Sikaran

[Blind Kanshi]

Eigentlich dachte ich dass Sikaran ein eigenständiger stil ist, den man auch als Filipino Kickboxen bezeichnet. eine art mischung aus den fusstechniken des savate, den schlägen des westlichen boxens und den knie/ellbogen techniken des Muay Thai.

mir ist aber öfters die verbindung Kali-Sikaran untergekommen - kann mir darunter nichts vorstellen. kann mir bitte jemand genauere infos oder eine source dazu geben?
weiterhin hab ich folgende fragen dazu:
gibt es ein prüfungssystem?
gibt es wettkämpfe und wie sind die regeln?
gibt es lowkicks?
ist es eine vollkontaktsportart bis zum K.O.?
hat jemand erfahrungen damit?
wie würdet ihr es im vergleich zu muay thai, sanda oder meinetwegen "normalen" kickboxen sehen?

hat es einen wert in der SV?

danke schonmal.

[jörg]

Hi,

Infos findest Du hier

www.ikaef.com

oder hier

www.kalisikaran.com

Gruß Jörg

[Blind Kanshi]

danke für deine antwort :)

auf diesen seiten war ich schonmal, aber die geben kaum was her. den unterschied zwischen sikaran, kali und kali-sikaran kann ich mir noch immer nicht erklären. über spektrum der techniken wird auch nichts gesagt... nur halt dass es mit stock/messer/doppelstock aber auch ohne waffen geht (kali halt).

[Gonnosuke]

Ich poste jetzt einfach mal einen Abschnitt aus dem Buch "Von Kali zu Eskrima" zu dem Thema. viellleicht hilft es ja:
Der Legende nach entstand Sikaran im Dschungel Luzons. Wie in vielen Mythen und Sagen steckt auch hier ein Fünkchen Wahrheit, selbst wenn der Ursprung der Kampfkunst nicht auf Luzon allein zu suchen ist. Wie in oberen Kapiteln bereits besprochen, pflegten die negroiden und altmalaiischen Ureinwohner des phillipinischen Archipels waffenlose Kämpfe, die mit Händen, Füßen und mit Einsatz des gesamten Körpers praktiziert wurden. Viele dieser Bewegungsformen blieben bis heute unverändert und sind nicht mit den populärsten Stilen und Systemen verwandt. Im Gegenteil. Sie übten technisch auf ihre gegenwärtigen Nachfahren großen Einfluss aus. Wenn wir also von Sikaran sprechen, meinen wir die moderne Art der Kunst und insbesondere das System, das von Cipriano Geronimo in den frühen 20er Jahren auf Luzon geschaffen wurde. Ihm zugrunde lagen zum einen die überlieferten, ursprüunglichen Techniken einiger einheimischer, ethnischer Minderheiten, zum anderen die eher unterhaltsamen Trittkunst-Auseinandersetzungen der Bauern seiner Heimat, die, zum Zeitvertreib, während der arbeitsfreien Trockenheit zwischen zwei Kontrahenten oder Mannschaften ausgetragen wurden.
Cipriano Geronimo entwickelte eine Reihe von sehr effektiven Tritten, die er unter dem panghile, wörtlich "vergiften", zusammenfaßte. Sie ermöglichen es, richtig angewandt, einen Gegner kampfunfähig zu machen. Zu ihnen gehört auch der biakid, der in anderen Sikaranvarianten biachi genannt wird. Die Technik dieses Trittes ermöglicht es, einem Gegner in den Rücken zu treten, obwohl man ihm Auge in Auge gegenübersteht.
Unterschieden wird Sikaran der Selbstverteidigung, als Kampfkunst, und Sikaran des sportlichen Wettbewerbs, als Kampfsport. Obgleich in den phillipinischen Kampfkünsten grundsätzlich hohe Tritte vermieden werden, die Taille als Obergrenze gilt, ähnelt ds sportlich betrieben Sikaran äußerlich dem Kickboxen. Im Wettkampf sind daher hohe und gedrehte Tritte erlaubt und zu sehen.
Es versteht sich von selbst, daß eine Kampfkunst neben seinen Fußtechniken über ein reiches Repertoire an Blöcken, Ausweichmanövern, Kniestößen und Schlägen verfügt. Zwar bevorzugt Sikaran, wie der Name schon impliziert, die weite Distanz zum Opponenten, doch gestaltet sich das System auch in der nahen Reichweite als sehr effizient. Auch hier wird eine Trennlinie zwischen Selbstschutz und Sport gezogen. Die fließenden Abwehrbewegungen in der Verteidigung weichen dem Boxen ähnlichen Techniken im sportlichem Wettkampf.

Ich hoffe das konnte ein wenig helfen.

[bobi]

hallo
hab ne lektion bei jeff espinous besucht am fma-festival 2004.
soweit ich das mitbekommen habe ist kali-sikaran eine wortkombination
von eben diesem "verband" dem espinous vorsteht. in diesem hat es
einerseits phillipinische techniken gemischt mit anderen....(kickboxen,
boxen, thai und mehr)
falls du dir jetzt überlegst ob kali-sikaran eine bezeichnung für eine
kampfkunstart ist wie sikaran oder panatukan -ich glaube sie ist es nicht.

die gezeigten techniken waren alle waffenlos und sehr technisch -ein
bisschen zu vergleichen mit gewissen jkd anwendungen (damit du dir ein
bild machen kannst). ich tue espinous wohl nicht unrecht wen ich sage
das er neben seinen kämpferisch/technischen fähigkeiten auch ein
sehr guter unterhalter ist -es war einer der spassigsten lektionen
am festival :-)))))).

meiner meinung nach hast du recht viel infos auf den angegebenen pages.

und sonst kontakte die jungs doch einfach -die sind nicht scheu.
mfg

[Blind Kanshi]

die sind net scheu, aber haben wohl besseres zu tun als auf die anfrage von typen wie mir zu antworten :rolleyes: :p ;)

[Thomas]

ich tue espinous wohl nicht unrecht wen ich sage
das er neben seinen kämpferisch/technischen fähigkeiten auch ein
sehr guter unterhalter ist -es war einer der spassigsten lektionen
am festival :-)))))).

"If you are hitting this guy with your knees to the head ten times, it ain't self defence, guys! Ok, you can do it once. Then you can do it for a second time, because it was fun. And ok, then you can do it a third time, because it was so much fun at the second time."

[slow]

Hab ich das grad richtig verstanden: 3 mal das Knie ins Gesicht des Gegners rangiert noch unter "Fun"?

Ist das so wie "Schlitz ihm den Bauch auf und zeige ihm seine Gedärme, damit er über die lustigen Farben auch lachen kann"????