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Vollständige Version anzeigen : Video: Michael Janich Messerabwehr



gion toji
02-04-2014, 22:00
-> (http://www.blackbeltmag.com/daily/martial-arts-videos/self-defense-videos/michael-janich-h2hc-video-self-defense-moves-against-a-knife-attack/?utm_source=Editorial-Newsletter&utm_medium=4.2.2014-Must-Watch%20Video%3A%20How%20to%20Survive%20Shanking!&utm_campaign=Michael%20Janich)
was haltet ihr davon?

Mata-Leon
02-04-2014, 22:04
-> (http://www.blackbeltmag.com/daily/martial-arts-videos/self-defense-videos/michael-janich-h2hc-video-self-defense-moves-against-a-knife-attack/?utm_source=Editorial-Newsletter&utm_medium=4.2.2014-Must-Watch%20Video%3A%20How%20to%20Survive%20Shanking!&utm_campaign=Michael%20Janich)
was haltet ihr davon?

Was ich mich immer bei dem Thema frage:

Wie wird man eigentlich zum Messerabwehr Experten?

Der Grappling Experte wird dazu dass er viel grapplet, der Box-Experte dazu indem er sich viel boxt.
Und dann irgendwann sind sie darin erfolgreich.
Wie viele Messerstecher hat der durchschnittliche Messerexperte schon bezwungen?

Bubatz
02-04-2014, 22:12
Na ja, ich möchte gern mal sehen, dass er in einer richtigen Situation (so wie er es selbst zuvor erklärt hat) mit dieser Technik wirklich verhindern kann, dass der Angreifer das Messer schnell wieder zurückzieht. Dieser "hook" scheint mir dazu nicht schnell und stark genug. Aber andererseits: Was er da zeigt, ist am Ende auch nicht schlechter als das, was man sonst so sieht (und auch als die Sachen, die ich selbst gegen Stilettstich so gelernt habe),

Bubatz
02-04-2014, 22:14
Wie viele Messerstecher hat der durchschnittliche Messerexperte schon bezwungen?

Man kann mit Übungsmessern und frei gewählten Angriffen üben ... mit Filzstiften geht auch, da siehst du die Treffer und Schnitte auf'm Hemd.

gion toji
02-04-2014, 22:16
Wie wird man eigentlich zum Messerabwehr Experten?das ist relativ einfach: entweder lässt man sich in einer nicht ganz so gesunden Gegend dieser Welt gebären und legt sich dort mit den falschen Leuten an
Oder man macht ganz viel waffenlos-gegen-Messer-Sparring
Aber was hat diese Frage mit dem Thema zu tun? Die Person Janich und seine Fähigkeiten sind mir ziemlich wurst - mir gehts um die gezeigte Technik

Mata-Leon
02-04-2014, 22:21
Aber was hat diese Frage mit dem Thema zu tun? Die Person Janich und seine Fähigkeiten sind mir ziemlich wurst - mir gehts um die gezeigte Technik

Ok, die finde ich völlig sinnlos, das typische er-macht-das-ich-mach-das Spiel

Stixandmore
02-04-2014, 22:27
Ok, die finde ich völlig sinnlos, das typische er-macht-das-ich-mach-das Spiel

ist das nicht in jeder KK/ KS so??;) Aktion und Reaktion;)

StaySafe
02-04-2014, 23:28
Was mir nicht gefällt, ist die fehlende Dynamik in der Demonstration.
Er spricht zwar von druckvollen, schnellen Angriffen, aber was er zeigt, ist dann wieder viel zu statisch in meinen Augen.

Die Ausgangssituation ist kein versteckter Angriff, sondern eine direkte Konfrontation.

Janich arbeitet aus "ready", bleibt aber statisch, lehnt im Grunde nur den Oberkörper nach vorne und lässt zu viel Platz zwischen sich und dem waffenführenden Arm. Das macht aber in meinen Augen keinen Sinn.

Dem Druck des Angriffs und dem recoil wird also nicht wirklich Rechnung getragen. Bei einem dynamischen Angriff, wird er so den Arm mit größter Wahrscheinlichkeit verlieren.

Ich würde da eher auf sauberes Bursting bzw. "burst & travel" setzen.
Also mit Dampf rein, Blocken, isolieren (two-on-one grip und zusätzlich mit dem Oberkörper fixieren), Bewegung weiterführen und "fertig".

uP_J3YMtJcI W_m-nqGIO_o

Jm2BplyDFIQ LSn14vgRAUY

Alephthau
03-04-2014, 08:55
Ich würde da eher auf sauberes Bursting bzw. "burst & travel" setzen.
Also mit Dampf rein, Blocken, isolieren (two-on-one grip und zusätzlich mit dem Oberkörper fixieren), Bewegung weiterführen und "fertig".

uP_J3YMtJcI W_m-nqGIO_o

Jm2BplyDFIQ LSn14vgRAUY

Hab ich nen Knick in der Linse, oder stechen die "Partner" immer etwas seitlich an ihm vorbei? :confused:

Gerade im letzten Video kommt mir das so vor!

Gruß

Alef

StaySafe
03-04-2014, 09:09
Hab ich nen Knick in der Linse, oder stechen die "Partner" immer etwas seitlich an ihm vorbei? :confused:

Gerade im letzten Video kommt mir das so vor!

Gruß

Alef

Sieht wohl eher so aus, da beide immer auf das "Bewegungsinitial" reagieren und beim reinspringen, dem Bursting, den Arm von sich weg bringen.

Alephthau
03-04-2014, 09:42
Sieht wohl eher so aus, da beide immer auf das "Bewegungsinitial" reagieren und beim reinspringen, dem Bursting, den Arm von sich weg bringen.

Aufgefallen ist es mir auch nur bei den Angriffen zum Bauch und da ich auch selber oft als "Vorführ-Dummy" diene, weiß ich das man aufgrund der Situation ungewollt zu so einem Verhalten neigt.
Man weiß was in etwa passieren wird und spielt quasi unbewusst mit, ähnlich einer guten Filmkampf-Choreographie...hab schon oft Mecker deswegen bekommen! :D

Ist also keine eigentliche Kritik an dem Gezeigten! :)

Gruß

Alef

StaySafe
03-04-2014, 10:04
Aufgefallen ist es mir auch nur bei den Angriffen zum Bauch und da ich auch selber oft als "Vorführ-Dummy" diene, weiß ich das man aufgrund der Situation ungewollt zu so einem Verhalten neigt.
Man weiß was in etwa passieren wird und spielt quasi unbewusst mit, ähnlich einer guten Filmkampf-Choreographie...hab schon oft Mecker deswegen bekommen! :D

Ist also keine eigentliche Kritik an dem Gezeigten! :)

Gruß

Alef

Kenn ich auch. So ist das nicht ;)

Kann auch sein das wirklich mal vereinzelt "vorbei gestochen" wird. Gerade im letzten Video wird ja vornehmlich ein Drill gezeigt bei dem es im ersten Schritt (der gezeigt wird) nicht so sehr um den Recoil geht sondern um das Bursting und das Bewegungsinitial.

Ich erleb das bei meinen Leuten auch, dass sie an der Stelle schon mal nachlässig werden. (Und dann nen Anpfiff bekommen :D)

Aber ich kenne Itay und Branimir und weiß auch, dass beide sehr schnell und explosiv sind und viele dieser Angriffe "einfach" extrem gut stoppen können.

Klaus
03-04-2014, 13:07
Für mich sieht das was Gil macht auch besser aus, es gibt weniger Zeit um das Messer am Arm hochzuziehen wenn man merkt dass geblockt wird.

hug-a-tree
03-04-2014, 19:53
Guten Abend Männer! Schön, dass ihr euch für die Messersachen von Michael D. Janich interessiert.

Vor ca. dreieinhalb Wochen war Janichs einziges Europa-Seminar für dieses Jahr, in Friedrichshafen am Bodensee. Gastgeber war die Arnis/Combatives-Abteilung des dortigen VfL. Der Organisator ist auch hier im Board vertreten: Otsotiros (http://www.kampfkunst-board.info/forum/member.php?u=43656). Die Jungs in Friedrichshafen sind auch Janichs einzige studygroup ausserhalb von Nordamerika.

Ich hatte das Vergnügen, am zweitägigen Seminar teilnehmen zu dürfen. Inhalte waren "MBC" und "CBC": Martial Blade Concepst, das Messereinsatzprogramm und Counter Blade Concepts, das Messerabwehrprogramm. Mehr dazu könnt ihr auf seiner Homepage (http://www.martialbladeconcepts.com/) finden.

Janich arbeitet asiatisch-beeinflusst (FMA/Silat), aber technikreduziert. Er kennt vier Angriffswinkel plus Zentrallinie. Seine Antwort zur Abwehr von Angriffen ist das "Split-X", in das angreifender Arm/Waffe wie in einen Trichter ("Funnel") läuft. Dagegen baut er natürlich Vorwärtsdruck auf. Es folgen schnell grab/hook und pull ... viel besser als ich erklärt es ein Artikel in der kostenlosen Zeitschrift Waffenkultur (http://waffenkultur.com/) (Ausgabe 05, Juli/August 2012). Der Autor ist übrigens SC Int'l (www.combatives.biz) Coach! :halbyeaha

Hilft das etwas weiter?

gion toji
04-04-2014, 09:12
Vor ca. dreieinhalb Wochen war Janichs einziges Europa-Seminar für dieses Jahr, in Friedrichshafen am Bodensee.ich weiss, eigentlich wollte ich da auch hin - hat aber terminlich nicht geklappt

Eins vorweg: ich kenne seine Sachen nur von Youtube. Ich habe weder live bei ihm trainiert, noch seine DVDs gekauft. Letztendlich sieht sein Kram für mich wie Standard-FMA aus. Einiges machen wir gleich, anderes nicht.
Wie ist denn sein Training so, machen die nur Drills oder gehts auch mal rund? Auf Youtube sieht man ihn nur Drills machen und auf Waffenkultur wurden nur die Techniken beschrieben

Phelan
04-04-2014, 15:35
Finde es nicht gut was er da zeigt. Stehenbleiben ist m. E. immernoch die dümmste Idee wenn dich jemand mit nem MEsser angreift.

Gruß,
Phelan

georgi
05-04-2014, 07:31
Finde es nicht gut was er da zeigt. Stehenbleiben ist m. E. immernoch die dümmste Idee wenn dich jemand mit nem MEsser angreift.

Gruß,
Phelan

Reinspringen aber auch!

Phelan
06-04-2014, 10:08
Da stimm ich dir zu ;-)

Gruß,
Phelan

Mr.Fister
06-04-2014, 10:37
kleiner tipp:

die selbe diskussion wurde vor kurzem auf usual suspect network geführt, wo sich janich dazu dann auch selbst geäußert hat... ;)

Puddingkuchen
06-04-2014, 13:21
-> (http://www.blackbeltmag.com/daily/martial-arts-videos/self-defense-videos/michael-janich-h2hc-video-self-defense-moves-against-a-knife-attack/?utm_source=Editorial-Newsletter&utm_medium=4.2.2014-Must-Watch%20Video%3A%20How%20to%20Survive%20Shanking!&utm_campaign=Michael%20Janich)
was haltet ihr davon?

die Finger :D

Bubatz
06-04-2014, 13:44
kleiner tipp:

die selbe diskussion wurde vor kurzem auf usual suspect network geführt, wo sich janich dazu dann auch selbst geäußert hat... ;)

Link?

Schnueffler
06-04-2014, 14:00
Link?

Wäre interessant.

Mr.Fister
06-04-2014, 14:51
ihr müsst da registriert sein, soweit ich weiss...

Usual Suspect Forums (http://www.usualsuspect.net/forums/showthread.php?792638-Empty-Handed-Defense-Against-Aggressor-With-Knife)

Ousi
06-04-2014, 15:35
ihr müsst da registriert sein, soweit ich weiss...

Usual Suspect Forums (http://www.usualsuspect.net/forums/showthread.php?792638-Empty-Handed-Defense-Against-Aggressor-With-Knife)
Könntest du seine Antwort hier zitieren?

Ich war 2011 in Zürich an einem Seminar von Janich und muss sagen, dass es mir sehr gut gefallen hat.

Schnueffler
06-04-2014, 16:10
ihr müsst da registriert sein, soweit ich weiss...

Usual Suspect Forums (http://www.usualsuspect.net/forums/showthread.php?792638-Empty-Handed-Defense-Against-Aggressor-With-Knife)

Ja, funktioniert nur mit Registrierung.

Otsotiros
06-04-2014, 16:48
Hier die Antwort von Mike aus dem besagten Forum:

"Thank you all for your interest in this tactic and for those who've trained with me for sharing their insights and feedback. I'd like to offer a couple of thoughts that I hope will help everyone understand the Split-X more clearly.

First of all, the greatest value of the technique is the initial stop. When performed for real, the skeletal structure will easily allow you to definitively stop a thrust delivered by a much larger person. I've routinely demonstrated this with students who've had only a few minutes training in the block and whom I outweigh by 50+ pounds.

The technique, like all of my CBC system, takes into consideration that attacks will be dynamic and come in multiples. The intent of the video was to show the mechanics of it in a way that was clear and easily understood. Just because it didn't include a balls-out demonstration doesn't mean it doesn't work. It just means the video didn't include it.

The shock of the initial impact stops the attacking limb. It's also what allows the defender the opportunity to control it by grabbing the elbow. In training, many students choose to forget this and insist on messing with their partner by trying to retract the arm instead of trying to actually attack. That's unrealistic and inconsistent with actual knife attacks. It's also a huge waste of training time.

The shooting method shown is not "gangsta." If you watch it in context, I am moving to my left--behind the attacker--as I shoot. Swift movement requires that you lean slightly forward. Moving to the left with the gun held perfectly vertical forces you to straighten your back and walk perfectly upright--and very slowly. Leaning forward rotates the right shoulder forward as well, canting the gun.

Canting the gun is also consistent with the natural orientation of the bones of the forearm, which stabilizes the gun against recoil. It's also commonly taught to cross-dominant shooters when they shoot one handed to orient the sights better in front of the master eye.

I first developed the Split-X technique after 9/11, basing it on a similar, but much more complicated technique I saw in Pencak Silat Serak. I modified it to make it easier to learn, make it consistent with the conditions of actual knife attacks, and integrate it with other use-of-force options like firearms. Several years after I began teaching it as part of my CBC curriculum, I was contacted by the head of training at the police academy in Edmonton, Alberta. He came to my annual camp, learned the CBC curriculum, and took it back to his academy. Several months later, he invited me to come teach his academy instructors so they could begin incorporating into their curriculum for all officers in the province. A year after the initial training, he invited me back for another seminar. When I asked him how things were going, his response was "You've saved two lives so far." The Split-X had been used by one corrections officer in an Alberta prison to defend against an inmate who tried to shank him. He dislocated the inmate's shoulder in the process. It also saved the life of one of his private martial arts students who was attacked by a Somali gang member armed with a shit-dipped screwdriver.

Since then, I've had many other law enforcement officers seek me out for CBC training. They took what they learned--in particular, the Split-X--back to their departments and incorporated it into their defensive tactics programs and use it in preference to other LE DT counter-knife systems. This technique and other aspects of CBC are now included in the DT programs of the New Jersey Department of Corrections (where it has also been successfully used) and police departments in Colorado, Virginia, Ohio, and Wyoming.

I hope this provides some additional background to help you understand the technique and the logic behind it.

Stay safe,

Mike "

Bubatz
06-04-2014, 18:28
Danke für das Zitat! Wär' schön gewesen, wenn er die Validität der Technik danach noch in einem "balls-out"-Clip gezeigt hätte. Ich hab' da immer noch so meine Zweifel.

gion toji
07-04-2014, 08:19
danke für die Antworten

period
07-04-2014, 08:55
Was ich mich immer bei dem Thema frage:

Wie wird man eigentlich zum Messerabwehr Experten?

Der Grappling Experte wird dazu dass er viel grapplet, der Box-Experte dazu indem er sich viel boxt.
Und dann irgendwann sind sie darin erfolgreich.
Wie viele Messerstecher hat der durchschnittliche Messerexperte schon bezwungen?

Ich glaub, das ist großteils eine Szenenfrage - von wem der werte Experte seinen Segen kriegt ;) Ein extra Bonus sind natürlich Erfahrungen auf der Straße (MacYoung war Bandenmitglied und Rausschmeißer, Perrin war Schuldeneintreiber...) und Militär (wieder Perrin, Janich hat aber m.W. ebenfalls schon mit genug Einheiten zusammengearbeitet, allerdings soweit ich weiß als Externer).

Mal was anderes - bin ich der Einzige, dem aufgefallen ist dass Janich aussieht wie der Bösewicht aus Shoot'em Up? :D

Grüße
Period.

Otsotiros
07-04-2014, 15:53
Hier in deutscher Sprache die Bio von MJ und ein Interview (Quelle: Kahnert Verlag):

Interview mit Michael D. Janich (http://www.kahnertverlag.de/html/interview_mit_michael_d__janic.html)

Michael D. Janich (http://www.kahnertverlag.de/html/michael_d__janich.html)

Ist vielleicht hilfreich für den ein oder anderen Interessierten...

Gürteltier
08-04-2014, 02:15
das ist relativ einfach: entweder lässt man sich in einer nicht ganz so gesunden Gegend dieser Welt gebären und legt sich dort mit den falschen Leuten an
Oder man macht ganz viel waffenlos-gegen-Messer-Sparring
Aber was hat diese Frage mit dem Thema zu tun? Die Person Janich und seine Fähigkeiten sind mir ziemlich wurst - mir gehts um die gezeigte Technik

Geht bei mir im Sparring genauso wenig, wie die KM Geschichte.

Benutze/versuche oft die (fast) gleiche Aufnahme.
Beim KM wird unterschlagen, dass man aus der Distanz in der es gezeigt wird, nie so weit reinkommt.
Ganz nah, gegen verdeckten ersten Angriff aus Parallelstand ist man dicht genug für solche Eingänge.
Sobald der andere ne Auslage hat, sind beide Ansätze - Janisch und KM - in meiner Sparringserfahrung und 3X Schnetzeln Kokolores.

Dieses Einwickeln in Ude Gatame geht fast nie. Seine Ellenbogen sind zu eng und unten im Rückzug.
Und wie gesagt - die andere Hand und Auslage...

georgi
08-04-2014, 07:24
Es macht generell keinen Sinn sich auf bestimmte Technikabläufe festzulegen,
da es immer Abweichungen in den Angriffshandlungen und oder den Reaktionen auf meine Gegenwehr gibt.
Ein eintrainierte Verteidigungshandlung lässt mir weder psychisch noch physisch die Chance auf derartige Veränderungen(Abweichungen) schnell und flexibel zu reagieren.

gion toji
08-04-2014, 07:58
Ein eintrainierte Verteidigungshandlung lässt mir weder psychisch noch physisch die Chance auf derartige Veränderungen(Abweichungen) schnell und flexibel zu reagieren.das ist Quatsch

Hier (http://www.kampfkunst-board.info/forum/f15/video-michael-janich-messerabwehr-165018/#post3186522) ist übrigens noch eine unbeantwortete Frage ;)

Otsotiros
08-04-2014, 15:42
Wenn Mike mit seinen langjährigen Freunden und Schülern trainiert, dann geht es da freilich "rund"...

Bei einem Seminar, wo auch viele Teilnehmer das erste Mal mit dem System in Berührung kommen, wird natürlich erst einmal "gesittet" gearbeitet.
Beim Seminar in Friedrichshafen im März war die Intensität sehr unterschiedlich.
Manche gingen an die Sache eher gemässigter/zögerlicher ran, wogegen die Badasses sich schon ganz schön in den Allerwertesten getreten haben...

Letztendlich ist es, wie in allen anderen Systemen auch, die Person bzw. die Personen welche für sich entscheiden müssen, wie weit sie gehen wollen.

Mit das Wichtigste in einem vernünftigen Selbstschutz-Training ist auf jeden Fall, szenariobasierend gegen "resisting opponents" zu arbeiten. Und das absolut Wichtigste ist, seine Soft-Skills entsprechend zu entwickeln, um durch rechtzeitige Gefahrerkennung potenzielle Situationen im Vorfeld bereits zu entschärfen bzw. zu vermeiden.
Selbst Dr. Death himself wird bei einem gefährlichen Übergriff vermutlich den Kürzeren ziehen, wenn er im Vorfeld geschlafen und die Vorzeichen nicht rechtzeitig erkannt hat. Dann ist es halt eine Überraschung - und das ist immer "suboptimal"...

Gürteltier
08-04-2014, 18:21
Es macht generell keinen Sinn sich auf bestimmte Technikabläufe festzulegen,
da es immer Abweichungen in den Angriffshandlungen und oder den Reaktionen auf meine Gegenwehr gibt.
Ein eintrainierte Verteidigungshandlung lässt mir weder psychisch noch physisch die Chance auf derartige Veränderungen(Abweichungen) schnell und flexibel zu reagieren.

Sehe ich nicht so.
Es gibt einfach Positionen, die anzustreben Sinn macht. Das gilt für den Clinch wie für den Bodenkampf.

Auf das Messer bezogen meine ich immer wieder zu beobachten, dass Leute Kontrollpositionen/ Hebelansätze anstreben, die sie im normalen Sparring ohne Waffen mit kleineren Handschuhen schon nicht gebacken kriegen würden.

Einfaches Beispiel aus meinem Sparring gegen Messer :
Ich komme recht oft in einen Kimuraansatz von innen a la Sakuraba mit dem Rücken zum Gegner.
Hab da ne gute temporäre Kontrolle über den Waffenarm, schirme sein Messer gegen ihn ab, kann recht gut die 3. Hand verknusen und sehe einen Handwechsel kommen.
Vor allem aber komme ich da regelmässig auch wirklich rein.
Mache ihn auch öfter mal bei beiden waffenlos, seit ich seine Bedeutung für meine Messerverteidigungschancen kenne.
Also übe ich logischerweise, was ich von da alles machen kann... und muss!

Ich sparre übrigens mit allen Neulingen/bzw. immmer zu Beginn von Messerverteidigungstrainings erstmal Messer gegen Messer und Messer gegen waffenlos. Bevor ich ihnen irgendwelche Konzepte (in ihrer Begrenztheit...) vorstelle, hab ich die an ihnen/ mit ihnen schon ausprobiert.

Das schützt vor Fabulieren.
Und versorgt mich mit unverdorbenen Angreifern.
Wüsste nicht, warum man einen Messerworkshop anders beginnen (und beenden) sollte.
Ausser, man muss davon leben - das muss ich ja nicht.

georgi
08-04-2014, 19:17
Sehe ich nicht so.
Es gibt einfach Positionen, die anzustreben Sinn macht. Das gilt für den Clinch wie für den Bodenkampf.

Es gibt sicher Vorlieben und man kann versuchen bestimmte Positionen anzustreben, ob sie gelingen ist allerdings von vielen Faktoren abhängig.
Du hast selbst schon einige Unwägbarkeiten benannt, Vorraussetzung ist das Auslage, Distanz, Angriffsrichtung, -höhe, -winkel, -intensität etc. die womöglich dem entsprechen, was meiner angestrebten Verteidigungshandlung entgegenkommt, oder eben nicht.
Es wird oftmals gesagt der Angreifer kommt so oder so, oder die Meisten greifen so an.
Was also wenn dem nicht so ist?
Ist meine angestrebte Verteidigungshandlung flexibel genug um auf derartige Veränderungen zu reagieren?
Gibt es variable Alternativen?

Das hatte ich damit gemeint.
Zudem ist es durchaus möglich mit Hebeln zu arbeiten, vorausgesetzt die Faktoren lassen das zu oder begünstigen diese Verteidigungshandlung, generell anstreben sollte ich diese Lösung nicht.

gion toji
09-04-2014, 09:11
Otsotiros: danke für die Antwort

Otsotiros
09-04-2014, 10:10
Gerne!

Ousi
09-04-2014, 18:11
....mit dem Rücken zum Gegner. .....
:ups:

@topic: Bei dem von mir besuchten Seminar gings ebenfalls je nach eigenem Gusto rund oder nicht. Es ging darum mal zu sehen und zu üben was sein System unter anderem beinhaltet und nicht darum das auszustesten (kann ja jeder für sich selbst).
Wir haben die Drills anschliessend unter uns und mit Druck wiederholt.
Fazit: Der Block fühlt sich für mich gut an und gelingt mir gut, das schnelle greifen ist für mich das Schwere an der Sache.

Gürteltier
10-04-2014, 16:19
:ups:

@topic: Bei dem von mir besuchten Seminar gings ebenfalls je nach eigenem Gusto rund oder nicht. Es ging darum mal zu sehen und zu üben was sein System unter anderem beinhaltet und nicht darum das auszustesten (kann ja jeder für sich selbst).
Wir haben die Drills anschliessend unter uns und mit Druck wiederholt.
Fazit: Der Block fühlt sich für mich gut an und gelingt mir gut, das schnelle greifen ist für mich das Schwere an der Sache.

Ja, ja mit dem Rücken zum Gegner - da schlägt unser KK-Klischee Sensor Alarm. Weiß ich.
Mein persönlicher schrillt, wenn Leute sich immer auf die heißbegehrte Aussenseite zaubern.

Ist zwar höflich, erst zu hause auszuprobieren.
Aber beim Messer hört für mich die Höflichkeit auf.
Das es erst mit Übung so richtig klappt, wird ja wohl jeder höfliche Mensch eh wissen.
Aber wenn von Anfang an kein Land in Sicht ist... na , war bei euch auf dem LG ja offenbar nicht der Fall.

Bei mir war es vor Jahren Dan Anderson, der am Anfang seines Sparringslehrganges als erster Dozent fragte : " Who wants to spar with me ? "
Und uns am Ende dann alle ran nahm.
So das wir seine Inhalte sofort prüfen konnten und mussten.

Und der wollte uns nicht zeigen, wie wir unser Leben retten sollen, sondern bloß, wie wir Spaß haben.
Die Amis machen das halt viel öfter.
Und klar will ich den Abwehrlehrer selber frei angreifen und von ihm angegriffen werden.
Bin aber schüchtern. Das muss er schon selber anbieten.

Einen Drill unter Druck wiederholen ist - einen Drill wiederholen ? Die Methode gegen den freien Angriff probieren m.E. was anderes.

Ousi
11-04-2014, 11:15
Also mit Drill unter Druck meinte ich folgendes, sämtliche Angriffe welche mit diesem Drill abgewehrt werden können sind erlaubt, 2. Hand auch ;)

Und ja ich bin generell kein Freund von Rücken zudrehen, während 2. Hand und beide Füsse frei sind (?). Aber ich gehe davon aus, dass du weisst was du machst, also war mein Smiley doch etwas unangebracht.

Der Drill von Janich benötigt nicht die Aussenseite, man kann während des ganzen Drills Schläge aufn Kopf bekommen (von der 2. Hand), deshalb ist Geschwindigkeit so wichtig.

Gürteltier
13-04-2014, 12:46
Der Drill von Janich benötigt nicht die Aussenseite, man kann während des ganzen Drills Schläge aufn Kopf bekommen (von der 2. Hand), deshalb ist Geschwindigkeit so wichtig.

Na, dann geh ich bei Gelegenheit auch mal auf seinen LG.

Bubatz
18-04-2014, 10:30
Ich muss meine Aussage von der ersten Seite zurücknehmen. Habe gestern mit jemandem im freien Training die gezeigte Technik etwa eine halbe Stunde lang mit Variationen geübt und sie klappt zumindest viel besser als man beim bloßen Zugucken meint. Diesen "Hook" gegen das Zurückziehen (welchen ich für die Schwachstelle hielt) braucht's noch nicht mal wirklich. Wenn der Uke das Messer nach dem Block schnell zurückzieht, geht man in der Bewegung mit und Uke bringt sich durch das Zurückziehen quasi von selbst noch in den Kreuzfesselgriff rein. Das Ganze funktioniert (mit leichten Adjustierungen) vom Prinzip her zudem nicht nur mit direkten geraden Stichen nach vorn, sondern auch mit solchen, die eher von außen nach innen bzw. von unten nach oben geführt werden.

Mein Respekt vor Michael Janich ist durch diese Trainingserfahrung immens gestiegen - würde jetzt auch einen Lehrgang von dem Mann besuchen.

Otsotiros
18-04-2014, 10:57
@Bubatz:
Respekt! Find ich toll, dass du "Manns genug" bist deine Meinung vom Anfang,
nach eigener Validierung, zu revidieren und dies hier auch noch öffentlich zu machen! Dazu ist sicher nicht jedermann fähig...
Du leidest sicher nicht am "Scheuklappensyndrom"! ;-)

Ich kenne nicht viele Instruktoren, deren Konzepte ähnlich gründlich durchdacht sind wie die von MJ. Freut mich, dass es tatsächlich noch offene Leute gibt, die dies auch erkennen können und wollen!

Du bist auf unseren zukünftigen Seminaren mit Mike (falls sie denn zustande kommen...) herzlich willkommen und bekommst sicher einen Platz!

Gürteltier
04-05-2014, 21:51
Ich muss meine Aussage von der ersten Seite zurücknehmen. Habe gestern mit jemandem im freien Training die gezeigte Technik etwa eine halbe Stunde lang mit Variationen geübt und sie klappt zumindest viel besser als man beim bloßen Zugucken meint. Diesen "Hook" gegen das Zurückziehen (welchen ich für die Schwachstelle hielt) braucht's noch nicht mal wirklich. Wenn der Uke das Messer nach dem Block schnell zurückzieht, geht man in der Bewegung mit und Uke bringt sich durch das Zurückziehen quasi von selbst noch in den Kreuzfesselgriff rein. Das Ganze funktioniert (mit leichten Adjustierungen) vom Prinzip her zudem nicht nur mit direkten geraden Stichen nach vorn, sondern auch mit solchen, die eher von außen nach innen bzw. von unten nach oben geführt werden.

Mein Respekt vor Michael Janich ist durch diese Trainingserfahrung immens gestiegen - würde jetzt auch einen Lehrgang von dem Mann besuchen.

Hm, dann sind wir im Sparring als Angreifer viel besser.
Nach dem Lesen Deines Posts konnte ich auch nicht wiederstehen.
Entweder gab's nen Vorhandbizepschnitt am linken Arm beim Rauswinden nach oben und dann zeihen nach unten - ist immer die Crux bei diesen Ude-Gatme mäßigen Aufdrehungen. Der einklappende, den Schnitt suchende Arm. Oder es gab viel den Handwechsel beim Näherkommen,wenn der Arm halbwegs behalten werden konnte.
Das Näherkommen musste der Angreifer allerdings als Reaktion beide Male machen, wenn die Spannung meiner Arme aufeinander zu gut war.
Dafür musste ich sie aber erst mal schön gestreckt haben.
Und ein kräftigerer Partner hat mich dann mehrmals am linken Arm durchbrochen.
Kreuzfesselgiffansatz nur bei dummyhaftem, gefühllosen Zurückziehen.

Das erste, was sich aber aufbaut, ist sein Wille, das Messer zu behalten. Das versucht man immer mit dem Anpassen des ganzen Körpers.

Was nicht geht, ist ihn nach vorne zu beugen mit dem Hebelansatz. Das ist die grösste Lücke m.E..
Dann seine 2. Hand, die sich sofort einmischt - eher greifend, denn schlagend.

Aber ja, es gibt Dümmeres. Und ich bin auch neugierig auf einen LG.