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Vollständige Version anzeigen : Kriterien für Selbsteinschätzung im JJ



Cillura
16-05-2014, 10:16
Hallöle Ihr Lieben,

im Moment aktualisiere ich meine Checkliste für mein Individualtraining. Mein Schwerpunkt lag dabei die letzten Monate mehr auf Karate und Arnis (Stock und Messer). Meine angestrebten technischen Verbesserungen sind derzeit erstmal erfüllt und so wollte ich mich jetzt mal wieder verstärkt auf JJ stürzen. Nur gibts da ein ganz kleines Problem. Im Karate und Arnis habe ich kein Problem damit, meine Stärken und Schwächen zu erkennen und meinen Trainingsplan entsprechend zu erstellen. Aber im JJ weiß ich nicht, wie ich das für mich selbst überhaupt einschätzen kann. Ich habe im JJ generell nie das Gefühl, dass ich besser oder schlechter werde, weder im Gesamten noch im Detail.

Wie handhabt ihr das? Nach welchen Kriterien beurteilt ihr euer eigenes Können im JJ?

LG, Cill

Radioknopf
16-05-2014, 11:27
Was ist können für dich denn im JJ ?
Was sollte ein guter JJka können ?

Ich denke das du da für dich keine antwort drauf hast ;) wenn du die hättest fällt es leichter sich selbst einzuschätzen...

Cillura
16-05-2014, 11:32
Das ist korrekt. Ich habe da tatsächlich keine Antwort auf diese Frage. Darum frage ich ja :D

Ich kann nur meine eigene Leistung mit der anderer Jujutsuka aus dem Training vergleichen. Und sagen: Ich bin schlechter, gleich gut oder besser als dieser und jener. Ich kann aber nicht bestimmen, warum genau das so ist und woran ich das festmache. Und schon gar nicht kann ich einschätzen, wo meine Stärken und Schwächen diesbezüglich liegen. Aus irgendeinem Grund geht das im JJ bei mir leider nicht.

Im Karate und Arnis kann ich ganz genau benennen, dies und jenes kann ich gut, dies und jenes kann ich weniger gut und muss ich verbessern. Und ich kann auch einschätzen, ob ich mich im Vergleich zu einem früheren Zeitpunkt verbessert oder verschlechtert habe.

Das ist irgendwie paradox :(

DerLenny
16-05-2014, 11:36
Wie handhabt ihr das? Nach welchen Kriterien beurteilt ihr euer eigenes Können im JJ?

LG, Cill

Randori ist ne ganz gute Methode...

Cillura
16-05-2014, 11:40
Randori ist ne ganz gute Methode...

Gott, Lenny. Diese Antwort ist so genial und einfach. :ups: :D Hab dich ganz doll lieb *drück* :)

DAS! kann ich zum Glück beurteilen. Ich krieg zwar immer noch tierisch auf die Fresse im Sparring, aber ich weiß dass ich besser geworden bin. :)

Und jetzt weiß ich auch, was ich heute Abend üben werde :D

Danke

Radioknopf
16-05-2014, 11:48
Genau!

Kannst dann ja immer weiter runterbrechen:
Stand
Griffkampf
Boden

Eigentlich findet man an sicher selbst doch immer defiziete und lücken.

Nicht jeder würde z.b. Randori sagen... andere sehen vieleicht "techniken in kombination" als wichtiger ;)

Cillura
16-05-2014, 11:55
...
Eigentlich findet man an sicher selbst doch immer defiziete und lücken.
...
Im JJ klappt das bei mir irgendwie nicht. Da ist alles gut ... äh schlecht. :D



...
Nicht jeder würde z.b. Randori sagen... andere sehen vieleicht "techniken in kombination" als wichtiger ;)
Das schließt sich ja nicht gegenseitig aus. :)

Antikörper
16-05-2014, 12:03
Also in meinem Verständnis macht man einen Kampfsport doch nicht zum Selbstzweck, sondern um dann besser kämpfen zu können, oder? Im Sparring sieht man dann schnell wo die Defizite liegen. Oder verstehe ich die Frage nicht richtig?

Cillura
16-05-2014, 12:15
Ich kann das irgendwie nicht genau benennen. Bei mir ist JJ irgendwie so ein großer Brei in dem alles drin ist. Und alles funktioniert auch irgendwie. Aber ich kann nicht genau sagen, dies und jenes kann ich gut und dies und jenes muss ich jetzt verbessern. Es ist irgendwie alles permanent auf einer Ebene von der Qualität her. Oder ich bilde mir das ein. Das Problem ist, das ich keine Vorstellung davon habe, was ich beurteilen sollte und schon gar nicht wie ich es beurteilen sollte. Bisher habe ich das nach Anzahl an Techniken (Quantität) gemacht, die ich kenne - was wohl hauptsächlich dem Prüfungsprogramm geschuldet war. Ich würde gern mehr die Qualität von dem was ich das mache beurteilen und verbessern wollen. Aber so wirklich kann ich das nicht werten.

Im Karate und Arnis fühle ich einfach, dass sich dies und jenes verbessert hat. Vor allem im motorischen Bereich. Im JJ ist das aber irgendwie nicht gegeben.

Ich denke Randori oder Sparring ist da schon weit ehrlicher. Nur war das für mich bisher kein Kriterium für die Qualität meines JJ. Warum weiß ich nicht. Vielleicht hab ichs auch einfach nicht gesehen :) Das ist jedenfalls schon mal ein guter Ansatz.

Pyriander
16-05-2014, 13:06
Du erwähnst in Deinen Postings öfters mal Deinen Trainer.

Das wäre eine der ersten Sachen, die mir in den Sinn kämen bzw. eine der Sachen, die bei solchen Fragen öfter geantwortet werden:
hast Du mit dem das mal erörtert? Welche Details beim JJ für dich konkrete Ziele zum dran arbeiten sind?

Ist das eigentlich immer der gleiche für alle 3 KK's?

Cillura
16-05-2014, 13:15
Du erwähnst in Deinen Postings öfters mal Deinen Trainer.

Das wäre eine der ersten Sachen, die mir in den Sinn kämen bzw. eine der Sachen, die bei solchen Fragen öfter geantwortet werden
...

Ich weiß, ich kenne diese Antwort nur zu gut. Die gebe ich selbst gern mal und sie ist auch sehr zutreffend und berechtigt. Aber ich möchte lernen, meine Leistung selbst zu reflektieren, bin mir aber nicht sicher, welche Kriterien ich dafür im JJ verwenden sollte. Daher meine Frage nach einigen Anregungen dafür. :)


...
hast Du mit dem das mal erörtert? Welche Details beim JJ für dich konkrete Ziele zum dran arbeiten sind?
...

Ich gehe ihm regelmäßig mit solchen Fragen auf die Ketten. Er antwortet mir dann auch immer recht geduldig drauf. Allerdings denke ich, dass ich ihm damit manchmal schon bisl auf den Sack gehe :D Die JJ-Frage habe ihm allerdings noch nicht gestellt. Mir ist das erst gestern in den Sinn gekommen, dass ich doch mal mehr für JJ tun könnte. ... nur eben was. Und hab halt analysiert ... und keinen Punkt gefunden. Keine Sorge, der wird heute auch noch gelöchert :)




Ist das eigentlich immer der gleiche für alle 3 KK's?

Ja, es ist immer der gleiche (mal vom gelegentlichen Judo abgesehen). Schade dass er sein Wissen und Können nicht in Flaschen zum Trinken abfüllen kann. So muss er meine ganzen teils sinnfreien Fragen und viel Generve meinerseits ertragen. :D

Willi von der Heide
16-05-2014, 17:33
Schade dass er sein Wissen und Können nicht in Flaschen zum Trinken abfüllen kann.


:hammer::troete::biggrinan

Cillura
17-05-2014, 13:28
:ups: Ihr glaubt nicht was ich gemacht hab ... :ups:

... na doch, vielleicht schon. Ich hab natürlich mit meinem Trainer geredet. :D


Zusammenfassend kann ich sagen, dass mein Hauptproblem nicht darin bestand, Fortschritte zu erkennen. Sondern ich diese viel mehr dem Arnis und Karate zugeordnet habe, statt zu erkennen, dass mir Fortschritte in den beiden KKs auch im JJ helfen. Gerade Dinge wie Timing, Distanzgefühl, Schrittarbeit und Motorik etc., verschwinden ja nicht einfach, wenn ich JJ mache :D ... äh, ich bin doof :o

Und analog verhält es sich mit den Schwächen. Die sind dann auch fachübergreifend. :D

Ich bediene mich ja auch kräftig aus dem JJ und Arnis um im Karate besser zu hebeln und zu werfen. :)

Und ansonsten hat er auch Sparring vorgeschlagen und haben wir natürlich auch gemacht. Geht doch nix über Anwendung am Partner :) Trainingsschwerpunkt sind ab jetzt Fußtritte. Das kann man auch gut im Sparring üben :)