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Vollständige Version anzeigen : Ebook: Zhou Dunyi - Das Buch der Wandlungen verstehen



martin3
14-05-2014, 08:26
Zhou Dunyi - Das Buch der Wandlungen verstehen:

Zhou Dunyi gilt als Architekt des Neokonfuzianismus und trug wesentlich dazu bei, dass die Zeit der Song-Dynastie (960 – 1279 n. Chr.) zu einem Wendepunkt in der Philosophiegeschichte Chinas wurde. Mit seinem kurzem Text "Die Erklärung des taiji-Diagramms" legte er den Grundstein für die neokonfuzianische Kosmologie. Immer wieder heißt es auch, dass dieses Werk dem Tai Chi Chuan seinen Namen gab (der Text findet sich im philosophischem Lesebuch zum Tai Chi Chuan 2).

In seinem zweiten Werk "Das Buch der Wandlungen verstehen (Tongshu)" entwickelte Zhou Dunyi in 40 Abschnitten die neokonfuzianische Ethik. Hier konzentrierte er sich ganz auf das Wesen des Weisen.

http://www.amazon.de/Buch-Wandlungen-verstehen-Dunyi-Zhou-ebook/dp/B00KBAM64W

Nach Zhou ist das Ideal des Weisen das Ruhen in Stille. Dies ist die Grundlage für die Entwicklung von Wahrhaftigkeit (cheng). Wahrhaftigkeit kann auch als authentisch-sein oder echt-sein verstanden werden und wird als Ursprung der fünf konfuzianischen Tugenden Mitmenschlichkeit, Rechtschaffenheit, Sittlichkeit, Weisheit und Treue gesehen. Stimmt der Weise mit diesen überein, folgt er dem Weg und erreicht so das höchste Ziel des Menschen.

Hier ein Auszug aus dem Werk:

26) Fehler

[Der Schüler des Konfuzius]
Zhong You war erfreut,
von seinen Fehlern zu hören
und seiner guter Name war unermesslich.

Wenn die Menschen heutzutage Fehler machen,
mögen sie es nicht, von anderen
darauf hingewiesen zu werden.

Dies ist, wie eine Krankheit zu verstecken
und den Arzt zu vermeiden.

Die Menschen von heute schädigen lieber sich selbst,
als sich ihrer Krankheit bewusst zu werden.

Ach, wie schrecklich!

Klaus
16-05-2014, 12:27
Als Praktizierender habe ich das Verfahren so kennengelernt, dass man Kritik niemals direkt persönlich äussert. Ich sage immer "man" und "könnte vielleicht", als Vorschlag. Insbesondere viel und gerne "vielleicht". :) Ich habe noch nie einen Daoisten getroffen der direkt jemandem gesagt hat "was Du machst ist doof". :D Liegt auch daran, dass man "in der Stille" (kennt man eigentlich allgemein diesen Terminus "die Dunkelheit" ?) lernt, grössere "Energien" zu involvieren, damit kann man schlicht weh tun.

Ansonsten finde ich diese Passage nicht verkehrt:

Nach Zhou ist das Ideal des Weisen das Ruhen in Stille. Dies ist die Grundlage für die Entwicklung von Wahrhaftigkeit (cheng). Wahrhaftigkeit kann auch als authentisch-sein oder echt-sein verstanden werden und wird als Ursprung der fünf konfuzianischen Tugenden Mitmenschlichkeit, Rechtschaffenheit, Sittlichkeit, Weisheit und Treue gesehen. Stimmt der Weise mit diesen überein, folgt er dem Weg und erreicht so das höchste Ziel des Menschen.

Leider leidet der Königsweg daran, dass zu viel Suche nach Verständnis einen behindert:

"Undo the mind, slough off spirit, be blank and soulless, and the ten thousand things one by one will return to the root—return to the root and not know why. Dark and undifferentiated chaos—to the end of life none will depart from it. But if you try to know it, you have already departed from it. Do not ask what its name is, do not try to observe its form. Things will live naturally end of themselves."