Vollständige Version anzeigen : Können Wurfsterne wirklich tödliche Verletzungen hervorrufen?
Karate Kid 2.0
22-03-2014, 13:30
Ich weiß dass Wurfsterne in Deutschland verboten wurden. Über Sinn und Unsinn lässt sich sicher streiten, aber wenn ich mir die Wurfsterne so anschaue, farge ich mich, ob diese außer Schnittverletzungen auch tödliche Verletzungen hervorrufen können, wenn man sie abbekommt (z.B. auf der Brust oder auf dem Rücken). Gibt es dazu wissenschaftlich fundierte Kenntnisse?
Also, bei mehrspitzigen halte ichs für sehr unwahrscheinlich, dass sie wirklich tödliche Verletzungen hervorrufen. Selbst wenn sie rattenscharf geschliffen und fest geworfen sind, können sie ja nur bis zum Ansatz der anderen Spitzen eindringen, und werden an Knochen abrutschen. Und schon weite Klamotten dürften den einen oder anderen wesentlich abbremsen.
Einspitzige können zwar theoretisch tiefer eindringen, machen aber kleinere Löcher.
Waren wohl auch historisch eher als Ablenkung gedacht (gezielt wurde m.W.n. vor allem auf Gesicht und Hände, also bezeichnenderweise unbekleidete Körperstellen), um dann das Schwert zum Einsatz zu bringen. Dafür reichen die Verletzungen sicher aus.
Und das Verbot dürfte sich vor allem darauf zurückführen lassen, dass sie "cool" waren, und jedes Kind welche haben wollte. Ich natürlich auch. :D
Daemonday
22-03-2014, 15:05
Es gibt relativ große Kreuzförmige Shaken, bei dem jeder Arm des Kreuzes so ca. 7-8cm Kingenlänge hat. die können im Idealfall tötliche Stichwunden schlagen.
Auch sind historisch korekte Senban oder Teppan (quadratische) recht schwer und können im Idealfall die Gesichtsknochen durchschlagen.
Aber da sind wir schon beim Kanckpunkt:
Dem Idealfall. Den gibt es in den meisten Kampfsituationen nicht, und selbst wenn man vorbereitet ist und das Überaschungsmoment auf seiner Seite hat (z.B. ein Attentat) bieten sich andere Waffen mehr an.
Grundsätzlich sind Shaken und die meisten anderen Shuriken dazu gedacht sie nach einem Gegner zu werfen um dann zu Flüchten oder ihn im Kampf abzulenken um ihn mit einer anderen Waffe (oder meinetwegen auch Unbewaffnet) überrümpeln zu können.
@Terao
Das mit den Klamotten haben wir getestet, selbst dicke Jacken halten einen relativ leichten Meifu Shinkage Ryû Bôshuriken nicht sonderlich auf, vorausgesetzt der Werfer weis wie er die Energie in den Shuriken bekommt.
Lg
Micha
Das mit den Klamotten haben wir getestet, selbst dicke Jacken halten einen relativ leichten Meifu Shinkage Ryû Bôshuriken nicht sonderlich auf, vorausgesetzt der Werfer weis wie er die Energie in den Shuriken bekommt. Ich rede von weiten Klamotten, wie sie ja in Japan sehr üblich waren. Nicht von dicken. Wenn da ein Luftraum zwischen Stoff und Körper bleibt, schluckt der Stoff ne Menge Energie. Ein ähnliches Prinzip wie diese sich blähenden Stoff"rucksäcke", die sogar Pfeile aufhalten. Ein Geschoss hat ja nur die Energie, die es am Anfang mitbekommen hat. Das ist was anderes als ein Stich, der vom Arm geführt wird.
können im Idealfall die Gesichtsknochen durchschlagen. Den Knackpunkt des Idealfalls hast Du ja schon erwähnt. Zudem gings hier ausdrücklich um tödliche Verletzungen. Einen Shuriken im Wangenknochen stecken zu haben, ist zwar sicher weiß Gott nicht angenehm, und kann einen auch leicht ein Auge kosten, aber man stirbt davon nicht gleich. Ist noch ein weiter Weg bis zum Gehirn (und selbst da führt ein Zentimeter Stahl nicht sofort zum Tod).
Daemonday
22-03-2014, 15:54
Jup ich rede auch von Kimono und ähnlichem. aber die sind nur an den armen und Beinen so weit das sie einen Shuriken bremsen können. An der Brust, Schultern und am Rücken liegen sie aber an. Und da sind es dann eben 2-3 Lagen Stoff und nicht allzuviel Luft dazwischen. Kopf und Hände (wie von dir schon richtig Festgestellt die Hauptziele) sind im Kimono normalerweise ungeschützt oder nur durch leichte Seiden oder Hirschlederhandschuhe geschützt.
Zum Shuriken im Gesicht, sind wir einer Meinung denke ich, ich wollte nur sagen das es möglich ist aber eben nur im Idealfall.
Lg
Micha
Ich denke man sollte auch die medizinische Situation von damals bedenken. Ein rostiger Shuriken hatte damals vielleicht nicht sofort tödliche Wirkung, aber schon ne gewisse Infektionswahrscheinlichkeit. Die Gefahr ist heute natürlich deutlich geringer.
Karate Kid 2.0
22-03-2014, 16:04
Und das Verbot dürfte sich vor allem darauf zurückführen lassen, dass sie "cool" waren, und jedes Kind welche haben wollte. Ich natürlich auch. :D Ich will auch welche haben^^ Aber ich weiß nicht ob Pakete aus anderen EU-Ländern kontrolliert werden^^
Wenn ich das jetzt alles so lese, hatten Wurfsterne ungefähr den gleichen Effekt, als wenn ich mit Steinen schmeißen. Sie richten Schaden an, töten aber nur im günstigsten oder ungünstigsten Fall - wie man es halt sehen will! Also sind die Ninja-Filme, wo jemand von einen Wurfstern getroffen wird und sofort stirbt, also reine Fiktion :mad:
lQFgV38TOyg
ja - die tödlichen wurfsterne sind ein hollywood-mythos.
bestell dir keine shuriken. kannst ja auch problemfrei mit stiften üben ;) (für bo-shuriken) oder dicken unterlegscheiben für die anderen.
das werfen und treffen am partner lässt sich zb mit eingerollten socken simulieren. tut nicht weh und ist eine nette aufwärmübung ;).
Daemonday
22-03-2014, 16:47
boar liebes Forum lern endlich mal die Unterscheidung...
Shuriken sind in der BRD nicht verboten, genaugenommen sind die meisten Arten sogar erlaubt.
Lediglich Shaken (wörtlich ,,Radschwert´´) also Wurfsterne bzw. auch Quadrate und Rauten sind in der BRD verboten.
Bo Shuriken sind erlaubt
Tanto Gata Shuriken sind erlaubt
Kunai Gata Shuriken sind erlaubt
Yanone Gata Shuriken sind erlaubt
@Karatekid 2.0
naja kommt auf die Steine an, Nen Wurfstern lässt sich halt leichter und Genauer Werfen und eben auch aus verschiedenen Wurftechniken heraus was ja den Vorteil der Shaken gegenüber der anderen Shuriken Formen ausmacht.
Lg
Micha
Delorean
22-03-2014, 17:01
Klar können Wurfsterne theoretisch tödlich sein, aber in der Realität dürfte sich die Anzahl der Wurftsternattacken mit tödlichem Ausgang auf extrem niedrigem Niveau befinden.
Andererseits genügt es ja auch schon wenn so ein teil ins Auge geht:ups:
Mahmut Aydin
22-03-2014, 17:14
Shurikens warfen Wurfmesser?
Ich bin sicher diese wurden beim Nahkampf zum schlitzen benutzt.
Würde mich über belehrungen freuen
Willi von der Heide
22-03-2014, 17:30
In meinen Augen waren Shuriken eine taktische Waffe, die dazu da war den Gegner abzulenken.
Aus eben diesen taktischen Gründen, werden Wurfmesser ja auch heute noch genutzt. Mehr dazu aber nur per PN :) !
Es kann unter bestimmten Bedingungen also Sinn machen sie zum werfen zu nutzen. Die Shuriken - und die Messer.
Es gab früher auch recht große Wurfsterne mit vier zweischneidigen geschliffenen Klingen, sehr spitz, sehr scharf einiges an Gewicht, damit konnten schwere Verletzungen erzeugt werden, am Hals getroffen könnten diese auch tödlich sein
Klar können Wurfsterne töten, alles eine Frage der Menge. :D
Schnueffler
22-03-2014, 18:48
Es gab früher auch recht große Wurfsterne mit vier zweischneidigen geschliffenen Klingen, sehr spitz, sehr scharf einiges an Gewicht, damit konnten schwere Verletzungen erzeugt werden, am Hals getroffen könnten diese auch tödlich sein
Ich wollte gerade sagen, damals gab es welche, wo es schon schwer war die in den Baum rein zu bekommen und bei einigen war es echt schwer die da wieder raus zu bekommen, weil die sich so richtig tief rein gebohrt hatten,
Wenn ich das jetzt alles so lese, hatten Wurfsterne ungefähr den gleichen Effekt, als wenn ich mit Steinen schmeißen.Nö, Steine sind ja noch ne Nummer untödlicher. Außer am Kopf bewirkt man damit so gut wie gar nix.
Außerdem trägt sich so`n Sack Pflastersteine eben ein wenig uneleganter als ein paar Bo-Shuriken im Obiknoten oder`n Päckle Shaken im Gi, abends beim Flanieren in Shinjuku. ;)
Ich denke man sollte auch die medizinische Situation von damals bedenken. Ein rostiger Shuriken hatte damals vielleicht nicht sofort tödliche Wirkung, aber schon ne gewisse Infektionswahrscheinlichkeit. Die Gefahr ist heute natürlich deutlich geringer.Ja, aber was bringt das? Hockt man sich dann daneben und wartet ein paar Tage, bis die Wunde hoffentlich, vielleicht, doch brandig wird, oder geht man lieber gleich auf Nummer sicher und beendet die Sache hic et nunc, während der noch am Shuriken in seiner Augenhöhle zerrt?
Ich weiß jedenfalls, was ich tun würde, wenn ich denjenigen tot sehen will.
Karate Kid 2.0
22-03-2014, 20:07
Ja, aber was bringt das? Hockt man sich dann daneben und wartet ein paar Tage, bis die Wunde hoffentlich, vielleicht, doch brandig wird, oder geht man lieber gleich auf Nummer sicher und beendet die Sache hic et nunc, während der noch am Shuriken in seiner Augenhöhle zerrt?
Würde man die Klingenspitzen mit Gift versetzen, dann wäre es, wenn man das richtige Gift nutzt, viel schneller tödlich. Aber schneidet man sich damit in der Hektik des Kampfes in den Finger oder in die Hand, wars das auch mit den Ninja. Oder sehe ich es falsch?
Würde man die Klingenspitzen mit Gift versetzen, dann wäre es, wenn man das richtige Gift nutzt, viel schneller tödlich. Aber schneidet man sich damit in der Hektik des Kampfes in den Finger oder in die Hand, wars das auch mit den Ninja. Oder sehe ich es falsch?
Das zum einen, ja.
Zum anderen seh ich diese ganze Giftgeschichte ein wenig skeptisch: Gift ist dann gut, wenn man es ungesehen appliziert, damit rechnet, dass der andere eher flüchtet als anzugreifen, oder wenn man selbst sicher sein kann, nach dem Treffer zu entkommen. Alles mit einer Wurfwaffe mit doch relativ kurzer Reichweite nicht so einfach. Zudem haftet auf so ner Klinge nur sehr wenig davon, sodass es schon ein äußerst starkes sein müsste, um wirklich sicher zu wirken.
Aber ich denke sowieso, dass die Assoziation des Wurfsterns mit dem Ninja oder heimlichen Meuchler eher nicht so historisch ist. Wie gesagt, als urbane, zivile Waffe von Gangsterbanden wie auch von Samurai kann ich mir die Dinger wesentlich besser vorstellen. Da ergeben sie durchaus Sinn. Und es gibt ja wohl auch nicht so wenige Koryu, die die mit im Curriculum haben. Für einen Mordanschlag würde ich andere Gerätschaften vorziehen. Mit oder ohne Gift.
Achja, ein weiterer Vorteil: Sie waren wohl ziemlich billig. Insbesondere die Bo-Shuriken bestanden wohl aus ziemlich gewöhnlichem Eisen und wurden gar aus alten Nägeln und Krampen hergestellt, die bloß angespitzt und an der Spitze ein wenig gehärtet wurden. Auch das ist für einen Profikiller ein weniger gewichtiger Vorteil als für nen gewöhnlichen Raufbold.
Wollte man ne moderne Entsprechung, wäre das wohl am ehesten der Wurf mit ner Bierflasche oder nem Weizenglas. Nützlich, möglicherweise auch kampfentscheidend, aber nix für Mordanschläge. ;)
Karate Kid 2.0
22-03-2014, 20:41
Wie gesagt, als urbane, zivile Waffe von Gangsterbanden wie auch von Samurai kann ich mir die Dinger wesentlich besser vorstellen. Da ergeben sie durchaus Sinn. Und welchen?
Dietrich von Bern
22-03-2014, 20:55
Wenn ich mich richtig erinnere kann man einige "Modelle" auch ähnlich einem Schlagring einsetzen. (Ich meine ich hätte es bei Hayes gesehen.) Wenn Du mit einem Schlagring wirfst, dann ist das auch nicht so schlimm. Aus nächster Nähe jemandem so etwas ins Gesicht oder gegen den Hals zu schlagen / werfen kann zumindest üble Verletzungen verursachen. Ich hatte mal einige Senbans http://1fc.4imgs.com/sid/26955/281521_F.jpg
Die gingen aus mehreren Metern sehr tief ins Holz...
Ja, und dann kann man die Dinger prima verdeckt tragen. Das ist vielleicht der Haken: unsere Exekutive hat sicher keinen Bock auf so was...
Und welchen?Hab ich doch oben gesagt: Werfen und sofort rein. Wenn Du so`n Ding ziehst, kannst Du ihn wahrscheinlich schon dadurch zu nem vorschnellen Angriff verlocken. Irgendwie muss er ja auf diese Bedrohung reagieren, sei es durch einen Angriff, sei es, dass er seine Deckung verändert. So oder so hast DU die Initiative. Du vergrößerst sozusagen Deine seme-Reichweite über die Länge Deines Schwertes hinaus.
Und wenn er nicht reagiert: Umso besser. Mit so nem Ding im Gesicht wird seine Aufmerksamkeit auf das, was Du tust, sicher nicht gerade größer.
Ist aber nur meine Sicht. Denke, die Koryuleute und Historiker hier können Dir dazu mehr erklären.
Würde man die Klingenspitzen mit Gift versetzen, dann wäre es, wenn man das richtige Gift nutzt, viel schneller tödlich. Aber schneidet man sich damit in der Hektik des Kampfes in den Finger oder in die Hand, wars das auch mit den Ninja. Oder sehe ich es falsch?
Irgendwie hast du mich falsch zitiert. :ups:
Ja, aber was bringt das?Na eine Reaktion. Man riskiert halt auch keine erstmal unbedeutenden Treffer, weil die sich auch später noch auswirken können.
Also in den 80ern und fruehen 90ern hatte ich einige von den teilen in unterschielichen groessen..in deutschland gab es die meist ungeschliffen und viele waren auch garnicht zum werfen gedacht..gab aber auch immer ein paar ausnahmen. Hatte mir damals viele groessere aus spainien gekauft, wo die spitze meist bis zum anschlag in Bäumen und zimmertueren stecken blieb. Experten haetten da sicherlich auch leute ausschalten koennen.
ich denk mal ein jahrelanges traing ist da aber vorrausetzung.. als hobbywerfer ist man ja froh, wenn man aus 5meter entfernungn den baum trifft..
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