Vergleicht ihr euch? [Archiv] - Kampfkunst-Board

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fragensteller2
02-06-2014, 21:52
Hey,

Ich bin ein Anfänger (trainiere seit 1 Jahr intensiv) & ich vergleiche mich immer mit Leuten die viel länger dabei sind (3 Jahre ca.)

Ich habe gehört es ist schlecht, da es einen runter zieht...das erlebe ich manchmal auch aber ich mach es einfach immer wieder :D

Wie seht ihr das?

Lg.

Little Green Dragon
02-06-2014, 21:56
Hab gehört es sei nicht gut mit dem Kopf gegen die Wand zu hauen, mache es aber trotzdem immer wieder...

Vegeto
02-06-2014, 21:57
Ich vergleiche mich (möglicht nur) mit mir selbst: wenn ich mich selbst verbessert habe, verglichen zu vorher, dann bin ich zufrieden.

JoHatsu
02-06-2014, 23:02
Ich habe gehört es ist schlecht, da es einen runter zieht...
Ja, kann es. Es kommt sehr stark auf das Bezugssystem an, bzw auf den Abstand zu den Leistungsstärksten darin. Malcom Gladwell vertritt in dem Buch "David und Goliath" die Theorie, dass es manchmal besser ist, ein großer Fisch in einem kleinen Teich zu sein. Er wählt als Beispiel u.a. eine junge talentierte Frau, die an ihrer Schule zu den Besten gehörte. Als sie sich an einer angesehenen Elite-Uni eingeschrieben hatte, gehörte sie plötzlich nur noch zum untersten Durchschnitt. Sie ist dort gescheitert, weil sie die Masse an weit Talentierteren vor sich gesehen hat und sich und ihre Fähigkeiten abwertete. Der Soziologe Samuel Stouffer prägte dazu den Begriff: "relativer Mangel". Mit anderen Worten: Man sollte nach Möglichkeit sein Bezugssystem so wählen, dass die "Besten" darin nicht unerreichbar scheinen. Deshalb gibts in vielen Clubs schlauerweise Anfänger-Klassen.
Und natürlich spricht auch nichts dagegen, sein Bezugssystem langsam, schrittweise (!) zu erweitern, wenns einem "zu eng" darin wird. Wenn du "zu groß" für deinen Teich bist, kannst du nicht mehr wachsen.

Kigger
02-06-2014, 23:13
Das kommt drauf an wie man sich vergleicht und was man daraus macht.
Ein "...der ist besser als ich....so gut werde ich nie...der kann schon alles,ich nix..." führt zu keinem Ergebnis ausser einem schlechten.

Ich sehe mir sehr viele Kämpfe und Lehrvideos an und freue mich erstmal an dem Können der Leute,ohne negative Gedanken.Dann überlege ich mir wie sie das machen,welche Sachen für mich interessant sind und wie ich da rankomme,also wie ich das trainingstechnisch aufbaue.
Dabei isses wichtig,dass man nicht erwartet in ein paar Wochen so kicken zu können wie Zsolt Moradi oder so locker zu sein wie Raymond Daniels.Die Jungs machen das ne Ewigkeit und haben auch nicht so angefangen.

Also die Ziele erstmal kurz stecken und sich freuen wenn man was erreicht hat.
Als Beispiel : irgendein Kick,sagen wir mal Hook-Kick.Kannste noch nicht,willste lernen.Schaust Dir Videos an wo die das alle auf Kopfhöhe und mehrfach ohne absetzen machen,probierst es und es wird nix - logo.
Also erstmal auf Kniehöhe und langsam anfangen,dann Höhe und Tempo langsam steigern.
Und wenn man denkt man wäre schon richtig geil mal wieder die Könner beobachten - und wieder dran arbeiten.

Also : vergleichen ist gut aber entscheidend ist was man draus macht und das man positiv rangeht.Wenn einer besser ist,egal wie alt oder wie lange dabei,sollte man das als Ansporn sehen,nicht als Demotivierung.

OliverT
03-06-2014, 00:02
Wenn man Sparring macht, oder einen Wettkampf bestreitet vergleicht man sich ja mit anderen. In dem Bezug gilt für mich ein klares ja. Und ich habe auch den Anspruch langfristig besser zu werden als andere.

Wenn es aber Beispielsweise um Trainingsfortschritte geht, dann interessiert mich nur ob ich mich verbessert habe und nicht ob und wie sich ein anderer verbessert hat.
Und wenn jemand in irgendetwas besser ist als ich, dann gucke ich was ich von ihm lernen kann und alles andere interessiert mich eher weniger.

Dank jahrelangem Spielen in einer Dorffußballmanschaft habe ich aber auch verlieren gelernt und habe von daher auch keine Egoprobleme wenn jemand besser ist als ich. Das ist dann halt einfach so.

Askari
03-06-2014, 00:38
Er wählt als Beispiel u.a. eine junge talentierte Frau, die an ihrer Schule zu den Besten gehörte. Als sie sich an einer angesehenen Elite-Uni eingeschrieben hatte, gehörte sie plötzlich nur noch zum untersten Durchschnitt. Sie ist dort gescheitert, weil sie die Masse an weit Talentierteren vor sich gesehen hat und sich und ihre Fähigkeiten abwertete.

Dies habe ich aber auch genau umgekehrt erlebt. Als ich wegen guter Leistungen in einen Fortgeschrittenen Kurs wechseln durfte, habe ich mich dort erst mal wieder wie ein Anfänger gefühlt, da auf einmal fast nichts mehr funktionierte und mir alle haushoch überlegen waren. Die neuen Trainingspartner waren aber alle sehr nett und haben mir vieles gezeigt, was ich meistens nicht gleich umsetzen konnte, trotzdem habe ich schnell gemerkt, dass mir das Training mit den besseren Leuten viel mehr gebracht hat.

Bei Deinen Beispiel mit der Elite-Uni existiert vielleicht auch das Problem, dass in solchen Einrichtungen oft ein riesiger Konkurrenzkampf besteht. Da hilft man sich vielleicht nicht so, wie es beim Sport noch eher vorkommt.

sonntag
03-06-2014, 08:42
Ein ganz klares ja.

Erst durch Vergleiche mit anderen kann man seine Leistungen einschätzen und sieht wohin die Reise noch gehen kann.

Gast
03-06-2014, 11:05
ich vergleiche mich auch gerne mit andern, bin ja auch nicht mehr der jüngste, aber ich versuche beim normalen training immer mit anderen mindestens mitzuhalten oder besser zu sein, bzw mehr zu machen.
klappt meistens auch noch...:p

Phrachao-Suea
03-06-2014, 11:51
Ich mach mir da keinen Kopf,ich mach einfach Sparring mit und die Partnerübungen. Bin ich besser? Fein. Bin ich schlechter? Muss ich mehr arbeiten. Setze ich mich aber hin und sage: Ja heute war ich besser als der und der!? Nee,eher nicht.

Ziehe ich vergleiche? Nein weil dann wäre man nur auf ein Ziel hinaus das man besser ist als derjenige mit dem man sich vergleicht.