, allgemein einfach immer schauen, dass beide Seiten ungefähr auf demselben Niveau kämpfen und etwas davon haben.

Ich persönlich finde es unglaublich nervig, wenn sich jemand zurücknimmt und mir „Treffer gönnt“, genauso nervt es mich aber auch, wenn ich ohne Rücksicht auf Verluste umgerannt werde. Gegenseitige Rücksichtnahme ist das Stichwort. Ich glaube niemand will verhätschelt werden, aber wenn man wirklich dominiert wird, muss der andere sich nicht wundern, wenn man versucht aus der Situation rauszukommen und einen Gang hochschält, vor allem wenn man merkt, es wirkt.

Der Rest wurde von anderen hier ja schon sehr schön dargelegt.

[Meine Erfahrung bezieht sich aufs Standup, allerdings erlaube ich mir hier Parallelen zu ziehen.]

LG

Pustekuchen
05-03-2014, 11:28
Also ehrlich gesagt kenne ich die selben Probleme als Mann auch. Viele Höhergraduierte zerreissen mich entweder oder kommen vor lauter Hilfestellung nicht zum trainieren. Das ist nicht zwingend ein Geschlechterproblem, ich lebe in einem Macho-Mittelmeerland und bei uns sagt keiner was, wenn jemand von einer Frau submitted wird (im BJJ).
Meiner Erfahrung nach hängt das primär mit dem Trainer und der durch ihn gestalteten Trainingsatmosphäre zusammen. Entweder er hat eine Sensibilität für dieses Phänomen oder ist zumindest offen dafür oder eben nicht.

Ich freue mich jedesmal, wenn eine Gruppe gut gemischt ist, da sich die Leute dann eher auf verschiedene Trainingsarten einstellen können.

Mein Rat wäre dir ein anderes Gym zu suchen!

bouncer
05-03-2014, 11:47
....
Meiner Erfahrung nach hängt das primär mit dem Trainer und der durch ihn gestalteten Trainingsatmosphäre zusammen. Entweder er hat eine Sensibilität für dieses Phänomen oder ist zumindest offen dafür oder eben nicht.

...........!


Das sehe ich genauso! Letztendlich bestimmt der Trainer die Stimmung in der Gruppe.

xTex
05-03-2014, 11:55
Erstmal herzlich Willkommen im Board und schön, dass Du dich hier aktiv beteiligst! Ich kann mich in vielen Dingen meinen Vorrednern anschließen (wie zum Beispiel die Tipps im Umgang mit deinen Trainingspartnern und Co), aber zudem möchte ich noch einmal explizit auf ein paar Sätze deines Eingangsposts eingehen, ohne dir hoffentlich zu nahe zu treten.





[...]habe 12 Jahre Judo im Leistungsbereich betrieben[...]
[...]Durch meine lange Judo Erfahrung und meinen Fitnessstand habe ich hier einen deutlichen Vorteil gegenüber den meisten anderen Trainierenden[...]

12 Jahre und das gerade auch im Leistungsbereich sind eine deutliche Vorerfahrung. Ohne, wie gesagt, dir zu nahe treten zu wollen, aber daher sehe ich hier nicht mehr unbedingt einen reinen Anfängerstatus bei dir.
Es könnte sein, dass dich deine Trainingspartner sogar eher als ungerechtfertigt in der Anfängergruppe sehen könnten. Und dann sind Konflikte garantiert. Vielleicht sehen sie dich ja bereits auf dem Level der fortgeschrittenen Gruppe?

Häufig ist es auch so, dass wenn ein offensichtlich "schwächerer" auf einen "stärkeren" trifft, dass dieser den Starken unbedingt tappen will (besonders bei "jungen" Anfängern, habe ich so das Gefühl). Und in dem Moment wird gerne mal vergessen, dass auch der Starke nur trainieren und lernen, nicht nur kämpfen und Dominanz zeigen, will.
Es könnte also hier, je nach Gruppe, das Phänomen auftreten, dass Du als zu stark und zu erfahren für die Gruppenmitglieder wirkst und daher, in ihren Augen, mit allem klar kommen müsstest, was sie mit dir machen. Denn in ihren Augen hast Du ja bereits eine gewisse Klasse erreicht (siehe deine Vorerfahrung), die es dann auszureizen gilt.





[...]Durch meine lange Judo Erfahrung und meinen Fitnessstand habe ich hier einen deutlichen Vorteil gegenüber den meisten anderen Trainierenden[...]

Was wiederum meine Theorie unter dem ersten Zitat stützen würde. Du ragst aus der Gruppe heraus und könntest (ungewollt) somit ein falsches Bild erzeugen.





[...]Für die "Profi" Gruppe habe ich aber noch zu wenig guten Standkampf und zu wenig Erfahrung.[...]
Inwiefern? Ab wann wird man bei euch denn in die "Profi-Gruppe" aufgenommen? Jeder fängt irgendwann mal in der höheren Gruppe an und muss dann noch einiges Lernen. Vielleicht wärst Du hier doch besser aufgehoben und fühlst dort ja sogar wohler?





[...]Leider gibt es im Großen und Ganzen nur 2 Arten von Trainingspartnern.[...]

Nein, es gibt mindestens 3. Wenn es in eurer Gruppe nur 2 gibt, tut mir das Leid für die Gruppe. Wir sind da glücklicherweise so bereichert wie deine "alte" Judogruppe und haben somit auch noch die, die mit einem Rollen und arbeiten, selbst etwas zeigen oder gezeigt bekommen möchten, sodass hier ein angenehme und lehrreiche Atmosphäre ensteht.





[...]Der Lerneffekt ist wieder überhaupt nicht vorhanden, wenn dann ein körperliches Training, aber sich technisch verbessern und Techniken austesten kann man so nicht.[...]

Sicherlich, das ist Mist und kann ich sehr gut nachvollziehen. Wie sähe es, wie oben gefragt, denn dann in der fortgeschrittenen Gruppe aus? Dort müssten dann doch, dir technisch überlegene, Leute trainieren?





[...] das scheint allgemein ein Problem zu sein mit Frauen in Vollkontakt Sportarten?[...]
Nein.





[...]Ist es für euch als Männer in irgendeiner Form unangenehm mit Frauen trainieren zu müssen? Hat jemand vielleicht als MMA Trainier Erfahrung mit solchen Situationen?[...]
Und nochmals nein.
Ich zumindest nicht. Jeder Trainingspartner, egal ob Frau oder Mann, ist ein Trainingspartner. Nicht mehr und auch nicht weniger. Man muss nicht alles "sexualisieren" und unnötige Berührungsängste haben. Es geht um Sport, nicht um mehr und nicht um weniger. Dass man sich gerade im VK oder Grappling zwischenzeitlich auch an mehr oder weniger intimen Stellen berührt, kann passieren und solange da keine Absicht hinter steckt, sollte es den Trainingsablauf auch nicht verändern und egal sein.

AndyLee
05-03-2014, 15:42
@Lahwf
Das nicht jedes Training ein "gutes" Training ist, sollte klar sein. Auch gibt es immer mal Phasen, in denen man selbst auch empfindlicher für Störungen und Anfeindungen ist. Mir persönlich war das eigentlich immer egal. Für mich war und ist jedes Training, an dem ich teilnehme, ein gutes Training. Ich bin nicht anspruchsvoll aber versuche, selbst aus dem schlechtesten Training etwas gutes zu machen.

Es gibt so viele unterschiedliche Typen, auf die man im Kampfsport trifft, dass ich mir persönlich angewöhnt habe mich nicht auf diese Leute einzustellen, sondern grundsätzlich mein eigenes Ding zu fahren. Auch dieses "Frauen-Männer-Ding" ist nicht mein Thema, hat auch m. E. nichts mehr in unserer "aufgeklärten" Welt zu suchen. Jeder, der eine Kampfkunst betreibt, sollte wissen, was auf ihn zukommt. Was bei uns zählt: selbst aktiv werden/bleiben. Wir bei uns nennen das "Selbstwirkungsprinzip". Dies besagt auch, dass - wenn jemand "A" sagt, er auch "B" sagen muss. Warum? Weil nur ICH etwas an einer Situation verändern kann, die - ganz offensichtlich - auch nur MIR missfällt. Eine Möglichkeit wäre natürlich, mit dem Trainer sprechen, eine andere, sooft den Verein zu wechseln, bis ich das habe, was ich denke, gesucht zu haben. Eine weitere wäre: Jedem deiner Partner gegenüber deine Wünsche zu äußern - hierzu empfehle ich immer und gerne Stuhlkreise ;). Ob das allerdings ein Training mitmacht, wage ich zu bezweifeln. Eine letzte Option wäre, sich mit dem abzufinden, was man nicht ändern kann und das Beste daraus machen - das wäre auch meine Empfehlung.

Was ich sagen will: Jeder hat seine Sichtweise und dein Problem muss nicht das Problem anderer sein oder werden. Würden wir zusammen trainieren, wäre es mir egal, was DU denkst, wie das Training sein sollte. Ich hätte da immer meinen eigenen Plan. Aus meiner Sicht ist es auch besser, dass DU leidest, anstatt mich selbst leiden zu lassen. Nicht böswillig gemeint - ich hoffe, du verstehst das? Es ist und bleibt so lange dein Problem, bis du aktiv das getan hast, was dazu führt, das Problem zu beheben. Immerhin könnte auch eine Lösung darin liegen, dass du dir sagst: "so sindse halt, die Männer..." und einfach lernst, damit umzugehen, zumal du ja schon festgestellt hast, dass die Männer eben auch überwiegen.

Die Welt um dich herum wird sich nicht wegen dir ändern. Allerhöchstens kannst du lernen, mit dieser Welt zu leben. Alternative: Du wechselst so lange den Verein, wie o. g., bist du Leute gefunden hast, die auf deiner Welle schwimmen. Egal wie oft dann so ein Wechsel ansteht, die musst du dann einfach ertragen. Von nichts kommt nichts und sich immer selbst bemitleiden macht auf dauer depressiv.

Vllt. war das jetzt nicht das, was du hören wolltest aber es fasst auf jeden Fall deine Optionen zusammen.

period
05-03-2014, 17:31
Eine andere Möglichkeit, die ich jetzt mal zwanglos in den Raum stellen möchte wäre, das Anforderungsprofil aufzuteilen. Wenn ich Dich richtig verstanden habe, macht ihr im MMA-Training vor allem Bodenkampf Grappling, und das noch dazu Sparring-lastig. Wenn dads das ist, was Du suchst, bleib dabei.

Dazu kommt aber, dass Du schreibst, Dein Standkampf wäre für das Fortgeschrittenen-Sparring nicht gut genug; ist damit jetzt vorwiegend die ringerische oder oder die boxerische Komponente gemeint? Wenns die ringerische sein sollte, fehlt Dir vermutlich einfach ein bisschen no-Gi-Erfahrung. In beiden Fällen würde ich Deiner Beschreibung nach mal vermuten, dass sich Defizite bei dem Trainingsprofil schwer aufholen lassen, sprich, ohne Deinen Trainingskalender zu kennen, vielleicht wäre es Dir ja möglich, parallel zum MMA 1-2x pro Woche in einem zweiten Verein (Ringen, Boxen oder Kickboxen, je nachdem) spezifisch an Deinen Schwächen zu arbeiten? So würdest Du es zumindest schneller in die Fortgeschrittenen-Gruppe schaffen, zumindest, wenn es in Deinem Verein da Leute in einer passenden Gewichtsklasse gibt.

Die ganzen Gender-Vorurteile sind natürlich ein Problem, wobei ich sagen muss, dass ich mich da lieber raushalte - ich hab auch schon genug Frauen erlebt, die eine Sonderbehandlung im Training erwartet haben und somit etwaige Vorurteile leider eher bekräftigen als sie auszumerzen. Zumindest in den "besseren" Vereinen klappts aber in der Regel, dass alle gefordert werden, wenn sich bei uns einer daneben benommen hat (egal ob mit männlichem oder weiblichem Trainingspartner), durfte der dann üblicherweise mal eine Runde mit dem Trainer ringen, das holt die Leute meist recht schnell auf den Boden zurück ;)

Ein Grund, warum das Problem im MMA stärker ausgeprägt sein dürfte als in anderen KS ist neben der allgemein recht testosterongeschwängerten Atmosphäre schlicht und ergreifend, dass die altersmäßige Basis fehlt. Im Ringen, Judo, Sambo und zum Teil auch Boxen sind Frauen zwar allgemein eher dünn gesäht, aber weil so viele Kinder und Jugendliche da sind, sinds die Leute allgemein eigentlich gewohnt, auch mit Leuten zu sparren, die zwar eine durchaus gute Technik, aber noch nicht so viel Kraft haben.

Beste Grüße und viel Glück bei der Problembewältigung
Period.

Mata-Leon
05-03-2014, 17:32
Hallo ich hab noch deinen Post im KM Thread gelesen und es tut mir leid das zu hören ich kann deine Situation gut verstehen, dass das Spaß am kämpfen verhindert ist klar.

Zur ersten Gruppe die nicht ordentlich trainieren: Wie du selbst sagst kann das diverse Gründe haben, da du ja sagst du hast durch dein Judo ohnehin einen großen Vorteil von daher denke ich nicht dass sie wirklich glauben dir Tipps geben zu müssen, kann erzwungene Höflichkeit sein oder einfach tatsächlich das Überspielen der eigenen Planlosigkeit.
Statt zu sagen Hey krass da hast du mich echt überrascht mit dem Armbar, wie hast du das gemacht, wird dann halt gesagt, "Hast du gut gesehen wie ich dir den Arm angeboten habe versuche nächstes mal noch hier besser zu pinchen, sowas hört man im BJJ auch oft :D

Zu der zweiten Gruppe wenn du sagst das Sparring schaukelt sich hoch etc.
Bitte fasse was ich jetzt sage nicht als Unterstellung auf nur als Hilfeversuch:
So etwas sieht man ständig und überall und außnahmelos immer sind daran beide Partner beteiligt.
Du musst dich kritisch Fragen ob eine Ego Sache hier nicht bei beiden Seiten gegeben ist.
Du merkst dass dein Partner mehr Kraft einsetzt und die Intensität erhöht aber willst deswegen nicht deine vermeintliche Überlegenheit verlieren, also ziehst du auch immer mehr an.
Du weißt dass du mehr kannst, dass du länger trainierst und mehr Techniken kannst und du willst dich nicht von jemandem der weniger kann werfen lassen oder was auch immer nur weil der jetzt ein bisschen aggressiver ist.
So wie er nicht gegen ein Mädchen verlieren will (wie deine Unterstellung ist) willst du nicht gegen jemanden verlieren der weniger lang trainiert und keinen Blackbelt hat.
Vielleicht hat er aber die gleiche Sichtweise wie du nachdem du ihn mit einem Hüftfeger auf die Matte wirfst: Hey was macht die da, das ist aber nicht lockeres Sparring?
Aus seiner Sicht bringst du ja mehr Energie in die Situation als er, genau in diesem Moment.
Aber er will nicht nur ständig "verlieren", also schöpft er seine Mittel mehr aus, um es kompetitiver zu machen. Darauf hin merkst du, du bekommst auf dem Level das gerade da ist Schwierigkeiten und schöpfst wiederum deine Mittel mehr aus um wieder die Oberhand zu gewinnen.

Genau HIER sobald er das erste mal aggressiver wird wäre aber der Punkt wo du machen solltest was dein Trainer dir gesagt hat: Deinem Trainingspartner mitteilen, Hey warte das ist etwas zu heftig, bleiben wir doch ganz locker bitte, jeder kann mal was versuchen.
Und dann bleibst du genauso locker und nimmst es halt in Kauf mal von jemanden der technisch schlechter ist geworfen oder submittet zu werden, statt jetzt wieder deine eigene Härte hoch zu schrauben um auf die Aggressivität zu reagieren.
Verzichte einfach mal auf das Ausschöpfen von 12 Jahren Judo Technik im jeden Preis und lass dich mal absichtlich in schlechte Positionen bringen, so steigerst du wieder deinen Lerneffekt.
Verzichte auf dein "Recht" besser zu sein und lasse dich mehr auf eben diesen Lernprozess ein den du ja wünschst.

Interessant wäre noch:
Gibt es keine anderen Frauen, bzw hast du diese Probleme mit diesen nicht?
Welche Art von Sparring meinst du, ist dir der Krafteinsatz beim Rollen zu hoch, schlägt jemand zu hart etc.

Lahwf
07-03-2014, 21:15
Vielen Dank für die Antworten, hab gestern nicht mehr hier herein geschaut.


Ich hätte die Situation genauer beschreiben sollen.
Es geht mir nicht darum dass ich kein hartes Randori oder Sparring möchte, oder darum dass die Leute einfach zu hart rangehen und ich als Frau nicht mehr zurecht komme.
Das würde sich ja ganz einfach klären lassen.
ich bin groß und kräftig genug für normale gleichberechtigte Randori und ich will eben keine Sonderbehandlung und bin auch absolut bereit für hartes Training.
Es geht nur um die Art in der gesparrt wird.
Wenn jemand immer mehr mit Kraft und immer weniger Technik arbeitet dann sinkt der Lerneffekt und das Verletzungsrisiko steigt.


Häufig ist es auch so, dass wenn ein offensichtlich "schwächerer" auf einen "stärkeren" trifft, dass dieser den Starken unbedingt tappen will (besonders bei "jungen" Anfängern, habe ich so das Gefühl). Und in dem Moment wird gerne mal vergessen, dass auch der Starke nur trainieren und lernen, nicht nur kämpfen und Dominanz zeigen, will.

Aber das ist in jedem Sparring oder Randori gegeben, einer ist immer besser als der andere.
Das kann man akzeptieren und normal weiter trainieren und sich Mühe geben statt immer unkontrollierter und und verbissener zu werden.
Und das Problem habe ich eben nicht mit älteren Leuten oder mit anderen Mädchen sondern mit jugendlichen und jungen Männern,die aber ungefähr 90 Prozent der Tranierenden ausmachen, weswegen ich vermutet habe dass es einfach ein Ego Ding ist.
Man erwartet vielleicht von einem Mädchen eben das was ihr beschrieben habt, dass man behutsamer sein muss aber nicht dass das Gegenüber genauso hart trainieren will wie jeder andere auch und das vielleicht sogar besser kann, die Situation ist dann vielleicht schwierig für manche zu meistern, so waren mein Vermutungen.
Und da weiß ich eben nicht wie man das ändern oder jemanden klar machen soll.
Die letzten Trainings habe ich vor allem mit den zwei bis drei andern Mädchen trainiert, wobei das auf Dauer für mich keine Lösung ist, weil diese deutlich leichter sind, unerfahrener und ich möglichst viel lernen möchte.







Dazu kommt aber, dass Du schreibst, Dein Standkampf wäre für das Fortgeschrittenen-Sparring nicht gut genug; ist damit jetzt vorwiegend die ringerische oder oder die boxerische Komponente gemeint?

Die boxerische und der generelle Standkampf, das Bewegen, Kombinationen, Blocken etc. mir fehlt hier Technik und Taktik sowie auch Erfahrung.
Die Leute dort machen auch mehr Vollkontakt Sparring im Stand und so.
In der Nicht Profigruppe hingegen sind die Besten gerade mal 2 Blaugurte (BJJ), der Rest noch mehr Anfänger (boxerische Erfahrung kann ich schlecht einschätzen), der Sprung ist da einfach sehr groß.


Du weißt dass du mehr kannst, dass du länger trainierst und mehr Techniken kannst und du willst dich nicht von jemandem der weniger kann werfen lassen oder was auch immer nur weil der jetzt ein bisschen aggressiver ist.
So wie er nicht gegen ein Mädchen verlieren will (wie deine Unterstellung ist) willst du nicht gegen jemanden verlieren der weniger lang trainiert und keinen Blackbelt hat.

Nein da schätzt du mich völlig falsch ein, im Gegenteil ich würde ja gerne mehr gefordert werden, wenn ich im Minutentakt geworfen und submittet werden würde dann wäre das der Idealfall für mich, solange ich dabei besser werde und was mitnehme.



Verzichte einfach mal auf das Ausschöpfen von 12 Jahren Judo Technik im jeden Preis und lass dich mal absichtlich in schlechte Positionen bringen, so steigerst du wieder deinen Lerneffekt.
Verzichte auf dein "Recht" besser zu sein und lasse dich mehr auf eben diesen Lernprozess ein den du ja wünschst.


Wenn ein Randori Partner seine Technik völlig vernachlässigt und durch Kraft und Aggressivität versucht zu ersetzen glaube ich wäre es völlig falsch meine Technik auch noch herunter zu setzen, das ist ja noch das einzige was das Ganze wieder auf Randori Ebene hebt und nicht zu einer Schulhof Rangelei verkommen lässt.

Insgesamt macht mir MMA halt wirklich Spaß und ich habe das Gefühl da schon eine neue Herausforderung für mich gefunden zu haben und möchte auch dran bleiben aber durch die schlechten Randoris habe ich einfach nach jedem Training das Gefühl jetzt wenig gelernt oder mitgenommen zu haben.

Kundalini
07-03-2014, 21:27
Es geht nur um die Art in der gesparrt wird.
Wenn jemand immer mehr mit Kraft und immer weniger Technik arbeitet dann sinkt der Lerneffekt und das Verletzungsrisiko steigt.
Ja man ist am Anfang überrascht, wie wenig Technik übrigbleibt,
wenn auch der Sparringspartner "gewinnen will".
Bei einem VK Wettkampf wird es noch mals deutlich offensiver zu und her gehen.

Ich vermute, dass das Problem bei deiner Definition Sparring liegt,
die nicht oder nur schwer mit dem Sparring bei einer VK Sportart vereinbar ist.

astrid
08-03-2014, 07:23
Es geht nur um die Art in der gesparrt wird.
Wenn jemand immer mehr mit Kraft und immer weniger Technik arbeitet dann sinkt der Lerneffekt und das Verletzungsrisiko steigt.
Ich denke, ich verstehe Dein Problem. Ich glaube auch Du hast recht und es ist ein guter Schuß Egoproblem dabei. Mein Eindruck ist aber auch, daß Du ganz schön viel von Deinen Trainingspartnern verlangst.

Halte Dir einmal folgendes vor Augen: MMA ist eine Wettkampfsportart. Also gehen viele dahin, die sich gern einmal messen möchten. Das wollen die jetzt auch schon bevor sie bei Wettkämpfen antreten. Außerdem bist Du in einer Anfängergruppe, wo die Leute erst noch lernen wie es ist miteinander vernünftig zu trainieren. ... Egal wie gut Deine Technik im Standup bist, Du bist auf einem anderen Stand. Du hast Dich schon gemessen (im Judo) und möchtest nun einfach nur dazulernen. Außerdem hast Du bereits gelernt wie man am effektivsten trainiert. Woher soll ein Anfänger die Grenze zwischen hart und unkontrolliert kennen? Denk mal zurück wie es bei Dir war wie Du mit Judo angefangen hast. Da gab es sicherlich auch unkontrollierte Situationen und dann gab es jemand, der Dich darauf hingewiesen hat. Gibt es beim MMA keine Trainer, die eingreifen, wenn die Lage zu sehr eskaliert?



Aber das ist in jedem Sparring oder Randori gegeben, einer ist immer besser als der andere.

Ich halte es generell für wenig hilfreich, im Sparring feststellen zu wollen, wer der bessere ist. Man kann von allen egal, ob besser, gleich oder schlechter etwas lernen. Also warum darüber nachdenken. Besser wäre mE zu versuchen aus jedem Sparring das beste zu machen.

Wenn jemand leichter ist, als Du und locker macht, kannst Du Deine Technik verbessern und Sachen ausprobieren, wo Du Dir noch nicht so sicher bist ... also zb ev mehr Standup machen (wo Du ja noch unsicher bist), neue Techniken ausprobieren usw. Wenn der andere locker macht, passiert net viel, falls irgendwas nicht klappt.

Wenn der andere mit viel Kraft und unkontrolliert kommt, dann nutze die Technik, die Du hast um ihn zu submitten. Sieh es als Vorbereitung für den Wettkampf, dort kannst Du deinem Gegner auch nicht vorschreiben wieviel Kraft oder Technik dieser nutzen soll. Wenn Dir das oft gelingt, wird Dein Partner sicher fragen wie Du das machst, dann kannst ihm ja erklären, daß er die Kontrolle aufgibt und sich damit Öffnungen ergeben, die Du dann ausnutzen kannst.

Mein Tipp wäre: Such Dir ein paar Sparringpartner, die locker machen. Vom lockeren Sparring lernst Du echt am meisten, auch wenn Du nicht ständig geworfen oder submitted wirst, weil Du da auch neue Sachen ausprobieren kannst ohne Gefahr zu laufen, daß Du verletzt wirst. Schau daß Deine Partner auch etwas davon haben, also lasse sie auch mal Sachen probieren. So werden sie bald besser und ihr könnt Euch gemeinsam weiterentwickeln. Versuch mit diesen Partnern so oft wie möglich zu sparren.

Wenn Du an andere kommst, die Dir zu unkontrolliert und massiv kommen: Geh in "Überlebensmodus". Wende die Sachen an, die Du gut kannst. Schau, daß Du nicht verletzt wirst. Nutze Dein Wissen und Können um zu submitten, wenn es möglich ist. Nur so können sie lernen, daß und welchen Nachteil es bringt unkontrolliert zu sein. Versuch nicht ihnen was zu erklären sondern laß sie es spüren. Erkläre nur dann was, wenn sie nachfragen und auch dann am besten nur Detailfragen zb "Du hast so stark gedrückt/gezogen, deswegen hast Du Deine Deckung vernachlässigt und ich konnte diesen/jenen Eingang nutzen".

Falls Du sie nicht submitten kannst, dann sieh zu daß Du Dich selber schützt. Gib ihnen keine Öffnung und tappe rechtzeitig. Meistens gelingt es solchen Leuten dann nicht die Kraft zurückzudrehen wenn sie im Hebel (oder whatever) drinnen sind. Da mußt Du dann auf Dich selber achten.

Denk nicht drüber nach, was der andere sich denkt oder fühlt. Denk drüber nach wie und was Du aus jedem Sparring lernen kannst. Egal wie gut oder schlecht der andere ist, es gibt immer etwas was man lernen kann. Such nach jedem Sparring eine Sache, die positiv war und gut funktioniert hat. Diese solltest Du mitnehmen, alles andere verbuche unter Lernerfahrung.

astrid

Pustekuchen
08-03-2014, 08:51
Letztlich kann man die viel drüber Rätseln, solange du dir nicht noch ein paar andere Gyms ansiehst, wirst du nicht wissen, ob's an der Gruppe, dem Sport an sich oder dir selbst liegt, dass es nicht passt.

AndyLee
08-03-2014, 11:07
Und das Problem habe ich eben nicht mit älteren Leuten oder mit anderen Mädchen sondern mit jugendlichen und jungen Männern,die aber ungefähr 90 Prozent der Tranierenden ausmachen, weswegen ich vermutet habe dass es einfach ein Ego Ding ist.

Wenn ich das richtig verstanden habe, ist es bei dir doch genauso ein "Ego-Ding" - eigentlich ist es doch immer so ein "Ego-Ding"?

Dir geht es hierbei doch lediglich um "das richtige Maß". Spannende Frage wäre: Was eigentlich ist "das richtige Maß"? Schon sind wir bei Individualität, der subjektiven Sichtweise und des Problems, aus einer eigenen, tiefen unzufriedenheit Dinge objektiv betrachten zu wollen - was nicht geht.

Letztlich ist doch die Frage: Wenn diese "jungen Männer" hier über dich posten würden - würden sie das bestätigen, was du geschrieben hast oder eine andere, eigene Sichtweise? Wer hat Recht? Wen kann man gedanklich folgen - wahrscheinlich jedem, was bedeutet, dass dieses Problem vllt. kein geschlechtsspezifisches, wohl aber ein individuelles ist? Nunja - eine Frage der Sichtweise, allerdings immer eine Frage der Lebensphilosophie, d. h. mit welchem Blickwinkel (wohl auch mit welche Sozialisation) man auf ein Probleme schaut.

Daher "eiert" diese Diskussion auch immer zwischen deiner individuellen Sichtweise, die es für uns außenstehende gilt, immer wieder als "verstanden" zu signalisieren, und deiner Empfindung, hier immer noch nicht den "goldenen Weg" gefunden zu haben, bzw. missverstanden zu werden. Aus meiner Sicht der Grund dafür, dass du jetzt mit immer mehr inhaltlichen Geschichten nachlegst, bzw. korrigierst.

Dir muss klar sein, dass du keine Lösung finden wirst, ohne aktiv zu werden. Ich kenne kein Problem, was sich über eine Diskussion in ein Forum plötzlich in Luft auflöste. Deutlicher gesagt: Du wirst etwas tu müssen, sonst wird alles so bleiben, wie es ist. Die Optionen wurden dir hier aufgezeigt.

Zur Ehrlichkeit gehört, dass ich nun nicht verstehe, warum du noch nicht aktiv geworden bist. Nicht böse gemeint... nur im Anbetracht dieser Diskussion - und das musst du zugeben - eine - quasie - Frage der Konsequenz...? Diesbezüglich noch eine letzte Frage von mir: Was benötigst/brauchst du noch, damit du dich mit deinem Problem verstanden fühlst und ein adäquate Strategie dagegen entwickelst?

Carpe diem! ;)

Saso
08-03-2014, 13:28
Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass sich die Lage von alleine bessert - wenn die jungen Männer sich vom ersten Schock erholt haben und sich an den Gedanken gewöhnen, dass da eine Frau ist, die ihnen teilweise überlegen ist.
Dann werden sie vielleicht etwas entspannter.

AndyLee
08-03-2014, 14:13
Jetzt, wo du es schreibst... dazu gebe es dann ja noch die umgedrehte Variante. Hm... bei genauerem überlegen gefällt mir das doch weniger... "guter" Mann, "gute" Frau ... nene - das ist mir viel zu femistisch - oder? ;)

Medaka
08-03-2014, 14:54
Solche Threads deprimieren mich unheimlich - du has mein ehrliches Mitleid. :(

Ich verstehe wirklich nicht, warum es für viele Leute einen Unterschied macht, ob man mit Mann oder Frau trainiert - gut, hat es für mich zuerst schon, aber ich hab mich hingesetzt und mir gesagt "jetzt lass das doch mal außen vor" und mit ein bisschen Übung ging es.
Bei und im Verein merkt man Gottseidank gar keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen, weil es bei beiden die "Rambos" und die "lockeren" gibt.
Ich finde es extrem unhöflich, auf eine Frau im Training wegen ihres Geschlechts mehr Rücksicht zu nehmen. Auf männliche Trainingspartner nehm ich auch manchmal Rücksicht - wenn sie weniger weit sind als ich, körperlich deutlich schwächer, erschöpft, oder sonstwie unterlegen. Aber genau die selben Maßstäbe lege ich für Frauen auch an. Warum sollte es anders sein?



Sobald mein männlicher Trainingspartner merkt dass er unterlegen ist setzt er immer mehr Kraft ein (was nicht so schlimm wäre) aber vor allem auch immer mehr Aggressivität und Härte, statt sich technisch zu verbessern.
Ja, solche Partner gibts immer - "tröstlicherweise" muss das nicht mit deinem Geschlecht zusammenhängen. Ich hab auch solche Leute, denen es im Sparring immer ums "Gewinnen" geht. Und die, nachdem sie dir voll eine gezimmert haben, Sprüche bringen wie "Warum kackst du denn heute so ab, was is los mit dir?"
Nervt unheimlich und Gespräche bringen nichts... Und das Training ist auch nicht mehr als Kondition und Stress.

Insgesamt glaube ich, kannst du zumindest versuchen, die ersten Trainingspartner mit einer notwendigen Härte anzupacken, die es ihnen gebietet, mit dir auch entsprechend umzugehen und nicht kuschelweich zu machen. Vielleicht hilft das ja was.
Die Egorambos - sind halt Idioten. Langfristig stehen sie nur ihrem eigenen Trainingserfolg im Weg.

Ich wünsch dir jedenfalls das Beste und bin gespannt, wie es weitergeht.:)

Ayur
08-03-2014, 16:51
@Lahwf: So Typen gibt's im Judo doch auch - nur kannst Du dort wahrscheinlich mit ihnen umgehen ;)



Wenn Du an andere kommst, die Dir zu unkontrolliert und massiv kommen: Geh in "Überlebensmodus". Wende die Sachen an, die Du gut kannst. Schau, daß Du nicht verletzt wirst. Nutze Dein Wissen und Können um zu submitten, wenn es möglich ist. Nur so können sie lernen, daß und welchen Nachteil es bringt unkontrolliert zu sein.

Für mich hat es sich so angehört, als ob es bisher schon so läuft und es sich nur weiter aufschaukelt. Wenn die Sparringspartner bisher gelernt haben, dass man nur mehr Kraft benutzen muss, wenn es so nicht geht, wird es doch erstmal nicht besser... Wenn man sein Sparring nur noch daran ausrichten muss nicht verletzt zu werden lernt man doch kaum noch was, geht 0 Risiko ein usw.

Den "unkontrollierten" zu zeigen, dass reine Kraft nicht funktioniert ist doch eher nicht die Aufgabe eines Neulings in dem Sport, sondern sollte wohl von Jemandem kommen, der mehr kann (und auch dafür anerkannt ist in der Gruppe), sonst lassen sich solche Leute (meiner Erfahrung nach) auch nichts sagen...



Falls Du sie nicht submitten kannst, dann sieh zu daß Du Dich selber schützt. Gib ihnen keine Öffnung und tappe rechtzeitig. Meistens gelingt es solchen Leuten dann nicht die Kraft zurückzudrehen wenn sie im Hebel (oder whatever) drinnen sind. Da mußt Du dann auf Dich selber achten.

Spätestens da ist es meiner Meinung nach ein Fall für den Trainer... Als Anfänger (das Problem wird ja wohl nicht nur sie haben) hat man dann eventuell auch nicht die Erfahrung früh genug zu tappen und dann hat man ständig Verletzte... Auch wenn es klar ist, dass man immer auf sich selbst achten sollte.

astrid
08-03-2014, 17:14
Wenn man sein Sparring nur noch daran ausrichten muss nicht verletzt zu werden lernt man doch kaum noch was, geht 0 Risiko ein usw.
Naja, Sicherheit geht meiner Meinung nach vor Lernerfolg. Aber deswegen hab ich ja auch den Tipp gegeben sich welche auszusuchen, die locker machen, und diesen den Vorzug zu geben.


Den "unkontrollierten" zu zeigen, dass reine Kraft nicht funktioniert ist doch eher nicht die Aufgabe eines Neulings in dem Sport, sondern sollte wohl von Jemandem kommen, der mehr kann (und auch dafür anerkannt ist in der Gruppe), sonst lassen sich solche Leute (meiner Erfahrung nach) auch nichts sagen...
Ich gehe auch konform mit Deiner Ansicht, daß sich die anderen in ihrer Gruppe wohl nicht so gern etwas von ihr erklären lassen wollen. Dafür müßten wohl erstmal Grundlagen geschaffen werden, indem sie zeigt, daß sie wirklich etwas besser kann. So wie es hier dargestellt wurde, habe ich aber verstanden, daß sie die anderen ja trotz deren unmäßigen Kräfteeinsatz dominiert. Das sollte dem einen oder anderen ja langfristig zu denken geben.


Als Anfänger (das Problem wird ja wohl nicht nur sie haben) hat man dann eventuell auch nicht die Erfahrung früh genug zu tappen und dann hat man ständig Verletzte... Auch wenn es klar ist, dass man immer auf sich selbst achten sollte.
Wenn ich es richtig verstanden habe, sieht sie sich nur teilweise als Anfängerin, da sie ja schon sehr viel Erfahrung aus dem Judo mitbringt. Ich gehe davon aus, daß man im Judo wohl lernt rechtzeitig zu tappen. Habe mich in meinen Ausführen jetzt eigentlich nur auf den hier besprochenen Fall bezogen.

astrid

Ayur
08-03-2014, 19:49
Naja, Sicherheit geht meiner Meinung nach vor Lernerfolg. Aber deswegen hab ich ja auch den Tipp gegeben sich welche auszusuchen, die locker machen, und diesen den Vorzug zu geben.

Sorry, so war das nicht gemeint :)
Klar geht Sicherheit vor, ich meinte nur, dass es keinen großen Sinn hat mit den Personen zu sparren, wenn man sich nur darauf konzentrieren muss.



Wenn ich es richtig verstanden habe, sieht sie sich nur teilweise als Anfängerin, da sie ja schon sehr viel Erfahrung aus dem Judo mitbringt. Ich gehe davon aus, daß man im Judo wohl lernt rechtzeitig zu tappen. Habe mich in meinen Ausführen jetzt eigentlich nur auf den hier besprochenen Fall bezogen.

Ja das stimmt. Mir ging es auch eher darum, dass das Problem an der Wurzel gepackt werden sollte als Workarounds schaffen zu müssen.

Mata-Leon
08-03-2014, 19:50
Also ich verstehe gut dass die Situation für dich blöd ist und sie irgendwie gelöst werden muss, du sollst ja wie alle Trainierenden weiter Spaß am Kampfsport haben.

Trotzdem glaube ich umso mehr ich davon lese dass das Ganze auch zum Großteil ein Wahrnehmungsproblem ist, und das ist kein Vorwurf denn das wäre ja kein Fehler von dir, man sieht es auch häufig.

Zunächst mal, versetze dich doch in die Lage von einem deiner Partner, wie du selbst sagst hat er einfach noch nicht die Technik nach kurzer Trainingszeit.
Er will aber genauso wie du auch was lernen und mitnehmen, die Techniken die er schon gelernt hat mal austesten etc.
Er versucht einmal was, zweimal, dreimal und immer konterst du ihn mit einem Lernvorsprung von 12 Jahren aus, dann merkt der auch so wird das nichts und will etwas tun um das ganze eben kompetitiver zu machen, und was erwartest du jetzt von ihm? Soll er sich die Ganze Zeit umher werfen lassen?
Den Faktor Technik hat er ja schon ausgeschöpft, also nimmt er die anderen Faktoren mehr Kraft und energischeres Vorgehen hinzu.
Und genau da wo einfach sein Technikarsenal aus 1 Jahr MMA ausgeschöpft ist kommen dann unkontrollierte Sachen hinzu.
In einem Kampf gibt es viele Faktoren, Technik, Schnellkraft, und so weiter...
In einem Sparring sind alle dieser Faktoren reglementiert was bei Profis gut funktioniert bei Anfängern weniger.

Was würde er schreiben wenn er hier schreiben würde? Wahrscheinlich sowas wie: Oh man da ist so eine neue im Club die lässt einem mit ihrem Judo nie eine Chance und will immer gewinnen und ist viel zu verbissen oder so....

Und immer wenn jeder denkt dass der andere was falsch macht dann passiert das mit dem "Hochschaukeln" , ich denke mit deinem Geschlecht hat das nicht unmittelbar was zu tun, ich glaube das redest du dir ein genauso wie ein Schwarzer wenn er unfair behandelt wird oft denkt es liegt an seiner Hautfarbe auch wenn es 100 andere gründe haben kann oder das gleiche 100 weißen passiert.

Was ich mir dazu noch vorstellen kann ist dass du einfach das was du aus dem Judo kennst als Technik bezeichnest (was nach verständlich wäre) und anderes Verhalten als untechnisch und kraftintensiv betrachtest.
Denn wenn ich ehrlich bin, kein Angriff gegen Judo oder so, aber du wärst der Erste den ich kenne der im allgemeinen BJJ+Grappling und MMA Bereich nur durch Judo einen unüberwindbaren, herausragenden technischen Vorsprung hat gegenüber Leuten die 2,3 Jahre BJJ oÄ trainieren.
Vielleicht ist dieser auch nicht so groß wie du denkst und wenn dann was nicht mehr so gut funktioniert dann denkst du der andere ist zu unkontrolliert, nimmt zu viel Kraft her etc.
MMA ist mehr Wrestling-lastig und oft neutralisiert das typische BJJ/MMA Grappling Schwächen im Takedownbereich sehr gut ohne jetzt auf der technischen Stufe wie Judo zu sein, was dir dann so vorkommen könnte dass dein Partner zu verbissen etwas verhindert etc.

Wie gesagt das alles sind keine Vorwürfe sondern das solltest du überdenken um dein Problem lösen zu können, du sollst ja wieder Spaß am Sport haben.

Phrachao-Suea
08-03-2014, 19:55
Ich hab eher Probleme mit den Damen beim Sparring.
Du hälst dich zurück,sie geben Gas.
Du hälst dich nicht mehr zurück (natürlich keine 100%) die wollen das du etwas zurück gehst. Du erklärst denen was,die hauen dir voll eine runter...entschuldigen sich und machen es dann nochmal.
Du sagst NICHTS und sie fragen nach Fehlern.

:rolleyes:

period
08-03-2014, 20:35
Was ich mir dazu noch vorstellen kann ist dass du einfach das was du aus dem Judo kennst als Technik bezeichnest (was nach verständlich wäre) und anderes Verhalten als untechnisch und kraftintensiv betrachtest.
Denn wenn ich ehrlich bin, kein Angriff gegen Judo oder so, aber du wärst der Erste den ich kenne der im allgemeinen BJJ+Grappling und MMA Bereich nur durch Judo einen unüberwindbaren, herausragenden technischen Vorsprung hat gegenüber Leuten die 2,3 Jahre BJJ oÄ trainieren.
Vielleicht ist dieser auch nicht so groß wie du denkst und wenn dann was nicht mehr so gut funktioniert dann denkst du der andere ist zu unkontrolliert, nimmt zu viel Kraft her etc.
MMA ist mehr Wrestling-lastig und oft neutralisiert das typische BJJ/MMA Grappling Schwächen im Takedownbereich sehr gut ohne jetzt auf der technischen Stufe wie Judo zu sein, was dir dann so vorkommen könnte dass dein Partner zu verbissen etwas verhindert etc.


Das würde in eine ähnliche Kerbe schlagen wie das, was ich oben gemeint habe mit eventuell ausbaufähiger No-gi-Erfahrung. David Varnes hat mal die Judo-Wettkämpfer eingeteilt in drei "Prototypen", nämlich Turner, Charger und Grappler (siehe hier: http://breakingmuscle.com/martial-arts/strength-training-judo-part-1-training-grip-and-cardio); die "Grappler" sind im Judo eher die Ausnahme, insbesondere unter den deutschen Judokas habe ich die eher selten beobachten können, die meisten eifern eher dem "Turner"-Ideal nach... im Ringen allerdings sind die Situationen durch den fehlenden Gi und die speziell im Wettkampf meistens recht rutschigen Angriffsoberflächen weniger replizierbar, sprich, der Technikschwerpunkt verlagert sich eher in Richtung set-ups, während die genaue Ausführung einer Technik zu etwas größeren Variationen neigt, je nachdem, ob man den Griff jetzt genauso ansetzen kann wie geplant oder nicht... deswegen sieht man im Ringen tendenziell mehr "Grappler" und "Charger" als im hiesigen Judo, sodass es erfahrungsgemäß durchaus zu Überraschungsmomenten seitens der Judokas kommen kann (natürlich auch umgekehrt, ich kenne zum Beispiel einen klassischen "Turner"-Ringer, der so ziemlich alles an abservieren konnte, was ihm an Haudrauftypen und Improvisierern begegnet ist ;)).

Der Erfolg von Judokas im Grappling ist ebenfalls etwas stilabhängig, Ann Maria de Mars (ehem. Judo-Weltmeisterin und Mutter von Ronda Rousey) zum Beispiel hat extrem viel Boden und Übergänge trainiert, weil sie aufgrund einer frühen Knieverletzung nicht mehr so effizient und sauber werfen konnte wie zu Beginn ihrer Wettkampfkarriere, ihr Stil würde also ebenfalls in die "Grappler"-Kategorie fallen. Und ich vermute mal, das ist mit ein Grund, warum die Frau Tochter in der UFC durchaus mit gewissen Erfolgen aufwarten kann ;)

@ Lahwf: wenns nicht zu neugierig ist und nicht schon irgendwo steht, darf man fragen, warum Du mit dem Judo aufgehört hast? Einfach nur Suche nach was Neuem?

Beste Grüße
Period.

SandraH.
09-03-2014, 00:12
Ich denke das Problem haben wir wohl alle, unabhängig davon welche Sportarten wir nun genau betreiben?!
Wie schon einige Male erwähnt, die einzige Möglichkeit denen, die es zu vorsichtig angehen, zu zeigen dass das keine gute Idee ist, ist's halt einfach richtig Gas zu geben, dann merken Sie schon das sie so nicht weiterkommen. Einige unbelehrbare gibt es sicherlich immer, von denen muss man dann halt in Zukunft Abstand halten.

Dass die, die technisch nicht auf deinem Level sind das durch ihren Kraft Vorteil ausgleichen wollen halte ich für relativ normal?! Finde ich jetzt allerdings auch gar nicht so schlimm, gegen körperlich überlegen zu kämpfen ist schließlich auch ein Teil des Trainings. Wenn es allerdings nur noch in die Richtung geht, sollte man sich doch überlegen was man ändern kann, da hast du allerdings recht.
Dass die Zahl der technisch ebenbürtigen Frauen mit der Zeit zurückgeht, ist leider ganz normal, und wohl in allen Vereinen so. Da hilft nur eins:
froh sein, dass man sich“ damals“ für ein gemischtes Training entschieden hat, ansonsten hättest du jetzt gar keine Gegner mehr ;)

bouncer
09-03-2014, 02:18
Ich denke das Problem haben wir wohl alle, unabhängig davon welche Sportarten wir nun genau betreiben?!

Wie schon einige Male erwähnt, die einzige Möglichkeit denen, die es zu vorsichtig angehen, zu zeigen dass das keine gute Idee ist, ist's halt einfach richtig Gas zu geben, dann merken Sie schon das sie so nicht weiterkommen. Einige unbelehrbare gibt es sicherlich immer, von denen muss man dann halt in Zukunft Abstand halten.



Dass die, die technisch nicht auf deinem Level sind das durch ihren Kraft Vorteil ausgleichen wollen halte ich für relativ normal?! Finde ich jetzt allerdings auch gar nicht so schlimm, gegen körperlich überlegen zu kämpfen ist schließlich auch ein Teil des Trainings. Wenn es allerdings nur noch in die Richtung geht, sollte man sich doch überlegen was man ändern kann, da hast du allerdings recht.

Dass die Zahl der technisch ebenbürtigen Frauen mit der Zeit zurückgeht, ist leider ganz normal, und wohl in allen Vereinen so. Da hilft nur eins:

froh sein, dass man sich“ damals“ für ein gemischtes Training entschieden hat, ansonsten hättest du jetzt gar keine Gegner mehr ;)


Sehr guter Beitrag! Besonders den letzten Part finde ich wichtig! Leider sind meistens nicht sonderlich viele Frauen in Trainingsgruppen von Volkontaktsportarten vertreten, so das wirklich guten Frauen die weiblichen Trainings und Sparringspartner irgendwann ausgehen und sie mit Männern trainieren müssen.
Ich habe ca10 Frauen bei mir in der Gruppe, das sind für eine Muay Thaiklasse sogar recht viele. Eine sticht extrem raus und kann wenn sie richtiges Sparring, oder auch nur Partnerübungen mit ihrem vollen Tempo machen will, nur mit Männern trainieren. Und das obwohl die anderen Mädels alle schon gekämpft haben.
Sie ist auch allen Männern technisch und vom Tempo überlegen, so das sie sie eigentlich nur durch ihre körperlichen Vorteile wirklich in Bedrängnis bringen können. Sie haben keine andere Wahl, wenn sie nicht als wandelnder Sandsack durch den Ring stolpern wollen. Trotzdem können die Männer nicht so hart machen wie sie vielleicht könnten. Das merkt das Mädel natürlich auch und so kommt bei ihr auch ein gewisser Frust auf.
Das Problem ist schwer zu lösen.. 😉

SandraH.
09-03-2014, 02:39
Trotzdem können die Männer nicht so hart machen wie sie vielleicht könnten. Das merkt das Mädel natürlich auch und so kommt bei ihr auch ein gewisser Frust auf.
Das Problem ist schwer zu lösen.. 😉

Stimmt natürlich, wobei man das bei den Meisten Sportarten mit Semi oder Vollkontakt ja auch noch improvisieren kann durch andere Handschuhe für die Herren oder so.Keine 100% Lösung, aber immernoch besser als wenn einer immer mit leicht angezogener Handbremse Kämpfen muss ( insbesondere dann wenn er nur damit beschäftigt ist nicht zu vorsichtig ranzugehen, da er dann selbst schnell schwarz sieht )
Komme ja nicht wirklich aus dem Vollkontakt, aber wenn ich als Frau technisch allen anderen überlegen wäre würde es mich schon reißen Männern in meiner gewichtsklasse zu zeigen , dass ihnen ihre Kraft auch nichts nützt, selbst wenn sie Vollgas geben :D :p ;)

bouncer
09-03-2014, 02:59
...
Komme ja nicht wirklich aus dem Vollkontakt, aber wenn ich als Frau technisch allen anderen überlegen wäre würde es mich schon reißen Männern in meiner gewichtsklasse zu zeigen , dass ihnen ihre Kraft auch nichts nützt, selbst wenn sie Vollgas geben :D :p ;)


Das geht aber leider nicht auf, weil bei 15 oder 20 kg mehr ist die Verletzungsgefahr für die Frau einfach zu groß! In meinem Beispiel ist die Frau wirklich gut, DM im Muay Thai , Boxen und K1 und technisch auf einem ganz anderen Level als die Jungs. Obwohl wir auch hier von Wettkämpfern reden. Der Kraftunterschied ist aber so groß, das die Jungs sich zumindest von der kraft her etwas zurückhalten müssen. Das heißt nicht das sie sie streicheln, aber voll gehen können sie nicht. Das müssten sie gegen einen 58 kg Mann allerdings auch. 😊

SandraH.
09-03-2014, 03:03
ok, ich war davon ausgegangen das die Männer halbwegs in ihrer Gewichtsklasse kämpfen, wenn zu den "natürlichen" Kraftvorteil dann noch +30kg kommen klappt das wirklich nicht

bouncer
09-03-2014, 03:07
ok, ich war davon ausgegangen das die Männer halbwegs in ihrer Gewichtsklasse kämpfen, wenn zu den "natürlichen" Kraftvorteil dann noch +30kg kommen klappt das wirklich nicht


Wir haben 2 die ca 65 kg haben. Da geht es ganz gut. Beim Rest leider nicht. Und sie hasst es!! 😉

Zweig
09-03-2014, 15:52
Als ich MMA trainiert habe hatten wir überhaupt keine Frauen, die von dir geschilderten Situationen kommen mir aber trotzdem bekannt vor. Meiner Meinung nach hat das nicht nur etwas damit zu tun dass du eine Frau bist sondern vor allem auch damit dass du neu im Verein bist.
Als jemand der auch nicht gerade ein Hüne ist hab ich beim Training auch immer mit diesen beiden Sorten zu tun gehabt. Denen die dir Tipps geben auch wenn sie gerade von einem verknotet werden und die andern - und das scheinen vor allem Typen zu sein die größer und stärker sind als man selbst - die bei jeder Aktion die sie in Bedrängnis bringt auf eine Stufe härter schalten.

Ob es gegen erstere irgendein Mittel gibt kann ich nicht sagen, bei letzteren hatte ich, abhängig von der Stimmung, zwei Zugänge. Der Eine war, dass ich ohnehin lernen wollte mich gegen körperlich Überlegene zu verteidigen weswegen ich einfach mitgespielt habe und versucht habe jede Runde möglichst gut zu überstehen und mich nicht auf diese "Gewinnen-oder-Verlieren"-Einstellung die ich hinter dem Verhalten vermute einzulassen.
Der andere war dann wirklich einfach mal zu sagen wenn's mir eine Nummer zu hart wurde.

Wie gesagt du bist neu im Verein. Ich würde abwarten wie sich das über die nächsten Wochen und Monate entwickelt, sobald die die regelmäßig dort trainieren über deine Fähigkeiten bescheid wissen.

spings
09-03-2014, 23:23
da es ja jetzt schon Politniks trifft ist heute alles schon überzogen. Man traut sich ja schon nicht mehr von Freunden das Kind hoch zu heben, oder mit ihm zu spielen. Da wird man gleich von der Seite angeguckt und als Pädo abgestempelt.Genau das ist heute unser neustes Gesellschafts-Problem, was völlig idiotisch ist.:o

Lahwf
10-03-2014, 13:37
Letztlich kann man die viel drüber Rätseln, solange du dir nicht noch ein paar andere Gyms ansiehst, wirst du nicht wissen, ob's an der Gruppe, dem Sport an sich oder dir selbst liegt, dass es nicht passt.
Ja das werde ich wohl mal machen auch wenn ich mir komisch dabei vorkomme.


Dir muss klar sein, dass du keine Lösung finden wirst, ohne aktiv zu werden. Ich kenne kein Problem, was sich über eine Diskussion in ein Forum plötzlich in Luft auflöste. Deutlicher gesagt: Du wirst etwas tu müssen, sonst wird alles so bleiben, wie es ist. Die Optionen wurden dir hier aufgezeigt.
Zur Ehrlichkeit gehört, dass ich nun nicht verstehe, warum du noch nicht aktiv geworden bist. Nicht böse gemeint... nur im Anbetracht dieser Diskussion - und das musst du zugeben - eine - quasie - Frage der Konsequenz...?
Kein Angst ich bin dir nicht böse. Aber das ist ein Forum? Diesen Satz könntest du unter jedem einzelnen Thread posten und hättest wahrscheinlich fast immer Recht, noch dazu in einem Sportforum. Aber ich habe im Gegensatz zu anderen Threads ja ein persönliches ganz konkretes Problem von dem ich nicht weiß wie ich es angehen soll.
Und was meinst du mit nicht aktiv? Ich trainiere von Montag bis Samstag so gut wie jeden Tag.
Ich habe jetzt auch schon mal meine jeweiligen Partner ganz vorsichtig angesprochen, was vor Allem bei den zu lockeren und Plauderern zusammen mit einer schnelleren Gangart auch teils erfolgreich war. Die Aggro Rambos reagieren entweder gar nicht oder werden dann einfach zur ersten Gruppe und machen wieder gespielt locker.
Und ich wollte hier eben nach Erfahrungen fragen von anderen Frauen (die meine Sicht ja teilen oder offensichtlich auch kennen) und von Trainern.
Ich glaube es gibt sinnlosere Threads oder?


Zitat von astrid

Wenn Du an andere kommst, die Dir zu unkontrolliert und massiv kommen: Geh in "Überlebensmodus". Wende die Sachen an, die Du gut kannst. Schau, daß Du nicht verletzt wirst. Nutze Dein Wissen und Können um zu submitten, wenn es möglich ist. Nur so können sie lernen, daß und welchen Nachteil es bringt unkontrolliert zu sein.


Ja so läuft das ja auch in Etwa ab. Aber erstens ist das verteidigen und "überleben" gegen einen wüsten Angreifer ohne Technik mit Judo nicht sonderlich schwer und zweitens kann man so kaum neue Techniken die man eben noch nicht kann austesten und man kann das Randori so auch schlecht von der Intensität her kontrollieren, genau so passiert ja das was ich aufschaukeln genannt habe beziehungsweise genau das ist ja das Problem.



Soll er sich die Ganze Zeit umher werfen lassen?
Den Faktor Technik hat er ja schon ausgeschöpft, also nimmt er die anderen Faktoren mehr Kraft und energischeres Vorgehen hinzu.
Und genau da wo einfach sein Technikarsenal aus 1 Jahr MMA ausgeschöpft ist kommen dann unkontrollierte Sachen hinzu.
In einem Kampf gibt es viele Faktoren, Technik, Schnellkraft, und so weiter...

Das is ja genau das was ich beschreibe wenn ich sage Ego Problem. Das Ganze kommt von da, dass jemand ein Randori nicht verlieren will also nicht unterlegen sein will, auch wenn er es unweigerlich ist. Und dann kommt eben unkontrolliert und so etwas ins Spiel wie du sagst.
Was ich stattdessen erwarten würde? Die Techniken die man kann mit mehr Kraft und Explosivität einsetzen aber nicht durch Kraft ersetzen, sich auf ein Lernen einlassen und akzeptieren dass man sich technisch noch verbessern muss.
Das würde ironischerweise ja auch mehr Erfolg im Randori bringen als unkontrolliertes und untechnisches Herumstürmen.



Was ich mir dazu noch vorstellen kann ist dass du einfach das was du aus dem Judo kennst als Technik bezeichnest (was nach verständlich wäre) und anderes Verhalten als untechnisch und kraftintensiv betrachtest.
Ich war schon zu Judo-Zeiten öfter mal im BJJ und schaue auch gerne MMA, ich weiß schon was Technik ist und was nicht.



Denn wenn ich ehrlich bin, kein Angriff gegen Judo oder so, aber du wärst der Erste den ich kenne der im allgemeinen BJJ+Grappling und MMABereich nur durch Judo einen unüberwindbaren, herausragenden technischen Vorsprung hat gegenüber Leuten die 2,3 Jahre BJJ oÄ trainieren

Weil Judo so doof ist dass man die 10 Jahre mehr gegenüber 2 oder 3 Jahren MMA total umsonst trainiert, oder weil es nicht sein darf bei einem Mädchen?



Wie gesagt das alles sind keine Vorwürfe sondern das solltest du überdenken um dein Problem lösen zu können, du sollst ja wieder Spaß am Sport haben.

Verstehe dich schon, aber du hast ein klischeehaftes Bild im Kopf, von einer kleinen Prinzessin die sich einbildet keiner macht es ihr recht. Und das interpretierst du in meine Aussagen.
Wenn du mich beim Training sehen könntest würdest du ganz anders darüber denken und generell jeder hier würde meine Situation wohl besser verstehen.

Danke für eure Hilfe, aber vermutlich ist echt alles dazu gesagt so lange ich kein Video oder so etwas davon machen kann.
Ich werde weiter mit meinen Trainingspartner oder Trainiern darüber reden und ansonsten mal einen anderen Verein zur Probe aufsuchen und meine Stand Fähigkeiten weiter verbessern für die bessere Gruppe.
Und dann seh ich ob ich noch auf den richtigen Weg komme.

JoHatsu
10-03-2014, 14:10
Verstehe dich schon, aber du hast ein klischeehaftes Bild im Kopf, von einer kleinen Prinzessin die sich einbildet keiner macht es ihr recht. Und das interpretierst du in meine Aussagen.
Wenn du mich beim Training sehen könntest würdest du ganz anders darüber denken und generell jeder hier würde meine Situation wohl besser verstehen.

Deine Einstellung gefällt mir. Du kommst hier im Forum eigentlich sehr ruhig und gelassen rüber in deiner Argumentation. Vielleicht kannst du ja auch mit derselben Gelassenheit mit den jungen Platzhirschen in deinem Kurs umgehen. Ich wünsch dir viel Erfolg. Ein paar gute Tipps (Astrid) waren ja schon dabei.

Medaka
10-03-2014, 16:59
Ich möchte zu dem Thema noch hinzufügen, dass ich Gewichts- und Kraftunterschiede verstehe, so frustrierend sie auch sein mögen, da man sich immer wünscht, dass Technik immer über Kraft siegt.:)
Schade finde ich es halt, dass solche Unterschiede sehr oft prinzipiell auf Mann-Frau begründet werden. Ich hab mal mit einer Frau gerollt, die etwa gleich kräftig war wie ich (damals war ich allerdings etwas schmächtiger als heute) und musste mich wirklich ins Zeug legen - am Ende meinte sie, als Frau hat man gegen einen Mann einfach keine Chance.
Genau solche Ideen sind es, die Frauen aus Kampfkünsten fernhalten und das finde ich extrem schade.

astrid
10-03-2014, 19:54
Ja so läuft das ja auch in Etwa ab. Aber erstens ist das verteidigen und "überleben" gegen einen wüsten Angreifer ohne Technik mit Judo nicht sonderlich schwer und zweitens kann man so kaum neue Techniken die man eben noch nicht kann austesten und man kann das Randori so auch schlecht von der Intensität her kontrollieren, genau so passiert ja das was ich aufschaukeln genannt habe beziehungsweise genau das ist ja das Problem.

Ja. Leider kannst Du im "Überlebensmodus" keine neuen Techniken probieren. Deswegen habe ich ja empfohlen, daß Du, wenn Du die Wahl hast, die eher lockeren Trainingspartner präferierst. Daß, das nicht ideal ist, ist mir auch klar.

Leider ist es so, daß nicht immer alles ideal sein kann. Alle die Sachen, die Du beschreibst, sind mir auch schon passiert. Daher kann ich gut verstehen, wie es Dir geht. Mein Glück ist, daß ich einen Trainingspartner habe (seit 14 Jahren) mit dem es diese Probleme so nicht gibt. Dafür bin ich sehr dankbar. Andererseits habe ich auch schon erleben müssen, daß bestimmte Leute immer "zufällig" dann Rückenschmerzen oder Schulterprobleme bekommen, wenn sie merken, daß ich ihr nächster Sparringpartner bin. Das is noch viel ärgerlicher als die von Dir angesprochenen Verhaltensweisen, da ich ja dann ebenfalls eine "Zwangspause" machen muß. Insofern ist egal welcher Partner besser als kein Partner.

Ich finde es liegt an Dir das beste draus zu machen. Und das ist halt eine Frage der Betrachtungsweise. Ich würde es so sehen: Wenn Du einen Partner hast, der locker macht, kannst Du Sachen ausprobieren und hast damit einen Gewinn. Wenn Du einen Partner hast, der nur mit Kraft kommt, kannst Du Deine "alten" Techniken üben. Nur weil sie alt sind, sind die ja net schlecht. Also machst Du eben Wiederholungen und schleifst die ein. Ist auch ein Gewinn. Wenn Du es Dir aussuchen kannst, nimm die Partner, wo Du ausprobieren kannst. Es bringt Dir mehr, da Du ja gern dazulernen möchtest.

Lg und viel Erfolg.

Astrid

Pustekuchen
11-03-2014, 08:35
Ja das werde ich wohl mal machen auch wenn ich mir komisch dabei vorkomme.Warum komisch? Aus deiner langen Sportkarriere weisst du eh, dass der Erfolg von der Gruppe und dem Trainer abhängt. Somit muss man sich halt solange umsehen, bis es passt, auch im Hinblick auf persönliche Preferenzen, schließlich verbringt man einen guten Teil seiner Freizeit auf der Matte.
Vielleicht solltest d das auch ein wenig von der Business-Seite sehen, schließlich bezahlst du für die Dienstleistung und solltest daher auch zufrieden sein bzw dich nicht zu sehr in der Verantwortung gegenüber des Trainers / Gyms sehen.

AndyLee
11-03-2014, 17:17
Danke für eure Hilfe, aber vermutlich ist echt alles dazu gesagt so lange ich kein Video oder so etwas davon machen kann.
Ich werde weiter mit meinen Trainingspartner oder Trainiern darüber reden und ansonsten mal einen anderen Verein zur Probe aufsuchen und meine Stand Fähigkeiten weiter verbessern für die bessere Gruppe.
Und dann seh ich ob ich noch auf den richtigen Weg komme.
Sorry, dass ich mich noch einmal einmische...

Schön, dass du nun auch in dein Denken mit einbeziehst, selbst aktiver werden zu können. Ansonsten - so als Rückmeldung - habe ich eher den Eindruck, dass es sich bei dieser Diskussion um dieses eldendig-quälende Thema Männer vs. Frau handelt, bei dem sich selbst Experten nicht sicher sind, ob das überhaupt diskutierbar ist.

Besser, man schafft Fakten, kümmert sich selbst, bewegt sich selbst. Sonst wird man eben bewegt und was das heißt, hast du hier ja gut dargestellt ;)

Mata-Leon
13-03-2014, 14:58
Und ich wollte hier eben nach Erfahrungen fragen von anderen Frauen (die meine Sicht ja teilen oder offensichtlich auch kennen) und von Trainern.
Aus dem Thread geht aber ebenso hervor dass Männer es genauso kennen! Möglicherweise fokusierst du dich zu stark auf diese Geschlechtersache.





Ja so läuft das ja auch in Etwa ab. Aber erstens ist das verteidigen und "überleben" gegen einen wüsten Angreifer ohne Technik mit Judo nicht sonderlich schwer und zweitens kann man so kaum neue Techniken die man eben noch nicht kann austesten und man kann das Randori so auch schlecht von der Intensität her kontrollieren, genau so passiert ja das was ich aufschaukeln genannt habe beziehungsweise genau das ist ja das Problem.

Achso du hast also nicht wirklich kämpferisch Probleme mit den zu aggressiven Angreifern sondern dich stört nur die Art?
Das hättest du von Anfang an klar machen sollen, denn das lässt deine Darstellung natürlich reflektierter wirken, ich habe immer so ein bisschen mit dem Unterton mitgelesen dass du möglicherweise frustriert bist dein Judo gegen andere nicht mehr so funktioniert, und dir dann was einredest.



Das is ja genau das was ich beschreibe wenn ich sage Ego Problem. Das Ganze kommt von da, dass jemand ein Randori nicht verlieren will
Aber wie schon geschrieben: Du doch offenbar genauso wenig! Sonst müsstest du ja auf offensivere oder härtere Partner nicht mit einer härteren Gangart reagieren sondern könntest testen wie viel du noch durchbringst ohne deinerseits den Einsatz stark zu erhöhen, könntest dich mal in eine schlechte Lage bringen lassen und als Herausforderung von da weiterkämpfen, wie ich es ganz am Anfang vorgeschlagen habe.



Ich war schon zu Judo-Zeiten öfter mal im BJJ und schaue auch gerne MMA, ich weiß schon was Technik ist und was nicht.

Glaube ich dir, es war ja nur ein Ansatz für dein Problem.
Aber es gibt sicher noch mehr Taktiken und Techniken als man so nebenbei mitbekommt, im BJJ vA geht es oftmals nur um das richtige Bewegen als um konkrete Techniken, und wenn sich jemand gut bewegt dann kann es auch sehr schwer werden da irgend etwas durch zubringen und es wäre verständlich wenn es dir dann so vorkommt als würde er nur mit Kraft dagegen halten weil du die Bewegungen als solche vielleicht nicht registrierst.




Weil Judo so doof ist dass man die 10 Jahre mehr gegenüber 2 oder 3 Jahren MMA total umsonst trainiert, oder weil es nicht sein darf bei einem Mädchen?

Ganz und gar nicht! Aber du befindest dich nunmal in einem anderen Sport, und bist im MMA mehr oder weniger Anfänger.
Ich kann auch 10 Jahre MMA trainieren aber werde von einem guten Judoka der kürzer trainiert in einem Judo Sparring nach Judo Regeln geworfen. :)




Verstehe dich schon, aber du hast ein klischeehaftes Bild im Kopf, von einer kleinen Prinzessin die sich einbildet keiner macht es ihr recht. Und das interpretierst du in meine Aussagen.

Nein gar nicht, im Gegenteil ich denke ja sogar dein Problem ist viel weniger individuell als du denkst und es haben vielleicht viele gehabt denen irgendwann KS keinen Spaß mehr gemacht hat




Danke für eure Hilfe, aber vermutlich ist echt alles dazu gesagt so lange ich kein Video oder so etwas davon machen kann.

Da du ja scheinbar die letzen 12 Jahre Kampfsportlerin mit Leib und Seele warst aber jetzt an einem Punkt bist wo die KS gar keinen Spaß mehr macht, würde ich deinem Problem höchste Priorität zu messen, du solltest keinen Aufwand scheuen wenn es dazu führt dass du wieder Spaß am KS hast.

Mein Tipp wäre:
lass jemanden von "außerhalb" einen Blick darauf werfen und akzeptiere wenn dieser sagt es liegt "an dir" oder deiner Wahrnehmung, wechsle Verein wenn er deine Sicht bestätigt.
Geh auf Google, oder schau hier in einem Unterforum, suche dir einen kompetenten Grappler oder MMAler in der Umgebung.
Fahr dort hin und trainier dort, bitte ihn sich dich mal anzusehen.
Oder schreib hier wo du wohnst, es gibt sicher genug Leute hier die dir sagen können wo in der Nähe ein guter Trainer ist, oder sicherlich auch genügen die dir selbst ein Training anbieten würden.
Auch ich bin viel unterwegs sollte ich in der Nähe wohnen oder mal sein, würde ich das genauso machen.

Aber das liegt an dir, da musst du aktiv werden und dir jemanden suchen und was machen, wünsche dir viel Glück dabei

Klaus
13-03-2014, 18:44
Die eine Fraktion die zu locker macht weil Frau macht das sicher nur bei Frauen oder Kindern, das ist aber nicht böse gemeint. Denen kann man auch schnell sagen, Junge, ich mache das schon ein bischen länger, versuch einfach mal mich an einer Submission zu HINDERN. Kann man auch mal witzig verpacken, "wenn Du jetzt nicht anfängst Dich mal zu wehren choke ich Dich mit Deinen Ohrläppchen aus!". Im schlimmsten Fall ist es auch nur nervig und es tut keinem weh.

Die andere Fraktion kann im schlimmsten Fall schwerste Verletzungen nach sich ziehen. Von daher, solange man sich nicht sicher mit Vollgas selbst schützen kann (was Du tun solltest), musst Du den Trainer schnellstens mal involvieren. Es kann nicht sein dass da jemand z.B. versucht Hebel (insbesondere Knie, Fuss) reinzureissen weil er nicht verlieren kann gegen "Schwächere" (das wird der auch bei 50-Kilo-Männern machen), und man muss es halt verhindern. Ich habe hier mal von nem Turnier gelesen wo ein Italiener so jeden Gegner im Turnier bis ins Finale schwer verletzt hat, mit blöden Sprüchen dass das doch legal wäre. Wenn es nicht nur hektisch und mit Kraft sondern gefährlich ist, muss Schluss sein. Wer weiss auf welche irrsinnigen Ideen einer "im Eifer" sonst kommt. Kann der Trainer sowas nicht abstellen, woanders hin gehen bzw. mit den entsprechenden Leuten nicht mehr trainieren.

Die Idee, mal bei einem sehr guten Trainer anderswo zu hospitieren und den fragen ist nicht schlecht.

paka
14-03-2014, 00:03
würde einfach darauf drängen in die Profigruppe zu gehen, Stand Up kommt schon

concrete jungle
14-03-2014, 13:23
Würde an Deiner Stelle in das beste Thaibox-normales Box-oder Kickboxgym der Umgebung gehen, da oft und wie Du es gewohnt bist trainieren, nach einiger Zeit Privatstunden an den Pratzen nehmen und nach zwei Jahren wenn noch gewünscht ins MMA zurückgehen.

Weiterer Vorschlag: Am WE zu richtigen Gegnerinnen zum Boden-Sparring reisen, mit denen tauschen...

Bei den Zonks im jetzigen Training sich mit einem knackigen Intro vorstellen:

,,Bin die XY, habe nen Schwarzgurt im Judo, habe viele Jahre Wettkampferfahrung!"

...der Mensch mag Schubladen, mach die Richtige auf ;)

Lahwf
15-03-2014, 19:01
Achso du hast also nicht wirklich kämpferisch Probleme mit den zu aggressiven Angreifern sondern dich stört nur die Art?



Ja



lass jemanden von "außerhalb" einen Blick darauf werfen und akzeptiere wenn dieser sagt es liegt "an dir" oder deiner Wahrnehmung, wechsle Verein wenn er deine Sicht bestätigt.
Geh auf Google, oder schau hier in einem Unterforum, suche dir einen kompetenten Grappler oder MMAler in der Umgebung.
Fahr dort hin und trainier dort, bitte ihn sich dich mal anzusehen.
Oder schreib hier wo du wohnst, es gibt sicher genug Leute hier die dir sagen können wo in der Nähe ein guter Trainer ist, oder sicherlich auch genügen die dir selbst ein Training anbieten würden.
Auch ich bin viel unterwegs sollte ich in der Nähe wohnen oder mal sein, würde ich das genauso machen.

Ja danke für deine Bemühung, so habe ich mir das auch gedacht und sorry wenn ich etwas patzig dir gegenüber war, wenn du Lust hast nehme ich dein Angebot gerne an und schreib dir mal eine PN.



Die eine Fraktion die zu locker macht weil Frau macht das sicher nur bei Frauen oder Kindern, das ist aber nicht böse gemeint. Denen kann man auch schnell sagen, Junge, ich mache das schon ein bischen länger, versuch einfach mal mich an einer Submission zu HINDERN. Kann man auch mal witzig verpacken, "wenn Du jetzt nicht anfängst Dich mal zu wehren choke ich Dich mit Deinen Ohrläppchen aus!". Im schlimmsten Fall ist es auch nur nervig und es tut keinem weh.

Ja klar, ich verstehe das auch dass das oft nett gemeint ist aber zumindest nach einer Aufforderung sollte man auch normal machen, gerade dass zeigt ja Respekt.
Bei manchen habe ich eher das Gefühl sie spielen gerne bewusst den lockeren Tippgeber der alles mit sich machen lässt weil sich wenn sie ordentlich machen würden vielleicht heraus stellen würde dass sie nicht so viel Tipps zu geben haben.



Weiterer Vorschlag: Am WE zu richtigen Gegnerinnen zum Boden-Sparring reisen, mit denen tauschen..

Ja auch das werde ich in Angriff nehmen, danke auch dir.

Kniehkigg
15-03-2014, 23:38
Scheinst wiederholtes 'Pech' mit deiner Gruppe zu haben wenn das so ein Problem ist.
Vielleicht solltest du noch etwas Geduld aufbringen bis du richtig in der Gruppe angekommen bist.
An deiner Stelle würde ich die, dich schönen wollen, etwas mehr fordern. Wenn dann jemand mit zuviel Kraft rangeht kannst du doch sagen dass du körperlich, rein Kraftmäßig, unterlegen bist, und es für dich besser wäre wenn er nicht die Kraftkarte sondern die Technikkarte ausspielt. Wiederhols halt so lange bis es angekommen ist, irgendwann haben dies sicher auch drin.
Alternative: gezielt nach Vereinen mit mehr Frauenanteil suchen und ggf mal ein Probetraining machen um zu sehen wies da läuft.
Denk aber auch dass du evtl zuviel aufs Geschlecht schiebst. (was verständlich ist, ist ja erstmal der naheliegendste Grund, aber vll nicht der einzige)

mkc.zh.
16-03-2014, 00:01
Hallo Community, vielleicht erinnert sich noch jemand an mich aus dem Krav Maga Thread.

Ich bin 22, weiblich, habe 12 Jahre Judo im Leistungsbereich betrieben, aber mittlerweile auf der Suche nach was anderem.
Ich war zuerst beim Krav Maga und jetzt beim MMA.
Leider begleitet mich seit dem ein Problem was dazu führt dass es mir schnell nicht mehr wirklich Spaß macht.

Die anderen Trainierenden sind zu 95% männlich und zum Großteil Jugendliche Anfänger zwischen 17 und 25 die zwischen wohl ca wenigen Monaten und ein, zwei Jahren trainieren.

Im Judo hab ich immer mit allen trainiert, ob Gelbgurt oder dritter Dan, ob groß oder klein, ob Mann oder Frau, und man hat immer sich gegenseitig respektiert und voneinander gelernt, aber außerhalb von Judo scheint das nicht so zu funktionieren.

Das MMA Training ist sehr Grappling lastig und sehr Randori lastig. Durch meine lange Judo Erfahrung und meinen Fitnessstand habe ich hier einen deutlichen Vorteil gegenüber den meisten anderen Trainierenden, reines Stand Randori gibt es nicht.

Ich will mich damit nicht als super darstellen wir sind nur technisch und physisch auf anderen Trainingsstufen wegen der unterschiedlichen Dauer des Trainings.
Für die "Profi" Gruppe habe ich aber noch zu wenig guten Standkampf und zu wenig Erfahrung.

Leider gibt es im Großen und Ganzen nur 2 Arten von Trainingspartnern.
Die einen sind so, sie wehren sich fast gar nicht wenn sie mit mir als Mädchen trainieren und geben ständig Tipps während dem Randori, und reden dabei ständig wie mit einem kleinen Kind, Ja super gemacht jetzt musst du festhalten, ja ganz toll, und trauen sich überhaupt nicht normal zu kämpfen.
Sei es weil sie sich wirklich nicht trauen und falsche Scheu haben oder Unterlegenheit überspielen wollen ich weiß es nicht. Nützen tut es mir einfach gar nichts, ich habe gar keinen Lerneffekt, es ändert auch nichts wenn man sie direkt anspricht, die stellen das einfach nicht ab und am Ende des Trainings hätte ich genau so gut mit einer Wurfpuppe trainieren können.

Dann die anderen fast schlimmeren sind die Ego-Rambos:
Sobald mein männlicher Trainingspartner merkt dass er unterlegen ist setzt er immer mehr Kraft ein (was nicht so schlimm wäre) aber vor allem auch immer mehr Aggressivität und Härte, statt sich technisch zu verbessern.
Das ganze schaukelt sich dann zB von einem lockeren Randori mit Aufgaben hoch dass es eher einer Rauferei gleicht, sozusagen genau das Gegenteil vom ersten Typen.
Sobald ein Junge ein, zwei mal geworfen wurde, arbeitet er richtig aggressiv und vA unkontrolliert , ich wiederum muss mehr dagegen halten ,was das ganze noch weiter aufschaukelt, das normale technische Messen und Dazulernen geht dabei total verloren.
Der Lerneffekt ist wieder überhaupt nicht vorhanden, wenn dann ein körperliches Training, aber sich technisch verbessern und Techniken austesten kann man so nicht.
Mir geht es weniger darum dass es mir zu hart wird sondern darum dass das Ganze dann einfach unkontrolliert abläuft, ich selbst niemanden weh tun will und ich vernünftig Kampfsport lernen will und nicht einfach eine halbe Stunde herum raufen mit jemandem der jede Kampfsport-Technik auf der Strecke lässt.
Ich will nicht trainieren mich gegen einen aggressiven ungestümmen Angreifer zu verteidigen sondern MMA trainieren, davon abgesehen ist die Verletzungsgefahr natürlich auf beiden Seiten gegeben.

Die anwesenden Trainer unterstützen diese Atmosphäre leider noch und sagen zu jemanden im vorbeigehen Hey lass dich doch nicht unterkriegen aufgehts haha und so.
Das ganze macht so einfach keinen Spaß und es bringt mir vor allem nichts oder nur wenig.
Ich habe das gestern ganz offen zu dem Haupttrainer des Vereins gesagt, genau so wie ich es hier beschrieben habe.
Er meinte er redet deswegen mit den Trainern weil das nicht ok ist und er mich gut versteht.
Aber dass ich in erster Linie selbst verantwortlich bin und sofort wenn das vorkommt das dem jeweiligen Trainingspartner klar machen muss.
Nur was soll ich dem sagen? Könntest du bitte aufhören dein fehlendes Können durch Aggressivität zu ersetzen? Dann kränkt das sein Ego ja erst schon recht, oder es wirkt als ob ich eine Sonderbehandlung möchte um weiter besser zu sein was ja genau das Gegenteil ist von dem was ich will ich will einfach nur normal wie jeder Junge auch behandelt werden.

Falls jemand sagt wechsle doch den Verein, aber das habe ich ja schon 1x wegen eben dem Problem, das scheint allgemein ein Problem zu sein mit Frauen in Vollkontakt Sportarten?
Ich dachte im Jahr 2014 und zu Zeiten von Ronda Rousey und Frauen MMA wäre man schon so weit angekommen dass man Frauen und Männer in egal welcher Sportart gleich behandelt und es etwas normales sein sollte.
Wie handhabt ihr das im Training wie sieht das bei euch aus? Wie soll man sowas ansprechen?
Ist es für euch als Männer in irgendeiner Form unangenehm mit Frauen trainieren zu müssen? Hat jemand vielleicht als MMA Trainier Erfahrung mit solchen Situationen?

lG


Hallo

Ich (Weiblich) verstehe dein Problem.

Ich trainiere Muay Thai und BJJ. Im BJJ trainieren nur Jungs und halt ich. Es kommt darauf was für ein Charakter dein Trainingspartner hat, wie gut er dich kennt, wo die Grenzen bei dir sind.

Bei mir ist es so, dass die älteren Jungs meine Techniken üben lassen und wenn ich dann hart werde diese ebenfalls hart werden, wenn dann aber in Mass. Ich habe auch Trainingspartner die haben Angst mir weh zu machen und sind dann übertrieben lieb, wie du diese als erstes beschrieben hast.
Dann sag ich denen ganz klar hei du beleidigst mich wenn du so bist oder hei bitte sei härter mit mir es ist ok..so in etwa. Klappt eig ganz gut.

Und die die immer noch unsicher sind, die musste ich länger kennenlernen und erst nach 4-5 Monaten fingen die an hart mit mir zu Arbeiten.

Denn 1. Wissen alle wie ich bin und was ich in etwa aushalte. 2. Wissen alle ich mache diesen Sport Wettkampforientiert und ich muss dadurch mehr leisten.. und 3. Wissen alle wie sehr ich es liebe zu kämpfen und ich fordere die Jungs manchmal heraus..:P

Vielleicht braucht es einfach Zeit...weisst du viele Männer sind es sich nicht gewohnt mit uns Frauen in diesem Sport..ist für sie selbst auch eine Herausforderung mit dem mal klar zu kommen..nicht alle Leider verstehen dass wir im 2014 sind ;)..je jünger diese sind desto mehr Zeit brauchen die im es zu verstehen..und diese Aggresiven Jungs finde ich sollte dein Trainier nicht noch mehr pushen sondern zusammenscheissen, wie scheisse das eigentlich ist, sich selbst nicht unter kontrolle zu haben..Vielleicht würde ein Gespräch, du mit der betroffenen Person mal helfen..dass er es merkt...wenn er Unterlegen ist, gib ihm Tipps was er besser machen könnte (wenn du in dieser Position bist, machst du am besten dies, das...).

Lahwf
19-03-2014, 19:30
Also generell Danke an alle die helfen wollten, und rießen mega Danke an den "Mata Leon" ;) , der sich tatsächlich trotz zwei kleinen Verletzungen die Zeit genommen hat gestern Abend und heute mehrere Stunden mit mir zu trainieren, ganz unkompliziert, fast wie ein privat Unterricht!
Super netter,geduldiger Kerl und toller Bodenkämpfer, Danke nochmal, besser kann ein Forum gar nicht verwendet werden.
Hat mir viel gebracht, ich konnte technisch was mitnehmen, hoffentlich ein bisschen was auch hergeben, einige meiner Problemchen ausfindig machen, weiß wie es weiter geht und hatte für ein paar Stunden einen kompetenten Sparringspartner für viele gute Randoris.
Zusammengefasst weniger sträuben auf den Rücken zu landen (alte Judoangewohnheiten) und viel vom Rücken aus trainieren, meine eigene Härte immer kritisch prüfen, ein paar technische Sachen umstellen.
Außerdem bin ich ab jetzt in der Fortgeschrittenen-Gruppe und sehe dort positiv meiner weiteren "Karriere" im MMA entgegen :)
Haben das Ganze dann heute mit einem romantischen Abendessen bei McDonalds ausklingen lassen ;)
Ganz Sportler-like eben.
Hoffentlich findet man nochmal Zeit das zu wiederholen, hoffe auch deinem Sprunggelenk geht es schon wieder besser.
Ich werde das Forum jetzt auch weiterhin verwenden und hoffentlich noch öfter Nutzen daraus ziehen oder jemand anderen weiterhelfen können.

lG

Mata-Leon
20-03-2014, 03:10
Nichts zu danken, Training beruht immer auf Gegenseitigkeit.
Habe mir das einfach mal angesehen und haben selbst viel trainiert.
Das Problem sind einfach verschiedene Könnesstufen und die fehlende Selbsteinschätzung gegenüber anderen, in ihrem Fall allerdings Unterschätzung statt Selbstüberschätzung.
Geht ja nicht um Recht und Unrecht jeder sieht alles aus seiner Perspektive.
Sie macht aus ihrer Sicht einen lockeren Fußfeger, und hat damit auch Recht: Locker im Vergleich dazu wie sie ihn bei irgendwelchen Landesliga Judo-Blackbelts ansetzen würde. Aus der Perspektive eines MMA Anfänger der noch nicht mal ne ordentliche Fallschule macht (was man von außen auch besser sieht) fühlt es sich trotzdem an als hätte man ihn aus dem ersten Stock runter geschmissen :D
Und dann entstehen tatsächlich genau die Probleme wie sie sie hier auch beschrieben hat.

Wenn einer seit 12 Jahren Judo trainiert und seit geraumer Zeit BJJ dazu und der andere seit 6 Monaten ein bisschen ins MMA geht dann kann das von vorne herein nichts sinnvolles werden für beide, daher ab in die Profigruppe.

Zudem hat die junge Dame einfach viel zu viel Kraft :p

zB muss man dann auch beim Striking aufpassen, dass nur weil man noch keine tolle Technik hat man das nicht als Freifahrtschein sieht alles rauszuhauen was man hat.
Denn Schläge tun dem Gegenüber auch weh wenn sie technisch nicht gut sind, während man selbst denkt "ich kann doch garnicht schlagen"




.
Hat mir viel gebracht, ich konnte technisch was mitnehmen, hoffentlich ein bisschen was auch hergeben,

Klaro ich nehme immer alles an Judo mit was geht, Fußfeger werde ich definitiv weiter verfolgen.




und sehe dort positiv meiner weiteren "Karriere" im MMA entgegen :)
Ich auch :halbyeaha



Haben das Ganze dann heute mit einem romantischen Abendessen bei McDonalds ausklingen lassen ;)

Oje bring mich nicht in Schwierigkeiten, bin ja schon in festen Händen, nicht dass Frauchen hier mitliest und auf falsche Gedanken kommt :D

hoffe auch deinem Sprunggelenk geht es schon wieder besser.

Jaja alles klar, danke.

Cillura
20-03-2014, 06:57
:D Klingt super. Ich wünsche dir weiterhin viel Spaß beim Training. Manchmal benötigt man echt mal nen neutralen Blick von außen. Mir wird beim Training ab und an gesagt, ich soll langsamer machen. Ich dachte immer: "Hää, ich mach doch nicht schnell. Bin doch ganz locker und entspannt." Am Samstag hab ich das erste Mal verstanden warum. Hatte nen Anfänger als Trainingspartner und hab ganz easy und entspannt nen Schwinger rausgehauen. Auf einmal machte er so :ups: und ich konnt grad noch so stoppen. :D War wohl doch bisl schnell für den armen. Jetzt weiß ich auch warum einige sagen, ich sei schnell. Hab gar nicht das Gefühl, dass ich schnell bin und im Vergleich zu andern bin ich total lahm. Aber das sind so Sachen, die man nur schwer selbst einschätzen kann.


...
Haben das Ganze dann heute mit einem romantischen Abendessen bei McDonalds ausklingen lassen ;)
Ganz Sportler-like eben.
...

Mit mir geht keiner nach dem Training zu McDonalds :(
Dafür in die Dojo - "Kaffee und Kuchen / Bier und Pizza" - Ecke :D

Viel Spaß beim Training.

AndyLee
20-03-2014, 17:33
:D Klingt super. Ich wünsche dir weiterhin viel Spaß beim Training. Manchmal benötigt man echt mal nen neutralen Blick von außen. Mir wird beim Training ab und an gesagt, ich soll langsamer machen. Ich dachte immer: "Hää, ich mach doch nicht schnell. Bin doch ganz locker und entspannt." Am Samstag hab ich das erste Mal verstanden warum. Hatte nen Anfänger als Trainingspartner und hab ganz easy und entspannt nen Schwinger rausgehauen. Auf einmal machte er so :ups: und ich konnt grad noch so stoppen. :D War wohl doch bisl schnell für den armen. Jetzt weiß ich auch warum einige sagen, ich sei schnell. Hab gar nicht das Gefühl, dass ich schnell bin und im Vergleich zu andern bin ich total lahm. Aber das sind so Sachen, die man nur schwer selbst einschätzen kann.

Ähmm... ist das nicht normal...??? Ich frage mich gerade, wie ich das so erlebe/erlebt habe... eigentlich immer so: Für die einen bin ich so, für die anderen so.

Was ich bisher nicht wußte: Das es tatsächlich geschlechtsabhängig sein soll... oder doch nicht? Was also ist das "besondere" an dem, was du geschrieben hast... frage nur interessenshalber, weil ich da nix gelsen habe, was einer besonderern "Beachtung" bedarf... oder haben wir es hier mit "Sensibelchen" zu tun? Wenn ja, entschuldige ich mich und dann kann man das - eigentlich - völlig Normale (im Übrigen auch im "normalen" Leben völlig Normale) nicht oft genug erwähnen.

Cillura
20-03-2014, 19:47
@Andy: klar ist das normal und definitiv nicht geschlechtsabhängig. Ich mag dieses Kastendenken eh nicht so und versuche das schon so allgemein wie möglich zu formulieren.

AndyLee
21-03-2014, 15:12
@Andy: klar ist das normal und definitiv nicht geschlechtsabhängig. Ich mag dieses Kastendenken eh nicht so und versuche das schon so allgemein wie möglich zu formulieren.
Ahhjaa... okay. Dachte schon, ich hätte da etwas missverstanden... :)