Vollständige Version anzeigen : Vor dem Kampf: Explosivkraft vs. Kraftausdauer
Mattenjahre
09-05-2014, 08:59
Hallo Allerseits,
ich bin schon seit längerer Zeit eifriger Mitleser und hoffe, ihr könnt mir aktuell bei einer Frage helfen.
Ich habe seit einem knappen Jahr wieder mit dem Ringen angefangen (früher mal recht intensiv). Demzufolge also Krafttraining, PIT, Kraftausdauer etc.
Nun steht in 6 Wochen ein Trainingslager mit einem für mich recht wichtigen Trainingskampf an. Aktuell bin ich in der Trainingsperiode mit
3 x 12 @95% 10RM.
Meine Frage: Welche Periode sehr ihr als optimal für die letzten 4 Wochen vor dem Kampf an: Ausdauertraining oder Explosivkraft (z.B. mit 10 x 5 @ 50% RM) ?
Vielen Dank im Voraus
Tim
washi-te
09-05-2014, 09:24
Wieder die gleiche Geschichte. :rolleyes: Na ok, Sportart, Alter und Gewicht variieren.
Mattenjahre
09-05-2014, 09:27
Wieder die gleiche Geschichte. :rolleyes: Na ok, Sportart, Alter und Gewicht variieren.
Habe ich einen schon bestehenden Thread zu dem Thema übersehen?
Habe ich einen schon bestehenden Thread zu dem Thema übersehen?
Er hat die Marotte, alle neuen Mitglieder für einen Fake/ Troll zu halten.
Dietrich von Bern
09-05-2014, 12:02
6 Wochen?
Ich würde so viel wie möglich spezifisch trainieren und das Krafttraining komplett weglassen.
Wenn Du vor einem wichtigen Kampf stehst, dann solltest Du auf Explosivkraft gehen. Denn Kraft alleine hast Du ja schon aufgebaut. Jetzt sollte das ganze explosiv werden.
washi-te
09-05-2014, 13:05
Er hat die Marotte, alle neuen Mitglieder für einen Fake/ Troll zu halten.
Nur wenn die neuen Mitglieder alle das gleiche Problem haben. Und ähnlich schreiben. Und ein paar weitere Aspekte. ;)
Mattenjahre
09-05-2014, 14:12
6 Wochen?
Ich würde so viel wie möglich spezifisch trainieren und das Krafttraining komplett weglassen.
Ich glaube schon, dass das beste wäre, aber mehr als 2, maximal 3 Ringertrainings-Sessions sind hallentechnisch nicht möglich. Also bleibt mir letztlich nur die "Sportstudiotrainingskomponente".
Mattenjahre
09-05-2014, 14:14
Wenn Du vor einem wichtigen Kampf stehst, dann solltest Du auf Explosivkraft gehen. Denn Kraft alleine hast Du ja schon aufgebaut. Jetzt sollte das ganze explosiv werden.
Ok, danke! Das ist einleuchtend.
Explosivkraft und Ringen ? Klar, sicher.
Wenn mich nicht alles täuscht ist Ringen eine a) technische, b) ausdauerlastige Disziplin. Wer das früher "intensiv" betrieben hat weiss das aber.
Mattenjahre
09-05-2014, 18:22
Explosivkraft und Ringen ? Klar, sicher.
Wenn mich nicht alles täuscht ist Ringen eine a) technische, b) ausdauerlastige Disziplin. Wer das früher "intensiv" betrieben hat weiss das aber.
Technik und Ausdauer sind aber nicht alles. Es gibt jede Menge Kampfsituationen, in denen ich schon sehr schnell (explosiv) mit Kraft reagieren muss. Nicht zuletzt mein zukünftiger Gegner kämpft genau so.
Dietrich von Bern
09-05-2014, 18:46
Ich bleibe dabei: spezifisch ist angesagt - selbst solo-drills sind 6 Wochen sinnvoller als jede Art von Krafttraining.
(Geht zwar etwas an der Krafttrainings-Diskussion vorbei, aber trotzdem vielleicht sinnvoll?)
Technik und Ausdauer sind aber nicht alles. Es gibt jede Menge Kampfsituationen, in denen ich schon sehr schnell (explosiv) mit Kraft reagieren muss. Nicht zuletzt mein zukünftiger Gegner kämpft genau so.
Und wo ist dann das Problem? Lass dich doch nicht auf seinen Kampfstil ein, sondern bestehe auf deinen eigenen, wäre mein Rat.
Du hast jetzt schon mehrere Vorteile:
1. dein Krafttraining hat dir eine gewisse Grundkraft verliehen
2. Du weißt anscheinend, wie dein Gegner kämpft
3. Du hast schon länger trainiert und daher (zumindest ein wenig) Erfahrung
4. Du fragst hier im Forum und nicht deinen Trainer, wie du außerhalb des Ringertrainings trainieren sollst
Gut, bis auf Punkt 4 war das ernst gemeint. Wenn Du nicht unbedingt eine Verletzung riskieren willst (bei dir oder deinem Gegner), indem Du Kraft mit noch mehr Kraft überbieten willst, benutze doch einfach das, was genau dem entgeht oder ihn müde werden lässt.
Sperre und halte ordentlich im Clinch, sodass er dir keinen Takedown andreht.
Reiß ihn an, und mach einen Rotationsschritt, sodass er aus dem roten Bereich heraus tritt.
Oder lass dich überrennen, sodass Du ihn mit ner Suplex / Achselwurf / ... kontern kannst.
Oder zieh ihn auf, bis ihm die Arme abfallen und dann kommt deine Zeit.
Oder, oder, oder (mit ein wenig Erfahrung wird dir da schon was einfallen, wenn Du bereits vorher so viel über ihn weißt) ;)
Mattenjahre
09-05-2014, 20:19
Und wo ist dann das Problem? Lass dich doch nicht auf seinen Kampfstil ein, sondern bestehe auf deinen eigenen, wäre mein Rat.
Ok, ich gebe zu, die Versuchung, Gleiches mit Gleichem zu kontern ist bei mir recht groß.
Aber du hast schon recht. Ich werde darüber nachdenken. Danke auf jeden Fall.
4. Du fragst hier im Forum und nicht deinen Trainer, wie du außerhalb des Ringertrainings trainieren sollst
Das geht nicht so gut, schließlich haben wir den gleichen Trainer ;)
Wolltet ihr gerade DIE Taktik für Ringen aufzählen, die jeder der das nicht trainiert hat mal eben umsetzt ?
Ja, ich sehe hier dringend Bedarf für ein hohes Maß an Explosivkraft die einen nach einer Minute verlässt, das ist DIE Waffe selbst wenn man technisch nix zu verkaufen hat: https://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=nJ1nudxNG4I#t=60
Mattenjahre
10-05-2014, 07:31
Mir fällt gerade auf: Wir sind mittlerweile doch etwas vom Thema meiner ursprünglichen Frage abgekommen.
Ok, ich weiß jetzt, dass einige der Meinung sind, man braucht eigentlich
überhaupt keine Explosivkraft fürs Ringen ;) Und natürlich ist das sportspezifische Training das optimal.
Aber trotzdem noch mal zurück zum Ausgangspunkt. Wenn man, nur mal rein hypothetisch, unter Außerachtlassung sämtlicher Bedenken, nun doch Explosivkraft für das Ringen trainieren möchte, gleichzeitig aber noch eine Periode Kraftausdauer "anstehen" hat: Wie wäre die Reihenfolge? Erst die Periodenwochen Kraftausdauer, dann die Wochen Explosivkraft, dann Kampf? Oder erst Explosivkraft, dann KA, dann Kampf?
AnscheinendZuWeich
10-05-2014, 07:51
Wieder die gleiche Geschichte. :rolleyes: Na ok, Sportart, Alter und Gewicht variieren.
Sorry für OT aber langsam entwickelst du dich hier zum größten Troll von allen.
Brauchen wir jetzt auch gar nicht ausdiskutieren, musste nurmal erwähnt werden.
Wie wäre die Reihenfolge?
Erst wird die Kraftausdauer trainiert, dann die Explosivität und dann kommt der Kampf.
Dietrich von Bern
10-05-2014, 10:30
Wolltet ihr gerade DIE Taktik für Ringen aufzählen, die jeder der das nicht trainiert hat mal eben umsetzt ?
Ja, ich sehe hier dringend Bedarf für ein hohes Maß an Explosivkraft die einen nach einer Minute verlässt, das ist DIE Waffe selbst wenn man technisch nix zu verkaufen hat: https://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=nJ1nudxNG4I#t=60
Ich bin mir nicht sicher ob ich Dich richtig verstanden habe.
Klar ist ein hohes Maß an Explosivkraft wichtig.
Der optimale Zeitpunkt daran zu unspezifisch arbeiten ist meiner Meinung nach nicht kurz vor dem Wettkampf. Unspezifisch sollte man das früher machen. Spezifisch ohne Trainingspartner (und ohne Halle) wäre: Standardsituationen maximal explosiv zu drillen drillen. "Trocken" oder mit Objekten (Sack/dummy/...).
Interessant für den einen oder anderen könnte der 3. bis 5. Meilenstein aus SO kommst Du "in Form"... - Kampfkunst-Board (http://www.kampfkunst-board.info/forum/blog.php?b=427) sein.
6 Wochen vor dem Wettkampf würde ich direkt mit dem 5. Meilenstein anfangen.
Wettkampfvorbereitung ist immer "so spezifisch wie möglich".
Das was ich unter Explosivkraft verstehe braucht man im Ringen überhaupt nicht. Aber ein grosses Maß an Kraftausdauer, stabilisierende Kraft, Grundschnelligkeit, spezifische Kraft, und eben - Technik und Reaktion. Explosive Kraft ist nach 3, 4 Wiederholungen alle, "explosiv" in den Mann gehen für nen Takedown o.ä, wie man das auf meinem Video sieht hat nichts mit explosiver Kraft zu tun. Die braucht z.B. ein Sprinter beim Start aus dem Block und dann nicht mehr, oder ein Boxer im Powerpunch. Das war also reiner Sarkasmus. Ich wundere mich wieso ein langjähriger Ringer das angeblich nicht weiss, und lieber 5 Wochen eine spezifische Kraft trainieren will die er nicht braucht, statt dem was er zu 99% im Wettkampf benutzt. Der Junge da in meinem Video bollert sich nicht mit Kraft gegen Kraft da raus, sondern mit Geschicklichkeit, Schnelligkeit und guten Aktionen.
Das was ich unter Explosivkraft verstehe braucht man im Ringen überhaupt nicht. Aber ein grosses Maß an Kraftausdauer, stabilisierende Kraft, Grundschnelligkeit, spezifische Kraft, und eben - Technik und Reaktion. Explosive Kraft ist nach 3, 4 Wiederholungen alle, "explosiv" in den Mann gehen für nen Takedown o.ä, wie man das auf meinem Video sieht hat nichts mit explosiver Kraft zu tun. Die braucht z.B. ein Sprinter beim Start aus dem Block und dann nicht mehr, oder ein Boxer im Powerpunch. Das war also reiner Sarkasmus. Ich wundere mich wieso ein langjähriger Ringer das angeblich nicht weiss, und lieber 5 Wochen eine spezifische Kraft trainieren will die er nicht braucht, statt dem was er zu 99% im Wettkampf benutzt. Der Junge da in meinem Video bollert sich nicht mit Kraft gegen Kraft da raus, sondern mit Geschicklichkeit, Schnelligkeit und guten Aktionen.
Da kann ich Dir als langjähriger Ringer leider so auch nicht recht geben - grad die Double Legs mit Abheben und Co sind was für die explosiven Typen, und ich bin gern bereit für Demonstrationen, was passiert, wenn man nicht explosiv genug reingeht :D Und wenn der Ringer in dem von Dir verlinkten Video langsam sein soll, möchte ich gern wissen, mit was für Typen Du sonst so abhängst ;)
Ich würde die Aussage aber dahingehend abschwächen, als dass man aus sehr vielen verschiedenen Gründen im Ringen erfolgreich sein kann - Karelin war nicht für Schnelligkeit berühmt, sondern für Kraft, John Smith dagegen war einfach krass flexibel und irre schnell am Bein, Dan Gable war das übelste Konditionstier seiner Zeit, Saitiev war ein brillianter Techniker (und auch nicht grad langsam, wenn er wollte)... Und jeder hat nun mal Stärken und Schwächen, an denen er arbeiten muss. (in dem Hinblick hatten wir schon mal ein paar Posts über Kraftstandards im Ringen - meiner Meinung nach ist es für optimale Ergebnisse wichtig, in allen Bereichen zumindest einigermaßen mithalten zu können, damit man die eigenen Stärken überhaupt zum Einsatz bringen kann). Wann man was im Training macht, ist bis zu einem bestimmten Punkt Vorliebensache, daher hab ich mich auch erst aus diesem Thread rausgehalten - ich mache zum Beispiel normal vor und während der Saison im Herbst in erster Linie Kraftausdauer und ein bisschen Schnellkraft (aber beides so spezifisch wie möglich), im Winter Kraft, im Frühjahr Kraftausdauer und Ausdauer, im Sommer Schnelligkeit (allerdings mehr in Form von Drills und kaum jemals mit der Hantel) und ein bisschen Kraftausdauer - und Technik das ganze Jahr über. Gewisse Sachen diktieren auch die Umstände - wenn man vor dem Kampf noch 6kg loswerden muss, wird man wohl damit enden, zwangsweise mehr Ausdauer zu machen als geplant ;)
Trotzdem gebe ich meinem Vorredner Dietrich von Bern recht - unter allen Ringern, die ich kenne (und an die hundert sind das inzwischen schon, davon in etwa die Hälfte mit Bundesliga-Erfahrung) kenne ich niemanden, der in der Zeit vor dem Wettkampf Schnelligkeitsarbeit mit der Hantel einen wichtigen Platz einräumt - Schnelligkeitsdrills ohne Hantel (z.B. 30 Sekunden lang maximal oft bestimmte Angriffe wie Beinangriff, Schulterwurf, Hüftwurf, Überwurf... mit Partner oder Dummy) dagegen sehr wohl, in vielen Vereinen ist das wettkampfnah neben Sparrings in Wettkampflänge (und verkürzten sowie verlängerten Trainingskämpfen) sogar das Haupttrainingsmittel.
@ Mattenjahre: in diesem Sinne würde ich eher dazu raten, bis zum Wettkampf Kraftausdauertraining (Sprintintervalle von 200-400m, Arbeit an Gummibändern - z.B. Aufziehen / pummeling -, Zirkel mit Gewichtsscheiben...) und spezifisches Schnelligkeitstraining zu kombinieren. Bis zu einem bestimmten Punkt sind letztere auch wie schon erwähnt als Solotrainings hilfreich - Beinangriffe und Schwunggriffe / Würfe lassen sich alle einigermaßen realitätsnah mit Gummibändern simulieren ;)
Ich würde noch abschließend drauf hinweisen, dass Ringer im Allgemeinen ein recht kollegiales Volk sind - sprich, in den allermeisten Fällen kann man problem- und kostenlos auch in anderen Vereinen mittrainieren (was natürlich mit einer bestimmten Fahrerei verbunden ist), und wenn man nicht so mobil ist, gibts zumindest in größeren Städten auch die Alternative, mal bei den diversen Grapplingdisziplinen vorbeizuschauen (Sambo etc - das kostet aber dafür in aller Regel zumindest ein bisschen was) ;) Sogar die Bundesligaringer müssen das meistens so handhaben, wenn sie auf fünf Mattentrainings pro Woche kommen wollen (außer, sie haben den Schlüssel zum Trainingslokal mit fix aufgelegter Matte und ausreichend motivierte Trainingspartner ;))
Beste Grüße
Period.
Mattenjahre
11-05-2014, 09:46
Danke an alle für die Antworten und Anregungen!
WDietrich
13-05-2014, 00:23
Beste Grüße
Period.
Wollte gerad in Teilen ähnliches schreiben. Aber da man das Meiste so stehen lassen kann, mach ich mir natürlich nicht die Arbeit.
Verschaff dir Mattenzeit und trainier noch wo anders mit. Wo biste denn verortet?
Mattenjahre
14-05-2014, 06:57
Verschaff dir Mattenzeit und trainier noch wo anders mit. Wo biste denn verortet?
In Berlin
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