Vollständige Version anzeigen : 3 simple Prinzipien zur SV
jkdberlin
07-03-2014, 10:29
The Truth about Violence : 3 Principles of Self-Defense : : Sam Harris (http://www.samharris.org/blog/item/the-truth-about-violence/)
ich weiß, lang und in Englisch, lohnt aber!
DieKlette
07-03-2014, 10:48
Gefällt.
Pat_1980
07-03-2014, 10:56
Sehr guter Artikel!
hand-werker
07-03-2014, 11:24
:halbyeaha
Gefällt mir nicht so gut ... Liest sich teilweise wie ein "Niceguy Guide to Self Defence".
Prinzipien sollten grundlegend immer anwendbar sein, das sind die dort aber nicht. Die Überschriften vielleicht, aber nicht seine Ausführungen dazu. Stellenweise relativiert er seine Aussagen selbst wieder.
Und was den Wohnungseinbruch anbelangt: die meisten von uns leben in Wohnungen im x.ten Stock mit 2-3 ZKB und nur einen Ausgang. D.h die Einbrecher stehen nachts direkt vor der Schlafzimmertür und/oder im Hauseinang. Der einzige Fluchtweg wäre in dem Falle durch die Angreifer hindurch - mit Familie. Einmal spricht der Autor aber von "Escape", dann wieder von Angriff oder Flucht wenn die Frau ein Messer am Hals hat, aber empfiehlt nicht oder nur in einem Saferoom die Polizei zu rufen - was später auch wieder relativiert wird.
Gut finde ich dagegen seine Ausführungen das man sich nicht von einem Angreifer kontrollieren und zu Handlungen zwingen lassen soll. Aber selbst das muss er wieder relativieren, denn wie er richtig erkennt gibt es Situationen wie echte Geiselnahmen wo man definitiv erstmal machen muss was einem gesagt wird.
freakyboy
07-03-2014, 12:07
Hab zwar nicht alles gelesen, aber das sind genau die 3 Sachen die mein Trainier in jeder SV Stunde zu uns sagt.
Interessant ist auch das der Autor viel von Geoff Thompson als Quelle angibt, aber scheinbar nicht alles gelesen hat oder doch nicht alles annehmen will. Einerseits betont Geoff bei "the Fence" beispielsweise sich kurz friedlich und unterwürfig zu zeigen bevor der Gegner überraschend mit Hit and Run niedergeschlagen wird. Andererseits schreibt Geoff auch von der anderen Möglichkeit die Angst des Gegners gegen ihn einzusetzen und sehr wohl voll auf Eskalation zu schalten und den Angreifer sogar anzubrüllen. Das kann nicht jeder - aber wer dafür die Nerven hat kann sehr überzeugend sein. Habe schon mehrfach erlebt wo Halbstarke den ******* eingezogen haben. Die suchen Opfer - und da muss man aufpassen das die viel beschworene Deeskalation nicht wie die Opferrolle rüberkommt. Souverän deeskalieren und sich entfernen - das ist der Schlüssel.
Pat_1980
07-03-2014, 12:29
Gefällt mir nicht so gut ... Liest sich teilweise wie ein "Niceguy Guide to Self Defence".
Prinzipien sollten grundlegend immer anwendbar sein, das sind die dort aber nicht. Die Überschriften vielleicht, aber nicht seine Ausführungen dazu. Stellenweise relativiert er seine Aussagen selbst wieder.
Und was den Wohnungseinbruch anbelangt: die meisten von uns leben in Wohnungen im x.ten Stock mit 2-3 ZKB und nur einen Ausgang. D.h die Einbrecher stehen nachts direkt vor der Schlafzimmertür und/oder im Hauseinang. Der einzige Fluchtweg wäre in dem Falle durch die Angreifer hindurch - mit Familie. Einmal spricht der Autor aber von "Escape", dann wieder von Angriff oder Flucht wenn die Frau ein Messer am Hals hat, aber empfiehlt nicht oder nur in einem Saferoom die Polizei zu rufen - was später auch wieder relativiert wird.
Gut finde ich dagegen seine Ausführungen das man sich nicht von einem Angreifer kontrollieren und zu Handlungen zwingen lassen soll. Aber selbst das muss er wieder relativieren, denn wie er richtig erkennt gibt es Situationen wie echte Geiselnahmen wo man definitiv erstmal machen muss was einem gesagt wird.
Ich glaube das Hauptproblem bei Selbstverteidigungssituationen ist die Ungewissheit wie sich die Situation entwickelt und wie es ausgeht.
Sicher leben viele Menschen in Wohnungen, wo flüchten nicht leicht möglich ist. In einem Einfamilienhaus kann man unter Umständen leichter flüchten, wobei da wieder ganz andere Gefahren gegeben sind (viel schwerer richtig gut abzusichern als eine Wohnung).
Willi von der Heide
08-03-2014, 11:09
Und was den Wohnungseinbruch anbelangt: die meisten von uns leben in Wohnungen im x.ten Stock mit 2-3 ZKB und nur einen Ausgang. D.h die Einbrecher stehen nachts direkt vor der Schlafzimmertür und/oder im Hauseinang.
Darum wundere ich mich immer über Leute die ihr Heim mit einer Schußwaffe verteidigen wollen. Bis die realisiert haben, daß da jemand im Haus ist und sie die Waffe einsatzbereit haben ist der durchschnittliche Einbrecher längst über alle Berge. Paßt zwar nicht ganz hierher, mußte ich aber mal schreiben :).
Den meisten ist ja gar nicht bewußt wie ein Einbruch abläuft.
Ansonsten danke für den Link, aber wirklich neues ist jetzt nicht dabei.
Kämpfen um wegzurennen? Definitiv falsches Mindset...
@kanken
Sehe ich genau so!
In einem Ernstfall (wer sagt eigentlich, dass ich nur ein vor mir stehendes Problem habe?) benötige ich psychisch absolute Stabilität und so wenig "Entscheidungsschritte" wie möglich (man bedenke das zumeist arg kleine Zeitfenster). Was ich absolut nicht benötige, ist die Abarbeitung dieser m. E. verheerenden "W-Fragen":
Warum? +++ Was? +++ Wie? +++ Wer?
Bedeutet: Zwei untereinander konkurrierende Gedanken, die zwei völlig unterschiedliche "Wie's" erzeugen, erzeugen gleichfalls Entscheidungsschritte, Abwägungsprozesse und letztlich vllt. auch Moralfragen. Egal was kommt: Flucht muss ebenso totale Option sein, wie Kampf. Beides zu vereinbaren ginge m. E. vllt., wenn das o. g. Zeitfenster dies hergibt, sprich: Ich kann meine Entscheidungsschritte abwägen. Diese eher unwahrscheinliche Variante als Regel in "die Mitte der Intervention" zu stellen, halte ich für sehr unklug.
Ich kämpfe nicht einfach so, sondern checke zunächst Alternativen - sofern dies geht. Ein Gedanke bzw. nur ein Entscheidungsschritt vor einem Kampf.
ABER
Wenn ich Kämpfe, dann richtig: Mit allem/vollem Einsatz, völliger Entschlossenheit und dem Ziel, mich so teuer wie möglich zu verkaufen - ob das dann reicht, wird man sehen. Paul Vunack nennt das "Killer-Instinkt". Es macht "klick" und ein Programm läuft ab. Entweder wachst du überhaupt nicht mehr auf oder dann, wenn der Gegner regungslos am Boden liegt.
Für einen Kampf um die eigene Gesundheit und das eigene Leben m. E. der einzig gangbare und konsequente Weg, heil aus einer - ansich - ausweglosen Situation herauszukommen.
ohne abstufungen in den handlungsoptionen ist knast vorprogrammiert (und mMn dann auch gerechtfertigt).
im militärischen rahmen oder bei SV im extrembereich ist das ying-yang zwischen flucht und kampf gerechtfertigt. im zivilen leben unserer zeit ist es in den meisten situationen mit kanonen auf spatzen schiessen.
kämpfen um sich, so es in der situation nötig scheint, ein fluchtfenster zu schaffen ist mit sicherheit nicht das falsche mindset.
Ach, das mag sich alles theoretisch ganz toll anhören. Aber wir hatten doch neulich das Beispiel mit diesem Straßenmusiker. Der ist weder geflüchtet, noch "all-in" kämpfen gegangen, noch war er unterwürfig, noch offensiv. Nutzte keinen Suckerpunch, verteidigte sein Eigentum. Nach allen bisher genannten Prinzipien müsste er tot sein. Tatsächlich war seine Lösung aber letztlich höchst angemessen und effizient, und er hat nix abbekommen und keinerlei rechtliche Scherereien.
Zum Glück kannte der offenbar keine der genannten Theorien... :cool:
Nein, das ist alles noch Vorgeplänkel und hat nichts mit "Kämpfen" zu tun oder war und in der Nähe zu "Kämpfen müssen".
Reden und die Situation deeskalieren ist das Wichtigste. "Downtalking" ist das was man beherrschen muss, man muss jedoch auch wissen wann man umschalten muss (egal ob "Fliehen" oder "Kämpfen").
Situationen bei denen man direkt auf "Fight" gehen muss um zu überleben werden die wenigsten hier wohl jemals erleben müssen und das ist gut so.
Grüße
Kanken
r Entschlossenheit und dem Ziel, mich so teuer wie möglich zu verkaufen - ob das dann reicht, wird man sehen. Paul Vunack nennt das "Killer-Instinkt".
In diese Richtung wollte ich hinaus. Das Niceguy SV Mindset, wie ich es bezeichnet habe, ist zu sehr aus dem Gleichgewicht. Wo Licht ist, da ist auch Schatten. Wer überleben will muss auch seine dunkle, brutale Seite annehmen , bereit sein in eine Auseinandersetzung zu kommen und einen gewissen sozialen Killerinstinkt zu zeigen. Erst wenn man dieses Ultima Ratio hat und ernsthaft bereit dazu ist, erst dann kann man souverän deeskalieren, die Situation herunter zu reden. Deshalb funktionieren auch SV Kurse so schlecht. Wenn jemand die Einstellung eines harmlosen Lamm hat, wird er nicht plötzlich zum Löwen werden. Aber wenn einer das Selbstvertrauen und die Einstellung eines Löwen hat kann er immer noch wie friedlich wie ein Lamm weglaufen.
Willi von der Heide
09-03-2014, 13:43
Situationen bei denen man direkt auf "Fight" gehen muss um zu überleben werden die wenigsten hier wohl jemals erleben müssen und das ist gut so.
Wünsche ich ebenfalls niemanden in so eine Situation zu geraten. Geht meistens ziemlich übel aus für beide beteiligte Parteien.
Willi von der Heide
09-03-2014, 13:44
In diese Richtung wollte ich hinaus. Das Niceguy SV Mindset, wie ich es bezeichnet habe, ist zu sehr aus dem Gleichgewicht. Wo Licht ist, da ist auch Schatten. Wer überleben will muss auch seine dunkle, brutale Seite annehmen , bereit sein in eine Auseinandersetzung zu kommen und einen gewissen sozialen Killerinstinkt zu zeigen. Erst wenn man dieses Ultima Ratio hat und ernsthaft bereit dazu ist, erst dann kann man souverän deeskalieren, die Situation herunter zu reden. Deshalb funktionieren auch SV Kurse so schlecht. Wenn jemand die Einstellung eines harmlosen Lamm hat, wird er nicht plötzlich zum Löwen werden. Aber wenn einer das Selbstvertrauen und die Einstellung eines Löwen hat kann er immer noch wie friedlich wie ein Lamm weglaufen.
Schön geschrieben - und so sieht nun einmal die Wirklichkeit aus.
dirtrider4life
09-03-2014, 16:08
Darum wundere ich mich immer über Leute die ihr Heim mit einer Schußwaffe verteidigen wollen. Bis die realisiert haben, daß da jemand im Haus ist und sie die Waffe einsatzbereit haben ist der durchschnittliche Einbrecher längst über alle Berge. Paßt zwar nicht ganz hierher, mußte ich aber mal schreiben :).
Den meisten ist ja gar nicht bewußt wie ein Einbruch abläuft.
Ansonsten danke für den Link, aber wirklich neues ist jetzt nicht dabei.
Was das Thema Einbruch angeht ist das ja keine Frage von Zufall ob man Opfer wird. Einbrecher gehen ja meist gezielt vor und brechen nur dort ein wo gut und leicht Beute gemacht werden kann. Außerdem sind Einbrecher in der Regel keine blutrünstigen-Bestien im Hulk-Format. Ein Einbrecher geht kein Risiko ein wenn es nicht sein muss der wird sich im Vorfeld vergewissern, dass er ungestört zu Werke gehen kann.
In der Stadt kommt es halt drauf an wo man wohnt wenn ich in einer Hartz 4 Gegend wohne wird wohl die Wahrscheinlichkeit Opfer eines Einbruchs in der eigenen Wohnung zu werden gegen Null gehen.
Wie schon erwähnt sind freistehende Objekte für Einbrecher wesentlich attraktiver, weil die Möglichkeiten für Flucht und ungestörtes Agieren größer sind.
Wenn ich Einbrecher wäre, dann würde ich versuchen jeder Gefahr/Konfrontation aus dem Weg zu gehen weil ich mich beim Bruch auf tendenziell unbekanntem Feindesland bewege.
Ich mach mir darüber auch wenig Gedanken und wenn doch gibts bei mir außer schmutziger Wäsche nem Fernseher und nem alten Laptop nicht viel zu holen.
Die Dinge auf die ich Wert lege sind für den Ottonormalo-Einbrecher von untergeordneter Bedeutung.
Einbruchsgut sollte leicht veräußerbar, nicht so einfach zurückverfolgbar und einfach wegzuschaffen sein also Alles was größer oder schwerer wie ein Fernseher ist dürfte den Einbrecher schon vor größere logistische Probleme stellen. Problematisch wirds wenn die ehrenwerten Einbruchshandwerker mit nem Umzugswagen anrücken und die Zeit haben die Bude komplett zu entrümpeln und besenrein zu machen. Da würde mir dann schon die Kinnlade wegklappen wenn ich bei mir durch die Türe komme und es sieht aus wie nach ner Haushaltsauflösung.
Willi von der Heide
09-03-2014, 16:31
Was das Thema Einbruch angeht ist das ja keine Frage von Zufall ob man Opfer wird.
Ein Einbrecher geht kein Risiko ein wenn es nicht sein muss der wird sich im Vorfeld vergewissern, dass er ungestört zu Werke gehen kann.
In der Stadt kommt es halt drauf an wo man wohnt wenn ich in einer Hartz 4 Gegend wohne wird wohl die Wahrscheinlichkeit Opfer eines Einbruchs in der eigenen Wohnung zu werden gegen Null gehen.
Wie schon erwähnt sind freistehende Objekte für Einbrecher wesentlich attraktiver, weil die Möglichkeiten für Flucht und ungestörtes Agieren größer sind.
Wenn ich Einbrecher wäre, dann würde ich versuchen jeder Gefahr/Konfrontation aus dem Weg zu gehen weil ich mich beim Bruch auf tendenziell unbekanntem Feindesland bewege.
Ich mach mir darüber auch wenig Gedanken und wenn doch gibts bei mir außer schmutziger Wäsche nem Fernseher und nem alten Laptop nicht viel zu holen.
Einbruchsgut sollte leicht veräußerbar, nicht so einfach zurückverfolgbar und einfach wegzuschaffen sein also Alles was größer oder schwerer wie ein Fernseher ist dürfte den Einbrecher schon vor größere logistische Probleme stellen. Problematisch wirds wenn die ehrenwerten Einbruchshandwerker mit nem Umzugswagen anrücken und die Zeit haben die Bude komplett zu entrümpeln und besenrein zu machen. Da würde mir dann schon die Kinnlade wegklappen wenn ich bei mir durch die Türe komme und es sieht aus wie nach ner Haushaltsauflösung.
Ich war so frei einige Sachen mal zu editieren. Ich kann jetzt nicht mit allem Sachen übereinstimmen.
Es gibt sehr viele " Zufallsbrüche " um es mal so zu umschreiben.
Und manch einer würde sich wundern, welche Preise von Hehlern aufgerufen werden ... Da fragt sich manch einer ob sich das ganze überhaupt lohnt :D.
Tut es leider !
Also, sämtliche Einbrüche in meinem Umfeld haben stattgefunden, während die Bewohner im Urlaub waren.
Zu Löwen und Lämmern, dunklen brutalen Seiten und Killerinstinkten sag ich gar nix. Das ist mir aus dem Mund von Leuten, die nicht mindestens einen Bürgerkrieg durchlebt haben, dann doch ne Spur zu pubertär.
Willi von der Heide
09-03-2014, 16:42
Zu Löwen und Lämmern, dunklen brutalen Seiten und Killerinstinkten sag ich gar nix. Das ist mir aus dem Mund von Leuten, die nicht mindestens einen Bürgerkrieg durchlebt haben, dann doch ne Spur zu pubertär.
Manchmal reichen schon die Geschichten dieser Leute ...
Gepaart mit Erfahrungen bzw. Gewaltsituationen, tja ... da mag man sich kaum vorstellen wozu Menschen oft fähig sind ... Schlimme Geschichte !
Kommt auf den Einbrecher an. Bekannte von mir hatten einen Einbruch von so einer Osteuropa-Bande im Haus, und die hatten sich Vierkanthölzer mit nem Nagel durch mitgebracht. Die haben sie anschliessen weggeworfen.
dirtrider4life
09-03-2014, 21:58
Rein von der Sachlogik macht es keinen Sinn für den Einbrecher
a) sich der erhöhten Gefahr auszusetzen erwischt zu werden wenn die Bewohner anwesend sind
b) Ist das Strafmaß für Körperverletzungen, Totschlag oder Mord aus niederen Motiven ungleich höher als wenn man nur nen Fernseher mitgehen lässt
c) dass es da auch immer Ausnahmen geben wird ist wohl normal
Ich denke aber auch dass die Motive so ein Verbrechen zu begehen vielschichtig sind. Ein Junkie der aus der Not heraus sich seinen Stoff zu beschaffen nen Bruch macht da etwas anders reagiert als einer der bandenmäßig organisiert ist und damit sein Lebensunterhalt bestreitet.
Mata-Leon
09-03-2014, 22:37
In diese Richtung wollte ich hinaus. Das Niceguy SV Mindset, wie ich es bezeichnet habe, ist zu sehr aus dem Gleichgewicht. Wo Licht ist, da ist auch Schatten. Wer überleben will muss auch seine dunkle, brutale Seite annehmen , bereit sein in eine Auseinandersetzung zu kommen und einen gewissen sozialen Killerinstinkt zu zeigen. Erst wenn man dieses Ultima Ratio hat und ernsthaft bereit dazu ist, erst dann kann man souverän deeskalieren, die Situation herunter zu reden. Deshalb funktionieren auch SV Kurse so schlecht. Wenn jemand die Einstellung eines harmlosen Lamm hat, wird er nicht plötzlich zum Löwen werden. Aber wenn einer das Selbstvertrauen und die Einstellung eines Löwen hat kann er immer noch wie friedlich wie ein Lamm weglaufen.
Schön geschrieben, viel interessanter ist aber:
Wie erreicht oder vermittelt man das?
Wie macht man denn nun aus jemand mit "Lamm" Mindset jemanden mit "Löwen" Mindset?
Für mich ist die Lösung mal wieder die gleiche wie so oft:
Wettkampforientiert trainieren, am besten auch konkret auf Wettkämpfe.
Denn da lernt man jemand besiegen zu müssen.
Im normalen Trainingsbetrieb ist es meiner Meinung nach sehr sehr schwer so etwas einzuschleifen.
Da ich weiß dass hier viele aber WK skeptisch sind, und das damit wohl anders sehen würde mich deren Ansicht dazu interessieren
dirtrider4life
09-03-2014, 23:33
Schön geschrieben, viel interessanter ist aber:
Wie erreicht oder vermittelt man das?
Wie macht man denn nun aus jemand mit "Lamm" Mindset jemanden mit "Löwen" Mindset?
Für mich ist die Lösung mal wieder die gleiche wie so oft:
Wettkampforientiert trainieren, am besten auch konkret auf Wettkämpfe.
Denn da lernt man jemand besiegen zu müssen.
Im normalen Trainingsbetrieb ist es meiner Meinung nach sehr sehr schwer so etwas einzuschleifen.
Da ich weiß dass hier viele aber WK skeptisch sind, und das damit wohl anders sehen würde mich deren Ansicht dazu interessieren
Ich vermute mal dass als erstes der Wunsch und die Bereitschaft in der Person schlummern muss. Das sehe ich als das größte Problem die Motivation zu schaffen. Das hat ja was mit gewissen Strapazen zu tun die man erstmal in Kauf nehmen muss um sein Ziel zu erreichen. Dazu muss die Person bereit und in der Lage sein. Ich glaube aber nicht dass es da einen Weg oder Patentrezept gibt den jeder bereit ist aus freien Stücken zu gehen.
Letztendlich macht man da ja auch ne Mentale oder geistige Entwicklung durch die man selbst wollen muss.
Um dahin zu kommen gibt man ja ein Stück heile Kopfwelt auf und schafft Platz für was Anderes und ob das in jedermans Sinn ist kann ich mir schwer vorstellen. Ich muss mich ja konsequent mit der Tatsache auseinandersetzen jemand anderen ernsthaft Schmerzen zuzufügen. Wer ein wenig Empathie besitzt wird den Gedanken sicherlich nicht sonderlich reizvoll halten.
Vermute dass das in eine ähnliche aber nicht ganz so drastische Richtung geht
https://www.greenpeace-magazin.de/magazin/archiv/1-04/psychologie-erziehung-zum-toeten/
Wo licht ist, ist auch Schatten!
Da muss jeder für sich die Kosten/Nutzen Rechnung aufstellen
Was muss ich opfern um das zu erreichen
Es geht ja darum gewisses Hemmschwellenverhalten abzulegen welches sozial akzeptiert und als positiv belegt ist. Warum soll man sich freiwillig brutaler Gewalt aussetzen oder hingeben wenn man nicht zwangsweise dazu getrieben wird.
Das bedarf einiger Reize von Außen damit der Wunsch in einem aufkeimt.
Mir würden da Schlüsselreize einfallen wie z.B. auf der Straße ausgeraubt und verprügelt worden sein
Also alles was einen ordentlich Angst und Ohnmacht der Situation gegenüber spüren lässt
Das sind soweit ich das beurteilen kan Erinnerungen auf die man gern verzichtet und auf die kaum jemand wert legt der klar bei Verstand ist.
Im Normalfall setzt sich auch niemand so einer Stresssituation freiwillig aus um dem Wunsch in sich zu triggern.
Dann wird das ne Frage der Mittel sein wie man das erreicht. Wettkämpfe sind ein mögliches Mittel wo kann man sich sonst solchen Situationen aussetzen wo es darauf ankommt auf Punkt gewisse Aggresssionspotentiale frei zu setzen?
Mir würde da nur noch Dinge oder Möglichkeiten einfallen die sich an den Grenzen der Legalität bewegen. Ich such mir ne Hooligantruppe und frage ob ich mal mitgehen darf um unter Realbedingungen auszuloten wie weit ich in meinem Streben bin. Ich denke wesentlich näher wird man an eine Realsituation nicht herankommen.
Man mag das als Phantasterei abtun aber mir fällt kein Weg ein der dem Realszenario näher kommt.
In diese Richtung wollte ich hinaus. Das Niceguy SV Mindset, wie ich es bezeichnet habe, ist zu sehr aus dem Gleichgewicht. Wo Licht ist, da ist auch Schatten. Wer überleben will muss auch seine dunkle, brutale Seite annehmen , bereit sein in eine Auseinandersetzung zu kommen und einen gewissen sozialen Killerinstinkt zu zeigen. Erst wenn man dieses Ultima Ratio hat und ernsthaft bereit dazu ist, erst dann kann man souverän deeskalieren, die Situation herunter zu reden. Deshalb funktionieren auch SV Kurse so schlecht. Wenn jemand die Einstellung eines harmlosen Lamm hat, wird er nicht plötzlich zum Löwen werden. Aber wenn einer das Selbstvertrauen und die Einstellung eines Löwen hat kann er immer noch wie friedlich wie ein Lamm weglaufen.
Agree!
DieKlette
10-03-2014, 07:58
Vegeto, hast Du den Artikel denn ganz gelesen? Er schreibt doch im Falle, wo eine Flucht unmöglich ist, maximum anzugreifen bzw. wenn der Täter Kontrolle über einen zu gewinnen versucht a la "Ich hab' 'ne Waffe und Du setzt Dich jetzt in mein Auto." Was ein klarer Indikator ist, dass er an mehr als nur Besitztümern interessiert ist. Da geht eben nur 100% nach vorne, schreibt der Autor aber auch.
Von "Nice Guy" SV halte ich auch nichts. Man sollte schon im Hinterstübchen wissen, dass man den "Hammer" immer mitführt. Den "Hammer" kriegt man nur durch die Art Sparring wo man sich vorher am liebsten einpieseln möchte. Ich hatte mal eine Sparringssituaiton die meine survivalinstinct getriggert hat. Saugute Erfahrung.
Wäre vielleicht jemand so freundlich das in kurzer Form ins Deutsche zu übersetzen? :)
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