Vollständige Version anzeigen : Quellen zum militärischen Säbelgrauch im 19 Jahrhundert
karate_Fan
12-05-2014, 12:06
Hallo, ich interessiere mich für den militärischen Säbel im 19 Jahrhundert und wollte fragen ob jemand von euch ein paar Quellen zu diesem überaus interessanten Thema kennt.
Bei den Briten bin ich schon auf die Namen Hutton und Angelo gestoßen. Bei Angelo bin ich mir sicher, dass der gute Mann was über den Säbel Gebrauch geschrieben hat. Bei Hutton bin ich mir nicht ganz sicher.
Besonders würde es mich ja interessieren ob im deutschen Sprachraum irgendwelche Quellen überlebt haben.
Das soll jetzt aber nicht heißen, dass ich nicht auch an britischen, amerikanischen oder französischen Quellen Interesse habe. Das genauer Gegenteil ist der Fall.
Danke für eure Hilfe.
Hi,
dazu gibt es satt und genug Quellen. Schau mal in die Bib etwas über den Themen hier im Unterforum, da hat Olaf eine riesiege Sammlung schonmal eingefügt. UNd das sind wohl bei weitem nicht alle
http://www.kampfkunst-board.info/forum/f84/quellensammlung-f-r-hieb-sto-fechten-18-19-jh-161829/
Edit: upsa, hatte irgendwie im Kopf, dass du hier aus der Ecke wärst. Ich lass es hier aber trotzdem mal stehen. Zum Säbel gibts aber tatsächlich auch noch genügend andere Gruppen über Deutschland, wenn du mir sagen kannst wo du wohnst, dann lässt sich da sicher was finden :-)
Wenn du auch mal aktiv was machen magst finden sich in NRW genügend Leute zum Militärsäbel die man mal ansteuern kann.
z.B.
Stefan Dieke in Wuppertal,
der Fechtsaal in Willich
die Freifechter in Köln inklusive Jörg B.
Ich in Aachen ;-)
und sicherlich noch ein paar andere, die nicht ganz so offiziell oder öffentlich arbeiten :)
karate_Fan
13-05-2014, 10:17
Danke für den Link OliverJ. Das Unterforum, das ja wirklich eine Schatzgrube an Quellen darstellt, habe ich leider übersehen. Schande über mich.
Dein Tipp bezüglich der Trainingsmöglichkeiten nehme ich auch dankend an, auch wenn diese Tipps erst in einer nicht näher definierbaren Zukunft aktuell sind.
Bin momentan noch zu sehr mit mit der Arbeit am Langen Schwert beschäftigt, bin aber nicht abgeneigt, in einer nicht näher definierten Zukunft auch mit anderen Waffen zu arbeiten.
Die Arbeit mit dem Säbel steht dabei ganz oben auf der Liste.
Hm, wäre es dann nicht sinnvoller erst mit dem Säbel anzufangen, bevor man.sowas wie das Lange Schwert anfängt?
karate_Fan
14-05-2014, 11:15
Hm, wäre es dann nicht sinnvoller erst mit dem Säbel anzufangen, bevor man.sowas wie das Lange Schwert anfängt?
Das kann schon sein, nur wer sagt, dem Langschwert erst anfangen werde? ;)Nehme für das LS bereits seit ca einen halben Jahr Unterricht und möchte dort erst einmal einigermaßen die Basics dieser Waffe beherrschen, bevor ich daran denke, die nächste Waffe zu "lernen":
Hm, wäre es dann nicht sinnvoller erst mit dem Säbel anzufangen, bevor man.sowas wie das Lange Schwert anfängt?
Wie kommst du denn darauf Jan?
Hast du etwa mit Säbel angefangen ;-)
Da er ja unterrichtet wird, dürfte das relativ egal sein womit er beginnt.
Nehme für das LS bereits seit ca einen halben Jahr Unterricht und möchte dort erst einmal einigermaßen die Basics dieser Waffe beherrschen, bevor ich daran denke, die nächste Waffe zu "lernen":
Der Fluch des HF. Man wildert durch alle Epochen, Fechtmeister und Waffen und glaubt dass das Sinn machen wird, weil es ja alles Hema ist.
Die klassischen Fechtsysteme des 18./19. Jh sind von ihrer Herrangehensweise schon so verschieden zu den Fechtanleitungen aus früheren Jahrhunderten, dass sowas für einen Beginner schon sehr problematisch werden kann, alles unter einen Hut zu bekommen.Am Ende ist es zwar wieder mehr oder weniger das selbe, der Weg dorthin ist aber in der Regel ganz anders gestaltet.
Es würde deutlich mehr Sinn machen, wenn du bei einer Richtng bleibst. Z.B. zum Langen Schwert noch Langes Messer oder Stange oder zum Säbel noch Degen oder Spazierstock etc. man lernt ja ein System und nicht eine Waffe.
Aber am Ende macht man halt was einem Spaß macht und das ist auch gut so :)
Jadetiger
14-05-2014, 14:07
Danke für den Link OliverJ. Das Unterforum, das ja wirklich eine Schatzgrube an Quellen darstellt, habe ich leider übersehen. Schande über mich.
Dein Tipp bezüglich der Trainingsmöglichkeiten nehme ich auch dankend an, auch wenn diese Tipps erst in einer nicht näher definierbaren Zukunft aktuell sind.
Bin momentan noch zu sehr mit mit der Arbeit am Langen Schwert beschäftigt, bin aber nicht abgeneigt, in einer nicht näher definierten Zukunft auch mit anderen Waffen zu arbeiten.
Die Arbeit mit dem Säbel steht dabei ganz oben auf der Liste.Ich schließe mich Oliver an: Du solltest nicht unterschätzen, wie unterschiedlich die verschiedenen Waffen und das Verständnis des Fechtens in den verschiedenen Epochen sind.
Langes Schwert ist ja ein enorm komplexes Thema, mit dem man viele Jahre beschäftigen muss, wenn man ein ordentliches Niveau erreichen will.
20 Waffen mal kurz sehen bringt dich nicht weiter.
Zusätzlich muss gesagt werden, dass sich die Säbelschulen untereinander stark unterscheiden. Man kann also absolut nicht willkürlich irgendwelche Quellen mischen. Der Ansatz muss klar sein: Eine Hauptquelle auswählen und dann langsam und vorsichtig nach verwandten Werken zur Unterstützung suchen. Wenn das International Sabre Symposium für mich etwas gezeigt hat, dann, dass schulrein gefochtene Stile am besten funktionieren.
Wenn du Säbel machen willst und schon Vorkenntnisse aus dem Langen Schwert hast, könnte unsere Hauptquelle August Fehn was sein. Die Druckarbeit in der Bindung ist dem langen Schwert entfernt verwandt.
Ich muss allerdings sagen, dass viele deutsche Quellen aus dem 19. Jahrhundert (auch A. Fehn) explizit darauf hinweisen, dass man, wenn man zum vollen Verständnis des Säbels gelangen will, erst einmal Degen bzw. Stoßrappier erlernen sollte, bevor man mit dem "Hieben" anfängt. Seit ich Kreußlersches Stoßfechten betreibe, kann ich den Sinn dieser Forderung absolut nachvollziehen und unterstütze diese didaktische Vorgehensweise.
karate_Fan
14-05-2014, 14:16
Jadetiger und Olliver Thx für die informativen Antworten.
Ja über die Sinnhaftigkeit des Unterfanges zum LS noch den Säbel zu erlernen habe ich nicht gedacht.
Interesse ist zwar an diese Waffe vorhanden, aber erst für die nicht näher definierbare Zukunft.
Entstanden ist der Thread aus meinem Interesse an historischen Manuskripten. Dieses Interesse ist momentan rein theoretischer Natur. Praktisch gesehen bin mit dem Unterricht am Langen Schwert noch mehr als ausgelastet und das noch für eine lange Zeit.
Die Anstöße bezüglich der Sinnhaftigkeit heraus sind trotzdem mehr als willkommen, auch wenn es mit der eigenen Frage nur am Rande was zu tun hat.
Die Vielfalt der HEMA ist doch ein Fluch und Segen zu gleich. Da muss ich Olliver uneingeschränkt zustimmen. Aber diese Vielfalt macht diese Sache ja so interessant.
Jadetiger
14-05-2014, 16:06
Zum Lesen historischer Manuskripte zum Säbel gebe ich dir den Tipp:
Lies nicht Huttons "Cold Steel" (oder Christmann oder Fehn oder Radaelli...) und denke dir "aha, so handhabt man also einen Säbel". Säbelstile können extrem unterschiedlich sein. Liegt zum einen daran, dass der Begriff "Säbel" einen ganze Masse unterschiedlicher Waffen umfasst und andererseits daran, dass sich die strategischen Konzepte der verschiedenen Quellen teilweise sehr stark unterscheiden.
karate_Fan
14-05-2014, 18:49
Jadetiger Vielen Dank für deine Warnung, die werde ich beherzigen. Mir war wirklich nicht klar, dass Säbelstile so unterschiedlich sein können. Das der Begriff Säbel eine Vielzahl unterschiedliche Waffen umfasst war mir auch neu. Da werde ich so schnell wie möglich, das I net durchforsten um diese Bildungslücke so schnell wie möglich zu schließen.
itto_ryu
14-05-2014, 19:25
Und melde dich an zum International Sabre Symposium 2015, wenn es soweit ist :D
karate_Fan
15-05-2014, 12:18
Und melde dich an zum International Sabre Symposium 2015, wenn es soweit ist :D
Wird gemacht. Freut mit zu hören, dass es dieses Event auch nächstes jahr wieder gibt.:)
Jadetiger
19-05-2014, 21:56
Das der Begriff Säbel eine Vielzahl unterschiedliche Waffen umfasst war mir auch neu.Säbel unterscheiden sich hauptsächlich in Gewicht, Länge, Krümmung und Konstruktion des Handschutzes. Zudem können Kämpfe reglementiert oder unreglementiert sein. All diese Faktoren haben einen großen Einfluss darauf, welche Haltungen und Aktionen mit der Waffen sinnig sind und welche unsinnig. Wenn man das dann noch mit unterschedlichen Kampfstrategien kombiniert, kommt man auf eine erstaunliche Vielfalt an Stilen.
Viel Spaß beim Lesen!
karate_Fan
20-05-2014, 07:43
Hallo Jadtiger, auf diese Infos bin ich bei meinen Nachforschungen mittlerweile selbst gestoßen, aber trotzdem vielen Dank für deine Antwort.:)
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