ErSunWukong
03-05-2014, 14:11
Windpferd (broschiert, 7. überarbeitete Auflage, 2006)
ISBN 978-3-89385-461-4
316 Seiten
„Qi Gong – Der fliegende Kranich“ gilt auf dem deutschen Sachbuchmarkt zum Thema neben den Werken zum Qigong Yangsheng als eines der Standardwerke zur therapeutisch-vorsorgenden Körperarbeit chinesischer Prägung. Das Fliegende Kranich-Qi-Gong – Hé Xian Zhuan wurde im Jahr 1980 von Zhao Jin Xiang und dem Arzt Pang He Ming aus verschiede-nen Qi-Gong- und Taiji-Elementen entwickelt, nachdem sich Zhao Jin Xiang nach einer lan-gen Auseinandersetzung mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung im Zuge seiner Arbeit selbst medizinisch ausgebildet hatte. In den letzten 28 Jahren sollen etwa 15 Millionen Men-schen weltweit Hé Xian Zhuan erlernt haben
Die beiden Autorinnen haben dieses Qi-Gong in Hongkong und China erlernt und haben durch intensive Arbeit damit auch eine Lehrerlaubnis erhalten um den fliegenden Kranich auch außerhalb von China bekannt zu machen. 1989 brachten sie dann gemeinsam die erste Fassung dieses Buches heraus, zu dem hier nun die neueste überarbeitete und erweiterte Auf-lage vorliegt. Wie die Autorinnen und die Herausgeber möchte auch der Rezensent an dieser Stelle noch einmal darauf hinweisen, dass medizinisch wirksame Formen der Bewegung wie Qigong niemals aus einem Buch gelernt werden können und der Versuch dies zu tun sogar zu gesundheitlichen Schädigungen führen kann.
Nach einer Reihe von Vorworten gibt es im ersten Teil des Buches erst einmal durch Petra Hinterthür eine übersichtliche Einführung in Geschichte und Theorie des Qigong, in deren Verlauf auch auf die Meridiane, das Yin-Yang-Prinzip und die fünf Elemente eingegangen wird. Diese Einführung ist sehr anschaulich gehalten und wird auch bisher absoluten Laien zu diesen Themenbereichen gerecht. Und diejenigen, die damit bereits vertraut sind, wissen, dass die Themen aufgrund ihrer Komplexität immer wieder umgewälzt werden müssen. Die Dar-stellung der Qi-Theorie zum Qi-Lebenszyklus ist eine Variante der Erklärung, der man nicht unbedingt folgen muss, aber die allgemeinen Betrachtungen zum Qi, Jing und Shen sind in der vorliegenden Form auf jeden Fall hilfreich.
Der zweite Teil des Buches ist dann der eigentlichen Praxis gewidmet, wobei neben allgemei-nen „Sicherheitshinweisen“ auch die Vorbereitung der Übungen dargestellt wird. Hier haben beide Autorinnen dran gearbeitet, was sich zum Teil an bestimmten sprachlichen Momenten festmachen lässt. Die fünf Elemente der Form werden dann Bild für Bild erklärt, wobei am Ende jeder Bilddarstellung die Wirkungsprinzipien genauer erläutert werden mit Bezug auf die Meridianverknüpfungen. Abgeschlossen wird jedes Element durch eine Fotoserie, bei der interessanterweise innerhalb der Serie die abgebildete Person oft wechselt. Die sechste – oder auch offene – form wird in einem eigenen Kapitel dargestellt und es wird auch sehr deutlich auf die Gefahren hingewiesen, die bei einer unsachgemäßen und unüberwachten Arbeit mit dieser Form auftreten können – und nachweislich auch schon aufgetreten sind. Passender-weise weist das folgende Kapitel dann auf Kontraindikationen zur Verwendung der Form hin. Neben dem Atmen wird dann noch eine Art „kleine Hausapotheke“ von Übungsformen bei akuten Gesundheitsproblemen vorgestellt.
Im dritten Teil des Buches geht Astrid Schillings dann auf die inneren und äußeren Aspekte des Qigongs ein und bezieht auch Meditation und andere Übungsformen mit ein. Dieser Be-reich mag einem Laien relativ esoterisch erscheinen, auch weil hier des Öfteren religiöse Be-züge vorliegen. Außerdem irritiert an diesem Teil ein wenig die Neigung der Autorin, not-wendige Artikel auszulassen und zum Teil unfertiger Sätze stehen zu lassen. Dies tut zwar der Qualität der Ausführungen inhaltlich keinen Abbruch, ist aber beim Lesen schon irritierend. Das letzte Kapitel stellt dann die für das Hé Xian Zhuan wichtigen Figuren und ihre Hinter-gründe im Bezug auf das Thema vor. Außerdem finden sich hier dann die Endnoten und eini-ge weiterführende Literaturhinweise.
Bis auf diese sprachlichen Momente ist dieses Buch wirklich ein grundlegender Titel zum Qigong und sollte von jedem Praktizierenden einmal wahrgenommen werden, da sich viele dinge, die hier angesprochen werden mit Gewinn auch auf andere Formen anwenden lassen. Speziell die direkten Bezüge der Meridiane zu den einzelnen Bildern und die verknüpfende Darstellung der Energiearbeit zu Beginn des dritten Teils sind sehr erhellend für die allgemeine Qigong-Praxis.
K.-G. Beck-Ewerhardy
ISBN 978-3-89385-461-4
316 Seiten
„Qi Gong – Der fliegende Kranich“ gilt auf dem deutschen Sachbuchmarkt zum Thema neben den Werken zum Qigong Yangsheng als eines der Standardwerke zur therapeutisch-vorsorgenden Körperarbeit chinesischer Prägung. Das Fliegende Kranich-Qi-Gong – Hé Xian Zhuan wurde im Jahr 1980 von Zhao Jin Xiang und dem Arzt Pang He Ming aus verschiede-nen Qi-Gong- und Taiji-Elementen entwickelt, nachdem sich Zhao Jin Xiang nach einer lan-gen Auseinandersetzung mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung im Zuge seiner Arbeit selbst medizinisch ausgebildet hatte. In den letzten 28 Jahren sollen etwa 15 Millionen Men-schen weltweit Hé Xian Zhuan erlernt haben
Die beiden Autorinnen haben dieses Qi-Gong in Hongkong und China erlernt und haben durch intensive Arbeit damit auch eine Lehrerlaubnis erhalten um den fliegenden Kranich auch außerhalb von China bekannt zu machen. 1989 brachten sie dann gemeinsam die erste Fassung dieses Buches heraus, zu dem hier nun die neueste überarbeitete und erweiterte Auf-lage vorliegt. Wie die Autorinnen und die Herausgeber möchte auch der Rezensent an dieser Stelle noch einmal darauf hinweisen, dass medizinisch wirksame Formen der Bewegung wie Qigong niemals aus einem Buch gelernt werden können und der Versuch dies zu tun sogar zu gesundheitlichen Schädigungen führen kann.
Nach einer Reihe von Vorworten gibt es im ersten Teil des Buches erst einmal durch Petra Hinterthür eine übersichtliche Einführung in Geschichte und Theorie des Qigong, in deren Verlauf auch auf die Meridiane, das Yin-Yang-Prinzip und die fünf Elemente eingegangen wird. Diese Einführung ist sehr anschaulich gehalten und wird auch bisher absoluten Laien zu diesen Themenbereichen gerecht. Und diejenigen, die damit bereits vertraut sind, wissen, dass die Themen aufgrund ihrer Komplexität immer wieder umgewälzt werden müssen. Die Dar-stellung der Qi-Theorie zum Qi-Lebenszyklus ist eine Variante der Erklärung, der man nicht unbedingt folgen muss, aber die allgemeinen Betrachtungen zum Qi, Jing und Shen sind in der vorliegenden Form auf jeden Fall hilfreich.
Der zweite Teil des Buches ist dann der eigentlichen Praxis gewidmet, wobei neben allgemei-nen „Sicherheitshinweisen“ auch die Vorbereitung der Übungen dargestellt wird. Hier haben beide Autorinnen dran gearbeitet, was sich zum Teil an bestimmten sprachlichen Momenten festmachen lässt. Die fünf Elemente der Form werden dann Bild für Bild erklärt, wobei am Ende jeder Bilddarstellung die Wirkungsprinzipien genauer erläutert werden mit Bezug auf die Meridianverknüpfungen. Abgeschlossen wird jedes Element durch eine Fotoserie, bei der interessanterweise innerhalb der Serie die abgebildete Person oft wechselt. Die sechste – oder auch offene – form wird in einem eigenen Kapitel dargestellt und es wird auch sehr deutlich auf die Gefahren hingewiesen, die bei einer unsachgemäßen und unüberwachten Arbeit mit dieser Form auftreten können – und nachweislich auch schon aufgetreten sind. Passender-weise weist das folgende Kapitel dann auf Kontraindikationen zur Verwendung der Form hin. Neben dem Atmen wird dann noch eine Art „kleine Hausapotheke“ von Übungsformen bei akuten Gesundheitsproblemen vorgestellt.
Im dritten Teil des Buches geht Astrid Schillings dann auf die inneren und äußeren Aspekte des Qigongs ein und bezieht auch Meditation und andere Übungsformen mit ein. Dieser Be-reich mag einem Laien relativ esoterisch erscheinen, auch weil hier des Öfteren religiöse Be-züge vorliegen. Außerdem irritiert an diesem Teil ein wenig die Neigung der Autorin, not-wendige Artikel auszulassen und zum Teil unfertiger Sätze stehen zu lassen. Dies tut zwar der Qualität der Ausführungen inhaltlich keinen Abbruch, ist aber beim Lesen schon irritierend. Das letzte Kapitel stellt dann die für das Hé Xian Zhuan wichtigen Figuren und ihre Hinter-gründe im Bezug auf das Thema vor. Außerdem finden sich hier dann die Endnoten und eini-ge weiterführende Literaturhinweise.
Bis auf diese sprachlichen Momente ist dieses Buch wirklich ein grundlegender Titel zum Qigong und sollte von jedem Praktizierenden einmal wahrgenommen werden, da sich viele dinge, die hier angesprochen werden mit Gewinn auch auf andere Formen anwenden lassen. Speziell die direkten Bezüge der Meridiane zu den einzelnen Bildern und die verknüpfende Darstellung der Energiearbeit zu Beginn des dritten Teils sind sehr erhellend für die allgemeine Qigong-Praxis.
K.-G. Beck-Ewerhardy