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Cillura
15-05-2014, 10:18
Hallöle,

ich bräuchte mal wieder einen kleinen Rat von euch :)

Eines unserer Kids ist von der kleinen Gruppe nun zu den großen ins Kinder-JJ gewechselt. Bisher konnte ich das Kind noch etwas hinhalten, weil es immer sehr laut und anstrengend ist und ich so ein Verhalten im JJ einfach nicht gebrauchen kann. Da will ich mich aufs Training konzentrieren und nicht auf so ne Kinderkacke. Dennoch habe ich (vor Ostern) dem Kind versprochen, dass es ab diesem Monat im JJ mitmachen kann. Alt genug ist das Kind ja und immer in der kleinen Gruppe zu trainieren ist auch nicht Sinn zu Zweck der Sache. Zumal die meisten mind. 2 Jahre jünger sind. Ich kann mich also leider nicht mehr davor drücken :D

Zum Kind selbst: Mir ist schon öfter aufgefallen, dass die Kleine immer Recht haben will und auch davon überzeugt ist, dass sie Recht hat. Auch wenn sie fast immer falsch liegt. Sie streitet sich dann bis aufs Blut mit den anderen Kindern herum und wird auch richtig laut dabei. Das geht Minuten lang so, wenn man es als Trainer nicht unterbricht. Und selbst dann versucht sie auch noch, das letzte Wort zu haben - mal beim Trainer mal beim Streitpartner. Wobei ich den glücklichen Vorteil habe, dass ein striktes "Ruhe!" bei der Kleinen ausreicht und die Sache dann erledigt ist. Zumindest so lange, bis drei Minuten später wieder ein neues Streitthema gefunden ist - das man dann wieder unterbinden muss ... and so on .

Das beginnt schon beim Angrüßen. Hier ein Beispiel von dem Mädel und einem gleich graduierten Jungen, der vor ihr im Raum war und eher in der Reihe stand als das Mädel.

Mädel: Geht neben den Junge und versucht ihn wegzuziehen und sich an dessen Platz zu drängeln.
Junge: Reagiert nicht und lässt sich auch nicht wegziehen. Warum auch, er war eher da und ist auch im Recht.
Mädel: "Hey, ich hab schon viel länger den Gürtel als du."
Junge: "Na und. Ich stand eher hier."
Mädel: "Nein, ich steh vorn."
... bla bla bla ... schubbs schubbs schubbs ... bla bla bla
Ich: "Gespräche einstellen."
... bla bla bla ...
Ich: "Ruhe! Entweder ihr hört jetzt auf zu streiten oder ihr tragt das hier und jetzt im Bodenkampf aus." *Man kann die Stunde ja auch mal entspannt und mit bisl Witz beginnen.* Hab ich mir zumindest gedacht. Und ich hatte keinen Bock, schon wieder dieses Thema durchzukauen.
Mädel und Junge: "Yaaaaah. Bodenkampf!!"
Die beiden also Bodenkampf gemacht. Der Junge hat gewonnen. Er ist technisch einfach besser und dazu auch stärker. Das war auch allen anderen vorher bewusst, nur dem Mädel nicht.
Ich: "So, die Sache ist nun klar. Antreten."
Mädel: "Aber ..."
Ich: "Ruhe!"

Juhu. Dann konnten wir endlich die Stunde beginnen. So und ähnlich sind alle ihre Streitthemen und entsprechend nervig.

Dann ging es in der Stunde während den Partnerübungen weiter. Ständig wird der Trainingspartner sinnloserweise "korrigiert" und kritisiert - obwohl der gar nichts falsch macht. Immer und immer wieder wird darüber gestritten, ob dies und jenes richtig ist und überhaupt auf der Straße funktioniert. Statt einfach mal die Übung ausgeführt und geübt wird, damit sie auf der Straße überhaupt funktionieren kann, wird darüber philosophiert ob es geht oder nicht. Allerdings wird nicht der Trainer dazu befragt, sondern der Übungspartner, der selbst noch Probleme mit der technischen Ausführung hat. Selbstverständlich wird dadurch der Übungspartner vom Training abgehalten und abgelenkt, sodass er die Übung vergisst, weil er sich nicht konzentrieren kann. Was dann das Mädel ja sofort wieder korrigieren muss, weil es der andere ja falsch macht!!! :ups: :mad:

Ehrlich gesagt, geht mir dieses Verhalten tierisch auf den Sack! Und ich merke, dass es mir sichtlich schwer fällt, das Mädel nicht einfach mal mit "Kannst du jetzt mal die Fresse halten und trainieren?" anzupflaumen. :mad: Ich Möchte als Trainer sowas nicht machen und schon gar nicht einem Kind gegenüber. Ich habe jetzt schon alle paar Minuten und sobald das Mädel wieder mit diskutieren begann einen Partnerwechsel angesagt. Das hat die Diskussion dann natürlich erstmal beendet. Hielt zwar nicht lange an, aber es hat zumindest die aktuelle Diskussion beendet.

Leider legt das Mädel bei ihren "Korrekturen" und der "Besserwisserei" auch noch eine sehr eklige und herablassende Art an den Tag, sodass keins der anderen Kinder mit ihr trainieren möchte. Was dann auch nicht so der Bringer für die Gruppenmoral ist. Alle Kinder sind von ihr genervt (! und das schon in der ersten Stunde JJ, in der sie mit war) :ups: und keiner möchte freiwillig mit ihr üben. Was ich auch verstehen kann :(

Im Erwachsenen-Training würde ich diese eklige Besserwisserei und das KlugscheiBen beenden, indem ich klare Tatsachen und handfeste Argumente am Besserwisser selbst demonstriere (Oder den Trainer demontrieren lasse, der macht das noch viel besser und überzeugender als ich ... der ist nicht so nett :D ). Blöderweise kann ich als Trainer im Kindertraining an einer 9 Jährigen nicht einfach mal nen Kniestoß durchziehen oder nen Wurf oder Hebel mal richtig ansetzen. Die heult ja schon rum, wenn sie die Pratze mal bisl doller getroffen hat. :(

Leider sieht sie durch ihr ständiges Gebabber und Gesabbelt die Übung und das eigentliche Ziel nicht! Aber selbstverständlich weiß sie es natürlich besser. Es ist einfach zum verrückt werden. Und leider merkt sie es auch nicht, wenn man ihr sagt "Kannste jetzt einfach mal trainieren?"

Seit der Einheit gestern habe ich auch ständig dieses Bild (http://4.bp.blogspot.com/-umLN7KEiZhU/UYIOAaGm2LI/AAAAAAAACd4/rpMOiLFawTs/s1600/chair+in+the+face.jpg) vor Augen. Und leider ist es genau das, was ich mir gestern das ein oder andere Mal gedacht habe. Lächeln und ruhig und freundlich bleiben ist dann nicht wirklich einfach zu realisieren. :o

AAARRRGGG! Ich könnt ausrasten.

Sorry fürs Ningeln. DAS musste mal wieder sein. :mad:


Vielleicht habt ihr ne gute und entspannte Lösung für das Problem. Partnerwechsel sind leider nicht alles, auch wenn diese das Problem etwas eindämmen. Auch mehr Fitness und Drill würde einiges an Gesabbel beenden. Aber nur weil einer so ist, kann ich das nicht jede Stunde so machen. Wir wollen ja auch noch bisl was technisches Üben und genau da ist meist auch das ganze Gesabbel.

Ich werde demnächst mal in Ruhe mit ihr reden, weil das so in der JJ-Einheit einfach nicht gehen kann. Wenn sie das in der andern Gruppe so gemacht hat ist das eine Sache, aber nicht in meinem Training und schon gar nicht im JJ, wo die anderen ernsthaft trainieren möchten und nicht nur bespaßt werden wollen.


Grüße und Danke,
Cill :)

Klaus
15-05-2014, 10:24
Unter vier Augen ansprechen und fragen was das soll. Also nicht gleich mit "oder ich töte diesen Hund", sondern einfach nur mal "unter Frauen" erörtern ob es einen Grund gibt, und ob man das nicht mal etwas entspannter angehen könnte. Das haben die ja meistens von zuhause, von nervigen Müttern und Vätern oder anderen Personen.

Cillura
15-05-2014, 10:26
Ein Vier-Augen-Gespräch werde ich auf jeden Fall noch führen. Nur den Inhalt werde ich mir vorher noch überlegen müssen. Ausfragen Warum, Wieso, Weshalb etc. ist schon mal n guter Punkt für meine Frageliste. :)

Was ich definitiv vermeiden will, ist das Kind vor den anderen so anzupflaumen. Das macht die Sache nicht besser, auch wenn ich mir gestern sehr sehr viel verkneifen musste.

Was ich gestern am Ende des Trainings noch gemacht habe: Wir saßen die letzten 2 Minuten noch mal kurz im Kreis zusammen und ich habe alle nochmal darum gebeten konzentrierter zu üben. Und an alle appelliert, dass sie doch freiwillig ins Training kommen und auch etwas lernen möchten und dass es dann auch nur fair wäre, wenn sie sich dann auch Mühe geben etwas im Training zu lernen. Ich habe ihnen gesagt, dass ich nicht fürs Training geben bezahlt werde, sondern das freiwillig mache, weil es mir Spaß macht, mein Wissen und Können anderen zu vermitteln und ich mich freue, wenn junge Leute zu mir ins Training kommen und lernen möchten. Und es für mich Zeitverschwendung ist, wenn es ohnehin keinen interessiert. Ebenso für denjenigen, der sich selbst und die anderen vom Training ablenkt.

Vielleicht denkt ja der ein oder andere drüber nach.

Onkel_Escobar
15-05-2014, 10:34
Sag ihr doch einfach, dass Du so ein Verhalten nicht duldest. Wenn Du sie nicht gleich kicken willst, dann verteil doch gelbe und rote Karten im Training. Bei rot ist das Training für heute zu Ende und bei 3x Trainingsende, kann sie ganz zu hause bleiben.

Cillura
15-05-2014, 10:41
Sag ihr doch einfach, dass Du so ein Verhalten nicht duldest. Wenn Du sie nicht gleich kicken willst, dann verteil doch gelbe und rote Karten im Training. Bei rot ist das Training für heute zu Ende und bei 3x Trainingsende, kann sie ganz zu hause bleiben.

Meist ist der "Streit" fachlicher Natur und kein Gequatsche um Gott und die Welt. Ich möchte ja, dass die Kinder Dinge hinterfragen und ausprobieren. Ich bin auch jeder Zeit bereit, mir ihre Zweifel an den Übungen anzuhören. Das gehört zum Training dazu und diese Möglichkeit möchte ich den Kindern auch nicht nehmen. Hinter jeder dummen Frage steckt meist auch eine kluge Frage. Auch gibt es mir die Möglichkeit mich zu hinterfragen, ob ich alles richtig erklärt habe und es für die Kinder logisch nachvollziehbar ist. Vielleicht hatte ich ein Detail bei einer Erklärung vergessen, oder jemand war mal eine Stunde nicht da und kennt vorherige Zusammenhänge nicht. Dann muss ich das korrigieren.

Es ist eher die Art und Weise, wie sie ihre Kritik und Frage anbringt, die im Training stört.

Opie_SOA
15-05-2014, 10:50
Kennze die Sandwich Taktik?
Zu Beginn und zum Ende der Schelte was Positives oder Motivierendes sagen. Auch wenn's schwer fällt

AndyLee
15-05-2014, 11:07
Wenn das Kind ein Kind ist, keine Diskussionen! Genau dadurch wird es ja bestärkt in der Annahme, dass ansich feste gesellschaftliche Regeln doch diskutierbar sind. Es stellt sich dann zurecht die Frage, warum eigentlich genau über das diskutiert wird, was eigentlich vorher als klare Regel feststand... doch aushandelbar? Was macht das Kind: plärren und so lange arbeiten, bis es endlich seinen Willen bekommt...

Was ist zu tun? Lenken, delegieren, wenn du so willst, befehlen. Wenn sie nicht gehorcht, lässt du sie zuschauen oder erwähnst, dass du jetzt die Eltern anrufst, damit sie abgeholt wird. Den Eltern kannst du gerne Rückmeldung geben, auch erklären, dass ein derartiges Verhalten nicht tolerierbar ist und sie sich - notfalls - einen anderen Verein suchen müssen.

Klarheit schaffen. Kinder sind wissbegierig, wollen lernen. Kinder lernen aber nicht über Diskussionen oder Gelaber - das ist die Sichtweise von Erwachsenen, die sich mit Kinder nicht beschäftigen. Kinder lernen meistens durch Vorleben und Erfahrung.

Pyriander
15-05-2014, 11:11
Das arme Kind wird ein schweres Leben haben. Fraglich, ob Du mit einer Sunde in der Woche gegen die restliche Erziehung ankommst.

*EDIT: hab jetzt erst Andy Lee Beitrag gesehen, gefällt mir. Viel Erfolg, Cillura

Little Green Dragon
15-05-2014, 11:19
Blöderweise kann ich als Trainer im Kindertraining an einer 9 Jährigen nicht einfach mal nen Kniestoß durchziehen oder nen Wurf oder Hebel mal richtig ansetzen.

Warum nicht? :D

Nein mal im Ernst - von einer 9 jährigen kann man erwarten, dass sie weiß wie der Hase läuft bzw. zu laufen hat.

Gib ihr das nächste Mal unter 4 Augen eine klare Ansage, sollte das nicht fruchten bei Folgetraining danach die Eltern mit dazu nehmen und offen kommunizieren, dass es mit diesem Verhalten eben so nicht geht.

Entweder sie stellt es dann ab oder darf sich gern was anderes suchen. Es muss ja nicht gleich der Rausschmiss auf Dauer sein, aber so 2-3 Wochen "Zwangspause" können da ggf. schon Wunder bewirken. Und wenn das auch nicht hilft dann muss sie halt weg bleiben.

Du kannst halt im Sport nicht ein Verhalten wegtrainieren was die Eltern versaut haben... Schließlich kann man auch nicht jeden retten.

authomas
15-05-2014, 11:22
Schweigetraining. Wenn es dir nicht komplett das Konzept zerhaut, ruhig mal für alle, ansonsten kannst du es ihr auch als persönliche Aufgabe zuweisen, z.B. in dem geplanten Gespräch. Z.B.: wenn du mir negativ auffällst, bekommst du für den Rest der jeweiligen Stunde Redeverbot.

Es wird für ein Kind sicher nicht leicht sein, auf Anhieb den richtigen Tonfall bzw. das richtige Maß oder Thema für Gespräche auf der Matte zu finden, aber "ich halte die Klappe komplett" ist als Konzept recht einfach und lässt sich auch einfach und diskussionsfrei überwachen.

Vielleicht bemerkt sie dann, was das Training bringen kann, wenn man sich einfach mal auf sich selber und nicht auf die Diskussionen konzentriert.

Ich liebe Schweigetrainings, mir labern oft alle, inklusive Trainer zu viel und zu lang :) - leider krieg ich ihn nur so selten überredet....

m.l.l.
15-05-2014, 11:50
Finde ich nicht gut. Die Kinder müssen zu Hause artig am Tisch sitzen, in der Schule müssen sie die Fresse halten, raus dürfen sie heute nicht mehr, weil's zu gefährlich ist, und im Sport dann auch noch komplett die Schnauze halten.

Cillura
15-05-2014, 12:17
@OPIE_SOA: Ja, kenn ich. Funktioniert je nach Situation mal gut mal schlecht. Bei technischer Kritik und mangelndem Selbstbewusstsein ists super. Ich glaube aber, dass die Kleine nicht noch mehr Selbstbewusstsein benötigt. Eher etwas Realismus ;)

@AndyLee: Mit mir persönlich diskutiert sie so gut wie gar nicht. Und wenn, dann reicht ein "Üb!" oder "Ruhe!" in der Regel aus, um die Sache zu beenden. Wie gesagt stört es mich auch nicht, wenn die Kinder mir Fragen stellen, wenn sie etwas nicht verstanden haben oder genauer wissen möchten. Im Gegenteil, ich finde es sogar gut, wenn sie Fragen stellen. Mich stört die Art und Weise, wie die Fragen gestellt werden und dass der Trainingspartner dadurch so herablassend behandelt wird. Es ist ein regelrechtes Klugscheißen. Anweisungen werden so ziemlich immer umgesetzt. Sie hört auch zu, wenn ich die Übungen erkläre und sie denkt auch mit. Ich denke sie ist sehr wissbegierig und will auch lernen. Ich denke allerdings auch, dass sie sich mit ihrer Art und Weise keine Freunde macht.

Ich werde erstmal in Ruhe und unter vier Augen das Thema ansprechen. Vielleicht ist ihr noch gar nicht aufgefallen, dass sie so ist. Mit Rausschmiss drohen muss ja nun noch nicht sein. Ich werde es auf jeden Fall erstmal entspannt versuchen. Von den Eltern hab ich da auch Rückendeckung. Die wissen wie die Kleine manchmal drauf ist. Das ist also eine Option die durchaus offen ist und die ich mir auch erstmal offen halten werde.

Ansonsten ist mir schon aufgefallen, dass man sie mit kalten Tatsachen und strikten Anweisungen sehr schnell zur Ruhe bringen kann. Aber wenn man das alle 5 Minuten machen muss, weil man ne andere Übung macht oder nen neuen Partner ansagt, dann wirds schon nervig. :o

@Pyriander: Die armen Eltern, die die ganze Zeit das Kind aushalten müssen. ;) Ne Spaß. Sie hat noch ne große Schwester - eigentlich ne ganz ruhige und entspannte, die auch bei uns trainiert. Jetzt neuerdings in der gleichen Gruppe. Man das ging ab als die beiden zusammen trainiert hatten. Klar dass sich die große nichts von dem kleinen Naseweis erzählen lässt und sie hat ihr ordentlich Konter gegeben. War schon fast lustig. Als es zu laut wurde hab ich nen Partnerwechsel gemacht. Diese beiden will man nicht daheim haben. Ich war mit meiner Schwester ganz genauso! :D

@Little Green Dragon: Ich hab keine Lust auf das Geheule, wenn es ihr dann doch plötzlich weh tut. Im Jiu gehts ohnehin etwas "ruppiger" zu als bei den ganz Kleinen. Aber man muss es ja nicht übertreiben.

Gespräch wird wie schon erwähnt folgen. :)

@authomas: Schweigetraining haben wir mal gemacht. War sehr lustig und vor allem Balsam für die Seele. Sie können, wenn sie wollen. Die Kleine war allerdings nicht dabei (wer hätte das gedacht? :D ). Das ist eine gute Option, die ich im Gespräch mit anbringen kann. Ich werde mal drüber nachdenken, wie ich das am besten umsetzen kann. Generelles Redeverbot will ich nicht und finde ich auch nicht gut.

@m.l.l.: Sehe ich ähnlich. Im Sport sollen sie sich austoben und Spaß haben. Es ist ja auch ihre Freizeit. Allerdings macht wie immer der Ton die Musik und der ist bei der Kleinen leider ganz stark neben der Spur. Und wie ich oben schon schrieb. Ich habe immer ein offenes Ohr für Fragen. Wer nicht fragt, wenn er etwas nicht verstanden hat, der kommt auch nicht weiter und lernt auch nichts. Es ist wichtig, dass die Kinder Fragen stellen können. Ich finde es nur nicht gut, wenn sie sich dann so angiften, weil eins der Kinder denk, es besser zu wissen. Dann sollen sie lieber noch mal den Trainer fragen.



@all: Vielen Dank für die vielen Anregungen und Hinweise. Ich werde darüber nachdenken und mir eine Lösung einfallen lassen. Ich denke dass ein Gespräch ein guter Schritt in die richtige Richtung ist. Ich denke auch, dass ich mit vielen Partnerwechseln mehr Ruhe rein bekomme und ich denke, dass ich Technik und Drill im Training etwas anders verteilen werde, damit weniger Luft zum Labern da ist. Das mit dem Schweigetraining werde ich der Kleinen mal ans Herz legen und dass sie erstmal an ihrer eigenen Übungsausführung arbeiten soll, bevor sie die der anderen kritisiert.

Kugelblitz.
15-05-2014, 13:06
Finde ich nicht gut. Die Kinder müssen zu Hause artig am Tisch sitzen, in der Schule müssen sie die Fresse halten, raus dürfen sie heute nicht mehr, weil's zu gefährlich ist, und im Sport dann auch noch komplett die Schnauze halten.

Schon klar, aber manche Verhaltensweisen gehören sich einfach nicht. Schon gar nicht für ne 9-jährige. Einem Erwachsenen könnte man da vielleicht einfach sagen "Da Du nicht der Trainer bist und auch keine Ahnung hast, ob was funktioniert oder nicht, hälst Du jetzt die Klappe." aber das geht bei ner 9-jährigen eher nicht, denke ich. :cool:

@Cillura: "Einfach mal" mit den Eltern reden - sone Art kommt ja irgendwo her. Die müssen mit ihrem Kind reden, dass man sich so nicht benimmt und sie nicht diejenige ist, die andere zu maßregeln hat. Und das auch der Kleinen sagen.
Als letzte Möglichkeit könntest Du auch die anderen Kinder (offen, vor der Kleinen) fragen, was sie denn von ihrem Verhalten denken und ob die das akzeptabel finden. Die werden ihr dann schon die Meinung geigen, dann ist aber auch Schluss mit der Herrlichkeit und die Kleine wird sich vermutlich nichtmehr blicken lassen. Wäre halt ziemlich gemein, aber wenns nicht anders geht...

Viel Erfolg jedenfalls - was auch immer Du tust! Erstatte doch Bericht, wie die Sache ausgegangen ist.

Gruß,

Kugelblitz.

m.l.l.
15-05-2014, 13:22
Schon klar, aber manche Verhaltensweisen gehören sich einfach nicht. [...]

War nur mein Senf zum Schweigetraining.

Cillura
15-05-2014, 13:42
Wie Andy schon sagte: "Kinder lernen durch vorleben". Und das versuche ich so gut es möglich ist, im Training umzusetzen. Mir ist es wichtig, dass sie Respekt, Disziplin und Höflichkeit lernen, nicht nur mir gegenüber, sondern auch ihren Trainingspartnern und anderen gegenüber. Aus diesem Grund liegt mir die Sache ja auch am Herzen. Wie kann ich von den Kindern derartiges verlangen, wenn ich es ihnen gegenüber nicht vorlebe und umsetze? Respekt erlangt man nur durch vorleben. Und wenn ich das Kind vor den anderen bloßstelle, dann finde ich, ist das nicht besonders respektvoll. Klar, manchmal brauchen Sie ne ordentliche Ansage, aber das geht auch, ohne dass ich die Kinder bloßstelle. Ich denke nicht, dass es gut ist, wenn ich die anderen Kinder ihre Meinung zu diesem Verhalten sagen lasse. Denn das was dabei herauskommen würde, wäre sehr wahrscheinlich mehr als nur unhöflich. Ich denke weiterhin, dass das Mädel durch ihre "nette" Art, ohnehin schon genug Probleme hat, Freunde zu finden. Da muss ich mich als Trainer nicht auch noch mit daran beteiligen, dass es noch schwerer wird. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie dicht machen würde, wenn ich ihr gegenüber derart unfair wäre. Zu Recht, muss ich sagen.

Naja, wie erwähnt, ich werde mal mit ihr reden. War ja jetzt die erste Einheit in der sie offiziell in meiner Gruppe war. Ich denke dass die Eltern auch entsprechend eingreifen werden, wenn ich mit ihnen rede. Die sind da recht aufgeschlossen und hinterher. Die haben mal über drei Ecken mitbekommen, dass ihre Kids und noch ein anderes Mädel (das Nachbarmädel) in der Umkleide laut waren, und sich darüber einige andere Kunden beschwert hatten. Als ich das erfahren habe, waren die drei Mädels aber schon abgeholt worden und ca. eine Stunde weg. Der Papa vom Nachbarmädel trainiert auch bei uns und ich sag ihm noch so: "Du, red mal mit deiner Kleinen. Die drei waren heute in der Umkleide so laut, dass sich andere Kunden bereits beschwert haben.". Er zu Hause angerufen und Fernsehverbot verteilt. Seine Frau dann noch zusätzlich bei den Nachbarn angerufen und die beiden Mädels haben daraufhin auch Fernsehverbot erhalten. Also die sind auf jeden Fall hinterher. Das ist kein Problem.

Sven K.
15-05-2014, 15:16
Regeln einfordern! ICH bin der Trainer. Wenn etwas unklar ist, bin ich zu fragen. Die Kinder sollen trainieren und nicht "quatschen".
Warum? NICHT weil ICH ES WILL. Weil Techniken gefährlich sein können?, Weil die "anderen" wegen dem Gequatsche nicht richtig trainieren/lernen können?
Wenn jemand korrigiert bin ich das. Gibt es "Ärger" bei der Aufstellung bestimme ich diese.
Wenn es gar nicht geht, das Kind raus setzen/pausieren lassen.
Das Kind nicht direkt auf SEINE Fehler aufmerksam machen sondern, wenn dir Fehler auffallen oder es wieder "falsch" korrigiert, der ganzen Gruppe noch mal zeigen auf was zu achten ist hat/ wie es richtig geht.
Wenn du das Kind korrigierst, nicht mehr als 3 Dinge auf mal und nicht mehr als 3 Mal/Unterricht.
Lobe das Kind für ruhige Minuten, eine ruhige Aufgabe, eine ruhige Unterrichtseinheit usw.
Das Verhalten kann viele Ursachen haben. In dem Alter sind die Kinder "weder Fisch noch Fleisch". Da können die entwicklungsbezogenen Unterschiede recht groß sein. Erwachsenenlogik funktioniert da nur bedingt. ;)
Das Kind ist in der "Findungsphase" um sein "Standing" in der NEUEN Gruppe zu finden. Das kann dauern. Habe Geduld.
Versuche mal das Kind mit einzubinden. z.B. beim "Vorzeigen", als Partner, Pratzenhalter usw. aber so, das es noch "normal" wirkt und die andere sich nicht benachteiligt fühlen.
Ein Gespräch mit den Eltern halte ich für sinnlos. Die sind "Dritte" und nicht in die Gruppendynamik eingebunden.

Meine 2ct.

Cillura
15-05-2014, 18:00
Danke für deinen Rat. Ich hatte heute auch noch mal ein Gespräch mit meinem Trainer zu der Sache. Er hat in etwa das selbe gesagt wie du hier schreibst. Nur nicht so ausführlich.

Ich werde erstmal mit der Kleinen in Ruhe reden und ihr erklären, dass nur der Trainer korrigiert und wenn etwas unklar ist, der Trainer gefragt wird und das alles weitere Gequatsche nur unnötig ablenkt. Und ich werde ihr noch mal erklären, dass das wichtig ist, damit keiner im Training verletzt wird und alle konzentriert üben können.

Ich werde in dem Gespräch zunächst nichts androhen und dergleichen und der Kleinen erstmal die Möglichkeit geben sich dazu zu positionieren und zu zeigen, dass sie es besser kann.

Sollte das nix fruchten, kann ich mir weiteres überlegen :)

Danke für eure Hilfe :)

Klaus
15-05-2014, 21:47
Genau, bei Kindern muss man das unbedingt machen, mit der Faust auf den Tisch kloppen damit die wissen wer die Hosen anhat, und wenn das nicht fruchtet dann mit dem Lineal auf die Finger. Wenn das immer noch nichts bringt, ab in die Ecke, doofen Hut auf den Kopp, und auf dem Weg dahin noch in den Hintern treten. So geht das ! Hätte man 1933 ja auch so gemacht.

Cillura
16-05-2014, 07:15
:motz: Manno, sowas darf man doch heute nicht mehr machen. Früher war alles besser :motz: :D


Aber mal im Ernst. Mir ist im Training schon einige Male aufgefallen, dass die Kinder viel rücksichtsvoller miteinander umgehen, wenn ich mit (leichtem) Kontakt trainieren lasse. Plötzlich will keiner mehr versehentlich zu doll getroffen werden und alle sind viel aufmerksamer und konzentrierter. Mache ich Training ohne Kontakt, brauche ich nicht lang zu warten, bis der erste rumheult "Aua! Du darfst nicht treffen! Das hast du mit Absicht gemacht!" und sich an den Rand setzt. Seltsamerweise ist in den Stunden mit Kontakt das Training viel ausgelichener als in den Stunden ohne Kontakt. Da schreit auch keiner danach dass der andere die Übung falsch macht. :o Verrückte Welt :D

Klaus
16-05-2014, 10:29
Ich denke das hat irgendwie mit der Erziehung / "Sozialerleben in der Familie und Schule" und der Art wie Kinder heute miteinander umgehen zu tun. Vielleicht ist das auch so ne Art Frühphase der Pubertät wo sowas passiert. Die Tochter von nem Arbeitskollegen hat das auch seit sie ca. 11 ist, die plappert ohne Punkt und Komma, pausenlos, und immer wirres Zeug. Ich habe versucht die dazu zu bringen eine Powerpoint-Präsentation halbwegs ordentlich zu machen, weil die mich gefragt hat wie sie das für die Schule machen soll (war ein Referat). Grandioses Scheitern ist eine höfliche Umschreibung, ich konnte die kaum überreden wenige sinnvolle Gedanken zu Ende zu bringen ohne mitten im Satz wieder was völlig anderes anzufangen. Der unbarmherzige Einsatz der vollen Wucht meiner daoistischen Magie hat aber schon in wenigen Monaten zu einer merkbaren Besserung geführt, da konnte die immerhin schon mal fast dreiviertel Sätze zu Ende bringen, und mal für ein paar Sekunden nichts sagen. Es geht also, kann aber "etwas dauern".

Cillura
16-05-2014, 10:36
Ich denke sie ist einfach sehr mitteilungsbedürftig. Leider merkt sie dabei nicht, wie sie sich den anderen Kindern gegenüber dabei verhält.

Ich hoffe mal, dass der Übergang in die andere Gruppe bei ihr sowas wie nen Neustart bewirkt. Immerhin ists für sie ja wieder was neues und da muss sie sich (wie Sven schon schrieb) erstmal einleben. :)

Mit 9 wird sie das schon hinbekommen :)

AndyLee
16-05-2014, 10:47
@Cillura
Heutzutage werden Kinder (!!!) immer mehr als junge Erwachsene denn als Kinder erzogen. Woran liegt es nur, dass wir denken, was für Erwachsene gut ist, muss auch für Kinder gut sein?

Wenn du mit einer Person über deren Verhalten reflektierst (was du ja vor hast) und darüber hinaus es deine Absicht ist, mit diesem Reflektieren ein Umdenken und Anders-handeln bei deinem Gegenüber zu erreichen, ist das grundsätzlich toll. Voraussetzung: Ein gewisser psychischer und geistiger Reifegrad. Ein 9-jähriges Kind hat überhaupt nicht die Voraussetzung dafür, ein derartiges Reflektieren gelingen zu lassen (woher auch, letztlich wird in KiGa und Schule ganz anders vorgegangen => anders sozialisiert). Außerdem beobachten, empfinden und verarbeiten Kinder für sich wichtige Informationen völlig anders, als wir Erwachsene. Bei uns geht das durch viele Filter...

Kinder lernen von Erwachsenen und begegnen Erwachsenen - auch in Gesprächen - grundsätzlich nicht auf gleicher Ebene (wie auch?). Es gibt - auch bei Erwachsenen - Dinge, die einfach funktionieren müssen und die einfach nicht verhandelbar sind, wie dein Problem.

Ich frage dich deswegen: Warum machst du diesem Kind gegenüber nicht eine klare Ansage, sondern lässt es in dem Glauben, diese Dinge wären verhandelbar, in dem du anfängst, mit ihm zu reden bzw. diskutieren? Glaubst du ernsthaft, das Kind wird verstehen, dass es ein falsches Verhalten zeigt und nur durch dein Gespräch wird es das ändern? Ich finde das - für einen Laien - zwar verständlich, dennoch unglaublich naiv.

Als dein Trainer würde ich mir spätestens an dieser Stelle überlegen, mit dir ernsthaft ins Gespräch zu gehen und mit dir gemeinsam darüber zu reflektieren, ob dein Verhalten auf die Kinder nicht auch selbst ein Auslöser der Probleme innerhalb deines Trainings sein könnten. Nicht böse gemeint, sondern so gemeint, dass du dir ernsthaft mal die Frage stellen solltest, als was du da fungierst, was genau dich bei so einem Verhalten so anmacht, dass du selbst in Verhaltensweisen abdriftest, die weder für dich noch für die Gruppe gut sind. Wir haben hier ja schon einige Probleme gewälzt...

Reflektieren? Ja, wenn es um dich geht. Klare Ansage? Ja, wenn es um das Kind geht.

Bitte sei mir nicht böse, mir geht es nur darum, dich ein wenig empfindlicher für das zu machen, wofür du während des Training ganz allein die Verantwortung trägst: Die Kinder. Kinder sind kein Spielzeug und kein Truppenübungsplatz, auf dem man kurz mal so einige päd. Kniffe probieren kann... daher eben auch meine ernste Ansprache, obgleich das nichts mit dir persönlich zu tun hat, denn du selbst warst und bist mir immer noch sehr, sehr sympathisch!

Cillura
16-05-2014, 11:22
@AndyLee

Ich verstehe deinen Standpunkt durchaus und kann diesen auch sehr gut nachvollziehen.

Was ich allerdings nicht verstehe: Warum widerspricht sich das:


Ich werde erstmal mit der Kleinen in Ruhe reden und ihr erklären, dass nur der Trainer korrigiert und wenn etwas unklar ist, der Trainer gefragt wird und das alles weitere Gequatsche nur unnötig ablenkt. Und ich werde ihr noch mal erklären, dass das wichtig ist, damit keiner im Training verletzt wird und alle konzentriert üben können.

mit dem von dir gesagten?

Ich denke, wenn ich dem Kind diese Dinge sage, ihr somit mitteile, was ich von ihr in der Stunde erwarte und welche Regeln sie einzuhalten hat, ist das der erste Schritt zu dem von dir geschriebenen. Oder etwa nicht?

marq
16-05-2014, 11:59
es ist schon verrückt, dass man als trainer/in professionelle erziehungstätigkeiten machen muss, wo eltern und schule versagen.

AndyLee
16-05-2014, 12:14
Das widerspricht sich - aus deiner Sicht - selbstverständlich nicht. Soll es ja auch nicht, weil es ansonsten bedeuten würde, du würdest - wieder besseres Wissen - falsch Handeln. Wer möchte das schon?

Wenn du dem Kind das so mitteilst, hoffst du dabei, auf das VERSTÄNDNIS des Kindes - Frage: Was ist das VERSTÄNDNIS bei Kindern an das du appellierst bzw. woraus resultiert es? Deine eigentliche Absicht ist es doch, lediglich einige Dinge abzustellen. Bedeutet: Klare Worte, wie "... ich möchte nicht, dass du während des Trainings sprichst. Du weißt, dass das eine klare Regel hier ist. Hälst du dich nicht an die Regel, obwohl ich dich jetzt ermahnt habe, wirst du dich auf die Bank setzen und zuschauen..."

Ergo: Kinder müssen dazu motiviert werden, ihr Sozialverhalten aufeinander abzustimmen, wobei sie das i. d. R. schon vom KiGa kennen. Kinder verlassen sich auf uns Erwachsene - das ist Natur. Die Umgebung eines Trainings unterliegt klarer Strukturen, einer klaren Organisation und klaren Zielen. Wenn du die Masse deiner Kinder betrachtest, siehst du doch, wie das wirkt... die meisten Kinder nehmen so eine Sicherheit dankend an und lehnen sich wie an einem Geländer an diese Strukturen an.

Die Ausnahmen wirst du nicht durch Diskussionen, sondern durch klare Ansagen erreichen, oder nicht. Alles andere ist einfach nicht deine Aufgabe und übersteigt einfach deine Kompetenzen.

Cillura
16-05-2014, 12:37
Danke für den Hinweis Andy. Ich werd versuchen es zu beherzigen :)

m.l.l.
16-05-2014, 13:00
es ist schon verrückt, dass man als trainer/in professionelle erziehungstätigkeiten machen muss, wo eltern und schule versagen.

Das wär eigentlich erst mal noch zu klären. Ist das Kind nicht erzogen, oder ist es einfach ein *********-Kind?

Oh, zenisert. :D Kind mit schlechtem Charaker. :D

Cillura
16-05-2014, 13:05
Ich denke es ist der Schlaubi-Schlumpf unter den Kindern. :D

Hafis
16-05-2014, 13:32
Ich denke es ist der Schlaubi-Schlumpf unter den Kindern. :D

... und ich denke, dass AndyLee die Bücher von Michael Winterhoff (http://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Winterhoff) gelesen hat ...
und ja, ich halte seine Überlegungen durchaus für nachvollziehbar ...

gruß hafis

Sven K.
16-05-2014, 14:15
Genau, bei Kindern muss man das unbedingt machen, mit der Faust auf den Tisch kloppen damit die wissen wer die Hosen anhat, und wenn das nicht fruchtet dann mit dem Lineal auf die Finger. Wenn das immer noch nichts bringt, ab in die Ecke, doofen Hut auf den Kopp, und auf dem Weg dahin noch in den Hintern treten. So geht das ! Hätte man 1933 ja auch so gemacht.

Kann es sein, das du hier irgendwie etwas vollkommen falsches interpretierst?

Wir können gerne Details besprechen aber solch ein Rundumschlag ist echt albern.
Oder hast Du den Ironie-Smiley vergessen. :rolleyes:

Klaus
16-05-2014, 15:21
Wenn mehrere Leute wegen nem 9jährigen Mädchen das zuviel labert von "hart durchgreifen" quasseln, kann ich manchmal nicht so viel essen wie ich müsste. Wenn ich diverse Eltern sehe die bei ihren 4jährigen Sprösslingen die nur trödeln oder nochmal die Blume ansehen wollten auf der Strasse "hart durchgreifen", möchte ich auch öfter mal hart durchgreifen, leider gebietet mir da das Strafgesetzbuch zu wenige Möglichkeiten. Aber da muss man halt durch. Kinderhass, immer wieder gerne genommen.

Sven K.
16-05-2014, 16:07
Wenn mehrere Leute wegen nem 9jährigen Mädchen das zuviel labert von "hart durchgreifen" quasseln, kann ich manchmal nicht so viel essen wie ich müsste. Wenn ich diverse Eltern sehe die bei ihren 4jährigen Sprösslingen die nur trödeln oder nochmal die Blume ansehen wollten auf der Strasse "hart durchgreifen", möchte ich auch öfter mal hart durchgreifen, leider gebietet mir da das Strafgesetzbuch zu wenige Möglichkeiten. Aber da muss man halt durch. Kinderhass, immer wieder gerne genommen.

Ich glaube du missverstehst/missinterpretierst einfach den Begriff "hart durchgreifen". ;)

Kugelblitz.
16-05-2014, 16:16
Ich glaube du missverstehst/missinterpretierst einfach den Begriff "hart durchgreifen". ;)

Glaub ich auch.

@Klaus: Wobei es ja tatsächlich Kinder (die sind meistens aber schon nen Tick älter) gibt, wo man mal wirklich hart durchgreifen sollte. Wobei, da weiß man oft gar nicht, wer denn mehr was auf die Rübe verdient hätte: die Kinder oder die Eltern. :p

Helmut Gensler
16-05-2014, 17:15
Die armen Eltern, die die ganze Zeit das Kind aushalten müssen
Eine "blöde" Frage: wer hat dem Kind die Motivation / Vorbild / Voraussetzung /.... gegeben, sich so zu verhalten? Aggressive Besserwisserei ist nicht genetisch bedingt.

AndyLee
16-05-2014, 18:27
Eine grundsätzliche Frage, die uns Erwachsenen gleichfalls einen Spiegel vor hält. Suggerieren tust du, die richtige Antwort müsste "die Eltern" heißen.

Bei einer 9-jährigen, die also ca. 3 Jahre im Kindergarten und 3 Jahre in der Schule war, evtl. diverse Freizeitangebote genutzt hat, in sozialen Netzwerken integriert ist, müsste die Antwort entsprechend anders aussehen. Daher der Spiegel für uns als Synonym unserer Gesellschaft. Wir sind es, die ein Kind zu so etwas erziehen.

Wie machen wir ein Kind so? In dem wir glauben, Kinder wären nur kleine Erwachsene, die im Grund auch alles können, was Erwachsene können. Man müsse es Kindern nur gut genug erklären. Durch diese gutgläubige aber unfachmännische Annahme, ein Kind würde sich in diesem Alter über ein Gespräch selbst reflektieren und entsprechend lenken können, weist man gleichfalls auch die Verantwortung über die Verhaltensänderung an das Kind zurück. Man kann später also sagen: Ich hab es ja versucht... das Kind war schuld.

Das reflektierendes Verhalten und/oder Verhaltensänderungen selbst Erwachsenen - mit all deren zusätzlichen Erfahrungen, die sie gegenüber einem Kind mitbringen - schwer fällt, ist eine wohl dermaßen unangenehme Realität, dass man diese lieber gleich wieder nach hinten schickt.

Wer letztlich die Verantwortung für ein fehlerhaftes Vorgehen wider besseres Wissen trägt, ist dann meist nicht so wichtig. Wer das ganze dann ausbadet schon: Das Kind. So werden Kinder immer wieder in mehrfacher Hinsicht zu Opfern: Zuerst als Versuchskaninchen für Hobby- bzw. Freizeitpädagogen, danach als Lückenbüßer, weil sich dann die Damen und Herren darauf berufen, ja alles getan zu haben. Das manchmal das Richtige tun auch nur ein einfaches bleiben lassen oder klares Auftreten sein kann, wird - weil oft zu simpel und dadurch aussortiert - ignoriert. Zugegeben: Sehr drastisch formuliert... ist aber harmloser gemeint, als geschrieben... immerhin machen die meisten ja einen guten Job - auch die meisten Eltern ;)

Für die Hobbythek: Zwischem hart durchgreifen und konsequentem Verhalten liegen Meilen von Ideologien.

Helmut Gensler
17-05-2014, 12:59
Das manchmal das Richtige tun auch nur ein einfaches bleiben lassen oder klares Auftreten sein kann, wird - weil oft zu simpel und dadurch aussortiert - ignoriert.
vole Zustimmung !!
Ich will niemals suggerieren, dass Eltern die Alleinschuld tragen. Es sollte sich einfach jeder ernsthaft im Spiegel diese Frage stellen.
Dieses Mädchen erinnert mich an mehrere meiner Schüler, die "einfach und sofort" eine Bestätigung /Aufmerksamkeit / Wertschätzung / ... suchen und bisher nicht "freiwillig vom Gegenüber" bekommen haben.

Klaus
18-05-2014, 14:08
Ich habe da diese einfache Philosophie, dass ich Kindern Bestätigung, Aufmerksamkeit und Wertschätzung einfach zuteil werden lasse. Bin halt ein komischer Typ.

AndyLee
18-05-2014, 15:13
Ich habe da diese einfache Philosophie, dass ich Kindern Bestätigung, Aufmerksamkeit und Wertschätzung einfach zuteil werden lasse. Bin halt ein komischer Typ.

Bestätigung, Aufmerksamkeit und Wertschätzung - sehr gute Attribute. Damit bist du m. E. kein komischer, sondern eher ein beneidenswerter Typ. Wenn ich hierzu nur noch ein Attribut zusätzlich zuordnen darf: Kinder in ihrem kindlichen Dasein ernst nehmen.