PDA

Vollständige Version anzeigen : Kampfsport neben Studium und Beruf?



DerMartin
26-04-2014, 02:31
Hallo zusammen!

Ich bin 28 und mache seit ein paar Jahren Taekwondo. Da ich aber immer wieder für sehr lange Zeit das Training abgebrochen habe und deshalb immer wieder quasi von vorne beginnen musste, bin ich immer noch Anfänger (gelber Gürtel).

"Grund" für diese Unterbrechungen war bei mir immer ein vermeintlicher Zeitmangel wegen Prüfungen (bin Student).

Jedes Mal nehme ich mir vor, das Training endlich durchzuziehen, und zwar richtig, also bis zum schwarzen Gürtel.

Doch was mich demotiviert ist der Gedanke, dass ich immer weniger Zeit haben werden, vor allem später, wenn ich im Berufsleben stehe.

Ich frage mich, ob es dann überhaupt Sinn macht. Denn um ehrlich zu sein, mache ich das nicht zum Selbstzweck, also nicht unbedingt weil es mir so viel Spaß macht, sondern vor allem auch fürs Ego und um mich - wenn es denn nicht anders geht - im Notfall auch effektiv zu wehren und körperlich zu behaupten. Doch selbst wenn ich es bis zum schwarzen Gürtel (oder vielleicht noch weiter?) schaffen sollte, was bringt mir das dann, wenn ich aus beruflichen Gründen irgendwann früher oder später wieder damit aufhören müsste? Ich hätte zwar den schwarzen Gürtel, aber das wäre dann - wie unser Trainer mal gesagt hat - nur "heiße Luft".

Meine Frage an euch erfahrene Kampfsportler: Bringt es was, damit weiterzumachen, auch wenn man später mal möglicherweise keine Zeit mehr haben wird, diesen Sport zu betreiben? Ist es nicht so, dass die erlernten Fähigkeiten und Techniken irgendwann so in "Fleisch und Blut" übergehen, dass man - auch wenn man den Sport nicht mehr aktiv betreibt - sich trotzdem z.B. wenn man angegriffen wird, immer noch effektiv verteidigen kann?

Vielleicht gibt es hier im Forum auch Leute, die Erfahrung mit Krav Maga haben? Von diesem Verteidigungssystem habe ich nämlich gehört, dass es so ziemlich für jedermann (und jede Frau) geeignet sein soll, da man dafür wohl nicht ständig super krass durchtrainiert sein muss. Aber die Techniken muss man dort wahrscheinlich auch nach Jahren immer regelmäßig wiederholen, um nicht rauszukommen.

Wäre für eure Antworten sehr dankbar.

Grüße :)

loki93
26-04-2014, 07:45
Ich frage mich, ob es dann überhaupt Sinn macht. Denn um ehrlich zu sein, mache ich das nicht zum Selbstzweck, also nicht unbedingt weil es mir so viel Spaß macht, sondern vor allem auch fürs Ego und um mich - wenn es denn nicht anders geht - im Notfall auch effektiv zu wehren und körperlich zu behaupten.

Wenn du wirklich effiziente SV-Techniken erlernen willst, wird Taekwondo ohnehin nicht der richtige Kampfsport für dich sein. Hohe kicks, Bruchtestes und Formenlauf machen eben nur sehr bedingt SV-fähig.


Vielleicht gibt es hier im Forum auch Leute, die Erfahrung mit Krav Maga haben? Von diesem Verteidigungssystem habe ich nämlich gehört, dass es so ziemlich für jedermann (und jede Frau) geeignet sein soll, da man dafür wohl nicht ständig super krass durchtrainiert sein muss. Aber die Techniken muss man dort wahrscheinlich auch nach Jahren immer regelmäßig wiederholen, um nicht rauszukommen.

Krav Maga ist definitiv ein sehr gutes System für die SV, aber auch hier wirst du um ein Minimum an Trainingsaufwand nicht herum kommen. Wenn du wirklich keine Zeit hast, aber unbedingt in die Richtung gehen möchtest, solltest du dich mal nach Krav Maga Seminaren umsehen. Sind dann einmalige Geschichten, bei denen dir Techniken und Prinzipien für die SV vermittelt
werden und man kann das ganze ab un an daheim wiederholen. Ein bisschen Boxsacktraining hat auch noch Niemandem geschadet ;)

Generell finde ich aber, dass wenn man einen KS/KK wirklich machen möchte, Möglichkeiten findet das auch zu tun. 2x Training die Woche sind eigentlich auch mit Studium/Beruf möglich. Man kann auch einiges in Eigenregie daheim machen... man muss nur richtig wollen.

washi-te
26-04-2014, 08:06
Von diesem Verteidigungssystem habe ich nämlich gehört, dass es so ziemlich für jedermann (und jede Frau) geeignet sein soll, da man dafür wohl nicht ständig super krass durchtrainiert sein muss.

Grüße :)

Ich hab auch schon mal davon gehört. von dem Thema. Irgendwie... :D

.. jaja, Krav Maga ist gut .. .. da kannste im Prinzip, wennde ein paar Wochen geübt hat, dein Leben lang davon zehren... :cool:

icken
26-04-2014, 08:31
Hallo zusammen!


Doch was mich demotiviert ist der Gedanke, dass ich immer weniger Zeit haben werden, vor allem später, wenn ich im Berufsleben stehe.

Wäre für eure Antworten sehr dankbar.

Grüße :)

Meinst du, alle KKler auf der Welt sind arbeitslos oder Schüler?
Geh doch mal in ein Fitnesscenter oder in irgendeinen Sportverein und frage nach, ob dort jemand neben dem Sport noch irgendwas macht.
Du wirst nicht einen finden der Arbeiten geht. :rolleyes:

Vielleicht mal die Prioritäten anders setzen?
Sitzt du vor der Glotze oder dem Rechner und vertrödelst dort Zeit, lange schlafen oder Partys?

edit. Sind schon wieder irgendwo Ferien?

washi-te
26-04-2014, 08:44
edit. Sind schon wieder irgendwo Ferien?

Manche haben immer Ferien.

Tarogh
26-04-2014, 11:22
@ TE

Ich kenn genug die min 2x die Woche zum Training kommen und nebenbei studieren. Du siehst es geht, wenn man nur will, denn das ist der entscheidende Punkt.

Auf Deutsch gesagt, beweg Dein Hinterteil oder lass es.

Gruss Tarogh

felicidy
26-04-2014, 13:46
@TE ich habe auch mal so gedacht und gelebt wie du. Für Prüfungen alles andere nachgeordnet und auch zum Berufseinstieg Vollgas gegeben. Studium und Beruf können aber ein Fass ohne Boden sein; man brennt schnell aus. Gerade Sport hilft dir deinen Tag und deine Arbeitsbelastung gut zu strukturieren und hilfreiche Grenzen zu setzen. Bis 18 Uhr Büro/Schreibtisch und dann ist halt Sport dran. Fertig, zufrieden und gesund :)
Und über "Effizienz" und SV im KK/KS würde ich überhaupt nicht nachdenken, denn das ist auch nur heiße Luft. Effizienz merkst du nur an dir selbst. Wenn du studierst wirst du auch ein bisschen was im Kopf haben und nicht blind in jede Bedrohunglage reinrennen.

Syron
26-04-2014, 14:04
Okay, ich bin mal einer von denen, die jetzt die "böse" Antwort geben, die man wahrscheinlich nicht hören mag :o

Wenn du die Sache eh nur fürs Ego und nen schönen schwarzen Gürtel machst, sind das die falschen Gründe.
Und reichen in deinem Fall offensichtlich eh nicht aus, um vernüftig zu motivieren, regelmäßig hinzugehen.

Ich rate mal ins Blaue und behaupte die fehlende Regelmäßigkeit am Training teilzunehmen liegt am mangelnden Spaß an der Sache (du sagtest ja selbst: Ego und schwarzer Gürtel sind die einzigen Gründe).
Wenn man an etwas keinen Spaß hat, zieht man es nicht ordentlich durch.
(Woraus sich wiederum ergibt, dass es mehr als unwahrscheinlich ist, dass man überhaupt bis zu schwarzen Gurt kommt. Der dann am Ende so oder so eh nichts aussagt).

Nebenbei: Die Techniken wirst du in jedem KS/jeder KK wiederholen müssen, sonst gehen sie irgendwann flöten.
Platt gesagt: Bloß weil du einmal bis zum Kopf treten konntest oder einen Hebel setzen konntest, wirst du es in zehn Jahren nicht mehr (ordentlich) können, wenn du in der Zwischenzeit nicht daran gearbeitest hast.

Ich würde mir an deiner Stelle lieber ein Hobby suchen, dass du seinerselbst machst, weil du Spaß dran hast.
Nicht etwas machen, bei dem einer der Hauptgründe "Ego streicheln" ist.
Vor allem, wenn du jetzt schon besorgt um deine Freizeit bist.
Wie soll das denn sonst aussehen? "Oh, ich habe so wenig Zeit, die vertrödel ich dann lieber mit etwas, an dem ich keinen Spaß habe!"
(Klar, wieder übersptitzt, aber ich denke, mein Punkt ist ersichtlich :D )

Willi von der Heide
26-04-2014, 16:59
Noch eine Anmerkung von mir:

Und auch beim Krav Maga, wirst du mindestens 1 Jahr lang zweimal die Woche trainieren müssen um überhaupt auf ein gewisses Niveau zu kommen.
Nur ab und an zum Training bringen auch dort fast nichts.

Franz
27-04-2014, 08:51
Suche dir ein Hobby, dass dir Spaß macht dann findest du auch die Zeit.

AndyLee
27-04-2014, 09:28
Okay, ich bin mal einer von denen, die jetzt die "böse" Antwort geben, die man wahrscheinlich nicht hören mag...jow, dass bin ich auch ;)

Krav Magar ist eine beliebte Antwort, wohl aus Gründen von Marketing und - vor allem - Nicht-Wissen, dass es noch wesentlich effektivere Systeme gibt, die vor allem auch im Bereich Messer/Waffen einen wesentlich größeren Erfahrungswert haben. Die betreffenden Ratgeber kennen wohl auch nur ein max. zwei Systeme... von über 100 (!)

Tatsache ist, dass dir als Student immer und zu jeder Zeit jedes Angebot offen steht. Meine Empfehlung: Ohne Panik, ohne Stress, ohne Druck einfach mal ein paar Angebote in deiner Umgebung sichten, die drei für dich interessantesten heraussuchen, Kontakt aufnehmen, Probetraining absolvieren. Kannst dich ja hieran (http://www.sai-fon.de/index.php/themen/welche-kampfkunst/vorwort) orientieren.

Vor allem: Trainiere so, wie es für dich passt und wie es dir Spaß macht. Auch wenn du zunächst nur sporadisch trainierst, wäre das für dich doch okay? Du wirst nicht dein Leben lang studieren... also entschleunige mal deine Gedanken und dich.... so wie du, trainieren ganz viele... du bist nicht der einzige Stundent. Manche schwimmen, manche turnen, manche spielen Fußball... überall klappt das, warum nicht auch in der Kampfkunst oder im Kampfsport?

amasbaal
28-04-2014, 18:59
ich hab das immer "langfristig" gesehen.
es gab jahre, in denen 4-6 mal training die woche möglich war und jahre in denen GAR NICHTS lief. nach mehrjähriger pause, hab ich vor 8 (oder waren es 9?) jahren wieder losgelegt. vieles lief "wie von alleine", manches brauchte ein paar wochen. am längsten hat es gedauert, die physis wieder in zumindest altersgerechten schwung zu bringen (kraft, kondition...). vor der langen pause hatte ich aber auch schon ca 12 jahre training. entscheidend scheint zu sein: die ersten paar jahre regelmäßig dran bleiben, dann kann man sich auch mal "aussetzer" leisten. im moment kann ich wg. arbeit fast gar nicht trainieren und gebe nur ein wenig unterricht. ich bin mir sicher, dass, sollte sich das (HOFFENTLICH BALD!) wieder ändern, ich noch genug "drauf" hab, um nicht negativ aufzufallen ;)


Systeme gibt, die vor allem auch im Bereich Messer/Waffen einen wesentlich größeren Erfahrungswert haben. Die betreffenden Ratgeber kennen wohl auch nur ein max. zwei Systeme... von über 100 (!)
:halbyeaha

Willi von der Heide
28-04-2014, 21:22
Krav Magar ist eine beliebte Antwort, wohl aus Gründen von Marketing und - vor allem - Nicht-Wissen, dass es noch wesentlich effektivere Systeme gibt

:ups: Psst ... Du verrätst ja alle unsere Geheimnisse ...


, die vor allem auch im Bereich Messer/Waffen einen wesentlich größeren Erfahrungswert haben.

Und die es manchmal sogar vor der eigenen Haustür gibt ... und sich noch dazu erdreisten gar nicht aus Asien zu kommen :ups: ! Ungeheuerlich ! :D;)