Armin
12-03-2014, 19:08
Sorry, hat ein bisschen gedauert mit dem neuen Thread. Hier also noch einmal die Frage:
Es gibt ja mittlerweile eine lebendige Wettkampfkultur im Wing Chun in Europa ;) . Wer hat an Wettkämpfen teilgenommen, bzw. hat Leute auf Wettkämpfe vorbereitet? Wie waren Eure Erfahrungen? Wie war die weitere Entwicklung von Euch bzw. Eurer Wettkämpfer?
Als TE fange ich einfach mal an:
Mit jungen Jahren (15 - 17) war ich mehrfach auf Wettkämpfen, allerdings als Karateka (Point-fighting, Semi-Contact, Full-Contact) und als Judoka (BW-Meisterschaft) - nicht als Ving Tsunler.
Ich habe, als Ving Tsun-Trainer, einige Schüler auf Wettkämpfe vorbereitet, u. a. einen Schüler auf den Delta-Cup (ich meine es war der Dritte). Hat sich ganz gut geschlagen: Einen Kampf gewonnen (in der eigenen Klasse) und zwei oder drei verloren (mangels Teilnehmer in der nächst-höheren Gewichtsklasse).
Wichtigste Erkenntnis, sowohl als Kämpfer, als auch als Trainer (auf Anfänger-Ebene im Nicht-Profi-Bereich): Im ersten Kampf wird man, dank Stress, mit größter Wahrscheinlichkeit völlig overpacen und kann sich dann meistens nur mit Müh und Not in die Pause/über die Runden retten. Wichtigste Sache: Energie konservieren (sagt einem ja auch jeder Boxtrainer).
Zweite Erkenntnis: Das Verhalten des Gegners im Wettkampf ist nochmal anders als das des Partners im Sparring. Es ist deutlich schwieriger, sich in Position/Distanz zu bringen, was meist dazu führt, dass man, als Anfänger, völlig überhastet arbeitet. Ruhe reinbringen, Rhythmus finden ist sauwichtig.
Nächster Punkt: Stress, (hart) getroffen werden, mit einem Ohr den Trainer-Anweisungen lauschen, sich an die Regeln halten, antrainierte Reflexe (z. B. Shoot ;-) ) unterdrücken, ist hart. Nur gut, dass der Partner dieses Handycap auch hat.
Es ist nicht so leicht, sich so ranzuschaffen, dass man antrainierte Kombinationen anbringen kann. Meistens kann man einen Schlag anbringen und muss sofort die eigene Deckung zu machen.
Folgen für das Training: Insgesamt scheint es mir (als Trainer), dass die Leute, die auf Wettkampf waren, nach dem Wettkampf deutlich härter an sich arbeiten, viel konzentrierter bei der Sache sind und man mit ihnen auch im Sparring besser arbeiten kann.
So, nun seid Ihr dran.
Bitte denkt daran, dass es nicht um den Sinn oder Unsinn von Wettkämpfen geht, sondern wirklich nur um die selbst gemachten Erfahrungen. Danke.
Es gibt ja mittlerweile eine lebendige Wettkampfkultur im Wing Chun in Europa ;) . Wer hat an Wettkämpfen teilgenommen, bzw. hat Leute auf Wettkämpfe vorbereitet? Wie waren Eure Erfahrungen? Wie war die weitere Entwicklung von Euch bzw. Eurer Wettkämpfer?
Als TE fange ich einfach mal an:
Mit jungen Jahren (15 - 17) war ich mehrfach auf Wettkämpfen, allerdings als Karateka (Point-fighting, Semi-Contact, Full-Contact) und als Judoka (BW-Meisterschaft) - nicht als Ving Tsunler.
Ich habe, als Ving Tsun-Trainer, einige Schüler auf Wettkämpfe vorbereitet, u. a. einen Schüler auf den Delta-Cup (ich meine es war der Dritte). Hat sich ganz gut geschlagen: Einen Kampf gewonnen (in der eigenen Klasse) und zwei oder drei verloren (mangels Teilnehmer in der nächst-höheren Gewichtsklasse).
Wichtigste Erkenntnis, sowohl als Kämpfer, als auch als Trainer (auf Anfänger-Ebene im Nicht-Profi-Bereich): Im ersten Kampf wird man, dank Stress, mit größter Wahrscheinlichkeit völlig overpacen und kann sich dann meistens nur mit Müh und Not in die Pause/über die Runden retten. Wichtigste Sache: Energie konservieren (sagt einem ja auch jeder Boxtrainer).
Zweite Erkenntnis: Das Verhalten des Gegners im Wettkampf ist nochmal anders als das des Partners im Sparring. Es ist deutlich schwieriger, sich in Position/Distanz zu bringen, was meist dazu führt, dass man, als Anfänger, völlig überhastet arbeitet. Ruhe reinbringen, Rhythmus finden ist sauwichtig.
Nächster Punkt: Stress, (hart) getroffen werden, mit einem Ohr den Trainer-Anweisungen lauschen, sich an die Regeln halten, antrainierte Reflexe (z. B. Shoot ;-) ) unterdrücken, ist hart. Nur gut, dass der Partner dieses Handycap auch hat.
Es ist nicht so leicht, sich so ranzuschaffen, dass man antrainierte Kombinationen anbringen kann. Meistens kann man einen Schlag anbringen und muss sofort die eigene Deckung zu machen.
Folgen für das Training: Insgesamt scheint es mir (als Trainer), dass die Leute, die auf Wettkampf waren, nach dem Wettkampf deutlich härter an sich arbeiten, viel konzentrierter bei der Sache sind und man mit ihnen auch im Sparring besser arbeiten kann.
So, nun seid Ihr dran.
Bitte denkt daran, dass es nicht um den Sinn oder Unsinn von Wettkämpfen geht, sondern wirklich nur um die selbst gemachten Erfahrungen. Danke.