Gis: Back to the roots

[jkdberlin]

Nachdem ja auf Sherdog schon heftig über die scheinbare neue Atos Gi Politik diskutiert wurde (ein Schüler schrieb in einem Forum, dass man nur noch Atos-genehmigte Gis beim Training tragen darf) und sich sicher einige noch an die Gracie Barra Gi Politik erinnern, kommt in der Zwischenzeit ein leichter Trend hin zu "nur noch weiße Gis" im Training (wie auf Grappling Weekly zu lesen).

Wie seht ihr das? Gibt es bei euch in der Schule/Verband/Team Gis, die verboten wurden (mal von den dreckigen und kaputten abgesehen) bzw. gibt es Gi-Vorschriften, welche Marken, Farben, Patches etc. getragen werden müssen? Wie steht ihr dazu, wenn das eingeführt werden würde?

[sivispacemparabellum]

Ich lasse alle ihren Gi tragen. Wer Kauai trägt muss sich eben mein Gejammer über kaputte Finger anhören. Farben, Muster, Brands, Schnitte sind mir egal an anderen. Mit Patches habe ich es auch nicht so. Wer da den Patch seines alten Teams trägt, oder den der Schule seines Bruders ist mir willkommen. Bei uns gibt es auch Jungs die einen Patch ihrer Lieblingsband tragen.
Ich persönlich trage nur schwarze und weisse Gis und würde nur Patches von meinem Team oder wirklich guten Freunden tragen. Sprich Hilti oder DeLaRiva. Werbung mache ich nur für die, hinter denen ich persönlich stehe. Was nicht bedeutet, dass andere schlechter sind. Es fehlt eben die Beziehung. Bei TShirts bin ich da nicht so. Das sind Erinnerungen an Turniere, Seminare oder Besuche. Da wird alles getragen, wenn das Layout nicht zu hässlich ist.
Ach Frank-was ist aus dem mir versprochenen Hilti Shirt in L geworden????

[Raging Bull]

Ich find´s totalen Quatsch. Nur Weiss lässt sich IMO nur durch die Hygiene rechtfertigen und dann müsste da auch konsequent drauf geachtet werden.

Soll jeder den Gi tragen, der ihm gefällt. Auf Wettkämpfen ist es ok, wenn nach gewissen Standards geschaut wird, die Farbe sollte nicht dazu gehören.

[Vegeto]

Ist zwar ein Thema im Grappling Bereich, aber damit ihr einen Blick über den Tellerrand bekommt: ich kenne einige Schulleiter im Karate die ausschließlich weiße Gi's zulassen. Eine Person in schwarzem Gi und einer in orangenem Gi wurde auch schon direkt wieder nach Hause geschickt. Patches sind in der Regel auch nur relativ kleine auf Brust oder den unteren Hosenbeinen erwünscht.

Ich persönlich halte es so, dass mir ein schwerer, weißer Gi ohne jede Patches am besten gefällt.

[Lucy Horace]

Ich find weiß gut, weil ich meine Gis immer bei 60 grad mit bleiche wasche.

Ich find bunt aber auch gut. Eigentlich find ich bunt sogar viel besser.

Und Uniformen find ich immer doof.

http://happykimonos.webs.com/photos/Tie%20Dyed%20Kimonos/IMG_4082.JPG

Im nogi gibts noch viel schönere klamotten.

[Horrido]

Ich finde, dass jeder das Tragen sollte, was er gerne möchte.

Zu den Vorschriften: finde es unnötig, aber auch nicht allzu tragisch. Wenn die Mendes Bros möchten, dass man bei Ihnen nur weiß trägt, dann ist das so (egal ob es wegen der Optik oder sonstwas ist).

Bei den Meisten kann doch wirklich jeder tragen, was er möchte und das wird bestimmt auch noch so bleiben....

[Stixandmore]

Bei uns ist Farbe und Marke des Gis egal- einzige "Vorschrift": Das Teampatch sollte irgendwo (bevorzugt auf dem Rücken) angebracht sein

[Vegeto]

Also das die Marke Vorschrift ist, halte ich am bedenklichsten von allen.

[zartes rehlein91]

Auf IBJJF darfste ja sowieso nur bestimmte GIs tragen die deren Richtlinien entsprechen. Sowas wie ein Teamoutfit für Wettbewerbe find ich auch noch OK wenn man den nicht für teuer Geld im eigenen Verein kaufen muss damit man überhaupt auf Wettbewerben starten darf. Aber fürs normale Training freu ich mich immer wieder wenn Leute mal mit nen ausgefallenen Gi auftauchen. Denn das ist es auch was das Grappling oder BJJ für mich attraktiv macht. Leute die gerne mal bunte oder ausgefallene Sachen tragen und sich nicht allzu ernst nehmen wie andere Kampfsportler. Nen bisl der Surfer unter den Kampfsportlern sein.

[bjjfan]

Ich persönlich habe sieben Gis. Alles Atama Mundial oder Ultralight. Die meisten weiß, zwei schwarze und ein blauer.

Wenn bei uns jemand anfängt, dann lege ich ihm ans Herz einen weißen Gi zu kaufen. Als erstes halt konservativ. Dann isses mir aber latte. Wer meint in rosa auf der Matte rumrollen zu müssen, der kann das gerne tun.

Die Restriktion auf eine bestimmt Farbe oder einen bestimmten Gi finde ich nicht gut. Bei der GB-Geschichte wittere ich wieder nur den Dollar, der durch die eigenen Gis verdient werden soll.

Falls ich meine geliebten Atama-Gis gegen andere, club-eigne Gis wechseln müsste.... Ich würde aufhören in dem Laden und ein Atama-Team gründen! :D

Man kann es mit Uniformen auch übertreiben.

Grüßchen, bjjfan

[BorisM]

Ich habe bisher in 2 unterschiedlichen Teams trainiert, in dem einen Team wurden Team-Gis bestellt und auch im Training getragen, ein Freund von mir kam in einem Gi einer anderen Marke und ohne Patches, er wurde gleich darauf hingewiesen dass die Team-Patches doch gut auf seinem Gi machen würden und zwar mehrere, er könne die sofort zum Preis X haben.
Dieses Verhalten war alltäglich im Team, mit ein Grund für uns es zu verlassen.

In dem anderen Team (wo ich demnächst wieder trainieren werde) ist die Atmosphäre viel lockerer, jeder trägt was er will, manchmal sogar unterschiedliche Farben an Hose und Jacke!:D
Dafür stimmt die Leistungsdichte hier aber ( 2 Schwarzgurte, mehrere Braun-und Lilagurte) im Training und die Atmosphäre ist top!

Allerdings ist es ja nichts Neues dass einige Anbieter auf ihre Gis Wert legen, die Ribeiros zum Beispiel oder Alliance BJJ u.a. Ich denke jeder wie es ihm Spass macht, mein Ding wäre solch ein Gi-Uniform-Zwang nicht!

[D.Fink]

Bei uns kannste Tragen was du willst. Ich habe immer eine Judohose und eine Schwarze Jacke an. (Ist eine SV Jacke aus dem Karate da ich noch keinen BJJ Gi habe.) Die meisten Tragen weiß oder schwarz aber du kannst tragen was du willst.

[Mata-Leon]

Hm war ja auch bei Atos, man sollte jetzt aus sonem aufgeschnappten Satz nicht gleich zu viel Rückschlüsse ziehen ohne genau zu klären was Sache ist.
Atos ist nicht nur eine Schule sondern auch ein kompetitives Wettkampfteam auf hohem Niveau, wenn hier Verträge mit Herstellern abgeschlossen werden dann kann so ein Sponsoring den Wettkampfsportler sehr helfen und davon profitiert auch das ganze Team, hat immer 2 Seiten.

Generell wäre es natürlich besser wenn zumindest im Training jeder tragen kann was er will, auf Wettkämpfen ist es natürlich was anderes.

Finde persönlich in letzer Zeit weiße simple Gis eigentlich besser, ich finde im Kampfsport sollte das ganze nicht zu ner Modeshow verkommen, Gi ist Gi und in erster Linie ein Trainingsgegenstand.

Die übertriebenen Patches kommen ja eigentlich daher dass gute Kämpfer ihre Teams und Sponsoren auf den Gis repräsentieren wollen/müssen, und um die Serien Gis dann wie bei den Profis aussehen zu lassen drucken die Hersteller dann auch Serienmäßig fette Patches auf die Klamotten, was ja eigentlich schon leicht lächerlich ist so gesehen

[Joe Cool]

Das ist halt wie beim Surfen... je kleiner und bunter das Brett, desto besser der Surfer :rolleyes:

[Rocco S.]

Ich lasse alle ihren Gi tragen. Wer Kauai trägt muss sich eben mein Gejammer über kaputte Finger anhören. Farben, Muster, Brands, Schnitte sind mir egal an anderen. Mit Patches habe ich es auch nicht so. Wer da den Patch seines alten Teams trägt, oder den der Schule seines Bruders ist mir willkommen. Bei uns gibt es auch Jungs die einen Patch ihrer Lieblingsband tragen.

Sieht bei mir genau so aus. Alle Farben und viele Patches sind erlaubt (ich gestatte sogar Sydney *ausspuck* Roosters *Mundauswasch* Patches), bei Patches von fremden Schulen (sofern ich die Leute nicht schon kenne) braucht es meine Erlaubnis (die ich generell gerne gebe). Rassistische Patches, Gangabzeichen oder auch Team Lloyd Irvin gehen allerdings nicht bei mir klar (sowas kommt natuerlich auch nicht allzu haeufig vor).
Die Uniformierung ansich ist einer der (vielen) Gruende warum ich nicht mehr in dem GB Verein bin. BJJ ist fuer mich Ausdruck von Persoenlichkeit (technisch, taktisch, einstellungsmaessig und manchmal auch visuell) und gezwungene Uniformierung ist das Gegenteil von meinem BJJ-Spirit.

[Raging Bull]

Auf IBJJF darfste ja sowieso nur bestimmte GIs tragen die deren Richtlinien entsprechen.

Das ist doch was ganz anderes. Ich find´s gut, dass die IBJJF auf den Turnieren die Gis richtig checken. Wobei da mancher auch in den Krümeln sucht. Ob jetzt die Farbe des Gurtes exakt die vorgeschriebene Farbe trifft oder nicht, ist mir als Opponent ja reichlich egal.

Und genauso verhält es sich ja auch mit der Farbe des Gis. Die alleine birgt ja keinen Vor- oder Nachteil für einen der Kämpfer. Bei Patches kann das schon mal der Fall sein, weil es u.U. den Griff erschwert.

Im Training find ich das auch nicht weiter schlimm. Der Rollpartner wechselt ja eh dauernd und da geht´s auch net um Gewinnen oder Verlieren.

Wenn da n Schulleiter gerne nur noch Gis in zartrosa sehen möchte, ist es sein gutes Recht. Ebenso ist es aber mein gutes Recht als Schüler mir dann halt n anderen Verein zu suchen.

[jkdberlin]

Zu den Farben...ich habe da mal folgende Erklärung bekommen: "Es geht dabei um die Schiedsrichter. Sind die Gis zu bunt oder haben für die Augen "anstrengende" Farben kommt es im Verlaufe des Tages zu mehr Fehlentscheidungen. Die drei zugelassenen Farben sollen die sein, die die Augen am wenigsten ermüden und trotzdem einen guten Kontrast herstellen."

Okay, habe ich nie selber ausprobiert...

[Vegeto]

Ja, die Psychologie der Farben spielt in jeder Art Konkurrenz- oder Wettkampfsituation eine Rolle. Kämpfer mit roten Schützern bekommen erstens mehr Punkte und zweitens lenken sie das Auge des Gegners zu ihrem Vorteil ab. Rote Kleidung macht auch attraktiver. Gab darüber auch mal einen Artikel in der Süddeutschen darüber. Hier:

Farbpsychologie - Vorteil fr Rot - Wissen - Sddeutsche.de (http://www.sueddeutsche.de/wissen/farbpsychologie-vorteil-fuer-rot-1.150353)