Jo [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Jo



rudongshe
09-03-2014, 13:59
Guten Tag, absolute Anfängerfrage

ich finde die Arbeit mit dem Jo sehr interessant und surfe deswegen schon etwas im Netz umher.

Ich kann und möchte mich aber nicht iwo direkt einschreiben.

Kennt ihr gute mannuals oder überhaupt mannuals?
Ich werde außer Filmen nicht fündig.

Ihr verlinkt ja manchmal die interessantesten Sachen hier.

Drum dachte ich mir ich wende mich mal ans Fachpersonal.


Sonnigen Sonntag :)

Terao
09-03-2014, 14:14
Ich kann und möchte mich aber nicht iwo direkt einschreiben.
Dann wirds nix.
Sorry, einer muss es ja sagen.

Ernsthaft, Jo ist so`n Ding einiger weniger Koryu. Die geben keine "instructional videos" raus, und selbst wenn, würden die Dir wenig nutzen. Also bleibt nur Demos anschauen (wenn das Interesse eher theoretischer Natur ist), oder ne Gruppe suchen (wenns praktisch werden soll). Alles andere ist Käse und Spielerei.

Aber schöne Videos sind natürlich immer schön. :)

rudongshe
09-03-2014, 14:37
Hallo Tereao

Okay um es richtig zu lernen: d'accord.

Kenne ich ja aus dem Taichi, wird woanders nicht anders sein.

Ich will einfach erstmal reinfühlen, ein bisschen mit dem Jo "spielen" und dann weiter entscheiden.

Betreff Video: Finde das jetzt nicht.
12 ältere Aufnahmen mit aus meiner Laiensicht sehr viel Präzision, Schmackes und Fluss.

Werde es noch verlinken wenn ich drauf stoße (wieder kein Lesezeichen gemacht)

Kreuzkuemmel
09-03-2014, 15:08
qc7nvp8Kkqw

Terao
09-03-2014, 15:17
Ein guter Anlaufpunkt dürfte wohl die Shinto Muso Ryu sein, deren Gründer den Jo und seine Verwendung angeblich im 17. Jh. "erfunden" hat:

VNb6qFZ3PSw

Mein historischer Tipp wäre, dass das Ding als Variante für relativ unblutige Duelle erfunden und verwendet wurde: Größere Reichweite und überraschendere Vielseitigkeit als ein Bokuto dürften da wohl die Vorteile gewesen sein. Würde auch in die Zeit passen.

carstenm
09-03-2014, 15:45
Saito Morihiro aiki jo (http://www.youtube.com/watch?v=h2IqritLhhs&feature=player_detailpage)
Etwa ab min 11:00 beginnt die Darstellung.

Sehr instruktiv finde ich persönlich:
Christian Tissier: Aïkido fondamental : Aïki-jo - Techniques de bâton en aïkido (http://de.scribd.com/doc/128352809/aikido-aiki-jo-basics-christian-tissier)

rudongshe
09-03-2014, 16:12
Erst einmal mein Dank an alle die mir etwas geschrieben und geposted haben.


Mein historischer Tipp wäre, dass das Ding als Variante für relativ unblutige Duelle erfunden und verwendet wurde: Größere Reichweite und überraschendere Vielseitigkeit als ein Bokuto dürften da wohl die Vorteile gewesen sein. Würde auch in die Zeit passen.

Ja das kann gut sein was den Hintergrund angeht.

Es ist die Vielseitigkeit und das Fließen des Jo, das mir gefällt.

Im Grunde will ich dafür erst einmal ein Gefühl entwickeln.
Dachte es gebe dafür so etwas wie "Grundgriffe" ... "Grundbewegungen"

Mir ist bewusst dass man die Details der Bewegung nicht dadurch lernt, habe gehört alleine die Finger haben schon unterschiedliche Aufgaben beim Greifen. Das genau wie die korrekte Position der Arme und des Körpers lernt man am besten (so denke ich) mit Druck und Zug.

Grüße

Terao
09-03-2014, 16:26
Im Grunde will ich dafür erst einmal ein Gefühl entwickeln.
Dachte es gebe dafür so etwas wie "Grundgriffe" ... "Grundbewegungen"

Mir ist bewusst dass man die Details der Bewegung nicht dadurch lernt, habe gehört alleine die Finger haben schon unterschiedliche Aufgaben beim Greifen. Das genau wie die korrekte Position der Arme und des Körpers lernt man am besten (so denke ich) mit Druck und Zug.Aber genau das SIND doch die Grundgriffe/Grundbewegungen. Wenn Du die inkorrekt machst, entwickelst Du eben gerade KEIN Gefühl für den Jo, sondern Du bastelst Dir Deinen eigenen. Wenn Du dann doch noch richtig einsteigen willst, hast Du davon weniger als vom regelmäßigen Holzhacken (das macht wenigstens fit ;)).

Ich sprech da aus Erfahrung: Wir haben damals als Jugendliche aus Mangel an Möglichkeiten Kendobewegungen aus nem Buch imitiert. Ehrlich, das Gefühl von "richtigem" Kendo ist ein völlig anderes. Das sah grob so ähnlich aus, aber die wirklich wichtigen Punkte haben wir völlig übersehen.

Jörg S.
09-03-2014, 17:34
Ich würde mich an Deiner Stelle an das näheste Aikido-Dojo wenden. Die Chancen stehen gut, daß Dir dort weitergeholfen wird. Fast jede der in Deutschland vertretenen Stilrichtungen hast einen Jo-Anteil für die Dan-Prüfung.

rudongshe
09-03-2014, 18:36
Ich würde mich an Deiner Stelle an das näheste Aikido-Dojo wenden. Die Chancen stehen gut, daß Dir dort weitergeholfen wird. Fast jede der in Deutschland vertretenen Stilrichtungen hast einen Jo-Anteil für die Dan-Prüfung.

Ein befreundeter Aikidoka hat mich ja erst auf den Jo aufmerksam gemacht und wir haben auch schon zusammen geübt.

Aber er hat auch nicht viel Zeit und die stecken wir auch nicht zu 100% in mein Training.

Grüße

the KiNgPiN
09-03-2014, 20:26
Hallo, vllt gibt es in der Richtung Lehrgänge ?!
Wär ne Möglichkeit mal reinzuschnuppern und bei "gelegentlichem" Besuch eines solchen, sich ein paar Sachen zu behalten die man zuhause abarbeiten kann.

FireFlea
10-03-2014, 05:49
Sticks and Stones Will Break Your Bones: A Look at Jo and Bo (http://www.koryu.com/library/mskoss7.html)

Luggage
10-03-2014, 08:20
Wenn's partout kein Training in einem Verein sein soll, würde ich mir ein Seminar suchen um Basics zu lernen und die dann in Eigenregie mittels Videos und Büchern vertiefen. Seminare gibts etwa hier: D Jodo B - Deutscher Jodo Bund (http://www.djodob.de)
Allerdings wird es vllt. schwierig werden, ein Seminar zu finden, dass sich an Anfänger richtet, auf den meisten wird wohl von einem vorhergegangenem regelmäßigem Training ausgegangen werden, man will ja seinen Partner dort nicht nerven, weil er einem die Fußstellung erklären muss, anstatt den Seminarstoff zu üben.

the5ilence
10-03-2014, 21:39
Wurde ja schon gesagt.... wie kanns sein, dass du da nichts findest?

Schlagworte Aiki-jo und Jodo... Die Münchener von uns beim Yoshinkan machen viel mit Jo (suche mal nach Nagano, der macht einiges mit Jo)
Und Jodo Lehrgänge und Turniere gibt's auch einige in Deutschland und der Schweiz... Da gibt es auch einiges an Material zu ;-)

douwa
11-03-2014, 00:02
Kleiner Tip von mir noch wegen des Gefühls.
Ich finde das die "Feelings" egal ob beim Jô, Bô oder Bokken sich von Stil zu Stil mitunter EKLATANT unterscheiden, von daher kann es m.A.n. "das" Feeling beim Jô also gar nicht geben, höchstens das Feeling des Jô in Stil X oder Y. Nehmen wir zwei koryû mit ihren "feelings", kann Dir also der eine Stil möglicherweise richtig gut liegen und Spaß machen, der andere hingegen überhaupt nicht, weil Dich irgendetwas bewusst oder unbewusst stört.

Es wird für Dich, der hier gezielt nur nach dem jô fragte vielleicht nicht so sehr ins Gewicht fallen (kenne eigentlich kaum reine Jô-schulen, ist wenn dann eher nur Teil eines größeren Umfangs), sollte man aber vielleicht im Hinterkopf behalten.

rudongshe
11-03-2014, 06:32
Guten Morgen an Euch

erst einmal danke für eure Links und auch Ratschläge

@Luggage
Es soll ja nicht partout nie ein Verein sein, ich rede nur vom Jetzt im Moment :) - geht halt nicht.

@douwa
Du sprichst da einen guten Punkt an!
Genau das habe ich erlebt beim Üben (Aiki-Jo), dass mein Taichi mit dem "japanischen Üben und Bewegen" sich zu beißen SCHEINT (!).

Ich will ja nicht unbedingt komplett einen neuen Stil lernen.

@all
Andererseits gefällt mir einfach das "fließen" mit dem Jo mehr als was ich sonst an Waffen gemacht habe (inklusive Stab).

Ich weiß nicht ob es da eine Integrationsmöglichkeit gibt.

Deswegen hatte mich interessiert, ob es grundsätzlich gleiches aus den japanischen Jo-Stilen gibt - keine Ahnung: Griffe, Griffweise, Umgreifen, bestimmte Prinzipien, den Jo zwischen den Händen zu bewegen.

Klar: damit alles kein Hirngespinst bleibt, muss ich das natürlich mit Partnern machen.

@Terao
Vielleicht gehts wirklich nicht und dann muss ich wählen bzw in einen sauren Apfel beißen :)


Grüße

carstenm
11-03-2014, 08:05
Genau das habe ich erlebt beim Üben (Aiki-Jo), dass mein Taichi mit dem "japanischen Üben und Bewegen" sich zu beißen SCHEINT (!).Diesen Eindruck kann in Bezug auf klassisches aiki jo nachvollziehen.


Andererseits gefällt mir einfach das "fließen" mit dem Jo mehr als was ich sonst an Waffen gemacht habe (inklusive Stab).Wo ist dir denn solches "Fließen" begegnet? Ich kenne das aus keiner der (japanischen) Weisen, mit dem jo umzugehen, die ich kennengelernt habe.
Bzw., was meinst du denn mit "Fließen"?

rudongshe
11-03-2014, 09:06
was meinst du denn mit "Fließen"?

Fließen ist so ein Wort wie schlumpfen, vor allem in KK

Im Groben: Das Auftauchen und Verschwinden des sichtbaren Stabes zwischen Stoß und Schlag.

Vom Stab kenne ich nur eine Form aus dem Taichi, die aber deutlich anders daherkommt.

Grüße

carstenm
11-03-2014, 09:22
Fließen ist so ein Wort wie schlumpfen, vor allem in KK:confused:
Wenn ich jetzt nicht grad einen ziemlichen Blackout habe, ist mir der Begriff in meinem Üben eigentlich bisher nicht wirklich untergekommen.


Im Groben: Das Auftauchen und Verschwinden des sichtbaren Stabes zwischen Stoß und Schlag.Danke für die Umschreibung! Aber ich muß zugeben, daß ich mir darunter nicht so richtig etwas vorstellen kann.

Ich halt mich wohl besser aus dieser Diskussion raus.
Viel Glück bei der Suche weiterhin!

ryoma
11-03-2014, 09:32
Kleiner Tip von mir noch wegen des Gefühls.
Ich finde das die "Feelings" egal ob beim Jô, Bô oder Bokken sich von Stil zu Stil mitunter EKLATANT unterscheiden, von daher kann es m.A.n. "das" Feeling beim Jô also gar nicht geben, höchstens das Feeling des Jô in Stil X oder Y. Nehmen wir zwei koryû mit ihren "feelings", kann Dir also der eine Stil möglicherweise richtig gut liegen und Spaß machen, der andere hingegen überhaupt nicht, weil Dich irgendetwas bewusst oder unbewusst stört.

Es wird für Dich, der hier gezielt nur nach dem jô fragte vielleicht nicht so sehr ins Gewicht fallen (kenne eigentlich kaum reine Jô-schulen, ist wenn dann eher nur Teil eines größeren Umfangs), sollte man aber vielleicht im Hinterkopf behalten.

Das Problem hierbei ist aber, dass in Europa ausser der Shintô Musô-ryû keine weitere Jôjutsu-Schule vertreten ist. Überhaupt gibt es da nicht viele Schulen. Eine weitere wäre noch die Muhi Muteki-ryû. Aber eben nicht ausserhalb Japans.
Somit kommt der Threadstarter nicht in die Verlegenheit, unter verschiedenen Schulen wählen zu müssen. ;-)

Terao
11-03-2014, 09:43
Vom Jodo zumindest gibts doch scheints einige Gruppen: D Jodo B - Deutscher Jodo Bund (http://www.djodob.de/)
Da sollte doch irgendwas mit dem Auto erreichbar sein. Scheint auch ein vernünftiger Verband mit internationaler Anbindung zu sein, der sich auch regelmäßig japanische Lehrer einlädt.

ebrenndouar
11-03-2014, 10:04
Im Groben: Das Auftauchen und Verschwinden des sichtbaren Stabes zwischen Stoß und Schlag.


Ich weiß nicht was du mit "Verschwinden" meinst, aber im Aiki-Jo sind die Stockbewegungen schon fließend.
Bei choku-tsuki jodan-gaeshi z.B. könnte ich mir vorstellen dass es etwa das ist was du meinst, man stößt, und dann verschwindet der Jo kurz mit der Abwehrbewegung über dem Kopf, wird gedreht, und darauf geht die Bewegung in einen Schlag über.
Es gibt bei uns auch eine Bewegung die sich nagare-gaeshi nennt, da steckt das Fließen ja im Namen drin.

rudongshe
11-03-2014, 10:12
Nochmals Danke an Alle

@ebren...+carsten

was ebren... beschreibt trifft es, der Wechsel, der Übergang.
Den empfinde ich von außen betrachtet ! als fließend.
Auf jedenfall sagt mir das zu.

Das ist wirklich schwer Wörter zu finden, die nicht in Klischees abrutschen, vor allem wenn man keine Erfahrung hat.

Mit schlumpfen meinte ich: Fließen wird inflationär und sehr offen benutzt zur Beschreibung vieler Vorgänge.


Grüße

ebrenndouar
11-03-2014, 10:28
Den empfinde ich von außen betrachtet ! als fließend.


Ist es auch, wobei man aufpassen muss dass es nicht "huddelig" wird.
Man kann das auch erst mal nicht so fließend, erst mal müssen die Grundbewegungen sitzen.
Die Schwierigkeit liegt darin denn Jo einerseits "fließen" zu lassen, anderseits aber kraftvolle und definierte Schläge und Stöße auszuführen.

Ein Grundprinzip ist das "rutschen lassen" des Jo durch die Hände, das trägt wohl mit dazu bei dass dieser Eindruck entsteht. Viele halten den Stock krampfhaft fest, vor allem am Anfang sieht das dann oft sehr mühsam aus.

rudongshe
11-03-2014, 11:51
Hi ebendrouar

Ich habe ja den Jo bei einem Aikidoka kennengelernt.
Hab schon gespürt, dass mehrere Komponenten zusammenkommen müssen :D

Viele Grüße

Terao
11-03-2014, 11:59
Ja, Kern bei eigentlich allen oben gezeigten Sachen scheint mir das Umgreifen und Vor- und Zurückgleiten der Hände zu sein, wodurch sich die Hebelverhältnisse ständig ändern. Stell mir das auch recht kompliziert vor, zumal man`s mit den Bewegungen des Anderen timen muss, um nicht mittendrin erwischt zu werden. Würde nicht mal im Traum drauf kommen, mir sowas selbst beizubringen.

douwa
11-03-2014, 12:03
Das Problem hierbei ist aber, dass in Europa ausser der Shintô Musô-ryû keine weitere Jôjutsu-Schule vertreten ist. [...] Somit kommt der Threadstarter nicht in die Verlegenheit, unter verschiedenen Schulen wählen zu müssen. ;-)Ja, so ungefähr das hatte ich in Hinterkopf, als schrieb.

ebrenndouar
11-03-2014, 13:00
Ich habe ja den Jo bei einem Aikidoka kennengelernt.


Lass dir doch einfach ein paar Grundbewegungen zeigen, dann hast du ja schon mal was zum üben.
Stoßen (choku tsuki, kaeshi tsuki), Schlagen (shomen, yokomen), Jodan-gaeshi. Reicht erst mal.

Bubatz
11-03-2014, 13:44
Falls das noch hilft: Ich hab' grad einen Clip von Saito gefunden mit Choko-Tsuki Jodan Gaeshi (und Abschluss Yokomen Uchi):

Tsuki jodan gaeshi uchi - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=DQoPUVxVGgM)

In der Art gibt es von ihm noch jede Menge weitere. Wenn "Hasso" dabei ist, dann sieht's auch immer so schön "fließend" aus:

http://www.youtube.com/watch?v=zohiKyrMl5E

kikentai
11-03-2014, 15:10
hi rudongshe,
das meiste ist oben schon gesagt.
in alten Koryu wird meist Stock gegen Schwert unterrichtet
beim Jodo glaube ich auch, zum Jodo es gibt auch ein Buch von Pascal Krieger
Stock gegen Stock ist viel im Aiki-jo zu finden
als Schlagwort kann ich auch noch "Jo-jutsu" empfehlen,
ich glaube da findest Du auch noch ein Buch

ich selbst trainiere und unterichte Aiki-jo nach den Aikido-Lehrern Saito und Tissier (auch oben schon erwähnt)
und gebe auch Stock-Semiare verteilt über Dt. mal Berlin, Frankf.M, Darmstadt
leider aber nur 1-2 pro Jahr ... die Gemeinde ist kein ;-)
wenn Du interessiert bist schicke mir mal Deine reguläre Email dann informire ich Dich

Lg Axel@kikentai-berlin.de

PS: hier mal so die wichtigsten Stock-Videos von meinem Youtube-Kannal
habe ich mal zusammengestellt für Leute die mit mir Stock trainieren
Aiki-jo katas 1-5 Aiki-jo: Kumi-jo 1-5 -- Axel Buksnowitz 4.Dan Aikikai & Jan Gebhardt 5.Dan Karate - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=T_2MlBn7UFk)
Aiki-jo katas 6-10 Aiki-jo Kumi-jo 6-10, with variant of no.9 from ken-kamae - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=O4hlxVONOgE)
13er kata mit 3 Angreifer Aiki-jo: Ju-san no kata awase; Axel Buksnowitz 4.Dan Aikikai Tokyo; Dojo Kikentai-Berlin - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=7suwqvOTdIk)
SV gegen Jo Jo-dori vs. Karate (Jan 5.Dan Shotokan) & Aikido (Axel 4.Dan Aikikai) - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=Qyi6zL4LEV4)

so genug soll ja Info-Austausch nicht Eigenwerbung sein ;-)

Luggage
11-03-2014, 16:43
]
SV gegen Jo Jo-dori vs. Karate (Jan 5.Dan Shotokan) & Aikido (Axel 4.Dan Aikikai) - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=Qyi6zL4LEV4)

Eieiei... der Karatemann sollte nochmal über seine Ideen zum Waffenkampf nachdenken... :(

Terao
11-03-2014, 18:12
Musste ein bißchen hieran denken:

kvTxH11O2HU

:)

bugei
11-03-2014, 20:05
Eieiei... der Karatemann sollte nochmal über seine Ideen zum Waffenkampf nachdenken... :(

Möglich, daß es gar nicht seine Ideen sind. Wenn die beiden da Kata zeigen, kann es durchaus sein, daß es so aussehen muß. Ich erzähl hier sicher keinem was Neues, wenn ich sage, daß Kata manchmal verdammt unrealistisch wirken.
Wie gesagt, so kanns sein, muß es aber nicht...

Btw, den Karatemann kenn ich noch aus Zeiten, da war er Blaugurt. Das muß so um 1988 gewesen sein

Bubatz
11-03-2014, 21:29
Musste ein bißchen hieran denken:

kvTxH11O2HU

:)

Ich auch ... und zwar als der Shotokan-Mann in der dritten Technik den Jo mit 'nem Uchi Uke geblockt hat. Das ist wirklich schon fast wie die Aufforderung, einen Baseballschläger so zu blocken.

WDietrich
11-03-2014, 21:44
Oder schau doch mal in ein Bujinkan Dojo. Und frag ob du nur den Jo Anteil trainieren kannst. Oder die Basis Bewegungen ?

Terao
11-03-2014, 21:51
Wenn die beiden da Kata zeigen, kann es durchaus sein, daß es so aussehen muß.In welchem Karatestil gibts denn Kata gegen Jo?



Oder schau doch mal in ein Bujinkan Dojo. Und frag ob du nur den Jo Anteil trainieren kannst.Und ist Jo Teil des Bujinkan?


Ernst gemeinte Fragen. Ich hatte das immer so verstanden, dass Jo tatsächlich ne ziemlich seltene Sache einiger weniger Schulen (plus Aikido) ist.

Bubatz
11-03-2014, 22:07
Und ist Jo Teil des Bujinkan?



Angeblich ja. Wie die bei ihrem riesigen Waffenreigen allerdings neben dem Tai Jutsu noch ein sinnvolles Training in den ganzen einzelnen Waffen hinbekommen wollen, war mir schon immer rätselhaft.

ebrenndouar
11-03-2014, 22:16
Ich auch ... und zwar als der Shotokan-Mann in der dritten Technik den Jo mit 'nem Uchi Uke geblockt hat. Das ist wirklich schon fast wie die Aufforderung, einen Baseballschläger so zu blocken.

Die Idee mit dem Jo mit einer Abwehr-Angriffskombination anzugreifen ist auch nicht schlecht.


Aber was mich wirklich immer wieder stört: Warum muss man die Hakama so tragen, dass die weißen Hosen unten rausgucken?

Terao
11-03-2014, 22:23
Die Idee mit dem Jo mit einer Abwehr-Angriffskombination anzugreifen ist auch nicht schlecht.


Aber was mich wirklich immer wieder stört: Warum muss man die Hakama so tragen, dass die weißen Hosen unten rausgucken?
Warum muss man überhaupt Hosen unterm Hakama tragen? :p

Aber man hat das wirklich wohl mal nicht so eng gesehen:

http://kenshi247.net/wp-content/uploads/2013/07/gekikenkai1.jpg

Zum Training wurde das Röckchen halt gerafft, und wer was drunter trug (hier der Herr rechts), bei dem war`s halt zu sehen.

Man beachte auch die entspannte Haltung zur Farbe.

bugei
11-03-2014, 22:33
In welchem Karatestil gibts denn Kata gegen Jo?
Die beiden zeigen da Aiki-jo. So stehts zumindest in den Titeln der Videos in der Röhre
Ich nehme mal an, der Karatemensch fungiert da nicht in seiner Eigenschaft als Karateka, sondern schlicht als Tori.
Edit: Das Video mit der Karate-SV gegen Jo möchte ich hier mal explizit ausnehmen.


Und ist Jo Teil des Bujinkan?
Zumindest wird im BBT Jo gelehrt. Mal mehr, mal weniger systematisch. Allerdings müßte ich jetzt nachsehen, in welcher Schule der Jo auftaucht


Wie die bei ihrem riesigen Waffenreigen allerdings neben dem Tai Jutsu noch ein sinnvolles Training in den ganzen einzelnen Waffen hinbekommen wollen, war mir schon immer rätselhaft.
Indem man sich sinnvollerweise auf die wichtigsten Waffen ( Schwert, Bo, Hanbo, meinetwegen noch Naginata) beschränkt und die trainiert, bis das Frühstück wieder raus will und das ganze restliche exotische Waffenarsenal ab und zu mal zur Auflockerung miteinbezieht.

Bubatz
11-03-2014, 23:32
Die beiden zeigen da Aiki-jo. So stehts zumindest in den Titeln der Videos in der Röhre
Ich nehme mal an, der Karatemensch fungiert da nicht in seiner Eigenschaft als Karateka, sondern schlicht als Tori.
Edit: Das Video mit der Karate-SV gegen Jo möchte ich hier mal explizit ausnehmen.



Bis auf das SV-Video finde ich die anderen Clips auch sehr schön, besonders die Jo-Kata gegen drei Angreifer mit den diversen Ansichten und dem übersichtlichen "breakdown" in einzelne Abschnitte.

Tyrdal
12-03-2014, 06:38
Und ist Jo Teil des Bujinkan?Grundsätzlich ja, gehört zum Kukishinden Ryu. Zumindest bei uns ist das aber was für die Fortgeschrittenen und man sollte die Grundlagen zum Katana, Hanbo und Rokushaku Bo bereits beherrschen, weil der Jo Möglichkeiten von allen 3 in sich vereint. Es ist aber auch eine Waffe die relativ selten trainiert wird.

Tyrdal
12-03-2014, 06:41
Hakama so tragen, dass die weißen Hosen unten rausgucken?Damit man nicht aus Versehen über den eigenen Hakama stolpert.

Luggage
12-03-2014, 08:02
Ich auch ... und zwar als der Shotokan-Mann in der dritten Technik den Jo mit 'nem Uchi Uke geblockt hat. Das ist wirklich schon fast wie die Aufforderung, einen Baseballschläger so zu blocken.
Schlimmer fand ich die Marotte, unbedingt das Beinchen zum Kopf bringen zu müssen, anstatt einen knackigen Haito in den Nacken zu schlagen, Feger, schluss. Sowas ist Selbstmord, wenn der Angreifer nicht brav einfriert und sich auch nur irgendwie bewegt - gegen Waffen will man um jeden Preis fest auf beiden Beinen stehen und mobil bleiben und nicht sinnlose Sturzrisiken eingehen. Unterarm gegen Stock akzeptiere ich mit zoning noch als ohshit-Lösung, jedenfalls besser als nix. Allerdings ist fraglich, ob nicht lieber eine idealere Reaktion eingeübt werden sollte.

Luggage
12-03-2014, 08:06
Edit: Das Video mit der Karate-SV gegen Jo möchte ich hier mal explizit ausnehmen.


Darum gehts aber. Ich fand den Aikidoka in diesem Video auch nicht so schön, wie ichs vom Aikido gewohnt bin, aber da habe ich zu wenig Ahnung von. Außerdem erkenne ich an, dass solche Videos nicht einfach zu machen sind und halte zu harsche Kritik nicht für angebracht, wenn sich jemand damit exponiert. Aber der Karatemann macht da wirklich Quatsch.

Kumbaja
12-03-2014, 08:09
Hallo,

weiss jetzt nicht genau um was es geht...
Also das Buch von Pascal kann man hier downloaden: FEJ : European Jodo Federation (http://fej.ch/en/news.htm) (ganz unten ist der Link) .
Es gibt auch einige FEJ Dojo in Deutschland, mehr findet man im obigen Link.
Jo in Deutschland gib es im Shinto Muso Ryu Jo, Seitei Jo (kleiner Teil von Shinto Muso Ryu herausgelöst). Das sind die einzigen Stile wo es hauptsächlich um Jo geht, welche man in Deutschland trainieren kann.
Bzgl. Jo gabs hier auch mal ein Thread: http://www.kampfkunst-board.info/forum/f33/sammlung-welche-kk-nutzt-125-150-stock-162160/
Um welche Frage ging es nochmal?

Gruß
Kumbaja

ebrenndouar
12-03-2014, 09:05
Damit man nicht aus Versehen über den eigenen Hakama stolpert.

Das ist quark. Wer mit Hakama bewegen kann, dem passiert sowas nicht.
Die Gefahr beim "normalen" Training ohne Waffen über den Hakama zu stolpern ist weitaus größer, und ich habe da auch schon diverse Stolperaktionen gesehen.

Es ist heute ein bisschen eine Marotte. Weil ein paar hochrangige Lehrer beim Unterricht mit Waffen den Hakama im Gürtel einhaken um Fußbewegung besser zeigen zu können, wird das natürlich fleißig nachgemacht.
Man sieht das gerne bei Tada-Schülern in Italien, und bei Tissier-Schülern.
Im Iwama-ryu seltsamerweise nicht, obwohl die ja die selbsternannten Waffen-Päpste des Aikido sind.
Aber diese weißen Hosenbeine die unter rausgucken, nee. Ist natürlich völlig OT, also weiter im Thema...

Eskrima-Düsseldorf
12-03-2014, 09:09
Das ist quark. Wer mit Hakama bewegen kann, dem passiert sowas nicht.
Die Gefahr beim "normalen" Training ohne Waffen über den Hakama zu stolpern ist weitaus größer, und ich habe da auch schon diverse Stolperaktionen gesehen.

Es ist heute ein bisschen eine Marotte. Weil ein paar hochrangige Lehrer beim Unterricht mit Waffen den Hakama im Gürtel einhaken um Fußbewegung besser zeigen zu können, wird das natürlich fleißig nachgemacht.
Man sieht das gerne bei Tada-Schülern in Italien, und bei Tissier-Schülern.
Im Iwama-ryu seltsamerweise nicht, obwohl die ja die selbsternannten Waffen-Päpste des Aikido sind.


Ich finde man sollte sich dann wenigstens die Beine Waxen und die Fußnägel lackieren... ;)

ebrenndouar
12-03-2014, 09:18
Ich finde man sollte sich dann wenigstens die Beine Waxen und die Fußnägel lackieren... ;)

Shaved her legs and then he was a she...

(Lou Reed)

Tyrdal
12-03-2014, 09:35
Das ist quark. Wer mit Hakama bewegen kann, dem passiert sowas nicht.Weil nicht sein kann was nicht sein darf?

douwa
12-03-2014, 09:55
Es ist heute ein bisschen eine Marotte. Weil ein paar hochrangige Lehrer beim Unterricht mit Waffen den Hakama im Gürtel einhaken um Fußbewegung besser zeigen zu können, wird das natürlich fleißig nachgemacht.
Ich habe das auch schon in mehreren koryû so gesehen, nicht nur direkt beim Vorzeigen und finde das ehrlich gesagt asthetischer, als fliegende Unterhosen zu begutachten.:D Dort, wo es nur eine rein modische Marotte ist, liegt es ja vielleicht auch einfach an zu lang gekauften hakama oder legt sich sowieso irgendwann wieder?

ebrenndouar
12-03-2014, 10:14
Weil nicht sein kann was nicht sein darf?

Wer Angst hat sich beim Training mit einem Hakama weh zu tun, der sollte konsequenterweise keinen tragen.
Es gibt tatsächlich Momente in denen dass Tragen eines Hakama ein Sicherheitsrisiko darstellen kann, aber sicher nicht bei einer Waffendemo, und schließlich gibt es ja die Regel dass der Hakama nur bis zum Fußknöchel reichen sollte, wodurch das darüber Stolpern eigentlich ausgeschlossen ist.

Wenn ich Flugrollen übe und richtig Anlauf nehmen muss weil ich über vier oder Leute springe, dann ziehe ich das Teil schon mal hoch, beim Rennen mit Hakama habe ich schon Unfälle gesehen. Jemand stürmt los weil ihn der Sensei nach vorne ruft, stolpert, fällt hin und die Kreuzbänder sind hin.
So was gibt es.


zu lang gekauften hakama

Das gibt's auch mit Absicht. Eine andere modische Marotte...

Tyrdal
12-03-2014, 10:18
Was ist denn deine Erklärung, daß selbst Japaner das so tun?

Terao
12-03-2014, 10:22
Was ist denn deine Erklärung, daß selbst Japaner das so tun?Die sind einfach nicht so japanisch wie wir. :engel_3:

Bubatz
12-03-2014, 10:36
Was ist denn deine Erklärung, daß selbst Japaner das so tun?

Kommt doch sicher darauf an, in welchem Kontext genau sie das machen? Wenn z.B. die Fußarbeit gezeigt werden soll oder gerannt werden muss, dann ist es ja offenbar nicht strittig. Aber bei den ganzen schönen Budo Enbu Vorführungs-Clips sieht man das doch nie, egal welche Koryu, oder?

Eskrima-Düsseldorf
12-03-2014, 10:39
Jemand stürmt los weil ihn der Sensei nach vorne ruft, stolpert, fällt hin und die Kreuzbänder sind hin.
So was gibt es.


Das mit den Kreuzbändern ist übel aber lachen würde ich trotzdem erst einmal... ;)

ebrenndouar
12-03-2014, 10:45
Was ist denn deine Erklärung, daß selbst Japaner das so tun?

Könnte sein dass die dafür einen Grund haben...

Aber im ernst, warum zieht man zum Training einen Hakama an, nur um ihn dann hochzuziehen?
Für Japaner war das ein Kleidungsstück, mit dem halt auch mal zum Üben auf die Matte geht. Wenn es aber die "Trainingshose" ist, dann ist das doch was anderes. Ob es überhaupt sinnvoll ist, so etwas als Trainingskleidung zu tragen, ist die Frage.
Warum ziehen die Jungs und Mädels beim Kendo denn nicht ihre Hakama hoch?
Die bewegen sich ja meist noch eine Ecke dynamischer als die meisten es beim vorführen einer Waffenkata tun.

ebrenndouar
12-03-2014, 10:48
Das mit den Kreuzbändern ist übel aber lachen würde ich trotzdem erst einmal... ;)

Konnte ich mir da erst auch nicht verkneifen, doch als der nicht mehr aufstehen konnte...
Ich bin schon bei Würfen in Hakama hängengeblieben, dass macht auch nicht wirklich Spaß wenn man dann auf die Schulter knallt.
Aber beim demonstrieren von Kata? Da gibt es eigentlich keine Gefahr.

Tyrdal
12-03-2014, 10:51
Könnte sein dass die dafür einen Grund haben...

Aber im ernst, warum zieht man zum Training einen Hakama an, nur um ihn dann hochzuziehen?Weil es Alltagskleidung war, die beim Training stört.


Warum ziehen die Jungs und Mädels beim Kendo denn nicht ihre Hakama hoch?In einer flache Halle mag es tatsächlich nicht so störend sein. Ich beziehe mich aber auf alte Bilder/Schnitte, die Traings- bzw. Duellszenen zeigen. Ich vermute, da wollte keiner riskieren ausgerechnet am Hakama zu scheitern (und sie waren auf potentiell nicht ganz so idealem Boden unterwegs).

ebrenndouar
12-03-2014, 11:02
Weil es Alltagskleidung war, die beim Training stört.


Sag ich doch. Für uns ist es aber die Trainingskleidung. Sollte man nicht lieber drüber nachdenken diese zu optimieren statt nachträglich dran herumzuziehen? Nee, sieht nicht so cool aus.


Ich beziehe mich aber auf alte Bilder/Schnitte, die Traings- bzw. Duellszenen zeigen. Ich vermute, da wollte keiner riskieren ausgerechnet am Hakama zu scheitern (und sie waren auf potentiell nicht ganz so idealem Boden unterwegs).

Richtig, da macht es Sinn. Im Kampf hat man den Hakama aber auch gerne mal unten zugeschnürt.

Tyrdal
12-03-2014, 11:15
Sag ich doch. Für uns ist es aber die Trainingskleidung. Sollte man nicht lieber drüber nachdenken diese zu optimieren statt nachträglich dran herumzuziehen?Nein, ich trainiere Sachen aus der Zeit und Kultur, speziell denke ich da jetzt an Takagi Yoshin Ryu. Da gehört das dazu. Wenn ich jetzt moderne SV machen würde, hätt ich auch keinen Hakama an.

ebrenndouar
12-03-2014, 11:26
Nein, ich trainiere Sachen aus der Zeit und Kultur, speziell denke ich da jetzt an Takagi Yoshin Ryu. Da gehört das dazu.

Ich gehe aber davon aus, dass du nicht in dieser Aufmachung in die Stadt, zum Einkaufen, oder in die Kneipe gehst.
Von daher ist es sicher nicht deine Alltagskleidung.
Beim Aikido gehört ein Hakama ja auch dazu, deshalb trage ich ihn dort, aber nirgendwo anders.

Meinetwegen kann sich auch jemand noch einen Strohhut aufsetzen. Ich habe auch schon Demos mit Sonnenschirmchen gesehen.
Von daher, jeder Jeck ist anders.

Terao
12-03-2014, 11:28
Warum ziehen die Jungs und Mädels beim Kendo denn nicht ihre Hakama hoch?
Die bewegen sich ja meist noch eine Ecke dynamischer als die meisten es beim vorführen einer Waffenkata tun.Weil wir schlurfen, wie das in den meisten jap. KKs m.W.n. üblich ist. Schaut man sich alte Samuraifilme an, heben die ja nichtmal beim Rennen die Füße allzuweit vom Boden. Dann stört so`n Hakama nicht (bis mans drauf hat, dürfte aber so gut wie jeder mindestens einmal gestürzt sein. Ja, ich auch. :o Und Treppen sind im Hakama schlicht Mist.).


In einer flache Halle mag es tatsächlich nicht so störend sein. Ich beziehe mich aber auf alte Bilder/Schnitte, die Traings- bzw. Duellszenen zeigen. Ich vermute, da wollte keiner riskieren ausgerechnet am Hakama zu scheitern (und sie waren auf potentiell nicht ganz so idealem Boden unterwegs). Na, bei dem Schnitt oben trainieren sie ja auf flachem Boden (sieht nach nem Sumoring aus), und ziehen trotzdem hoch. Vielleicht auch nur`n Modeding, wer weiß. Andererseits, die hatten vielleicht auch ein paar mehr akrobatische Bewegungen als wir. Do-Schläge in der Hocke etwa gabs noch bis ins 20. Jh., da kann ein Hakama schon stören. Kendo war ja nicht immer so distinguiert wie heute (und nicht so spießig, was die Klamotten anbelangt :p).

Tyrdal
12-03-2014, 11:33
Ich gehe aber davon aus, dass du nicht in dieser Aufmachung in die Stadt, zum Einkaufen, oder in die Kneipe gehst.
Von daher ist es sicher nicht deine Alltagskleidung.Nein, aber es war für den Gründer der KK Alltagskleidung und die KK richtet sich auch an den damaligen Klamotten aus. Als Takagi Yoshin Ryu Jahresthema war hat Hatsumi deshalb auch das tragen des Hakama ausdrücklich empfohlen.

DerUnkurze
12-03-2014, 12:09
Darf ich daran erinnern das der Hakama nicht das Thema ist ;)

Luggage
12-03-2014, 12:11
Ihr habt Probleme :rolleyes:

Tyrdal
12-03-2014, 12:15
Darf ich daran erinnern das der Hakama nicht das Thema ist ;)Ja, du darfst es sogar in nen eigenen Thread auslagern :)

carstenm
12-03-2014, 12:17
Es ist heute ein bisschen eine Marotte. Weil ein paar hochrangige Lehrer beim Unterricht mit Waffen den Hakama im Gürtel einhaken um Fußbewegung besser zeigen zu können, wird das natürlich fleißig nachgemacht.Ich kenne das von Tissier und auch Endô sensei macht das recht häufig. Es hat aber bei beiden weder etwas mit der Waffenarbeit zu tun (Endô sensei unterrichtet überhaupt keine Waffen). Und es geht auch bei beiden nicht darum, Fußbewegungen oder sonstwas besse zeigen zu können. Es ist - so glaube ich - einfach eine Angewohnheit und eine Frage Bewegungsgefühls.

Aber woher diese Angewohnheit stammt, weiß ich auch nicht. Ich habe aber schon Bilder bzw. Videos von Lehrern aus ganz unterschiedlichen Traditionslinien gesehen, die das Hakama ebenfalls auf diese Weise hochstecken.

Wenn mein Lehrer, der stark in einer koryû so etwas sieht, wird er immer ganz nuschellig, weil das Einstecken des Hakama für ihn in den Kontext einer ernsthaften Auseinandersetzung gehört und nicht in freundschaftliches Üben.
Wenn er - und zwar im Waffenunterricht - die Fuß- und Beinarbeit zeigen möchte, dann steckt er das hakama insgesamt hoch, so daß es ausshieht, wie wulstige Shorts. Das wird sicher nicht in Mode kommen ...

Und ich kenne Lehrer, die es ganz und gar nicht gerne sehen, wenn das hakama hochgesteckt wird, weil bei Würfen die Gefahr besteht, daß uke mit dem Fuß hängenbleibt. Ich habe schon ein paarmal heftige Zerrungen aus miterlebt. Und einmal war ich selber betroffen.

Eskrima-Düsseldorf
12-03-2014, 12:22
Und ich kenne Lehrer, die es ganz und gar nicht gerne sehen, wenn das hakama hochgesteckt wird, weil bei Würfen die Gefahr besteht, daß uke mit dem Fuß hängenbleibt. Ich habe schon ein paarmal heftige Zerrungen aus miterlebt. Und einmal war ich selber betroffen.

Also mal ehrlich, Traditionsbewußtsein schön und gut aber wenn man sich durch das Tragen dieses Kleidungsstücks verletzen kann, hat es im Training nichts zu suchen und fliegt raus.

Ich habe hier jetzt gelernt, dass sich Leute durch den Hakama verletzt haben weil sie ihn hochgebunden haben und das sich Leute verletzt haben weil sie ihn nicht hochgebunden haben.

Bei uns wird doch auch nicht in Flip Flops trainiert weil ich das auf den Philippinen so gesehen habe... ;)

Eskrima-Düsseldorf
12-03-2014, 12:23
Ihr habt Probleme :rolleyes:

:halbyeaha

Tyrdal
12-03-2014, 12:41
Also mal ehrlich, Traditionsbewußtsein schön und gut aber wenn man sich durch das Tragen dieses Kleidungsstücks verletzen kann, hat es im Training nichts zu suchen und fliegt raus.

Ich habe hier jetzt gelernt, dass sich Leute durch den Hakama verletzt haben weil sie ihn hochgebunden haben und das sich Leute verletzt haben weil sie ihn nicht hochgebunden haben.Das Problem ist, daß der Hakama aber genau dafür da sein sollte. Also um die Leute etwas im Zaum zu halten und am Kämpfen zu hindern. Deshalb hat es ja auch Auswirkungen auf die Bewegungsweise. Es einfach wegzulassen verfälscht dann.

Eskrima-Düsseldorf
12-03-2014, 12:49
Das Problem ist, daß der Hakama aber genau dafür da sein sollte. Also um die Leute etwas im Zaum zu halten und am Kämpfen zu hindern. Deshalb hat es ja auch Auswirkungen auf die Bewegungsweise. Es einfach wegzulassen verfälscht dann.

Also in etwa so als würde man heute in zu engen Jeans trainieren?

carstenm
12-03-2014, 13:01
Das Problem ist, daß der Hakama aber genau dafür da sein sollte. Also um die Leute etwas im Zaum zu halten und am Kämpfen zu hindern. Deshalb hat es ja auch Auswirkungen auf die Bewegungsweise. Es einfach wegzulassen verfälscht dann.:confused:
DAS hab ich allerdings überhaupt noch gar nie gehört! Und ich hab in all den Jahren schon einiges gehört!
Kannst du etwas erläutern, woher du das so kennst?

Und was genau verändert sich denn deiner Meinung nach durch das Tragen des hakama?
Es gibt ja auch budô, in denen klassischerweise ein Partner hakama trägt und der andere nicht. Oder budô, in denen ohne hakama geübt wird, aber bei embu das hakama getragen wird. Wie ist denn der postulierte Unterschied da einzuordnen?


... wenn man sich durch das Tragen dieses Kleidungsstücks verletzen kann, hat es im Training nichts zu suchen und fliegt raus.Ich persönlich bin in zwanzig Jahren einmal in einem hakama hängen geblieben. Und das lag nicht am hakama, sondern an dem Werfenden. Und in meinem hakama ist bisher noch kein Partner hängen geblieben.

Viel öfter habe ich mich z.B. verletzt bzw. bin verletzt worden durch ein Holzschwert: Sollen wir das dann auch sein lassen?
Nö: Da üben wir doch auch, so zu arbeiten, da es nicht zu Verletzungen kommt.


Also mal ehrlich, Traditionsbewußtsein schön und gut aber ...... gibt's kein aber: Das von dir so genannte "Traditionsbewußtsein" (ich würde das ganz anders einordnen und bezeichnen) ist in sich selber Teil dessen, was vermittelt werden soll. So jedenfalls kenne ich es.

Eskrima-Düsseldorf
12-03-2014, 13:06
Na aber ein Holzschwert ist ja anscheinend zwingend erforderlich, ein Hakama nicht.

Ich kann es aber durchaus verstehen, wenn man durch ein Kleidungsstück ein bestimmtes "feeling" bekommen will/bekommt. Ist ja mit Thaiboxshorts nicht anders.

Ist das mit der Tradition nicht vielleicht aus Auslegungssache? Könnte man es nicht auch so deuten, das traditionell in der Alltagskleidung der jeweiligen Zeit trainiert wird?

Terao
12-03-2014, 13:09
Das Problem ist, daß der Hakama aber genau dafür da sein sollte. Also um die Leute etwas im Zaum zu halten und am Kämpfen zu hindern. Deshalb hat es ja auch Auswirkungen auf die Bewegungsweise. Es einfach wegzulassen verfälscht dann.So`n Blödsinn. Das war einfach nur ne (hier und da ein wenig unpraktische, aber eben übliche) Mode, die sich ursprünglich von weiten Reiterhosen und -beinschützern herleitet (diese Dinger aus Rehfell, tragen die Yabusame-Leute heute noch). Wenn man täglich damit rumläuft, dürfte das wesentlich weniger stören als so manche heutige Mode. Und auf dem Pferd (oder wenn man Suneate draufbindet) störts eh nicht.

Man trägts heute noch, weil es schick aussieht und halt Tradition ist. Alles andere ist aus meiner Sicht Mythos.

Aber, wie wir in einem anderen Thread gesehen haben, Mythen sind halt aus den KKs nicht wegzudenken. Sogar ein Stückweit ihr raison d` ètre. ;)


Was Du meinst, sind wahrscheinlich diese ganz langen Hakama, die noch halb auf dem Boden hinterherschleiften. Die waren wohl wirklich ein Zeichen dafür, dass man nicht mal daran denkt, zu kämpfen. Wurden allerdings auch nur im Palast und zu ähnlichen Anlässen getragen (wo Kämpfen ja auch wirklich ne doofe Idee gewesen wäre). Außerdem sieht man damit ein wenig so aus, als würde man permanent auf Knien rutschen (was sich im Palast auch immer gut machte).

Tyrdal
12-03-2014, 13:11
Genau, und alles was nicht meiner eigenen Weltsicht entspricht ist automatisch ein Mythos.

Bubatz
12-03-2014, 13:13
Na aber ein Holzschwert ist ja anscheinend zwingend erforderlich, ein Hakama nicht.



Weiß nicht: Man könnte ja auch ein Carbonfaser-Bokken der Firma "Cold Steel" benutzen - die haben dasselbe Gewicht und es kann nichts absplittern. Wäre also ungefährlicher. Aber trotzdem will man diese Dinger nicht im Training sehen.

Das ist wahrscheinlich ein bischen wie beim Wein. Es gibt ganz gute Gründe für Schraubverschluss bei Weinflaschen oder gar für Wein in Tüten, aber trotzdem möchte man eine Flasche und einen richtigen Korken, weil zum Gesamterlebnis/Empfinden auch die "äußerliche" Ästhetik usw. dazugehört.

Eskrima-Düsseldorf
12-03-2014, 13:16
Weiß nicht: Man könnte ja auch ein Carbonfaser-Bokken der Firma "Cold Steel" benutzen - die haben dasselbe Gewicht und es kann nichts absplittern. Wäre also ungefährlicher. Aber trotzdem will man diese Dinger nicht im Training sehen.

Das ist wahrscheinlich ein bischen wie beim Wein. Es gibt ganz gute Gründe für Schraubverschluss bei Weinflaschen oder gar für Wein in Tüten, aber trotzdem möchte man eine Flasche und einen richtigen Korken, weil zum Gesamterlebnis/Empfinden auch die "äußerliche" Ästhetik usw. dazugehört.

Na, ich sage ja ich kann das durchaus verstehen, ich bestehe in meiner Gruppe ja auch auf Rattan und möchte kein PP sehen... ich hatte das halt nur so verstanden, dass man sich hin und wieder durch das Tragen eines Hakama einem Verletzungsrisiko aussetzt. Wenn dem nicht so ist, ist es ja gut ;)

Terao
12-03-2014, 13:19
Genau, und alles was nicht meiner eigenen Weltsicht entspricht ist automatisch ein Mythos.Kannst glauben, was Du willst. Ich weiß, dass mich die Dinger (nachdem ich mich dran gewöhnt hab) kein Bißchen daran hindern würden, jemanden mit dem Schwert zu zerschnippeln. Bloß, weil da manche Europäer alle vier Schaltjahre drüberstolpern.

Und dass in Japan Leute, vom kleinen Bushi bis zum großen Shogun, über Jahrhunderte, im Frieden wie im Krieg, bestimmte Kleidung trugen, weil die sie tatsächlich nennenswert am Kämpfen hinderte, klingt für mich einfach bloß wahnsinnig unplausibel.

Tyrdal
12-03-2014, 13:25
Dann war es also ein Modegag bei echten Kämpfen den Hakama hochzustecken?

Terao
12-03-2014, 13:28
Dann war es also ein Modegag bei echten Kämpfen den Hakama hochzustecken?Bei den richtig echten Kämpfen hat man ne Rüstung an. Die hält die Klamotten zusammen.
Bei nicht ganz so echten Kämpfen ists Geschmackssache. Macht keinen großen Unterschied. Und Kampfbehinderung war deshalb ganz gewiss nicht Zweck dieser Kleidung.

Wie auch das Ärmelzurückbinden oder Schädelrasieren wars halt auch schick, sich "kampfvorbereitet" zu präsentieren. So funktioniert eben Mode.

Eskrima-Düsseldorf
12-03-2014, 13:29
Dann war es also ein Modegag bei echten Kämpfen den Hakama hochzustecken?

Ist doch wie heute, manche ziehen vor einer Prügelei die Jacke aus, andere nicht...

Terao
12-03-2014, 13:32
Ist doch wie heute, manche ziehen vor einer Prügelei die Jacke aus, andere nicht...Sehr gutes Beispiel. Oder Ärmelhochkrempeln. Eine dramatische Geste, die vielleicht ja auch ihre Wirkung nicht verfehlt (und darum eben auch nicht unnütz ist ;)).

ebrenndouar
12-03-2014, 13:36
Weil man zum Schädelrasieren halt gerade keine Zeit hat.

Eskrima-Düsseldorf
12-03-2014, 13:39
Sehr gutes Beispiel. Oder Ärmelhochkrempeln. Eine dramatische Geste, die vielleicht ja auch ihre Wirkung nicht verfehlt (und darum eben auch nicht unnütz ist ;)).

Stimmt, der Vergleich passt noch besser...

carstenm
12-03-2014, 14:26
Na aber ein Holzschwert ist ja anscheinend zwingend erforderlich, ein Hakama nicht.Aber wer entscheidet, was erforderlich ist? Und was sind die Gründe dafür, ob etwas erforderlich ist?
Ich persönlich denke z.B. seit längerem daß das Üben mit den Waffen nicht wirklich notwendig ist. Und in meinem Üben spielt es derzeit keine große Rolle. Was nichts mit Verletzungen zu tun hat.


Dann war es also ein Modegag bei echten Kämpfen den Hakama hochzustecken?Danke, jetzt verstehe ich, was du meinst. Ich hatte gedacht, du denkst das irgendwie technisch.

Eskrima-Düsseldorf
12-03-2014, 14:37
Aber wer entscheidet, was erforderlich ist? Und was sind die Gründe dafür, ob etwas erforderlich ist?


Die Frage ist doch jetzt albern, das wird zu Haarspalterei.

Wenn Du ein System trainierst in dem eine Waffe, z. B. ein Schwert dazu gehört und unterrichtet wird, brauchst Du sie halt.

Terao
12-03-2014, 14:52
Aber wer entscheidet, was erforderlich ist? Und was sind die Gründe dafür, ob etwas erforderlich ist?In japanischen KKs ist das ne rhetorische Frage. Das entscheidet natürlich der Lehrer/der Schulgründer/die Lehrtradition/der Höhergraduierte. Der Schüler entscheidet, ob er unter diesen Umständen bleibt. Welche Gründe es dafür gibt (bzw. ob die jemandem bekannt sind, oder ob es überhaupt welche gibt), ist dafür völlig unerheblich.

Was, und das scheint mir oft vergessen zu werden, eben absolut nicht heißt, dass man nicht über Gründe, Sinn und Unsinn nachdenken könnte/dürfte/sollte. Das widerspricht sich nicht, im Gegenteil. Man macht das ein Leben lang.

Kampfkünste sind, wenn man so will, ein Koan. :D

ryoma
12-03-2014, 16:49
Mir scheint, die Leute die am allerwenigsten Probleme mit dem Hakama haben, sind die die in ein paar Mal pro Woche tragen... :D

ryoma
12-03-2014, 17:06
Aber nochmal zurückzukommen zum Jo.
Hier ein schöne jap. Doku über die von mir erwähnte Muhi Muteki-ryu:
/watch?v=mJNWcEqqc-k
Sie hat ein ganz anderes "Feeling" als die Shinto Muso-ryu (ganz zu schweigen von Aiki-Jo).

Interessant ist zudem, das diese Schule vorallem bei der Landbevölkerung Verbreitung fand.

carstenm
12-03-2014, 17:17
In japanischen KKs ist das ne rhetorische Frage.Ja. Genau so war es gemeint.
Und der Lehrer, an dem ich mich seit einigen Jahren orientiere, unterrichtet eben keine Waffen. Wohingegen Etikette aus verschiedenen Gründen von ausdrücklicher Bedeutung ist.
Das kann man sinnvoll finden oder nicht. Es ist eben so ...

Und natürlich:
Darüber nachzudenkn, warum es so ist, bzw. so geworden ist, ist ausgesprochen nützlich. :-)

Drunken Tiger
13-03-2014, 16:31
Die Suiō-ryū ist zwar eine Schule bei der Iai Kenpō im Vordergrund steht, aber mir gefallen die Jō-Techniken auch sehr gut.


Ab 2:10.
OSodKrQp6m4?t=2m10s


8j29_b1GIXU

FireFlea
08-09-2015, 08:29
Hier uahc nochmal Muhi Muteki Ryu

wew54h1BpMg

fDgRI7jvXMI

MasterKen
15-05-2017, 11:45
Jodo Notebook von Bo Jespersen - englisches Buch - buecher.de (http://www.buecher.de/shop/sachbuecher--ratgeber/jodo-notebook/bo-jespersen/products_products/detail/prod_id/40863518/)


Da Umfangreichste Buch das ich kenne.
Ohne Lehrer oder ab und an Lehrgänge wird das aber trotzdem nix.