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Vollständige Version anzeigen : Gewalt in der Öffentlichkeit



Obiwan Kenobi
24-05-2014, 17:24
Powerful PSA Might Change The Way You See Domestic Violence - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=SQLlZoyphsc)

Alex R.
25-05-2014, 01:16
Was willst du uns damit zeigen? Worüber willst du diskutieren? Ist es so schwer, eine Diskussionsgrundlage mitzuliefern? Einfach nur ein Link ist ein bisschen wenig.

Klaus
26-05-2014, 12:17
Ist doch offensichtlich. Bei grossen Menschenansammlungen schreiten zumindest einige Menschen ein wenn ein Mann seine Partnerin angreift, wenn eine Frau ihrem Partner eine schallert nicht. Die Frage ist natürlich, was für Konsequenzen man daraus zieht.

Hafis
26-05-2014, 12:41
Ist doch offensichtlich. Bei grossen Menschenansammlungen schreiten zumindest einige Menschen ein wenn ein Mann seine Partnerin angreift, wenn eine Frau ihrem Partner eine schallert nicht. Die Frage ist natürlich, was für Konsequenzen man daraus zieht.

Der Fehler liegt im Wort 'Partner', da ist jeweils etwas vorausgegangen, was die beiden eben nicht mehr zu Partnern macht ...

zur Reaktion des Publikums:
man schreitet dann nicht ein, wenn man sieht, dass der Angegriffene sich sehr gut selbst verteidigen könnte, wenn er denn wollte ...

gruß hafis

Gast
26-05-2014, 13:20
zur Reaktion des Publikums:
man schreitet dann nicht ein, wenn man sieht, dass der Angegriffene sich sehr gut selbst verteidigen könnte, wenn er denn wollte ...

Ich will gar nicht wissen wie viele der Frau zu Hilfe geeilt wären wenn der Mann von seinem Recht sich zu verteidigen Gebrauch gemacht hätte.

Edit: Auch immer noch sehr traurig, dass Verteidigungsfähigkeit und Opfer und Täter Rolle hauptsächlich von den primären Geschlechtsmerkmalen abhängig gemacht wird.

Klaus
26-05-2014, 13:38
Die Tante wäre aber auch die längste Zeit Partnerin gewesen, wenn es zu sowas kommt. Wäre aber sicher vorher schon eskaliert, denn jemand der um sich schlägt "diskutiert" auch komisch.

Nuada
26-05-2014, 14:22
Die Tante wäre aber auch die längste Zeit Partnerin gewesen, wenn es zu sowas kommt.

Bei dir eventuell, bei anderen nicht. Mit "der soll sich einfach von ihr trennen" ist es in den meisten Fällen nicht getan.

Hafis
26-05-2014, 14:23
... denn jemand der um sich schlägt "diskutiert" auch komisch....
im vorliegenden Fall scheinen beide 'Angreifer' nicht diskussionsfähig gewesen zu sein.
Und nun kommt der feine Unterschied:
von welchem Angreifer geht die größere Gefahr für den jeweils Angegriffenen aus?

Wohlgemerkt, es geht hier keineswegs darum, festzustellen, wer von den beiden Kontrahenten im Recht ist,
sondern nur darum, dem einen von beiden seine körperliche Unversehrtheit zu erhalten, und den anderen davor zu schützen, eine unbedachte Körperverletzung mit entsprechenden rechtlichen Folgen zu begehen.

gruß hafis

Nuada
26-05-2014, 14:25
von welchem Angreifer geht die größere Gefahr für den Angegriffenen aus?

Physisch oder psychisch? Und woran machst du das fest?

m.l.l.
26-05-2014, 14:55
Meine These ist, dass geschlagen wird, wenn der Partner die Rolle nicht erfüllt, die von ihm erwartet wird - meistens heißt das: der Mann kriegt aufs Maul, wenn er nicht der heldenhafte Prinz auf dem weißen Pferd ist, und die Frau kriegt Prügel, wenn sie nicht Prinzessin Machslochauf geb. Beistellfrau ist.

Worin liegt das Problem? 2. These, besser Behauptung: die Nummer mit der Beistellfrau ist schon lange aufgeflogen in unserer Gesellschaft. D. h., der prügelnde Mann hat gesellschaftlich keinen Rückhalt.

Was aber allgemein noch nicht aufgeflogen scheint, ist die Geschichte vom heldenhaften Mann. Wenn der Mann nicht der starke Beschützer, Versorger und Universalheld ist, kriegt er mit gesellschaftlichem Rückhalt aufs Maul.

Hafis
26-05-2014, 14:58
Physisch oder psychisch? Und woran machst du das fest?
Als Außenstehender, der die Kontrahenten nicht kennt, mache ich das immer daran fest, ob der Angegriffene sich physisch adäquat wehren kann oder nicht,
schließlich geht es in diesem Thread um die Reaktion von Zuschauern auf 'Angriffssituationen' ...

und ja, ich mache die physische Wehrhaftigkeit auch am Geschlecht fest,
nicht umsonst gibt es bei den Olympischen Spielen nach Geschlechtern getrennte Wettbewerbe, und das hat bestimmt nichts mit alten Vorurteilen zu tun ...
wenn allerdings eine Walküre über einen Hänfling herfiele, würde ich sofort Partei für den Hänfling ergreifen, aber das war nun mal nicht Gegenstand des Ausgangsposts ...

gruß hafis

Hafis
26-05-2014, 15:07
...
Was aber allgemein noch nicht aufgeflogen scheint, ist die Geschichte vom heldenhaften Mann. Wenn der Mann nicht der starke Beschützer, Versorger und Universalheld ist, kriegt er mit gesellschaftlichem Rückhalt aufs Maul.

Da ist was dran, wenn man sich den Ausgangspost anschaut, dann sieht das tatsächlich so aus, als ob die Frau sauer ist, weil er z.B. den Unterhalt für die fünf gemeinsamen Kinder nicht zahlt, oder weil er sie mit den Schulden für seine Extravaganzen hat sitzen lassen, oder ...

gruß hafis

p.s.: meinen 'gesellschaftlichen Rückhalt' hätte die Frau ;)

Gast
26-05-2014, 15:09
Als Außenstehender, der die Kontrahenten nicht kennt, mache ich das immer daran fest, ob der Angegriffene sich physisch adäquat wehren kann oder nicht,

Und genau das ist das große Problem, nur weil man körperlich vl. in der Lage wäre heißt das noch Lange, dass man es psychisch ist.
Gibt genug Männer die keinerlei Erfahrung mit so einer Art von Gewalt haben und daher in dem Moment völlig überfordert und nicht in der Lage sind sich zu wehren.
Leider können die auch keine Hilfe erwarten weil davon ausgegangen wird die Person mit dem Pimmel muss sich ja wehren können. Das bringt ein Pimmel ja automatisch mit sich.
Und vor allem wie soll man sich wehren? Der Typ sieht jetzt mMn. eben nicht danach als könnte er die Dame mal locker packen und an die nächste Laterne hängen wenn die in den Furienmodus schaltet.
Und wie gesagt ich will nicht wissen was passiert wenn er anders körperlich wird.


und ja, ich mache die physische Wehrhaftigkeit auch am Geschlecht fest,
Ich sage dazu ganz falsch, du machst die Wehrhaftigkeit hier ausschließlich am Geschlecht fest.

Alex R.
26-05-2014, 15:15
Ist doch offensichtlich. Bei grossen Menschenansammlungen schreiten zumindest einige Menschen ein wenn ein Mann seine Partnerin angreift, wenn eine Frau ihrem Partner eine schallert nicht. Die Frage ist natürlich, was für Konsequenzen man daraus zieht.

Es geht mir nicht um das Offensichtliche. Es geht mir darum, hier ein wenig mehr zu bekommen. Wenn diskutiert werden soll, gehört auch eine Frage oder eine Grundlagenthese dabei.

Und um mal auf das Offensichtliche zu kommen:
Ja da ist schönes Wetter. Da laufen viele Menschen rum. Da streitet sich ein Pärchen. Und nu? Worüber will er diskutieren? Über das Wetter? Über das Pärchen? Über irgendwas anderes?
Solange er nix dazu sagt, ist keine Diskussion möglich, da wir nicht wissen, was er diskutieren will.
Und spar dir den Wink auf das Forenthema. Wir haben schließlich auch einen Offtopic-Bereich. Und da sind auch schon genug Threads von hier gelandet, weil sie eben da rein gehören und nicht hier.

Mir geht dieses reine Link-Geposte auf den Keks. Ich persönlich empfinde das als unhöflich.


Und um mal was zum Video zu schreiben:
Es ist schon erschreckend, wie sehr die alten Rollenbilder immer noch in den Köpfen der Menschen festhängen.
Mann schlägt Frau -> Sofortiges Einschreiten
Frau schlägt Mann -> Die Umstehenden grinsen sich einen und gehen ihrer Wege
Schon irgendwie traurig.

Hafis
26-05-2014, 15:41
...
Mir geht dieses reine Link-Geposte auf den Keks. Ich persönlich empfinde das als unhöflich.

Und um mal was zum Video zu schreiben:
Es ist schon erschreckend, wie sehr die alten Rollenbilder immer noch in den Köpfen der Menschen festhängen.
Mann schlägt Frau -> Sofortiges Einschreiten
Frau schlägt Mann -> Die Umstehenden grinsen sich einen und gehen ihrer Wege
Schon irgendwie traurig.

Was das 'reine Link-Geposte' angeht, stimme ich Dir zu.
Was Deine Quintessenz aus dem Video angeht, nicht.

Ich schlage vor, das Video noch einmal genauer zu betrachten:
Wird wirklich geschlagen oder nur bedrängt, steht vielleicht die Gefahr im Raum, dass ein Angegriffener körperlich verletzt werden könnte oder eher nicht, wie verhalten die Zuschauer sich genau, welche Absicht steht hinter diesem gestellten? Video, gibt es vielleicht eine seriöse Untersuchung zu dieser Fragestellung?

gruß hafis

Obiwan Kenobi
26-05-2014, 15:45
Meine These ist, dass geschlagen wird, wenn der Partner die Rolle nicht erfüllt, die von ihm erwartet wird - meistens heißt das: der Mann kriegt aufs Maul, wenn er nicht der heldenhafte Prinz auf dem weißen Pferd ist, und die Frau kriegt Prügel, wenn sie nicht Prinzessin Machslochauf geb. Beistellfrau ist.

Worin liegt das Problem? 2. These, besser Behauptung: die Nummer mit der Beistellfrau ist schon lange aufgeflogen in unserer Gesellschaft. D. h., der prügelnde Mann hat gesellschaftlich keinen Rückhalt.

Was aber allgemein noch nicht aufgeflogen scheint, ist die Geschichte vom heldenhaften Mann. Wenn der Mann nicht der starke Beschützer, Versorger und Universalheld ist, kriegt er mit gesellschaftlichem Rückhalt aufs Maul.

word !!

Gast
26-05-2014, 15:52
Was Deine Quintessenz aus dem Video angeht, nicht.

Darf man fragen was dMn. die Quintessenz des Videos ist?

Hafis
26-05-2014, 16:02
Darf man fragen was dMn. die Quintessenz des Videos ist?

... hey, Du solltest den kompletten Beitrag lesen, bevor Du fragst ...

gruß hafis

Alex R.
26-05-2014, 16:08
Was das 'reine Link-Geposte' angeht, stimme ich Dir zu.
Was Deine Quintessenz aus dem Video angeht, nicht.
Ich habe das Video nicht analysiert, sondern bin lediglich auf das dem Video zugrunde liegende Thema eingegangen.


Ich schlage vor, das Video noch einmal genauer zu betrachten:
Wird wirklich geschlagen oder nur bedrängt, steht vielleicht die Gefahr im Raum, dass ein Angegriffener körperlich verletzt werden könnte oder eher nicht, wie verhalten die Zuschauer sich genau, welche Absicht steht hinter diesem gestellten? Video, gibt es vielleicht eine seriöse Untersuchung zu dieser Fragestellung?

gruß hafis
Sorry, aber man kann es mit dem Hineininterpretieren auch übertreiben. Gehen wir einfach von dem aus, was wir da sehen.
Ich sehe folgendes:
Mann bedrängt Frau, wird dabei körperlich: Sofortiges Auftreten mehrerer wohlmeinender Menschen, die den Mann daran hindern wollen, der Frau mehr anzutun.

Frau bedrängt Mann, die Umstehenden grinsen (teilweise süffisant; man beachte die sitzende Dame) sich eins und gehen weiter.

Ob man nun von bedrängen oder schlagen spricht, ist dabei relativ egal. Körperliche Gewalt ist beides.

Dadurch kann man rein objektiv festhalten, dass es immer noch genug Menschen gibt, die den alten Rollenbildern verfallen sind. Trotz Feminismus und aktueller Gender-Diskussion.

Gast
26-05-2014, 16:14
Ich sehe es so, dass wenn die Frau in der Öffentlichkeit schon so abgeht, sie privat wahrscheinlich zuschlägt. Und wie schon gesagt wurde, scheint der Mann psychisch nicht in der Lage zu sein sich zu verteidigen und zudem kann er allgemein schon auf wenig Unterstützung bei häuslicher Gewalt hoffen, da er entweder nicht ernst genommen oder gar als Täter hingestellt wird.
Dementsprechend würde ich versuchen, ihm zu helfen. Zu evaluieren, wie diese Hilfe aussieht, stellt mich dagegen vor ein größeres Problem, ich kann seiner Freundin ja schlecht eine klatschen und damit hat sich das. Bei einem Typen, der seine Freundin schlägt, wäre das kein Problem, hier wäre ich ein Held.

Gast
26-05-2014, 16:18
... hey, Du solltest den kompletten Beitrag lesen, bevor Du fragst ...

gruß hafis
Ich habe deinen Beitrag gelesen. Du hast lediglich Fragen aufgeworfen jedoch nicht dazu geschriebene was deine Antworten darauf wären.
Daher nochmal meine Frage, wie interpretierst du das gesehene? Wie beantwortest du, die von dir gestellten Fragen?

Hafis
26-05-2014, 16:31
...
Sorry, aber man kann es mit dem Hineininterpretieren auch übertreiben. Gehen wir einfach von dem aus, was wir da sehen. ...

Aber genau da fängt das Problem an:
Ist das, was wir 'sehen' wirklich das, was ist?
Will heißen, wie verlässlich ist eigentlich die Aussage dieses Videos,
soll uns hier nicht nur von interessierter Seite ein Sachverhalt vorgespielt werden, der in dieser Form eigentlich gar nicht existiert?

gruß hafis

Klaus
26-05-2014, 17:57
Warum sollte es nicht so einfach sein dass man sich trennt wenn der Partner einen schlägt, sofern es nicht das erste Mal war und das einzige bleibt ? Menschen sterben nicht wenn sie keinen Partner haben, und es gibt im Zweifel auch viele Menschen die einen suchen.

In dem Fall hier war das aber eh gestellt, von daher sind wir nicht bei einem echten Streit um Dinge über die man reden könnte. Ich hasse auch furienhaftes Eingerede wenn es dafür einen sinnvollen Grund gibt, auch bei Dummköpfen als Partner oder säumigen Schuldnern kann man geschickter kommunizieren, oder sich trennen.

Hafis
26-05-2014, 18:29
...
In dem Fall hier war das aber eh gestellt, von daher sind wir nicht bei einem echten Streit um Dinge über die man reden könnte. Ich hasse auch furienhaftes Eingerede wenn es dafür einen sinnvollen Grund gibt, auch bei Dummköpfen als Partner oder säumigen Schuldnern kann man geschickter kommunizieren ...
aber da könnte man aus dem Video tatsächlich noch was lernen,
schaut euch mal die jeweilige Reaktion des 'Opfers' genauer an:
die 'angegriffene' Frau macht ganz deutlich, dass sie nichts mit dem Angreifer zu tun haben will, während der 'angegriffene' Mann auf mich eher so wirkt, als sei er schuldbewusst, wüsste, warum er angegriffen wird, und möchte nur um 'gut Wetter' betteln ...

gruß hafis

Miranda
26-05-2014, 19:17
Ich finde solche Vergleiche unglücklich, weil sie in meinen Augen zu 90% an der Realität vorbeigehen. Ein Mann, der sich von einer - noch dazu kleineren - Frau wehrlos schlagen lässt, so etwas findet man einfach extrem selten. Ich konnte beim Gucken des Videos die Situation auch nicht ernst nehmen. Solange mein Bauchgefühl sagt, der Typ könnte sich locker gegen sie wehren würde ich selbst auch nicht einschreiten. Vielleicht würde ich einen Kommentar à la „Hey, geht‘s auch ohne Schläge?“ fallenlassen, aber das wär‘s dann auch.

Doch andersrum (Mann bedrängt Frau) verhält es sich eben einfach anders. Frauen sind meistens körperlich unterlegen, das ist eine Tatsache, die man nicht einfach ignorieren kann und sollte. Das da die Leute - insbesondere die Frauen - eingeschritten sind finde ich großartig.

Fazit: Der Vergleich hält in meinen Augen dem Alltag eben nicht stand. „Interessant“ wäre es gewesen, wenn die Frau ein Kind geschlagen hätte. In dieser Rolle sieht man Frauen nämlich viel häufiger als Täter und es ist extrem traurig, dass sich die Leute dabei auch oft zurückhalten.

Gast
26-05-2014, 20:15
Traurig was man hier lesen muss von einigen. Zeigt aaber leider was das Problem ist, Männer können keine Opfer sein. Sind sie es doch sind die Weichflöten selbst schuld und sie habens verdient. Traurig.

Nuada
26-05-2014, 20:19
Warum sollte es nicht so einfach sein dass man sich trennt wenn der Partner einen schlägt, sofern es nicht das erste Mal war und das einzige bleibt ? Menschen sterben nicht wenn sie keinen Partner haben, und es gibt im Zweifel auch viele Menschen die einen suchen.


Na dann ist alles gut und das Problem "Häusliche Gewalt" ist doch eigentlich schon gelöst. Keine Ahnung, warum da so ein Wind drum gemacht wird.

Wie? Psychische Ursachen? Abhängigkeitsgefühl? Geringes Selbstwertgefühl? Erziehung? Traumata? Überfordertsein?

Ach, quatsch. Trennt euch, Leute, und gut ist.

Nuada
26-05-2014, 20:20
Fazit: Der Vergleich hält in meinen Augen dem Alltag eben nicht stand. „Interessant“ wäre es gewesen, wenn die Frau ein Kind geschlagen hätte. In dieser Rolle sieht man Frauen nämlich viel häufiger als Täter und es ist extrem traurig, dass sich die Leute dabei auch oft zurückhalten.

Und die 40% der häuslichen Gewalt, die gegen Männer stattfindet? Ausgedacht? Oder sind die Frauen alle russische Ringerinnen und die Männer Weltmeister im Mikado?

Ousi
26-05-2014, 20:27
@Hanfis und Miranda:
Und wie soll Mann sich in einer solchen Situation wehren?
Wenn man KK/KS betreibt Deckung hoch, Handgelenke festhalten oder umarmen, nur was wenn man keine Ahnung hat vom kämpfen hat?

Schlagen und treten kann jeder irgendwie, sieht man ja im TV, aber das zieht hier ja als Lösung nicht;)

gast
26-05-2014, 20:36
Sie sollen es mal mit einer körperlich überlegenen Frau drehen - das würde mich echt interessieren.

Meine Hypothese: Geht gleich aus das Ganze.

Little Green Dragon
26-05-2014, 21:02
@Miranda
Genau soll die Lusche die Olle doch erst mal ordentlich umhauen, nur weil er nen Kopp größer ist muss er die Furie doch bitte in Null Komma 2 Sekunden auf dem Boden haben.


Eigentlich sollte man ja gerade von Leuten die sich vermeintlich mit KK auskennen erwarten können, dass sie wissen das es bei einer körperlichen Auseinandersetzung eben nicht auf die angeblich körperliche Stärke ankommt.

Narexis
26-05-2014, 22:02
[…]

@Hanfis und Miranda:
Und wie soll Mann sich in einer solchen Situation wehren?
Wenn man KK/KS betreibt Deckung hoch, Handgelenke festhalten oder umarmen, nur was wenn man keine Ahnung hat vom kämpfen hat?
Ich möchte nur kurz eine kleine Anekdote und eine Frage einwerfen, bevor ich mich zurückziehe (das Video ist nichtmehr verfügbar):

Stadtfest vor 4 Jahren, ein guter Freund meinerseits hatte seine Freundin dabei erwischt, wie sie ihn, trotz einer mehrjährigen Beziehung betrog, da Alkohol im Spiel war und es ihn ziemlich mitgenommen hat, bat er mich, sie von ihm fern zu halten, während er sich ein Taxi rief. Soweit so gut, sie wollte zu ihm, ich habe sie gebeten darüber zu schlafen und im nüchternen Zustand mit ihm zu reden, er wolle sie nicht sehen und sie würde es heute nur verschlimmern. Ihre Drohung, dass ich besser aus dem Weg gehen solle, nahm ich nicht sonderlich Ernst – vor allem, da sie gut 1,5 Meter von mir entfernt stand, ich nie erlebte, wie sie körperliche Angriffe ausführte und ich versuchte es ihr verbal zu erklären… Ein Knie in die Eier, Taumeln, das nächste Knie ins Gesicht und zwei recht harte Schläge ins Gesicht, waren der „Dank“ – da ich weder damit gerechnet habe, noch sie schlagen wollte, habe ich gut 10 Schläge und etliche Kratzer etc. eingesteckt, bis ich mich dazu entschied sie an den Handgelenken zu packen. Was war die Reaktion? Kaum hatte ich sie an den Handgelenken gepackt und sie schrie ich solle sie loslassen, kamen ca. 5 Personen auf mich zu und schrien mich an ich solle sie in Ruhe lassen und mich mit einem Mann anlegen – da ich zum Glück keinen Alkohol trinke, konnte ich es recht schnell erklären und meine blutende Nase etc. hat den Rest dazu beigetragen…
Wie wehrt man sich als Mann denn gegen eine Frau, ohne dass es nach außen sofort danach aussieht, sie sei das „Opfer“? Wegstoßen und Festhalten hat auf jeden Fall nicht geklappt, das nächste Mal gleich ein paar Kombinationen schlagen und es mit einem Kick/Knie/Ellenbogen beenden? Viele scheinen die Kraft einer wütenden Frau zu unterschätzen, vor allem wenn Alkohol oder starke Emotionen sowie eine gewisse Unberechenbarkeit im Spiel sind – wer rechnet denn damit, gleich „von einer Frau“ körperlich angegriffen zu werden?

Das Problem ist meiner Erfahrung nach in den seltensten Fällen das „sich wehren können“, sondern eher, dass jegliche Gegenwehr als Angriff gewertet wird… Was denkst Du, wem wird eher geglaubt, es sei das Opfer, der Frau mit den blauen Flecken an den Handgelenken oder dem Mann mit den paar Kratzern und roten Flecken?

LG

Miranda
26-05-2014, 22:59
Seufz... Ihr werft schon wieder Apfel, Birnen und Nüsse in eine Schale und fangt an zu vergleichen.

@Maddin.G Natürlich können Männer Opfer sein und werden. Aber meistens (natürlich nicht immer) sind dann auch Männer die Täter.

@Nuada: 40% häusliche Gewalt gegen Männer. Wo hast du denn die Zahlen her und vom wem geht in der Statistik die Gewalt aus? - Doch abgesehen davon ging es in dem Film nicht um häusliche Gewalt. Es ging um eine (sehr schlecht, wie ich finde) dargestellte Szene in der Öffentlichkeit, wo Frau gewalttätig gegen Mann wird und die Umstehenden nichts tun. Und das finde ich total unglücklich gewählt. Hätte der Mann sich mal halbwegs wie ein Opfer verhalten (die Frau hat das wesentlich besser gespielt, so mit Blick ausweichen, versuchen wegzukommen ect. pp.) aber das hat er alles nicht getan. Die Situation war (in meinen Augen) einfach total künstlich.

Eine ganz andere Geschichte ist natürlich das Dilemma, dass Mann als Täter dasteht, wenn er sich gegen eine aggressive Frau wehrt. Yep, dass habe ich auch schon öfter gehört und gelesen. Ich habe es selbst auch schon mal im Supermarkt erlebt, als ich mich gegen ein völlig wildgewordenes Kind wehren musste, dass angefangen hatte mit Fischdosen nach mir zu werfen. :( War auch nicht ganz so einfach, also kann ich den Unmut von eurer Seite aus absolut verstehen, nur hat das wieder nichts mit dem Beispiel zu tun.

@Chris1982: Yep, das wäre auch einen Möglichkeit. Aber dann bitte mit einem guten männlichen Schauspieler und bitte wieder in London. Sonst passt der Vergleich nicht. Ich war schon ein paarmal in London und muss sagen, dass ich bis auf Stockholm selten eine solche Hilfsbereitschaft erlebt habe, wie dort.

@Little Green Dragen: (Frage: Soll er sie gleich umhauen?) Haha. Ja natürlich, das wäre die absolut passende Reaktion gewesen. Auge um Auge, Zahn um Zahn, solange bis wir alle blind und zahnlos sind. - Okay, Scherz beiseite. Nein natürlich gäb`s bessere Lösungen. Er hätte z.B. um Hilfe bitten können, er hätte auch ihre Hand festhalten können und mit klarer Stimme „Es reicht!“ sagen können. Oder sie etwas bestimmter zurückschubsen? Keine Ahnung... ich bin da mehr Anfänger als ihr. Vielleicht wäre es mal ganz gut, wenn ihr hier im Forum Lösungen für solche Situationen sammelt. Also Lösungen auf die Frage: Wie wehre ich mich gegen körperlich unterlegene Menschen, ohne ihnen ernsthaft zu schaden. Doch was das Fallbeispiel betrifft, war auch das eben nicht der springende Punkt.

@Narexis: Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. „Wer rechnet denn damit von einer Frau körperlich angegriffen zu werden?“ - Es passiert eben einfach (in der Öffentlichkeit und ohne Drogeneinfluss) sehr selten. Und deswegen finde ich das vom Film aufgeworfene Dilemma künstlich und würde jetzt nicht gerade sagen, dass es ein großes Problem unserer Zeit ist. Im Gegenteil, die Leute haben im ersten Fall echt gut reagiert und im zweiten Fall eigentlich auch gar nicht so schlecht. Immerhin haben sie nicht weggeguckt und ein paar der Blicke waren durchaus skeptisch.

Gast
26-05-2014, 23:07
@Maddin.G Natürlich können Männer Opfer sein und werden. Aber meistens (natürlich nicht immer) sind dann auch Männer die Täter.

Das Video gibt an, dass 40% der Männer Opfer von häuslicher Gewalt werden.
Das Video thematisiert dann auch Gewalt einer Frau gegen einen Mann und wie die Öffentlichkeit darauf reagiert.
Das mehr Gewalt unter Männern gegeneinander gibt will ich gar nicht in Abrede stellen, ist aber nicht das Thema.
Ist dMn. diese Zahl einfach erlogen? Wenn ja sind wir schon beim Problem, was das Video anspricht. Männer werden nicht als Opfer von weiblicher Gewalt gesehen. Das gibt es in der öffentlichen Wahrnehmung halt nicht.
Du bist grad das beste Beispiel. Und warum? Ja weil Frauen einfach keine Gewalt ausüben können gegen einen Mann, der ist halt stärker. Das zum Stärker sein sehr viel Kopfsache dazu gehört wird dir jeder bestätigen der spitze im Sparring war und im WK wegen der Psyche voll abgelöst hat. Selbst wenn jemand wie du so eine Szene siehst wird nach Punkten gesucht die das gezeigte einfach negieren.

Nuada
26-05-2014, 23:24
@Nuada: 40% häusliche Gewalt gegen Männer. Wo hast du denn die Zahlen her und vom wem geht in der Statistik die Gewalt aus? - Doch abgesehen davon ging es in dem Film nicht um häusliche Gewalt. Es ging um eine (sehr schlecht, wie ich finde) dargestellte Szene in der Öffentlichkeit, wo Frau gewalttätig gegen Mann wird und die Umstehenden nichts tun. Und das finde ich total unglücklich gewählt. Hätte der Mann sich mal halbwegs wie ein Opfer verhalten (die Frau hat das wesentlich besser gespielt, so mit Blick ausweichen, versuchen wegzukommen ect. pp.) aber das hat er alles nicht getan. Die Situation war (in meinen Augen) einfach total künstlich.

Du glaubst also, das ist der Grund, warum niemand dem Mann geholfen hat? Weil er nicht gut genug gespielt hat? Absoluter Bullshit...

Über "na klar, auch Männer können mal Opfer häuslicher Gewalt sein, aber dann sind die meisten auch Täter" braucht man wohl kaum zu reden... noch mehr Bullshit. Oder wo hast du da die Statistik her?

Ob in der Öffentlichkeit oder zu Hause... das spielt bei "häuslicher Gewalt" nur vom Namen her eine Rolle. Es geht dabei um Gewalt zwischen Partnern. Bei dem umgedrehten Beispiel hat es dich doch auch nicht gestört, dass es draußen passiert ist... wie will man es sonst auch drehen?

Quintessenz ist doch einfach nur: der Frau wurde geholfen, dem Mann nicht.

Dass häusliche Gewalt gegen Männer einerseits ein Fakt ist, andererseits aber auch großflächlich mit Ignoranz behandelt wird, steht auch fest. Also warum versuchst du das jetzt wegzudiskutieren? Selbst wenn es nicht 40%, sondern nur 20% wären - würde das nicht reichen? Oder wäre es dann okay? Ich kapiere diese ganze Geisteshaltung nicht...



Nein natürlich gäb`s bessere Lösungen. Er hätte z.B. um Hilfe bitten können, er hätte auch ihre Hand festhalten können und mit klarer Stimme „Es reicht!“ sagen können. Oder sie etwas bestimmter zurückschubsen? Keine Ahnung...

Stimmt, du hast tatsächlich keine Ahnung.... mit klarer Stimme "Es reicht!" sagen... ich möchte in einer Welt leben, die so einfach ist.

Narexis
26-05-2014, 23:32
@Narexis: Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. „Wer rechnet denn damit von einer Frau körperlich angegriffen zu werden?“ - Es passiert eben einfach (in der Öffentlichkeit und ohne Drogeneinfluss) sehr selten. Und deswegen finde ich das vom Film aufgeworfene Dilemma künstlich und würde jetzt nicht gerade sagen, dass es ein großes Problem unserer Zeit ist. Im Gegenteil, die Leute haben im ersten Fall echt gut reagiert und im zweiten Fall eigentlich auch gar nicht so schlecht. Immerhin haben sie nicht weggeguckt und ein paar der Blicke waren durchaus skeptisch.
Leider kommt es mir fast so vor, als würde die Gewalt, die von Frauen ausgeht, zunehmen – ist allerdings lediglich eine subjektive Feststellung und bezieht sich nicht nur auf die Gewalt einer Frau gegenüber einem Mann. Es stimmt, ich rechne nicht damit während eines Gespräches gleich von einer Frau körperlich angegriffen zu werden, genauso wenig wie ich damit rechne von einem angeleinten Hund beim Joggen angegriffen zu werden oder von einem kleineren „körperlich unterlegenen“ Mann. Vielleicht bin ich auch einfach zu gutgläubig :D.

Ich persönlich verstehe nicht, wieso viele der Meinung sind, eine Frau dürfe einen Mann ohrfeigen, er sie jedoch nicht. Außer der Reaktion auf den Schlag, sehe ich keinen Unterschied geschweige denn einen Grund, warum es bei einer Frau zu tolerieren sei bzw. besser als bei einem Mann und gerade die „Ohrfeigen“ sind meiner Erfahrung nach recht beliebt – auch ohne Alkohol und Drogen.

(Das Video ist leider nichtmehr verfügbar und ich konnte es nicht sehen. Würde mich über einen anderen Link freuen.)

LG

Kigger
27-05-2014, 00:37
Klingt vielleicht erstmal etwas komisch aber ich sehe das so : wer sich nicht "wie eine Frau benimmt" kann auch nicht erwarten,so behandelt zu werden.
Soll heissen : wer anderen - egal ob Mann oder Frau - Gewalt antut muss damit rechnen auch eins auf Nuss zu bekommen.Wer Leuten in die Eier tritt kann kein nettes Diskutieren erwarten.

Ich sage immer : Leute schlagen ist die Bankrotterklärung des Verstandes.

Wer mit Worten nicht mehr weiterkommt und meint dass man mit Gewalt auch zu einer beiderseitig befriedigenden Lösung gelangen kann hat es nicht anders verdient als mal "genau den Richtigen" zu erwischen und auf`s Maul zu bekommen - egal ob Mann oder Frau.

Narexis
27-05-2014, 03:08
So, Video gesehen. (Danke noch einmal an der Stelle.) Wie kann es sein, dass man die Meinung vertritt, bei der ersten Szene sei ein Eingreifen gerechtfertigt und bei der zweiten nicht? Dass die umstehenden Personen hingesehen, aber nichts unternommen, haben, ist mMn absolut nichts Positives. Zugesehen hätten sie auch, wenn sich zwei Hunde zerfleischt hätten – vielleicht hätten sie dann allerdings nicht so belustigt gegrinst… Mich persönlich hätte die Reaktion interessiert, hätte sich der Mann gewehrt, ich persönlich bezweifle nämlich, dass es die Umstehenden gutheißen würden…

Um verbal noch etwas, in so einer Situation, reißen zu können, muss meiner Erfahrung nach ein recht extremer und einschüchternder Tonfall (inkl. Körpersprache) eingesetzt werden, ich bin mir auch hier ziemlich sicher, dass schnell das Geschrei groß wäre. Mit einem „Halt Stopp! Ich fühle mich gemobbt![...]“ wird man wohl nichtmehr weit kommen.

Ich durfte mich bereits mit "Opfern von Frauen" unterhalten und es ist teilweise erbärmlich, wie das Umfeld auf Vergewaltigung oder Gewaltübergriffe durch eine Frau reagiert…

LG

gasts
27-05-2014, 03:31
Das Video gibt an, dass 40% der Männer Opfer von häuslicher Gewalt werden.


Nein
Das Video gab, wenn ich mich recht erinnere, eher an, dass 40% der Opfer häuslicher Gewalt männlich sind.
Ich kann mich jetzt nicht erinnern, ob da "männlich", "nichtweiblich" oder explizit "Männer" stand.
Ein kleiner Junge, der von den Eltern geschlagen wird, ist ja auch männlich aber sicher kein Mann.
Und es stellt sich natürlich die Frage, was da als Gewalt gilt und wo diese Zahl herstammt?
Gibt es überhaupt repräsentative Studien über häusliche Gewalt gegen Männer bzw. häusliche Gewalt, die von Frauen gegen erwachsene Männer ausgeht?



Dementsprechend würde ich versuchen, ihm zu helfen. Zu evaluieren, wie diese Hilfe aussieht, stellt mich dagegen vor ein größeres Problem, ich kann seiner Freundin ja schlecht eine klatschen und damit hat sich das. Bei einem Typen, der seine Freundin schlägt, wäre das kein Problem, hier wäre ich ein Held.

Ja, wie kann man da helfen?
Vielleicht wie es die Frauen bei ihrer Geschlechtsgenossin gemacht haben?
Einfach mal ansprechen, was das denn soll, bzw. das Opfer fragen, ob es Hilfe braucht.
Ist allerdings die Frage, ob das für den Mann nicht noch demütigender ist, wenn er von anderen Männern oder gar Frauen Hilfe gegen eine körperlich unterlegene Frau angeboten bekommt?

Du glaubst, dass Du der Held bist, wenn Du Dich in einen Pärchenstreit einmischt und dem Mann eine klatscht?
Ich würde eher vermuten, das sich die Frau gegen Dich wendet und sogar eine gewisse Wahrscheinlichkeit besteht, dass Du eine Anzeige kriegst und die Frau aussagt, dass Du ihren Partner grundlos angegriffen hast.
Die ist ja nicht ohne Grund mit dem zusammen.






Ich persönlich verstehe nicht, wieso viele der Meinung sind, eine Frau dürfe einen Mann ohrfeigen, er sie jedoch nicht. Außer der Reaktion auf den Schlag, sehe ich keinen Unterschied geschweige denn einen Grund, warum es bei einer Frau zu tolerieren sei bzw. besser als bei einem Mann und gerade die „Ohrfeigen“ sind meiner Erfahrung nach recht beliebt – auch ohne Alkohol und Drogen.


Körpersprache gehört zur Kommunikation und auch körperliche Zurechtweisungen.
Viele weibliche Ohrfeigen würde ich da eher unter Zurechtweisung einordnen als unter KV.
Das Ziel ist dann nicht, körperlich zu verletzen oder gar dauerhafte Schäden anzurichten.
Wenn ich jemanden anspucke, dann zählt das ja selbst juristisch eher als Beleidigung.
Klassische Szene: Mann fasst Frau ungewünscht an, oder hält sich anderweitig nicht an gesellschaftliche Konventionen und kriegt dafür eine geknallt:

GNolpbFuwBo

Gast
27-05-2014, 05:21
Nein
Das Video gab, wenn ich mich recht erinnere, eher an, dass 40% der Opfer häuslicher Gewalt männlich sind.
Auch nicht ganz richtig. 40% der Opfer sind Männer. Steht explizit Men.
2tpNXHUy_zE

Und es stellt sich natürlich die Frage, was da als Gewalt gilt und wo diese Zahl herstammt?
Gibt es überhaupt repräsentative Studien über häusliche Gewalt gegen Männer bzw. häusliche Gewalt, die von Frauen gegen erwachsene Männer ausgeht?
Das wäre natürlich interessant. Konnte dazu erstmal nur diesen Artikel im theguardian finden.
More than 40% of domestic violence victims are male, report reveals | Society | The Observer (http://www.theguardian.com/society/2010/sep/05/men-victims-domestic-violence)


Körpersprache gehört zur Kommunikation und auch körperliche Zurechtweisungen.
Viele weibliche Ohrfeigen würde ich da eher unter Zurechtweisung einordnen als unter KV.
Das Ziel ist dann nicht, körperlich zu verletzen oder gar dauerhafte Schäden anzurichten.
Wenn ich jemanden anspucke, dann zählt das ja selbst juristisch eher als Beleidigung.
Klassische Szene: Mann fasst Frau ungewünscht an, oder hält sich anderweitig nicht an gesellschaftliche Konventionen und kriegt dafür eine geknallt:
Mit diesem Argument könnte man aber genau so körperliche Züchtigung von Kindern rechtfertigen. Immerhin gings ja nur darum das Kind zurechtzuweisen und nicht zu verletzen. Da werden sich aber viele, mMn. auch zu recht, dagegen stellen.
Gleiches gilt dann mMn. auch für Männer. Eine Frau hat mich nicht einfach zu Ohrfeigen wenn es keine Abwehrhandlung ist. Sprich wenn ich nicht vorher selbst irgendwie körperlich geworden bin oder ich meine verbalen Attacken nicht unterlassen habe.
Ein verbaler Ausrutscher gehört da mMn. eben nicht dazu. Genau so wenig hat mich irgendwer anzuspucken.
Das ist aber wohl auch eins der Kernprobleme das so eine Ohrfeige eben nicht als Gewaltaktion gesehen wird, schlicht und ergreifend weil sie von einer Frau kommt.

ghul
27-05-2014, 07:48
.

Narexis
27-05-2014, 10:15
Körpersprache gehört zur Kommunikation und auch körperliche Zurechtweisungen.
Viele weibliche Ohrfeigen würde ich da eher unter Zurechtweisung einordnen als unter KV.
Das Ziel ist dann nicht, körperlich zu verletzen oder gar dauerhafte Schäden anzurichten.
Wenn ich jemanden anspucke, dann zählt das ja selbst juristisch eher als Beleidigung.
Klassische Szene: Mann fasst Frau ungewünscht an, oder hält sich anderweitig nicht an gesellschaftliche Konventionen und kriegt dafür eine geknallt:
Ja, auch die Körpersprache gehört zur Kommunikation. Ist eine Ohrfeige Teil der Körpersprache? MMn genauso wenig wie ein Tritt ins Gesicht. Vielleicht bin ich auch einfach zu „radikal“ in dem Gedanken, allerdings beginne ich selten zu differenzieren, wer Gewalt anwendet, da man sonst auch Kindern oder „körperlich unterlegenen“ Männern/Frauen eine Rechtfertigung für Gewalt geben würde. Es fällt nicht ohne Grund unter KV und ich glaube nicht, dass das primäre Ziel bei einer Ohrfeige der Schaden ist, trotzdem kann sie viel Schaden anrichten. Wird nicht gerade im Bereich der häuslichen Gewalt die Ohrfeige auch von Männern als „Zurechtweisung“ eingesetzt und warum ist die „männliche“ Form der Zurechtweisung nicht akzeptabel, die weibliche allerdings schon? Als Reaktion auf Gewalt ist es zu verstehen, als Aktion (und sei es auf einen unkonventionellen Spruch) nicht. Mir fällt der Titel des Films spontan nicht ein (er ist nur auf Französisch produziert worden), in diesem Film werden Klischees und Rollen getauscht, ist recht befremdlich zu sehen, wie der Mann der Frau aufgrund einer plumpen Anmache eine Ohrfeige verpasst…

Ich verstehe schlicht nicht, warum es beim Mann als Armutszeugnis gesehen wird, aus emotionaler „Überforderung“ zu zuschlagen, bei einer Frau wird es allerdings toleriert…

LG

Pinuti
27-05-2014, 10:29
Mir fällt der Titel des Films spontan nicht ein (er ist nur auf Französisch produziert worden), in diesem Film werden Klischees und Rollen getauscht, ist recht befremdlich zu sehen, wie der Mann der Frau aufgrund einer plumpen Anmache eine Ohrfeige verpasst…



Ich glaub du meinst den hier, oder?
https://www.youtube.com/watch?v=V4UWxlVvT1A

V4UWxlVvT1A

concrete jungle
27-05-2014, 11:18
Man sollte sich über diese Programmierungen(durch Eltern, Verwandte, die Gesellschaft) bewusst werden, damit man nicht so kalt erwischt wird.

Gewalt in Beziehungen sollte ein Tabu sein, leider sieht das nicht jeder so.

Nach intensivem Training sollte auf Schmerz zufügen ein ,,Abschalten der Schmerzquelle" erfolgen, unbewusst und operant konditioniert- dabei natürlich das Umfeld nicht vergessen. Laut rufen, was Phase ist für die umstehenden Zeugen.

Konkret bei der wilden Furie(die adrenalisiert schnell und sehr unkonventionell angreift) Schubsen, ziehen, foot trap,Wurf usw., schlagen ist vor Publikum(,,Du Assi schlägst Frauen???!!"= viele motivierte Ritter) und später vor Gericht ganz blöd.

Terao
27-05-2014, 11:30
aber da könnte man aus dem Video tatsächlich noch was lernen,
schaut euch mal die jeweilige Reaktion des 'Opfers' genauer an:
die 'angegriffene' Frau macht ganz deutlich, dass sie nichts mit dem Angreifer zu tun haben will, während der 'angegriffene' Mann auf mich eher so wirkt, als sei er schuldbewusst, wüsste, warum er angegriffen wird, und möchte nur um 'gut Wetter' betteln ...

gruß hafisDas ist mir beim Eingangsvideo auch aufgefallen. Und es ist nun mal ein wesentlicher Unterschied, ob man als Außenstehender den Eindruck bekommt, dass sich jemand nicht wehren kann, oder dass er sich nicht wehren will.

Hab mich übrigens auch bei längerem Nachdenken noch nie von einer Frau ernstlich körperlich bedroht gefühlt. Wirklich noch nie.
Stimmt da was mit mir nicht? :(


Gegen das als "Normal" empfundene einzuschreiten erfordert eine Menge an Reflektion, das läßt sich nicht einfach so abstellen. Gilt auch für olle "Kampfemanzen" wie mich. Ich empfinde "Frauen und Kinder zuerst" als normal. Auch nach längerem Nachdenken ist eine Gesellschaft, in der das normal ist, die Gesellschaft, in der ich leben möchte.
Aber heutzutage geht ja sogar der Kapitän als erster vom Schiff, und findet das ganz normal. :rolleyes:

Narexis
27-05-2014, 11:59
@Pinuti: Leider nicht, es ist sehr ähnlich; allerdings meine ich keinen 10Minuten Clip sondern einen Spielfilm. Trotzdem sehr interessanter Clip, danke.
LlFAd4YdQks
Alt, aber meiner Meinung nach immer noch zutreffend und hier wird eine sehr ähnliche Meinung vertreten…

LG

Terao
27-05-2014, 12:11
Alt, aber meiner Meinung nach immer noch zutreffend und hier wird eine sehr ähnliche Meinung vertreten…Auch da mehr als deutlich, wie unterschiedlich diese Angriffe inszeniert werden...

Narexis
27-05-2014, 12:22
Auch da mehr als deutlich, wie unterschiedlich diese Angriffe inszeniert werden...

Was natürlich die landläufige Meinung, es sei gerechtfertigt/keine Bedrohung/kein Eingreifen nötig, erklärt und rechtfertigt…

Wie kommt es denn, dass der Frau das Recht ihren Partner körperlich anzugehen – unter dem Verdacht er habe sie betrogen – zugesprochen wird?

LG

Terao
27-05-2014, 12:35
Was natürlich die landläufige Meinung, es sei gerechtfertigt/keine Bedrohung/kein Eingreifen nötig, erklärt und rechtfertigt…

Wie kommt es denn, dass der Frau das Recht ihren Partner körperlich anzugehen – unter dem Verdacht er habe sie betrogen – zugesprochen wird?

LGWeil das eine Situation ist, in der sich so mancher vorstellen kann, sehr emotional zu reagieren? Weil das "körperliche Angehen" hier bei`n paar ersichtlich harmlosen Schubsern und Patschern auf den Oberarm besteht? Und weil der Mann da in keiner Weise daran gehindert wird, einfach aufzustehen und zu gehen?

Und jetzt vergleich das mal mit der Darstellung der ersten Situation. In der die Frau ganz klar aktiv an Flucht-/Gegenwehrmöglichkeiten gehindert wird. In der der Angriff ruhig und planmäßig erfolgt, und keineswegs ein nachvollziehbares emotionales Überreagieren darstellt. Und in der der Angriff eine eindeutig sexuelle Komponente beinhaltet.

Das zu vergleichen ist doch vollkommen absurd.


Man könnt`s ja mal probieren. Man setzt eine russische Kugelstoßerin auf die Parkbank. Und dann lässt man einen 25 kg leichteren Mann in der gezeigten Weise agieren, während sie da ungerührt sitzenbleibt und bloß schuldbewusst vor sich hinstarrt.
Anschließend lässt man dieselbe Kugelstoßerin einen schmächtigen jungenhaften Burschen a la erste Situation auf eine Bank drängen, dort festnageln, am Hals packen und zu küssen versuchen, während der vergeblich versucht, sich sie vom Hals zu halten.
Macht man natürlich nicht, klar. Man will ja hier eine ganz bestimmte Botschaft vermitteln.

Klaus
27-05-2014, 12:58
Psychische Ursachen?

Jeder Psychologe wird Dir sagen dass eine Trennung und Kontaktsperre der erste und meistens einzige Weg ist, das zu beenden. Drangsalierungsmechanismen hören nicht einfach auf, die werden schlimmer. Von Rumschreien über Schubsen, mit Dingen werfen bis man am Ende bei Zusammenschlagen ist. Wieso genau sollte man das nicht durch Trennung unterbrechen ? Weil das Opfer "nicht kann", und deshalb ist es gut so dass es immer weiter geht ?

Und nicht jeder der sowas erlebt ist sofort handlungsunfähig. Wenn man nicht tausend Ausreden sucht einfach so weiterzumachen, dann kann man auch einen Schritt in die richtige Richtung machen. Insbesondere wenn einer hilft. Aber dazu muss man sich mit der Wahrheit auseinandersetzen, damit wie stark viele Menschen von Scham beherrscht werden, und nicht von Sinnhaftigkeit, oder positiven Empfindungen. Da ist es viel schlimmer was die Nachbarn sagen könnten, als dass da so lachhafte Gewalttaten passieren, wo Menschen verstümmelt werden. Wenn die Nachbarn was sagen, ja dann, dann ist alles schlimm.

Narexis
27-05-2014, 13:01
Weil das eine Situation ist, in der sich so mancher vorstellen kann, sehr emotional zu reagieren? Weil das "körperliche Angehen" hier bei`n paar ersichtlich harmlosen Schubsern und Patschern auf den Oberarm besteht? Und weil der Mann da in keiner Weise daran gehindert wird, einfach aufzustehen und zu gehen?

D.h. Du würdest auch einem Mann ein „paar harmlose Schubser und Patscher auf den Oberarm“ der Frau zusprechen und keinen Grund zum Eingreifen sehen? Ich bin mir ziemlich sicher, dass auch schon bei ein paar „Schubsern“, zugunsten der Frau eingegriffen worden wäre (zumindest hoffe ich es).
Warum gilt es dann nur als Rechtfertigung bei Frauen? Ich persönlich habe noch nie erlebt, dass jemand dem Mann beispielsweise eine Ohrfeige „genehmigt“ hätte, in derselben Situation erlebt man es sehr oft, dass es bei Frauen in Ordnung ist. Wäre der Mann in der ersten Szene der Frau deutlich unterlegen und hätte genauso „angegriffen“, wie die Frau in der zweiten Szene, hätte das für Dich einen Unterschied gemacht oder wäre es nicht immer noch die typische „Mann bedrängt Frau“ Situation, bei der man der Frau zur Hilfe eilt?

/e: (Am Rande: warum eig. ein Vergleich der beiden Szenen? Ich kann mich nicht erinnern, dass die Passanten der zweiten Szene auch die Erste beurteilen mussten.)

Taugt es denn erst dann als Vergleich, wenn gezielt Kombinationen geschlagen werden und der Mann weinend in der Ecke sitzt?

Ich muss bei dem Thema immer wieder an Hunde denken, bei kleinen 3kg Hunden stört sich niemand daran, wenn sie „ein bisschen knabbern“ – „sie wollen ja nur spielen“ oder „es ist so süß, wie er knabbert“. „Hör mal, wie süß er ist, wenn er sich aufregt und knurrt“. Kaum kann der Hund eine Gefahr darstellen und mit seinem Biss Schaden anrichten, ist es auf einmal natürlich etwas ganz anderes…

LG

Terao
27-05-2014, 13:08
D.h. Du würdest auch einem Mann ein „paar harmlose Schubser und Patscher auf den Oberarm“ der Frau zusprechen und keinen Grund zum Eingreifen sehen? Ich bin mir ziemlich sicher, dass auch schon bei ein paar „Schubsern“, zugunsten der Frau eingegriffen worden wäre (zumindest hoffe ich es). Unter den Bedingungen wie oben erklärt? Ja.
Man kann Leute vor anderen schützen, aber nicht vor sich selbst. Wenns demjenigen nicht zu blöd wird und er trotz aller Möglichkeiten nicht mal den Versuch macht, aufzustehen und zu gehen, kann ich ihm nicht helfen.

Schade, dass Du nicht auf meine Beispiele mit der Kugelstoßerin eingegangen bist.
Aber bezeichnend.



Ich muss bei dem Thema immer wieder an Hunde denken, bei kleinen 3kg Hunden stört sich niemand daran, wenn sie „ein bisschen knabbern“ – „sie wollen ja nur spielen“ oder „es ist so süß, wie er knabbert“. „Hör mal, wie süß er ist, wenn er sich aufregt und knurrt“. Kaum kann der Hund eine Gefahr darstellen und mit seinem Biss Schaden anrichten, ist es auf einmal natürlich etwas ganz anderes…Und es wundert Dich, dass man da einen Unterschied macht?? :ups:
Was meinst Du, warum man Katzen im Haus hält, halten kann und halten darf, nicht aber Tiger?

Narexis
27-05-2014, 13:17
Unter den Bedingungen wie oben erklärt? Ja.
Man kann Leute vor anderen schützen, aber nicht vor sich selbst. Wenns demjenigen nicht zu blöd wird und er trotz aller Möglichkeiten nicht mal den Versuch macht, aufzustehen und zu gehen, kann ich ihm nicht helfen.
Na dann… Dir ist bewusst, dass eben dieses Argument häufig bei häuslicher Gewalt gegen Frauen verwendet wird?


Und es wundert Dich, dass man da einen Unterschied macht??
Was meinst Du, warum man Katzen im Haus hält, halten kann und halten darf, nicht aber Tiger?
Es wundert mich, dass man Dinge toleriert und verniedlicht, die mMn nicht toleriert werden sollten, nicht dass man einen "Unterschied macht" oder würdest Du es tolerieren, wenn (D-)ein Kind oder (D-)eine Frau Dir in den Schritt schlägt/tritt oder Dich schlägt/"schubst"? Ist doch auch harmlos(-er als bei einem Mann)… Genauso wenig ist es mMn akzeptabel einem Hund zu signalisieren, dass Beißen in Ordnung ist (egal wie groß oder welcher Rasse) oder einer Frau das Recht einzuräumen handgreiflich zu werden.

LG

Gast
27-05-2014, 13:21
Schade, dass Du nicht auf meine Beispiele mit der Kugelstoßerin eingegangen bist.
Aber bezeichnend.

Ich bezweifel, dass das Ergebnis ein anderes wäre. Wissen können wir es aber nicht.
Im Ausgangsvideo will der Mann aber gehen und wird von der Frau mit Gewalt davon abgehalten. Da sinds halt nicht nur Patscher auf die Arme. Ergebnis ist auch hier das gleiche.
Jetzt kann man natürlich wieder mit körperlicher Überlegenheit argumentieren, das typische Todschlagargument halt. Aber wie schon gesagt, mMn. gehört mehr dazu als nur körperliche Überlegenheit um so eine Situation zu meistern.
Und du dürftest auch einer der wenigen sein die dem Mann Ohrfeigen, Patscher und an den Haaren ziehen gegenüber einer Frau zugestehen.

Zu der Hund, Katze Sache. Kenne ein paar Fälle wo es durch ein Biss zu erheblichen Schaden mit folgender OP gekommen. Aber weil die ja klein sind ist es wahrscheinlich ok.

Terao
27-05-2014, 13:23
Dir ist bewusst, dass eben dieses Argument häufig bei häuslicher Gewalt gegen Frauen verwendet wird?Ja, da finde ichs aber hochproblematisch. Nich nur wegen der im Schnitt vorhandenen physiologischen Unterschiede (auf die Du Dich konsequent weigerst, einzugehen), sondern auch aufgrund anderweitiger Abhängigkeitsverhältnisse, die in unserer gesellschaft nun mal nach wie vor zwischen Mann und Frau unterschiedlich sind. Zu ungunsten der Frau, auch wenn man die Augen noch so fest zukneift.




Es wundert mich, dass man Dinge toleriert und verniedlicht, die mMn nicht toleriert werden sollten, nicht dass man einen "Unterschied macht" oder würdest Du es tolerieren, wenn (D-)ein Kind oder (D-)eine Frau Dir in den Schritt schlägt/tritt oder Dich schlägt/"schubst"? Ist doch auch harmlos(-er als bei einem Mann)… Genauso wenig ist es mMn akzeptabel einem Hund zu signalisieren, dass beißen in Ordnung ist (egal wie groß oder welcher Rasse) oder einer Frau das Recht einzuräumen handgreiflich zu werden.Wenn mich ein Kind schubst, erkläre ich ihm bestenfalls in einer ruhigen Minute, dass das nicht in Ordnung ist. Körperlich mißhandelt fühl ich mich nicht.
Wenn mich ne Katze kratzt, werf ich ihr das nicht vor. Freue mich bloß, dass sie kein Tiger ist.



Jetzt kann man natürlich wieder mit körperlicher Überlegenheit argumentieren, das typische Todschlagargument halt.Jetzt mal ganz im Ernst: Hast DU Dich jemals von einer Frau ernsthaft körperlich bedroht gefühlt? Wenn nein, warum nicht?
Und wie steht`s mit Katzen?

Narexis
27-05-2014, 13:35
Schade, dass Du nicht auf meine Beispiele mit der Kugelstoßerin eingegangen bist.
Aber bezeichnend.
Kann ich gerne nachholen, die Frage ist nur, ob Du nicht noch eine Bodybuilderin mit ins Spiel bringen willst. Extreme Beispiele sind natürlich möglich, allerdings bezweifle ich, dass es anders ausgegangen wäre - auch wenn natürlich viele "maskuline" Frauen eine andere Wirkung auf ihr Umfeld haben… Du durftest wahrscheinlich noch nie die Erfahrung machen, mit einem männlichen Vergewaltigungsopfer zu sprechen oder?


[…]
+1


Ja, da finde ichs aber hochproblematisch. Nich nur wegen der im Schnitt vorhandenen physiologischen Unterschiede (auf die Du Dich konsequent weigerst, einzugehen), sondern auch aufgrund anderweitiger Abhängigkeitsverhältnisse, die in unserer gesellschaft nun mal nach wie vor zwischen Mann und Frau unterschiedlich sind. Zu ungunsten der Frau, auch wenn man die Augen noch so fest zukneift.
Inwiefern weigere ich mich darauf einzugehen? Das Problem meiner Meinung nach ist lediglich, dass es keinen Typus des „überlegenen Mannes und der unterlegenen Frau“ gibt… Ich kann mich auch nicht daran erinnern, mich je gegen die Frau ausgesprochen zu haben? Schau Dir doch das Beispiel mit dem Baseballspieler an, dort gelten natürlich die „physiologischen Unterschiede“ nicht, genauso wenig wie bei allen andern bekannten Fällen, der Gewalt von Frauen gegen Männer…

Aber es stimmt, ich erkenne die „physischen Unterschiede“ nicht als Rechtfertigung, der Frau einzuräumen den Mann körperlich anzugehen, an.

LG

Gast
27-05-2014, 13:37
Jetzt mal ganz im Ernst: Hast DU Dich jemals von einer Frau ernsthaft körperlich bedroht gefühlt? Wenn nein, warum nicht?
Oh habe ich schon, allein durch das sehr aggressive Verhalten was ohne Konsequenz durch gezogen wurde. Das ist nämlich für mich das entscheidende, ob jemand wirklich bereit ist seiner Aggression freien Lauf zu lassen. Dann weißt du nämlich nicht was passiert.
Das ist mMn. viel bedrohlicher als ein Schrank der blöde labbert. Davon hab ich nämlich auch schon zu viel getroffen.

Sonst sehe ich es wie Narexis, niemand hat mir körperliche Gewalt an zu tun. Egal wie weit der mir körperlich unterlegen ist und egal welches Geschlecht der hat.

Terao
27-05-2014, 13:44
niemand hat mir körperliche Gewalt an zu tun.Und das isses halt. Ich verbuche es nicht unter "körperliche Gewalt", wenn mich ein Kind schubst. Weder sind die Folgen auch nur annähernd so wie das, was ich Woche für Woche von meinem geliebten Kampfsport nach Hause trage, noch fühle ich mich der Situation auch nur im geringsten hilflos ausgeliefert. Ist vielleicht kein adäquates Verhalten, aber auch kein Drama. Davon bricht mir weder psychisch noch physisch was ab. Und das weiß auch das Kind.

Gast
27-05-2014, 13:54
Und das isses halt. Ich verbuche es nicht unter "körperliche Gewalt", wenn mich ein Kind schubst. Weder sind die Folgen auch nur annähernd so wie das, was ich Woche für Woche von meinem geliebten Kampfsport nach Hause trage, noch fühle ich mich der Situation auch nur im geringsten hilflos ausgeliefert.
Und genau das ist das Problem. Das unterschieden wird von Gewalt nach dem wer sie ausführt.
Gewalt bleibt Gewalt, egal von wem sie kommt. Lustigerweise rechtfertigt auch nichts, Gewalt eines körperlich unterlegenden Mannes gegen einen stärkeren.
Sobalds ne Frau ist ist es aber ok. oder eben ein Kind.
Genau so könnte ich sagen, es ist ok eine Frau festzuhalten und am gehen zu hindern, immerhin tritt dadurch kein großer Schaden auf solange ich nicht zulange.

Und was die Folgen sein können ist halt reine Spekulation.

Terao
27-05-2014, 13:59
Das unterschieden wird von Gewalt nach dem wer sie ausführt. Das ist nicht der Punkt. Was Gewalt zur Gewalt macht, ist das Gefühl der Unentrinnbarkeit (mit dem die psychischen Folgen verbunden sind) und die physischen Folgen. Drum findet auch im Kampfsport keine wirkliche Gewalt statt: Die Folgen halten sich in aller Regel (Unfälle ausgenommen) klar in Grenzen (was auch von beiden so gewollt ist), und die Situation ist nie unentrinnbar: Man kann jederzeit gehen, und es wird sogar erwartet und ist erwünscht, dass man sich wehrt. Kann man sich nicht mehr wehren, ist der Kampf vorbei.
Deshalb ist er erlaubt.

Gast
27-05-2014, 14:03
Das ist nicht der Punkt. Was Gewalt zur Gewalt macht, ist das Gefühl der Unentrinnbarkeit (mit dem die psychischen Folgen verbunden sind) und die physischen Folgen.
Es ist eben doch der Punkt. Weil dMn. eben dieses Gefühl nicht vorhanden sein kann wen die Gewalt von keinem Mann ausgeht.
Ob andere Männer in solchen Situationen das gleiche fühlen wird nicht bedacht.

Narexis
27-05-2014, 14:05
Und genau das ist das Problem. Das unterschieden wird von Gewalt nach dem wer sie ausführt.
Gewalt bleibt Gewalt, egal von wem sie kommt. Lustigerweise rechtfertigt auch nichts, Gewalt eines körperlich unterlegenden Mannes gegen einen stärkeren.
Sobalds ne Frau ist ist es aber ok. oder eben ein Kind.
Genau so könnte ich sagen, es ist ok eine Frau festzuhalten und am gehen zu hindern, immerhin tritt dadurch kein großer Schaden auf solange ich nicht zulange.

Und was die Folgen sein können ist halt reine Spekulation.


+1, warum sollte es sich um Gewalt handeln, wenn es ein Mann ausübt, wenn es bei einem Kind nicht so ist - wie erkläre ich einem Jungen, dass das, was jahrelang keine Gewalt war, nun Gewalt ist (wann eig.?)? Das beste Beispiel ist mMn die Ohrfeige für die plumpe Anmache oder das Betrügen der Partnerin. Schau Dir doch einfach noch einmal die Filmausschnitte und die Reaktion an, so erlebe zumindest ich es auch im „echten Leben“. Ich kenne mich zwar im Kendo nicht aus, allerdings habe ich bereits schwächere Tritte und Schläge abbekommen als manche gezeigte Ohrfeige. Ohrfeigt ein Mann die Frau ist das Geschrei (zurecht) groß, wird der Mann geohrfeigt, wird teilweise die Frau bejubelt, wie kann das sein? Was macht man mit sehr sensiblen oder schmerzempfindlichen Männern?

LG

Terao
27-05-2014, 14:07
OK, dann unterscheiden wir halt künftig zwischen Männern, die sich von Frauen, Kindern und Katzen bedroht fühlen, und solchen, die sich nicht bedroht fühlen.
Aber das ist denen sicher auch wieder nicht recht. :o


Was macht man mit sehr sensiblen oder schmerzempfindlichen Männern?Tja, was macht man mit Polizisten, die von 13jährigen Mädchen krankenhausreif geschlagen werden? Ich hab da keine Idee. Vielleicht Selbsthilfegruppen? Oder spezielle Lizenzen, gegen renitente 13jährige Mädchen sofort mit massiver Gewalt vorzugehen, um ihr empfindsames Seelenkostüm und ihre schmerzempfindlichen Körper zu schützen?

Papatom
27-05-2014, 14:08
Moin,
ich finde, Ihr seht das zu oberflächlich und verteidigt deshalb die Frau. Die Frage sollte ja bei häuslicher Gewalt sein: Warum kann der oder die das überhaupt so tun? Denn sowohl Mann als auch Frau können ja theoretisch einfach gehen (nicht in der konkreten Situation aber danach. Oder vor dem "nächsten Mal").

Diesen Gewalttätigkeiten geht ja eine Geschichte voraus. Ein Mann der Gewalt gegen sich geschehen läßt ist wohlmöglich längst psychisch gebrochen. Schon viel früher. Zu Hause. Immer wieder. Deshalb wehrt er sich nicht mehr. Nicht, weil er "nicht einfach geht, obwohl er kann". Kann er nämlich nicht.

Genausowenig wie einer Frau die ihrem Partner die Schläge immer wieder verzieht. Er wollte es ja nicht und entschuldigt sich ja immer sofort, wenn ihm die Hand ausrutscht.

Ausserdem würde es doch den Rechtsgrundsätzen total entgegenstehen, zu argumentieren, der Mann müsse eine Körperverletzung erdulden, da er ja die Möglichkeit hätte, zu gehen. Seit wann muss denn Recht dem Unrecht weichen? Sage ich das auch einem Typ, der überfallen wird von anderen Männern aber theoretisch der schnellere Läufer ist? Muss der auch Laufen anstatt sich zu wehren?

Grüße

Gast
27-05-2014, 14:16
OK, dann unterscheiden wir halt künftig zwischen Männern, die sich von Frauen, Kindern und Katzen bedroht fühlen, und solchen, die sich nicht bedroht fühlen.
Aber das ist denen sicher auch wieder nicht recht. :o
Ich bin dafür, dass Männern wie dir jegliche Hilfe in Zukunft verwehrt wird durch Gewalt von "Schwächeren" z.B. Behandlung bei Verletzungen bei Katzenbissen weil die dMn. ja keine Bedrohung sind.

Terao
27-05-2014, 14:23
Ich bin dafür, dass Männern wie dir jegliche Hilfe in Zukunft verwehrt wird durch Gewalt von "Schwächeren" z.B. Behandlung bei Verletzungen bei Katzenbissen weil die dMn. ja keine Bedrohung sind.Sollte ich irgendwann mal bei der Polizei anrufen, weil ich mich von einer bös guckenden Katze, die in meinem Hauseingang sitzt, bedroht fühle, haben die meine volle Erlaubnis, zu lachen. :)

Sollte da aber ein Tiger sitzen, erwarte ich, dass die jemanden vorbeischicken, der das Tier einfängt. Wer das als Ungleichbehandlung sieht, hat doch einen an der Klatsche.

Narexis
27-05-2014, 14:25
OK, dann unterscheiden wir halt künftig zwischen Männern, die sich von Frauen, Kindern und Katzen bedroht fühlen, und solchen, die sich nicht bedroht fühlen.
Aber das ist denen sicher auch wieder nicht recht. :o

Und ich dachte immer, dass man gerade im Kampfsport recht schnell die Gedanken, ein vermeintlich Unterlegener habe keine Chance betreffend, ablegt... Ich kenne genug Frauen, die mir körperlich überlegen sind oder mit mir im Ring den Boden wischen könnten...

Warum willst Du eig. immer zwischen X und Y unterscheiden? Eine Ohrfeige ist in erster Linie eine Ohrfeige und erst in zweiter Instanz widmet man sich dem konkreten Fall… Solltest Du je ausgeraubt oder Opfer einer Straftat werden, bitte ich Dich an Deine Worte zu denken und sollte es sich herausstellen, dass der Täter eine Frau ist oder die „physischen Unterschiede“ zu groß sind, verzichtest Du natürlich auf eine Anzeige und jegliche Hilfe.

LG

Gast
27-05-2014, 14:27
Sollte ich irgendwann mal bei der Polizei anrufen, weil ich mich von einer bös guckenden Katze, die in meinem Hauseingang sitzt, bedroht fühle, haben die meine volle Erlaubnis, zu lachen. :)
Schon mal von ner Katze gebissen wird, woraufhin danach operiert werden musste? Aber passiert dir sicher nie, und wenn steckst du es weg wie ein echter Kerl.
Aber schön zu sehen wie manche noch in einer schönen heilen Welt leben.

Terao
27-05-2014, 14:30
Schon mal von ner Katze gebissen wird, woraufhin danach operiert werden musste? Aber passiert dir sicher nie, und wenn steckst du es weg wie ein echter Kerl.
Aber schön zu sehen wie manche noch in einer schönen heilen Welt leben.Bei Dir hingegen bin ich sogar sehr dafür, dass sie jemanden vorbeischicken, der die Katze einfängt. Nicht, dass Du noch gebissen wirst. :(

Gast
27-05-2014, 14:39
Bei Dir hingegen bin ich sogar sehr dafür, dass sie jemanden vorbeischicken, der die Katze einfängt. Nicht, dass Du noch gebissen wirst. :(
Vor manchen Katzen hab ich sogar mehr Angst als vor *edit by Mod* wie dir.

Narexis
27-05-2014, 14:44
Bei Dir hingegen bin ich sogar sehr dafür, dass sie jemanden vorbeischicken, der die Katze einfängt. Nicht, dass Du noch gebissen wirst. :(

Solltest Du je aufgrund einer Ohrfeige einen Trommelfellriss erleiden, denk einfach immer daran: die Ohrfeige war gerechtfertigt und die Frau hat nichts Verwerfliches gemacht. Eine Behandlung des Risses ist natürlich auch überflüssig, Du willst doch nicht wirklich behaupten, dass eine Frau, von der Du Dich nicht bedroht gefühlt hast, zu so etwas fähig wäre und Du dann auch noch die Hilfe anderer erbittest?!:rolleyes:

LG

tempestas
27-05-2014, 15:21
Ich finde solche Vergleiche unglücklich, weil sie in meinen Augen zu 90% an der Realität vorbeigehen. Ein Mann, der sich von einer - noch dazu kleineren - Frau wehrlos schlagen lässt, so etwas findet man einfach extrem selten.

Da ist wohl der Wunsch Mutter des Gedanken oder halt einfach der Mainstream...


Internet-Page, die sicherlich nicht im Verdacht steht, pro männlich zu sein.

Häusliche Gewalt: Frauen sind häufiger Täter als Männer - Frauenzimmer.de (http://www.frauenzimmer.de/cms/stars-news/haeusliche-gewalt-frauen-sind-haeufiger-taeter-als-maenner-2efec-9f8b-18-1519377.html)

daneben dann noch


Das Bundesfamilienministerium veröffentlichte 2004 eine Pilotstudie „Gewalt gegen Männer“, in der u.a. auf Gewalt in Lebensgemeinschaften eingegangen wird (http://www.bmfsfj.de/RedaktionBMFSFJ/Broschuerenstelle/Pdf-Anlagen/M_C3_A4nnerstudie-Kurzfassung-Gewalt,property=pdf.pdf). Dort heißt es unter anderem: „Jedem vierten der befragten rund 200 Männer widerfuhr einmal oder mehrmals mindestens ein Akt körperlicher Gewalt durch die aktuelle oder letzte Partnerin, wobei hier auch leichtere Akte enthalten sind, bei denen nicht eindeutig von Gewalt zu sprechen ist. (…) Ungefähr fünf Prozent der Befragten haben im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt mindestens einmal eine Verletzung davongetragen. Der gleiche Anteil von Männern hat bei einer oder mehreren dieser Situationen schon einmal Angst gehabt, ernsthaft oder lebensgefährlich verletzt zu werden.“


und dann noch:


2005 räumte das Bundesfamilienministerium denn auch ein: „Von körperlicher Gewalt in heterosexuellen Paarbeziehungen scheinen Männer zunächst - rein quantitativ - in annähernd gleichem Ausmaß wie Frauen betroffen zu sein. Werden aber der Schweregrad, die Bedrohlichkeit und die Häufigkeit erlebter Gewaltsituationen einbezogen, dann zeigt sich, dass Frauen häufiger von schwerer und in hoher Frequenz auftretender Gewalt in Paarbeziehungen betroffen sind.“
(Gender Datenreport - 10. Gewalthandlungen und Gewaltbetroffenheit von Frauen und Männern (http://www.bmfsfj.de/Publikationen/genderreport/10-gewalthandlungen-und-gewaltbetroffenheit-von-frauen-und-maennern.html)) Die genannten Unterschiede in Schweregrad, Bedrohlichkeit und Häufigkeit von Gewalt sind in der Forschung indes umstritten. Der US-amerikanische Forscher Murray Straus fand bereits 1980 heraus, dass Frauen ihre geringere körperliche Stärke durch den Einsatz von Gewaltmitteln ausgleichen, „die gefährlich sind oder auf Distanz einsetzbar sind.“

Die Ergebnisse aus einer Übersicht von Studien zu schwerer Gewalt verdeutlichen, „dass von 23 Studien, die hierzu Angaben machen, der Großteil diese ‚Equalizerthese‘ zu bestätigen scheint. Frauen benutzen bei Gewalthandlungen zwischen Intimpartnern häufiger Waffen als Männer.“ 57,5 Prozent aller Gewalttaten unter Waffeneinfluss werden demnach von Frauen ausgeübt, Männer sind sogar zu 65,5 Prozent Opfer dieser Taten (zitiert nach: Bastian Schwithal, Weibliche Gewalt in Partnerschaften, Dissertation 2004, S. 136).


Das Problem ist meiner Erfahrung nach in den seltensten Fällen das „sich wehren können“, sondern eher, dass jegliche Gegenwehr als Angriff gewertet wird… Was denkst Du, wem wird eher geglaubt, es sei das Opfer, der Frau mit den blauen Flecken an den Handgelenken oder dem Mann mit den paar Kratzern und roten Flecken?

völlig richtig. Führt im übrigen durchaus auch mal dazu, dass der Mann die Polizei ruft und dann als Dank von selbiger aus seiner Wohnung entfernt wird. Denn die Frau kann ja nicht der Täter sein...

Terao
27-05-2014, 15:41
Na, das entspricht doch ziemlich genau unserem Diskussionsergebnis:
wobei hier auch leichtere Akte enthalten sind, bei denen nicht eindeutig von Gewalt zu sprechen ist.

Der gleiche Anteil [also 5%] von Männern hat bei einer oder mehreren dieser Situationen schon einmal Angst gehabt, ernsthaft oder lebensgefährlich verletzt zu werden.
Werden aber der Schweregrad, die Bedrohlichkeit und die Häufigkeit erlebter Gewaltsituationen einbezogen, dann zeigt sich, dass Frauen häufiger von schwerer und in hoher Frequenz auftretender Gewalt in Paarbeziehungen betroffen sind.

Alex R.
27-05-2014, 16:05
Und das Ganze jetzt ein wenig emotionsfreier. Ja, es ist ein emotionales Thema. Im Zweifel vor dem Posten eine Runde um den Block gehen und Luft schnappen.

1789
27-05-2014, 16:23
wenn ich eine geschallert kriege ,wird zurückgeschlagen.mann oder frau scheissegal ich mach da keine unterschiede.
wenn alle das so handhaben würden,gäbe es einige probleme nicht mehr.
wer sich zu schwach fühlt,wer zu schwach ist,sollte kampfsport und kraftsport betreiben und schon klappt es irgendwann mal mit der selbstverteidigung.

gruss1789 :)

Gast
27-05-2014, 16:35
wenn ich eine geschallert kriege ,wird zurückgeschlagen.mann oder frau scheissegal ich mach da keine unterschiede.
wenn alle das so handhaben würden,gäbe es einige probleme nicht mehr

+1 Sehe ich absolut genauso und kann hinzufügen, körperlich bedroht wurde ich seit langer zeit nicht, aber ich kann definitiv sagen, in den letzten Jahren wesentlich häufiger von Frauen angepöbelt worden zu sein als von Männern. Bei Männern kann ich mich nicht mal an ein konkretes Beispiel erinnern.

AD74
27-05-2014, 17:42
wenn ich eine geschallert kriege ,wird zurückgeschlagen.mann oder frau scheissegal ich mach da keine unterschiede.
wenn alle das so handhaben würden,gäbe es einige probleme nicht mehr.
wer sich zu schwach fühlt,wer zu schwach ist,sollte kampfsport und kraftsport betreiben und schon klappt es irgendwann mal mit der selbstverteidigung.

gruss1789 :)

Diese Einstellung führt aber dazu, dass zwangsläufig immer höhere Eskalationsstufen erreicht werden, denn irgendwann bleibt es nicht mehr nur beim Zurückschlagen, irgendwann sind dann Waffen aller Art im Spiel. Gerade als Kampfsportler sollte man versuchen zu deeskalieren.

Terao
27-05-2014, 18:09
wenn ich eine geschallert kriege ,wird zurückgeschlagen.mann oder frau scheissegal ich mach da keine unterschiede.
wenn alle das so handhaben würden,gäbe es einige probleme nicht mehr.
wer sich zu schwach fühlt,wer zu schwach ist,sollte kampfsport und kraftsport betreiben und schon klappt es irgendwann mal mit der selbstverteidigung.

gruss1789 :)
So wie der da?

AW4NKtpbRBc


Klar, kann man auch machen. Mein Stil wär`s nicht.

gast
27-05-2014, 18:41
So wie der da?

AW4NKtpbRBc


Klar, kann man auch machen. Mein Stil wär`s nicht.

Aber irgendwie auch ne Art der Gleichberechtigung.

Man weiß es schon aus amerikanischen Filmen:
- Frau wird von Mann geschlagen: Der Bösewicht hat gerade seinen Auftritt
- Mann kriegt eine von einer Frau reingeknallt, am besten in die Eier: Er hat es verdient / Komödie / lustige Szene

Terao
27-05-2014, 18:55
Aber irgendwie auch ne Art der Gleichberechtigung.Jo, super.

Habs ja schon mal irgendwo geschrieben: Gleichberechtigung heißt leider häufig nur, dass sich die Geschlechter den Quatsch voneinander abschauen. Und da noch stolz wie Bolle drauf sind. :o


Man weiß es schon aus amerikanischen Filmen:
- Frau wird von Mann geschlagen: Der Bösewicht hat gerade seinen Auftritt
- Mann kriegt eine von einer Frau reingeknallt, am besten in die Eier: Er hat es verdient / Komödie / lustige Szene
Zum Glück gibts auch noch Filme, die die Fackel der Emanzipation hochhalten:

BsqGZP-W25U

:p

Gast
27-05-2014, 18:57
An das Video musste ich auch denken und finde es beachtenswert, wie überrascht die Frau guckt und sogar so überfordert ist von der Situation, dass sie anfängt zu heulen.
aber mit sowas muss sie einfach rechnen, denn wer austeilt muss auch einstecken können. Das gilt auch für Frauen, denn schließlich sind sie genauso vernunftbegabt und für ihr Handeln verantwortlich wie Männer.
Oder will das jemand von der Fraktion "Männer-dürfen-geschlagen-werden,-Frauen-aber-nicht" in Abrede stellen?
Bei Kindern oder Katzen sehe ich das noch anders.

Gast
27-05-2014, 18:59
Jo, super.

Habs ja schon mal irgendwo geschrieben: Gleichberechtigung heißt leider häufig nur, dass sich die Geschlechter den Quatsch voneinander abschauen. Und da noch stolz wie Bolle drauf sind. :o

Natürlich, generell sollte keiner sich schlagen, aber wenn ich physisch angegangen werde und mir nicht anders zu helfen weiß (eine Umarmung zum Beispiel), dann habe ich das Recht mich konsequent zu verteidigen, auch gegen Frauen.

Terao
27-05-2014, 19:04
Natürlich, generell sollte keiner sich schlagen, aber wenn ich physisch angegangen werde und mir nicht anders zu helfen weiß (eine Umarmung zum Beispiel), dann habe ich das Recht mich konsequent zu verteidigen, auch gegen Frauen.Natürlich hast Du das. Du hast aber auch das Recht, nicht auf Deinem Recht zu beharren, wenn Du überzeugt bist, es Dir leisten zu können.
Darum gehts.

Viele Sachen (z.B. Straßenverkehr, soziales Zusammenleben) funktionieren nur, wenn nicht jeder immer auf seinem Recht beharrt.

Gast
27-05-2014, 19:21
Wie gesagt (oder besser geschrieben), wenn ich mir nicht anders zu helfen weiß. Ich persönlich würde eine wild um sich schlagende Frau versuchen unter Kontrolle zu bringen. Aber ein physisch schwächerer Mann, dem diese Möglichkeit als Nicht-Grappler nicht bewusst ist oder der aus seiner physischen Schwäche nicht in der Lage wäre, hat mein vollstes Verständnis, wenn er zurückschlägt.
Und ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich das nicht auch täte, aus der Wut heraus, wenn mir jemand, in meinen Augen grundlos, ins Gesicht schlägt, auch wenn ich das eigentlich für unvernünftig halte.

Hafis
27-05-2014, 19:24
... dass Frauen, die wirklich gewalttätig werden auch bestraft werden,
kann man sehr schön an diesem Bericht der Thüringer Allgemeine (http://www.thueringer-allgemeine.de/web/zgt/leben/blaulicht/detail/-/specific/Urteil-200-Euro-fuer-eine-Ohrfeige-1446815553) sehen.

Aber wenn man jedes hysterische Frauenzimmer gleich als 'gewalttätig' bezeichnen will,
dann verwässert man den Gewaltbegriff ...

gruß hafis

Terao
27-05-2014, 19:28
Wie gesagt (oder besser geschrieben), wenn ich mir nicht anders zu helfen weiß. Ich persönlich würde eine wild um sich schlagende Frau versuchen unter Kontrolle zu bringen. Aber ein physisch schwächerer Mann, dem diese Möglichkeit als Nicht-Grappler nicht bewusst ist oder der aus seiner physischen Schwäche nicht in der Lage wäre, hat mein vollstes Verständnis, wenn er zurückschlägt.
Und ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich das nicht auch täte, aus der Wut heraus, wenn mir jemand, in meinen Augen grundlos, ins Gesicht schlägt, auch wenn ich das eigentlich für unvernünftig halte.OK, da kann man sich drauf einigen.
Das Niedliche aber ist doch, dass es eben gerade die voll SV-fähigen Kampfexperten hier sind, die schreien: "Ich würd der voll eine zurückscheuern! Ist ja mein gutes Recht!".
Dass diese Art der Kleinkariertheit offenbar im 21. Jh. geradezu zur größten Gentlemantugend und zum Ausweis des emanzipierten Mannes wird, muss ich zur Kenntnis nehmen. Aber zum Glück nicht gutheißen.


Aber wenn man jedes hysterische Frauenzimmer gleich als 'gewalttätig' bezeichnen will,
dann verwässert man den Gewaltbegriff ...Auch das darf ausgerechnet seitens gestandener Kampfkünstler durchaus überraschen.
Augenbraue, fühl dich gehoben!

http://www.skinacea.com/img/acnephotos/spock-brows.jpg


Achja, +1 für die Verwendung des Wortes "Frauenzimmer". :p

Gast
27-05-2014, 19:44
Wie ich ja schon erwähnte, finde ich es auch bemerkenswert, wie oft man (ich zumindest) von irgendwelchen Assi-Weibern angepöbelt wird. Die Assi-Typen scheinen sich nicht zu trauen, denn sie scheinen damit zu rechnen, möglicherweise was auf die Mütze zu bekommen, während ihre weiblichen Gegenstücke immer sehr sicher zu sein scheinen, dass ihnen sowieso keiner was tut.

Terao
27-05-2014, 19:46
Wie ich ja schon erwähnte, finde ich es auch bemerkenswert, wie oft man (ich zumindest) von irgendwelchen Assi-Weibern angepöbelt wird. Die Assi-Typen scheinen sich nicht zu trauen, denn sie scheinen damit zu rechnen, möglicherweise was auf die Mütze zu bekommen, während ihre weiblichen Gegenstücke immer sehr sicher zu sein scheinen, dass ihnen sowieso keiner was tut.Tja, weiß nicht. Ist mir noch nie passiert.
Vielleicht solltest Du den Damen öfter mal die Tür aufhalten? :)

gast
27-05-2014, 19:47
Zum Glück gibts auch noch Filme, die die Fackel der Emanzipation hochhalten:



Aber du wirst zugeben müssen in 90% der Fälle ist es so wie von mir beschrieben...

Terao
27-05-2014, 19:49
Aber du wirst zugeben müssen in 90% der Fälle ist es so wie von mir beschrieben...In 90% der (Film-)Fälle ist die Frau auch nicht in der Lage, sich zu wehren, der Mann aber sehr wohl...

Die Realität der lebensgefährlichen Katzenbisse und trommelfellzerfetzenden Ohrfeigen spiegelt solcherlei Machwerk ja leider nicht wider. Tja, diese Formen exzessiver Gewalt werden halt leider immer noch viel zu stark bagatellisiert. Aber das wird sich ändern, da bin ich ganz sicher!

Gast
27-05-2014, 19:55
Tja, weiß nicht. Ist mir noch nie passiert.
Vielleicht solltest Du den Damen öfter mal die Tür aufhalten? :)

Sicher, danke für den Tipp, wenn Du sowas als Damen bezeichnet:
Little Britain Vicky beim Doktor Video - DeaconBomb - MyVideo (http://www.myvideo.de/watch/6108341/Little_Britain_Vicky_beim_Doktor)

1789
27-05-2014, 20:28
So wie der da?

AW4NKtpbRBc


Klar, kann man auch machen. Mein Stil wär`s nicht.


super erledigt :D:D

gruss1789 :)

ghul
27-05-2014, 20:44
.

Narexis
27-05-2014, 21:57
... dass Frauen, die wirklich gewalttätig werden auch bestraft werden,
kann man sehr schön an diesem Bericht der Thüringer Allgemeine sehen.

Aber wenn man jedes hysterische Frauenzimmer gleich als 'gewalttätig' bezeichnen will,
dann verwässert man den Gewaltbegriff ...

gruß hafis
Was ist denn „wirklich gewalttätig“? Du wärst also bereit, Dich von einer Deiner Schülerinnen, die Dir körperlich unterlegen ist, durchs Klassenzimmer „schubsen“ und Dich ohrfeigen zu lassen – sofern sie „hysterisch“ aufgrund einer schlechten Klassenarbeit, dem Wiederholen des Schuljahres oder sogar des Schulverweises reagiert? Fändest Du es in Ordnung, wenn ein Mann gegenüber einer Frau so reagieren würde, wie Du es als „hysterisch“ bezeichnest? Wenn nein, warum?

In 90% der (Film-)Fälle ist die Frau auch nicht in der Lage, sich zu wehren, der Mann aber sehr wohl...

Die Realität der lebensgefährlichen Katzenbisse und trommelfellzerfetzenden Ohrfeigen spiegelt solcherlei Machwerk ja leider nicht wider. Tja, diese Formen exzessiver Gewalt werden halt leider immer noch viel zu stark bagatellisiert. Aber das wird sich ändern, da bin ich ganz sicher!
Schöne Seitenhiebe, zum Glück wird man immer nur Opfer von Gewalt, wenn sie von Stärkeren ausgeübt wird… :rolleyes:Wenn Du vom Potential, sich wehren zu können, ausgehst, wüsste ich gerne, ob Du bereit wärst den Sandsack zu spielen, sofern Dir der andere „unterlegen“ ist oder ob es nur für Frauen gilt? Warum muss man sich immer bedroht fühlen, um mit Gewalt konfrontiert zu werden? Aber natürlich wirst Du noch nie erlebt haben, wie jemandem das Trommelfell, aufgrund einer Ohrfeige, verletzt wurde oder überhaupt ein Mann von einer Frau geohrfeigt wurde und um Gewalt handelt es sich dabei natürlich nicht… Das Ohr wird bei einer Ohrfeige ja auch nie getroffen und es kann dabei keinerlei Schaden entstehen...:rolleyes:

p0dbqnBFetc
Der gezeigte Mann hat sich natürlich schrecklich bedroht gefühlt und zum Glück ist eine körperliche Reaktion aufgrund der verbalen „Eskalation“ komplett gerechtfertigt und es handelt sich dabei natürlich um keinerlei Gewalt…:rolleyes:

4cr71D34_Cc
Auch das hier Gezeigte ist natürlich eine Szene, die man nie im echten Leben miterleben würde und zeigt keinerlei Gewalt, auch war der Schlag natürlich total gerechtfertigt und sie hatte keine andere Möglichkeit…:rolleyes:

Wenn man jetzt die Geschlechter tauscht, würde sich natürlich nichts ändern.:rolleyes:

LG

Terao
27-05-2014, 22:35
Sorry, versteh nicht, was Du mir sagen willst. Hätte es die beiden Situationen denn maßgeblich verbessert, wenn die beiden Herren den beiden Damen ordentlichst eine zurückgeschallert hätten? Oder hätten sie vor ihnen zuschlagen sollen? Vielleicht auch die Variante "erst schlagen, dann lachen/küssen"?
Wie hätte denn das "mit aller Konsequenz wehren" in diesen beiden Fällen bei Dir ausgesehen?

Narexis
27-05-2014, 23:06
Sorry, versteh nicht, was Du mir sagen willst. Hätte es die beiden Situationen denn maßgeblich verbessert, wenn die beiden Herren den beiden Damen ordentlichst eine zurückgeschallert hätten? Oder hätten sie vor ihnen zuschlagen sollen? Vielleicht auch die Variante "erst schlagen, dann lachen/küssen"?
Wie hätte denn das "mit aller Konsequenz wehren" in diesen beiden Fällen bei Dir ausgesehen?

Ich kann mich nicht erinnern, dass ich je gefordert hätte sich „mit allen Konsequenzen“ zu wehren. Ich selbst habe hier eine kleine Anekdote erzählt und habe ich mich in der Situation bedroht gefühlt? Nein. War ich mit der Situation überfordert? Durchaus. Handelte es sich dabei um Gewalt? Dem Ergebnis zufolge ja. War ich körperlich deutlich überlegen? Ja. Sollte man der Frau Rechte einräumen, andere Personen körperlich anzugreifen – egal wie emotional die Situation ist? Nein. Gilt dasselbe für einen Mann? Ja.

Jeder der bereits mit einem oder mehreren Opfern von Gewalt (gerade häuslicher Art) durch Frauen gesprochen und die Reaktionen des Umfelds dazu mitbekommt hat, betrachtet die Situation vielleicht anders und sieht es nicht ein, dass eine Frau einen Mann ohrfeigen (etc.) darf und man nur der Frau in so einer Situation Hilfe zukommen lässt…

Du bist derjenige, der behauptet, es handle sich nicht um Gewalt und gäbe keinen Grund einzugreifen, wenn ein vermeintlich stärkerer Mann von einer Frau oder einem „Kind“ körperlich angegangen wird. Ich bin lediglich der Meinung, dass niemand das Recht hat einen anderen körperlich anzugehen, auch nicht die betrogene Partnerin.

Ich habe lediglich ein paar der Punkte, die Du aufgeführt hast vereint. Die Person kann sich wehren, will es allerdings nicht (im Bezug auf den Mann). Der Mann hat sich nicht von der Frau bedroht gefühlt. Die Frau wird in keinster Weise daran gehindert zu gehen. Auch die „physischen Unterschiede“ sind gegeben. Du scheinst ja zu bestimmen, ob es sich um Gewalt handelt, je nachdem, wer sie ausübt. Du hast bis jetzt die Meinung kundgetan, es sei akzeptabel und tolerierbar, wenn die Frau einem Mann eine Ohrfeige verpasst oder ihn „schubst“ und die Reaktionen der Passanten in den Videos sei in Ordnung.

Unter den Videos wird überwiegend die Aktion der jeweiligen Frau gutgeheißen, ja sogar glorifiziert und ich bin mir ziemlich sicher, dass es bei derselben Situation mit getauschten Geschlechtern nicht so wäre.

Wann wird denn etwas für Dich zur Gewalt, wenn Du sagst, Kinder können Dir gegenüber keine Gewalt ausüben (beispielsweise indem ein Kind Dir in den Schritt schlägt)? Ab wann ist das, was davor keine Gewalt war, Gewalt und wie erklärst Du einem Jungen, dass nun das Gewalt ist, was er davor noch durfte? Wann ist denn diese Grenze? 16? Obwohl, wir haben 14 Jährige im Verein, die manche Erwachsene dominieren, was würdest Du sagen?

Terao
27-05-2014, 23:20
Unter den Videos wird überwiegend die Aktion der jeweiligen Frau gutgeheißen, ja sogar glorifiziert und ich bin mir ziemlich sicher, dass es bei derselben Situation mit getauschten Geschlechtern nicht so wäre.Hast Du die Kommentare wirklich gelesen? Unter dem zweiten steht so schön:
somebody needs to tell that bitch she did not have the right to do that ,If I were in his place I wouldn't be able to control myself I might beat the daylights out of her. 
Warhlich, Fackeln der Emanzipation. :rolleyes:

Narexis
27-05-2014, 23:32
Hast Du die Kommentare wirklich gelesen? Unter dem zweiten steht so schön:
Warhlich, Fackeln der Emanzipation. :rolleyes:
Ich bezog mich zwar nicht unbedingt auf das Video, würdest Du Dich besser fühlen, wenn ich jetzt auch Kommentare zitiere? Ja ich habe die Kommentare überflogen, den Tenor in diesem Thread verfolgt und an Deiner Stelle würde ich mir solche Sticheleien sparen, da Du nicht zum ersten Mal in diesem Thread Dinge behauptest, die so nie von mir geschrieben wurden...

Aber es stimmt natürlich, wenn der Partner die Partnerin betrügt und sie ihn ohrfeigt, rennen sofort alle zu ihm, kümmern sich um ihn und schreien die Partnerin an. Moment, bis jetzt habe ich es genau umgekehrt erlebt:ups: Die Partnerin betrügt den Partner, er ohrfeigt sie und alle rennen sofort zu ihr, kümmern sich um sie und schreien den Partner an. Wenn die Partnerin den Partner, der sie betrogen hat, ohrfeigt, war das Einzige, das ich bis jetzt gehört habe ein „gut gemacht, das A**** hatte es verdient“.“. Ob Du es glaubst oder nicht, es ist sogar passiert, dass dabei das Trommelfell gerissen ist :ups:.

Klaus
27-05-2014, 23:55
Hat die dem was ins Gesicht gesprüht ? Sah nicht nach Schlag aus, aber er hält sich noch ne Minute später das Auge.

Narexis
28-05-2014, 00:10
Hat die dem was ins Gesicht gesprüht ? Sah nicht nach Schlag aus, aber er hält sich noch ne Minute später das Auge.
Ja, hat sie. Ich würde ein Pfefferspray/Tierabwehrspray o.Ä. vermuten.

LG

Alex R.
28-05-2014, 03:23
Um mal ein wenig Sachlichkeit in den Thread zu bekommen, hier eine Pilot-Studie im Auftrag des Ministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend:
BMFSFJ - Publikationsliste (http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/Service/Publikationen/publikationsliste,did=20558.html) Hier findet man die Studie als Download. Man beachte bitte den Absatz 2.3.3 "Lebensgemeinschaften".
Ein paar Zahlen aus daraus (Kurzform):
Befragt wurden insgesamt knapp 200 Männer. Davon gab jeder 4. an, bereits min. 1x in seinem Leben körperliche Gewalt durch seine Partnerin.
Jeder 6. wurde von seiner Partnerin "wütend weggeschubst".
5% der Befragten gaben an, in diesem Zusammenhang verletzt worden zu sein. Ein gleich hoher Anteil hatte Angst um sein Leben bzw seine körperliche Unversehrtheit.
Rund die Hälfte der o.g. gab an, sich nie körperlich gewehrt zu haben. Deutlich mehr als die Hälfte gab an, nie mit körperlicher Gewalt angefangen zu haben.

Was genau heißt das nun für unsere Diskussion hier?
Nichts anderes als die simple Feststellung, das es durchaus Gewalt gegen Männer gibt, bzw es Männer gibt, die sich nicht wehren können oder wollen.

Gewalt gegen andere wird nicht daran festgemacht, wie groß oder schwer der Angreifer ist oder ob er seinem Opfer nun körperlich über- oder unterlegen ist.
Sie wird auch nicht am Geschlecht festgemacht.

Selbst das Gesetz macht keinen Unterschied nach dem Geschlecht. Eine Körperverletzung ist eine Körperverletzung, egal wer sie an wem ausübt.
Und da es für jeden das Recht auf Selbstverteidigung gibt (in dem übrigens auch nicht nach Geschlecht unterschieden wird!), darf man durchaus zurückschlagen. Auch bei einer Frau. Sofern man will und kann (psychisch).

Man muss es nicht tun. Aber man darf es. Unabhängig vom Geschlecht.
Insofern frage ich mich, warum hier einige so vehement abstreiten, das eine Frau körperliche Gewalt gegen einen Mann verüben kann?
Weder das Video noch sonstwo in diesem Thread ist die absolute Aussage getroffen worden, das Frauen häufiger angreifen als Männer.
Faktisch gesehen stimmt das auch gar nicht. Die meisten körperlichen Attacken gegen Männer werden nunmal von Männern vollzogen.
Das ändert aber nichts an dem steigenden Anteil weiblicher "Schläger", oder negiert diese sogar. Sie sind nunmal vorhanden, das ist Fakt.
Das es gesellschaftlich ein Tabu darüber gibt, weil es ja "unmännlich" ist, sich von einer Frau schlagen zu lassen, ist ebenfalls ein Fakt.
Das in der Gesellschaft die Frau immer noch eher als Opfer denn als Täter wahrgenommen wird, ist ebenso Tatsache.
Sollte ein Umdenken in der Gesellschaft stattfinden darüber? Auf jeden Fall.

Niemand hat das Recht, mich anzugreifen. Tut er es dennoch, muss er mit Konsequenzen rechnen. Egal welchen Geschlechts er ist.
Mir persönlich ist jeder suspekt, der zur körperlichen Gewalt greift, um seinen Willen durchzusetzen. Ich unterscheide da nicht in Geschlechter oder Religion oder Hautfarbe. Geht mir wer an den Kragen (oder versucht es), wehre ich mich. Je nach Art der Bedrohung reicht die Bandbreite von weggehen (bisher am häufigsten) bis totschlagen (noch nie!).

gasts
28-05-2014, 05:36
Warum muss man sich immer bedroht fühlen, um mit Gewalt konfrontiert zu werden? Aber natürlich wirst Du noch nie erlebt haben, wie jemandem das Trommelfell, aufgrund einer Ohrfeige, verletzt wurde oder überhaupt ein Mann von einer Frau geohrfeigt wurde und um Gewalt handelt es sich dabei natürlich nicht… Das Ohr wird bei einer Ohrfeige ja auch nie getroffen und es kann dabei keinerlei Schaden entstehen...


Mir scheint, Du fühlst Dich von Ohrfeigen bedroht. :hehehe:



p0dbqnBFetc
Der gezeigte Mann hat sich natürlich schrecklich bedroht gefühlt und zum Glück ist eine körperliche Reaktion aufgrund der verbalen „Eskalation“ komplett gerechtfertigt und es handelt sich dabei natürlich um keinerlei Gewalt…:rolleyes:


Natürlich ist das Gewalt.
Ob die gerechtfertigt war, hängt jetzt davon ab, was der so gesagt hat.
Wahrscheinlich eher nicht.
Dass sich der Typ nicht bedroht gefühlt hat, liegt darin, dass er das Bedrohungspotential nicht erkannt hat.
Offensichtlich war die Dame in der Lage den außer Gefecht zu setzen und daher stärker.



4cr71D34_Cc
Auch das hier Gezeigte ist natürlich eine Szene, die man nie im echten Leben miterleben würde und zeigt keinerlei Gewalt, auch war der Schlag natürlich total gerechtfertigt und sie hatte keine andere Möglichkeit…:rolleyes:


ja super gelöst.
:halbyeaha:
Der Typ ist sexuell aggressiv in ihren Raum eingedrungen und hat nach einer Schelle gebettelt.
Die Frau wird sicher nicht zum ersten Mal so plump angemacht.
Natürlich können das hier einige Männer nicht verstehen, dass man nicht jede sich bietende Gelegenheit zum Austausch von Körperflüssigkeiten ergreift.




Wenn man jetzt die Geschlechter tauscht, würde sich natürlich nichts ändern.:rolleyes:


Was würde wohl passieren, wenn er das mit einem Mann macht?:D

loVqGHxFwmE

In Sachen Sexualität unterscheiden sich Männer und Frauen durchaus, das betrifft auch das Werbungsverhalten.

Ich finde es allerdings absolut unredlich, eine Schelle, die so ein Rotzlöffel bekommt , mit tatsächlicher schwerwiegender häuslicher Gewalt in einen Topf zu werfen.

Gast
28-05-2014, 06:02
Ich finde es allerdings absolut unredlich, eine Schelle, die so ein Rotzlöffel bekommt , mit tatsächlicher schwerwiegender häuslicher Gewalt in einen Topf zu werfen.
Ich finde es unredlich wenn Gewaltaktionen runtergespielt werden weil sie von einer bestimmten Gesellschaftsgruppe gegen eine andere verübt werden.
Sein Verhalten war assi, keine frage. Aber er ist eben noch nicht zur Körperlichkeit übergegangen. Die Dame hätte also noch verbal einen Schlussstrich ziehen können.
Wäre es nämlich anders zum gewesen, hätte wieder geheißen er soll sich doch nicht so anstellen die war eh hübsch und es war ja nur Gequatsche. Das einzige was nämlich ihre Aktion angeblich rechtfertigt ist ihr Geschlecht. Nichts anderes.
Und nur weils härtere Formen der Gewalt gibt rechtfertigt das nicht mildere.
Ich will gar nicht wissen wie viele sich schon von mir eine gefangen hätten wenn ich jedem eine geklatscht hätte der/die in einem persönlichen Raum eingedrungen wären. Wobei ich wohl als Aggro gebrandmarkt worden wäre weil ich bin ja ein Kerl.

gasts
28-05-2014, 06:19
Um mal ein wenig Sachlichkeit in den Thread zu bekommen, hier eine Pilot-Studie im Auftrag des Ministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend:
BMFSFJ - Publikationsliste (http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/Service/Publikationen/publikationsliste,did=20558.html) Hier findet man die Studie als Download. Man beachte bitte den Absatz 2.3.3 "Lebensgemeinschaften".


1050 Seiten für eine Studie über knapp 300 Männer? :ups:



Ein paar Zahlen aus daraus (Kurzform):
Befragt wurden insgesamt knapp 200 Männer. Davon gab jeder 4. an, bereits min. 1x in seinem Leben körperliche Gewalt durch seine Partnerin.
Jeder 6. wurde von seiner Partnerin "wütend weggeschubst".
5% der Befragten gaben an, in diesem Zusammenhang verletzt worden zu sein. Ein gleich hoher Anteil hatte Angst um sein Leben bzw seine körperliche Unversehrtheit.



hier sollte man wohl den Hinweis zur Studie beachten:

Bei größeren Fallzahlen (über 10%) sind die Ergebnisse Tendenzen, und aus kleineren Fallzahlen (unter 10%) lässt sich nur schließen, dass das untersuchte Phänomen überhaupt auftritt.


Hier wird mit Wischi-Waschi-Begriffen hantiert: "weit mehr als die Hälfte" , "Angst um seine körperliche Unversehrtheit"
Im Militärteil kam raus, dass man bei der Bundeswehr doch tatsächlich zu Dingen gezwungen wird, die man nicht tun will.




Rund die Hälfte der o.g. gab an, sich nie körperlich gewehrt zu haben. Deutlich mehr als die Hälfte gab an, nie mit körperlicher Gewalt angefangen zu haben.


D.h. das Wegschubsen bzw. die Gewalt war bei nicht wenigen die Reaktion auf eigene Gewalt?




Was genau heißt das nun für unsere Diskussion hier?


Dass das Thema offensichtlich von einigen Sozial"wissenschaftlern" nicht ernst genommen wird.
Wenn ich regelmäßg von meiner Patnerin mit einem Messer bedroht würde, dann käme ich mir von so einer Studie irgendwie verarscht vor.
Naja, aber immerhin eine Studie zu dem Phänomen.




Selbst das Gesetz macht keinen Unterschied nach dem Geschlecht. Eine Körperverletzung ist eine Körperverletzung, egal wer sie an wem ausübt.
Und da es für jeden das Recht auf Selbstverteidigung gibt (in dem übrigens auch nicht nach Geschlecht unterschieden wird!), darf man durchaus zurückschlagen. Auch bei einer Frau. Sofern man will und kann (psychisch).


Die Rechtsprechung unterscheidet durchaus bei der Entscheidung, ob eine Verteidigungshandlung geboten war, nach den körperlichen Möglichkeiten von Angreifer und Verteidiger.
Wenn ich von einem 100kg HA angegriffen werde, gehen sicher andere Maßnahmen durch, als wenn mich eine achtzigjährige Omi angreift.
Und Frauen sind im Schnitt nun mal körperlich unterlegen.



Insofern frage ich mich, warum hier einige so vehement abstreiten, das eine Frau körperliche Gewalt gegen einen Mann verüben kann?

Wer tut das denn?
Natürlich wird körperliche Gewalt von Frauen auch gegen Männer ausgeübt.
Es gibt auch Frauen die Männern körperlich überlegen sind, außerdem können die sich ja bewaffnen.
Nur ist es ein Unterschied, ob jemand eine geschallert kriegt, weil er zudringlich wird oder ob man am Blutflecken im Treppenhaus findet, weil der Göttergatte von der Nachbarin mal wieder aus dem Knast ist.
Und wer behauptet, von einem Pekniesen gehe das gleiche Gewaltpotential aus, wie von einem Rottweiler, den kann ich nicht ernst nehmen.

gasts
28-05-2014, 06:31
Wäre es nämlich anders zum gewesen, hätte wieder geheißen er soll sich doch nicht so anstellen die war eh hübsch und es war ja nur Gequatsche.


Ich wiederhole:
Männer und Frauen unterscheiden sich in der Sexualität und dem Werbungsverhalten.
Entsprechend gibt es unterschiedliche Regeln, wie so etwas abläuft und was man darf.
Diese Regeln sind kulturell unterschiedlich und stehen meist nicht in Gesetzbüchern.



Und nur weils härtere Formen der Gewalt gibt rechtfertigt das nicht mildere.


mildere Formen der Gewalt rechtfertigen sich durch die Situation.
Aber eventuell willst Du milde Formen der körperlichen Gewalt aus dem Leben verbannen, so wie hier ja auch die Worte "nack.t" und "sex.y" aus dem Forum verbannt wurden?



Ich will gar nicht wissen wie viele sich schon von mir eine gefangen hätten wenn ich jedem eine geklatscht hätte der/die in einem persönlichen Raum eingedrungen wären. Wobei ich wohl als Aggro gebrandmarkt worden wäre weil ich bin ja ein Kerl.

Dir wird des öfteren von fremden Männern am hellichten Tag auf der Straße gesagt, dass Du heiß aussiehst und dann kommen deren feuchte Lippen auf Dich zu?
Wie reagierst Du dann?

Gast
28-05-2014, 06:55
Ich wiederhole:
Männer und Frauen unterscheiden sich in der Sexualität und dem Werbungsverhalten.
Entsprechend gibt es unterschiedliche Regeln, wie so etwas abläuft und was man darf.
Diese Regeln sind kulturell unterschiedlich und stehen meist nicht in Gesetzbüchern.

Das ist mir persönlich egal ob die unterschiedlich sind. In meinen Augen rechtfertigt keine noch so blöde Anmache einfach mal die Backpfeifen auszupacken solange hier noch kein Übergriff stattfindet.
Und das es in unserer Gesellschaft akzeptiert ist, dass Frauen einfach mal die Hand ausrutscht darüber diskutieren wir unter anderem. Ich seh das nämlich nicht ein, sexuelle Psyche hin oder her. Wenn wir so weit sind können wir nämlich gleich darüber diskutieren ob es für Gewisse Gruppen ok ist andere wegen Ehrbeleidigung oder anderen Gründen abzuwatschen. Ist ja in der Kultur vl. verankert.
Noch dazu lass ich mir von der Gesellschaft nicht erklären wie ich werben darf solange ich mich nicht in der Illegalität bewege.
Übrigens habe ich auch schon Frauen erlebt die sehr aggressiv in ihrem werben sein können. Darf ich als Mann da auch zulangen? Immerhin bewegen die sich ja nicht im normalen weiblichen Werbeverhalten.

mildere Formen der Gewalt rechtfertigen sich durch die Situation.
Aber eventuell willst Du milde Formen der körperlichen Gewalt aus dem Leben verbannen, so wie hier ja auch die Worte "nack.t" und "sex.y" aus dem Forum verbannt wurden?
An was machst du das fest? Warum darf die Frau den Mann schlagen, ich darf aber einem Kind keine Erziehungsschelle geben? Wäre doch ein mildes Mittel der Gewalt und das Gör hats wahrscheinlich verdient.
Dürfen eigentlich männliche Kinder auch weibliche Hauen, immerhin ist der körperliche Unterschied da noch nicht so ausgereift? Oder gilt auch hier, Weibchen vor Männchen? Oder ab welcher Entwicklungsstufe wird da unterschieden?
Welche milden Mittel der Gewalt darf ich gegen Frauen anwenden und wann?
Also ja ich würde gern gewalttätige Übergriffe unterbinden wenn sie nicht einvernehmlich sind. Geschlechtsunabhängig.
Und nein gegen sex.y und nack.t habe ich nichts. Das können ganz normale Bezeichnungen sein. Ich würde aber niemanden sex.y nennen der das nicht will nur weil der Begriff in unserer Kultur anerkannt ist. Egal was andere dazu sagen.

Dir wird des öfteren von fremden Männern am hellichten Tag auf der Straße gesagt, dass Du heiß aussiehst und dann kommen deren feuchte Lippen auf Dich zu?
Wie reagierst Du dann?
Nein, aber es drangen schön öfters Männer und Frauen aggressiv in meine Komfortzone ein. Blöde Sprüche inklusive.
Hätte ich den allen, vor allen auch den Frauen, eine klatschen dürfen?
Wie ich reagiert habe? Bin auf Abstand gegangen in einer Abwehrhaltung und hab verbal signalisiert das zu unterlassen.
Damit bin ich sehr gut gefahren und ich bin kein Hüne.

Edit:
Ich verurteile übrigens auch das aufdringliche Verhalten des jungen Herrn im Video. Aber auch das könnte ich mit seinem natürlichen Werbeverhalten rechtfertigen wenn man den will. Ich mein, er kann ja nix dafür, dass seine Hormone verrückt spielen.

Narexis
28-05-2014, 09:56
[…]
+1, genau das, was ich zu vermitteln versuche. (Der Studie widme ich mich sobald ich die Zeit finde.)


Mir scheint, Du fühlst Dich von Ohrfeigen bedroht.
Aber sicher doch :D. Ich mochte Feigen noch nie und Blumenkohlohren sind mir da deutlich sympathischer als Ohrfeigen :D.


Natürlich ist das Gewalt.
Ob die gerechtfertigt war, hängt jetzt davon ab, was der so gesagt hat.
Wahrscheinlich eher nicht.
Dass sich der Typ nicht bedroht gefühlt hat, liegt darin, dass er das Bedrohungspotential nicht erkannt hat.
Offensichtlich war die Dame in der Lage den außer Gefecht zu setzen und daher stärker.
+1, objektiv betrachtet, würde ich das auch nicht abstreiten, es ging allerdings lediglich um die subjektive Wahrnehmung.


a super gelöst.
:
Der Typ ist sexuell aggressiv in ihren Raum eingedrungen und hat nach einer Schelle gebettelt.
Die Frau wird sicher nicht zum ersten Mal so plump angemacht.
Natürlich können das hier einige Männer nicht verstehen, dass man nicht jede sich bietende Gelegenheit zum Austausch von Körperflüssigkeiten ergreift.
So kann man es natürlich sehen, ich persönlich empfinde, speziell in diesem Fall, in erster Linie nicht einmal die Ohrfeige als besonders verwerflich, ich würde mir nur wünschen, dass auch in so einer Situation darauf hingearbeitet wird, sie anders zu lösen und zu erklären, dass Gewalt das letzte Mittel sein sollte– was durchaus möglich ist. Vor allem sollte in erster Linie nicht noch der Schlag gelobt werden, das hier ist vielleicht ein extremes Beispiel (aufgrund des Kusses), allerdings sieht man so etwas auch sehr oft ähnlich der Filmszene, die Du gepostet hast. Auf eine plumpe Anmache ohne jegliche Annährung mit Gewalt zu reagieren, finde ich persönlich verwerflich – hätte ich jede Frau, die mehr von mir wollte, ich allerdings nicht von ihr, mit einer Ohrfeige durch den halben Raum geprügelt, ich wäre wohl zurecht bestraft worden.


Was würde wohl passieren, wenn er das mit einem Mann macht?
Auch eine Möglichkeit, irgendwann achte ich auch in Foren auf Ambiguitäten. :D


Ich finde es allerdings absolut unredlich, eine Schelle, die so ein Rotzlöffel bekommt , mit tatsächlicher schwerwiegender häuslicher Gewalt in einen Topf zu werfen.
Vielleicht habe ich einfach zu lange mit Betroffenen gesprochen und gerade in diesem Bereich Kinder erlebt, die aufgrund der „Schelle“ entweder traumatisiert oder verletzt waren. Mir ging es hier auch explizit um die angewandte Gewalt durch eine Frau gegen einen Mann. Es ist teilweise beängstigend, wie sehr dies in der Gesellschaft toleriert wird und ich verstehe teilweise sehr gut, warum der Teufelskreis nie durchbrochen wurde… Es ist einfach schade, dass so viele „harte Männer“ und gerade Kampfsportler, denen Begriffe wie Respekt bekannt sein sollten, die hoffentlich sogar schon die Erfahrung gemacht haben, dass auch vermeintlich „unterlegene“ Trainingspartner, sie dominieren können, immer noch so denken… Wie ich bereits sagte, in erster Linie ist eine Ohrfeige eine Ohrfeige und erst in zweiter Instanz spielt der konkrete Fall eine Rolle – zumindest sollte es so sein. Ich würde jedem, der die Chance hat, empfehlen, sich mit männlichen Vergewaltigungsopfern zu unterhalten, vielleicht öffnet das Augen und manche wären überrascht, so wehrlos sahen die, die ich kennenlernen durfte, nicht aus… Allein der Gedanke, wie schnell Notwehr gegenüber einer Frau von vielen als Angriff gewertet wird, dazu noch eine „glaubhafte“ Geschichte, eine schluchzende Frau mit Verletzungen und einen „körperlich überlegenen“ Mann und schnell wird aus dem „Opfer“ der Täter…

Dass die von Frauen ausgeübte physische Gewalt vielleicht nicht so „zerstörerisch“ ist, wie die von Männern und in gewissen Situationen auch gerechtfertigt, wurde nie bestritten, sie zu verharmlosen, teilweise zu glorifizieren und sogar zu akzeptieren und tolerieren, empfinde ich als verwerflich…

An der Stelle, keine Äußerung meinerseits ist in erster Linie emotional zu betrachten, ich habe es nur ggfs. zu sehr verinnerlicht, mich dem Diskussionsstil des Partners anzupassen – Macht der Gewohnheit, also immer schön sachlich bleiben :D.

LG

gasts
28-05-2014, 11:08
Wenn wir so weit sind können wir nämlich gleich darüber diskutieren ob es für Gewisse Gruppen ok ist andere wegen Ehrbeleidigung oder anderen Gründen abzuwatschen. Ist ja in der Kultur vl. verankert.


Gegenwärtige Angriffe auf die Ehre dürfen auch nach deutschen Gesetz mit körperlicher Gewalt abgewehrt werden.



Noch dazu lass ich mir von der Gesellschaft nicht erklären wie ich werben darf solange ich mich nicht in der Illegalität bewege.


Du bist einer von den „Ich mach was mir passt, verklag mich doch“-Typen?




Übrigens habe ich auch schon Frauen erlebt die sehr aggressiv in ihrem werben sein können. Darf ich als Mann da auch zulangen? Immerhin bewegen die sich ja nicht im normalen weiblichen Werbeverhalten.


Wenn in der gleichen Situation gesellschaftlich anerkannt eine Frau zuschlagen würde (die von einer Frau angemacht wird) dann gestehe ich das auch Dir zu, wenn Du keine Mittel hast, die der Frau nicht zur Verfügung stehen.



An was machst du das fest? Warum darf die Frau den Mann schlagen, ich darf aber einem Kind keine Erziehungsschelle geben? Wäre doch ein mildes Mittel der Gewalt und das Gör hats wahrscheinlich verdient.


Du möchtest gerne Kinder schlagen, die es “wahrscheinlich verdient“ haben?
Also einfach so, ohne besonderen Grund?
Nein, ein Schlag eines Erwachsenen gegen den Kopf eines Kindes ist IMO kein mildes Mittel der Gewalt.
Wobei ich den Begriff "Kind" jetzt vielleicht enger definieren würde, als das Gesetz, einen 13-Jährigen Intensivtäter sollte man IMO schon etwas härter anfassen dürfen.



Nein, aber es drangen schön öfters Männer und Frauen aggressiv in meine Komfortzone ein. Blöde Sprüche inklusive.
Hätte ich den allen, vor allen auch den Frauen, eine klatschen dürfen?


Nein, das ist ja nicht die gleiche Situation wie in dem Video.



Ich verurteile übrigens auch das aufdringliche Verhalten des jungen Herrn im Video. Aber auch das könnte ich mit seinem natürlichen Werbeverhalten rechtfertigen wenn man den will. Ich mein, er kann ja nix dafür, dass seine Hormone verrückt spielen.

Du hast oben klar zum Ausdruck gebracht, dass Du der Meinung bist, bei der Balz alles zu dürfen, was nicht ausdrücklich per Gesetz verboten ist.
Und jetzt verurteilst Du etwas, was Du selbst als Recht für Dich einforderst?
Wenn der Typ noch Lernbedarf in Sachen Anstand hat, dann spricht das gerade für die Schelle.
Negative Emotionen und Schmerzen wirken als hervorragende Lernverstärker.
Weiß man schon lange, daher kommt auch der Begriff “hinter die Ohren schreiben“.
Ein Hund kann sicher auch nix dafür, wenn er auf die Autobahn läuft, muss dann aber halt mit den Konsequenzen leben.

Hafis
28-05-2014, 11:22
...in erster Linie ist eine Ohrfeige eine Ohrfeige ...

... nein, die 'Ohrfeige' hat in unserem Kulturkreis sehr viele verschiedene Aspekte, (kann man auch bei Wiki nachlesen ;) )
Da kann man beispielsweise unter dem Stichwort 'Ohrfeige im Strafrecht' Folgendes finden:

Die Anwendung einer Ohrfeige kann bei einer Anzeige durch den Betroffenen zu einem Strafverfahren wegen Körperverletzung in Tateinheit mit einer tätlichen Beleidigung führen (eine leichte Ohrfeige, welche die „körperliche Unversehrtheit“ nur unerheblich beeinträchtigt, stellt keine Körperverletzung dar, erfüllt in der Regel jedoch immer den Tatbestand der tätlichen Beleidigung).

Besonders interessant finde ich in diesem Zusammenhang auch dieses Interview ( http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-45922099.html)

gruß hafis

Ousi
28-05-2014, 11:28
Wenn der Typ noch Lernbedarf in Sachen Anstand hat, dann spricht das gerade für die Schelle.
Negative Emotionen und Schmerzen wirken als hervorragende Lernverstärker.
Weiß man schon lange, daher kommt auch der Begriff “hinter die Ohren schreiben“.
Ein Hund kann sicher auch nix dafür, wenn er auf die Autobahn läuft, muss dann aber halt mit den Konsequenzen leben.
Wie ironisch die Eltern dürfen ihr Kind also nicht durch eine Schelle erziehen, wildfremde Frauen/Mädchen aber schon:rolleyes:

Zum Thema: Imho gibts bei Typen einen gesellschaftlich korrigierenden Faktor, ich bezeichne ihn mal den "Agressiver-Assi-kriegt-irgendwann-aufs-Maul-Faktor" - kurz AAKIAMF;)
Bei Frauen gibts dieses korrigierende gesellschaftliche Verhalten nicht, sonst würde man im Ausgang nicht immer wieder auf dumme Tussen stossen die ihren Typen dazu auffordern einem anderen Typen aufs Maul zu geben oder diesen sogar noch körperlich angehen...:rolleyes:

Gewalt ist in welcher Form auch immer nur dann gerechtfertigt wenn ich dazu gezwungen bin Leib und Leben oder Familie zu verteidigen, sonst nicht.
Also geht imho eine Schelle überhaupt nicht - solange keine körperliche Ursache dafür gegeben ist.

Narexis
28-05-2014, 11:42
... nein, die 'Ohrfeige' hat in unserem Kulturkreis sehr viele verschiedene Aspekte, (kann man auch bei Wiki nachlesen ;) )
Da kann man beispielsweise unter dem Stichwort 'Ohrfeige im Strafrecht' Folgendes finden:


Besonders interessant finde ich in diesem Zusammenhang auch dieses Interview (
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-45922099.html)

gruß hafis

Inwiefern unterscheidet es sich von dem vollständigen Zitat meinerseits? Wie würdest Du denn meine Frage bzgl. der Schülerin beantworten? Der Link funktioniert bei mir nicht. Du selbst scheinst der Meinung zu sein, ein Mann müsse ein „hysterisches Frauenzimmer“ erdulden, liege ich damit richtig? Warum gilt das dann nicht auch bei umgekehrten Geschlechtern bzw. warum wird beim einen Geschlecht Gewalt toleriert, beim anderen nicht?

/e: Oder postulierst Du, es hänge von der Situation, der Stärke des Schlages, der Intention und der Person ab, ob es sich beim ausgeführten Schlag um eine Ohrfeige handelt?

Ich empfinde es nur als traurig, dass sobald ein Mann eine Frau ohrfeigt, es (zurecht) geächtet wird, umgekehrt ist dies meiner Erfahrung nach selten der Fall… Dabei ist es mir in erster Linie egal, ob ich die Ohrfeige nun als KV oder Beleidigung betrachte, beides sollte meiner Meinung nach weder akzeptiert noch toleriert werden…

Alex R.
28-05-2014, 11:49
1050 Seiten für eine Studie über knapp 300 Männer? :ups: So ist das halt bei Wissenschaftlern. Hauptsache, man produziert eine Menge Papier. :D


hier sollte man wohl den Hinweis zur Studie beachten:

Bei größeren Fallzahlen (über 10%) sind die Ergebnisse Tendenzen, und aus kleineren Fallzahlen (unter 10%) lässt sich nur schließen, dass das untersuchte Phänomen überhaupt auftritt.
Diese Hinweise dienen doch nur der Definition. Gleichzeitig zeigen sie, das da ein Phänomen existiert, welches in der Gesellschaft (noch) nicht wahrgenommen wird.


Hier wird mit Wischi-Waschi-Begriffen hantiert: "weit mehr als die Hälfte" , "Angst um seine körperliche Unversehrtheit"
Im Militärteil kam raus, dass man bei der Bundeswehr doch tatsächlich zu Dingen gezwungen wird, die man nicht tun will. In der Studie selbst werden noch einige Zahlen mehr genannt. Und ich habe mich (siehe auch mein Posting) nur auf den Teil "Lebensgemeinschaften" bezogen, nicht mehr, nicht weniger.


D.h. das Wegschubsen bzw. die Gewalt war bei nicht wenigen die Reaktion auf eigene Gewalt? Nein. Die Zahlen beziehen sich auf die, die angegeben haben, Gewalt erfahren zu haben.


Dass das Thema offensichtlich von einigen Sozial"wissenschaftlern" nicht ernst genommen wird.
Nicht nur von diesen. Allgemein wird dieses Thema durch die Gesellschaft nicht ernst genommen.


Wenn ich regelmäßg von meiner Patnerin mit einem Messer bedroht würde, dann käme ich mir von so einer Studie irgendwie verarscht vor.
Naja, aber immerhin eine Studie zu dem Phänomen. Irgendeiner muss ja irgendwann mal anfangen.


Die Rechtsprechung unterscheidet durchaus bei der Entscheidung, ob eine Verteidigungshandlung geboten war, nach den körperlichen Möglichkeiten von Angreifer und Verteidiger.
Wenn ich von einem 100kg HA angegriffen werde, gehen sicher andere Maßnahmen durch, als wenn mich eine achtzigjährige Omi angreift.
Und Frauen sind im Schnitt nun mal körperlich unterlegen.
Habe ich irgendwo das Gegenteil behauptet? Nein. Ich schrieb lediglich, dass der Gesetzestext nicht nach Geschlecht unterscheidet.
Ich zitiere hier den Gesetzestext:

(1) Wer eine andere Person körperlich mißhandelt oder an der Gesundheit schädigt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

(2) Der Versuch ist strafbar.
Quelle: § 223 StGB Körperverletzung - dejure.org (http://dejure.org/gesetze/StGB/223.html)
Wo steht da irgendwas von körperlichen Voraussetzungen oder dem Geschlecht?
Unterscheiden tun lediglich Richter und Anwälte, obwohl sie es nicht müssen.
Und beachte bitte:
Ich schrieb "Gesetz", du schreibst "Rechtsprechung". Deins fußt auf meinem, nicht andersherum.
D.h. man kann sich nicht darauf verlassen, dass es auch immer so bleiben wird, nur weil es aktuell so ist! Das Gesetz sieht keine Trennung vor, es wäre schön, wenn sich die Rechtsprechung entsprechend anpassen würde.
Diese Unterscheidung ist in meinen Augen sinnfrei. Auch körperlich eindeutig unterlegene können Täter werden!


Wer tut das denn?
Jeder hier, der den Frauen einen größeren Freiraum hinsichtlich körperlicher Gewalt einräumt als den Männern. Oder von einem Mann erwartet, einen körperlichen Angriff einer Frau anders zu bewerten als den eines anderen Mannes.
Gewalt ist Gewalt. Egal wer sie ausübt.


Natürlich wird körperliche Gewalt von Frauen auch gegen Männer ausgeübt.
Es gibt auch Frauen die Männern körperlich überlegen sind, außerdem können die sich ja bewaffnen.
Nur ist es ein Unterschied, ob jemand eine geschallert kriegt, weil er zudringlich wird oder ob man am Blutflecken im Treppenhaus findet, weil der Göttergatte von der Nachbarin mal wieder aus dem Knast ist.
Und wer behauptet, von einem Pekniesen gehe das gleiche Gewaltpotential aus, wie von einem Rottweiler, den kann ich nicht ernst nehmen.
Um zuallererst mal auf deinen Hundevergleich zu kommen:
Ob dir ein Pekinese oder ein Rottweiler in die Hand beißt, macht für das Ergebnis allenfalls einen kosmetischen Unterschied. Im schlechteren Fall verursachen beide Wunden, die behandelt werden sollten. Sicher hat der Rottweiler mehr Bisskraft (und entsprechend höheres Verletzungspotenzial), aber für die gebissene Hand macht das keinen Unterschied. Beides tut weh und blutet.
Und ja, von beiden kann das gleiche Gewaltpotenzial ausgehen. Das einzige was sich unterscheidet, ist das Ergebnis! Ein Biss ist ein Biss, egal wie groß der Hund ist.

Du (genau wie einige andere hier) musst unterscheiden zwischen Ursache und Wirkung.
Die Ursache (Gewalt) ist die gleiche, nur die Wirkung (Verletzungspotenzial) kann eine andere sein. Und dem Opfer ist es sowieso egal, wer da Gewalt ausübt.

Du und andere argumentierst mit der Wirkung, wo ich und andere sich mit der Ursache auseinandersetzen.
Natürlich geht von einem größeren, schwereren Gegner ein höheres Verletzungspotenzial (Wirkung!) aus. Unter der Bedingung das beide sonst die gleichen Voraussetzungen haben (hinsichtlich Bewaffnung etc).
Nur macht das für die Ursache keinen Unterschied!

Hafis
28-05-2014, 11:58
... Der Link funktioniert bei mir nicht. ...


Das tut mir leid, ich habe ihn noch einmal neu gesetzt, wenn Du es nochmal probieren möchtest?

Link (http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-45922099.html)

gruß hafis,
welche sich nicht um die anderen Antworten drücken will,
aber erst heute Abend wieder Zeit dafür hat ...

Gast
28-05-2014, 12:01
Gegenwärtige Angriffe auf die Ehre dürfen auch nach deutschen Gesetz mit körperlicher Gewalt abgewehrt werden.
Nach österreichischen meines Wissens eben nicht. (Man tadele mich wenn ich falsch liege).

Du bist einer von den „Ich mach was mir passt, verklag mich doch“-Typen?
Bist du einer,"ich teile jedem ne Schelle aus der nach meinem Standard nicht normal ist" Typ?

Wenn in der gleichen Situation gesellschaftlich anerkannt eine Frau zuschlagen würde (die von einer Frau angemacht wird) dann gestehe ich das auch Dir zu, wenn Du keine Mittel hast, die der Frau nicht zur Verfügung stehen.
Tut mir leid den Satz verstehe ich jetzt nicht.

Du möchtest gerne Kinder schlagen, die es “wahrscheinlich verdient“ haben?
Also einfach so, ohne besonderen Grund?
Nein, ein Schlag eines Erwachsenen gegen den Kopf eines Kindes ist IMO kein mildes Mittel der Gewalt.
Wobei ich den Begriff "Kind" jetzt vielleicht enger definieren würde, als das Gesetz, einen 13-Jährigen Intensivtäter sollte man IMO schon etwas härter anfassen dürfen.
So wie der Begriff Kind nach dem Gesetz gehandhabt wird.
Ich ging jetzt von dem Fall aus, das Kind hat etwas angestellt was mMn. nach unrecht war und daher bestraft gehört.
Bestrafung wäre eine Ohrfeige. Und warum ist das kein sanftes Mittel, vl. schlag ich ja nicht all zu fest zu und ist dadurch von der härte weit darunter wenn ne Frau ihre Ohrfeige voll durchzieht.
Ich habe aber nicht gesagt, dass ich das will sondern Beispiele genannt wie das im konkreten Fall Hand zu haben ist und warum?

Nein, das ist ja nicht die gleiche Situation wie in dem Video.
Warum nicht? Es wird mir doch genau so viel zu nahe gedrehten, körperlich und verbal? Woran machst du jetzt den Unterschied fest?

Du hast oben klar zum Ausdruck gebracht, dass Du der Meinung bist, bei der Balz alles zu dürfen, was nicht ausdrücklich per Gesetz verboten ist.
Und jetzt verurteilst Du etwas, was Du selbst als Recht für Dich einforderst?
Ich fordere nicht das Recht ein andere, die Verhalten an den Tag legen was mir nicht passt, zu schlagen. Ich sehe es aber als Zynismus die Reaktion der Frau mit ihrer sexuellen Psyche zu rechtfertigen während von dem Jungen verlangt wird seine zu zügeln weil es der Anstand gebietet.
Und ja ich möchte mein Balzverhalten selbst bestimmen dürfen un das mit meinem Gegenüber ausmachen können. Weil das geht ihm Moment nur mich und die andere Person was an. Wenn die mir klar signalisiert, das ist nicht in Ordnung ist habe ich das dann genau so zu unterlassen. Tue ich das nicht dann kommen wir in den Bereich in der eine Schelle gerechtfertigt sein könnte.
Werde ich sofort körperlich wer hat sie aber das Recht sich körperlich zu wehren.
Der Typ ist mMn. hart an der Grenze, ist aber mMn, eben noch keine Situation die die eine sofortige körperliche Gegenwehr erfordert.

Wenn der Typ noch Lernbedarf in Sachen Anstand hat, dann spricht das gerade für die Schelle.
Negative Emotionen und Schmerzen wirken als hervorragende Lernverstärker.
Weiß man schon lange, daher kommt auch der Begriff “hinter die Ohren schreiben“.
Ein Hund kann sicher auch nix dafür, wenn er auf die Autobahn läuft, muss dann aber halt mit den Konsequenzen leben.
Siehe dazu Ousis Beitrag.

Gast
28-05-2014, 12:08
... nein, die 'Ohrfeige' hat in unserem Kulturkreis sehr viele verschiedene Aspekte, (kann man auch bei Wiki nachlesen ;) )
Kultur ändert sich Gott sei dank auch.

Da kann man beispielsweise unter dem Stichwort 'Ohrfeige im Strafrecht' Folgendes finden:

Interessant an dem Zitat, es wird auch hier nicht unterschieden wer die Ohrfeige aus austeilt sondern nur der Grad des Schadens.

Narexis
28-05-2014, 12:09
Das tut mir leid, ich habe ihn noch einmal neu gesetzt, wenn Du es nochmal probieren möchtest?

Link (http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-45922099.html)

gruß hafis,
welche sich nicht um die anderen Antworten drücken will,
aber erst heute Abend wieder Zeit dafür hat ...

Danke.
Demnach wäre es auch gerechtfertigt, wenn ich (als Mann) beispielsweise einer Politikerin, eine Ohrfeige verpasse und sie als Vorwand nicht als Gewalttat sonder politischen Akt bezeichne? Dürfte ich sie dann auch mit einem Kick vom Rednerpult treten - vorausgesetzt er ist so schwach, dass sie sich nicht ernsthaft verletzt? Der von Dir genannte Fall ist in meinen Augen eines: erbärmlich. Sich danach noch über ein Strafmaß aufzuregen (davon abgesehen, dass sie nie dafür ins Gefängnis musste…), schlägt dem Fass den Boden aus und lässt alle davor getätigten Bemühungen verblassen (vor allem, da Gewalt aufgrund politischer Meinungen eines der Dinge ist, gegen die sie sich eingesetzt hat…). Wenn ich so eine Aktion plane, sollte ich mir darüber im Klaren sein, ob ich mit den Konsequenzen leben kann und es mir das Wert ist. Will ich meine Familie beschützen und beende deshalb das Leben eines anderen Menschen, muss ich mich auch dafür verantworten – egal, wie es im Inneren des Täters oder der Täterin aussieht.

LG

Terao
28-05-2014, 13:18
Demnach wäre es auch gerechtfertigt, wenn ich (als Mann) beispielsweise einer Politikerin, eine Ohrfeige verpasse und sie als Vorwand nicht als Gewalttat sonder politischen Akt bezeichne?Politiker bewirft man allenfalls mit Schuhen (http://www.youtube.com/watch?v=VFX-dKpcDz8)! :-§


Kultur ändert sich Gott sei dank auch.Ja, zum Glück.
Wann dürfen wir denn jetzt endlich Frauen hauen, die sich nicht küssen lassen wollen?

Papatom
28-05-2014, 15:49
Moin,
na ja Kinder, Betrunkene und Behinderte genießen ja im Bezug gerade auf die Notwehr besonderen Schutz, daher eignen sich dies Beispiele hier nicht so unbedingt

Grüße

Klaus
28-05-2014, 17:13
Ehrlich gesagt, wenn mir so ne Tante Pfeffer ins Gesicht sprüht weil ich komisch gelacht habe, dann ist das für mich Gewalt, und die wird beantwortet. Wobei ich kaum verstanden habe was die da reden.

Hafis
28-05-2014, 19:38
Danke.
Demnach wäre es auch gerechtfertigt, wenn ich (als Mann) beispielsweise einer Politikerin, eine Ohrfeige verpasse und sie als Vorwand nicht als Gewalttat sonder politischen Akt bezeichne?

... aber die Klarsfeld rechtfertigt die Ohrfeige nicht,
sie begründet sie ...
auf jeden Fall hat sie Folgendes in ihrem Kalkül gehabt:

Und wenn jemand von einer Frau geschlagen wird, kann man das überhaupt nicht als Gewalttätigkeit betrachten, sondern eher als eine Mißachtung.
... und: es war eine sehr wohl überlegte Ohrfeige:


SPIEGEL: Hatten Sie die Beherrschung verloren?

KLARSFELD: Nein, die Ohrfeige wurde bereits am 9. Mai dieses Jahres geplant, war also lange vorbereitet.

Also langer Rede kurzer Sinn,
Ohrfeige ist nicht gleich Ohrfeige;
wenn Du also einer Politikerin eine solche verpassen möchtest,
um auf einen vermeintlichen Missstand in der Gesellschaft hinzuweisen,
musst Du das Event sorgfältig inszenieren,
sonst wird's nix ...

gruß hafis
p.s.: die Dame Klarsfeld wurde übrigens auch wegen ihrer Ohrfeige für das Amt der Bundespräsidentin vorgeschlagen ;)

OliverT
28-05-2014, 20:05
p.s.: die Dame Klarsfeld wurde übrigens auch wegen ihrer Ohrfeige für das Amt der Bundespräsidentin vorgeschlagen ;)
Und deshalb sind von Frauen ausgeteilte Ohrfeigen jetzt in Ordnung?

Hafis
28-05-2014, 20:08
Wie würdest Du denn meine Frage bzgl. der Schülerin beantworten?
Soweit ich mich erinnere, war die Frage,
was ich wohl mit einer hysterischen Schülerin anfinge,
welche auf Grund einer schlechten Note oder der gefährdeten Versetzung auf mich losginge ...
hm, so etwas habe ich in meiner Realität noch nicht erlebt,
bloß Heulattacken, Hyperventilieren und so ...
ich habe aber auch bloß mit ganz normalen Schülern zu tun.
Aber ja, manchmal verspüre ich im Umgang mit meinen Schülerinnen durchaus Aggressionen,
aber die richten sich dann meistens gegen deren dämliche Eltern;
und bisher war ich auch noch immer in der Lage, diese Aggressionen zu beherrschen und ihnen keine Watschn zu verpassen ...

natürlich war das jetzt OT, aber Narexis wollte es so ...

gruß hafis

Hafis
28-05-2014, 20:35
Und deshalb sind von Frauen ausgeteilte Ohrfeigen jetzt in Ordnung?
... welche Ordnung meinst Du?

gruß hafis

OliverT
28-05-2014, 20:58
Legitimiert für dich die Aktion von Frau Klarsfeld und das sie deshalb zur Bundespräsidentin vorgeschlagen wurde, das Frauen Ohrfeigen verteilen dürfen?

Und was hältst du davon wenn eine Frau einen Mann ohrfeigt(keine SV) und dieser dann zurückschlägt?

Narexis
28-05-2014, 21:47
@Hafis: Danke für die Antworten, auch wenn Du Dich leider gekonnt um die eigentliche Fragestellung gedrückt hast.

Auch weiß ich nicht, warum eine gut inszenierte und geplante Ohrfeige nicht als Gewaltakt anzuerkennen sein sollte und wieso sie sogar lobenswert sei? Warum ist ihre Handlung besser und weniger verachtenswert, als die lange geplanten und inszenierten Gewalttaten bzw. politischen Akte anderer? Wärst Du derselben Meinung, wenn es ein Herr Klarsfeld und eine Frau Kiesinger gewesen wäre? Oder bei vertauschten Lebensläufen? Oder wenn eine Frau Merkel von einem Abgeordneten der NPD geohrfeigt worden wäre?
Nun ja, was aus der Nominierung geworden ist, ist bekannt…


Und wenn jemand von einer Frau geschlagen wird, kann man das überhaupt nicht als Gewalttätigkeit betrachten, sondern eher als eine Mißachtung.
Eine verzerrte Realität, ändert etwas an den Tatsachen und ist als Rechtfertigung anzuerkennen? Ich wüsste gerne, wie sie reagieren würde, würde sie von einer anderen Frau geschlagen werden, obwohl, das wäre wahrscheinlich etwas ganz anderes ;). Dieser Aussage nach, würde das natürlich auch nicht für ein Kind gelten, das von einer Frau geschlagen wird – obwohl auch das wäre natürlich etwas anderes. Gewalt ist nur dann Gewalt, wenn man sie selbst erfährt oder sie nicht ins eigene Weltbild passt :rolleyes:.

So sehr ich Deine Antworten respektiere und meistens befürworte, ist diese Einstellung doch ein Tritt ins Gesicht eines jeden Opfers.

LG

gasts
28-05-2014, 22:16
Auf eine plumpe Anmache ohne jegliche Annährung mit Gewalt zu reagieren, finde ich persönlich verwerflich – hätte ich jede Frau, die mehr von mir wollte, ich allerdings nicht von ihr, mit einer Ohrfeige durch den halben Raum geprügelt, ich wäre wohl zurecht bestraft worden.


Mit einer Ohrfeige durch den halben Raum geprügelt?
Ist der Typ in dem Film durch den halben Raum geprügelt worden?
Oder der kleine Aufreißer?
Da wurde lediglich die Durchblutung etwas angeregt.



Vielleicht habe ich einfach zu lange mit Betroffenen gesprochen und gerade in diesem Bereich Kinder erlebt, die aufgrund der „Schelle“ entweder traumatisiert oder verletzt waren.


Kinder?
Wir reden hier von Männern die von Frauen einmalig geohrfeigt werden, weil Sie sich daneben genommen haben.
Da kennst Du traumatisierte Opfer?




Wie ich bereits sagte, in erster Linie ist eine Ohrfeige eine Ohrfeige und erst in zweiter Instanz spielt der konkrete Fall eine Rolle – zumindest sollte es so sein.


Es geht immer um den konkreten Fall.
Ein abhängiges Kind zu schlagen ist etwas anderes, als einen Erwachsenen mit einer Schelle zurechtzuweisen.




Ich würde jedem, der die Chance hat, empfehlen, sich mit männlichen Vergewaltigungsopfern zu unterhalten, vielleicht öffnet das Augen und manche wären überrascht, so wehrlos sahen die, die ich kennenlernen durfte, nicht aus…
LG

Die wurden mittels Ohrfeigen von Frauen zur vaginalen Penetration gezwungen?
Ja, die würde ich gerne kennenlernen.

OliverT
28-05-2014, 22:33
Irgendwie passte deine Signatur zu diesem Thema simplicius :)

Narexis
28-05-2014, 22:40
Mit einer Ohrfeige durch den halben Raum geprügelt?
Ist der Typ in dem Film durch den halben Raum geprügelt worden?
Oder der kleine Aufreißer?
Da wurde lediglich die Durchblutung etwas angeregt.
Die Ohrfeige glich doch meiner Erfahrung nach der, die bei dem Großteil der Bevölkerung (zurecht) eine Reaktion hervorruft – natürlich vorausgesetzt, es ist ein Mann, der die Frau ohrfeigt. Rhetorische Stilmitteln sind Dir auch ein Begriff. Die Ohrfeige dient lediglich als Beispiel, da ich persönlich keinen Gewaltakt kenne, der je nachdem ob der ausführende ein Mann oder eine Frau ist, unterschiedlicher bewertet wird.


Kinder?
Wir reden hier von Männern die von Frauen einmalig geohrfeigt werden, weil Sie sich daneben genommen haben.
Da kennst Du traumatisierte Opfer?
Ich bin auf Deinen Post eingegangen, deshalb der Teil die Kinder betreffend und ja, ich kenne traumatisierte Opfer durch „einmalig geohrfeigt werden“, sofern man das Trauma dazuzählt, das sich daraus ergeben hat, das die Person nie wieder auf ihrem rechten Ohr gut hören wird und unter anderem deshalb den Beruf, auf den sie jahrelang hingearbeitet hat, nie ausüben können wird. Auch habe ich bereits mit Opfern häuslicher Gewalt und Vergewaltigungsopfern von Frauen gesprochen…


Ein abhängiges Kind zu schlagen ist etwas anderes, als einen Erwachsenen mit einer Schelle zurechtzuweisen.
Aber dennoch ist es ein Schlag und somit ein Gewaltakt oder ändert sich das, je nach Situation und den beteiligten Personen, sowie Intentionen?


Die wurden mittels Ohrfeigen von Frauen zur vaginalen Penetration gezwungen?
Ja, die würde ich gerne kennenlernen.
Ich bin besseres von Dir gewohnt und bitte Dich darum, solche menschenverachtenden Kommentare doch bitte zu unterlassen, da ich nicht annehme, dass Du so etwas auch über weibliche Vergewaltigungsopfer sagen würdest…

Am Rande: Die Videos sind zwar etwas älter, aber noch wird die Gewalt durch eine Frau ja auch überwiegend toleriert und akzeptiert. Vielleicht sind die „physischen Schäden“ nicht so schlimm, das ist mMn allerdings kein Argument so etwas zu rechtfertigen. Wenn es um Vergewaltigungen durch Frauen geht, wird es nicht besser und die Reaktionen darauf sind häufig verachtenswert.
P0Qo7jKkViU
Syk_jLuy0SU

Das Gewaltpotential von Frauen einfach zu negieren, wirft ein denkbar schlechtes Licht auf das, was Emanzipation bedeutet: Respekt vor der Menschenwürde und ganz sicher nicht das Kopieren derer, die man einst bekämpft hat. "Hier rufen in der Regel Männer an", sagt Thiel, "bei denen massive psychische Gewalt passiert - aber auch körperliche Gewalt auf einer leichten Verletzungsebene, in Form von Wurfgeschossen, die einen irgendwo am Bein treffen, oder auch der berühmte Schlag mit dem Nudelholz, den es tatsächlich gibt."

Eine postfeministische Errungenschaft, scheint darin zu bestehen, sich männlichem Verhalten anzupassen, und trotzdem anders wahrgenommen zu werden. "Weibliche Gewalt wird als weniger schwerwiegend wahrgenommen, als weniger schädlich", sagt Soziologe Bastian Schwithal. "Während männliche Gewalt immer mit schwerer Gewalt assoziiert wird und auch mit der Begrifflichkeit 'ausschließlich'. Wenn von häuslicher Gewalt gesprochen wird, dann allgemeinhin immer von der männlichen Gewalt gegenüber der Frau."
Quelle: Link ( http://www.3sat.de/page/?source=/kulturzeit/themen/149186/index.html)
Solange man der Meinung ist, Frauen können ja keine Gewalt ausüben und eine Ohrfeige von einer Frau ist doch nicht schlimm, wird es nie besser werden. Vor allem ist es leider deutlich leichter, als Frau das Opfer zu spielen und den Mann zum Täter zu machen – um das zu ändern, muss sich die Einstellung vieler grundlegend ändern…

LG

gasts
28-05-2014, 22:55
Nein. Ich schrieb lediglich, dass der Gesetzestext nicht nach Geschlecht unterscheidet.
Ich zitiere hier den Gesetzestext:

Quelle: § 223 StGB Körperverletzung - dejure.org (http://dejure.org/gesetze/StGB/223.html)
Wo steht da irgendwas von körperlichen Voraussetzungen oder dem Geschlecht?


da steht was von "schädigen"
Dazu braucht man schon irgendwie die körperlichen Voraussetzungen.
Wenn Du dann weiterblätterst, kommt schwere KV und KV mit Todesfolge.
Und je schwerer die Schädigung (=Wirkung) desto größer die Strafe.

Davon abgesehen sprach ich von Verteidigungshandlungen und da sollte man sich den Notwehrparagraphen ansehen.
Da steht jetzt natürlich auch nix von Geschlecht und körperlichen Voraussetzungen drin, aber da steht "geboten" und "erforderlich".
Ich traue mir zu, den Angriff einer unbewaffneten Paris Hilton mit milderen Mitteln abzuwehren, als den eines unbewaffneten Mike Tyson.
D.h. gegen den Angreifer mit den größeren körperlichen Voraussetzungen wird mir vom Gesetz ein größerer Handlungsspielraum zugebilligt.



Jeder hier, der den Frauen einen größeren Freiraum hinsichtlich körperlicher Gewalt einräumt als den Männern. Oder von einem Mann erwartet, einen körperlichen Angriff einer Frau anders zu bewerten als den eines anderen Mannes.


Ich erwarte von einem Mann, dass er den körperlichen Angriff einer Frau genauso bewertet, wie einen gleichwertigen Angriff eines der Frau körperlich gleichwertigen Mannes.
Bei solchen Diskussionen habe ich teilweise den Eindruck, das manche nur drauf warten, dass die von einer Frau eine Schelle bekommen, um die mal richtig zusammenzuschlagen oder durch den Raum zu prügeln.
So wie Kriemhild, die, als sie es wagte, einen Mann zu enthaupten, ihrerseits sofort gerichtet werden musste.




Um zuallererst mal auf deinen Hundevergleich zu kommen:
Ob dir ein Pekinese oder ein Rottweiler in die Hand beißt, macht für das Ergebnis allenfalls einen kosmetischen Unterschied. Im schlechteren Fall verursachen beide Wunden, die behandelt werden sollten. Sicher hat der Rottweiler mehr Bisskraft (und entsprechend höheres Verletzungspotenzial), aber für die gebissene Hand macht das keinen Unterschied. Beides tut weh und blutet.


für die gebissene Hand macht das keinen Unterschied?
Wenn Du die Wahl hättest, unbekleidet in einen Zwinger mit fünf aggressiven, mannscharfen Rottweilern zu steigen oder in einem mit fünf aggressiven mannscharfen Pekinesen, dann würde es für Deinen Körper keinen Unterschied machen, wie Du Dich entscheidest?




Du (genau wie einige andere hier) musst unterscheiden zwischen Ursache und Wirkung.
Die Ursache (Gewalt) ist die gleiche, nur die Wirkung (Verletzungspotenzial) kann eine andere sein. Und dem Opfer ist es sowieso egal, wer da Gewalt ausübt.


Also mir ist es nicht egal, ob ich von einem Pekinesen oder von einem Rottweiler angegriffen werde.
Ich denke, den meisten Opfern geht es um die Wirkung.




Du und andere argumentierst mit der Wirkung, wo ich und andere sich mit der Ursache auseinandersetzen.
Natürlich geht von einem größeren, schwereren Gegner ein höheres Verletzungspotenzial (Wirkung!) aus. Unter der Bedingung das beide sonst die gleichen Voraussetzungen haben (hinsichtlich Bewaffnung etc).
Nur macht das für die Ursache keinen Unterschied!


Ein Steinwurf ist ein Steinwurf.
Egal ob ich mit Rollsplitt oder einem Pflasterstein werfe.
D.h. der mit einem Rollsplittsteinchen auf einen Menschen wirft, ist genauso zu bestrafen, wie jemand, der einem anderen einen Pflasterstein an die Rübe pfeffert?
Es ist ja lediglich die Wirkung etwas verschieden, aber die Ursache (Steinwurf) ist die gleiche.

Miranda
29-05-2014, 01:17
Es geht doch überhaupt nicht um die Frage, ob Frauen ohne Selbstverteidigungssachlage einfach zuschlagen dürfen oder nicht. Ich glaube nicht, dass hier irgendjemand der Meinung ist, Frauen hätten das Recht dazu.
Ob ein Schlag aber als Gewalt empfunden wird, ist immer! eine subjektive Empfindung und das muss auch so bleiben. Gewalt ist die Überschreitung der eigenen Schmerzgrenze. Wo die liegt hängt von zig verschiedenen Faktoren ab und ist sogar von kulturellen Einflüssen oder auch der Tagesverfassung geprägt. Ergo kann niemand von uns sagen, in welchen der Filmen für den Betreffenden wirklich Gewalt vorlag oder nicht. Wir können die Lage höchstens auf uns ummünzen und dann eine Aussage machen. Diese Aussage ist jedoch kaum diskussionsfähig, weil eben einfach subjektiv. Wenn einer „aua“ sagt, kann ich nicht mit „stimmt nicht“ antworten. ;-)

Fazit: Wer Schläge austeilt, muss damit rechnen, dass sein Gegenüber es als Gewalt wahrnimmt und entsprechend seiner Fähigkeiten darauf antwortet.

Und was die Schläge betrifft, so setzen Frauen und Männer sie nach meinen Erlebnissen unterschiedlich ein. (Das spiegelt die Filmwelt ja auch ganz gut wieder.) Wenn ein Mann eine Frau schlägt, stecken andere Motive dahinter, als wenn eine Frau einen Mann schlägt.
Männer schlagen meistens sehr berechnend als Machtdemonstration und dann gerne auch mit viel Kraft zu. Oder sie rasten völlig aus und „prügeln“ los. (Drogeneinfluss mal außenvor gelassen, denn das ist wieder ein ganz anderes Kapitel.)
Frauen dagegen schlagen viel öfter aus einer spontanen Hilflosigkeit heraus. Psych. Schmerz, massive Empörung und Wut - bei solchen Gelegenheiten teilen Frauen aus. Und genau das sieht man dann auch. Ein Schlag, vielleicht noch einer... aber damit hört es meistens auf. Aber das eine Frau einem Mann den Kiefer bricht, dass sie ihn grün und blau und krankenhausreif schlägt - wie oft passiert das? (Jetzt mal in Relation zu den sonstigen alltäglichen Gewalttaten.) Es passiert selten, ganz einfach weil Frauen meistens körperlich unterlegen sind und das auch wissen. (Kinder sind da ein anderes Thema. Ich meine mich zu erinnern, dass hier Frauen als Täterinnen ähnlich oft auftauchen, wie Männer.)

Und genau aus dem Grund der körperlichen Unterlegenheit, wie auch dem oftmals „milderen“ Schlagverhalten werden schlagende Frauen in meinen Augen auch anders wahrgenommen, als schlagende Männer.
Sollte man deshalb außer Acht lassen, dass auch Frauen Täterinnen sein und werden können? - Nein, natürlich nicht.
Sollte man deshalb Männern das Recht absprechen, eine Ohrfeige als Gewalt zu empfinden? - Nein, natürlich auch nicht.
Sollte man nach der Devise leben: Männer brauchen niemals Hilfe, wenn sie von einer Frau geschlagen werden? - Erst recht nicht.
Aber die oben angeführten Gründe erklären für mich einfach die Reaktion der Leute in der Öffentlichkeit. „Sie“ wird nicht als Gefahr wahrgenommen und „Er“ somit nicht als Opfer/schutzbedürftig. Ich glaube weniger, dass es sich dabei um Klischeebilder handelt, als vielmehr um tatsächliche Unterschiede zwischen den meisten Männern und den meisten Frauen.

Narexis
29-05-2014, 02:22
Es geht doch überhaupt nicht um die Frage, ob Frauen ohne Selbstverteidigungssachlage einfach zuschlagen dürfen oder nicht. Ich glaube nicht, dass hier irgendjemand der Meinung ist, Frauen hätten das Recht dazu.
Anscheinend schon oder kannst Du mir die landläufige Meinung erklären, Frau darf dem betrügenden Partner oder aufgrund einer plumpen Anmache eine Ohrfeige austeilen? Warum sind dann viele (auch hier) der Meinung, eine Ohrfeige, ausgeteilt durch eine Frau, sei kein „Gewaltakt“?
Du hast noch nie erlebt, dass bei einer Ohrfeige (die nicht unter die Notwehr fällt) die Frau zur Heldin erkoren und die Forderung den Mann zu verbrennen ausgesprochen wurde? Sätze wie: „Das A*** hatte es verdient, gut gemacht.“, sind Dir gänzlich unbekannt?


Ob ein Schlag aber als Gewalt empfunden wird, ist immer! eine subjektive Empfindung und das muss auch so bleiben. Gewalt ist die Überschreitung der eigenen Schmerzgrenze. Wo die liegt hängt von zig verschiedenen Faktoren ab und ist sogar von kulturellen Einflüssen oder auch der Tagesverfassung geprägt. Ergo kann niemand von uns sagen, in welchen der Filmen für den Betreffenden wirklich Gewalt vorlag oder nicht.
Es ist also eine subjektive Empfindung, ob jemand für einen Schlag belangt werden kann?
Hier ein paar Definitionen des Begriffes „Gewalt“:

Unter den Begriff Gewalt (von althochdeutsch waltan – stark sein, beherrschen) fallen Handlungen, Vorgänge und Szenarien, in denen bzw. durch die auf Menschen, Tiere oder Gegenstände beeinflussend, verändernd und/oder schädigend eingewirkt wird. Gemeint ist das Vermögen zur Durchführung einer Handlung, die den inneren bzw. wesentlichen Kern einer Angelegenheit oder Struktur (be)trifft.
Quelle: Wikipedia, Gewalt (http://de.wikipedia.org/wiki/Gewalt)

1.Macht, Befugnis, das Recht und die Mittel, über jemanden, etwas zu bestimmen, zu herrschen
2.
a. unrechtmäßiges Vorgehen, wodurch jemand zu etwas gezwungen wird
b. [gegen jemanden, etwas rücksichtslos angewendete] physische oder psychische Kraft, mit der etwas erreicht wird
3. (gehoben) elementare Kraft von zwingender Wirkung

Quelle: Duden, Gewalt (http://www.duden.de/rechtschreibung/Gewalt)
Ich selbst habe beispielsweise eine sehr große Schmerztoleranz, demnach wäre es Deiner Meinung nach kein Gewaltakt, wenn mir – wie in der Anekdote passiert – ein Knie ins Gesicht gestoßen wird oder man mich schwach ins Gesicht schlägt? Es handle sich auch um keine Gewalt, wenn ein Kind die Mutter schlägt, da der Schlag nicht sonderlich weh tut?


Wenn ein Mann eine Frau schlägt, stecken andere Motive dahinter, als wenn eine Frau einen Mann schlägt.
Dementsprechend müsste es in Ordnung sein, wenn der Mann der Frau eine Ohrfeige verpasst, weil sie ihn betrogen hat und er sie dabei erwischt hat? Es kommt durchaus vor, dass auch bei gleichen Motiven unterschiedlich gerichtet wird, der Rest ist mMn Wunschdenken.


Frauen dagegen schlagen viel öfter aus einer spontanen Hilflosigkeit heraus. Psych. Schmerz, massive Empörung und Wut - bei solchen Gelegenheiten teilen Frauen aus.
Das sind Gründe, die einen Schlag rechtfertigen? Du wärst überrascht, auch viele männliche Täter nennen diese Motive und dass eine Frau einen deutlich schwächeren Schlag als ein Mann hat bzw. keinen Schaden damit anrichten kann, wage ich zu bezweifeln. Auch von den wenigsten Männern hört man auf die Frage, warum er geohrfeigt habe, als Antwort, er wolle damit in erster Linie Schaden anrichten und die wenigsten schlagen mit voller Kraft zu. (Die Ohrfeigen, die ich bis jetzt erleben durfte, waren alles, aber nicht schwach…)


Und genau das sieht man dann auch. Ein Schlag, vielleicht noch einer... aber damit hört es meistens auf.
Na dann…:o
Wie kann es sein, dass bei Männern nicht ein Schlag geduldet wird und man sich zurecht aufregt?


Aber das eine Frau einem Mann den Kiefer bricht, dass sie ihn grün und blau und krankenhausreif schlägt - wie oft passiert das?
Jeden Tag verhungern Menschen, ist es also in Ordnung, dass es Menschen gibt, die ein paar Tage keine Nahrung haben ohne zu sterben? Wenn ein Mann zulangt, wächst kein Gras mehr, manchmal frage ich mich, ob man die <1,75m großen Männer nicht umbenennen sollte? ;)


Es passiert selten, ganz einfach weil Frauen meistens körperlich unterlegen sind und das auch wissen.
Wenn ein körperlich unterlegener Mann einen anderen schlägt, Kräht kein Hahn danach, ob er mit den Konsequenzen leben kann, müsste dabei nicht dasselbe Argument gelten? (Ja, ich spreche mich auch in diesem Fall gegen Gewalt aus.) Hat er sich denselben Freifahrtschein verdient?


Und genau aus dem Grund der körperlichen Unterlegenheit, wie auch dem oftmals „milderen“ Schlagverhalten werden schlagende Frauen in meinen Augen auch anders wahrgenommen, als schlagende Männer.
Sollte man deshalb außer Acht lassen, dass auch Frauen Täterinnen sein und werden können? - Nein, natürlich nicht.
Sollte man deshalb Männern das Recht absprechen, eine Ohrfeige als Gewalt zu empfinden? - Nein, natürlich auch nicht.
Sollte man nach der Devise leben: Männer brauchen niemals Hilfe, wenn sie von einer Frau geschlagen werden? - Erst recht nicht.
+1 und doch rechtfertigst Du den Gewaltakt von einer Frau gegenüber einem Mann, interessant.


Es ist sehr interessant, vom Erlebten her scheinen sich unsere Sichten nicht einmal sonderlich zu unterscheiden, allerdings versuche ich nicht Gewalt gegen andere zu rechtfertigen und stelle mich gegen sie, egal wer sie ausübt.
Komisch, merkt man nicht gerade im Kampfsport recht schnell, dass die meisten Frauen nicht zerbrechen, wenn man sie berührt und sogar ziemlich gut austeilen können?

LG

Alex R.
29-05-2014, 12:05
da steht was von "schädigen"
Dazu braucht man schon irgendwie die körperlichen Voraussetzungen.
Wenn Du dann weiterblätterst, kommt schwere KV und KV mit Todesfolge.
Und je schwerer die Schädigung (=Wirkung) desto größer die Strafe.
Also negierst du einfach die Möglichkeit, dass eine "unterlegene" Frau einen Mann verletzen kann? Weil ihr ja die körperlichen Voraussetzungen fehlen? Was ist mit Waffen?
Und warum sprichst du einer Frau grundsätzlich die Möglichkeit ab, einem Mann Gewalt anzutun? Jede Frau ist in der Lage, einen Mann körperlich zu verletzen. Im Zweifel verwendet sie eben eine Waffe (Pistole, Messer oder ein simpler Teller oder irgendwas anderes womit man werfen, stechen oder schießen kann).

Und je schwerer die Verletzung, desto höher die Strafe stimmt so nicht. Es wird lediglich ein größerer Rahmen zur Verfügung gestellt, bzw die Möglichkeit nach unten eingeschränkt ("nicht unter" bzw "bis zu" steht da). Es besteht also die (durchaus wahrscheinliche) Möglichkeit, dass jemand mit einer "normalen" KV 5 Jahre (bis zu fünf Jahren) bekommt und jemand mit einer KV mit Todesfolge ebenfalls "nur" 5 Jahre (bis zu fünf Jahren bzw von einem Jahr bis zu zehn Jahren). Info: § 223 StGB Körperverletzung - dejure.org (http://dejure.org/gesetze/StGB/223.html) sowie § 227 StGB Körperverletzung mit Todesfolge - dejure.org (http://dejure.org/gesetze/StGB/227.html)



Davon abgesehen sprach ich von Verteidigungshandlungen und da sollte man sich den Notwehrparagraphen ansehen.
Da steht jetzt natürlich auch nix von Geschlecht und körperlichen Voraussetzungen drin, aber da steht "geboten" und "erforderlich".
Ich traue mir zu, den Angriff einer unbewaffneten Paris Hilton mit milderen Mitteln abzuwehren, als den eines unbewaffneten Mike Tyson.
D.h. gegen den Angreifer mit den größeren körperlichen Voraussetzungen wird mir vom Gesetz ein größerer Handlungsspielraum zugebilligt.Nein genau das heißt es eben nicht. Das heißt nur, dass sich jeder Fall speziell angesehen werden muss, ob nicht evtl. eine andere Möglichkeit geboten gewesen wäre!
Schau dir den Text nochmal genau an:
§ 32 StGB Notwehr - dejure.org (http://dejure.org/gesetze/StGB/32.html)

(2) Notwehr ist die Verteidigung, die erforderlich ist, um einen gegenwärtigen rechtswidrigen Angriff von sich oder einem anderen abzuwenden.
Da steht nix von einem größeren Handlungsspielraum.
Um bei deinem Beispiel zu bleiben, wäre das absolut mildeste Mittel gegen beide das Weggehen. Und das absolut härteste Mittel wäre das Umklatschen. Der Rest liegt irgendwo dazwischen. Ob dein Wehren (= körperliche Aggression deinerseits!) nun durch den § gedeckt war oder nicht, muss ein Richter entscheiden. Und da spielen soviele Faktoren eine Rolle, das eine 100%ige Aussage nicht zu treffen ist. Erfolgte der Angriff auf dich mit oder ohne Bewaffnung (nicht zwingend eine Waffe, sondern ein x-beliebiger Gegenstand)? Was hast du vorher getan? Was hast du vorher versucht, um die Situation zu entschärfen? Ja, auch die körperlichen Unterschiede werden wahrscheinlich aufgegriffen. Genauso wie evtl. vorhandene Zeugen, Verletzungen auf beiden Seiten, etc pp.

Du darfst bei der Notwehr eins nicht vergessen:
Der § ist kein Freifahrtschein, sondern eine Möglichkeit. Wenn es ganz schlecht läuft, bist du als Verteidiger vor Gericht schnell der Aggressor.
Der § legitimiert nur die Möglichkeit, sich auf einen Angriff (nicht zwingend körperlich) körperlich zu wehren. Denn auch hier gilt: Die Ursache (körperlicher Angriff) ist in beiden Fällen (Angreifer wie Verteidiger) die gleiche, nur unterscheidet sich die Wirkung (Angriff auf dich vs. Abwehr von genau diesem).



Ich erwarte von einem Mann, dass er den körperlichen Angriff einer Frau genauso bewertet, wie einen gleichwertigen Angriff eines der Frau körperlich gleichwertigen Mannes.
Bei solchen Diskussionen habe ich teilweise den Eindruck, das manche nur drauf warten, dass die von einer Frau eine Schelle bekommen, um die mal richtig zusammenzuschlagen oder durch den Raum zu prügeln.
So wie Kriemhild, die, als sie es wagte, einen Mann zu enthaupten, ihrerseits sofort gerichtet werden musste. Den leisen Vorwurf in deiner Behauptung überlese ich mal dezent und verweise auf mich selbst.

Niemand hat das Recht, mich anzugreifen. Tut er es dennoch, muss er mit Konsequenzen rechnen. Egal welchen Geschlechts er ist.
Mir persönlich ist jeder suspekt, der zur körperlichen Gewalt greift, um seinen Willen durchzusetzen. Ich unterscheide da nicht in Geschlechter oder Religion oder Hautfarbe. Geht mir wer an den Kragen (oder versucht es), wehre ich mich. Je nach Art der Bedrohung reicht die Bandbreite von weggehen (bisher am häufigsten) bis totschlagen (noch nie!).
Für mich persönlich bedeutet das: Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus. Greifst du mich mit Worten an, rechne mit dummen Sprüchen. Gehst du mir an den Kragen, knallt's. Willst du mich umlegen, bestell besser 2 Särge.
Ich unterscheide also durchaus in Ursache und Wirkung. Die Ursache ist mir egal, ich reagiere auf die Wirkung. Warum du dich mit mir prügeln willst, ist mir egal. Nur verprügeln lasse ich mich nicht so leicht.


für die gebissene Hand macht das keinen Unterschied?
Wenn Du die Wahl hättest, unbekleidet in einen Zwinger mit fünf aggressiven, mannscharfen Rottweilern zu steigen oder in einem mit fünf aggressiven mannscharfen Pekinesen, dann würde es für Deinen Körper keinen Unterschied machen, wie Du Dich entscheidest? Für die Hand macht das im ersten Moment tatsächlich keinen Unterschied. Sie wird gebissen, das tut weh und wahrscheinlich blutet es. Bis hierhin macht es tatsächlich keinen Unterschied. Höchstwahrscheinlich ist nach dem Biss eines Rottweilers die Hand weg oder schwerer beschädigt als nach dem Pekinesen, aber für die Tat des Bisses ist das unerheblich.
Und bei deinem abwegigen Beispiel (warum sollte ich da freiwillig reinsteigen?) macht es für meinen Körper keinen Unterschied in der Ursache. Biss ist Biss. Die Wirkung (das Ergebnis) dürfte wahrscheinlich anders ausfallen. Kleine Zähne und große Zähne und so. Nichtsdestotrotz bleibt der Biss als Ausgangspunkt der gleiche.


Also mir ist es nicht egal, ob ich von einem Pekinesen oder von einem Rottweiler angegriffen werde.
Ich denke, den meisten Opfern geht es um die Wirkung.
Da bin ich mir nicht so sicher. Das Opfer leidet unter der auf ihn einwirkenden Gewalt. Wer diese verursacht, ist ihm dabei zweitrangig.



Ein Steinwurf ist ein Steinwurf.
Egal ob ich mit Rollsplitt oder einem Pflasterstein werfe.
D.h. der mit einem Rollsplittsteinchen auf einen Menschen wirft, ist genauso zu bestrafen, wie jemand, der einem anderen einen Pflasterstein an die Rübe pfeffert?
Es ist ja lediglich die Wirkung etwas verschieden, aber die Ursache (Steinwurf) ist die gleiche.
Jo ist er, wenn unsere Gesetzgebung eindeutig auf die Ursache zielen würde. Dies tut sie aber nicht. Unsere Gesetze zielen auf die Ergebnisse.
Sie bestrafen nicht den Wurf, sondern das Ergebnis des Wurfs. Und auch der Rollsplittsteinewerfer wird bestraft, richtet er mit seinem Wurf einen Schaden an (Treffer im Auge als Beispiel).
Und worauf sollten sie sich auch sonst beziehen? Auf die Ursache? Da wären aber eine Menge mehr Leute im Knast, wenn ich so bedenke, was ich das letzte Jahrzehnt an Dingen im Job gesehen und erlebt habe.

gasts
29-05-2014, 12:22
Aber dennoch ist es ein Schlag und somit ein Gewaltakt oder ändert sich das, je nach Situation und den beteiligten Personen, sowie Intentionen?


Du siehst wahrscheinlich keinen Unterschied, ob ein kleines Kind von einem Erziehungsberechtigten mit einem Schuh in das Gesicht geschlagen wird, oder ob mich ein Freund in die Seite knufft?
Sind ja beides Schläge und damit in Deiner Welt Gewaltakte.
Und wenn man einen Oberbegriff gefunden hat, dann kann man getrost alle Begriffe, die unter diesen Oberbegriff fallen, einfach irgendwie gleichsetzen.

Menschen sind Wirbeltiere
Fische sind Wirbeltiere
Wenn ich also den Fischverzehr erlaube, dann muss ich auch den Menschenverzehr erlauben.

Du hast doch selbst Definitionen von Gewalt gepostet:

Gewalt (von althochdeutsch waltan – stark sein, beherrschen)

Ob und wie sehr jemand sein Gegenüber als stark empfindet und meint, von ihm beherrscht zu werden hängt unzweifelhaft von der Situation und den beteiligten Personen ab.




Ich bin besseres von Dir gewohnt und bitte Dich darum, solche menschenverachtenden Kommentare doch bitte zu unterlassen, da ich nicht annehme, dass Du so etwas auch über weibliche Vergewaltigungsopfer sagen würdest…


:its_raini

Ich deute das mal als ein "Nein".
Dann verstehe ich nicht, was männliche Vergewaltigungsopfer mit Aufreißern zu tun haben, die sich eine Schelle einfangen.
Hat vielleicht, wie die unterstellte "Menschenverachtung", irgendwas mit "rhetorischen Stilmitteln" zu tun.




Solange man der Meinung ist, Frauen können ja keine Gewalt ausüben und eine Ohrfeige von einer Frau ist doch nicht schlimm, wird es nie besser werden.

Interessant:

Aussage von mir:
"Die zurechtweisende Ohrfeige einer normalen Frau gegenüber einem erwachsenen Mann, der sie sexuell belästigt, ist üblicherweise für diesen nicht schlimm"

Unzulässige Verallgemeinerung:
"Eine Ohrfeige von einer Frau ist doch nicht schlimm"

von mir nicht getätigte Aussage:
"Frauen können ja keine Gewalt ausüben"

dann wird die unzulässig verallgemeinerte Aussage mit der nicht getätigten Aussage per "und" verkettet und schon entsteht der Eindruck, die gehören irgendwie zusammen:
D.h. jedem, der ein einmalige Schelle von einer normalen Frau, die er grade dumm angelabert hat, nicht schlimm findet, muss ja auch der Meinung sein, dass Frauen keine Gewalt ausüben können.
Und dann ist derjenige natürlich auch noch verantwortlich dafür, dass es nie besser werden wird.

Gast
29-05-2014, 12:32
Aussage von mir:
"Die zurechtweisende Ohrfeige einer normalen Frau gegenüber einem erwachsenen Mann, der sie sexuell belästigt, ist üblicherweise für diesen nicht schlimm"

Wenn sowas als sexuelle Belästigung durchgeht hast du aber jeden Abend in der Disko mal locker 100 Fälle von sexueller Belästigung.
Du machst jetzt lustigerweise genau das was du in deinem Post zuerst noch anprangerst, nen Oberbegriff finden und alles mal darunter zusammenfassen.
Allein ich wäre da schon zig mal sexuell belästigt worden.

Narexis
29-05-2014, 12:50
Du siehst wahrscheinlich keinen Unterschied, ob ein kleines Kind von einem Erziehungsberechtigten mit einem Schuh in das Gesicht geschlagen wird, oder ob mich ein Freund in die Seite knufft?
Können wir auf die Polemik verzichten? Ich spreche von einem Schlag ins Gesicht und ja in erster Linie ist es mir egal, wer diesen Schlag ausführt, da er mMn nicht geduldet werden darf - solange es sich nicht um Notwehr handelt. Wenn jemand auf mich mit einer Waffe schießt und nicht trifft, würde auch niemand sagen, dass es in Ordnung ist, es sei ja nichts passiert. Führt den Schlag keine Frau sondern ein Mann aus, wird es auch nicht toleriert etc.


Sind ja beides Schläge und damit in Deiner Welt Gewaltakte.
Ein in die Seite „Knuffen“ unter Freunden ist kein Schlag, dass ein Schlag allerdings ein Schlag und somit ein Gewaltakt ist, ja das ist in meiner Welt so. Genauso wie ein Biss in erster Linie ein Biss ist, ein Vogel ein Vogel, ein Messer ein Messer und ein Tritt ins Gesicht ein Tritt ins Gesicht. Wenn mir jemand ins Gesicht spuckt ist mir in erster Linie auch egal, ob es ein Kind, eine Frau oder ein Lama ist. Es handelt sich um Spucken und erst danach wird weiter differenziert, dulden muss ich es allerdings nicht.



Ob und wie sehr jemand sein Gegenüber als stark empfindet und meint, von ihm beherrscht zu werden hängt unzweifelhaft von der Situation und den beteiligten Personen ab.
Dann erkläre mir, warum eine Frau, die von einem unterlegenen Mann geohrfeigt wird, dies als Gewaltakt betrachtet, genauso wie das gesamte Umfeld? Über die Etymologie können wir uns gerne unterhalten, ob es Sinn macht, wage ich zu bezweifeln.
Es ist demnach auch keine Gewalt, wenn mir jemand ins Gesicht tritt oder mir einen Stein an den Kopf wirft und er die genannten Aspekte nicht erfüllt? Ich dürfte also beispielsweise den Klitschko Brüdern je einen rechten Haken verpassen und es würde sich dabei um keinen Gewaltakt handeln?


Interessant: […]
Wo bezog sich der Teil explizit auf Dich? Was denkst Du, warum ich den Teil mit „Am Rande:“ einleitete? Auch betrachte ich es nicht als sexuelle Belästigung, wenn man den eigenen Partner für das Betrügen „zur Rechenschaft zieht“.

/e:

Und wenn man einen Oberbegriff gefunden hat, dann kann man getrost alle Begriffe, die unter diesen Oberbegriff fallen, einfach irgendwie gleichsetzen.
Als was würdest Du denn sonst ein durch eine heftige, schnelle, ausholende Bewegung herbeigeführtes Auftreffen (http://www.duden.de/rechtschreibung/Schlag)der flachen Hand auf der Wange und ggf. das Ohr bezeichnen, wenn nicht als Ohrfeige und somit als Schlag? Gibt es neuerdings geschlechterspezifische Bezeichnungen, die es nicht so verallgemeinern? Wenn Du von einem 3kg Hund durch die Zähne an der Hand verletzt wurdest, würdest Du es nicht in erster Linie als Biss bezeichnen, da es zu sehr verallgemeinert ist? Ausführen kann man es danach, in zweiter Instanz - was ich auch immer dazu gesagt habe. Ob eine Handlung verwerflich oder lobenswert ist, wird allerdings meistens unter Betrachtung der ersten Instanz entschieden - der Rest wäre zu subjektiv.

Beides sind keine durch Gewaltanwendung gekennzeichnete[n] Handlung[en] ( http://www.duden.de/rechtschreibung/Gewaltakt), da keine [gegen jemanden, etwas rücksichtslos angewendete] physische oder psychische Kraft, mit der etwas erreicht wird ( http://www.duden.de/rechtschreibung/Gewalt) eingesetzt wird?

Ousi
29-05-2014, 13:15
Es geht doch überhaupt nicht um die Frage, ob Frauen ohne Selbstverteidigungssachlage einfach zuschlagen dürfen oder nicht. Ich glaube nicht, dass hier irgendjemand der Meinung ist, Frauen hätten das Recht dazu.
Ob ein Schlag aber als Gewalt empfunden wird, ist immer! eine subjektive Empfindung und das muss auch so bleiben. Gewalt ist die Überschreitung der eigenen Schmerzgrenze.
Also wenn mir einer eine ins Gesicht langt und es mich nicht wirklich junkt ist das keine Gewalt?
Wenn jemand auf meine Deckung einprügelt und ich das gut abkann ist das auch keine Gewalt?

Schmerzen sind stark subjektiv, auch wenn etwas nicht schmerzt muss es einem nicht angenehm sein.

Gewalt ist alles was nicht von beiden Seiten gebilligt wird.
Ob dabei Verletzungen entstehen oder nicht ist nicht wirklich relevant, man kann auch ganz gut Leute brechen ohne sie ernsthaft zu verletzten.....
Ein Beispiel, stups einer Person jedes mal wenn du in einen Raum kommst von hinten gegen den Kopf, das führt nach ner relativ kurzen Zeit zu einer Verhaltensstörung bei der gestupften Person;)

gasts
29-05-2014, 14:38
Also negierst du einfach die Möglichkeit, dass eine "unterlegene" Frau einen Mann verletzen kann? Weil ihr ja die körperlichen Voraussetzungen fehlen?
.

Nein, wie kommst Du darauf?



Und warum sprichst du einer Frau grundsätzlich die Möglichkeit ab, einem Mann Gewalt anzutun?


Warum unterstellst Du mir, das ich das tue?

Ich wies lediglich darauf hin, dass die durchschnittliche Frau dem durchschnittlichen Mann körperlich unterlegen ist.
Insbesondere geht daher von einer unbewaffneten Frau bei Szeanarien, wie in dem Eingangsvideo dargestellt, für den durchschnittlichen Mann eine geringere Bedrohung aus, als im umgegekehrten Fall.
D.h. nicht, dass es Männer gibt, die, aufgrund ihrer Voraussetzungen, hier von einer Durchschnittsfrau stärker bedroht sind und andere, wie ich und wohl Tereao, weniger.
Dass in einer häuslichen Gemeinschaft auch von den schwächsten Mitgliedern eine Gefahr ausgehen kann, liegt für mich auf der Hand.
Als Waffen einsetzbare Gegenstände sind in normalen Haushalten zur Genüge vorhanden, auch der stärkste Mann muss mal schlafen und darauf vertrauen, dass sein Essen nicht vergiftet wird.
Eine Frau, die mich regelmäßig gewaltsam angeht, wäre für mich keine Option.
Die Problematik, die entsteht, wenn Kinder da sind, leuchtet mir ein.
Auch in der Öffentlichkeit kann mich eine Frau leicht mit dem Auto überfahren, mich vor die Straßenbahn schubsen, mir von hinten (oder auch von vorn) unvermittelt ein Messer reinrammen oder mich mit einer vergifteten Nadel stechen.



Da steht nix von einem größeren Handlungsspielraum.


(1) Wer eine Tat begeht, die durch Notwehr geboten ist, handelt nicht rechtswidrig.

(2) Notwehr ist die Verteidigung, die erforderlich ist, um einen gegenwärtigen rechtswidrigen Angriff von sich oder einem anderen abzuwenden.



Nein, das steht da nicht explizit.
Da steht allerdings auch nicht explizit, dass ich jemanden schlagen darf.
Da steht "erforderliche Verteidigung".
Bist Du der Auffassung, dass die erforderliche Abwehr gegen einen Angriff von den körperlichen Voraussetzungen des Angreifers unabhängig ist?
Je härter die erforderliche mildeste Abwehr, desto mehr verschiedene Handlungen werden mir zugebilligt, da ich natürlich auch noch mildere aber nicht ausreichende Handlungen anwenden kann.



Um bei deinem Beispiel zu bleiben, wäre das absolut mildeste Mittel gegen beide das Weggehen.


Ich gehe mal davon aus, dass beide als zurechnungsfähig gelten, daher ist Trutzwehr erlaubt.
Natürlich kann man sich auch schlagen lassen, wenn man will.
Macht der Mann im Eingangsvideo ja.
Ist halt seine Art der milden Verteidigung.
Selbst beim Weglaufen würde ich den Erfolg von den körperlichen Fähigkeiten von Angreifer und Verteidiger abhängig machen.
Gegen einen Rollstuhlfahrer kann das ein sinnvolles Mittel sein, gegen einen trainierten Parkour-Läufer für die meisten nicht.



Und das absolut härteste Mittel wäre das Umklatschen. Der Rest liegt irgendwo dazwischen.


Ich muss, nach meiner Einschätzung, Paris Hilton nicht umklatschen, um einen unbewaffneten Angriff durch sie sicher zu beenden und Wladimir Klitschko kann ich nach meiner Einschätzung nicht umklatschen.
D.h. in Bezug auf mich und Paris ist das Umklatschen nicht erforderlich und daher unzulässig, in Bezug auf Wladimir nicht effektiv (aber natürlich der Versucht erlaubt).
Um einen ernsthaften Angriff von Wladimir Klitschko sicher abzuwehren, müsste ich mich wohl einer Waffe bedienen.
Also darf ich, lt. Gesetz, gegen Klitschko alles, was ich gegen Paris darf, aber wohl zusätzlich noch umklatschen oder eine Waffe einsetzen.

=> größerer Handlungsspielraum.

Das die konkrete Beurteilung der Situation dann von der konkreten Einschätzung eines Richters abhängt ist klar, das ändert allerdings nichts an dem in dem Gesetz ausgedrückten Prinzip.



Für mich persönlich bedeutet das: Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus. Greifst du mich mit Worten an, rechne mit dummen Sprüchen. Gehst du mir an den Kragen, knallt's. Willst du mich umlegen, bestell besser 2 Särge.


Und wenn nicht ich (überdurchschnittliches Verletzungspotential), sondern ein untrainierter 45-Kg-Mensch Dir unbewaffnet an den Kragen ginge, dann wäre Deine Abwehrhandlung die gleiche?




Unsere Gesetze zielen auf die Ergebnisse.
Sie bestrafen nicht den Wurf, sondern das Ergebnis des Wurfs. Und auch der Rollsplittsteinewerfer wird bestraft, richtet er mit seinem Wurf einen Schaden an (Treffer im Auge als Beispiel).
Und worauf sollten sie sich auch sonst beziehen? Auf die Ursache? Da wären aber eine Menge mehr Leute im Knast, wenn ich so bedenke, was ich das letzte Jahrzehnt an Dingen im Job gesehen und erlebt habe.


Dann sind wir uns ja einig?
Die Wirkung ist für die Beurteilung einer Tat ausschlaggebend und die hängt natürlich von den Möglichkeiten des Angreifers ab.
Entsprechend beurteilen Passanten, die Zeuge einer Gewalttat werden, wie in dem Eingangsvideo, diese nach den vermeintlichen Möglichkeiten von Angreifer und Verteidiger und schätzen so ab, ob Hilfe/Eingreifen nötig ist.
(Einer Frau, die sich auf die Zehenspitzen stellen muss, um ihr Opfer zu drangsalieren, wird wohl weniger Schädigungspotential unterstellt, als bei vertauschten Rollen.)

Aus den hier geposteten Videos von männlichen Opfern häuslicher Gewalt durch ihre Partnerinnen, schließe ich, dass das auch Strafverfolgungsbehörden ähnlich sehen.
Da wäre dann aus meiner Sicht eher notwenig, über die Erscheinungsformen dieser häuslichen Gewalt aufzuklären und auch insbesondere die Mitarbeiter von Strafverfolgungsbehörden, Jugendämtern und Famliengerichten zu sensiblisieren, als eine Ohrfeige einer jungen Dame gegen einen Möchtegerncasanova zu verteufeln.

Gast
29-05-2014, 14:53
(Einer Frau, die sich auf die Zehenspitzen stellen muss, um ihr Opfer zu drangsalieren, wird wohl weniger Schädigungspotential unterstellt, als bei vertauschten Rollen.)

Ein Schädigungspotential ist aber da und wie groß das sein kann weiß keiner. Durch nicht unterbinden des Angriffes wird das negiert. Es wird einfach mal davon ausgegangen, dass die Frau kein ausreichendes Schädigungspotential mitbringt. Somit werden Übergriffe verharmlost, aufgrund reiner Vermutung.

Klaus
29-05-2014, 15:09
Ich empfinde Angriffe von Frauen immer noch als soziale Aktion und nicht als Angriff, kann passieren dass ich eher lachen muss wenn da nicht erkennbar Kompetenz hintersteckt.

Aber als soziale Aktion insbesondere bei feministokratischer Rechtfertigungsbastelei finde ich es asozial, sofern das nicht tatsächlich mehr als gerechtfertigt ist, obwohl ich da im gerechtfertigten Fall Potential für Fehleinschätzungen sehe (Echo). So eine Frau steht bei mir irgendwo unterhalb von *******lurchen, zwischen Kakerlaken, Schmeissfliegen und Flöhen.

gasts
29-05-2014, 15:17
Wenn sowas als sexuelle Belästigung durchgeht hast du aber jeden Abend in der Disko mal locker 100 Fälle von sexueller Belästigung.


Sexuelle Belästigung ist (in Deutschland) grundsätzlich nicht illegal.
Einige Formen der sexuellen Belästigung, die sicherlich in der Disko jeden Abend häufig vorkommen, erfüllen in Deutschland z.B. den Straftatbestand der Beleidigung und können (in Deutschland) eine Notwehrhandlung rechtfertigen.



Du machst jetzt lustigerweise genau das was du in deinem Post zuerst noch anprangerst, nen Oberbegriff finden und alles mal darunter zusammenfassen.
Allein ich wäre da schon zig mal sexuell belästigt worden.

Oberbegriffe sind dazu da, andere Begriffe darunter zusammenzufassen.
Dagegen habe ich nichts.
Wogegen ich mich wende, ist, dann alles, was unter einen Oberbegriff fällt, als gleichwertig darzustellen:

Einordnung: Biss von Pekinesen: Hundebiss -> korrekt
Einordnung: Biss von Rottweiler: Hundebiss -> korrekt
Folgerung: Biss von Rottweiler = Biss von Pekinese -> falsch

entsprechend:

Einordnung: versuchter unerwünschter Kuss durch einen Fremden: sexuelle Belästigung ->korrekt
Einordnung: unerwünschter Griff in den Schritt durch einen Fremden: sexuelle Belästigung ->korrekt
Folgerung: Kussversuch = Griff in den Schritt -> falsch

Hab ich verschiedene Formen der sexuellen Belästigung als gleichwertig hingestellt?
Nein!

Ich bezweifle übrigens nicht, dass Du schon sexuell belästigt worden bist, auch wenn Du das vielleicht nicht so wahrgenommen hast.

gasts
29-05-2014, 15:23
Irgendwie passte deine Signatur zu diesem Thema simplicius :)


Inwiefern?
Für was/wen steht der Fluss und für was/wen das Flussbett?

Gast
29-05-2014, 15:36
Sexuelle Belästigung ist (in Deutschland) grundsätzlich nicht illegal.
Einige Formen der sexuellen Belästigung, die sicherlich in der Disko jeden Abend häufig vorkommen, erfüllen in Deutschland z.B. den Straftatbestand der Beleidigung und können (in Deutschland) eine Notwehrhandlung rechtfertigen.
Das will ich gar nicht bestreiten aber am Ende hat das Richter zu entscheiden ob der Tatbestand gegeben war und die eine Verteidigung nötig.
In deinen Augen war sie es in meinen nicht. Darüber können wir unendlich diskutieren.


Wogegen ich mich wende, ist, dann alles, was unter einen Oberbegriff fällt dann als gleich anzusehen:
Du machst aber einen gewaltigen Fehler. Erstens gehst du bei dem Biss davon aus, dass der Rottweiler automatisch mehr Schaden anrichtet. Das wissen wir nicht. Wir wissen nur, dass er mehr anrichten könnte. Du nimmst also schon was vorweg was erst eruiert werden müsste. Trotzdem sind es beide Bisse und beide Hunde haben es zu unterlassen mich zu beißen.

Beim konkreten Beispiel der Ohrfeige wird ähnlich argumentiert nur ein andere Schluss gezogen.

Ohrfeige des Mannes = Gewalt --> korrekt
Ohrfeige der Frau = Gewalt --> falsch
In beiden Fällen ist es eine Ohrfeige, in beiden Fällen kann es theoretisch zu Verletzungen kommen. Welche das sind wissen wir im Vorfeld nicht. Es wird nur mal angenommen das die Frau kaum Verletzungen verursachen kann.


Hab ich verschiedene Formen der sexuellen Belästigung als gleichwertig hingestellt?
Nein!

Das habe ich nicht gesagt. Aber mal eine konkrete Frage weil mir das passiert ist. Wäre es mein Recht gewesen eine Frau zu Ohrfeigen weil sie ihren Hintern an mir reibt um sexuelles Interesse zu kommunizieren?
Das würde ich gerne wissen, auf die anderen Beispiele gabs ja leider keine Antworten.

OliverT
29-05-2014, 15:41
Das Flussbett kann zwar nicht dem Fluss zwar nicht schädigen, so wie der Fluss die Erde verletzt indem er das Flussbett in sie gräbt. Aber das Flussbett lenkt den Fluss und übt somit trotzdem Gewalt aus.

Genauso wie die Ohrfeige einer Frau(in den meisten Fällen) den Mann zwar nicht verletzt, es aber trotzdem Gewalt ist.

Alex R.
29-05-2014, 16:02
Nein, wie kommst Du darauf?
Ich verweise auf deine getätigte Aussage:
Dazu braucht man schon irgendwie die körperlichen Voraussetzungen.
Mich stört dieses Irgendwie einfach. Solange eine Frau (oder ein Mann) 2 Arme und 2 Beine hat (plus den ganzen Rest des Körpers), hat sie die körperlichen Voraussetzungen, um jemanden zu verletzen. Unabhängig wie groß oder klein, dick oder dünn, stark oder schwach sie (er) ist.



Warum unterstellst Du mir, das ich das tue? Siehe oben.


Ich wies lediglich darauf hin, dass die durchschnittliche Frau dem durchschnittlichen Mann körperlich unterlegen ist.
Körperlich vielleicht, aber was das Gewaltpotenzial angeht, kann sie locker mithalten. Sie muss es halt nur anders machen.


Insbesondere geht daher von einer unbewaffneten Frau bei Szeanarien, wie in dem Eingangsvideo dargestellt, für den durchschnittlichen Mann eine geringere Bedrohung aus, als im umgegekehrten Fall.
Eine Bedrohung ist eine Bedrohung. Der Grad der gefühlten Bedrohung variiert jedoch von Mensch zu Mensch und hat nichts mit den körperlichen Voraussetzungen zu tun, sondern ist rein psychischer Natur.


D.h. nicht, dass es Männer gibt, die, aufgrund ihrer Voraussetzungen, hier von einer Durchschnittsfrau stärker bedroht sind und andere, wie ich und wohl Tereao, weniger. Selbiges gilt hier: Die Bedrohung bleibt gleich, nur fühlt ihr euch nicht so bedroht. Schau einfach mal ein wenig über deinen eigenen Tellerrand hinaus. Dann stellst du fest, dass es durchaus Menschen gibt, die mit Bedrohungen jedweder Art nicht klar kommen.



Dass in einer häuslichen Gemeinschaft auch von den schwächsten Mitgliedern eine Gefahr ausgehen kann, liegt für mich auf der Hand.
Als Waffen einsetzbare Gegenstände sind in normalen Haushalten zur Genüge vorhanden, auch der stärkste Mann muss mal schlafen und darauf vertrauen, dass sein Essen nicht vergiftet wird.
Ziemlich offensichtlich oder?


Eine Frau, die mich regelmäßig gewaltsam angeht, wäre für mich keine Option.
Die Problematik, die entsteht, wenn Kinder da sind, leuchtet mir ein.
Auch in der Öffentlichkeit kann mich eine Frau leicht mit dem Auto überfahren, mich vor die Straßenbahn schubsen, mir von hinten (oder auch von vorn) unvermittelt ein Messer reinrammen oder mich mit einer vergifteten Nadel stechen. Da ist es wieder. Du verwechselst dich mit der Allgemeinheit. Es gibt tatsächlich Männer, die zwar anders wollen, aber aus wie auch immer gearteten Gründen nicht anders können. Nein, ich gehöre nicht dazu :D.
Es gibt tatsächlich Männer, die psychisch so gebrochen sind, dass sie es einfach nur noch ertragen. Die Ausreden sind die gleichen wie bei den weiblichen Opfern: Sie meint es nicht so, sie hat sich ja sofort entschuldigt, etc.


Da steht allerdings auch nicht explizit, dass ich jemanden schlagen darf.
Da steht "erforderliche Verteidigung".
Bist Du der Auffassung, dass die erforderliche Abwehr gegen einen Angriff von den körperlichen Voraussetzungen des Angreifers unabhängig ist? Ja bin ich. Und diese Auffassung ist mir von diversen Richtern und Anwälten auch bereits bestätigt worden. Auch in Verfahren gegen mich, die allesamt eingestellt wurden, obwohl ich der deutlich Überlegene war.


Je härter die erforderliche mildeste Abwehr, desto mehr verschiedene Handlungen werden mir zugebilligt, da ich natürlich auch noch mildere aber nicht ausreichende Handlungen anwenden kann.
Was ist denn erforderlich? Denn nur darauf kommt es an. Wenn es erforderlich ist, jemandem den Schädel einzuschlagen weil es anders nicht möglich war, kommt man sogar unter (ganz speziellen) Umständen mit Totschlag durch. Ich erinnere an den Opa, der einen Jugendlichen erschossen hat und freigesprochen wurde. Sittensen: Rentner erschießt jungen Einbrecher - und bleibt straffrei - Promis, Kurioses, TV - Augsburger Allgemeine (http://www.augsburger-allgemeine.de/panorama/Rentner-erschiesst-jungen-Einbrecher-und-bleibt-straffrei-id16101396.html)




Ich gehe mal davon aus, dass beide als zurechnungsfähig gelten, daher ist Trutzwehr erlaubt.
Natürlich kann man sich auch schlagen lassen, wenn man will.
Macht der Mann im Eingangsvideo ja.
Ist halt seine Art der milden Verteidigung.
Selbst beim Weglaufen würde ich den Erfolg von den körperlichen Fähigkeiten von Angreifer und Verteidiger abhängig machen.
Gegen einen Rollstuhlfahrer kann das ein sinnvolles Mittel sein, gegen einen trainierten Parkour-Läufer für die meisten nicht.
Deswegen schrieb ich ja auch sinngemäß "von weggehen bis umklatschen". Dazwischen ist alles möglich und immer der Situation anzupassen.




Ich muss, nach meiner Einschätzung, Paris Hilton nicht umklatschen, um einen unbewaffneten Angriff durch sie sicher zu beenden und Wladimir Klitschko kann ich nach meiner Einschätzung nicht umklatschen.
D.h. in Bezug auf mich und Paris ist das Umklatschen nicht erforderlich und daher unzulässig, in Bezug auf Wladimir nicht effektiv (aber natürlich der Versucht erlaubt).
Um einen ernsthaften Angriff von Wladimir Klitschko sicher abzuwehren, müsste ich mich wohl einer Waffe bedienen.
Also darf ich, lt. Gesetz, gegen Klitschko alles, was ich gegen Paris darf, aber wohl zusätzlich noch umklatschen oder eine Waffe einsetzen.

=> größerer Handlungsspielraum.

Das die konkrete Beurteilung der Situation dann von der konkreten Einschätzung eines Richters abhängt ist klar, das ändert allerdings nichts an dem in dem Gesetz ausgedrückten Prinzip. Nein.
Du darfst grundsätzlich gegen beide das gleiche, es hängt halt alles von den Umständen ab. Du darfst auch Paris Hilton umklatschen, wenn es nicht anders geht.
So steht es da und du hast es sogar selbst kopiert:

(1) Wer eine Tat begeht, die durch Notwehr geboten ist, handelt nicht rechtswidrig.

(2) Notwehr ist die Verteidigung, die erforderlich ist, um einen gegenwärtigen rechtswidrigen Angriff von sich oder einem anderen abzuwenden.

Einen gegenwärtigen rechtswidrigen Angriff abwehren. Da steht nichts von mildestem Mittel oder Verhältnismäßigkeit, sondern nur von erforderlich. Wenn es erforderlich ist, jemanden umzulegen, damit Ruhe herrscht, dann ist das so.



Und wenn nicht ich (überdurchschnittliches Verletzungspotential), sondern ein untrainierter 45-Kg-Mensch Dir unbewaffnet an den Kragen ginge, dann wäre Deine Abwehrhandlung die gleiche? Ja. Da ich per Gesetz nicht einschätzen muss, wie hoch das Gewaltpotenzial meines Angreifers ist, reagiere ich auf beide gleich. Sollte eigentlich aus meinen vorherigen Posting deutlich klar geworden sein.



Dann sind wir uns ja einig?
Die Wirkung ist für die Beurteilung einer Tat ausschlaggebend und die hängt natürlich von den Möglichkeiten des Angreifers ab.
Entsprechend beurteilen Passanten, die Zeuge einer Gewalttat werden, wie in dem Eingangsvideo, diese nach den vermeintlichen Möglichkeiten von Angreifer und Verteidiger und schätzen so ab, ob Hilfe/Eingreifen nötig ist.
(Einer Frau, die sich auf die Zehenspitzen stellen muss, um ihr Opfer zu drangsalieren, wird wohl weniger Schädigungspotential unterstellt, als bei vertauschten Rollen.)
Im Prinzip sind wir uns einig. Allerdings ändert das nichts am grundlegenden Problem.

Aus den hier geposteten Videos von männlichen Opfern häuslicher Gewalt durch ihre Partnerinnen, schließe ich, dass das auch Strafverfolgungsbehörden ähnlich sehen.
Da wäre dann aus meiner Sicht eher notwenig, über die Erscheinungsformen dieser häuslichen Gewalt aufzuklären und auch insbesondere die Mitarbeiter von Strafverfolgungsbehörden, Jugendämtern und Famliengerichten zu sensiblisieren, als eine Ohrfeige einer jungen Dame gegen einen Möchtegerncasanova zu verteufeln.[/QUOTE]
Im Prinzip sind wir uns einig. Allerdings ändert das nichts am grundlegenden Problem. Gewalt bleibt Gewalt, egal gegen wen.

Terao
29-05-2014, 16:19
Körperlich vielleicht, aber was das Gewaltpotenzial angeht, kann sie locker mithalten. Sie muss es halt nur anders machen. Eben. Ohrfeige (so eine, wie wir sie da oben gesehen haben) reicht da nicht. Was auch die Frau wusste. Und was auch jeder Mann (außer denen, die sich vor Pekinesen fürchten), weiß.
Und jetzt kommt der Clou: Ebendas war der Grund, warum sie zur Ohrfeige griff. Weil sie wusste, dass sie ihn damit nicht durch den halben Raum eumelt. Die wusste, dass das in ihren Händen ein mildes Mittel ist.
Und dass, egal, was sie sagen würde, die Situation eben nicht so schnell und eindeutig beenden würde.
Ich glaube, ihre Einschätzung war richtig und ihre Reaktion angemessen.

Und damit hat auch der gute Maddin seine Antwort:

Aber mal eine konkrete Frage weil mir das passiert ist. Wäre es mein Recht gewesen eine Frau zu Ohrfeigen weil sie ihren Hintern an mir reibt um sexuelles Interesse zu kommunizieren?
Wenn das Hinternreiben von Dir als Angriff auf Deine sexuelle Selbstbestimmung gewertet wird und wenn Dir kein milderes und gleichermaßen sofort und sicher wirksames Mittel zur Verfügung steht (Du musst also nicht das Risiko eingehen, dass sie ihren Angriff möglicherweise erneuert), dann, ja, hast Du dieses Recht. Aber die Dame bitte nicht durch den halben Raum scheuern!

Ob im konkreten Falle die Voraussetzungen zutrafen, musst Du selbst wissen.
Und wie gesagt, niemand ist gezwungen, von einem Recht Gebrauch zu machen.
Wenn Du davon Gebrauch machst, entscheidet möglicherweise ein Richter, ob er das auch so sieht. Wenns für ihn nicht eh ne Bagatelle ist.

gasts
29-05-2014, 16:22
Du machst aber einen gewaltigen Fehler. Erstens gehst du bei dem Biss davon aus, dass der Rottweiler automatisch mehr Schaden anrichtet. Das wissen wir nicht. Wir wissen nur, dass er mehr anrichten könnte. Du nimmst also schon was vorweg was erst eruiert werden müsste. Trotzdem sind es beide Bisse und beide Hunde haben es zu unterlassen mich zu beißen.


Ich gehe von den gleichen Situationen aus:
Ein Rottweiler der mich verletzen will und ein Pekinese, der mich verletzen will.
Die Wahrscheinlichkeit, dass mich der Rottweiler schwerer verletzt ist IMO deutlich höher, auch wenn es natürlich eine Restwahrscheinlichkeit gibt, dass ich mir bei dem Pekinesen eine Sepsis einfange, oder über den stolpere und per Schädelbasisbruch in's Koma falle.
Wenn ein Rottweiler sich von seinem Herrchen losreißt und auf einen Kinderspielplatz zuläuft, dann würden sich wahrscheinlich auch mehr Leute Sorgen machen und sich beeilen, was zu unternehmen, als wenn dies ein Pekinese tut.
Die wenigsten würden da erstmal eruieren, ob der nicht nur spielen will.



Aber mal eine konkrete Frage weil mir das passiert ist. Wäre es mein Recht gewesen eine Frau zu Ohrfeigen weil sie ihren Hintern an mir reibt um sexuelles Interesse zu kommunizieren?
Das würde ich gerne wissen, auf die anderen Beispiele gabs ja leider keine Antworten.

Auf der Tanzfläche in der Disko, auf dem Marktplatz, im Stripclub, in der Straßenbahn oder auf der Arbeit?


Das Flussbett kann zwar nicht dem Fluss zwar nicht schädigen, so wie der Fluss die Erde verletzt indem er das Flussbett in sie gräbt. Aber das Flussbett lenkt den Fluss und übt somit trotzdem Gewalt aus.

Genauso wie die Ohrfeige einer Frau(in den meisten Fällen) den Mann zwar nicht verletzt, es aber trotzdem Gewalt ist.

Den Mann dahin lenken, dass er Frauen nicht unangemessen anquatscht ist also Gewalt?
In gewisser Weise sicherlich.

Narexis
29-05-2014, 16:30
Eben. Ohrfeige (so eine, wie wir sie da oben gesehen haben) reicht da nicht. Was auch die Frau wusste. Und was auch jeder Mann (außer denen, die sich vor Pekinesen fürchten), weiß.
Und jetzt kommt der Clou: Ebendas war der Grund, warum sie zur Ohrfeige griff. Weil sie wusste, dass sie ihn damit nicht durch den halben Raum eumelt. Die wusste, dass das in ihren Händen ein mildes Mittel ist.
Und dass, egal, was sie sagen würde, die Situation eben nicht so schnell und eindeutig beenden würde.


Du weißt ziemlich viel, könntest Du mir die Lottozahlen von nächster Woche nennen?

Wieso wissen viele Leute nicht, dass jemand, der schlecht fällt, auch nach einem Stoß sterben kann – sind die alle so dumm? Wie kann ich wissen, was passiert, wenn es nicht passiert ist? Dass es genug andere Möglichkeiten gibt, so eine Situation zu beenden, ist Dir nicht bewusst? (Wie Du es so schön gesagt hast, „niemand hindert sie daran zu gehen“.)

Stimmst Du mir zu, dass Gewalt, die als Angriff gegen eine andere Person, die damit nicht einverstanden ist, verwendet wird, im Allgemeinen gesellschaftlich nicht toleriert, akzeptiert oder lobenswert sein sollte? Solltest Du mir zustimmen, stellt sich mir die Frage, warum dann eben dies nicht für Frauen gilt, die andere ohrfeigen – natürlich in Fällen, die nicht unter die Notwehr fallen und über diese wird hier diskutiert. Auch gibt es Ausnahmefälle, die wertend für „gut“ oder eben „schlecht“ gehalten werden, trotzdem wird die „Gewalt“ dadurch nicht besser und auf keinen Fall lobenswert oder gar glorifiziert – vor allem nicht im breiten Maße. Der Mord an einem Diktator wird sicher von vielen als „gut“ erachtet, trotzdem handelt es sich in erster Instanz um einen Mord und niemand würde behaupten, dass Morde lobenswert oder tolerierbar seien.

Der Biss eines kleinen Hundes und der eines großen sind natürlich nicht gleichzusetzen, das wurde auch nie gefordert oder behauptet, allerdings ist der Biss an sich verwerflich, egal wie klein die Verletzung ausfällt (auch muss man den Hund nicht als Reaktion körperlich angehen) oder gibt es ein bestimmtes Gewicht, Alter, Opfer etc. ab dem erst ein Biss verwerflich ist? Was macht man mit Hunden, die nicht ins Raster fallen und wie erklärt man Welpen, dass das was sie bis zu Punkt X durften, nun verwerflich ist? Das könnte man natürlich auch nahtlos auf Menschen übertragen… Von der Reaktion oder potentiellen Verletzungen, wurde auch hier erst in zweiter Instanz geredet, in erster Instanz ging es nur darum, wie es sein kann, dass es gesellschaftlich akzeptiert ist, dass Gewalt gegen andere angewandt wird und man dafür noch Lobpreisungen erntet.

Darf man nach Deinen Körpermaßen fragen, Du musst ziemlich mächtig sein, dass Dir noch nie eine Frau begegnet ist, die Dich hätte verletzen können – mit meinen 1,83m kann ich da einfach nicht mitreden…
/e: (Wenn es nur um das Gefühl geht, ich fühle mich auch nicht sonderlich bedroht, wenn jemand mit einem Holzschwert vor mir herum wedelt, trotzdem bin ich mir sicher, dass er oder sie mich verletzen kann.)


Ich gehe von den gleichen Situationen aus:
Ein Rottweiler der mich verletzen will und ein Pekinese, der mich verletzen will.
Die Wahrscheinlichkeit, dass mich der Rottweiler schwerer verletzt ist IMO deutlich höher, auch wenn es natürlich eine Restwahrscheinlichkeit gibt, dass ich mir bei dem Pekinesen eine Sepsis einfange, oder über den stolpere und per Schädelbasisbruch in's Koma falle.
Deshalb ist der Biss also nicht verwerflich und man sollte dem Pekinesen signalisieren und antrainieren, dass Beißen in Ordnung ist?

Terao
29-05-2014, 17:07
Du weißt ziemlich viel, könntest Du mir die Lottozahlen von nächster Woche nennen?

Wieso wissen viele Leute nicht, dass jemand, der schlecht fällt, auch nach einem Stoß sterben kann – sind die alle so dumm?Sorry, aber man sieht doch oben bspw. in dem Ohrfeigenvideo, dass das Ding so ausgeführt ist, dass es den nicht wirklich verletzen kann. Nicht in 1000 Jahren.
Echt, leben wir noch auf dem selben Planeten? Wie übst Du eigentlich Kampfsport, wenn doch geradezu jede Berührung tödlich enden kann? Wenn man das so gar nicht einschätzen kann, spielst Du doch da ständig mit dem Leben Deiner Vereinskollegen russisch Roulette?



Stimmst Du mir zu, dass GewaltIch stimme Dir schon in der Definition des Gewaltbegriffes nicht zu. Wenn man "Gewalt" so breit fasst, ist jede Kabbelei in der Schule, jeder Kampfsport sowieso, auch Gewalt. Und dann gibt es klarerweise Gewaltformen, die nicht schlimm, völlig ok, Bagatellen sind. Solange Du Morde und solche Ohrfeigen wie da oben unter einen Begriff fasst, kommen wir hier auf keinen grünen Zweig.

gasts
29-05-2014, 17:21
.
Einen gegenwärtigen rechtswidrigen Angriff abwehren. Da steht nichts von mildestem Mittel oder Verhältnismäßigkeit, sondern nur von erforderlich. Wenn es erforderlich ist, jemanden umzulegen, damit Ruhe herrscht, dann ist das so.


Keine Ahnung, wie Du auf Verhältnismäßigkeit kommst...aber das mildeste (geeignete) Mittel steht da zwar nicht explizit, ergibt sich aber logisch aus der Erforderlichkeit.
Ich verweise auf den in diesem Forum gepinnten Beitrag eines Juristen:


Erforderlich ist die Handlung, wenn sie das relativ mildeste Mittel unter allen Verfügbaren darstellt, die gleichermaßen zum sofortigen Erfolg führen. Das heißt, die Verteidigungshandlung richtet sich nicht nach der Art des angegriffenen Gutes, sondern lediglich nach den Möglichkeiten des Verteidigers. Das ist auch der Punkt, an dem es für Kampfsportler eng werden kann, denn diesen könnten andere Möglichkeiten unterstellt werden, als Menschen ohne solche Sonderfähigkeiten. Hier ist Argumentationsspielraum gegeben.
[....]
Nicht der Angriff bestimmt in erster Linie die zugebilligte Notwehrbefugnis, sondern die eigenen Möglichkeiten diesen zu unterbinden. Habe ich drei gleich sichere Möglichkeiten, muss ich die mildeste darunter wählen.

http://www.kampfkunst-board.info/forum/f16/beitrag-luggage-thema-recht-sv-78769/

Da steht: Kampfsportler könnten andere Möglichkeiten unterstellt werden, als ungeübten.
Und so könnten kleinen schwachen Menschen andere Möglichkeiten unterstellt werden als großen kräftigen Menschen.
Es könnte auch unterstellt werden, dass ich gegen einen Angriff einer hüftlahmen Omi andere Verteidigungsmöglichkeiten habe, als wenn Du mich umhauen willst.

Terao
29-05-2014, 17:27
Es könnte auch unterstellt werden, dass ich gegen einen Angriff einer hüftlahmen Omi andere Verteidigungsmöglichkeiten habe, als wenn Du mich umhauen willst.Aber nicht doch! Wie kommst Du denn auf diese abwegige Idee? Kannst Du etwa auch Lottozahlen vorhersagen? :p

Narexis
29-05-2014, 17:27
Sorry, aber man sieht doch oben bspw. in dem Ohrfeigenvideo, dass das Ding so ausgeführt ist, dass es den nicht wirklich verletzen kann. Nicht in 1000 Jahren.
Echt, leben wir noch auf dem selben Planeten? Wie übst Du eigentlich Kampfsport, wenn doch geradezu jede Berührung tödlich enden kann? Wenn man das so gar nicht einschätzen kann, spielst Du doch da ständig mit dem Leben Deiner Vereinskollegen russisch Roulette?
Na dann, wo sind meine Lottozahlen?

Muss ich Gewalt, zu der ich dem anderen keine „Genehmigung“ erteilt habe, hinnehmen? Danke der Nachfrage, ich übe meinen Kampfsport sehr gerne 4x die Woche aus und habe gelernt, dass auch Frauen ziemlich harte Knie und Mäusefäustchen haben und Sport, gerade mit Kontakt, ohne Risiken leider nicht möglich ist ;) – außer bei Dir. Demnach dürftest Du auch kein Problem haben, wenn man Dich auf der Straße mit Pflastersteinen bewirft? Muss ja nicht unbedingt etwas passieren, es direkt zu unterbinden ist also nicht notwendig.


Ich stimme Dir schon in der Definition des Gewaltbegriffes nicht zu.
Dann steht es Dir frei mir eine anerkannte Definition, des Gewaltbegriffes zu liefern, die Deiner entspricht. Wenn Du sagst, dass blau nicht blau sondern grün ist, ist das Dein gutes Recht, allerdings ist dann die Frage, ob es Sinn macht sich an einer Diskussion, die das Thema blau hat, zu beteiligen.


Wenn man "Gewalt" so breit fasst, ist jede Kabbelei in der Schule, jeder Kampfsport sowieso, auch Gewalt.
:ups: Nein, natürlich ist es keine Gewalt, dem anderen ins Gesicht zu schlagen, ihn zu werfen oder zu würgen, wo kämen wir denn da hin :rolleyes:. Allerdings gibt es einen kleinen Unterschied zwischen zwei Menschen, die bereit sind und es abgeklärt haben, Gewalt anzuwenden (also auch mit den Folgen zu leben) und dem Fehlen dieses Einverständnisses.


Solange Du Morde und solche Ohrfeigen wie da oben unter einen Begriff fasst, kommen wir hier auf keinen grünen Zweig.
Beides ist ein Gewaltakt oder sind Audi und Opel für Dich nicht auch beides Autos (welche Kriterien eines Autos werden denn nicht erfüllt), nur unter dieser Gattung anders zu handhaben? Auch fallen beide unter die für Autos geltenden Vorschriften oder hat der Audifahrer mehr Rechte bzw. um einen Bezug herzustellen, gelten für Opel Verbote, die Audi nicht betreffen?

LG

Terao
29-05-2014, 17:35
Demnach dürftest Du auch kein Problem haben, wenn man Dich auf der Straße mit Pflastersteinen bewirft? Muss ja nicht unbedingt etwas passieren, es direkt zu unterbinden ist also nicht notwendig.Kieselsteine, wenn ich bitten darf!
Oder Schneebälle? Was da alles passieren kann... :ups:
Was ist mit Kissenschlachten? Nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Partners?
Alles offenbar pure Gewalt.


Beides ist ein Gewaltakt oder sind Audi und Opel für Dich nicht auch beides Autos (welche Kriterien eines Autos werden denn nicht erfüllt), nur unter dieser Gattung anders zu handhaben? Auch fallen beide unter die für Autos geltenden Vorschriften oder hat der Audifahrer mehr Rechte?Na, was hier verglichen wird, entspricht eher der Unterschiedlichkeit eines LKW mit einem Dreirad desselben Herstellers. Sind ja irgendwie auch beides Fahrzeuge. Da gelten aber in der Tat unterschiedliche Vorschriften.
Skandal, was?

Narexis
29-05-2014, 17:43
Na, was hier verglichen wird, entspricht eher der Unterschiedlichkeit eines LKW mit einem Dreirad desselben Herstellers. Sind ja irgendwie auch beides Fahrzeuge. Da gelten aber in der Tat unterschiedliche Vorschriften.
Skandal, was?
Ein Dreirad ist ein Auto (und solltest Du ein motorisiertes Dreirad meinen, für es gelten andere Vorschriften?) und ein LKW hat mehr Freiräume als ein PKW :ups:. Das ist fast so erschreckend, wie dass Du Dinge vorhersagen kannst und weißt, was bei anderen Personen in den Köpfen passiert bzw. sie denken :ups:. Schade, dass es das Leben nicht zu interessieren scheint, was Deiner Meinung nach alles passieren kann und was nicht.

Um dann einen Vergleich zu liefern, der Dir hoffentlich genügt: wie sieht es mit einem 700 PS starken PKW im Vergleich zu einem 45PS PKW aus? Da liegen auch „Welten“ dazwischen und doch sind beides noch PKWs, genauso wie zwischen einem Mord und einer Ohrfeige „Welten“ liegen und die Ausübung davon jeweils ein Gewaltakt ist.

gasts
29-05-2014, 18:25
Demnach wäre es auch gerechtfertigt, wenn ich (als Mann) beispielsweise einer Politikerin, eine Ohrfeige verpasse und sie als Vorwand nicht als Gewalttat sonder politischen Akt bezeichne? Dürfte ich sie dann auch mit einem Kick vom Rednerpult treten - vorausgesetzt er ist so schwach, dass sie sich nicht ernsthaft verletzt?



Wieso wissen viele Leute nicht, dass jemand, der schlecht fällt, auch nach einem Stoß sterben kann – sind die alle so dumm?


:gruebel:



Deshalb ist der Biss also nicht verwerflich und man sollte dem Pekinesen signalisieren und antrainieren, dass Beißen in Ordnung ist?

Ich finde es etwas seltsam, einen Hundebiss als "verwerflich" zu bezeichnen.

Eventuell sind Hunde zu differenzierterem Denken und Handeln in der Lage, als manche Menschen.
Die unterscheiden doch tatsächlich zwischen verschiedenen Bissarten und in welchen Situationen und gegenüber welchen anderen Wesen welcher zulässig ist.
Wenn Hunde sprechen könnten, hätten die wahrscheinlich verschiedene Worte für Biss.
Einem Pekinesen, dem man auf den Schweif tritt (haben die einen?) würde ich durchaus einen Warn- oder Schreckbiss zugestehen, genauso wenn man ihn ungefragt anfasst.
Natürlich sind kleine Kläffer ziemlich lästig und die könnten ja auch Tollwut haben.
Wenn ich allerdings die Aufgabe hätte, die Zahl der schweren Verletzungen durch Hundebisse zu reduzieren, wären die Pekinesen jetzt nicht unbedingt meine oberste Priorität.

Gast
29-05-2014, 18:27
Ich gehe von den gleichen Situationen aus:
Ein Rottweiler der mich verletzen will und ein Pekinese, der mich verletzen will.
Die Wahrscheinlichkeit, dass mich der Rottweiler schwerer verletzt ist IMO deutlich höher, auch wenn es natürlich eine Restwahrscheinlichkeit gibt, dass ich mir bei dem Pekinesen eine Sepsis einfange, oder über den stolpere und per Schädelbasisbruch in's Koma falle.
Wenn ein Rottweiler sich von seinem Herrchen losreißt und auf einen Kinderspielplatz zuläuft, dann würden sich wahrscheinlich auch mehr Leute Sorgen machen und sich beeilen, was zu unternehmen, als wenn dies ein Pekinese tut.
Die wenigsten würden da erstmal eruieren, ob der nicht nur spielen will.
Selbst wenn du von der gleichen Situation ausgehst weißt du es eben nicht.
Vl. zwickt der dich auch nur in den Hintern oder den Oberschenkel und der Pekinese verbeißt sich in deiner Hand und beißt ne Sehne durch.
Da würde dann auch keiner sagen die Bissspur vom Rottweiler ist schlimmer zu betrachten obwohl nur ne Fleischwunde als die Durchgebissene Sehne die vl. kompliziert operiert werden muss.
In dem Fall wird gemessen werden welcher Schaden entstanden ist und nicht welcher entstehen hätte können.


Auf der Tanzfläche in der Disko, auf dem Marktplatz, im Stripclub, in der Straßenbahn oder auf der Arbeit?
An der Bar, nur was macht das für einen Unterschied? Wäre das Verhalten des Jungen dMn. in der Disko ok gewesen?

Narexis
29-05-2014, 18:56
:gruebel:
Ja? Es war eine Frage und ja, auch bei dem bedachtesten Stoß kann etwas passieren, genau wie bei der bedachtesten Ohrfeige. Er wäre doch auch nur schwach, sogar schwächer als die Ohrfeige, versprochen und ob ich demnach dumm bin, mag sein. Auf die Frage, ob die anderen dumm seien, habe ich ja auch keine Antwort erhalten :(.


Ich finde es etwas seltsam, einen Hundebiss als "verwerflich" zu bezeichnen.
Dann ersetzte „nicht verwerflich“ doch einfach durch „tolerierbar“ oder „lobenswert“.


Die unterscheiden doch tatsächlich zwischen verschiedenen Bissarten und in welchen Situationen und gegenüber welchen anderen Wesen welcher zulässig ist.
Oh, habe ich vielleicht deshalb davon gesprochen, nicht die aus Notwehr getätigten Gewaltakte zu diskutieren? Deshalb trifft auch leider Dein Beispiel(

Einem Pekinesen, dem man auf den Schweif tritt (haben die einen?) würde ich durchaus einen Warn- oder Schreckbiss zugestehen, genauso wenn man ihn ungefragt anfasst. )
nicht wirklich zu, auch wenn ich bezweifle, dass die meisten, dasselbe darüber denken, wenn man einem Bullterrier auf den „Schweif“ tritt. Um es hier auf die Situation zu beziehen, Dein Hund (Fall A: Bullterrier, Fall B: Pekinese) sieht, wie Du einem fremden Hund dasselbe Leckerli gibst, das er eigentlich immer bekommt, nun überbrückt er die Distanz und beißt Dich ohne Vorwarnung oder dass Du ihm zu nahe gekommen bist. Das ist demnach in Ordnung und Du würdest Deinem Hund, in diesem Fall natürlich nur dem Pekinesen, signalisieren und antrainieren, dass der Biss gerechtfertigt und gut war, während du Dem Bullterrier das Gegenteil einbläust.


Natürlich sind kleine Kläffer ziemlich lästig und die könnten ja auch Tollwut haben.
Wenn ich allerdings die Aufgabe hätte, die Zahl der schweren Verletzungen durch Hundebisse zu reduzieren, wären die Pekinesen jetzt nicht unbedingt meine oberste Priorität.
Auch, wenn Du die Möglichkeit hättest, durch simples Umdenken auch die Pekinesen vom Beißen abzuhalten? Um metaphorisch zu sprechen, warum ist es in Ordnung, dass der Pekinese beißt und bekommt dafür ein Leckerli, während der Bullterrier eingeschläfert wird?

gasts
29-05-2014, 19:21
Selbst wenn du von der gleichen Situation ausgehst weißt du es eben nicht.
Vl. zwickt der dich auch nur in den Hintern oder den Oberschenkel und der Pekinese verbeißt sich in deiner Hand und beißt ne Sehne durch.


Ein Rottweiler der mich verletzen will, zwickt mich vielleicht in den Hintern?
Ich glaube, ich muss meine Vorurteile gegenüber Rottweilern überdenken.



An der Bar, nur was macht das für einen Unterschied? Wäre das Verhalten des Jungen dMn. in der Disko ok gewesen?

Was das für einen Unterschied macht?
Es gibt Orte in unserer Kultur, die durchaus der Begegnung der Geschlechter dienen.
Auch Tänze dienen dazu.
Dabei gibt es durchaus Rollenverteilung zwischen den Geschlechtern und bestimmte Regeln der Annäherung.
Es gibt sogar Tänze bei denen die von Dir beschriebene Handlung Teil des Spiels ist.
Wenn Das z.B. bei einer Reggaeton (http://www.youtube.com/watch?v=jGJPfWE55Vw)-Veranstaltung passiert wäre, dann wäre eine Ohrfeige irgendwie unpassend.

Je nach Ort und Umgebung gelten andere Regeln.
Das Verhalten des Jungen wäre eventuell in einem Bordell ok. gewesen.
Was man heute so beim Komasaufen treibt, weiß ich natürlich nicht.

Du wolltest eine Antwort:
Nach meinem Gefühl ist es nicht o.k. eine Frau wegen so einer Annäherung in einer Bar zu ohrfeigen, weder durch einen Mann, noch durch eine Frau.
Ich würde die erstmal sanft, aber bestimmt wegschieben und mein Desinteresse ausdrücken.
Wenn Dir allerdings ein Mann auf dem Marktplatz bekundet, dass Du "heiß" aussieht und Dich versucht zu küssen, dann finde ich eine Ohrfeige angemessen.
Eine Ohrfeige zum Ausdruck der Verachtung, würde ich auch einem Mann zugestehen, der seine Frau in flagranti erwischt.
Auch wenn das nach Gesetz illegal ist.



Aber nicht doch! Wie kommst Du denn auf diese abwegige Idee? Kannst Du etwa auch Lottozahlen vorhersagen? :p

Ich würde davon abraten, auf die 52 zu tippen, auch wenn das natürlich genauso eine Zahl ist, wie 25 oder 48.




Dann ersetzte „nicht verwerflich“ doch einfach durch „tolerierbar“ oder „lobenswert“.


Tolerierbar ja, lobenswert nein



Um es hier auf die Situation zu beziehen, Dein Hund (Fall A: Bullterrier, Fall B: Pekinese) sieht, wie Du einem fremden Hund dasselbe Leckerli gibst, das er eigentlich immer bekommt, nun überbrückt er die Distanz und beißt Dich ohne Vorwarnung oder dass Du ihm zu nahe gekommen bist.


Soll das eine geistreiche Metapher für den Ehebruch sein?
Ein Hund hat keinerlei Recht, sein Herrchen zu beißen, um es zurechtzuweisen. Das ist natürlich zu unterbinden.
Von Frauen verlange ich keinen unbedingten Gehorsam.



Das ist demnach in Ordnung und Du würdest Deinem Hund, in diesem Fall natürlich nur dem Pekinesen, signalisieren und antrainieren, dass der Biss gerechtfertigt und gut war, während du Dem Bullterrier das Gegenteil einbläust.


Nein, wie kommst Du darauf?
Nur beim Bullterrier besteht halt mehr Handlungsbedarf.



Auch, wenn Du die Möglichkeit hättest, durch simples Umdenken auch die Pekinesen vom Beißen abzuhalten? Um metaphorisch zu sprechen, warum ist es in Ordnung, dass der Pekinese beißt und bekommt dafür ein Leckerli, während der Bullterrier eingeschläfert wird?

Keine Ahnung, musst Du wissen, ist ja Deine Phantasie und hat wohl wieder eher wenig bis nichts damit zu tun, was ich gesagt habe.

Alex R.
29-05-2014, 19:31
Keine Ahnung, wie Du auf Verhältnismäßigkeit kommst...aber das mildeste (geeignete) Mittel steht da zwar nicht explizit, ergibt sich aber logisch aus der Erforderlichkeit.
Ich verweise auf den in diesem Forum gepinnten Beitrag eines Juristen:



http://www.kampfkunst-board.info/forum/f16/beitrag-luggage-thema-recht-sv-78769/

Da steht: Kampfsportler könnten andere Möglichkeiten unterstellt werden, als ungeübten.
Und so könnten kleinen schwachen Menschen andere Möglichkeiten unterstellt werden als großen kräftigen Menschen.
Es könnte auch unterstellt werden, dass ich gegen einen Angriff einer hüftlahmen Omi andere Verteidigungsmöglichkeiten habe, als wenn Du mich umhauen willst.
Könnte, könnte, könnte...

Nirgends steht was von kann oder wird. Theoretisch ist alles möglich.
Und natürlich hast du gegen den Angriff einer hüftlahmen Oma andere Möglichkeiten als gegen mich. Das ändert aber nichts an der Tatsache, das auch die hüftlahme Oma ein Täter/Gewaltanwender werden kann!

Und selbst Luggage (als erwiesener und von dir und mir anerkannter Experte) schreibt ja:

Erforderlich ist die Handlung, wenn sie das relativ mildeste Mittel unter allen Verfügbaren darstellt, die gleichermaßen zum sofortigen Erfolg führen.
Wenn ich 4-5 Möglichkeiten zur Beendigung eines gegenwärtigen Angriffs habe, so habe ich daraus die mir mildeste zur Verfügung stehende(!) zu wählen. Wenn ich aber aus welchen Gründen auch immer nur 1 Möglichkeit habe, so darf ich diese nutzen. Und das sogar straffrei!
Der Trick ist das Wörtchen relativ. Was ist denn relativ mild? Ein Schubser? Eine Rechte vor den Kopf? Mit Pflastersteinen werfen? Erschiessen?
Alle aufgezählten Sachen bergen ein Verletzungs- oder sogar Todesrisiko und können doch vor Gericht als das mildeste zur Verfügung stehende Mittel zählen! Es kommt halt auf die genauen Umstände an.
Geht Paris Hilton mit einer Kettensäge auf dich los, darfst du sie höchstwahrscheinlich sogar erschießen und kämst mit Notwehr davon.
Schubst dich hingegen Mike Tyson durch den halben Flur, wäre ein Erschießen wohl ungerechtfertigt, obwohl er größer, schwerer, brutaler als du ist. Andererseits könnte es sogar sein, dass du auch bei ihm trotz "Nichtgewaltanwendung" (Schubsen ist ja nicht schlimm!) mit Erschießen durchkommst, eben weil er größer, schwerer, brutaler als du ist.
Weil noch viele weitere Faktoren eine Rolle spielen. Tag/Nacht, besoffen/nicht besoffen, zuhause/außerhalb etc pp.

@Terao:

Es hat seine Gründe, warum an den meisten Schulen Deutschlands Schneeballschlachten verboten sind. Mitaufgesammelte Steine die zu Gesichts- oder Augenverletzungen führen können sei hier als Beispiel mal genannt.

Und wenn ich dir auf offener Straße völlig unerwartet und unbekannt ein Kissen quer durchs Gesicht ziehe, wäre das dann kein Angriff im Wortsinne?
Sicher, hinterher lacht man drüber. Aber in dieser allerersten Schrecksekunde würdest auch du dich angegriffen fühlen, bis du kapierst, was abgeht.

Und nein, hier wird schon richtig verglichen.
Nur, wenn du eine öffentlich und allgemein akzeptierte Version der Begriffe "Gewalt" und "Aggression" nicht akzeptierst, da kann doch niemand (außer dir) was für.
Es gibt eine eindeutige Definition des Wortes "Gewalt". Hier diese anerkannte Version: Duden | Gewalt | Rechtschreibung, Bedeutung, Definition, Synonyme, Herkunft (http://www.duden.de/rechtschreibung/Gewalt)
Dort steht u.a.:

[gegen jemanden, etwas rücksichtslos angewendete] physische oder psychische Kraft, mit der etwas erreicht wird
Und nach der muss man sich richten, damit alle von den gleichen Voraussetzungen ausgehen können.
Nun ist gemäß dieser Definition Gewalt ein Mittel, um seinen Willen durchzusetzen.
Was will also der gewaltausübende Angreifer erreichen? Er will etwas durchsetzen. Ob Frau, Kind oder Mann ist dabei egal.
Das Kind will Schokolade, Mama sagt nein. Kind bekommt Wutanfall und tritt nach der Mama. Keine Gewalt (nach obiger Version)?
Der Mann will einen Kuss, die Frau aber nicht. Mann verpasst ihr eine Ohrfeige. Keine Gewalt?
Die Frau will einen Kuss, der Mann aber nicht. Sie verpasst ihm eine Ohrfeige. Keine Gewalt?
Selbst die Verteidigung gegen einen erzwungenen Kuss mittels einer Ohrfeige ist in seiner Ursache erstmal Gewalt. Berechtigt zwar, aber eben doch eine Gewaltanwendung.

Du zäumst (genau wie simplicius) das Pferd von der falschen Seite auf.
Zwischen der Ursache (Gewaltanwendung) und der Wirkung (Gewaltauswirkung) besteht ein himmelweiter Unterschied.
Natürlich macht es einen Unterschied, ob du eine von Paris Hilton (einem Pekinesen, einer schwachen Person) oder von Mike Tyson (Klitschko, einem Pferd oder einer starken Person) geknallt bekommst. In der Auswirkung, nicht in der Anwendung!
Das ist der springende Punkt.
Es ist für eine Gewaltanwendung unerheblich, was hinterher rauskommt und wer sie ausführt!
Für die Gewaltauswirkung ist es anders. Da zählen Faktoren wie Größe, Kraft, Technik durchaus.

Terao
29-05-2014, 21:02
Der Trick ist das Wörtchen relativ. Was ist denn relativ mild? Ein Schubser? Eine Rechte vor den Kopf? Mit Pflastersteinen werfen? Erschiessen?Hier gings um die Ohrfeige. Und um das Eingangsvideo.



Und wenn ich dir auf offener Straße völlig unerwartet und unbekannt ein Kissen quer durchs Gesicht ziehe, wäre das dann kein Angriff im Wortsinne?
Sicher, hinterher lacht man drüber.
Merksch was? ;)

Klaus
29-05-2014, 21:21
Nervig finde ich nur, wieviele Frauen sich offenbar das Recht zugestehen, irgendwelchen Menschen (Kinder oder Männer) ins Gesicht zu schlagen weil sie gerade irgendwas blöd finden. In mir löst das aber eine riesige Facepalm aus, Lust der eine ebenfalls zu donnern habe ich wenig.

Hafis
29-05-2014, 21:32
... also um mal von der umstrittenen Ohrfeige wegzukommen,
hier ein Beispiel von echter weiblicher Gewalt (http://www.fotocommunity.de/pc/pc/display/5306387)

gruß hafis ;)

Miranda
29-05-2014, 21:53
@Narexis
Zur Gewaltdefinition: Du findet im Duden und auf Wiki auch Definition von Liebe, Gerechtigkeit, Gut, Böse ect. pp. Doch wenn du dir die ganzen Texte mal wirklich durchliest, wirst du überall den Hinweis finden, dass man diese Begriffe nicht allgemeingültig definieren kann. Gerechtigkeit - darunter versteht jeder etwas anderes. Und zwar nicht nur jeder Mensch, sondern auch jede Wissenschaft geht anders an das Thema heran. Der „Gerechtigkeitsbegriff“ wird im Recht anders diskutiert, als in der Psychologie, in der Soziologie und der Philosophie.
Trotzdem gibt für Gewalt hier eine recht gute Annäherung an das, was die viele von uns unter Gewalt verstehen.
http://www.lisum.berlin-brandenburg.de/toleranz/erklaeren/1erklaer.html

In der heutigen Diskussion werden (...) folgende Gewaltformen unterschieden:
Physische Gewalt: Die Schädigung und Verletzung eines anderen durch körperliche Kraft und Stärke.
Psychische Gewalt: Die Schädigung und Verletzung eines anderen durch Vorenthalten von Zuwendung und Vertrauen, durch seelisches Quälen und emotionales Erpressen.
Verbale Gewalt: Die Schädigung und Verletzung eines anderen durch beleidigende, erniedrigende und entwürdigende Worte.
Vandalistische Gewalt als Form der physischen Beschädigung und Zerstörung von Gegenständen.
Darüber hinaus wird auch noch zwischen sexueller, frauenfeindlicher und fremdenfeindlicher bzw. rassistischer Gewalt unterschieden.
Ganz oben in dem Text findest du den wunderbaren Satz: Gewalt liegt dann vor, wenn es Opfer gibt. Und genau dabei wird deutlich, dass es für diesen Begriff mindestens 2 Menschen bedarf. (Die vandalistische Gewalt und die gegen Tiere mal weggelassen.) Es braucht einen Menschen, der vorsätzlich eine aggressive Handlung ausführt und dabei in Kauf nimmt den anderen zu verletzen (psychisch oder physisch); und es braucht den anderen, dessen subjektive Schmerzgrenze durch die Handlung überschritten wurde, und der sich somit als Opfer fühlt, also leidet.

Warum ist diese Definition nötig geworden? Weil man sonst eine Menge Leute in den Knast schicken müsste, die dort gar nicht hingehören. :-)

Unterscheidung zwischen Gewalt und einer aggressiven Handlung:

Situation A) Geistigbehinderte Person X schlägt wild um sich und trifft dabei Person Z. Person Z bekommt zwar einen blauen Fleck, doch seine Schmerzgrenze wurde nicht überschritten und er bezeichnet sich auch nicht als Opfer. Person X hat den Schlag auch nicht mit dem Ziel durchgeführt, Person Z zu schädigen, denn dieses Bewusstsein fehlt. (Hab ich jetzt mal so festgelegt, liegt natürlich nicht immer vor.) Fazit: Die aggressive Handlung von Person X ist zwar aggressiv, aber ein Akt von Gewalt liegt nicht vor.

Situation 2) Frau wird von einem Mann bedrängt. (Siehe weiter oben das Video, der Kuss) Hier bedrängt der Mann die Frau und wie sie das empfindet, ist ihm scheinbar völlig egal. Die Gewaltdefinition ist von seiner Seite aus erfüllt, denn sein Verhalten ist aggressiv und vorsätzlich.
Ob die Frau sich jetzt als Opfer gefühlt hat und die Ohrfeige ihr Mittel zur Selbstverteidigung war - das wird niemand von uns beurteilen können. Und genau so etwas müssen Gerichte im Zweifelsfall auch immer untersuchen. Da seine aggressive Handlung allerdings den Stein in Rollen brachte, dürfte er wohl kaum auf Mitgefühl hoffen. (Bekommt er von mir übrigens auch nicht, ich finde solch ein Verhalten einfach nur abgrundtief widerlich und für mich ist das auch kein bisschen harmlos. Wenn mich der Schrecken nicht irgendwie gelähmt hätte, hätte ich vermutlich genauso reagiert, vielleicht hätte er sogar eine Ladung Pfefferspray abbekommen. Aber das nur am Rande.)

Situation 3) Ein Hund beißt einen Menschen. Der Mensch fühlt sich als Opfer. Der Hund allerdings besitzt nicht die entsprechenden kognitiven Fähigkeiten, um vorsätzlich Gewalt auszuüben. (Dazu braucht es nämlich ein Bewertungssystem, dass einem die Wahl lässt. Das haben die meisten Tiere nicht. Wenn ihre Schmerzgrenze überschritten wird, reagieren sie aggressiv oder defensiv. Doch können sie (vermutlich) nicht frei darüber entscheiden und genau deshalb spricht man auch nicht von gewalttätigen Tieren, sondern max. von aggressiven Tieren. Fazit: Kein Gewaltakt. (Ob man dem Halter des Hundes fahrlässige Körperverletzung vorwerfen kann, weiß ich ehrlich gesagt nicht so genau. Ich schätze mal schon.)

Situation 4) Person N schlägt mit voller Kraft Person S. Diese geht zu Boden und ist bewusstlos. Person N wollte genau das erreichen - seine aggressive Handlung erfüllt somit alle Kriterien für einen Gewaltakt. Person S allerdings wacht wieder auf und fühlt sich nicht als Opfer. Denn beide Beteiligten sind Boxer und der Kampf fand auf freiwilliger Basis statt. Fazit: Keine Gewalt!
Sie üben zwar einen aggressiven Sport aus, aber das wars. (Anders sieht es natürlich aus, wenn Person N die Regeln gebrochen hätte und einen unerlaubten Schlag ausgeführt hätte. In diesem Falle würde der Betroffene entscheiden müssen, ob seine Schmerzgrenze überschritten wurde oder nicht. Fahrlässige Körperverletzung wäre es aber in jedem Fall.)

5) So, und jetzt wird es richtig schön knifflig. Denn jetzt tritt Madam X auf den Plan, sieht den Kampf, sieht, wie das Blut aus der Nase von Person S läuft und weil das Mitleiden fühlbare Schmerzen und Abscheu in ihr hervorruft und damit ihre Schmerzgrenze überschritten wird, steht sie auf und sagt. „Wie kann man sich so einen gewalttätigen Mist angucken?!“
Und jetzt? - Denn auch wenn es etwas komisch klingt, ist sie gerade das Opfer. Der Anblick von aggressiven Kämpfen, das Blut, der KO-Schlag - das alles überschreitet ihr ertragbares Maß. Würde man sie jetzt noch am Gehen hindern (sprich sie zwingen, es weiter mit anzuhören oder mit anzusehen) läge Gewalt vor. Besteht für sie allerdings die Option der "Flucht", liegt keine Gewalt vor, denn ein Fernseher kann niemandem vorsätzlich wehtun. Es sei denn, man würde die Verantwortung an die Macher der Sendung weitergeben und ihnen Fahrlässigkeit vorwerfen. (Soweit ich weiß, ist aus solchen Problematiken der FSK entstanden und auch die Auflage, FSK 16 erst ab 22.oo Uhr zu zeigen. Denn Kinder haben nicht immer die Möglichkeit zur Flucht und erkennen auch das Maß der Beeinträchtigung nicht.)

Gesamtfazit: Gewalt ist und bleibt individuell und nicht immer eindeutig. Denn ob eine aggressive Handlung vorsätzlich und absichtlich war, kann manchmal nur der Akteur selbst beantworten. Und ob sich der Betroffene wirklich als Opfer gefühlt hat, ob also seine eigene Schmerzgrenze überschritten wurde - das ist oftmals noch viel schwieriger herauszufinden.
Und trotzdem bleibt: Eine aggressive Handlung erfüllt allein nicht den Tatbestand von Gewalt. Sonst müsste man Kampfsport verbieten.

Zurück zum Thema heißt das: Wenn du, Narexis, dich bei einer Ohrfeige als Opfer fühlst, dann war es ein gewalttätiger Akt. Zumindest so lange die Frau Herr ihrer Sinne war. (Drogen machen immer alles kompliziert.)

Wenn aber Terao sagt, ne locker geführte Ohrfeige von einer Frau, von der sich nicht die Bohne bedroht fühlt, überschreitet nicht seine Schmerzgrenze und er sich somit nicht als Opfer definiert - dann kannst du das Aggressionspotenzial der Handlung noch so sehr verdammen, es ist trotzdem keine Gewalt. (Sonst, wie schon erwähnt, müsste man Kampfsportler und SM-Spielarten verbieten.)

Wer sich etwas tiefer in die Materie einlesen will, dem kann ich das Buch „Schmerzgrenze - vom Ursprung alltäglicher und globaler Gewalt“ (Joachim Bauer, Carl Blessing Verlag) nur wärmstens empfehlen.

Narexis
29-05-2014, 22:46
Du wolltest eine Antwort:
Nach meinem Gefühl ist es nicht o.k. eine Frau wegen so einer Annäherung in einer Bar zu ohrfeigen, weder durch einen Mann, noch durch eine Frau.
Ich würde die erstmal sanft, aber bestimmt wegschieben und mein Desinteresse ausdrücken.
Wenn Dir allerdings ein Mann auf dem Marktplatz bekundet, dass Du "heiß" aussieht und Dich versucht zu küssen, dann finde ich eine Ohrfeige angemessen.
Eine Ohrfeige zum Ausdruck der Verachtung, würde ich auch einem Mann zugestehen, der seine Frau in flagranti erwischt.
Auch wenn das nach Gesetz illegal ist.
Jetzt bin ich verwirrt, ist das nicht genau das, was die ganze Zeit abgestritten wird? Niemand hier spricht sich gegen Notwehrhandlungen aus und auch wenn etwas ggf. nach den eigenen Moralvorstellungen „vertretbar“ ist, muss es noch lange nicht mit Lobpreisungen bedacht werden.

Soll das eine geistreiche Metapher für den Ehebruch sein?
Ein Hund hat keinerlei Recht, sein Herrchen zu beißen, um es zurechtzuweisen. Das ist natürlich zu unterbinden.
Von Frauen verlange ich keinen unbedingten Gehorsam.
Es war das Beispiel mit Hunden, das dem häufig erlebten mit Menschen nahe kommt, da Du allerdings auch dem Mann zugestehst der betrügenden Frau eine Ohrfeige zu verpassen, müsste man jetzt über Ethik und Moral diskutieren, ist allerdings nicht unbedingt notwendig. Ich ging davon aus, dass Du – wie der Großteil der Gesellschaft – in dieser Situation die Ohrfeige durch eine Frau gerechtfertigt, die durch einen Mann allerdings verwerflich fändest.

Nein, wie kommst Du darauf?
Nur beim Bullterrier besteht halt mehr Handlungsbedarf.
Weil eben dies das ist, was ich kritisiere und Du die ganze Zeit verteidigst; die Frau wird häufig ermutigt, sogar für das Verhalten gelobt, teilweise glorifiziert und als Vorbild bezeichnet. Dass beim Mann mehr Handlungsbedarf besteht, bestreite ich nicht, allerdings ist das keine Rechtfertigung dafür die Gewalt zu tolerieren und auch noch positiv aufzuwerten. Auch beim Problemen wie dem Hunger besteht mehr Handlungsbedarf in anderen Ländern, trotzdem sollte man sich auch den „kleinen Problemen“ widmen…

Keine Ahnung, musst Du wissen, ist ja Deine Phantasie und hat wohl wieder eher wenig bis nichts damit zu tun, was ich gesagt habe.
Es war eine Frage an Dich, keine Aussage… Was ist eig. aus Deinem sachlichen Diskussionsstil geworden?! Meine „Fantasie“ ist leider fester Bestandteil der Gesellschaft und wird auch hier deutlich, alleine einer Frau das Potential Schaden anrichten zu können abzusprechen und Schläge zu verharmlosen, ist weltfremd – außer natürlich man geht vom großen starken Mann aus und dem kleinen liebenswerten possierlichen Fräulein, das nicht einmal eine Wasserkiste heben kann. Wie kann ich Frauen das Potential mit einem körperlichen Angriff Schaden anzurichten oder auch Täter zu sein absprechen, aber gleichzeitig Frauen als Soldatinnen, Polizistinnen, Handwerkerinnen, Kampfsportlerinnen, Feuerwehrfrauen etc. dulden, diese müssten doch genauso wenig Kraft haben…

Du zäumst (genau wie simplicius) das Pferd von der falschen Seite auf.
Zwischen der Ursache (Gewaltanwendung) und der Wirkung (Gewaltauswirkung) besteht ein himmelweiter Unterschied.
Natürlich macht es einen Unterschied, ob du eine von Paris Hilton (einem Pekinesen, einer schwachen Person) oder von Mike Tyson (Klitschko, einem Pferd oder einer starken Person) geknallt bekommst. In der Auswirkung, nicht in der Anwendung!
Das ist der springende Punkt.
Es ist für eine Gewaltanwendung unerheblich, was hinterher rauskommt und wer sie ausführt!
Für die Gewaltauswirkung ist es anders. Da zählen Faktoren wie Größe, Kraft, Technik durchaus.
+1

Nervig finde ich nur, wieviele Frauen sich offenbar das Recht zugestehen, irgendwelchen Menschen (Kinder oder Männer) ins Gesicht zu schlagen weil sie gerade irgendwas blöd finden.
… und dabei noch die Unterstützung finden, denn einem starken Mann kann eine schwache Frau doch nichts anhaben, also soll der Mann sich doch gefälligst nicht so anstellen und brav herhalten.
Diesen Freifahrtschein erwartet sonst niemand in der Gesellschaft, weder Frauen untereinander, noch ein unterlegener Mann oder ein 18 Jähriger von einem 35 Jährigen…

... also um mal von der umstrittenen Ohrfeige wegzukommen,
hier ein Beispiel von echter weiblicher Gewalt

Eine Ohrfeige ist unechte Gewalt? Warum wird eig. bei der Definition der Begriffe „Ohrfeige“ oder „Schlag“ nicht nach dem Geschlecht und den körperlichen Voraussetzungen unterschieden?

@Narexis
Zur Gewaltdefinition: Du findet im Duden und auf Wiki auch Definition von Liebe, Gerechtigkeit, Gut, Böse ect. pp. Doch wenn du dir die ganzen Texte mal wirklich durchliest, wirst du überall den Hinweis finden, dass man diese Begriffe nicht allgemeingültig definieren kann.
Nun, mir ist bewusst, dass es einige Probleme in der Germanistik gibt, Begriffe und deren Zugehörigkeiten zu definieren und es steht Dir frei mir für einen Begriff, der im Staatswesen, sowie in sämtlichen Geistes- und Sozialwissenschaften definiert wird, eine anerkannte Definition zu liefern, die der Deinen entspricht – Du wirst keine sonderlich großen Abweichungen finden, da es kaum einen Begriff gibt, dessen Definition länger diskutiert wurde, als den so abstrakten Begriff der „Gewalt“ – bei Interesse können wir uns gerne der Etymologie widmen oder uns dem Begriff aus der Sicht der Linguistik oder sogar der Mediävistik widmen. Die subjektive Auslegung einer Definition ist Dir, wie jedem anderen, selbst überlassen. Als Beispiel für mangelnde Definitionen hättest Du nicht einmal die genannten Begriffe aufführen müssen, der Begriff „Literatur“ ( sowie die dazugehörigen Werke) hätte vollkommen gereicht, allerdings interessiert mich hier der „Gerechtigkeits“-begriff recht wenig.
(Dass sich Definitionen ändern können und mit der Zeit ggf. müssen, ist bekannt, deshalb richte ich mich nach den jeweilig aktuellen Definitionen.)


Ganz oben in dem Text findest du den wunderbaren Satz: Gewalt liegt dann vor, wenn es Opfer gibt. Und genau dabei wird deutlich, dass es für diesen Begriff mindestens 2 Menschen bedarf. (Die vandalistische Gewalt und die gegen Tiere mal weggelassen.) Es braucht einen Menschen, der vorsätzlich eine aggressive Handlung ausführt und dabei in Kauf nimmt den anderen zu verletzen (psychisch oder physisch); und es braucht den anderen, dessen subjektive Schmerzgrenze durch die Handlung überschritten wurde, und der sich somit als Opfer fühlt, also leidet.
Als Prämisse akzeptieren wir einfach die von Dir gelieferte „Definition“, die sich nicht signifikant von der des Dudens unterscheidet und stellen fest, für die Gewalt benötigt man zwei Personen. Ich könnte Dir jetzt eine der Definitionen des Begriffes Opfer liefern, würde es allerdings Dir überlassen, da ich ansonsten auch Begriffe wie „Schaden“ definieren müsste, kurz gesagt erleidet wohl jeder durch einen körperlichen Angriff einen Schaden, wie groß dieser ist und ob „die Schmerzgrenze“ überschritten wurde, spielt dafür keine Rolle. Nach Deiner Prämisse, wäre beispielsweise eine gute Freundin von mir, nie „Opfer“ eines Messerangriffs geworden, da ihre Schmerzgrenze dabei nicht überschritten wurde.


Situation A) Geistigbehinderte Person X schlägt wild um sich und trifft dabei Person Z. Person Z bekommt zwar einen blauen Fleck, doch seine Schmerzgrenze wurde nicht überschritten und er bezeichnet sich auch nicht als Opfer. Person X hat den Schlag auch nicht mit dem Ziel durchgeführt, Person Z zu schädigen, denn dieses Bewusstsein fehlt. (Hab ich jetzt mal so festgelegt, liegt natürlich nicht immer vor.) Fazit: Die aggressive Handlung von Person X ist zwar aggressiv, aber ein Akt von Gewalt liegt nicht vor.


Physische Gewalt: Die Schädigung und Verletzung eines anderen durch körperliche Kraft und Stärke.
Dies gilt also nicht? Ein blauer Fleck ist demnach keine Verletzung? Dies wäre jetzt beispielsweise ein Fall, den man in zweiter Instanz differenzieren müsste (genau wie jeden anderen) in erster Linie handelt es sich allerdings um Gewalt.


Situation 2) Frau wird von einem Mann bedrängt. (Siehe weiter oben das Video, der Kuss) […]
Dir ist bewusst, dass ich in Situationen, wie im Video gezeigt weniger gegen die Ohrfeige als mehr gegen den allgemeinen Tenor, sie positiv zu behaften auflehne?


Situation 3) Ein Hund beißt einen Menschen. Der Mensch fühlt sich als Opfer. Der Hund allerdings besitzt nicht die entsprechenden kognitiven Fähigkeiten, um vorsätzlich Gewalt auszuüben. (Dazu braucht es nämlich ein Bewertungssystem, dass einem die Wahl lässt. Das haben die meisten Tiere nicht. Wenn ihre Schmerzgrenze überschritten wird, reagieren sie aggressiv oder defensiv. Doch können sie (vermutlich) nicht frei darüber entscheiden und genau deshalb spricht man auch nicht von gewalttätigen Tieren, sondern max. von aggressiven Tieren. Fazit: Kein Gewaltakt. (Ob man dem Halter des Hundes fahrlässige Körperverletzung vorwerfen kann, weiß ich ehrlich gesagt nicht so genau. Ich schätze mal schon.)

Physische Gewalt: Die Schädigung und Verletzung eines anderen durch körperliche Kraft und Stärke.
Es gibt einen kleinen Unterschied zwischen einem Gewaltakt und einem vorsätzlichen Gewaltakt ;). Gewalt kann demnach nur von Lebewesen mit kognitiven Fähigkeiten ausgeübt werden, wie erklärst Du Dir dann Begriffe wie beispielsweise „Naturgewalt“, "Gewaltenteilung" oder "politische Gewalt"?



Situation 4) Person N schlägt mit voller Kraft Person S. Diese geht zu Boden und ist bewusstlos. Person N wollte genau das erreichen - seine aggressive Handlung erfüllt somit alle Kriterien für einen Gewaltakt. Person S allerdings wacht wieder auf und fühlt sich nicht als Opfer. Denn beide Beteiligten sind Boxer und der Kampf fand auf freiwilliger Basis statt. Fazit: Keine Gewalt!
Sie üben zwar einen aggressiven Sport aus, aber das wars. (Anders sieht es natürlich aus, wenn Person N die Regeln gebrochen hätte und einen unerlaubten Schlag ausgeführt hätte. In diesem Falle würde der Betroffene entscheiden müssen, ob seine Schmerzgrenze überschritten wurde oder nicht. Fahrlässige Körperverletzung wäre es aber in jedem Fall.)

Physische Gewalt: Die Schädigung und Verletzung eines anderen durch körperliche Kraft und Stärke.
Auch hierzu habe ich bereits etwas geschrieben, es gibt natürlich einen Unterschied zwischen einem Gewaltakt als Angriff auf eine Person, die sich nicht dazu bereiterklärt und zwischen zwei Personen, die beide bereit sind diese Gewalt auszuüben, mit den Folgen zu leben und sich wissentlich und unter beider Einverständnis dieser Gewalt aussetzen. Einen Schlag ins Gesicht des anderen nicht als Gewaltakt zu bezeichnen, das habe ich auch noch nie erlebt…

Nach Deiner Definition, wäre beispielsweise ein guter Freund meinerseits nie mit Gewalt konfrontiert worden, obwohl er mit Schusswunden aus dem Kampfeinsatz zurück kam, allerdings wurde seine Schmerzgrenze nicht überschritten, Du vertrittst wirklich diese Meinung? Auch wäre meine ehemalige Freundin nie Opfer von Gewalt geworden, da ich mitbekommen habe, wie sie auf einer Party in ein Zimmer geschleift und gegen ihren Willen entkleidet wurde – als ich dazwischen ging? Weder ihre psychische noch physische Schmerzgrenze wurde dabei überschritten, also ist es keine Gewalt? Du würdest demnach also sagen, in den von mir genannten Fällen handelt es sich nicht um Gewalt? Auch in meiner Anekdote handelt es sich demnach nicht um Gewalt? Es besteht also die Möglichkeit, dass Menschen, die ein gestörtes Schmerzempfinden haben und sich nicht als Opfer betrachten, nie mit Gewalt konfrontiert werden, egal, was man ihnen antut? Narkotisierte oder komatöse Menschen, können demnach auch keiner Gewalt ausgesetzt werden?

/e:
Warum ist diese Definition nötig geworden? Weil man sonst eine Menge Leute in den Knast schicken müsste, die dort gar nicht hingehören. :-)
Das wird die Hauptintention der Brüder Grimm, der Frauenrechtsbewegungen und der Demonstranten gegen willkürliche Bestrafungen gewesen sein… Auch kann eine „aggressive Handlung“ (sofern ich hierfür die „richtige“ Definition benutze)sehr schnell in Gewalt übergehen, nämlich genau dann, wenn der andere geschädigt wird. Auch könnte man meinen, dass nicht alles, was unter Gewalt fällt gleichermaßen oder überhaupt bestraft wird…

Allgemein gesagt, hängt es also „objektiv“ betrachtet von meiner Psyche ab, ob eine andere Person Gewalt ausübt?

/e2:
Demnach ist körperliche Gewalt eine Teilmenge von Aggression, nämlich die physische (angefangen von leichten Schlägen bis zu schweren Verletzungen oder Androhen von körperlicher Gewalt).
Hier ein noch ein kleines Zitat, aus dem von Dir geposteten Link. Interessanter Absatz.



Danke für die Mühe, die Du in die Posts investierst!

LG

gasts
30-05-2014, 05:39
Und trotzdem bleibt: Eine aggressive Handlung erfüllt allein nicht den Tatbestand von Gewalt. Sonst müsste man Kampfsport verbieten.


Den "Tatbestand der Gewalt"?
Und wenn der durch eine Handlung erfüllt ist, ist diese Handlung verboten (oder zu verbieten)?
Nach welcher Rechtsnorm?

Klaus
30-05-2014, 12:12
Situation 2) Frau wird von einem Mann bedrängt. (Siehe weiter oben das Video, der Kuss) Hier bedrängt der Mann die Frau und wie sie das empfindet, ist ihm scheinbar völlig egal. Die Gewaltdefinition ist von seiner Seite aus erfüllt, denn sein Verhalten ist aggressiv und vorsätzlich.


Wenn Du das als Gewalt bezeichnest, haben wir glaube ich keine Grundlage um über Gewalt zu diskutieren. Der Typ labert sie "unaufgefordert" an, stellt sich 50cm entfernt vor sie hin, ohne Festhalten, ohne Bedrängen, macht die Augen zu und macht einen Kussmund. Ja, total aggressiv, und vorsätzliche Gewalt, wie da Passanten an sich halten konnten statt ihn gleich totzutreten, Hut ab.

Klaus
30-05-2014, 12:16
Ganz oben in dem Text findest du den wunderbaren Satz: Gewalt liegt dann vor, wenn es Opfer gibt.

Das heisst, alle Opfer der Strukturvertriebe die vorsätzlich mit leider nur schwer nachweisbarem Betrug um ihr Erspartes gebracht wurden, wurden Opfer von Gewalttaten, und sollten sich jetzt mit Gewalt wehren ? Finde ich einen schönen Vorschlag, sollte man überlegen.

Miranda
30-05-2014, 12:20
@Narexis


Nach Deiner Definition wäre beispielsweise ein guter Freund meinerseits nie mit Gewalt konfrontiert worden, obwohl er mit Schusswunden aus dem Kampfeinsatz zurückkam, allerdings wurde seine Schmerzgrenze nicht überschritten, Du vertrittst wirklich diese Meinung?
[Bevor ich antworte: Du neigst leider manchmal dazu, von mir (und anderen) Geschriebenes in einer Art und Weise wiederzugeben, dass so niemals geschrieben und auch nicht gemeint war. Und nicht nur das, du stellst aufgrund dieser verdrehten Wiedergabe dann auch noch Fragen. Es tut mir leid dir das so vor die Nase setzen zu müssen, aber so ein Verhalten ist extrem anstrengend und führt bei mir dazu, dass ich manchmal einfach keine Lust mehr habe, dich über deine etwas leichtfertig angeeigneten Irrtümer aufzuklären.]
Zur Antwort: Ich vertrete in vollem Umfang die Meinung, dass es das persönliche Recht und ein Teil der Freiheit eines jeden Menschen ist, zu deklarieren, wann er Opfer ist und wann nicht. Niemand anderes sollte das über seinen Kopf hinweg tun können, es sei denn die- oder derjenige ist nicht selbst dazu in der Lage.
Zu deinem Freund: Vielleicht war er sich über das Verletzungsrisiko absolut bewusst und fühlt sich deshalb nicht als Opfer. - Ich habe keine Ahnung, es könnten hundert mögliche Gründe vorliegen. In jedem Fall ist es aber weder dein noch mein Recht ihm da reinzureden, denn es ist sein Leben. Vielleicht ist die Schusswunde für dich ja tatsächlich viel schlimmer, als für ihn. Oder er hat einfach nicht die Kraft, sich seinen Gefühlen zu stellen? Auch in diesem Fall hätte er ein Recht darauf, dass man seine Entscheidung akzeptiert.


Dir ist bewusst, dass ich in Situationen, wie im Video gezeigt weniger gegen die Ohrfeige als mehr gegen den allgemeinen Tenor, sie positiv zu behaften auflehne?
Dann lehnst du dich auch gegen meine Meinung auf. Denn ich finde, die Ohrfeige war kein Angriff, sondern ein spontanes Abwehrverhalten auf sexuelle Belästigung und deswegen absolut gerechtfertigt.


Gewalt kann demnach nur von Lebewesen mit kognitiven Fähigkeiten ausgeübt werden, wie erklärst Du Dir dann Begriffe wie beispielsweise „Naturgewalt“, „Gewaltenteilung“ oder „politische Gewalt“?
Diese Begriffe sind u.a. das Ergebnis von fehlenden oder nicht genutzten Wörtern in der deutschen Sprache. Im Englischen hat man diese Probleme z.B. fast gar nicht. Denn dort wird Gewalt im negativem Sinne fast ausschließlich mit „Violence“ zum Ausdruck gebracht. Positive oder wertneutrale Gewaltformen werden mit Power, Force oder auch Authority umschrieben. Naturgewalt heißt im Englischen also nicht „violence of nature“ sondern „force of nature“ oder aber schlicht: „the elements“


Allgemein gesagt, hängt es also „objektiv“ betrachtet von meiner Psyche ab, ob eine andere Person Gewalt ausübt?
Nein. Wieder falsch, bzw. unvollständig zusammengefasst. Es hängt von dir UND dem Gegenüber ab, ob Gewalt vorliegt. Er muss in der Lage sein dich vorsätzlich zu verletzen, er muss wählen können, es nicht zu tun und er muss sich aus dieser Wahl heraus für die aggressive Handlung entscheiden und sie durchziehen. UND du musst in irgendeiner Weise verletzt werden und dich als Opfer definieren. - Das ist EINE mögliche Annäherung an den Begriff Gewalt, die sehr von der Philosophie (Ethik), den Rechtswissenschaften und der Neuropsychologie geprägt ist.


Danke für die Mühe, die Du in die Posts investierst!
Grundsätzlich gern geschehen. Bitte versuch ein bisschen darauf zu achten, ob deine Wiedergabe auch wirklich meinem Geschriebenen entspricht.

Miranda
30-05-2014, 12:24
@Simplicius:

Nach welcher Rechtsnorm?
Z.B. nach deutschem Strafgesetzbuch. Siehe Z.B. § 240 Nötigung (http://dejure.org/gesetze/StGB/240.html)

(1) Wer einen Menschen rechtswidrig mit Gewalt oder durch Drohung mit einem empfindlichen Übel zu einer Handlung, Duldung oder Unterlassung nötigt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Rechtswidrig ist die Tat, wenn die Anwendung der Gewalt oder die Androhung des Übels zu dem angestrebten Zweck als verwerflich anzusehen ist.
(3) Der Versuch ist strafbar.
(4) In besonders schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren. Ein besonders schwerer Fall liegt in der Regel vor, wenn der Täter
1. eine andere Person zu einer sexuellen Handlung nötigt,
2. eine Schwangere zum Schwangerschaftsabbruch nötigt oder
3. seine Befugnisse oder seine Stellung als Amtsträger mißbraucht.
Das nach dem deutschen Strafgesetzbuch ist Gewalt Z.B. in Form von Nötigung also verboten.
Was man im Gesetz nicht finden wird, ist der Satz: Gewalt ist verboten. Denn wenn man das reinschreiben würde, wäre man gezwungen Gewalt zu allgemeingültig zu definieren oder es würde eine Flut von Anzeigen hageln, in dem jeder seine eigene Definition heranzieht und deswegen jemand anderen verklagt.
Ich vermute, aus diesen Gründen sagt das Strafgesetzbuch nicht direkt „Gewalt ist verboten“, sondern es definiert Sachverhalte, die es eindeutig als eine Form von Gewalt bezeichnet und verbietet anschließend diese Sachverhalte. In diesem Fall also die Nötigung. Nötigung ist somit eine Teilmenge von Gewalt, Gewalt wiederum verletzt das Recht auf freie Entfaltung, körperliche und geistige Unversehrtheit --> Verboten!

Klaus
30-05-2014, 12:47
Nötigung erfordert aber Not und Zwang, zumindest verbaler Natur. Also "wenn Du mich nicht küsst schlage ich Dich zusammen". Sich hinstellen und sagen "Du siehst so geil aus, bitte bitte küss mich" bewirkt weder Not noch Zwang, da geht man weg und gut ist. Die bekannte Kotz-Geste wird in den meisten Fällen völlig reichen, und ein ausreichend beschämendes Erlebnis bescheren. "Sorry Junge Du bist nicht mein Typ" reicht eigentlich völlig.

OliverT
30-05-2014, 13:28
Denn ich finde, die Ohrfeige war kein Angriff, sondern ein spontanes Abwehrverhalten auf sexuelle Belästigung und deswegen absolut gerechtfertigt.
Dürfte Mann dann auch Frauen eine leichte Ohrfeige verpassen wenn sie im Sommer halb n4ckt durch die Gegend laufen und man sich dadurch sexuell belästigt fühlt?

Alex R.
30-05-2014, 14:17
Merksch was? ;)

Allerdings. Nämlich das du den Rest meines Postings entweder nicht gelesen hast, oder einfach ignorierst. Beides wäre schlechter Stil. ;)

Narexis
30-05-2014, 14:28
Erst einmal entschuldige ich mich, es war nie meine Absicht die Diskussion für Dich anstrengender als notwendig zu gestalten. Nun, bei Bedarf kann ich sämtliche von mir getätigten Aussagen am Text weiter erläutern, erörtern, ausführen und teilweise aus germanistischer Sicht betrachten, weshalb ich mich gegen jegliche Schuldzuweisungen ausspreche, da ich mit dem Arbeiten muss, was Du mir lieferst und es deshalb wohl unser beider Verschulden ist – auch wage ich zu behaupten, dass keiner von uns mit Sicherheit sagen kann, was andere denken und ausdrücken wollen, wir müssen uns mit den jeweiligen Texten zufrieden geben. Auch ist mir bewusst, dass ich dazu neige mit rhetorischen Stilmitteln zu arbeiten und ich Fragen, gerne auch überspitzt, stelle, da ich Thesen gerne überprüfe, Dir in erster Linie die Möglichkeit geben will, Dich dazu zu äußern und mich ggf. zu korrigieren, auch stelle ich Fragen, da ich es als anmaßend empfände Schlüsse Deinerseits zu ziehen und in Deinem Namen Aussagen zu fällen, die ich nicht hinterfrage und am Text belegen kann. Mein jeweiliger Diskussionsstil passt sich sehr dem jeweiligen Partner an und ich bediene mich der Rhetorik, das stimmt natürlich – ist sicherlich auch der Tatsache geschuldet, dass ich seit frühester Kindheit liebend gerne debattiert und diskutiert habe und demnach die „Lehren“ der Professoren, Lehrer, Empiriker, Juristen, etc. verinnerlicht habe.

Es gäbe nun natürlich mehrere Möglichkeiten, ich persönlich fände es toll, würdest Du mich berichtigen und Missverständnisse aus dem Weg räumen; es mag sein, dass Du andere Intentionen hast, ich versuche lediglich möglichst objektiv an den mir gelieferten Text zu gehen und das Ergebnis ggf. leicht emotional zu verpacken.


Zu deinem Freund: Vielleicht war er sich über das Verletzungsrisiko absolut bewusst und fühlt sich deshalb nicht als Opfer. - Ich habe keine Ahnung, es könnten hundert mögliche Gründe vorliegen. In jedem Fall ist es aber weder dein noch mein Recht ihm da reinzureden, denn es ist sein Leben. Vielleicht ist die Schusswunde für dich ja tatsächlich viel schlimmer, als für ihn. Oder er hat einfach nicht die Kraft, sich seinen Gefühlen zu stellen? Auch in diesem Fall hätte er ein Recht darauf, dass man seine Entscheidung akzeptiert.
Ich versuche niemandem "reinzureden", sondern mit den von Dir gelieferten Thesen zu arbeiten. Die von Dir gelieferten Punkte wurden in diesem Fall nicht erfüllt, also handelt es sich um keine Gewalt Deiner Meinung nach? Subjektive Aspekte sind für das Arbeiten mit Definition, sowie das Definieren in erster Instanz unangebracht.


Dann lehnst du dich auch gegen meine Meinung auf. Denn ich finde, die Ohrfeige war kein Angriff, sondern ein spontanes Abwehrverhalten auf sexuelle Belästigung und deswegen absolut gerechtfertigt.
Nun, auch darum ging es mir nie, ich dachte ich hätte es verdeutlicht. Zwischen gerechtfertigt (http://www.duden.de/rechtschreibung/gerechtfertigt) und etwas „positiv zu behaften“ oder um es überspitzt zu formulieren, sie zu feiern (http://www.duden.de/rechtschreibung/feiern ) - was nicht allzu selten gemacht wird und ich bin mir sicher, dass auch Du es erlebt hast- liegt der Unterschied, den ich kritisiere… Ich würde ihr nicht die Möglichkeit der Ohrfeige absprechen, allerdings bin ich dagegen, diese als erste Wahl zu vermitteln und im Vergleich zu den anderen Möglichkeiten hervorzuheben – was ziemlich oft gemacht wird, auch wenn es sich nicht (wie in diesem Fall,) um eine reflexartige Reaktion und ggf. „Notwehr“, sondern einen Angriff handelt.


Diese Begriffe sind u.a. das Ergebnis von fehlenden oder nicht genutzten Wörtern in der deutschen Sprache. Im Englischen hat man diese Probleme z.B. fast gar nicht. Denn dort wird Gewalt im negativem Sinne fast ausschließlich mit „Violence“ zum Ausdruck gebracht. Positive oder wertneutrale Gewaltformen werden mit Power, Force oder auch Authority umschrieben. Naturgewalt heißt im Englischen also nicht „violence of nature“ sondern „force of nature“ oder aber schlicht: „the elements“
Das stimmt, ändert allerdings nichts daran, dass es im Deutschen zur „Gewalt“ gehört, was Du jedoch abstreitest.
Allerdings habe ich seit Beginn der Debatte darauf hingewiesen, dass es mir nicht um positiv behaftete Formen der Gewalt geht. Ich störe mich lediglich daran, dass eben eine sonst „negative“ Form der Gewalt in diesem speziellen Fall in die positive „Teilmenge“ rutscht, ja teilweise sogar glorifiziert und verharmlost wird.


Nein. Wieder falsch, bzw. unvollständig zusammengefasst.

Ok, danke – dann habe ich mein Ziel doch erreicht und damit eine Korrektur provoziert :D.


Es hängt von dir UND dem Gegenüber ab, ob Gewalt vorliegt.
Ok.


Er muss in der Lage sein dich vorsätzlich zu verletzen, er muss wählen können, es nicht zu tun und er muss sich aus dieser Wahl heraus für die aggressive Handlung entscheiden und sie durchziehen.
Sind dies nicht teilweise - in diesem Kontext - recht triviale Aspekte und wir driften doch sehr in die Philosophie ab, sobald man beginnt von der „Wahl“ zu sprechen?


UND du musst in irgendeiner Weise verletzt werden und dich als Opfer definieren.
Ist ein Schaden bzw. eine Verletzung nicht, rein objektiv, auch dann gegeben, wenn Dir nur ein Haar gekrümmt wird, das sonst intakt wäre? (Richtet eine Ohrfeige keinen Schaden an?)

Demnach bleibt, sofern ich die trivialen Aspekte außen vor lasse, dass Gewalt von mir und dem Gegenüber abhängt, es aus dieser Wahl heraus entscheiden muss und ich muss mich als Opfer ( http://www.duden.de/rechtschreibung/Opfer) definieren. Gehe ich also rein objektiv davon aus, dass meine Definition des Begriffs Opfer, den gängigen Definitionen entspricht, müsste ich mich also in jedem Falle als Opfer definieren und demnach liegt es lediglich am Gegenüber, ob es sich aus dieser Wahl heraus entscheidet?

Vielleicht gehe ich zu mathematisch an die Sache, gilt in diesem Fall: Wenn eine Bedingung nicht erfüllt ist, handelt es sich genau dann nicht um Gewalt?

Rein aus Interesse, wie kann dann Deiner Meinung nach ein Dritter objektiv beurteilen, ob es sich um Gewalt handelt?

Dass nicht jede Gewalt schlecht ist oder bestraft wird und man in vielen Wissenschaften den Begriff der Gewalt entfremdet bzw. nur noch negativ behaftet verwendet, ist mir bekannt – allerdings nicht das Thema und meistens wird in diesen Wissenschaften auch darauf hingewiesen.


Grundsätzlich gern geschehen. Bitte versuch ein bisschen darauf zu achten, ob deine Wiedergabe auch wirklich meinem Geschriebenen entspricht.

Ich versuche es, allerdings kann ich nur mit dem Text arbeiten, der mir geliefert wird, weshalb ich versuche mich möglichst nah am Text zu halten.

LG

Klaus
30-05-2014, 15:46
Verdammt, was ich mir da für Chancen habe entgehen lassen. Als sich meine Arbeitskollegin neben mich gesetzt und mir die Hand auf die Beine gelegt hat, hätte ich der eigentlich gleich eine reinzimmern müssen, erbost aufspringen, und eine Klage wegen sexueller Belästigung einreichen. Komisch, habe ich nicht in Erwägung gezogen.

Ousi
30-05-2014, 16:38
Nein. Wieder falsch, bzw. unvollständig zusammengefasst. Es hängt von dir UND dem Gegenüber ab, ob Gewalt vorliegt. Er muss in der Lage sein dich vorsätzlich zu verletzen, er muss wählen können, es nicht zu tun und er muss sich aus dieser Wahl heraus für die aggressive Handlung entscheiden und sie durchziehen. UND du musst in irgendeiner Weise verletzt werden und dich als Opfer definieren. - Das ist EINE mögliche Annäherung an den Begriff Gewalt, die sehr von der Philosophie (Ethik), den Rechtswissenschaften und der Neuropsychologie geprägt ist.

Man muss sich nicht als Opfer fühlen um Gewalt zu erfahren, sagen wir mal B schlägt A zusammen, A wehrt sich und bricht dabei B die Nase. A ist zwar hier das Opfer von B, aber trotzdem hat Person A der Person B Gewalt angetan.

Die psychische Komponente und eigene Wahrnehmung mag zwar sehr relevant für die eigene Verarbeitung und Umgang mit Traumatas sein.
Nur hat diese keinen Zusammenhang mit der Definition von Gewalt and sich.

Du hast von bewusster Entscheidung als Grundlage für Gewalt geschrieben, eine sehr stark impulsive oder jähzornige Person wählt das nicht unbedingt selbst, trotzdem kann die Person seinen Mitmenschen Gewalt antun.

Die meisten Gewaltfälle entstehen durch einen Kontrollverlust.

Ich verstehe nicht wie man ein Verhalten bei Frauen dulden kann und bei Männern nicht, und ich verstehe nicht weshalb du diese Einstellung verteidigst.

Terao
30-05-2014, 16:48
Verdammt, was ich mir da für Chancen habe entgehen lassen. Als sich meine Arbeitskollegin neben mich gesetzt und mir die Hand auf die Beine gelegt hat, hätte ich der eigentlich gleich eine reinzimmern müssen, erbost aufspringen, und eine Klage wegen sexueller Belästigung einreichen. Komisch, habe ich nicht in Erwägung gezogen.Das liegt an der jahrhundertelangen Unterdrückung des Mannes durch die Frau.

Männer, wehrt Euch! Kämpft für gleiche Rechte! :D

Miranda
30-05-2014, 19:08
@Narexis:
Stell doch mal deine eigene Definition auf. Ignoriere alles was du je gelesen hast und fühl einfach mal in dich rein. Was ist Gewalt? Und die nächste Frage: Wie soll das Gesetz damit umgehen?

Miranda
30-05-2014, 19:29
@Ousi:

Man muss sich nicht als Opfer fühlen um Gewalt zu erfahren, sagen wir mal B schlägt A zusammen, A wehrt sich und bricht dabei B die Nase. A ist zwar hier das Opfer von B, aber trotzdem hat Person A der Person B Gewalt angetan.
Diesen Satz verstehe ich im Kontext nicht zu dem Zitat von mir. Wo steht denn geschrieben, dass in einer körperlichen Auseinandersetzung nicht beide Seiten Opfer sein können? - Das ist sogar meistens der Fall.

Die psychische Komponente und eigene Wahrnehmung mag zwar sehr relevant für die eigene Verarbeitung und Umgang mit Traumatas sein.
Nur hat diese keinen Zusammenhang mit der Definition von Gewalt an sich.
Hat sie eben doch. Denn wenn nur die aggressive Handlung und das Vorhandensein einer Verletzung ausreichen, um etwas als Gewalt zu klassifizieren, dann ist jeder (Kampf-)sport Gewalt, die Kinder sind auch alle gewalttätig und die Tiere sowieso. Klar könnte man jetzt sagen: „Ja und, dann ist das halt so“, aber damit haben wir ein Problem.
Denn die meisten Menschen verbinden mit Gewalt eine Ungerechtigkeit und so sieht es auch das Gesetz. Gewalt darf niemals erlaubt sein, denn sie verletzt unser Recht auf körperliche und seelische Unversehrtheit. Also muss Gewalt (egal wie man es auch sonst weiter definiert) verboten sein. Wenn es aber verboten sein muss, dann dürfen wir in den Gewaltbegriff nicht etwas hineinbringen, dass wir erlauben möchten. (Sport, Spiel, Übung z.B.) Ergo müssen wir diese Dinge abgrenzen und _das_ wiederum gelingt dir nur, wenn man sagt, dass zu Gewalt mindestens zwei gehören, von denen der eine eine aggressive Handlung begeht und der andere dabei Opfer wird.
Wenn du eine bessere Lösung hast, nur raus damit.

Du hast von bewusster Entscheidung als Grundlage für Gewalt geschrieben, eine sehr stark impulsive oder jähzornige Person wählt das nicht unbedingt selbst, trotzdem kann die Person seinen Mitmenschen Gewalt antun.
Genau das ist ein riesen Dilemma in der Justiz. Man sagt so leichtfertig „Handlungsfreiheit“. Aber wie oft beeinflussen uns eigentlich gerade die Umstände und unsere eigene Geschichte.
In Deutschland z.B. gilt Alkoholeinfluss als strafmildernd, in England dagegen straferhärtend. Denn während das deutsche Gesetz sagt, ein betrunkener Mensch handelt oftmals mehr impulsiv und kann deswegen u.U. nicht für seine Handlung verantwortlich gemacht werden, so sagt die englische Rechtssprechung: „Niemand hat diesen Menschen zum Trinken gezwungen und dass Alkoholeinfluss die Hemmschwelle senkt ist allgemein bekannt. Wer trinkt, nimmt das Risiko in Kauf und muss deshalb auch mit den Konsequenzen leben.“

Ich verstehe nicht wie man ein Verhalten bei Frauen dulden kann und bei Männern nicht, und ich verstehe nicht weshalb du diese Einstellung verteidigst.
Das verstehst du deswegen nicht, weil ich es nicht tue. :D

Narexis
30-05-2014, 23:37
@Narexis:
Stell doch mal deine eigene Definition auf. Ignoriere alles was du je gelesen hast und fühl einfach mal in dich rein. Was ist Gewalt? Und die nächste Frage: Wie soll das Gesetz damit umgehen?
Interessante Forderung, was wäre denn der Nutzen? Solange ich mit anderen Personen über eine allgemeine Situation, die für jeden gleichermaßen gilt, diskutiere, birgt es doch keine nennenswerten Vorteile? Sobald wir die rationale Ebene, hin zur pragmatischen Interpretation oder emotionalen Deutung verlassen oder es aus ethisch moralischer Sicht betrachten, könnte ich die Forderung verstehen. Leider bin ich ehrlich gesagt auch nicht dazu in der Lage, unvoreingenommen bzw. ohne jegliches Wissen an die Gewaltdefinition oder Arbeit mit Definitionen an sich zu gehen, dafür habe ich sie zu lange studiert, debattiert und in Fachkreisen diskutiert – das kann ich leider nicht verdrängen.

Ich versuche nur etwas zu verstehen bzw. mir ausführen zu lassen, da ich es selbst nicht kann.

Ob etwas für einen anderen „Gewalt“ ist, kann ich nur dann beurteilen und dementsprechend darauf eine Diskussion aufbauen, wenn man sich auf Bewertungsmaßstäbe und Kriterien geeinigt hat, die sich nicht je nach Fallbeispiel unterscheiden und erst ab diesem Moment kann man über die Gewalt oder den speziellen Fall urteilen.

Was würde eine subjektive Definition und meine Meinung bezüglich der Gesetzgebung -die lange nicht fundiert genug für eine qualitativ hochwertige Diskussion ist- nützen, ohne die Gründe und Umstände zu kennen, weshalb ich dieser Meinung bin?

Um meine persönliche Meinung zum Thema zu nennen:
Ich empfinde es als widerwärtig und abstoßend, Menschen zu ermutigen, zu feiern und dabei zu unterstützen anderen Menschen Gewalt und somit Schäden, wie beispielsweise Schmerzen oder Leid, durch einen Angriff zuzufügen und diese Tat danach aufgrund eines weltfremden Paradoxons oder Klischees herunterzuspielen. (Gerade in militärischen Kreisen, wo man doch der Meinung sein könnte, es würde ähnlich gehandhabt, habe ich persönlich die Erfahrung gemacht, dass das genaue Gegenteil stattfindet und jedes Opfer geehrt und die Gewalt bedacht wird.)

Gewalt ist nicht per se schlecht, es gibt Situationen in denen ich persönlich „schlechte“ Gewalt als „gerechtfertigt“ empfinde und man kann sicher auch etwas moralisch rechtfertigen, das andere anders sehen, allerdings muss man zu seinen Taten und den daraus resultierenden Folgen – ob beabsichtigt oder nicht- stehen, die Verantwortung übernehmen und dem Opfer genug Respekt entgegenbringen, unter anderem indem man sein Opfer nicht herunterspielt.

/e:
Denn die meisten Menschen verbinden mit Gewalt eine Ungerechtigkeit und so sieht es auch das Gesetz. Gewalt darf niemals erlaubt sein, denn sie verletzt unser Recht auf körperliche und seelische Unversehrtheit.
Darf man fragen, warum Du der Meinung bist, Gewalt sei per se verboten und das Gesetzt betrachte Gewalt als Ungerechtigkeit? (Zwar wird im Gesetz überwiegend über negativ behaftete Gewalt gerichtet, was allerdings nicht bedeutet, dass es jegliche Gewalt verbietet - übt nicht das Gericht selbst Gewalt aus?) Unter dem Begriff der Gewalt ist mehr zu verstehen, als das "Negative".


Das verstehst du deswegen nicht, weil ich es nicht tue. :D
Das klang stellenweise deutlich anders, ist allerdings schön zu sehen, dass ich mich anscheinend geirrt habe - oder man redet aneinander vorbei :D.


LG

Klaus
31-05-2014, 01:50
Ich definiere mal - die Definition ist eine Definition weil sie etwas definitorisch definiert, das definierbar definitorisch definiert werden kann, durch definierbar definitorische Definition.

Nicht dass man noch bei Überlegungen zu recht simplen Umständen scheitert, nur weil man Worte die jeder jeden Tag benutzt nicht ausreichend definiert hat.

:-§

gasts
31-05-2014, 06:21
Dürfte Mann dann auch Frauen eine leichte Ohrfeige verpassen wenn sie im Sommer halb n4ckt durch die Gegend laufen und man sich dadurch sexuell belästigt fühlt?

Aufgrund eines Gesetzes?

Es gibt wohl außerhalb des Arbeitsrechts kein explizites Gesetz gegen sexuelle Belästigung.
Du müsstest Dich also auf Nötigung, sexuelle Nötigung oder Beleidigung berufen.
Sehe ich durch eine zufällig vorbeigehende Dame im Sommerkleidchen
nicht erfüllt.

Auch ohne explizite Gesetze steht es Dir natürlich zu, Deine Rechte
im Rahmen von Notwehr zu verteidigen.
Wird durch eine sommerlich bekleidete Dame Dein Recht auf sexuelle Selbstbestimmung verletzt?
Vielleicht weil Du eine Erektion bekommst, die Du nicht willst?
Das ist wohl etwas, womit Mann leben muss.
Auch wenn Dir irgendjemand erzählt hat, dass sexuelle Erregung Sünde sei, und daher die Frau bestraft werden müsse, dass sie Dich zur Sünde verführt, kommst Du damit hoffentlich an deutschen Gerichten nicht durch.
Eine "ungewollte" Erektion würde ich als Ergebnis einer Willensäußerung Deiner Gesamtpersönlichkeit betrachten und nicht fremdbestimmt.

Eventuell kannst Du im Rahmen des Zivilrechtes Schadensersatz geltend machen, wenn Dir die Naht von der Penis-OP platzt.
Einen Erfolg halte ich allerdings für unwahrscheinlich, da Frauen in Sommerkleidern hierzulande sozialadäquat sind und dadurch entstehende Risiken hinzunehmen.

Helmut Gensler
31-05-2014, 09:33
na gut, die "Erregung öffentlichen Ärgernisses" wird aber polizeilich verfolgt.
Spanner bekommen auch ihre Zuneigung durch die Strafbehörden, obwohl sie niemanden direkt berühren.

AndyLee
31-05-2014, 09:36
Im Thema vermisse ich selbst die klaren Konturen. Würde ich die letzten Meinungen zusammenfassen, würde ich mir nicht mehr sicher sein, ob die jeweiligen Autoren Gewalt nun persönlich ablehnen oder zusagen. Daher würde mich ein persönliches Statematent von jedem, der klare Worte für oder gegen Gewalt findet, interessieren. Keine Erklärungen, keine Verallgemeinerungen, keine Nebenkriegsschauplätze, sondern eine einfache klare Aussage - in einem einzigen Satz. Ob das möglich ist?

gasts
31-05-2014, 10:17
na gut, die "Erregung öffentlichen Ärgernisses" wird aber polizeilich verfolgt.


und daraus leitest Du das individuelle Recht ab, leichtbekleideten Damen eine "leichte" Ohrfeige zu geben?

OliverT
31-05-2014, 11:07
Aufgrund eines Gesetzes?Die Frage bezog sich nur auf den zitierten Abschnitt.

Miranda
31-05-2014, 12:26
@AndyLee

Keine Erklärungen, keine Verallgemeinerungen, keine Nebenkriegsschauplätze, sondern eine einfache klare Aussage - in einem einzigen Satz. Ob das möglich ist?

Das forderst du ein, aber erfüllst es selbst nicht? :-§
Geht ja mal gar nicht. Was ist denn mit dir? Hättest du im Falle des threateröffnenden Videos eingegriffen, ja oder nein? Und wenn ja/nein, warum/nicht?

Klaus
31-05-2014, 12:44
Gewalt ist zu anderen Zwecken als zum Schutz seiner selbst oder von Dritten abzulehnen. Kann der Schutz auch verbal geleistet werden, ist dieses in jedem Fall vorzuziehen. Das Geschlecht hat dabei keine Rolle zu spielen beim Ermessen davon, körperliche Angriffe nicht als Gewalt zu bezeichnen weil sie vom "richtigen" Geschlecht kommen. Ebenso hat das Geschlecht keine Rolle zu spielen, Aktivitäten die kein gewaltsamer körperlicher Angriff oder Bedrängen sind zu Gewalt hochzustilisieren, um gewaltsame Übergriffe zu rechtfertigen. Ungewollte soziale Interaktion ist keine Gewalt. Man kann sie ablehnen, sowas klappt aber auch verbal und/oder mimisch-gestikulatorisch in weit ausreichendem Maße.

Was auch hirnakrobatische Definitionskrämpfe um aus einem Blick eine gewaltsame Attacke die vorsätzlich gegen die Folterkonvention der UN verstösst zu machen ausschliesst.

AndyLee
31-05-2014, 13:01
@AndyLee


Das forderst du ein, aber erfüllst es selbst nicht? :-§
Geht ja mal gar nicht. Was ist denn mit dir? Hättest du im Falle des threateröffnenden Videos eingegriffen, ja oder nein? Und wenn ja/nein, warum/nicht? Du willst sagen: mache ich es, dann machst du es auch? Okay... das überprüfe ich jetzt einfach mal. Hier mein Statement: Physische und psychische Gewalt ist, überall dort wo sie auftritt, einfach inakzeptabel. Ausnahmen bestätigen - wie immer - die Regel.

Zum Video: Die Frage lässt sich nur im Konjunktiv beantworten... sie ist rein hypothetisch. Also: Ja, ich würde eingreifen.

Helmut Gensler
31-05-2014, 14:17
und daraus leitest Du das individuelle Recht ab, leichtbekleideten Damen eine "leichte" Ohrfeige zu geben?
geht es noch dämlicher???? Das wird sicher ganz schwierig auf der nach unten offenen Skala der provokativen Trivialitäten.

Eine grundlegende Form des Zugangs zu Gewalt und Freiheit besteht bei mir darin, dass meine Freiheit (und die Formen, wie ich sie beschützten will) da endet, wo die gleiche Freiheit des Anderen beginnt.

gasts
31-05-2014, 14:29
geht es noch dämlicher???? Das wird sicher ganz schwierig auf der nach unten offenen Skala der provokativen Trivialitäten.


ich hatte gute Gründe anzunehmen, dass sich Deine Antwort #181 (http://www.kampfkunst-board.info/forum/f16/gewalt-ffentlichkeit-166200/index13.html#post3213710) auf meinen Beitrag #180 (http://www.kampfkunst-board.info/forum/f16/gewalt-ffentlichkeit-166200/index12.html#post3213672) bezieht.

dort hatte ich ThomasLs Frage aus Beitrag #170 (http://www.kampfkunst-board.info/forum/f16/gewalt-ffentlichkeit-166200/index12.html#post3213418) begründet verneint, ob es ein Recht gäbe, Damen, die sich leicht bekleidet in der Öffentlichkeit zeigen, zu ohrfeigen.
Wenn dann jemand mit "na gut, [...] aber" antwortet, gehe ich davon aus, dass er dieser Verneinung widerspricht, die Frage von ThomasL also bejaht.
Um Missverständnisse zu vermeiden, wollte ich mir das von Dir bestätigen lassen.

Miranda
31-05-2014, 18:15
Du willst sagen: mache ich es, dann machst du es auch?
Nein, das wollte ich nicht ausdrücken, denn ich habe ja schon darauf geantwortet. Aber danke für dein Statement. ;)

AndyLee
31-05-2014, 18:22
Nein, das wollte ich nicht ausdrücken, denn ich habe ja schon darauf geantwortet. Aber danke für dein Statement. ;)
Und das war jetzt alles...??

Hafis
31-05-2014, 19:19
... Hier mein Statement: Physische und psychische Gewalt ist, überall dort wo sie auftritt, einfach inakzeptabel. Ausnahmen bestätigen - wie immer - die Regel (Hervorhebung von mir). Das ist allerdings eine weltbewegende Feststellung. (übrigens erfüllst Du damit keineswegs Deine Forderung aus #182)


Zum Video: Die Frage lässt sich nur im Konjunktiv beantworten... sie ist rein hypothetisch. Also: Ja, ich würde eingreifen.
Warum würdest Du eingreifen?
Der Mann ruft weder um Hilfe, noch scheinen Leib oder Leben bedroht ...

gruß hafis

gasts
31-05-2014, 23:08
Gewalt wiederum verletzt das Recht auf freie Entfaltung, körperliche und geistige Unversehrtheit --> Verboten!

Wie willst Du denn dieses "Recht auf freie Entfaltung, körperliche und geistige Unversehrtheit" durchsetzen, wenn nicht zur Not in letzter Konsequenz mit Gewalt?
Durch Überzeugung?
Wenn die Menschen von einem Recht überzeugt sind und z.B. freiwillig auf Gewalt verzichten, dann braucht man Gewalt nicht verbieten.
Verbietet man Gewalt in einem Rechtsstaat, dann darf man auch niemand mit Gewalt zwingen, auf Gewaltausübung zu verzichten und die Einhaltung des Verbots hängt vom Wohlwollen oder der Gesetzestreue aller Bürger ab.

Miranda
01-06-2014, 06:57
@simplicius:
Ich glaube, du verstehst mich falsch. Es geht mir in erster Linie darum, euch bzgl. des Definitionsdilemma Gewalt eine mögliche! Lösung aufzuzeigen.
Denn hier im Forum ist schon mehr als nur diese Diskussion entglitten, weil die Leute (vielleicht ohne es zu merken) unterschiedliche Definitionen verwenden und darauf aufbauend argumentieren.
A) Das darfst du nicht tun, das wäre Gewalt.
B) Gar nicht, ich verteidige mich nur.
C) Das ist doch keine Gewalt. Also wenn das Gewalt wäre, dann dürftest du ja auch nicht mehr xy...
usw. usf.

Es wird ständig aneinander vorbei geredet. Aber vielleicht ist das vielen hier auch gar nicht so wichtig. Der Verdacht drängt sich mir jedenfalls allmählich auf. Es geht gar nicht darum eine oder mehrere mögliche Lösungen zu finden. Es gehts um die Diskussion selbst und wo kämen wir denn hin, wenn die irgendwann aufhören würde. :p

Helmut Gensler
01-06-2014, 09:04
"na gut, [...] aber" antwortet, gehe ich davon aus, dass er dieser Verneinung widerspricht, die Frage von ThomasL also bejaht.
Deine Annahme ist genau das Gegenteil von meinen Ansichten.
Na ja wird im fränkischen Sprachgebrauch so verwendet, dass die Meinung des Gesprächspartners als solche verstanden wird, aber nicht unbedingt geteilt wird.
Das wurde wohl auch soweit klar, dass ich das unumgänglich notwendige Gewaltmonopol der Polizei anführte.

und daraus leitest Du das individuelle Recht ab ist für mich eine rein rhetorische Frage, mehr eine Zuschreibung, die auch eine moralische Wertung beinhaltet.
Inhaltlich stimme ich voll zu, dass jegliche Gewalt gegen andere Menschen sehr deutlich überlegt werden muss und nur dann ausgeübt werden sollte, wenn es notwendig ist. Kaum bekleidete Menschen gehören ganz bestimmt nicht dazu.

Helmut Gensler
01-06-2014, 09:19
Wenn die Menschen von einem Recht überzeugt sind und z.B. freiwillig auf Gewalt verzichten, dann braucht man Gewalt nicht verbieten.
Wenn jeder auf "Gewalt" verzichten würde wäre dieser Begriff nicht in unserer Sprache.
Jeder Mensch erlebt, dass ihm Grenzen gesetzt werden. Viele wollen diese Regeln "mit aller Gewalt" überschreiten. Mit einem erhobenen Zeigefinger und der Aussage "mach das bloß nicht wieder sonst ärgere ich mich beim nächsten mal" kommt man da kaum weiter.
Also sind adäquate Mittel, auch durchgreifender Art, unumgänglich. Das geschieht auch in jeder Erziehung so. Mißratene Kinderladenprinzeßchen üben massiv Gewalt aus...

gasts
01-06-2014, 09:34
@simplicius:
Ich glaube, du verstehst mich falsch. Es geht mir in erster Linie darum, euch bzgl. des Definitionsdilemma Gewalt eine mögliche! Lösung aufzuzeigen.


Da habe ich Dich wohl tatsächlich falsch verstanden.
Ich dachte, Du willst Deine Meinung bzw.die angebotene Definition auf Augenhöhe diskutieren und nicht einfach dem Kollektiv der definitorisch Herausgeforderten ("euch") gnädigerweise zur Verfügung stellen.

Naja, auf jeden Fall danke für den Input einer anderen Sichtweise/Definition bzgl. Gewalt.

KAJIHEI
01-06-2014, 09:35
Der Fehler liegt im Wort 'Partner', da ist jeweils etwas vorausgegangen, was die beiden eben nicht mehr zu Partnern macht ...

zur Reaktion des Publikums:
man schreitet dann nicht ein, wenn man sieht, dass der Angegriffene sich sehr gut selbst verteidigen könnte, wenn er denn wollte ...

gruß hafis

Sicher ?
Ich kann mich da gut an eine sehr seltsame Szene erinnern.
Ich war mit einem Bekannten auf dem Weg in´s Pub. Unterwegs sehen wir, wie ein Mann seine Frau /Freundin tätlich angreift woraufhin diese natürlich losblöckte "Hilfe" etc.
Damen läst man nicht im Stich , also ran an den Knilch und sanft die Hammelbeine etwas länger gezogen.
Was dann kam ?
Die Frau schlug uns ihre Handtasche um die Ohren und blöckte diesmal : Last meinen Freund in Ruhe...ich rufe die Polizei....

Waren sie also trotz des gewaltätigen Übergriffs noch Partner ?

AndyLee
01-06-2014, 09:48
Das ist allerdings eine weltbewegende Feststellung. (übrigens erfüllst Du damit keineswegs Deine Forderung aus #182)

Warum würdest Du eingreifen?
Der Mann ruft weder um Hilfe, noch scheinen Leib oder Leben bedroht ...

gruß hafis

Zunächst mal eines: Wenn ich selbst Autor eines Postings bin, kenne ich i. d. R. auch den Inhalt und weiß, wann ich bei wem womit zufrieden bin. Finde es nicht nett, meine Postings für argumentative Zwecke zu instrumentalisieren.

Zum Eingreifen: Noch einmal der Hinweis, dass wir uns hier im absoluten Konjunktiv befinden. Ich würde wahrscheinlich aus präventiven Gründen einschreiten, so, wie es die Passanten wohl auch getan haben.

Hafis
01-06-2014, 12:34
@ Kajihei
... also meine Großmutter pflegt in solchen Fällen zu sagen:
'Pack schlägt sich, Pack verträgt sich' *g*

Aber Du hast schon Recht, möglicherweise gehen wir bei der Betrachtung solcher Auseinandersetzungen viel zu sehr von uns selbst aus ...

gruß hafis

nachtrag @ AndyLee
einen 'absoluten Konjunktiv' kennt die deutsche Grammatik nicht ...
im Übrigen halte ich ein 'präventives Eingreifen' für äußerst fragwürdig,
wenn die genauen Umstände der Situation nicht hinreichend bekannt sind ...

Klaus
01-06-2014, 14:27
Da kann man wohl nur von aussen Strafanzeige stellen, Körperverletzung ist doch nicht nur dann eine wenn das Opfer sie anzeigt oder ?

Aber halten wir fest, dass Gewalt immer dann Gewalt ist, wenn die Frau das behauptet. Ist es keine Frau, oder behauptet sie es wäre keine, ist es keine. Es kann also auch bösartige vorsätzliche skrupellose Gewalt sein wenn Du ein weisses T-Shirt trägst, und die Frau erklärt das wäre in Ruanda eine Aufforderung zum GV.

Manchmal sind Definitionen so einfach, also ehrlich.

Hafis
01-06-2014, 15:09
@ Klaus
wie kommst Du zu Deiner Sichtweise?
Ich denke nicht, dass das aus den vorangegangenen Beiträgen geschlossen werden kann ...

gruß hafis

gasts
01-06-2014, 16:02
Aber Du hast schon Recht, möglicherweise gehen wir bei der Betrachtung solcher Auseinandersetzungen viel zu sehr von uns selbst aus ...


Wenn eine Frau um Hilfe ruft, dann sollte das ein rel. eindeutiges Signal sein.

Im Eingangsvideo macht die Frau als Opfer wenigstens laut und deutlich klar, dass er aufhören soll, sie anzufassen, was er ingnoriert und sogar noch eskaliert.
Da ist ein Einmischen, wie es die Frauen getan haben, IMO angemessen.

Beim männlichen Opfer im Eingangsvideo höre ich eine derartige deutliche Aufforderung nicht.
Die Fau will mit ihm reden und er versucht sich, zu entziehen. Daraufhin sagt er nicht klar, dass sie das Verhalten einstellen soll, sondern fragt, was mit ihr nicht stimme.
Die Szene, wo er am Kopf in Richtung Zaun bugsiert wird, ist IMO grenzwertig.
Da könnte man auch mal fragen, ob er Hilfe will.

Narexis
01-06-2014, 16:30
@Hafis:
Wie oft sind Dir denn schon Sätze, wie beispielsweise in #130

Frauen dagegen schlagen viel öfter aus einer spontanen Hilflosigkeit heraus. Psych. Schmerz, massive Empörung und Wut - bei solchen Gelegenheiten teilen Frauen aus. Und genau das sieht man dann auch. Ein Schlag, vielleicht noch einer...aber damit hört es meistens auf.
in Begründungen, warum viele der Meinung sind, dass etwas weniger bedrohlich sei bzw. weniger des Handelns bedürfe, begegnet, wenn es nicht um die Gewalt von einer Frau gegen einen Mann ging? Auch viele Männer schlagen nur einmal und vielleicht noch einmal zu und handeln aus diesen Motiven :ups:…
(Es dient mir nur als Beispiel und geht mir nicht darum, ob es nun Mirandas eigene Meinung ist oder nicht.)

/e:
Da könnte man auch mal fragen, ob er Hilfe will.
:halbyeaha mehr wird wohl kaum jemand verlangen.


LG

Ousi
01-06-2014, 20:26
Diesen Satz verstehe ich im Kontext nicht zu dem Zitat von mir. Wo steht denn geschrieben, dass in einer körperlichen Auseinandersetzung nicht beide Seiten Opfer sein können? - Das ist sogar meistens der Fall.
Ich würde jetzt nicht behaupten das beide Personen in der von mir beschriebenen Situation Opfer sind.
Ein extremes Beispiel hierzu: siehe die Iceman-Tapes;) (findest du auf youtube)


Hat sie eben doch. Denn wenn nur die aggressive Handlung und das Vorhandensein einer Verletzung ausreichen, um etwas als Gewalt zu klassifizieren, dann ist jeder (Kampf-)sport Gewalt, die Kinder sind auch alle gewalttätig und die Tiere sowieso. Klar könnte man jetzt sagen: „Ja und, dann ist das halt so“, aber damit haben wir ein Problem.
Denn die meisten Menschen verbinden mit Gewalt eine Ungerechtigkeit und so sieht es auch das Gesetz. Gewalt darf niemals erlaubt sein, denn sie verletzt unser Recht auf körperliche und seelische Unversehrtheit. Also muss Gewalt (egal wie man es auch sonst weiter definiert) verboten sein. Wenn es aber verboten sein muss, dann dürfen wir in den Gewaltbegriff nicht etwas hineinbringen, dass wir erlauben möchten.
Natürlich ist Kampfsport Gewalt, auch Polizei und Militär nutzen Gewalt.
Ein Boxkampf ist etwas gewalttätiges, nur wird es gebilligt weil beide freiwillig teilnehmen.
Gewalt ist imho ein wertefreier Begriff, und Gewalt ist zwar meist zu verabscheuen kann aber je nach Situation gerechtfertigt sein.

ragbar
02-06-2014, 01:28
Sicher ?
Ich kann mich da gut an eine sehr seltsame Szene erinnern.
Ich war mit einem Bekannten auf dem Weg in´s Pub. Unterwegs sehen wir, wie ein Mann seine Frau /Freundin tätlich angreift woraufhin diese natürlich losblöckte "Hilfe" etc.
Damen läst man nicht im Stich , also ran an den Knilch und sanft die Hammelbeine etwas länger gezogen.
Was dann kam ?
Die Frau schlug uns ihre Handtasche um die Ohren und blöckte diesmal : Last meinen Freund in Ruhe...ich rufe die Polizei....

Waren sie also trotz des gewaltätigen Übergriffs noch Partner ?


Das, was Du da erlebt hast, ist ein Klassiker.