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Vollständige Version anzeigen : Karteileichen



Willi von der Heide
31-05-2014, 17:04
Jeder kennt doch dieses Phänomen der Karteileichen, Leute die - aus welchen Gründen auch immer - zwar ihren Beitrag zahlen, aber ansonsten nicht auftauchen.

Wie sieht es bei euch aus ? Für wie hoch haltet ihr den Prozentsatz in euren Vereinen und Schulen ?

Hintergrund der ganzen Sache ist ein Gespräch das ich mal mit einem Taekwondoin hatte. Der ist in einer Schule, die neben TKD noch andere Sachen anbietet. Das Training kostet immerhin 50,- € im Monat und es gibt tatsächlich Leute, die nicht beim Training auftauchen.

1.) 50,- € im Monat für TKD ist schon ganz schön teuer. Jedenfalls würd ich das nicht zahlen wollen.
2.) Jeden Monat 50,- € zahlen und dann nicht nutzen ist irgendwie ... seltsam.

Vor etlichen Jahren, waren Fitneßcenter ja in der Kritik, weil es nur Jahresverträge gab. Die Leute waren dann Mitglied und zahlten auch ordentlich, aber gingen nicht trainieren und ärgerten sich dann, daß sie nicht aus diesen Verträgen rauskamen.

Ich kann mich an einen Judoka erinnern, den nannten wir irgendwann nur noch das Phantom. Der kam so selten, daß es fast einer Sensation glich wenn er mal da war. Hatte es trotzdem bis zum Grüngurt gebracht ...

Also, wie sieht es aus ?

Terao
31-05-2014, 17:13
Ein Lob den Karteileichen! Ohne die würde wohl ein Großteil der e.V.s in Deutschland nicht überleben können.

Bei uns isses deutlich billiger. Drum treten da viele nicht aus, obwohl die seit Jahren nicht aufgetaucht sind. Ich meine, mal gehört zu haben, dass das Verhältnis zwischen aktiven Mitgliedern und Karteileichen bei uns im Verein irgendwo bei 1:3 liegt. Kurz, die Beiträge müssten viermal so hoch sein, wenn die alle austreten würden, und sich der Verein trotzdem alles leisten können wollte, was er sich leistet (und der leistet sich ne Menge: Eigene Halle, mehrere andere angemietete Hallen, eigenen Kleinbus, Turnierstartgebühren, Rüstungen für die Kendoka, Strohtonnen für die Kyudoka, Makiwara für die Karateka... bloß ein Onsen haben wir immer noch nicht :().

Bei 50 Euro monatlich wundert mich das allerdings schon ein wenig.


Denke, es ist auch ein wenig der Gedanke, mit dem die Leute herangehen: Ein Fitnesstudio wird halt irgendwie als monatlich zu bezahlende Dienstleistung gesehen. Die kündigt man, sobald man sie nicht mehr nutzt (und ärgert sich entsprechend über Jahresverträge). So ein alteingesessener Verein hingegen gehört zum Lokalkolorit. Und wenn man da ein paar Jahre war, unterstützt man den auch weiterhin, ohne dass es wehtut. Falls man vielleicht doch irgendwann nochmal will. Oder vielleicht die eigenen Kinder oder so. Und dafür will man den Verein und sein Angebot erhalten. Man weiß ja, dass das Geld den Mitgliedern zugute kommt, und sich nicht irgendein anonymer Chef (oder gar ne Kette) daran ne goldene Nase verdient. Äpfel und Birnen.

Denke übrigens, dass so mancher Verein unterm Strich sogar weniger Geld zur Verfügung hätte, wenn er die Beiträge deutlich erhöhen würde. Dann würden sich vielleicht doch mehr Leute überlegen, mal langsam auszutreten.
Ganz extrem ist das bei der "Turnerschaft" in meinem Herkunftsort. Da ist so ziemlich alles drin organisiert, was es so an Vereinssportangebot in der Stadt gibt. Kostet glaub ich 50 Euro im Jahr. Fakt ist, dass fast jeder, der überhaupt was mit Sport am Hut hat in der Stadt, da irgendwann mal eintritt. Und nie wieder austritt. Davon lebt der Verein (und somit das Sportangebot in der Stadt). Eigentlich eine schöne Tradition.

Willi von der Heide
31-05-2014, 17:57
Ein Lob den Karteileichen! Ohne die würde wohl ein Großteil der e.V.s in Deutschland nicht überleben können.

Bei uns isses deutlich billiger. Drum treten da viele nicht aus, obwohl die seit Jahren nicht aufgetaucht sind. Ich meine, mal gehört zu haben, dass das Verhältnis zwischen aktiven Mitgliedern und Karteileichen bei uns im Verein irgendwo bei 1:3 liegt.

Echt jetzt ?


(und der leistet sich ne Menge: Eigene Halle, mehrere andere angemietete Hallen, eigenen Kleinbus, Turnierstartgebühren, Rüstungen für die Kendoka, Strohtonnen für die Kyudoka, Makiwara für die Karateka... bloß ein Onsen haben wir immer noch nicht :().

:) Gut sortiert würde ich sagen.


Bei 50 Euro monatlich wundert mich das allerdings schon ein wenig.

Mich ja eben auch.


Denke, es ist auch ein wenig der Gedanke, mit dem die Leute herangehen: Ein Fitnesstudio wird halt irgendwie als monatlich zu bezahlende Dienstleistung gesehen. Die kündigt man, sobald man sie nicht mehr nutzt (und ärgert sich entsprechend über Jahresverträge). So ein alteingesessener Verein hingegen gehört zum Lokalkolorit. Und wenn man da ein paar Jahre war, unterstützt man den auch weiterhin, ohne dass es wehtut. Falls man vielleicht doch irgendwann nochmal will. Oder vielleicht die eigenen Kinder oder so. Und dafür will man den Verein und sein Angebot erhalten. Man weiß ja, dass das Geld den Mitgliedern zugute kommt, und sich nicht irgendein anonymer Chef (oder gar ne Kette) daran ne goldene Nase verdient. Äpfel und Birnen.

Denke übrigens, dass so mancher Verein unterm Strich sogar weniger Geld zur Verfügung hätte, wenn er die Beiträge deutlich erhöhen würde. Dann würden sich vielleicht doch mehr Leute überlegen, mal langsam auszutreten.
Ganz extrem ist das bei der "Turnerschaft" in meinem Herkunftsort. Da ist so ziemlich alles drin organisiert, was es so an Vereinssportangebot in der Stadt gibt. Kostet glaub ich 50 Euro im Jahr. Fakt ist, dass fast jeder, der überhaupt was mit Sport am Hut hat in der Stadt, da irgendwann mal eintritt. Und nie wieder austritt. Davon lebt der Verein (und somit das Sportangebot in der Stadt). Eigentlich eine schöne Tradition.

Stimmt !
Ich bin allerdings aus dem Schützenverein ausgetreten. Da war ich eh nie aktiv.
Interessant ... mit den Vereinen. Das hatte ich jetzt ehrlich gesagt weniger vor Augen. Ich wunderte mich über die 50,- € im Monat für eine kommerzielle Schule. Das man einen kleinen Verein unterstützt ist aber auch toll.

Terao
31-05-2014, 18:05
Ich wunderte mich über die 50,- € im Monat für eine kommerzielle Schule.Das vor Augen wundere ich mich eigentlich eher, wie kommerzielle Schulen überhaupt existieren können. Kommt ja noch dazu, dass die keine steuerlichen Vergünstigungen bekommen, keine ehrenamtlichen Mitarbeiter/Helfer haben und auch bei der Verteilung von Hallenplätzen nicht bevorzugt berücksichtigt werden. Und dann will noch irgendjemand davon leben. Drum müssen die wesentlich teurer sein, und können sich trotzdem kaum das leisten, was sich ein gut laufender Verein leisten kann. Was dann wiederum die Anzahl der Karteileichen senkt. Eigentlich für alle Beteiligten ein Verlustgeschäft.

Willi von der Heide
31-05-2014, 18:09
Das vor Augen wundere ich mich eigentlich eher, wie kommerzielle Schulen überhaupt existieren können. Kommt ja noch dazu, dass die keine steuerlichen Vergünstigungen bekommen, keine ehrenamtlichen Mitarbeiter/Helfer haben und auch bei der Verteilung von Hallenplätzen nicht bevorzugt berücksichtigt werden. Drum müssen die wesentlich teurer sein, und können sich trotzdem kaum das leisten, was sich ein gut laufender Verein leisten kann. Was dann wiederum die Anzahl der Karteileichen senkt. Eigentlich für alle Beteiligten ein Verlustgeschäft.

Ehrlich gesagt, wundert mich das auch immer. Im Nebenerwerb - OK. Aber Hauptberuflich ? Wundert mich immer wieder.

Wenn man mal überlegt, daß viele ja Untermieter bei Fitneßcentern sind, die dann zumindest eine Basismitgliedschaft von den Leuten verlangen, dann relativieren sich die Zahlen aber ganz schnell.

Terao
31-05-2014, 18:18
Wenn man mal überlegt, daß viele ja Untermieter bei Fitneßcentern sind...wobei ja auch da der "Hallen"platz begrenzt ist. An die wirklich großen, städtischen Hallen, etwa von Schulen, dürfte ja ein kommerzieller Verein kaum rankommen. Die teilen sich abends und an den Wochenenden die Vereine. Turniere oder größere Lehrgänge auszurichten, wird entsprechend noch viel teurer.

Vielleicht auch deshalb die Wettkampffeindlichkeit vieler kommerzieller KKs: Es könnte schlicht keiner bezahlen.

AnscheinendZuWeich
31-05-2014, 19:14
Derzeit bin ich auch mehr Karteileiche als aktiv :o

Kann auch genau erklären, wie mir das passiert ist: Kind geboren, da wurds schon schwieriger, aber es ging. Dann Umzug, inklusive Wohnungsausbau (kompletten Innenausbau neu gemacht), Zeit wurde knapper, und statt 25min Radweg 1,5h zum Verein. Öffis dauern genauso lang. Neuer Job, körperlich sehr anstrengend und dann schaut man so auf den Kalender und stellt fest, dass man schon ein 3/4 Jahr lang nicht beim Verein war.

Bei mir sind es allerdings nur 14€ monatlich, da ist das schlechte Gewissen nicht ganz so groß.

Und wenigstens Kraftsport ist nicht ganz eingeschlafen.


Kenn aber auch einige aus dem Verein, die vllt 2mal beim Training waren, dann höchstens 2 mal im Jahr kommen und dann überall rumerzählen, sie trainieren KM/Boxen wat auch immer ;)

loki93
31-05-2014, 19:29
Also mal die Meinung eines Karteileichens...

Bevor ich wieder mit Kampfsport angefangen hab, habe ich 8 Jahre lang in einem Verein gefochten. Bin da auch immer noch Mitglied, allerdings nur noch als Karteileichen. Grund dafür ist simpel, mir gefällt das Klima in der Abteilung nichtmehr, viele der alten Garde von früher sind raus und der Trainer nervt gewaltig. Die Kündigung, die vertraglich nur zum Jahresende möglich ist, habe ich leider verpasst :mad:. Blöd gelaufen... dann eben 1 Jahr als passives Mitglied. Warum Leute, die den Verein verlassen wollen, aber länger als 1 Jahr inaktiv sind verstehe auch ich nicht...
Im JJ sind fast 50% der Mitglieder inaktiv. Manche tauchen sporadisch auf, manche konsequent 1 mal im Monat. Einige haben gute Gründe für das nicht Erscheinen, andere sind schlicht der Meinung, dass man nach einem Arbeitstag ja nicht immer noch in Training müsse. Ich verstehe es absolut, wenn man mal eine Weile nicht erscheint, weil man z.B. Stress hat, aber was ich nicht verstehe ist, wenn Leute durchgehend selten erscheinen. Kann mir das eigentlich nur über eine "lasche" Motivation/ mangelndes Interesse erklären. Um das Geld scheint es vielen jedoch nicht Schade zu sein (noch ein Punkt den ich nicht verstehe).


Ein Lob den Karteileichen! Ohne die würde wohl ein Großteil der e.V.s in Deutschland nicht überleben können.

[...]

Denke übrigens, dass so mancher Verein unterm Strich sogar weniger Geld zur Verfügung hätte, wenn er die Beiträge deutlich erhöhen würde.

Stimme dir in beiden Punkte zu. Ist zwar nicht das beste System, aber es scheint ja zu funktionieren. Ein hoher Beitrag würde bei vielen Mitgliedern die „vielleicht geh ich ja irgendwann mal wieder hin“ Einstellung beseitigen und den Vereinen finanziell schaden

Terao
31-05-2014, 19:47
Um das Geld scheint es vielen jedoch nicht Schade zu sein (noch ein Punkt den ich nicht verstehe).Wieso? Ich zahl auch Kirchensteuer, obwohl ich nicht hingehe. Plane auch nicht, jemals auszutreten. Andere sind im Tierschutzverein, oder in ner Partei, auch wenn ihnen die Sitzungen zu doof sind. Sport ist doch ein förderungswürdiger Zweck. Genauso ist ja ein gemeinnütziger Verein auch eigentlich gedacht: Der muss einem keineswegs momentan, unmittelbar und persönlich was bringen. Man muss bloß das Gefühl haben, dass er irgendwem was bringt. Und dass ohne ihn die Welt ärmer wäre.

panzerknacker
31-05-2014, 20:08
Ich kenne 2 Frauen, die seit Jahren Mitglied in einem Fitnessstudio sind und seltenst bis gar nicht hingehen.
Das ist ja nicht so außergewöhnlich.
Außergewöhnlich ist jedoch, daß sie jedesmal, wenn sie sich treffen, für nicht erfolgtes Training 2€ in eine Kasse schmeißen und davon irgendwann was machen (futtern oder so :) ), ist wahr, nicht ausgedacht.
Plausible Erklärung fiel keiner von beiden ein. behalten das auch so bei.

kaffeegeniesser
31-05-2014, 20:09
Hallo,

war unlängst zufällig zwischen dem Spartenleiter und mir im Gespräch das Thema. Bei uns in der Sparte (innerhalb e. V.) sind um die 40% Mitglieder, die sich nie im Training sehen lassen. Vor drei Jahren wurde auf der Weihnachtsfeier jemand für 25 Jahre Verinsmitgliedschaft geehrt, der seit 20 Jahren schon kein Training mehr besucht hat.

Da die mit ihren Beiträgen jede Menge mitfinanzieren, z. B. Lehrgänge, die ich besuche, Trainerausbildung, mein Weihnachtsgeschenk, mein Fresschen auf der Weihnachtsfeier, usw., kann ich nur sagen: weiter so Leute. Immer schön dabei bleiben.

Gruß

Schnueffler
31-05-2014, 20:27
Derzeit sind es bei uns nur noch 6 Karteileichen im e.V.
Der Rest taucht "regelmäßig" auf und wenn es nur einmal alle 3 Monate ist.

Dafür haben wir auch noch 2 Mann, die trotz Kündigung ihrerseits noch fleißig weiter zahlen. Die bekommen jedes Jahr eine Spendenquittung und gut ist.

Askari
31-05-2014, 23:42
In allen Vereinen, in denen ich war und selbst in kommerziellen Schulen, gab es immer einige Karteileichen. Je günstiger der Monatsbeitrag war, desto höher war auch immer der Anteil der Karteileichen in der Schule.

Zu den Karteileichen würde ich aber auch die Leute zählen, die alle 3 Monate ein Mal kommen oder nur auf dem Sommerfest auftauchen. Mit diesen Leuten kann man ja ebenso nicht oder nicht richtig trainieren. Die sind damit quasi untote Karteileichen, die ab und zu mal als Wiedergänger auftauchen.:D

Dadurch sind diese Leute aber für Vereinen und Schulen eine wichtige finanzielle Stütze. Einer meiner Trainer sagte mir mal, dass er ohne seine Karteilleichen den Laden dicht machen müsste und das im eine Karteileiche sogar lieber ist, als ein querulantischer Schüler, der in der Gruppe nur rummeckert und unfrieden stiftet, den man aber deswegen nicht aus dem Verein entfernt bekommt.

Terao
31-05-2014, 23:59
Dadurch sind diese Leute aber für Vereinen und Schulen eine wichtige finanzielle Stütze.Und nicht nur das. Die "Sommerfest-Wiedergänger" sind nicht selten auch diejenigen, die zum Sommerfest nen Kuchen und nen Nudelsalat mitbringen. Oder beim Lehrgang Kaffee kochen und an der Theke stehen. Oder mal ein Turnierwochenende als Zeitnehmer arbeiten. Auch wenn sie`s halt inzwischen zu sehr im Knie haben, um noch am Training teilzunehmen, fühlen sie sich dem Sport verbunden und sind gern gesehene Gäste (mit teilweise enzyklopädischem Wissen über die Vereinsgeschichte(n):D).

Die vielgeschmähte Vereinsmeierei hat auch ihre schönen Seiten. Für alle Beteiligten.

Hogni
01-06-2014, 21:43
Ich kann das mit den Karteileichen auch in etwa mit 1/3-1/2 aktive bestätigen. Gibt viele davon die ich auch noch nie gesehen hab, aber anscheinend schon seit Jahren zahlende Mitglieder sind.

Ich denke aber auch das manche das einfach aus guter Erinnerung tun bzw. es gibt anscheinend auch ein paar Leute die eine Mitgliedschaft in einem Verein haben, weil man sie mehr oder weniger von ihnen erwartet.

Willi von der Heide
01-06-2014, 21:54
Und nicht nur das. Die "Sommerfest-Wiedergänger" sind nicht selten auch diejenigen, die zum Sommerfest nen Kuchen und nen Nudelsalat mitbringen. Oder beim Lehrgang Kaffee kochen und an der Theke stehen. Oder mal ein Turnierwochenende als Zeitnehmer arbeiten. Auch wenn sie`s halt inzwischen zu sehr im Knie haben, um noch am Training teilzunehmen, fühlen sie sich dem Sport verbunden und sind gern gesehene Gäste (mit teilweise enzyklopädischem Wissen über die Vereinsgeschichte(n):D).

Die vielgeschmähte Vereinsmeierei hat auch ihre schönen Seiten. Für alle Beteiligten.

Da hast du recht, ohne ehrenamtliche Helfer könnte doch jeder Verein einpacken. Und gerade hier auffem Lande sind die doch so unglaublich wichtig die Vereine.

Askari
01-06-2014, 21:59
Da hast du recht, ohne ehrenamtliche Helfer könnte doch jeder Verein einpacken. Und gerade hier auffem Lande sind die doch so unglaublich wichtig die Vereine.

Ich komme zwar auch vom Land und wohne mittlerweile auch wieder auf dem Land, als ich in der Stadt gewohnt habe, waren die vereine dort aber nicht minder wichtig.

Zwar mag es auf dem Land für Jugendliche weniger Alternativen zur Beschäftigung geben, wenn die Vereine fehlen, dafür gibt es in der Stadt aber mehr Alternativen um was dummes anzustellen, wenn die nicht wissen, wie sie sich beschäftigen sollen.

DeepPurple
02-06-2014, 07:41
Nach der aktuellen Zählung haben wir ein Drittel Karteileichen in der Abteilung.

Darunter aber auch einige, die sich, obwohl inaktiv, bewusst nicht abmelden, sondern weiterzahlen.....dem Verein und/oder der Abteilung zuliebe. Das find ich in der heutigen Zeit bemerkenswert.

Schnueffler
02-06-2014, 08:01
Darunter aber auch einige, die sich, obwohl inaktiv, bewusst nicht abmelden, sondern weiterzahlen.....dem Verein und/oder der Abteilung zuliebe. Das find ich in der heutigen Zeit bemerkenswert.

Da haben wir auch eine Familie von.
Dem Sohn ist das Geld vollkommen egal, denn der hat mehr als genug davon! Er hat damals mit seiner Mutter zusammen trainiert. Sie hat sich mal gegen eine Belästigung gewehrt und das reicht ihm aus, um weiterhin zu zahlen, obwohl sie mittlerweile zu alt ist, um überhaupt noch Sport zu machen und er zu krank dafür ist.
Aber zu den Feierlichkeiten tauchen sie noch auf!

Cillura
02-06-2014, 08:35
Bin an ner privaten Kampfsportschule mit Fitnessstudio und auch da gibts mehr als genug Karteileichen. Bei monatlich 30-50 Euro kann ich es nur bedingt verstehen. Aber jedem das seine.

Karteileichen sind das beste was nem Fitnessstudio passieren kann. Zahlen ihre Beiträge, besetzen aber keine Geräte. Wir haben sogar Leute, die sind angemeldet, kommen aber nur zum Duschen und Umziehen, ansonsten machen die ihren Sport komplett im Freien :D

Beim Kampfsport gibts nen harten Kern und diejenigen die in nem 2 Wochenrythmus regelmäßig da sind. Und dann noch paar wenige Karteileichen.

Im Kindertraining gibts massig Karteileichen. 1/3 wird es mindestens sein. Wären alle Kinder immer da, hätten wir sogar ein richtiges Platzproblem. Keine Ahnung was mit den Kids ist. Die Eltern haben sie nie abgemeldet oder die Verträge gekündigt. Das ist halt so.

Savateur73
02-06-2014, 10:28
Jeder 3.Aktive KK/KSler ist eine Karteileiche!

Bero
02-06-2014, 14:20
Also wird sind in einem großen Mehrsparten-Verein organisiert und ich weiß, dass da Spartenübergreifend so ~30-40% der Mitglieder Karteileichen sind.

Ohne die würde sich der Verein wohl kaum noch tragen, zumindest würde es sehr eng werden.

Als im letzten Jahr die IBAN eingeführt wurde, mussten alle Mitglieder schriftlich über die Umstellung informiert werden und da hatte der Vorstand große Sorgen, dass es daraufhin zu einer Austrittswelle kommen würde.
Man nahm an, dass dadurch viele Leute darauf aufmerksam gemacht würden, dass sie immer noch Beiträge entrichten.

Die Welle blieb allerdings aus und das lag wohl vor allem daran, dass gerade ältere Ehemalige den Jahresbeitrag einfach als ne Art Spende für ihren alten Verein ansahen.

Bei uns in der Sparte Ju-Jutsu haben wird auch ne ganze Sammlung Karteileichen, wobei die Zahlen ein bisschen täuschen.
Bei uns zahlt man einen Beitrag, der dann auch für die ganze Familie gilt.
Wenn dann Papa nicht mehr zum JuJu kommt aber Sohnemann noch Fußball spielt, dann bleibt in der Regel einfach alles beim alten.

Hat aber auch nen Vorteil, wir kriegen ja Anteilig Geld vom Verein und so bleibt immer genug Kohle übrig, dass kein aktiver seine Jahressichtmarke selbst bezahlen muss. ;)

sonntag
02-06-2014, 14:39
Da bei uns immer Zahlscheine ausgegeben werden um den Jahresbeitrag zu entrichten fällt die Zahl der Karteileichen sehr gering aus.

Klar der Eine oder Andere kommt sehr unregelmäßig aber wirkliche Karteileichen über Jahre hinweg gibt es eigentlich nicht.

Kigger
02-06-2014, 15:42
Mich würde mal interessieren wieviele Karteileichen die Kirche hat.Und warum die Leute da munter jeden Monat für abdrücken wenn sie nix mit dem Verein zu tun haben.

Terao
02-06-2014, 15:59
Mich würde mal interessieren wieviele Karteileichen die Kirche hat.Und warum die Leute da munter jeden Monat für abdrücken wenn sie nix mit dem Verein zu tun haben.Weil es ein Teil unserer Kultur und Tradition ist, der diese, und damit uns alle, über tausend Jahre lang tief geprägt hat. Und den man nicht einfach ablegt wie einen Mantel, bloß weil grad mal was anderes hip ist.

Außerdem haben sie coole alte Gebäude. Deren Unterhaltung allein ist mir jeden Cent wert. :)

Kigger
02-06-2014, 16:03
Weil es ein Teil unserer Kultur und Tradition ist, der diese, und damit uns alle, über tausend Jahre lang tief geprägt hat. Und den man nicht einfach ablegt wie einen Mantel, bloß weil grad mal was anderes hip ist.

Außerdem haben sie coole alte Gebäude. Deren Unterhaltung allein ist mir jeden Cent wert. :)

Nee,das sehe ich anders,guck Dir mal die Kids an,die haben mit Gott und Kirche nicht viel zu tun.
Oder redest Du von Moslems oder Katholiken ?? Da mag das noch zutreffen aber ansonsten wohl eher nicht.

Aber das mit den Gebäuden haut hin :-)

panzerknacker
02-06-2014, 16:07
Mich würde mal interessieren wieviele Karteileichen die Kirche hat.Und warum die Leute da munter jeden Monat für abdrücken wenn sie nix mit dem Verein zu tun haben.

guck mal lieber, wieviel Leute nicht mehr in der Kirche sind und den Verein über allgemeine Steuern mitfinanzieren ......

Terao
02-06-2014, 16:07
Nee,das sehe ich anders,guck Dir mal die Kids an,die haben mit Gott und Kirche nicht viel zu tun.Und trotzdem, auch wenn ihnen das nicht bewusst ist, basiert ein Großteil dessen, was sie als Selbstverständlichkeiten annehmen, für gut und logisch und folgerichtig halten, viele Denkmuster und Strukturen, die für sie gar nicht bewusst zugänglich sind, ja sogar Sprache und Redewendungen, zu einem hohen Anteil auf der Geschichte und den direkten und indirekten Auswirkungen dieser und nicht irgendeiner anderen Religion. Mag man das nun gut oder schlecht finden, aber es ist ein Teil dessen, was uns ausmacht. Ich kann da genausowenig austreten, wie ich meinen Geburtsort oder meine Vorfahren ändern kann. Ich kann nur aufhören zu zahlen. Und das ist mir zu billig.

Aber wer`s anders sieht, darf gerne austreten. "Jeder nach seiner Facon" ist ja auch ein Teil dieser Geschichte... ;)

Willi von der Heide
02-06-2014, 18:06
Mich würde mal interessieren wieviele Karteileichen die Kirche hat.Und warum die Leute da munter jeden Monat für abdrücken wenn sie nix mit dem Verein zu tun haben.

Die Kirchen unterstützen aber auch viele soziale Projekte. Da ist es dann wie mit dem Verein, man hat das Gefühl etwas gutes zu tun.

panzerknacker
02-06-2014, 19:17
Die Kirchen unterstützen aber auch viele soziale Projekte. Da ist es dann wie mit dem Verein, man hat das Gefühl etwas gutes zu tun.

nur mal so am Rande, nur weil jemand der Träger einer Einrichtung ist, heißt das noch lange nicht, daß er sie auch finanziert

Bekah
02-06-2014, 20:21
In unserer Abteilung herrscht auch von Verhältnis von 1:2 ( aktive zu passiven ). Im Gesamt Verein wird es sogar noch krasser sein. Als wir unsere Abteilung gegründet haben sind sogar einige beigetreten um uns zu unterstützen und wollten nie ins Training gehen. Austritte hatten wir bis jetzt gar keine. Alle heilige Zeit taucht aber doch mal wieder eine Karteileiche aus der Versenkung auf.

Askari
02-06-2014, 20:57
Die Kirchen unterstützen aber auch viele soziale Projekte. Da ist es dann wie mit dem Verein, man hat das Gefühl etwas gutes zu tun.

Man hat das Gefühl, trifft es hier wohl richtig und viele Leute denken auch, dass sie so viele soziale Projekte unterstützen würden.

Die Realität sieht leider anders aus, da leider nur ein geringer Bruchteil in soziale Projekte wandert.:mad:
Ich möchte dies nicht näher ausführen, da es die verbotenen Bereiche Politik und Religion betreffen würde würde, wen es interessiert, der kann dazu aber leicht Informationen aus seriösen Quellen finden.

Für mich war dies aber u.a. ein Grund, dass ich letztendlich aus der Kirche ausgetreten bin. Dafür spende ich nun verstärkt zugunsten sozialer Projekte, bei denen ich sicher weiß, dass das Geld auch ankommt, wo es ankommen soll, was für mich nicht ein aufgeblähter Verwaltungsapparat oder die Erhaltung von alten Gebäuden sind. Menschen sind mir da wichtiger, als letzteres.

Kannix
02-06-2014, 23:53
Karteileichen finanzieren die die fleißig dabei sind.
Ist bei uns jedenfalls so. Viele finden Thaiboxen cool, haben aber dann nicht genug Motivation, Ehrgeiz um ins Training zu kommen. Mit deren Geld kaufen wir Equipment und gehen auf Veranstaltungen für die Leute die mit Herz dabei sind.
In einem normalen Fitnessstudio sind 50% karteileichen die Regel