ErSunWukong
03-05-2014, 14:14
Vgs-Verlag (broschiert/2002)
47 Seiten
ISBN 3802514831
€ 5,95
Ich könnte mir vorstellen, dass in China - einem Land, in dem die meisten Leute mit dem Konzept des Qis vertraut sind - Meister Wang nicht viel mit den Menschen in seiner Umge-bung darüber diskutieren muss. Er macht einfach seine Sachen in den Altenheimen und Grundschulen und die Leute machen und es ist gut. Die Betrachtungen über das Qi in diesem Buch sind daher sehr simplizistisch und werden die meisten Leserinnen und Leser eher nicht überzeugen können. Es gibt zu diesem theoretischen Hintergrund wesentlich eingängigere Schriften.
Meister Wangs praktische Erläuterungen und seine Betrachtung bestimmter Anwendungen der Eigenmassage, des Klopfens und der übertragenen Mudraarbeit sind allerdings erfreulich anwendungsorientiert - und auch wirksam (obwohl die Erklärungen an ein, zwei Stellen ana-tomisch nicht ganz eindeutig sind, was man vielleicht noch einmal überarbeiten müsste. Aber das Problem hat man bei Qigong-Handbüchern öfter).
Wer sich von dem Buch schnelle Lösungen für alle möglichen Probleme erhofft, wird aller-dings enttäuscht werden. Die Fingerübungen alleine sind kein Allheilmittel. Um wirklich gut die Gesundheit zu unterstützen müssen sie ergänzt werden durch eine vernünftige Ernährung, Verzicht auf Selbstvergiftung (Alkohol und Nikotin), regelmäßige (sprich tägliche mehrstün-dige) Bewegung, Meditation und ein allgemein positive und friedfertige Einstellung zum Le-ben. Was für jeden der genannten Aspekte eigentlich noch einen Wust anderer Lehrhilfe - und Lehrer - erfordern dürfte. Und was Meister Wang in dem vorangestellten Interview mit Gert Anhalt auch deutlich herausstellt, das dadurch auch seine Berechtigung in diesem kleinen Bändchen hat.
Der Qigong- oder Tai Chi-Praktizierende wird hier eine Menge interessante Ergänzungen zu seiner täglichen (oder zwei-täglichen) Arbeit erfahren, genau wie derjenige, den die TCM begeistert oder interessiert. Hoffnungsvolle Neulinge im Bereich der chinesischen Körperar-beit (Yangsheng) sollten sich das Interview am Anfang sehr genau durchlesen, damit sie nicht am Ende glauben auf einen Trick herein gefallen zu sein. Wenn man dies berücksichtigt, ist das Buch ein guter kleiner Einstieg und für die Handbibliothek eine nette Ergänzung.
K.-G. Beck-Ewerhardy
47 Seiten
ISBN 3802514831
€ 5,95
Ich könnte mir vorstellen, dass in China - einem Land, in dem die meisten Leute mit dem Konzept des Qis vertraut sind - Meister Wang nicht viel mit den Menschen in seiner Umge-bung darüber diskutieren muss. Er macht einfach seine Sachen in den Altenheimen und Grundschulen und die Leute machen und es ist gut. Die Betrachtungen über das Qi in diesem Buch sind daher sehr simplizistisch und werden die meisten Leserinnen und Leser eher nicht überzeugen können. Es gibt zu diesem theoretischen Hintergrund wesentlich eingängigere Schriften.
Meister Wangs praktische Erläuterungen und seine Betrachtung bestimmter Anwendungen der Eigenmassage, des Klopfens und der übertragenen Mudraarbeit sind allerdings erfreulich anwendungsorientiert - und auch wirksam (obwohl die Erklärungen an ein, zwei Stellen ana-tomisch nicht ganz eindeutig sind, was man vielleicht noch einmal überarbeiten müsste. Aber das Problem hat man bei Qigong-Handbüchern öfter).
Wer sich von dem Buch schnelle Lösungen für alle möglichen Probleme erhofft, wird aller-dings enttäuscht werden. Die Fingerübungen alleine sind kein Allheilmittel. Um wirklich gut die Gesundheit zu unterstützen müssen sie ergänzt werden durch eine vernünftige Ernährung, Verzicht auf Selbstvergiftung (Alkohol und Nikotin), regelmäßige (sprich tägliche mehrstün-dige) Bewegung, Meditation und ein allgemein positive und friedfertige Einstellung zum Le-ben. Was für jeden der genannten Aspekte eigentlich noch einen Wust anderer Lehrhilfe - und Lehrer - erfordern dürfte. Und was Meister Wang in dem vorangestellten Interview mit Gert Anhalt auch deutlich herausstellt, das dadurch auch seine Berechtigung in diesem kleinen Bändchen hat.
Der Qigong- oder Tai Chi-Praktizierende wird hier eine Menge interessante Ergänzungen zu seiner täglichen (oder zwei-täglichen) Arbeit erfahren, genau wie derjenige, den die TCM begeistert oder interessiert. Hoffnungsvolle Neulinge im Bereich der chinesischen Körperar-beit (Yangsheng) sollten sich das Interview am Anfang sehr genau durchlesen, damit sie nicht am Ende glauben auf einen Trick herein gefallen zu sein. Wenn man dies berücksichtigt, ist das Buch ein guter kleiner Einstieg und für die Handbibliothek eine nette Ergänzung.
K.-G. Beck-Ewerhardy