ErSunWukong
03-05-2014, 14:12
BoD (broschiert/2006)
ISBN 978-3-8334-6089-0
91 Seiten
Qigong als eine Methode der Gesundheitspflege gibt es in sehr unterschiedlichen Ausdrucksformen und Ausprägungen, von denen einige von ihrer Herkunft her sehr stark an die daoistische Philosophie angelehnt sind, andere auf Grund ihrer Wirkungen einen so massiven Eingriff in den Körper und /oder das Denken darstellen können, dass man bereits beim Lernen sehr vorsichtig sein muss und auch bei medizinischer Anwendung immer einen erfahrenen Arzt dabei haben sollte. Insofern ist die Frage, ob Qigong so ohne Weiteres für Kinder geeignet ist schon durchaus gerechtfertigt. Das sehr verbreitete „Fliegender Kranich“-Qigong zum Beispiel kann für Erwachsene durchaus unangenehme Folgen haben und ist somit für Kinder extrem ungeeignet. Tatsächlich wird es in China nicht unbedingt von den Behörden so gerne gesehen, da es dort bereits einige Probleme gab.
„Duftqigong“ in China unter dem Namen Xian Gong bekannt ist eine der wenigen sowohl in China, wie auch in Teilen Europas durch die Gesundheitsbehörden allgemein anerkanntes medizinisch wirksames Qigong, das darüber hinaus nach momentanem Erkenntnisstand keine Nebenwirkungen haben soll. Deswegen ist es in China auch Teil der allgemeinen medizinischen Ausbildung und wird in einigen Städten ein- bis zweimal täglich von Lautsprechern an Laternen unter die Massen geschickt, die dieses Trainingsangebot oft auch enthusiastisch nutzen. Seine „Harmlosigkeit“ macht es auch für den Einsatz mit Kindern geeignet, weswegen die Autorin, die mit dieser Form bereits einige praktische Erfahrung hat hier vorgestellt wird.
Das Büchlein versteht sich als eine Anleitung für Eltern von Kindern mit Problemen der Skelettmuskulatur des Arm- und Schulterbereichs, mit Allergien, Asthma und anderen Störungen des Atemapparats. Diese Wirkungen sind in klinischen Studien nachgewiesen und einige andere therapeutische Aspekte sind beobachtet worden, aber noch nicht eindeutig wissenschaftlich belegt.
Nach einer – vielleicht ein wenig zu ausführlichen - Einführung in die Geschichte und Begrifflichkeit des Qigongs stellt Renate Sauer die Fortsetzung des Übungszyklus vor, dessen erste Einleitung sie mit „Der goldene Hahn steht auf einem Bein“ gegeben hat. Man kann dieses Buch aber problemlos ohne Kenntnis des anderen Werkes verwenden. Die hier aufgeführte Übungsfolge beschreibt die „Grundstufe“ des Xian Gong in einer für Eltern und Kinder vereinfachten Form. Dabei sind die 16 Bilder dieser Grundform für die Kinder mit einer kleinen Strophe eines durchgehenden Gedichtes verknüpft, so dass sie in die Lage versetzt werden, diese ziemlich selbstvergessen einzuüben. Zeichnungen der Tochter der Autorin und eine Darstellung der Übungen in Schriftform mit besonderen Tipps für die Eltern begleiten diese Darstellung und dürften es interessierten Eltern ziemlich leicht machen, diese Übungen mit den Kindern einzustudieren und regelmäßig zu wiederholen.
Auf die Darstellung der Grundstufe folgt eine geraffte Darstellung der „Mittelstufe“ des Xian Gong, bei der keine bildlichen Elemente verwendet werden. Immer wieder wird darauf hingewiesen, dass es spätestens bei der Beschäftigung mit dieser Stufe angeraten ist, einen Qigong-Lehrer zu finden um mögliches Fehllernen zu vermeiden. Außerdem gibt es auch noch einen Überblick über die üblichen – teils weniger kindgerechten _ Namen der Übungen und einen kleinen Literaturteil.
Das Buch ist ein wenig mit der heißen Feder geschrieben und so gibt es einige inhaltliche Redundanzen mehr, als ein Lehrwerk für Erwachsene normalerweise benötigt. Aber auf jeden Fall sind die Darstellungen eindeutig und man kann dadurch sicherlich gut einen Einstieg in die Form bekommen. Allerdings vermisse ich bei den Zeichnungen die Darstellung der Bewegungsrichtungen mit Pfeilen etc. oder einen Obenaufblick bei der zeichnerischen Umsetzung weitgreifender kreisförmiger Armbewegungen. Dies wäre in einer weiteren Ausgabe sicherlich eine nützliche Ergänzung.
Durch diese Darstellungsmängel und einige Lektoratsprobleme, sowie der zu ausführlichen Einführung kommt das Büchlein insgesamt ein wenig holprig daher. Nützlich und sicherlich lobenswert, aber auch noch verbesserungsfähig.
K.-G. Beck-Ewerhardy
ISBN 978-3-8334-6089-0
91 Seiten
Qigong als eine Methode der Gesundheitspflege gibt es in sehr unterschiedlichen Ausdrucksformen und Ausprägungen, von denen einige von ihrer Herkunft her sehr stark an die daoistische Philosophie angelehnt sind, andere auf Grund ihrer Wirkungen einen so massiven Eingriff in den Körper und /oder das Denken darstellen können, dass man bereits beim Lernen sehr vorsichtig sein muss und auch bei medizinischer Anwendung immer einen erfahrenen Arzt dabei haben sollte. Insofern ist die Frage, ob Qigong so ohne Weiteres für Kinder geeignet ist schon durchaus gerechtfertigt. Das sehr verbreitete „Fliegender Kranich“-Qigong zum Beispiel kann für Erwachsene durchaus unangenehme Folgen haben und ist somit für Kinder extrem ungeeignet. Tatsächlich wird es in China nicht unbedingt von den Behörden so gerne gesehen, da es dort bereits einige Probleme gab.
„Duftqigong“ in China unter dem Namen Xian Gong bekannt ist eine der wenigen sowohl in China, wie auch in Teilen Europas durch die Gesundheitsbehörden allgemein anerkanntes medizinisch wirksames Qigong, das darüber hinaus nach momentanem Erkenntnisstand keine Nebenwirkungen haben soll. Deswegen ist es in China auch Teil der allgemeinen medizinischen Ausbildung und wird in einigen Städten ein- bis zweimal täglich von Lautsprechern an Laternen unter die Massen geschickt, die dieses Trainingsangebot oft auch enthusiastisch nutzen. Seine „Harmlosigkeit“ macht es auch für den Einsatz mit Kindern geeignet, weswegen die Autorin, die mit dieser Form bereits einige praktische Erfahrung hat hier vorgestellt wird.
Das Büchlein versteht sich als eine Anleitung für Eltern von Kindern mit Problemen der Skelettmuskulatur des Arm- und Schulterbereichs, mit Allergien, Asthma und anderen Störungen des Atemapparats. Diese Wirkungen sind in klinischen Studien nachgewiesen und einige andere therapeutische Aspekte sind beobachtet worden, aber noch nicht eindeutig wissenschaftlich belegt.
Nach einer – vielleicht ein wenig zu ausführlichen - Einführung in die Geschichte und Begrifflichkeit des Qigongs stellt Renate Sauer die Fortsetzung des Übungszyklus vor, dessen erste Einleitung sie mit „Der goldene Hahn steht auf einem Bein“ gegeben hat. Man kann dieses Buch aber problemlos ohne Kenntnis des anderen Werkes verwenden. Die hier aufgeführte Übungsfolge beschreibt die „Grundstufe“ des Xian Gong in einer für Eltern und Kinder vereinfachten Form. Dabei sind die 16 Bilder dieser Grundform für die Kinder mit einer kleinen Strophe eines durchgehenden Gedichtes verknüpft, so dass sie in die Lage versetzt werden, diese ziemlich selbstvergessen einzuüben. Zeichnungen der Tochter der Autorin und eine Darstellung der Übungen in Schriftform mit besonderen Tipps für die Eltern begleiten diese Darstellung und dürften es interessierten Eltern ziemlich leicht machen, diese Übungen mit den Kindern einzustudieren und regelmäßig zu wiederholen.
Auf die Darstellung der Grundstufe folgt eine geraffte Darstellung der „Mittelstufe“ des Xian Gong, bei der keine bildlichen Elemente verwendet werden. Immer wieder wird darauf hingewiesen, dass es spätestens bei der Beschäftigung mit dieser Stufe angeraten ist, einen Qigong-Lehrer zu finden um mögliches Fehllernen zu vermeiden. Außerdem gibt es auch noch einen Überblick über die üblichen – teils weniger kindgerechten _ Namen der Übungen und einen kleinen Literaturteil.
Das Buch ist ein wenig mit der heißen Feder geschrieben und so gibt es einige inhaltliche Redundanzen mehr, als ein Lehrwerk für Erwachsene normalerweise benötigt. Aber auf jeden Fall sind die Darstellungen eindeutig und man kann dadurch sicherlich gut einen Einstieg in die Form bekommen. Allerdings vermisse ich bei den Zeichnungen die Darstellung der Bewegungsrichtungen mit Pfeilen etc. oder einen Obenaufblick bei der zeichnerischen Umsetzung weitgreifender kreisförmiger Armbewegungen. Dies wäre in einer weiteren Ausgabe sicherlich eine nützliche Ergänzung.
Durch diese Darstellungsmängel und einige Lektoratsprobleme, sowie der zu ausführlichen Einführung kommt das Büchlein insgesamt ein wenig holprig daher. Nützlich und sicherlich lobenswert, aber auch noch verbesserungsfähig.
K.-G. Beck-Ewerhardy