Interview mit MMA-Veranstalter Marcus Wortmeier (We Love MMA) [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Interview mit MMA-Veranstalter Marcus Wortmeier (We Love MMA)



planetinterview
10-06-2014, 11:37
Liebe Forum-LeserInnen,

wir haben heute ein ausführliches Interview mit Marcus Wortmeier (We Love MMA) veröffentlicht:

Wortmeier spricht darin u.a. über MMA-Akzeptanz in Deutschland, die Rückkehr der UFC, Jugendschutz und falsche Einschätzungen durch MMA-Kritiker.

MMA-Veranstalter Marcus Wortmeier im Interview: "Strikt ab 18" (http://www.planet-interview.de/interviews/mma-veranstalter-marcus-wortmeier/45125/)

Viel Spaß bei der Lektüre!
Jakob / Planet Interview

Ōkami
10-06-2014, 12:44
Hallo Jakob,

vielen Dank für das ausführliche Interview!

Allerdings ist meiner Ansicht nach zu bemängeln, dass das Streichen von Passagen - was nicht unüblich ist - direkt zu Beginn in die Öffentlichkeit getragen wird. Das zeugt nicht unbedingt von gutem journalistischen Stil (kannte ich so auch noch gar nicht) und des Weiteren wird damit dem nachfolgenden Interview bereits im Vorfeld ein gewisser Stempel aufgedrückt.

Darüber hinaus merkt man, dass mit Suggestivfragen (häufig auch noch geschlossen) das Gespräch in eine bestimmte Ecke manövriert werden soll.

Das wäre, ich sag mal: verbesserungswürdig.

Ansonsten ist es sehr interessant, einige Hintergrundinfos über die Veranstaltung zu erfahren.

LG
Ōkami

Ben23890
10-06-2014, 12:59
Hallo Jakob,

alles in allem ein sehr interessantes Interview.

Aber auch finde, dass dort teilweise versucht wurde das Gespräch in eine sehr kritische Richtung zu lenken. Auf der einen Seite fand ich das sehr fesselnd wie Herr Wortmeier reagiert hat, leider ist er dennoch kein aktiver MMA Sportler, welcher evtl. ein wenig anders geantwortet hätte.

Nichtsdestrotz finde ich dieses Interview ganz interessant, da es MMA mal von einer anderen Seite beleuchtet. Da hier grade eher das Marketing und den Stellenwert der MMA in Deutschland angesprochen wird.

Könntest du als Autor vllt. selbst etwas zu deinem Standpunkt zu MMA sagen? Gerne auch per PN. Würde mich interessieren.

LG
Ben

planetinterview
10-06-2014, 13:27
Hallo,

@Ökami: Dass das Streichen von (kritischen) Passagen nicht unüblich ist macht es leider nicht besser. Marcus Wortmeier hat leider wichtige Äußerungen gestrichen und das bedauern wir, wir haben solche Streichungen auf Planet Interview auch schon in mehreren anderen Fällen dokumentiert. Wir informieren unsere Leser auch lieber vor der Lektüre darüber als nachher, manch einer wird sich sonst veräppelt vorkommen.

@Ben: Mein Standpunkt kommt im Interview teilweise ja auch zum Ausdruck, hier nochmal zusammengefasst und ergänzt:

1. Ich persönlich kann mir einen Kampf kaum länger als 2-3 Minuten anschauen, daher hat es mich interessiert, woher die Faszination für MMA kommt.
2. Ich finde, dass es (an Jugendliche unter 18 Jahren) durchaus eine falsche Botschaft sendet, wenn auf einen am Boden liegenden Kämpfer weiter eingeschlagen wird, ohne dass der Ringrichter eingreift.
3. Ab 18 soll jeder tun und machen was er will, aber der Jugendschutz sollte bei MMA gewährleistet sein, offline wie online, da bin ich mit Wortmeier einer Meinung.
4. Ich fand es bestürzend, dass Marcus Wortmeier den Tod eines MMA-Kämpfers nicht zur Kenntnis nehmen wollte, obwohl dieser auf im Ring erlittene Verletzungen zurückging. Wortmeier bemüht sich um ein positives Image von MMA, das ist verständlich. Aber den Tod eines Menschen dafür vom Tisch zu wischen finde ich nicht aufrichtig und nicht verhältnismäßig.

Gruß!
Jakob

jkdberlin
10-06-2014, 13:45
4. Ich fand es bestürzend, dass Marcus Wortmeier den Tod eines MMA-Kämpfers nicht zur Kenntnis nehmen wollte, obwohl dieser auf im Ring erlittene Verletzungen zurückging. Wortmeier bemüht sich um ein positives Image von MMA, das ist verständlich. Aber den Tod eines Menschen dafür vom Tisch zu wischen finde ich nicht aufrichtig und nicht verhältnismäßig.

Gruß!
Jakob

Das stimmt so ja nicht. Im Interview antwortet Herr Wortmeier auf die Frage nach dem Tod des Kämpfers:
"Wortmeier: Das steht in der Presse. Ich kenne den Fall nicht."

Das Interview fand im "März 2014", der Todesfall am 05. März 2014 statt. Der Kampf von Booto Guylain am 27.02.
Man kann also durchaus nachvollziehen, dass Herr Wortmeier zur Zeit des Interviews über keine Informationen über den Todesfall besaß und sich so auch noch nicht dazu äussern konnte.

Jeder Todesfall in jeder Sportart ist tragisch. Booto Guylain starb an Hirnschwellungen und Blutungen nach eine Schädel-Hirn-Trauma...dies ist leider ein Verletzung, die häufig bei allen Sportarten bis hin zum Freizeit-Skifahren eines Formel 1 Piloten auftritt. So etwas ist immer schlimm, tragisch und sehr traurig. Natürlich bedauert jeder, auch Marcus Wortmeier, den Tod des Kämpfers. Nur kannte er den Fall zum Zeitpunkt des Interviews nicht. Die Schlussfolgerung, dass er den Kampf nicht zur Kenntnis nehmen wollte ist falsch. Und das er das "vom Tisch wischen" möchte ist schlichtweg schlechter Stil und die Unwahrheit, denn es lässt sich keinesfalls in seine Antwort rein interpretieren.

jkdberlin
10-06-2014, 13:54
PS: ich habe grade erfahren, dass das Interview am 07.03. statt fand.

JoHatsu
10-06-2014, 13:58
Das Interview fand im "März 2014", der Todesfall am 05. März 2014 statt. Der Kampf von Booto Guylain am 27.02.
In dem Interview liest es sich in der Tat wie ein "ablenken wollen". Die Zeiten hätte man durchaus in einer Randnotiz anmerken können, denn es läßt die Antwort von Herrn Wortmeier in einem anderen Licht erscheinen.

Mal ganz kurz was zum Thema Kopfschutz:
Die Einführung des Kopfschutzes scheitert bereits daran, dass es einen zusätzlichen Gripp beim Ringen gibt. Und wer mal einen Kopfschutz beim Boxen oder Thaiboxen getragen hat, weiß auch, wie schnell die Dinge verrutschen und die Sicht behindern oder man das Teil verliert. Das ist schon in der D-Klasse Thaiboxen ein Problem, das sich häufig beobachten läßt. Das Risiko aufgrund eingeschränkter Sicht verletzt zu werden, ist höher als der Nutzen, den man sich davon verspricht. Zumal es auch beim Amateur-Boxen durchaus kritische Stimmen von Ärzten gibt, die den Nutzen von Kopfschützern anzweifeln und ihn verbieten wollten. (WM im Amateurboxen: Sicherer ohne Kopfschutz - Sport - Süddeutsche.de (http://www.sueddeutsche.de/sport/wm-im-amateurboxen-sicherer-ohne-kopfschutz-1.1792113)
Dass Herr Wortmeier davon keine Kenntnis hat, kann man ihm als Nicht-Aktiven nicht vorwerfen.

Ōkami
10-06-2014, 14:18
@Ökami: Dass das Streichen von (kritischen) Passagen nicht unüblich ist macht es leider nicht besser. Marcus Wortmeier hat leider wichtige Äußerungen gestrichen und das bedauern wir, wir haben solche Streichungen auf Planet Interview auch schon in mehreren anderen Fällen dokumentiert.

Damit ich das richtig verstehe: Ihr bietet dem Befragten Streichungen an – und wenn diese nicht in eurem Sinne ist, tragt ihr diese nach außen, und zwar benennt ihr explizit die Themenfelder mit eurer (negativen) Wertung. Warum bietet ihr die Streichungen dann überhaupt erst an, wenn ihr den Befragten im Nachhinein abstraft? Das ist nicht gerade die feine Art.


Wir informieren unsere Leser auch lieber vor der Lektüre darüber als nachher, manch einer wird sich sonst veräppelt vorkommen.

Ich glaube, dass die Leser unvoreingenommener das Gespräch aufnehmen würden, wenn sie diese Wertung der Redaktion (wenn überhaupt) erst am Ende als direkt am Anfang erhalten. In meinen Augen wird mit der redaktionellen Intervention und der damit einhergehenden Suggestion eine journalistische Grenze überschritten.

Abgesehen davon, dass wie gesagt das gesamte Interview einen suggestiven Unterton mit sich bringt.


[...] leider ist er dennoch kein aktiver MMA Sportler, welcher evtl. ein wenig anders geantwortet hätte.

+1


Jeder Todesfall in jeder Sportart ist tragisch. Booto Guylain starb an Hirnschwellungen und Blutungen nach eine Schädel-Hirn-Trauma...dies ist leider ein Verletzung, die häufig bei allen Sportarten bis hin zum Freizeit-Skifahren eines Formel 1 Piloten auftritt. So etwas ist immer schlimm, tragisch und sehr traurig. Natürlich bedauert jeder, auch Marcus Wortmeier, den Tod des Kämpfers. Nur kannte er den Fall zum Zeitpunkt des Interviews nicht. Die Schlussfolgerung, dass er den Kampf nicht zur Kenntnis nehmen wollte ist falsch. Und das er das "vom Tisch wischen" möchte ist schlichtweg schlechter Stil und die Unwahrheit, denn es lässt sich keinesfalls in seine Antwort rein interpretieren.

+1

OliverT
10-06-2014, 14:34
1. Ich persönlich kann mir einen Kampf kaum länger als 2-3 Minuten anschauen, daher hat es mich interessiert, woher die Faszination für MMA kommt.
Wäre es da nicht sinnvoller eine aktiven Kämpfer zu interviewen?



4. Ich fand es bestürzend, dass Marcus Wortmeier den Tod eines MMA-Kämpfers nicht zur Kenntnis nehmen wollte, obwohl dieser auf im Ring erlittene Verletzungen zurückging. Wortmeier bemüht sich um ein positives Image von MMA, das ist verständlich. Aber den Tod eines Menschen dafür vom Tisch zu wischen finde ich nicht aufrichtig und nicht verhältnismäßig.

Da wäre interessant zu wissen wie die Fragestellung war.

planetinterview
10-06-2014, 14:59
Nun, ich hab Herrn Wortmeier beim Interview den Fall Guylain geschildert und ich habe ihn auch im Zuge der Autorisierung auf diesen Todesfall hingewiesen, inkl. Links zu eindeutigen Newsmeldungen. Das war erst kürzlich, ca. 2 Monate nach dem Interview. Aber auch da war die Antwort: Er kennt den Fall nicht.

Damit verständlich wird, wann wir auf gestrichene Passagen hinweisen, hier gibt es unseren Standpunkt zur Autorisierung: Autorisierung | Planet Interview (http://www.planet-interview.de/autorisierung)

Wir bieten Streichungen also keineswegs an, wir bieten wenn überhaupt die Autorisierung an.

Und das Hinweisen auf Streichungen ist im Übrigen unsere einzige Möglichkeit, auf Zensurmaßnahmen zu reagieren anstatt sie einfach stillschweigend hinzunehmen.

Jetzt habe ich eine Frage an euch Forumleser:

Warum gibt es eurer Meinung nach MMA-Hitlisten wie diese folgenden, wo es um die brutalsten Kämpfer oder auch um die "größten Blutbäder" geht?

The 10 Most Violent Fighters in the UFC Today | Bleacher Report (http://bleacherreport.com/articles/1952744-the-10-most-violent-fighters-in-the-ufc-today)
The Top 10 Greatest MMA Bloodbaths | Cagepotato (http://www.cagepotato.com/the-top-10-greatest-mma-bloodbaths/)

(ersterer Link wurde laut Seitenbetreiber über 100.000mal aufgerufen, scheint also etwas mehr zu sein als nur eine Randerscheinung)

Ich würde mich für eure Antworten sehr interessieren.

Little Green Dragon
10-06-2014, 15:14
Warum gibt es eurer Meinung nach MMA-Hitlisten wie diese folgenden, wo es um die brutalsten Kämpfer oder auch um die "größten Blutbäder" geht?


Weil in Zeiten des Internets eben jeder Schmock eine Website online stellen und mit möglichst effekthascherischen Titeln um Klicks buhlen kann.


Warum gibt es eine Website wie rotten seit fast 20 Jahren bei der sich (deutlich mehr als läppische 100 K) User Bilder von Verstümmelungen etc. anschauen?

Leute die so etwas publizieren und Leute die sich so etwas mit Begeisterung anschauen haben den Sinn von MMA eben nicht verstanden. So what? Das berechtigt deswegen lange noch nicht dazu den Sport per se zu verurteilen.

Und natürlich gibt es unter den Zuschauern auch genügend Vollhonks die nicht wg. dem Sport sondern wg. dem potentiellen Blut solche Veranstaltungen besuchen. Sind das jetzt die angesprochenen 1, 2 oder 3 %?

Bleiben immer noch 97% die wg. des Sports da sind. Wenn man es mit "etablierten" Kampfveranstaltungen vergleicht wie z.B. Boxen - wie viele sitzen da im Publikum weil sie weniger Interesse an den Kämpfen haben sondern einfach mal sehen wollen wie jemand auf die Bretter geschickt wird?
Hat Boxen deswegen jetzt einen genauso schlechten Einfluss wie angeblich MMA?

axon
10-06-2014, 15:24
(ersterer Link wurde laut Seitenbetreiber über 100.000mal aufgerufen, scheint also etwas mehr zu sein als nur eine Randerscheinung)


Klar, bei einer Sportart, die mittlerweile weltweit Verbreitung gefunden hat, müssen unglaubliche 100.000 Hits natürlich repräsentativ für jeden MMA-Fan sein. :rolleyes:

OliverT
10-06-2014, 15:49
Warum gibt es eurer Meinung nach MMA-Hitlisten wie diese folgenden, wo es um die brutalsten Kämpfer oder auch um die "größten Blutbäder" geht?
Ich würde mal sagen das es die gleichen Gründe sein dürften warum einige Autorennen nur wegen Unfällen gucken. Warum schneiden Leute Unfälle oder brutale Filmszenen zu einem best of zusammen. Warum gucken sich Leute Snuff filme im Internet an. Warum gibt es vom Football zusammenschnitte der härtesten Tackles, warum gibt es allgemein Zusammenschnitte von Fouls.
Ich glaube das ist eher eine Frage die du einem Psychologe stellen solltest. Sie sagt aber nichts über den durchschnittlichen MMA Fan aus.

100k klicks im Internet sind übrigens nichts, wenn es um ein globales Publikum geht.

https://www.youtube.com/watch?v=FauOIjlWvO0 6mio klicks für einen Autounfall 1 Jahr alt

https://www.youtube.com/watch?v=IVQs0AlFTFM
HUGE Car Crashes Compilation 2014 300k klicks und 1 Monat alt

https://www.youtube.com/watch?v=7W1oH3JNFIg
Car Crash Compilation 2014 #4 5Monate alt und 2mio Klicks



Bei TUF 1 hat Boby Southworth folgendes gesagt:
"Nobody is here to hurt anybody. That is what people don't understand about MMA. I'm not here to hurt people. I don't like fighting and I don't like hurting people. I like competing."

Und MMA ist die härteste und herausfordernste Form des Wettkampfes die ich kenne. Und das ist es was den Reiz an dem Sport ausmacht.

Ōkami
10-06-2014, 15:55
Damit verständlich wird, wann wir auf gestrichene Passagen hinweisen, hier gibt es unseren Standpunkt zur Autorisierung: Autorisierung | Planet Interview (http://www.planet-interview.de/autorisierung)

Abgesehen davon, dass auf eurer Autorisierungs-Seite keineswegs steht, wann ihr auf gestrichene Passagen hinweist, sondern lediglich, wann und weshalb Autorisierungen vorgenommen wurden – eine Anmerkung zu folgendem Satz:

"Dabei handelte es sich in den meisten Fällen um Äußerungen, welche die Interviewten im Nachhinein als zu privat empfanden oder welche ihre Person in einem negativen Licht hätten erscheinen lassen."

Ich vermute, dass eure "Einleitungstexte" nicht autorisiert werden (ist ja auch Okay). Allerdings finde ich es bedenklich, dass in dem o. g. Artikel die Person durch den Einleitungstext womöglich in einem negativeren Licht erscheint als wenn der Text "unzensiert" erschienen wäre. Damit wird der eigentliche Sinn der Autorisierung umgangen, wenn nicht sogar ad absurdum geführt - eine Art Lippenbekenntnis, durch das ihr denjenigen aufgrund der vermeintlichen Zensur zu sanktionieren sucht.

Versteh mich nicht falsch. Ich glaube, du bist ein idealistischer Journalist mit edlen Motiven. Aber die Art und Weise in dem Artikel bleibt hier und da fragwürdig.

Knoblauchkonsument
10-06-2014, 16:17
Ich frage mich wie viele MMA Gegner, oder ob überhaupt einer, sich mal angeschaut haben, wie viele Tote es bei Sportarten allgemein geben kann. Mal eine Liste aus der Schweiz in einem Zeitungsartikel, mit einem Erhebungzeitraum zwischen 200 und 2012.

Bei welchem Sport der Tod lauert - News Leben: Gesellschaft - tagesanzeiger.ch (http://www.tagesanzeiger.ch/leben/gesellschaft/Bei-welchem-Sport-der-Tod-lauert/story/19893425)

Die Spitze ist Bergwandern 587 Tote allein in der Schweiz in diesem Zeitraum, andere Sportarten haben auch recht viele Tote.

Hier mal einmal eine weltweite Zahl die den modernen MMA Sport , welcher in den 90ern beginnt, bis zum März 2010 reflektiert und zwar wie gesagt, Todesfälle auf der ganzen Welt in dieser langen Zeit.

Umstrittener Extrem-Kampfsport: Ultimate Fighting im DSF verboten - Seite 6 (http://forum.spiegel.de/showthread.php?t=13459&page=6)

In dem Artikel geht hervor, dass es nur 3 Tote in allen MMA Verbänden und das Weltweit in diesem langen Zeitraum gab. Mittlerweile gibt es ein paar mehr, aber man ist noch extrem von der Gefährlichkeit des Bergwanderns, Skilaufens oder auch vieler andere Sportarten entfernt. Und das sogar noch in einem Vergleich, bei dem MMA weltweit und viele andere Sportarten, jede einzeln für sich, lediglich in einer kleinen Nation betrachtet werden.

Mal aus Neugier liebe MMA Gegner, wollt ihr jetzt massenhaft andere Sportarten verbieten, die definitiv gefährlicher sind, obwohl sie in der Öffentlichkeit deutlich harmloser erscheinen, verbieten bzw. vor den Augen von Jugendlichen verbergen, oder schießt ihr euch auf MMA weiterhin ein?
Man merkt doch nur regelmäßig, die MMA Gegner setzen sich nicht vernünftig mit dem Thema auseinander, sondern haben nur eine vorgefertigte Meinung, die sie niemals mit einem logischen herangehen geprüft haben, aber dennoch anderen diese Meinung aufzwingen wollen.
Das ist absolut heuchlerisch und ist schlimmer in seinen Auswirkungen, als es die Kämpfe jemals sein könnten, denn mit so einer Art sich mit einem Thema zu beschäftigen, zeigt man sich nur intolerant. Man schimpft nur gegen etwas was man definitiv nicht versteht, sonst hätte man sich mit Sport im Allgemeinen mal auseinandergesetzt und wüsste das MMA bei weitem nicht der gefährlichste Sport ist.
Aber nein, man unterstellt diesem Sport der einem selbst nicht passt, er sei einfach nur brutal und gefährlich, damit sind die MMA Gegner überhaupt keine guten Vorbilder, wenn sie schon etwas niedermachen, wovon sie weder etwas verstehen, noch es verstehen wollen.
Ihr müsst den Sport ja nicht mögen, aber eure Meinung muss man nicht teilen und mit eurem Verhalten die Anhänger dieses Sports so zu diffamieren ist widerlich.

Und nochmal zu dem Argument, einige MMA Anhänger machen gerne mal Hitlisten mit den brutalsten Kämpfern usw., unter den Fußballanhängern gibt es ja auch die Ultras (Hooligans), auf der ganzen Welt sogar ziemlich viele und sie verhalten sich äußerst gewaltbereit, wirft irgendjemand dem Fußballsport oder seinen Anhängern vor, dass es schwarze Schafe gibt hier?

jkdberlin
10-06-2014, 16:34
Nun, ich hab Herrn Wortmeier beim Interview den Fall Guylain geschildert und ich habe ihn auch im Zuge der Autorisierung auf diesen Todesfall hingewiesen, inkl. Links zu eindeutigen Newsmeldungen. Das war erst kürzlich, ca. 2 Monate nach dem Interview. Aber auch da war die Antwort: Er kennt den Fall nicht.
l

So langsam wird es hanebüchen...was genau wurde denn da Herrn Wortmeier geschildert?
Wo wurde denn die offizielle Autopsie veröffentlicht, die bestätigt, das der bedauernswerte Todesfall ausschließlich auf die Verletzungen im Kampf zurück zu führen sind?
Die Infos, die man im Netz dazu bei schneller oberflächlicher Suche findet sind da differenzierter. Er wurde ins Krankenhaus eingeliefert und wegen Schädel-Hirn Trauma behandelt. Er ist dann tragischerweise am 05.03. verstorben.

Welche anderen Erkenntnisse als diese liegen denn nun vor? Nur anhand der aufgeführten Dinge würde auch ich nicht davon sprechen, etwas über den Fall zu wissen. Vermuten und glauben vielleicht, aber wissen?

Und was genau soll man dazu sagen? Es ist traurig, tragisch und sehr unschön. Niemand möchte das. Da es die Gefahr des Schädel-Hirn Traumas aber in vielen Sportarten und Freizeitvergnügen vibt, was wird explizit denn als vernünftige Antwort erwartet?

Das ganze liest sich für mich doch sehr tendenziös und unterstellent.

Mata-Leon
10-06-2014, 16:50
Schonlange nicht mehr etwas journalistisch so schlechtes gelesen im MMA Bereich

axon
10-06-2014, 17:17
100k klicks im Internet sind übrigens nichts, wenn es um ein globales Publikum geht.


...was einem investigativen Journalisten eigentlich bestens bekannt sein sollte.
Daher hatte ich seinen Kommentar auch nicht mit Beispielen gewürdigt, sondern nur mit dem gebührenden Sarkasmus... .



Ihr müsst den Sport ja nicht mögen, aber eure Meinung muss man nicht teilen und mit eurem Verhalten die Anhänger dieses Sports so zu diffamieren ist widerlich.


Vorsicht mit zu starken Begriffen, sonst heißt es nacher noch, User des KKB würden kritische Journalisten böse angehen... . :rolleyes:

planetinterview
10-06-2014, 17:25
Abgesehen davon, dass auf eurer Autorisierungs-Seite keineswegs steht, wann ihr auf gestrichene Passagen hinweist, sondern lediglich, wann und weshalb Autorisierungen vorgenommen wurden

Ich kanns auch gerne nochmal hierher kopieren: "Tritt allerdings der Fall ein, dass die Autorisierung durch den Interviewpartner dazu führt, dass das ursprüngliche Gespräch nicht mehr erkennbar ist oder um wesentliche Kontexte beraubt wurde, behalten wir uns vor, unsere Leser darüber zu informieren."

Auf meine Frage, warum es Hitlisten für MMA-Brutalitäten gibt, kam diese Antwort von

Weil in Zeiten des Internets eben jeder Schmock eine Website online stellen und mit möglichst effekthascherischen Titeln um Klicks buhlen kann. (...) Leute die so etwas publizieren und Leute die sich so etwas mit Begeisterung anschauen haben den Sinn von MMA eben nicht verstanden. (...) Und natürlich gibt es unter den Zuschauern auch genügend Vollhonks die nicht wg. dem Sport sondern wg. dem potentiellen Blut solche Veranstaltungen besuchen. Sind das jetzt die angesprochenen 1, 2 oder 3 %?

Hm, das ist jetzt etwas merkwürdig. Ich habe mir mal die Websites mmaweekly.com (330.000 Fans auF Facebook) und mmajunkie.com (knapp eine Viertelmillion Fans auf Facebook) angeschaut. Beide Websites verwenden regelmäßig in ihren Headlines das Wort "brutal". Und beide Websites scheinen in der MMA-Szene eine gewisse Relevanz zu haben (korrigiert mich, wenn ich falsch liege).
So, warum sollte ich meine Leser ständig mit dem Wort "brutal" anlocken, wenn doch (angeblich) die breite Masse der Fans sich überhaupt nicht für Brutalität interessiert?

planetinterview
10-06-2014, 17:39
...und ich würde euch gerne die Frage nach dem Jugendschutz stellen. Seid ihr für eine Altersbeschränkung (z.B. ab 18 Jahre) bei MMA-Kämpfen, online wie offline? Und warum, bzw. warum nicht?

Ōkami
10-06-2014, 17:57
Ich kanns auch gerne nochmal hierher kopieren: [...]

Okay, ich gebe dir Recht, dass ich diese Passage überlesen habe.

Schade finde ich hingegen, dass du lediglich auf diese Nebenbemerkung eingehst, aber meinen Kernaussagen sowie denen vieler anderer keine Beachtung schenkst.

Aber belassen wir es dabei. Ich werde auch nicht weiter darauf herumreiten. Ich weiß, dass es für dich müßig ist und weiterhin sein wird, dich dieser Forendiskussion (zumindest zum Teil) zu stellen – du hast sicherlich noch ganz andere Dinge zu tun.

Grundsätzlich finde ich das löblich.

LG

Narexis
10-06-2014, 17:59
Leider auf dem Niveau der BILD. Schade, ich erwarte von gutem Journalismus deutlich mehr Objektivität.
Darf man fragen, was sich von Äußerungen wie beispielsweise

Sie würden dazwischen gehen, aber bei einem MMA-Kampf geht der Ringrichter in so einem Fall nicht dazwischen. Vor allem darin sehen die Politiker ja das Problem. Finden Sie nicht auch, dass solche Szenen die falsche Botschaft an den Zuschauer senden? erhofft wird und warum man der Meinung ist, so etwas gehöre in ein gutes Interview?
Muss man es gutheißen, wenn auf der Autobahn jemand mit über 200 km/h ein anderes Fahrzeug schneidet, auf der Straße jemand umgerissen wird, jemand auf einen Gegenstand mit einem Schläger einschlägt, dem anderen im Stand ins Gesicht schlägt oder jemand geworfen wird? Natürlich nur, weil man es im Motorsport, Football, allen Rückschlagsportarten, dem Boxen/Kickboxen/Muay Thai/… oder Judo toleriert und es zum Sport gehört? Muss man dementsprechend auch Polizisten das Training mit Schusswaffen untersagen, immerhin würde es wohl niemand gutheißen, wenn sie „auf der Straße“ auf ein lebloses Objekt schießen? Um mich ähnlicher Stilmittel zu bedienen: Auf der Straße würden die meisten wohl dazwischen gehen oder es zumindest als verwerflich empfinden, wenn ein Paar in der Öffentlichkeit miteinander schläft, bei einem ***** nicht, was sagt das aus?

Schade, hätte echtes Potential gehabt.


So, warum sollte ich meine Leser ständig mit dem Wort "brutal" anlocken, wenn doch (angeblich) die breite Masse der Fans sich überhaupt nicht für Brutalität interessiert?
Das wird Dir der Axel-Springer Verlag bzw. die Redaktion der BILD oder ein Psychologe wohl am besten erklären können, ich habe leider anderweitig Arbeit zu erledigen.

Zur Altersfreigabe, ich würde es ähnlich wie bei sexuellen Handlungen handhaben. Ausführen bzw. erörtern oder erläutern werde ich es ggf. später, sofern ich dazu noch Lust habe.
Darf man fragen, wie Du zu Kindergruppen in anderen Kampfsportarten oder beim Fußball stehst? Es ist durchaus normal, das schon Fünfjährige TKD, Fußball oder Judo trainieren. Was hältst Du denn von gezielten Regelverstößen, wie sie in vielen Ballsportarten trainiert werden?

LG

Gast
10-06-2014, 18:23
...und ich würde euch gerne die Frage nach dem Jugendschutz stellen. Seid ihr für eine Altersbeschränkung (z.B. ab 18 Jahre) bei MMA-Kämpfen, online wie offline? Und warum, bzw. warum nicht?
Dazu hätte ich eine schnelle Zwischenfrage, warum andere Richtlinien als z.B. bei Filmen und Videospielen oder anderen Kampfsportarten?

Ben23890
10-06-2014, 18:38
Hallo noch einmal Jakob,

wie du sicher siehst fühlen wir uns teilweise wirklich schnell angegriffen. Bitte sieh das nicht als persönlichen Angriff, nur hat das MMA schon sehr negative Erfahrungen mit der Presse gemacht in der Vergangenheit.
Auch nach meiner Meinung ist in deinem Artikel ein negativer Unterton zu spüren, welcher aber wohl einfach daher rührt, dass du den Sport und die dahinterliegende Faszination nicht nachvollziehen kannst.

Ich finds trotzdem gut dass du dich hier mit dem Thema so offen auseinandersetzt.

Zur Altersfreigabe :

Wir haben bei uns im Gym ein Mindesteinstiegsalter ab 14 Jahren und haben damit bisher keine negativen Erfahrungen gemacht. Im Gegenteil sogar. In einem Alter in der sich die spätere Persönlichkeit eines Heranwachsenden maßgeblich bildet, hilft die erlernte Bescheidenheit beim Training und vorallemdingen die nötige Disziplin bei diesem komplexen Sport eine tolle Hilfe für den Geist des Jugendlichen.

Ob Events ab 18 sein sollten ? Da bin ich geteilter Meinung. Auf der einen Seite habe ich viele Leute bei mir die unter 18 sind und gerne mit auf Events kommen würden, wobei ich weiß dass Sie den Sport wirklich als Sport sehen und nicht als Schlägerei.
Auf der anderen Seite muss eine gesetzliche Regelung jede mögliche Art und Weise von Mensch berücksichtigen. Da gibt es sicherlich viele ungebildete Menschen,( die nicht die Arbeit und Disziplin hinter den Mixed Martial Arts Kämpfern sehen), sondern nur jemanden suchen der sich prügelt.

Daher ist es schon ok dass die Events ab 18 sind, wobei man geistige Reife nicht verallgemeiner kann. Viele könnten sich sowas ohne Spätfolgen wohl schon ab 14 ansehen und manche sollten sich sowas gar nicht anschauen.

axon
10-06-2014, 19:30
Schade finde ich hingegen, dass du lediglich auf diese Nebenbemerkung eingehst, aber meinen Kernaussagen sowie denen vieler anderer keine Beachtung schenkst.


Scheint mir ein bewusst gewähltes ,,Stilmittel'' zu sein, um Ausfälligkeiten zu provozieren. Aber wie heißt es doch so schön:,,Don't feed the troll.''

jkdberlin
10-06-2014, 19:31
ich bin selber Vater. ich sehe die Verantwortung bei den Eltern. Ja, ich bin für Jugendschutz und finde es richtig, dass die Events ab 18 sind. Ob sich Jugendliche diese Filme im Internet ansehen obliegt aber der Verantwortung der Eltern. Selbst im Fernsehen kommen Altershinweise vor Spielfilmen, überprüfen ob diese Anweisung aber auch eingehalten wird kann weder der Produzent noch der Sender, sonder nur jemand am Empfangsgerät. Da liegt die Verantwortung.

planetinterview
10-06-2014, 19:34
Schade finde ich hingegen, dass du lediglich auf diese Nebenbemerkung eingehst, aber meinen Kernaussagen sowie denen vieler anderer keine Beachtung schenkst.

Also ich gebe mir Mühe (wobei ich auch finde, dass mir hier von einigen Teilnehmern in einem Ton begegnet wird, den ich selbst nicht an den Tag lege und nicht gelegt habe).

Ökami, ich blick nicht ganz durch, was deine Kernaussage ist. Du sprichst da von einer "Wertung der Redaktion", die es so nicht gibt. Ich habe in der Einleitung geschildert, dass Wortmeier Passagen gestrichen hat, dass wir das bedauern, dass er für 'ab 18' ist, Streams aber auch unter 18 zugänglich macht und dass er den besagten Todesfall nicht zur Kenntnis nimmt. Wo ist die Wertung/das wertende Adjektiv in unserer Einleitung?

Du sprichst von einem "Suggestiven Unterton", was ich ebenfalls nicht nachvollziehen kann. Was genau suggeriere ich denn deiner Meinung nach?


Allerdings finde ich es bedenklich, dass in dem o. g. Artikel die Person durch den Einleitungstext womöglich in einem negativeren Licht erscheint als wenn der Text "unzensiert" erschienen wäre.

Das Interview unzensiert zu bringen wäre nicht möglich gewesen, da wir in dem Fall mit juristischen Schritten des Interview-Partners hätten rechnen müssen. Der Hinweis auf die Streichungen ist daher unsere einzige Möglichkeit. (Und das nur am Rande: ich werde hier, im Interesse Wortmeiers, nicht erwähnen, an welche Bedingungen er die VÖ des Interviews ursprünglich knüpfen wollte. Nur so viel: die Bedingungen standen konträr zum Prinzip der Pressefreiheit.)


Ich frage mich wie viele MMA Gegner, oder ob überhaupt einer, sich mal angeschaut haben, wie viele Tote es bei Sportarten allgemein geben kann. Mal eine Liste aus der Schweiz in einem Zeitungsartikel, mit einem Erhebungzeitraum zwischen 200 und 2012.

Der Fakt, dass in anderen Sportarten ebenfalls (und teilweise mehr) Menschen sterben macht es für mich nicht besser, dass bei MMA Menschen durch im Ring erlittene Verletzungen gestorben sind. In der verlinkten Liste aus dem Tagesanzeiger konnte ich allerdings auch keine Sportart entdecken, bei welcher der Tod auf ein absichtliches Einwirken des Gegners zurückzuführen ist (außer ggf. Eishockey & Fußball), daher hinkt m.E. der Vergleich von MMA mit Bergsteigen oder Skifahren.


Mal aus Neugier liebe MMA Gegner, wollt ihr jetzt massenhaft andere Sportarten verbieten, die definitiv gefährlicher sind, obwohl sie in der Öffentlichkeit deutlich harmloser erscheinen, verbieten bzw. vor den Augen von Jugendlichen verbergen, oder schießt ihr euch auf MMA weiterhin ein?

Knoblauchkonsument, wer spricht denn hier von "verbieten"? Also ich nicht.
Ich bezeichne mich auch nicht als MMA-Gegner, s.o.: Ab 18 soll von mir aus jeder tun und machen was er will.

Ich habe mich als Journalist mit diesem Thema beschäftigt. Und ich bin zu dem Schluss gekommen - und bin da auch einer Meinung mit Marcus Wortmeier - dass es für MMA online wie offline eine Altersbeschränkung geben sollte (zur Sicherheit: Altersbeschränkung ist nicht gleich Verbot).

Und ich habe bei der Beschäftigung mit dem Thema diesen Widerspruch entdeckt:

Marcus Wortmeier sagt: "Es ist keine Gewalt und es ist keine Brutalität."

Gut, dann schau ich mir mal an, wie das einschlägige MMA-Medien darstellen. Und dann stoße ich - wie bereits erwähnt - auf Hitlisten für brutale Kämpfe und stelle fest, dass Brutalität in vielen Headlines solcher MMA-Websites eine wesentliche Rolle spielt. Woher kommt das, wenn es diese Gewalt und Brutalität im Oktagon angeblich gar nicht gibt?

Meine Vermutung: Der Anteil jener Zuschauer, die bei MMA Gewalt/Brutalität suchen, ist deutlich höher, als die von Wortmeier erwähnten "unter ein Prozent."

Ben23890
10-06-2014, 19:46
Hallo Jakob,

ich denke niemand leugnet hier das MMA ein harter Kampfsport ist.

Ob es Gewalttätig ist? Ich denke da hängt von der Definition von Gewalt ab. Denn die Sportler tragen einen Wettkampf unter einem Reglement aus, welcher die Sportler schützen soll und obwohl es ein Kontaktsport ist, denke ich dass dieses Reglement Verletzungen schon sehr gut präventiv verhindern kann. ( nicht ausschließen!).
Auch wird niemand dazu gezwungen und es ist somit auf einer völlig freiwilligen Basis. Auf Wettkampfeben kommt hinzu das es zwei trainierte Sportler sind welche sich teils Monate auf den Kampf vorbereitet haben.
Von Seiten der aktiven Sportler denke ich also nicht das man von Gewalt, geschweige denn Brutalität reden kann.

Beim Publikum, welche natürlich mittlerweile schnell wächst, kann ich dir teils zustimmen : Sicher gibt es einige die wegen der "Gewalt" kommen. Die hab ich auch oft bei mir im Training. Nur sind dass dann die Leute die 1 mal kommen und merken das es sich beim MMA nicht um Gewalt oder eine Schlägerei dreht sondern um einen komplexen Zehnkampf des Kampfsport.

Diese Klientel wird nie ganz aussterben, aber ich denke mit guter Pressearbeit und Lobbyarbeit, die der Aufklärung über den Sport zugute kommt, kann dem schon sehr entgegen gewirkt werden.

Flibb
10-06-2014, 20:08
OFF TOPIC: Hat jemand jemals nen Video von dem angesprochenem Kampf, wo der Kämpfer stirbt, gesehen?

Der Kampf von Douglas Dedge war ja "relativ" harmlos und es war offentsichtlich das er bereits verletzt angetreten ist.

Ōkami
10-06-2014, 20:20
Ökami, ich blick nicht ganz durch, was deine Kernaussage ist. Du sprichst da von einer "Wertung der Redaktion", die es so nicht gibt. Ich habe in der Einleitung geschildert, dass Wortmeier Passagen gestrichen hat, dass wir das bedauern, dass er für 'ab 18' ist, Streams aber auch unter 18 zugänglich macht und dass er den besagten Todesfall nicht zur Kenntnis nimmt. Wo ist die Wertung/das wertende Adjektiv in unserer Einleitung?

"Auch aus dem folgenden sehr ausführlichen Interview hat er Passagen gestrichen, was wir bedauern. Dies betraf insbesondere Äußerungen zum Sterberisiko bei MMA und zur allgemeinen Kampfsport-Akzeptanz in Deutschland. Den Fall des im März 2014 gestorbenen MMA-Kämpfers Booto Guylain wollte Wortmeier beim Gespräch nicht zur Kenntnis nehmen.
Wortmeier befürwortet, MMA-Kämpfe im Internet erst ab 18 Jahren zugänglich zu machen. Über seine eigene Internetpräsenz sind MMA-Videos allerdings nach wie vor ohne Altersabfrage abrufbar. Das Interview entstand im März 2014."

Er ist demnach jemand, der tote "Opfer" des Sports ignoriert, und zudem eine widersprüchliche Person. So wirkt das auf mich - und da bin ich möglicherweise nicht der einzige. Kann man so eine Person als Leser wertfrei betrachten? Wir könnten jetzt darüber streiten, was daran Wertung ist oder nicht. Meiner Meinung ist diese Einleitung der Person nicht wertungfsfrei.


Du sprichst von einem "Suggestiven Unterton", was ich ebenfalls nicht nachvollziehen kann. Was genau suggeriere ich denn deiner Meinung nach?

"Es gibt solche Situationen sehr häufig in MMA-Kämpfen: einer geht zu Boden und reflexartig springt sein Gegner auf ihn und schlägt auf ihn ein. Wir glauben, dass das tatsächlich eine falsche Botschaft sendet.
Wortmeier: (überlegt) Dann müsste man den ganzen Sport anzweifeln. Es gehört dazu, dass am Boden weiter gekämpft wird, das ist bei Kampfsportarten wie Judo oder Ringen auch so. Es gibt diverse Studien, die nachweisen, dass es für den Körper nicht so gefährlich ist, im Liegen einen Schlag zu bekommen, als wenn man im Stand getroffen wird. Die Trefferfläche ist ja größer.
Wenn wir das mit Boxen vergleichen: Dort gibt es eine sehr kleine Trefferfläche, die der Sportler die ganze Zeit bearbeitet.
Welche Rolle spielt beim Erfolg von MMA die Faszination der Zuschauer für Gewalt und Brutalität?
Wortmeier: Es ist keine Gewalt und es ist keine Brutalität. Das behaupten nur Kritiker, und die noch nie auf einem MMA-Event waren. Es gibt ein festes Regelwerk. Die Sportler respektieren und schätzen sich. Nach dem Kampf liegen sie sich in den Armen und beglückwünschen sich, egal wie der Kampf ausgegangen ist. Und genau das schätzen auch die Zuschauer.
Der Deutsche Ärztetag formulierte 2010, primäres Ziel bei einem MMA-Kampf sei „die Verletzung des Gegners an Körper, Gesundheit und Leben“.
Wortmeier: Das kann deren Sicht sein, ist aber nicht belegbar.
Sie sagen, MMA hat mit der Faszination an Gewalt und Brutalität nichts zu tun. Warum gibt es dann auf MMA-Websites Hitlisten der „most violent fighters“ oder der „most brutal fighters“?
Wortmeier: Das kann ich Ihnen nicht sagen. Es gibt Listen über die besten Fighter und die Titelträger – was daraus gemacht wird, von anderen Leuten, kann ich nicht sagen. Bei uns gibt es das nicht."

Es wird suggeriert, dass MMA eine falsche Botschaft sendet, und impliziert, dass MMA-Zuschauer vorwiegend an Gewalt und Brutalität interessiert bzw. davon fasziniert sind. Das meine ich mit suggestivem Unterton.


Für heute ist aber auch erst mal gut. Schönen Feierabend euch allen!

Narexis
10-06-2014, 20:21
dass er den besagten Todesfall nicht zur Kenntnis nimmt
Nein, Du schriebst, er wolle es nicht zur Kenntnis nehmen, was sowohl auf pragmatischer als auch semantischer Ebene ein signifikanter Unterschied ist und unter anderem gewisse Folgerungen sowie Wertungen implizieren lässt.
Auch dass die Videos „nach wie vor“ ohne Altersabfrage abrufbar seien, kann man zwar auf semantischer Ebene als inhaltlich korrekt betrachten, auf pragmatischer Ebene lässt es durchaus andere Schlüsse, sowie im Kontext des gesamten Interviews und der rhetorischen Gesprächsführung, eine Wertung, zu.

Es erschließt sich mir nicht, wie man folgern kann, er habe den Todesfall nicht zur Kenntniss nehmen wollen, obwohl er sich klar äußert und aufgrund der fehlenden Informationen keine Wertung abgeben will oder wie würdest Du die Äußerung gefolgt vom Fazit: „Es ist die Frage, ob derjenige wirklich durch MMA gestorben ist, oder ob er vielleicht vorher schon eine Verletzung hatte. […] Das steht in der Presse. Ich kenne den Fall nicht.“, deuten? Fändest Du es besser, wenn er sich im Internet eingelesen hätte und aufgrund dieser recht fragwürdigen und wohl wenig anerkannten Quellen eine Meinung geäußert hätte, die ggf. wenig mit der Realität zu tun hat?

Zum suggestiven Unterton möchte ich Dir nur ein Zitat aus diese Thread nennen, da es dort sehr offensichtlich zur Geltung kommt:

So, warum sollte ich meine Leser ständig mit dem Wort "brutal" anlocken, wenn doch (angeblich) die breite Masse der Fans sich überhaupt nicht für Brutalität interessiert?

Auch könnte man den Tenor des Interviews durchaus mit einem Zitat aus Deiner Feder beschreiben:
Wir glauben, dass das tatsächlich eine falsche Botschaft sendet.

Ist es notwendig, dass ich es noch weiter ausführe, dürfte ich Dich bitten meine Fragen zu beantworten – da ich an den Antworten wirklich interessiert bin – und darf man fragen, ob Du Dich dem Journalismus als Hobby oder professionell widmest, ja ggf. sogar studierst?

/e: Vielleicht würde sich meine Sicht ändern, hätte man das vollständige Interview zu Händen; durchaus möglich.

LG

axon
10-06-2014, 20:25
Meine Vermutung: Der Anteil jener Zuschauer, die bei MMA Gewalt/Brutalität suchen, ist deutlich höher, als die von Wortmeier erwähnten "unter ein Prozent."

Und Wortmeier verwies auch an einer Stelle darauf - wie auch genügend Beiträge in dem thread-, dass vieles, was angesprochen wird, keineswegs MMA-spezifisch sei. Es ist müßig hier wieder Grundsatzdiskussionen zu dem Thema ,,(Kampf)Sport und Gewalt'' auszubudeln, die schon in solcher, oder ähnlicher Weise, unzählige Male geführt wurden. Schauen sie im Archiv nach... .
Und sie möchten sich hier an fixen Zahlen aufhängen? Welcher Wert ungleich ,,unter ein Prozent'' entspräche denn ihren Wünschen/Vorstellungen, trüge dazu bei, dass von ihnen suggerierte Bild von dem Sport zu transportieren? 2%, 5,4%, oder gar 10,654%? Natürlich müsste zuvor noch eine klare Maßeinheit für ,,suchen nach Gewalt und Brutalität'' begründet werden. Sollte das darüber laufen, wie stark bestimmte Areale des Gehirns bei einzelnen Individuen angesprochen werden, wie hoch dieser, oder jener Hormonpegel ist/ansteigt, in der Erwartung, oder bei Genuss von Bildmaterial? Ich erwarte ihre Ausführungen dazu... .


(wobei ich auch finde, dass mir hier von einigen Teilnehmern in einem Ton begegnet wird, den ich selbst nicht an den Tag lege und nicht gelegt habe).

Ich hoffe mein Tonfall wurde ihren Ansprüchen gerecht.

Ōkami
10-06-2014, 20:28
P. S.: Ich möchte noch einmal betonen, dass ich zu schätzen weiß, dass du dich dieser Diskussion stellst. Das ist alles andere als selbstverständlich. :halbyeaha

JoHatsu
10-06-2014, 20:31
@planetinterview: Nur kurz am Rande, damit ich ihre Einstellung besser nachvollziehen kann... Wie kritisch oder unkritisch stehen Sie anderen Vollkontaktsportarten wie beispielsweise JuJutsu, Kyukushinkai-Karate, Muay Thai und Boxen gegenüber, um nur 4 davon zu nennen?

jkdberlin
10-06-2014, 20:44
Tja, anderen Menschen vorzuwerfen, sie hätten den Tod eines Menschen vom Tisch gewischt, seien unaufrichtig und nicht verhältnismässig, bleiben dann aber Antworten und Belege wegen des "Tons" schuldig.
Ja, nee, ist klar...danke für das Mitdiskutieren.

planetinterview
10-06-2014, 20:48
Er ist demnach jemand, der tote "Opfer" des Sports ignoriert, und zudem eine widersprüchliche Person. So wirkt das auf mich - und da bin ich möglicherweise nicht der einzige. Kann man so eine Person als Leser wertfrei betrachten? Wir könnten jetzt darüber streiten, was daran Wertung ist oder nicht. Meiner Meinung ist diese Einleitung der Person nicht wertungfsfrei.
Dazu kann ich nur sagen: Er HAT jenes Opfer ignoriert. Und der Widerspruch ist doch klar erkennbar, wenn jemand einerseits Jugendschutz fordert, ihn andererseits auf der eigenen Website aber nicht durchsetzt. Ich versuche das sachlich darzustellen, mehr nicht.



[I]"Es gibt solche Situationen sehr häufig in MMA-Kämpfen: einer geht zu Boden und reflexartig springt sein Gegner auf ihn und schlägt auf ihn ein. Wir glauben, dass das tatsächlich eine falsche Botschaft sendet.
Ja, das ist unsere Meinung, und die dürfen wir wohl haben und zum Ausdruck bringen. Das ist keine Suggestion. Zumal wir ja Wortmeier ausreichend Gelegenheit geboten haben, seine Meinung ebenfalls zu äußern.



Welche Rolle spielt beim Erfolg von MMA die Faszination der Zuschauer für Gewalt und Brutalität?


Das ist keine Suggestion sondern die UFC selbst hat die Existenz dieser Faszination bestätigt. Die UFC sagt, dass es Zuschauer gibt, die sich Hoffnungen auf Gewalt machen. Also ist es doch völlig legitim, dass wir das aufgreifen und Wortmeier auf diese Faszination ansprechen (UFC O-Ton: "...there surely are spectators who watch solely because of their misconceived hopes of seeing ‘violence", vgl http://www.nytimes.com/2011/11/16/sports/ufc-sues-to-lift-new-york-ban-on-mixed-martial-arts-fighting.html )

Narexis
10-06-2014, 20:58
Dazu kann ich nur sagen: Er HAT jenes Opfer ignoriert. Und der Widerspruch ist doch klar erkennbar, wenn jemand einerseits Jugendschutz fordert, ihn andererseits auf der eigenen Website aber nicht durchsetzt. Ich versuche das sachlich darzustellen, mehr nicht.
Es strotzt förmlich von wertfreien, objektiven Äußerungen sowie etymologisch wertneutral behafteten bzw. belegten Begriffen :D.


Ja, das ist unsere Meinung, und die dürfen wir wohl haben und zum Ausdruck bringen. Das ist keine Suggestion. Zumal wir ja Wortmeier ausreichend Gelegenheit geboten haben, seine Meinung ebenfalls zu äußern.
:D



Gibt ein paar interessante Vorlesungen, in Teilgebieten der Germanistik, an der Uni ;).


LG

planetinterview
10-06-2014, 21:12
Fändest Du es besser, wenn er (Wortmeier) sich im Internet eingelesen hätte und aufgrund dieser recht fragwürdigen und wohl wenig anerkannten Quellen eine Meinung geäußert hätte, die ggf. wenig mit der Realität zu tun hat?

Ich kann es nur nochmal erklären: Ich hab ihm den Fall beim Interview geschildert und später bei der Autorisierung, inkl. Link zum Interview mit
dem EFC Africa President Cairo Howarth, der den Unfall eine Tragödie nennt, er nennt es dort auch "a reality in contact sports" EFC Africa speak to Thabiso Mosia about the death of MMA fighter Booto Guylain | POWER FM (http://www.powerfm.co.za/podcasts/efc-africa-speak-to-thabiso-mosia-about-the-death-of-mma-fighter-booto-guylain/)
Also, das ist dort wohl der oberste Offizielle des Sports, wenn das nicht als anerkannte Quelle gilt, dann weiß ich auch nicht.

Du sagst, meine Frage hier im Forum "So, warum sollte ich meine Leser ständig mit dem Wort "brutal" anlocken, wenn doch (angeblich) die breite Masse der Fans sich überhaupt nicht für Brutalität interessiert?" sei suggestiv. Stimme ich dir zu. Sorry, wenn Suggestion hier gegen die guten Sitten verstößt. Ich würde die Frage aber (weniger suggestiv) wiederholen wollen, weil ich mich WIRKLICH für die Antwort interessiere: Warum erzählt mir die eine Seite, dass es bei MMA nicht um Brutalität geht, während ich im Netz auf vielbesuchten MMA-Seiten sehe, dass es dort sehr viel um Brutalität geht? - Das verstehe ich nicht.


darf man fragen, ob Du Dich dem Journalismus als Hobby oder professionell widmest, ja ggf. sogar studierst?

Klar: Seit vielen Jahren professionell für diverse Tageszeitungen.

planetinterview
10-06-2014, 21:19
Tja, anderen Menschen vorzuwerfen, sie hätten den Tod eines Menschen vom Tisch gewischt, seien unaufrichtig und nicht verhältnismässig, bleiben dann aber Antworten und Belege wegen des "Tons" schuldig.
Ja, nee, ist klar...danke für das Mitdiskutieren.
Sorry, vielleicht habe ich etwas den Überblick verloren. Welche Antworten/Belege fehlen dir?

Ben23890
10-06-2014, 21:25
Warum erzählt mir die eine Seite, dass es bei MMA nicht um Brutalität geht, während ich im Netz auf vielbesuchten MMA-Seiten sehe, dass es dort sehr viel um Brutalität geht? - Das verstehe ich nicht.


Hallo Jakob,

nur um auf den einen Satz einzugehen :

Ganz einfach, ich möchte , nur weil ich diesen Sport mit Herz und Seele liebe und ausübe nicht als "brutalitätsliebenden Gewaltsüchtiger" stigmatisiert werden... weil das bin ich nicht. Ich arbeite Berufsbedingt mit Jugendlichen und Kindern zusammen.
Bei dem Brutalo Image fragt man sich "passt das zusammen ?"

Ja passt es! Weil eben dieses Image nicht zutrifft. Im Gegenteil : Der Sport hilft mir bei meiner Arbeit, nicht nur Inhaltlich in Sportkursen mit der Altersstufe, sondern auch emotional und psychisch.

Ich denke 99% der Ausübenden hier geht es genauso

Narexis
10-06-2014, 21:33
Ich kann es nur nochmal erklären: Ich hab ihm den Fall beim Interview geschildert und später bei der Autorisierung, inkl. Link zum Interview mit
dem EFC Africa President Cairo Howarth, der den Unfall eine Tragödie nennt, er nennt es dort auch "a reality in contact sports" EFC Africa speak to Thabiso Mosia about the death of MMA fighter Booto Guylain | POWER FM
Also, das ist dort wohl der oberste Offizielle des Sports, wenn das nicht als anerkannte Quelle gilt, dann weiß ich auch nicht.
Diese Information, sofern ich sie dem Titel und Deiner Äußerung entnehmen kann (habe keinen Ton im Moment), lässt natürlich eine Äußerung, die Aussage des Herrn Howarth betreffend, zu, allerdings liefert sie keine handfesten Informationen bzgl. des Vorfalls und demnach wäre es wieder reine Spekulation oder irre ich mich? Wie könnte er behaupten, er kenne den Fall, nur aufgrund ein paar weniger Informationen? Könnte ich demnach auch behaupten, ich habe Kenntnis über militärische Infrastrukturen und Forschung, weil ich ein paar Informationen im Internet recherchiert bzw., wie hier, vorgekaut geliefert bekommen und wenige persönliche Äußerungen diesbezüglich vernommen habe oder wäre es nicht naheliegend in einem Interview, bei dem jede Äußerung auf die Goldwaage gelegt werden kann, zu verstehen zu geben, dass das Wissen nicht ausreicht?



Du sagst, meine Frage hier im Forum "So, warum sollte ich meine Leser ständig mit dem Wort "brutal" anlocken, wenn doch (angeblich) die breite Masse der Fans sich überhaupt nicht für Brutalität interessiert?" sei suggestiv. Stimme ich dir zu. Sorry, wenn Suggestion hier gegen die guten Sitten verstößt. Ich würde die Frage aber (weniger suggestiv) wiederholen wollen, weil ich mich WIRKLICH für die Antwort interessiere: Warum erzählt mir die eine Seite, dass es bei MMA nicht um Brutalität geht, während ich im Netz auf vielbesuchten MMA-Seiten sehe, dass es dort sehr viel um Brutalität geht? - Das verstehe ich nicht.


Klar: Seit vielen Jahren professionell für diverse Tageszeitungen.
Vielen Dank für die Information, allerdings könnte man dann Deine Frage bzgl. der Begriffe wie „Brutalität“ und deren Verwendung durchaus als rhetorische Frage betrachten. Wenn Du seit vielen Jahren in diesem Beruf tätig bist, solltest doch gerade Du Dir darüber im Klaren sein, warum auf provokante Titel, wertende Schlagworte oder polemische Äußerungen zurückgegriffen wird... Egal ob es um die Politik, den Sport oder die Wirtschafft geht – um nur ein paar Gebiete zu nennen. Warum werden Filme oder Spiele mit diesen Begriffen beworben? Warum beschäftigen sich Wissenschaftler damit, wie man am besten unterbewusst an die Instinkte der Konsumenten appelliert und wie funktioniert Werbung? Warum sollte das im MMA anders sein?

/e: Dass es so ein Klientel auch gibt, bestreitet niemand, allerdings sehe ich keine größere „Gefährdung“ und keinen größeren Anteil unter den "normalen" Fans, als beim Fußball.

LG

jkdberlin
10-06-2014, 21:35
Sorry, vielleicht habe ich etwas den Überblick verloren. Welche Antworten/Belege fehlen dir?

Kein Problem, danke für die Nachfrage, ich wüsste gern, ob es zu dem Tod und der Todesursache in der Zwischenzeit etwas offizielles wie z.B. die Ergebnisse einer Obduktion o.ä. gibt. Oder was genau wer darüber weiß (und nicht glaubt, vermutet, interpretiert).
Und warum Herr Wortmeier etwas über den Todesfall wissen müsste...

Little Green Dragon
10-06-2014, 21:50
Professionell seit Jahren für Tageszeitungen?

Also wir finden, dass hat eher das Niveau einer Schülerzeitung...
(Ganz ohne Wertung und völlig suggestionsfrei...)

Du hast Dich offenbar in ein Thema verbissen und versuchst jetzt auf Teufel komm raus Deine Meinung und Deinen Standpunkt hier durchzudrücken, andere Meinungen interessieren Dich offensichtlich nicht bzw. Du ignorierst jegliche Argumente die nicht mit Deiner Sicht der Dinge übereinstimmen.

Das ist in etwa so Objektiv wie die Berichterstattung von Fr. Schwarzer zum Kachelmannprozess.

planetinterview
10-06-2014, 21:53
@planetinterview: Nur kurz am Rande, damit ich ihre Einstellung besser nachvollziehen kann... Wie kritisch oder unkritisch stehen Sie anderen Vollkontaktsportarten wie beispielsweise JuJutsu, Kyukushinkai-Karate, Muay Thai und Boxen gegenüber, um nur 4 davon zu nennen?

Mit den genannten Sportarten habe ich mich noch nicht so sehr beschäftigt, als dass ich da einen Standpunkt zu habe. Kritisch gegenüber stehe ich bei MMA (so ist es ja auch im Interview nachzulesen), dass auch ein am Boden liegender Kämpfer geschlagen werden darf. (Beim Boxen zumindest weiß ich, dass dies nicht der Fall ist.) Und dies ist eben auch der Hauptgrund, warum ich denke, dass der Jugendschutz bei MMA ernst genommen werden sollte, online wie offline.

Gut aufgeschrieben hat es m.E. im März 2014 ein FR-Journalist: "Sendet eine körperliche Auseinandersetzung, bei der auch dann weitergekämpft werden darf, wenn ein Gegner angeschlagen zu Boden taumelt, das richtige gesellschaftliche Signal? Und ist es jetzt wirklich an der Zeit, das alte Gentlemen’s Agreement, von einem Gegner abzulassen, sobald der mit dem Rücken auf dem Boden liegt, kampflos aufzugeben?
Ein Gentlemen’s Agreement immerhin, das vor 150 Jahren in den Queensberry-Regeln des Boxsports festgeschrieben wurde und selbst heute noch bei Hooligan-Schlägereien auf Wald und Wiese gültig ist. Diese Diskussion steht noch aus."

Quelle: Mixed Martial Arts UFC: Die Rückkehr der Käfigkämpfer | Panorama*- Frankfurter Rundschau (http://www.fr-online.de/panorama/mixed-martial-arts-ufc-die-rueckkehr-der-kaefigkaempfer,1472782,26629696.html)

planetinterview
10-06-2014, 22:00
Du ignorierst jegliche Argumente die nicht mit Deiner Sicht der Dinge übereinstimmen.

Ich verliere leider etwas den Überblick, sorry. Kannst du mir vielleicht nochmal jene Argumente kurz aufschreiben?

axon
10-06-2014, 22:05
Du hast Dich offenbar in ein Thema verbissen und versuchst jetzt auf Teufel komm raus Deine Meinung und Deinen Standpunkt hier durchzudrücken, andere Meinungen interessieren Dich offensichtlich nicht bzw. Du ignorierst jegliche Argumente die nicht mit Deiner Sicht der Dinge übereinstimmen.


Das ist eine infame und unhaltbare Behauptung. Ich bin der Überzeugung, dass er im Forum unter den Usern lediglich folgendes Bild bestätigt sehen wollte:
http://i1.ytimg.com/vi/hmUhXSEx78A/hqdefault.jpg
(Hat's im Intenet gesehen, muss also repräsentativ sein. Nennt sich investigativer Journalismus... .)


Also wir finden, dass hat eher das Niveau einer Schülerzeitung...
(Ganz ohne Wertung und völlig suggestionsfrei...)

Der Kommentar des Tages. :hammer:

Aber mal im Ernst, hat jemand die Identität des Users überprüft? Möglichweise gibt sich auch hier nur jemand als Jakob Buhre aus, um seinem Ansehen nachhaltig zu schaden... .

Gast
10-06-2014, 22:05
Mit den genannten Sportarten habe ich mich noch nicht so sehr beschäftigt, als dass ich da einen Standpunkt zu habe. Kritisch gegenüber stehe ich bei MMA (so ist es ja auch im Interview nachzulesen), dass auch ein am Boden liegender Kämpfer geschlagen werden darf.
Was ich persönlich nicht verstehe, es scheinen ja nur die Schläge am Boden ein Problem zu sein?
Es ist also völlig ok einen Gegner der taumelnd an der Wand oder den Seilen hängt und nur noch instinktiv reagiert zu bearbeiten. Genau so ist es anscheinend ok den Gegner immer wieder aufstehen zu lassen, ihn niederzuschlagen, ihn wieder aufstehen zu lassen und so weiter.
Es ist ok einen Gegner am Boden zu würgen, und Hebel, bei denen leicht was reißen oder brechen kann, anzuwenden. Genau so darf ich meinen Gegner ungeniert werfen und so auf den Boden klatschen. Oder mich mit Waffen malträtieren.
Sobald ich den aber haue wenn er am Boden ist sendet es das falsche Zeichen aus, ist das so richtig?

Edit: Leider hab ich noch keine Antwort bekommen warum MMA anderen Richtlinien bei der Altersbeschränkung unterworfen sein soll als andere Bereiche.

Ben23890
10-06-2014, 22:08
Gut aufgeschrieben hat es m.E. im März 2014 ein FR-Journalist: "Sendet eine körperliche Auseinandersetzung, bei der auch dann weitergekämpft werden darf, wenn ein Gegner angeschlagen zu Boden taumelt, das richtige gesellschaftliche Signal? Und ist es jetzt wirklich an der Zeit, das alte Gentlemen’s Agreement, von einem Gegner abzulassen, sobald der mit dem Rücken auf dem Boden liegt, kampflos aufzugeben?
Ein Gentlemen’s Agreement immerhin, das vor 150 Jahren in den Queensberry-Regeln des Boxsports festgeschrieben wurde und selbst heute noch bei Hooligan-Schlägereien auf Wald und Wiese gültig ist. Diese Diskussion steht noch aus."

Quelle: Mixed Martial Arts UFC: Die Rückkehr der Käfigkämpfer | Panorama*- Frankfurter Rundschau (http://www.fr-online.de/panorama/mixed-martial-arts-ufc-die-rueckkehr-der-kaefigkaempfer,1472782,26629696.html)

Dann musst du aber auch die andere Seite der Medaille sehen :

Nach eigtl. jedem MMA Kampf liegen sich die Sportler in den Armen. Um die Sache bei den Eiern zu packen : Bei WE LOVE MMA in Oberhausen dieses Jahr :
Nepomuk choked Gegner aus - und bringt diesen direkt in stabile Seitenlage.
Ausgechokter Kontrahent kommt zu sich und hebt Nepomuks Arm und Gratuliert ihn.

Mehr Sportsmen geht nicht. Harter Sport ja, aber Gentlemens Agreement was untergraben wird? Nein, eher das Gegenteil.

Little Green Dragon
10-06-2014, 22:10
Vereinfacht gesprochen:

Es gibt unterschiedliche Auffassungen von "Gewalt" und "Brutalität".
Du hast für Dich entschieden, dass Du MMA für brutal und gewalttätig hältst - ok.

Das die Aktiven diesen Sport aber aus freien Stücken und mit einem klaren Regelwerk ausüben ohne sich dabei brutal und gewalttätig zu fühlen spielt für Dich dabei offenbar keine Rolle.

Wenn überhaupt ist nicht MMA das "Problem" sondern u.U. die Art und Weise wie es vereinzelt dargestellt wird. (Nur so am Rande: "brutal" hat im englischen Sprachgebrauch eine ganz andere - wesentlich weniger negativ behaftete Bedeutung...)

Narexis
10-06-2014, 22:10
Gut aufgeschrieben hat es m.E. im März 2014 ein FR-Journalist: "Sendet eine körperliche Auseinandersetzung, bei der auch dann weitergekämpft werden darf, wenn ein Gegner angeschlagen zu Boden taumelt, das richtige gesellschaftliche Signal? Und ist es jetzt wirklich an der Zeit, das alte Gentlemen’s Agreement, von einem Gegner abzulassen, sobald der mit dem Rücken auf dem Boden liegt, kampflos aufzugeben?
Ein Gentlemen’s Agreement immerhin, das vor 150 Jahren in den Queensberry-Regeln des Boxsports festgeschrieben wurde und selbst heute noch bei Hooligan-Schlägereien auf Wald und Wiese gültig ist. Diese Diskussion steht noch aus."

Quelle: Mixed Martial Arts UFC: Die Rückkehr der Käfigkämpfer | Panorama*- Frankfurter Rundschau (http://www.fr-online.de/panorama/mixed-martial-arts-ufc-die-rueckkehr-der-kaefigkaempfer,1472782,26629696.html)

„Schöne“ Polemik und doch so allgemein formuliert… Trifft das denn nicht auf sämtliche Kampfsportarten im Grappling zu? Sendet der Fußball denn das „richtige gesellschaftliche Signal“ indem man miterleben darf, wie aus taktischen Gründen die Fairness vernachlässigt, ja sogar Regelverstöße gezielt trainiert werden? Wie sieht es mit dem olympischen Gedanken aus, der immer mehr vernachlässigt wird bei Olympia? Sendet es das „richtige gesellschaftliche Signal“ literweise Benzin zu verbrauchen und die Umwelt zu belasten nur um im Kreis zu fahren und dabei ggf. noch einen andern Athleten von der Strecke abzudrängen und einen Unfall zu provozieren? Dazu könnte man wohl in jedem Bereich des Lebens eine „passende“ Floskel aufstellen und darlegen…

Hast Du denn schon beide Seiten kennengelernt oder Dich, wie so viele andere auch, nur auf die durch Medien propagierten Äußerungen verlassen? Kennst Du die Unterschiede zwischen Schlägen im Stand und am Boden und die von Dir zitierte Äußerung ist recht amüsant, da ich persönlich gegenteilige Erfahrungen mit „Hooligans“ gemacht habe, was das bedeutet, kann ich allerdings nicht sagen.


LG

axon
10-06-2014, 22:14
Mit den genannten Sportarten habe ich mich noch nicht so sehr beschäftigt, als dass ich da einen Standpunkt zu habe. Kritisch gegenüber stehe ich bei MMA (so ist es ja auch im Interview nachzulesen), dass auch ein am Boden liegender Kämpfer geschlagen werden darf.



1. Ich persönlich kann mir einen Kampf kaum länger als 2-3 Minuten anschauen, daher hat es mich interessiert, woher die Faszination für MMA kommt.


Die beste Basis, sich sachbezogen zu einem Thema zu äußern. 2 Minuten im Internet zugeschaut und der Überzeugung alles darüber zu wissen, bzw auf ein Element reduzieren zu können. :rolleyes:
(Klar, MMA besteht nur aus GnP... .)

planetinterview
10-06-2014, 22:14
Kein Problem, danke für die Nachfrage, ich wüsste gern, ob es zu dem Tod und der Todesursache in der Zwischenzeit etwas offizielles wie z.B. die Ergebnisse einer Obduktion o.ä. gibt. Oder was genau wer darüber weiß (und nicht glaubt, vermutet, interpretiert).
Und warum Herr Wortmeier etwas über den Todesfall wissen müsste...

Es gibt diese Quelle, in welcher der Präsident des EFC Africa den Zusammenhang zwischen dem Kampf und dem Tod des Kämpfers bestätigt.
EFC Africa speak to Thabiso Mosia about the death of MMA fighter Booto Guylain | POWER FM (http://www.powerfm.co.za/podcasts/efc-africa-speak-to-thabiso-mosia-about-the-death-of-mma-fighter-booto-guylain/)

Diese Quelle habe ich auch Wortmeier geschickt und bekam die Antwort: Er kennt den Fall nicht.


Diese Information (powerfm.co.za), sofern ich sie dem Titel und Deiner Äußerung entnehmen kann (habe keinen Ton im Moment), lässt natürlich eine Äußerung, die Aussage des Herrn Howarth betreffend, zu, allerdings liefert sie keine handfesten Informationen bzgl. des Vorfalls und demnach wäre es wieder reine Spekulation oder irre ich mich?


Ich denke, wenn der Präsident jener Organisation, die den Kampf ausgerichtet hat, den Zusammenhang zwischen Kampf und Tod bestätigt, kann man davon ausgehen, dass er diese Aussage aufgrund von handfesten Informationen macht.

Hier ist noch eine weitere Quelle, auf der offiziellen Homepage des EFC heißt es: "passed away late this afternoon due to injuries sustained in his bout on February 27" (EFC AFRICA - Extreme Fighting Championship - Guylain Passes Away (http://www.efcafrica.com/news/2014/March/efc_africa_news_article_guylain_passes_away.php))

Wenn du nach wie vor Zweifel hast, kann ich leider auch nicht helfen, meine Ressourcen reichen nicht aus, um nun etwa Laborwerte o.ä. aus Südafrika herbeizuschaffen.

OliverT
10-06-2014, 22:40
Ich denke, wenn der Präsident jener Organisation, die den Kampf ausgerichtet hat, den Zusammenhang zwischen Kampf und Tod bestätigt, kann man davon ausgehen, dass er diese Aussage aufgrund von handfesten Informationen macht.
Wenn ich mich abends voll laufen lasse und am nächsten Tag beim Fußballspiel auf dem Platz zusammen klappe, dann besteht auch ein Zusammenhang zwischen meinem Zusammenbruch und dem Fußballspiel. Die Hauptursache ist dann aber trotzdem der Alkohol.

planetinterview
10-06-2014, 22:50
Du hast für Dich entschieden, dass Du MMA für brutal und gewalttätig hältst

Habe ich das? Dafür bräuchte ich jetzt einen Beleg.

Ich habe nur auf den Widerspruch aufmerksam gemacht, dass einerseits Beteiligte wie Wortmeier es abstreiten, dass es bei MMA Gewalt und Brutalität gibt, während andererseits die UFC bestätigt, dass sich ein Teil der MMA-Zuschauer Hoffnung auf Gewalt macht und außerdem große MMA-Websites regelmäßig über die (vermeintliche) Brutalität in ihren Artikeln schreiben.



Das die Aktiven diesen Sport aber aus freien Stücken und mit einem klaren Regelwerk ausüben ohne sich dabei brutal und gewalttätig zu fühlen spielt für Dich dabei offenbar keine Rolle.

Woher willst du das wissen? Geschrieben habe ich das jedenfalls nicht. Für die Kämpfer habe ich ganz im Gegenteil Verständnis, ich habe mir dazu auch Dokus und Interviews mit Kämpfern angeschaut. Weniger Verständnis habe ich für Menschen, die das vorhandene Interesse an Gewalt nutzen, um daraus (finanziell) Profit zu schlagen. Das kann ihnen kein Gesetz verbieten, aber ich finde, dass man dann wenigstens den Jugendschutz ernst nehmen sollte.



Wenn überhaupt ist nicht MMA das "Problem" sondern u.U. die Art und Weise wie es vereinzelt dargestellt wird.

Für mich ist es kein Problem, was Leute ab 18 machen und tun, das hab ich hier jetzt schon mehrfach erwähnt. Insofern ist auch MMA nicht das "Problem". Gleichwohl teile ich Bedenken wie die des erwähnten FR-Journalisten und bin beunruhigt, wenn ich mitkriege, dass ein Kämpfer nach dem Kampf an den erlittenen Verletzungen stirbt. Und ich bin enttäuscht, wenn ein MMA-Veranstalter im Grunde genommen so tut, als hätte es diesen Todesfall nicht gegeben.

Du schreibst "die Art und Weise wie es vereinzelt dargestellt wird." Ich weiß nicht, ob du mit "vereinzelt" richtig liegst. Ich erwähnte ja bereits die Reichweiten von Seiten wie mmajunkie.com oder mmaweekly.com und da hat hier bislang niemand widersprochen, dass die in der MMA-Szene von Relevanz sind.



(Nur so am Rande: "brutal" hat im englischen Sprachgebrauch eine ganz andere - wesentlich weniger negativ behaftete Bedeutung...)

wie übersetzt du dann das englische "brutal" ins Deutsche?
(Ich habe mir die englischen MMA-Artikel mit dem Wort brutal auch angeschaut, auf den ersten Blick konnte ich da keinen wesentlichen Unterschied im Wortgebrauch erkennen.)

OliverT
10-06-2014, 22:55
Ich habe nur auf den Widerspruch aufmerksam gemacht, dass einerseits Beteiligte wie Wortmeier es abstreiten, dass es bei MMA Gewalt und Brutalität gibt, während andererseits die UFC bestätigt, dass sich ein Teil der MMA-Zuschauer Hoffnung auf Gewalt macht und außerdem große MMA-Websites regelmäßig über die (vermeintliche) Brutalität in ihren Artikeln schreiben.
Es gibt auch Leute die sich Autorennen nur wegen Unfällen angucken. Da macht man aber nicht den Motorsport für verantwortlich, sondern hakt die "Fans" dann als Idioten ab.
Warum soll das deiner Meinung nach beim MMA anders sein?

planetinterview
10-06-2014, 22:56
Wenn ich mich abends voll laufen lasse und am nächsten Tag beim Fußballspiel auf dem Platz zusammen klappe, dann besteht auch ein Zusammenhang zwischen meinem Zusammenbruch und dem Fußballspiel. Die Hauptursache ist dann aber trotzdem der Alkohol.

Hallo Oliver, ich kann deiner Argumentation nicht ganz folgen (und weiß auch nicht ob sie der Würde des Verstorbenen gerecht wird).
Auf der offiziellen Website des EFC in Südafrika heißt es "passed away late this afternoon due to injuries sustained in his bout on February 27". Von wem bräuchtest du eine Bestätigung für den Zusammenhang zwischen Kampf und Tod Guylains damit sie für dich glaubhaft ist?

axon
10-06-2014, 22:56
Habe ich das? Dafür bräuchte ich jetzt einen Beleg.

Ich habe nur auf den Widerspruch aufmerksam gemacht, dass einerseits Beteiligte wie Wortmeier es abstreiten, dass es bei MMA Gewalt und Brutalität gibt, während andererseits die UFC bestätigt, dass sich ein Teil der MMA-Zuschauer Hoffnung auf Gewalt macht und außerdem große MMA-Websites regelmäßig über die (vermeintliche) Brutalität in ihren Artikeln schreiben.


Wo hat er das bestritten? Dafür bräuchte ich jetzt einen Beleg... . :rolleyes:

OliverT
10-06-2014, 23:01
Der Verstorbene kann bereits eine Gehirnschädigung gehabt haben als er den Kampf bestritten hat. Sei es angeboren, oder vielleicht durch zu hartes, falsche Training. Er kann auch irgendwelche Substanzen, die den Blutdruck erhöhen/senken, intus gehabt haben.
Ich bestreite ja auch nicht das der Kampf eine Ursache ist. Vielleicht ist es auch die Hauptursache. Aber ohne Obduktionsergebnisse ist letzteres für mich kein Fakt.

planetinterview
10-06-2014, 23:04
Die beste Basis, sich sachbezogen zu einem Thema zu äußern. 2 Minuten im Internet zugeschaut und der Überzeugung alles darüber zu wissen, bzw auf ein Element reduzieren zu können. :rolleyes:
(Klar, MMA besteht nur aus GnP... .)

ich habe mir bei der Vorbereitung des Interviews zwei Tage lang diverse MMA-Kämpfe angeschaut, das wird im Interview dann ja auch z.T. deutlich

axon
10-06-2014, 23:17
ich habe mir bei der Vorbereitung des Interviews zwei Tage lang diverse MMA-Kämpfe angeschaut, das wird im Interview dann ja auch z.T. deutlich

Interessant. Da muss man erst Ihre Strategie verwenden, in der einfach Stellungnahmen konsequent übergangen werden, um eine Reaktion auf einen Post zu erhalten. Sehr lehrreich... . :rolleyes:

planetinterview
10-06-2014, 23:22
Was ich persönlich nicht verstehe, es scheinen ja nur die Schläge am Boden ein Problem zu sein?
Es ist also völlig ok einen Gegner der taumelnd an der Wand oder den Seilen hängt und nur noch instinktiv reagiert zu bearbeiten. Genau so ist es anscheinend ok den Gegner immer wieder aufstehen zu lassen, ihn niederzuschlagen, ihn wieder aufstehen zu lassen und so weiter.
Es ist ok einen Gegner am Boden zu würgen, und Hebel, bei denen leicht was reißen oder brechen kann, anzuwenden. Genau so darf ich meinen Gegner ungeniert werfen und so auf den Boden klatschen. Oder mich mit Waffen malträtieren.
Sobald ich den aber haue wenn er am Boden ist sendet es das falsche Zeichen aus, ist das so richtig?

Die Schläge auf einen am Boden liegenden Gegner sind für mich eine Sache, die ich kritisch sehe. Die anderen von dir aufgezählten Dinge heiße ich dadurch aber nicht automatisch gut, wie du hier suggerierst. Verstehe auch nicht, wie du hier auf Waffen kommst, weil wir reden doch noch über Sport, oder?




Edit: Leider hab ich noch keine Antwort bekommen warum MMA anderen Richtlinien bei der Altersbeschränkung unterworfen sein als andere Bereiche.
Ich weiß nicht, inwiefern bei anderen Kampfsportarten auch "ab 18" gilt. Mir geht es hier insbesondere darum, dass MMA-Events in Deutschland ab 18 sind und demzufolge auch die Videos/Streams ab 18 sein müssten. Der Veranstalter Wortmeier teilt diese Auffassung.

axon
10-06-2014, 23:32
Verstehe auch nicht, wie du hier auf Waffen kommst, weil wir reden doch noch über Sport, oder?


Auch in manchem Sport wird mit Waffen gekämpft, selbst, wenn es mit Schutzkleidung geschieht und nicht (immer) tödlich verläuft... .


Die Schläge auf einen am Boden liegenden Gegner sind für mich eine Sache, die ich kritisch sehe. Die anderen von dir aufgezählten Dinge heiße ich dadurch aber nicht automatisch gut, wie du hier suggerierst.

Dann sind das also Punkte, die für Sie auf einer Ebene mit Boxen, oder Muay Thai stehen?

planetinterview
10-06-2014, 23:33
Interessant. Da muss man erst Ihre Strategie verwenden, in der einfach Stellungnahmen konsequent übergangen werden, um eine Reaktion auf einen Post zu erhalten. Sehr lehrreich... . :rolleyes:

Sorry, wenn ich dich vergessen habe. Aber ich stehe hier im Forum auch alleine mehreren Dialogpartnern gegenüber. Zwischendurch werde ich beleidigt oder ich werde nicht angesprochen sondern in der 3. Person abgehandelt. Ich gebe mir aber Mühe nicht selbst in diese Arroganz abzugleiten.

Und meine Frage, wie ihr hier zum Jugendschutz beim MMA (bzgl Zuschauer meine ich) steht, haben auch erst 2 von euch beantwortet.

Hattest du jetzt noch eine Frage?

Narexis
10-06-2014, 23:34
Ich denke, wenn der Präsident jener Organisation, die den Kampf ausgerichtet hat, den Zusammenhang zwischen Kampf und Tod bestätigt, kann man davon ausgehen, dass er diese Aussage aufgrund von handfesten Informationen macht.

Hier ist noch eine weitere Quelle, auf der offiziellen Homepage des EFC heißt es: "passed away late this afternoon due to injuries sustained in his bout on February 27" (EFC AFRICA - Extreme Fighting Championship - Guylain Passes Away)

Wenn du nach wie vor Zweifel hast, kann ich leider auch nicht helfen, meine Ressourcen reichen nicht aus, um nun etwa Laborwerte o.ä. aus Südafrika herbeizuschaffen.
Solange ich seine Quellen nicht betrachten, er Qualifikationen auf dem Gebiet vorweisen oder ich mir sicher sein kann, dass er ein Kreuzverhör bewältigt? Nein, wohl eher nicht. Wenn man alles als hinreichende Quelle betrachtet oder behandelt, hat man schnell dasselbe Problem wie die BILD. Sich aufgrund einer Quelle und nicht selbst recherchierten Informationen keine Meinung bilden zu wollen, kann ich sehr gut nachvollziehen – vor allem wenn der Tenor des Interviews recht früh zu erkennen ist. Auch kann ich nachvollziehen, dass nur sehr durchdacht und bewusst geantwortet wurde, immerhin könnte man ihm aus allem einen Strick drehen und hat es stellenweise versucht, siehe dazu den Vermerk in meinem ersten Post bzgl. der Frage, was man auf der Straße "tun" würde. Ich wüsste nicht, was man groß dazu sagen sollte, außer dass es sich um ein schreckliches Ereignis handelt, genau wie bei einem Toten auf dem Fußballfeld, auf der Rennstrecke etc. Wer weiß, ob er das Geschehene, wie von Deiner Seite aus behauptet, bewusst nicht zur Kenntnis nehmen wollte oder schlicht das Ansehen des Athleten wahren und nicht durch falsche Informationen beschmutzen wollte, beides ist möglich und beide Aussagen haben dieselbe Grundlage: Spekulation; von der Semantik oder Pragmatik möchte ich gar nicht erst anfangen…


Verstehe auch nicht, wie du hier auf Waffen kommst, weil wir reden doch noch über Sport, oder?
Bekanntes Beispiel: Fechten.

LG

axon
10-06-2014, 23:36
Sorry, wenn ich dich vergessen habe. Aber ich stehe hier im Forum auch alleine mehreren Dialogpartnern gegenüber. Zwischendurch werde ich beleidigt oder ich werde nicht angesprochen sondern in der 3. Person abgehandelt. Ich gebe mir aber Mühe nicht selbst in diese Arroganz abzugleiten.

Und meine Frage, wie ihr hier zum Jugendschutz beim MMA (bzgl Zuschauer meine ich) steht, haben auch erst 2 von euch beantwortet.

Hattest du jetzt noch eine Frage?

Also jetzt doch per du. Ich bin mir nie sicher, welche Umgangsformen in deinen Augen noch adäquat sind... .


Hattest du jetzt noch eine Frage?

Einige. Siehe viele Posts über dir.

planetinterview
10-06-2014, 23:39
Auch in manchem Sport wird mit Waffen gekämpft, selbst, wenn es mit Schutzkleidung geschieht und nicht (immer) tödlich verläuft... .

sorry, jetzt sehe ich nicht mehr durch, du sprachst gerade noch davon, dass man "mit Waffen malträtiert" wird, welchen "Sport" meintest du damit?



Dann sind das also Punkte, die für Sie auf einer Ebene mit Boxen, oder Muay Thai stehen?

Verstehe leider nicht, worauf du hinauswillst. Könntest du das nochmal als ganze Frage formulieren? (Anm.: Muay Thai kenne ich auch nicht wirklich)

axon
10-06-2014, 23:42
Verstehe leider nicht, worauf du hinauswillst. Könntest du das nochmal als ganze Frage formulieren? (Anm.: Muay Thai kenne ich auch nicht wirklich)

Muay Thai ist ein essentieller Bestandteil des MMA. Wer vorgibt sich mit dem Thema halbwegs fundiert auseinandergesetzt zu haben, dem müsste ich den Begriff eigentlich auch nicht herleiten... .

planetinterview
10-06-2014, 23:45
Einige. Siehe viele Posts über dir.

Axon, sorry, ich finde deine Fragen nicht, stattdessen aber einige abfällige Bemerkungen über mich. Kannst du deine Fragen nochmal hier fomulieren?

planetinterview
10-06-2014, 23:48
Und ich würde mich freuen, Axon, wenn du mir beantworten könntest, ob du einen Jugendschutz (ab 18) bei MMA-Streams/Videos befürwortest oder ablehnst.

Narexis
10-06-2014, 23:51
Ich würde Dich gerne erneut auf #22 hinweisen, denn ich wäre wirklich an Antworten interessiert und Du findest eine (wenn auch recht kurze) Antwort auf die von Dir gestellte Frage.

Außerdem würde ich noch auf diese Frage meinerseits hinweisen:

Hast Du denn schon beide Seiten kennengelernt oder Dich, wie so viele andere auch, nur auf die durch Medien propagierten Äußerungen verlassen? [Hast Du das im Interview erwähnte Angebot des Trainings wahrgenommen?] Kennst Du die Unterschiede zwischen Schlägen im Stand und am Boden[?]
Vielen Dank an der Stelle, dass Du Dich noch zu Wort meldest.

LG

axon
10-06-2014, 23:55
Sorry, wenn ich dich vergessen habe. Aber ich stehe hier im Forum auch alleine mehreren Dialogpartnern gegenüber.

Interessant, dass so ziemlich alle, die Ahnung von dem Thema haben, dir ,,gegenüber'' stehen. Sollte zu denken geben.


Und ich würde mich freuen, Axon, wenn du mir beantworten könntest, ob du einen Jugendschutz (ab 18) bei MMA-Streams/Videos befürwortest oder ablehnst.

In Hinblick auf dein konsequentes Übergehen meiner Fragen, sollte ich es eigentlich nicht beantworten. Wenn jedoch abgebildete Gewaltszenen den Kriterien eines FSK ab 18 entsprechen, dann würde ich mich selbstverständlich dafür aussprechen.

planetinterview
11-06-2014, 00:06
Interessant, dass so ziemlich alle, die Ahnung von dem Thema haben, dir ,,gegenüber'' stehen. Sollte zu denken geben.


Naja, ist ein Kampfkunst-Forum. Da erwarte ich geradezu dass die Leute hier Ahnung haben :) Deswegen bin ich hier.



In Hinblick auf dein konsequentes Übergehen meiner Fragen


NOCHMAL: Sorry. Aber ich habe da keinen Überblick mehr. Wenn du noch Fragen hast, schreib sie mir doch bitte nochmal gesammelt auf. Im Übrigen habe ich trotz beleidigender Antworten deinerseits weiterhin auf deine Posts geantwortet.



Wenn jedoch abgebildete Gewaltszenen den Kriterien eines FSK ab 18 entsprechen, dann würde ich mich selbstverständlich dafür aussprechen.

Also, ich hab nicht gefragt, was die FSK meint, sondern was DU meinst. Sollte das, was du als MMA kennst, im Internet erst ab 18 Jahren zu sehen sein?

planetinterview
11-06-2014, 00:28
Ich würde Dich gerne erneut auf #22 hinweisen


ok, weil du es nicht schreibst, kann ich nur vermuten, du meinst das hier:



Darf man fragen, was sich von Äußerungen wie beispielsweise

"Sie würden dazwischen gehen, aber bei einem MMA-Kampf geht der Ringrichter in so einem Fall nicht dazwischen. Vor allem darin sehen die Politiker ja das Problem. Finden Sie nicht auch, dass solche Szenen die falsche Botschaft an den Zuschauer senden?

erhofft wird und warum man der Meinung ist, so etwas gehöre in ein gutes Interview?"


Zunächst: Ich habe mein Interview nicht als "gut" bewertet. Die Frage habe ich gestellt, weil ich wissen wollte, ob Wortmeier irgendwelche Bedenken hat, wenn der Ringrichter in der angesprochenen Situation nicht dazwischen geht. Das ist ja, wie schon geschrieben, einer der Punkte, die ich kritisch betrachte, dass auf einen am Boden liegenden Kämpfer weiterhin eingeschlagen werden darf (und sicherlich spielt dieser Punkt auch eine Rolle für den DOSB, der MMA nicht als Sportart anerkennt).



Hast Du denn schon beide Seiten kennengelernt oder Dich, wie so viele andere auch, nur auf die durch Medien propagierten Äußerungen verlassen?


Wie schon erwähnt, zwei Tage Recherche von Artikeln, Videos etc.



[Hast Du das im Interview erwähnte Angebot des Trainings wahrgenommen?]


Nein. Weil es mir letzten Endes ja nicht um ein Verbot geht (wofür die Perspektive des Kämpfers natürlich relevant wäre), sondern mir ging es vor allem um das Thema Jugendschutz bei den Zuschauern. Dass es da einen Widerspruch zwischen online und offline gibt konnte ich auch ohne Probetraining nachvollziehen.



Kennst Du die Unterschiede zwischen Schlägen im Stand und am Boden[?]


Dazu hat Wortmeier ja ein wenig erläutert, insofern hat sich mein Wissensstand durch das Interview ja auch erhöht. Das ist ja auch das Ziel: der Leser soll neue Dinge erfahren und ich persönlich will auch Neues erfahren.



Zur Altersfreigabe, ich würde es ähnlich wie bei sexuellen Handlungen handhaben. Ausführen bzw. erörtern oder erläutern werde ich es ggf. später, sofern ich dazu noch Lust habe.


Mir würde ein Ja oder Nein schon reichen. Sollte das, was du als MMA kennst, im Internet frei für jeden zugänglich sein, oder sollte es eine Altersbeschränkung ab 18 Jahren geben?

axon
11-06-2014, 00:36
Naja, ist ein Kampfkunst-Forum. Da erwarte ich geradezu dass die Leute hier Ahnung haben :) Deswegen bin ich hier.


Und dir wurden auch genügend hinreichende Antworten geliefert. Es ist nicht meine Aufgabe diese herauszusuchen.
Wenn du allerdings Aussagen umgehen willst, kannst du das natürlich auch weiterhin tun.


NOCHMAL: Sorry. Aber ich habe da keinen Überblick mehr. Wenn du noch Fragen hast, schreib sie mir doch bitte nochmal gesammelt auf. Im Übrigen habe ich trotz beleidigender Antworten deinerseits weiterhin auf deine Posts geantwortet.

#32


Also, ich hab nicht gefragt, was die FSK meint, sondern was DU meinst. Sollte das, was du als MMA kennst, im Internet erst ab 18 Jahren zu sehen sein?

Und ich meine, dass man sich an die Richtlinien halten sollte, die auch für andere Medien gelten z.B. Spielfilme. Erfüllt ein spezifischer MMA-Kampf die Richtlinien eines FSK ab 18, dann sollte es eine enteprechende Altersbeschränkung geben. Damit habe ich deine Frage hinreichend beantwortet.
Was FSK ab 18 entspricht, nun, das darfst du in deiner Aufgabe als Journalist recherchieren. Ich werde dir nicht deine Arbeit abnehmen.

planetinterview
11-06-2014, 00:49
Und ich meine, dass man sich an die Richtlinien halten sollte, die auch für andere Medien gelten z.B. Spielfilme. Erfüllt ein spezifischer MMA-Kampf die Richtlinien eines FSK ab 18, dann sollte es eine enteprechende Altersbeschränkung geben. Damit habe ich deine Frage hinreichend beantwortet.
Was FSK ab 18 entspricht, nun, das darfst du in deiner Aufgabe als Journalist recherchieren. Ich werden dir nicht deine Arbeit abnehmen.

Ok, danke für die Antwort. Anders gefragt: Angenommen du hast Kinder: Ab welchem Alter dürften diese MMA-Kämpfe anschauen?

axon
11-06-2014, 00:59
Ok, danke für die Antwort. Anders gefragt: Angenommen du hast Kinder: Ab welchem Alter dürften diese MMA-Kämpfe anschauen?

Wie umschrieben, würde es von den einzelnen Kämpfen abhängen. Es gibt sehr technische, unblutige Kämpfe die auch sicherlich für Personen unter 18 Jahren geeignet sind.
Wobei man natürlich den Blutverlust eines Kämpfers irrtümlicherweise nicht mit dem physischen oder neurologischen Schaden in Proportion setzen darf, wie es aus einigen deiner Posts herauszulesen war. Das habe ich im Erste-Hilfe-Kurs gelernt. Bereits ein geringer Blutverlust erscheint viel martialischer, als es dem Ernst der Situation entspricht.
Dagegen sind einige unblutige Boxkämpfe echte Killer für die Gehirne der Beteiligten, wo auch die Zahlen für sich sprechen, wenn es um ernsthafte Schädigungen geht.

Gast
11-06-2014, 03:21
Die Schläge auf einen am Boden liegenden Gegner sind für mich eine Sache, die ich kritisch sehe. Die anderen von dir aufgezählten Dinge heiße ich dadurch aber nicht gut, wie du hier suggerierst. Verstehe auch nicht, wie du hier auf Waffen kommst, weil wir reden doch noch über Sport, oder?
Es gibt auch Sport bei dem es um Waffenkampf geht. Siehe z.B. Kendo oder die FMA. Diese Dinge sind aber gesellschaftlich akzeptiert und stehen kaum in der Kritik.
Genau so sind die Dinge die ich beschrieben habe völlig Usus im Boxen, K1, Sanda, Ringen, Judo, BJJ ...
Sportarten die man zum Teil im Fernsehen verfolgen kann und auch Kinder ausüben. Da beschwert sich keiner wie Jugend gefährdend das ist.

Ich weiß nicht, inwiefern bei anderen Kampfsportarten auch "ab 18" gilt. Mir geht es hier insbesondere darum, dass MMA-Events in Deutschland ab 18 sind und demzufolge auch die Videos/Streams ab 18 sein müssten. Der Veranstalter Wortmeier teilt diese Auffassung.
Ich wüsste jetzt nicht, das ein Klitschkokampf ab 18 ist noch irgendeine Altersbeschränkung hätte.
Aber über einen Hinweiß vor der Übertragung und einem x oben in der Ecke wie das wo anders üblich ist kann man sicher reden.

Edit: Persönlich würde ich eine Alterbeschränkung ab 16 befürworten. Sehe in einem MMAkampf nämlich Nicht mehr Gewaltdarstellung als in diversen Filmen, Videospielen oder anderen Vollkontaktsportarten. Aber ich lege da auch österreichische Maßstäbe an.

Gabber4Life
11-06-2014, 05:01
Btw Im Profiboxen sterben jedes Jahr an die 60 Menschen,im MMA war der Fall mit dem Kämpfer bei EFC ein tragischer Einzelfall.Ausserdem nicht 100% belegbar ob wirklich alleine durch den Kampf verursacht.

jkdberlin
11-06-2014, 06:43
Ich weiß nicht, inwiefern bei anderen Kampfsportarten auch "ab 18" gilt. Mir geht es hier insbesondere darum, dass MMA-Events in Deutschland ab 18 sind und demzufolge auch die Videos/Streams ab 18 sein müssten. Der Veranstalter Wortmeier teilt diese Auffassung.

Also ich teile diese Auffassung auch. Allerdings sehe ich die Verantwortung und die Kontrolle auf Seiten der Eltern, nicht auf Seiten desjenigen, der die Streams einstellt, da eine solche Kontrolle sich von dieser Seite aus überhaupt nicht darstellen lässt.


Es gibt diese Quelle, in welcher der Präsident des EFC Africa den Zusammenhang zwischen dem Kampf und dem Tod des Kämpfers bestätigt.
EFC Africa speak to Thabiso Mosia about the death of MMA fighter Booto Guylain | POWER FM (http://www.powerfm.co.za/podcasts/efc-africa-speak-to-thabiso-mosia-about-the-death-of-mma-fighter-booto-guylain/)

Gut, also auch nichts weiter handfestes. Ja, ich gehe auch davon aus, dass diese Tragödie zumindest größtenteils auf den Verletzungen beruht, die sich der Kämpfer im Kampf zuzog, aber wissen tue ich das deswegen nicht.



Diese Quelle habe ich auch Wortmeier geschickt und bekam die Antwort: Er kennt den Fall nicht.

Was ist daran so schlimm, dass er den Fall nun nicht kennt? Da ist er ja zu dem Zeitpunkt ganz sicher nicht der einzige. Warum denn so ein Vorwurf?

Narexis
11-06-2014, 07:08
ok, weil du es nicht schreibst, kann ich nur vermuten, du meinst das hier:
Ich meinte sämtliche im Post vorkommenden Fragen, unter anderem die von Dir übergangene Frage, das Kindertraining betreffend. Ich nehme mir das Recht, Dir oberflächlich analytische Fähigkeiten im Bezug auf das Arbeiten mit Texten, zu unterstellen – wenn es Dir lieber ist, dass ich alles erneut zitiere, ist dies natürlich möglich.


Zunächst: Ich habe mein Interview nicht als "gut" bewertet. Die Frage habe ich gestellt, weil ich wissen wollte, ob Wortmeier irgendwelche Bedenken hat, wenn der Ringrichter in der angesprochenen Situation nicht dazwischen geht.
Da bin ich wohl zu sehr von mir ausgegangen, da ich selbst (auf professioneller Ebene) nichts veröffentlichen, an Dritte weitergeben oder abliefern würde, was ich nicht zumindest subjektiv betrachtet als „gut“ bezeichnen würde. Scheint wohl ähnliche Unterschiede wie bei dem Verwenden von Quellen zu geben.
Mir ging es explizit um die verwendete Rhetorik, die man fast als Polemik bezeichnen könnte.


Wie schon erwähnt, zwei Tage Recherche von Artikeln, Videos etc.
Also rein mediale Informationen, weder eigene Erfahrungen noch praktischer Austausch auf privater Ebene mit Athleten?


Nein. Weil es mir letzten Endes ja nicht um ein Verbot geht (wofür die Perspektive des Kämpfers natürlich relevant wäre), sondern mir ging es vor allem um das Thema Jugendschutz bei den Zuschauern. Dass es da einen Widerspruch zwischen online und offline gibt konnte ich auch ohne Probetraining nachvollziehen.
Demnach könnte man behaupten, dass Deiner Meinung nach die Perspektive des Kämpfers für den Jugendschutz irrelevant ist und es reicht sich theoretisch mit etwas auseinandergesetzt zu haben, um eine Fremdgefährdung zu erkennen? Darf man fragen, warum?


Mir würde ein Ja oder Nein schon reichen. Sollte das, was du als MMA kennst, im Internet frei für jeden zugänglich sein, oder sollte es eine Altersbeschränkung ab 18 Jahren geben?

Da ich mich erst am Schluss einer Synthese widmen würde, die ohne die zugrunde liegende Argumentation nicht zu bewerten ist, kann ich darauf nicht mit ja oder nein antworten. An sich könnte man eine sehr ähnliche Argumentation, im Vergleich zum von mir angesprochenen Thema, aufbauen – auch frage ich mich, was sich davon erhofft wird, eine ähnliche „Altersbeschränkung“ im Internet einzuführen, wie bereits in manchen Bereichen geschehen. Wie viele andere sehe ich die meiste Verantwortung bei den Eltern und dass es, ähnlich wie wenn es um sexuelle Handlungen geht, bereits Vierzehnjährige gibt, die verantwortungsbewusst mit der Thematik umgehen können. Übertragung ab 18, warum nicht – werden allerdings von psychologischer Seite die Bedenken ausgeräumt und gibt es diesen Nachweis, dann sollte man auch schon früher die Möglichkeit bekommen. Vieles was man in anderen Sportarten, Filmen oder „auf der Straße“ sieht, ist nicht weniger „brutal“ oder hat weniger mit „Gewalt" zu "tun“. Warum sollte man einem Sportler, der diesen Sport betreibt, die Möglichkeit nehmen, sich mit dem Sport auseinanderzusetzen. Ob die Frage nach der Volljährigkeit, die meist schlicht mit „ja“ oder „nein“ beantwortet werden muss, etwas am Jugendschutz ändert bzw. dazu beiträgt – ich bezweifle es.

Zum Sport gehört für mich mehr, als die bloße Übertragung im Internet. So wie man auch bereits als Jugendlicher der Bundeswehr beitreten, im Schützenverein sein oder eine Polizeiausbildung beginnen darf, Ego-Shooter beispielsweise allerdings unter die FKS 18 fallen.

LG

Flibb
11-06-2014, 08:24
...und ich würde euch gerne die Frage nach dem Jugendschutz stellen. Seid ihr für eine Altersbeschränkung (z.B. ab 18 Jahre) bei MMA-Kämpfen, online wie offline? Und warum, bzw. warum nicht?

Ich bin für keine Altersbeschränkung. Es ist Sport genauso wie das Profi-Boxen.
MMA wird dadurch nur zu einer weiteren verbotenen Frucht und begehrenswerter für viele Heranwachsende.
Im Zeitalter des Internets ist es unmöglich geworden so etwas aus Kinderhänden zu halten.


Ok, danke für die Antwort. Anders gefragt: Angenommen du hast Kinder: Ab welchem Alter dürften diese MMA-Kämpfe anschauen?
So bald sie es wollen.



Warum gibt es eurer Meinung nach MMA-Hitlisten wie diese folgenden, wo es um die brutalsten Kämpfer oder auch um die "größten Blutbäder" geht?


Es wird mit diesen Schlagzeilen ein vollkommen anderes Publikum angesprochen als das du hier im KKB vorfindest. Hier findest du nahezu ausschließlich aktive und ehemalige Kämpfer, Trainer und wirklich lange Fans des Sports.

In den USA wird der Sport nicht nur toleriert sondern ist von der Pop-Kultur mittlerweile akzeptiert. Eine viel breitere Masse von Leuten guckt die Kämpfe und recherchiert auch im gewissen Maße darüber, sei es dabei nur ne Newsticker App fürs Smartphone. Diese sind bei weitem nicht so gebildet was den Sport angeht wie die Leute hier.
Das die USA eine ganz andere Toleranz für Gewalt haben und auf eben auf deine genannten Schlagwörter ansprechen sollte einem klar sein.



1. Ich persönlich kann mir einen Kampf kaum länger als 2-3 Minuten anschauen, daher hat es mich interessiert, woher die Faszination für MMA kommt.
2. Ich finde, dass es (an Jugendliche unter 18 Jahren) durchaus eine falsche Botschaft sendet, wenn auf einen am Boden liegenden Kämpfer weiter eingeschlagen wird, ohne dass der Ringrichter eingreift.


Ich kann mir kein Fußballspiel mehr angucken bin aber nicht dafür das z.B. mehr Bälle auf dem Platz sein sollen um mehr Tore zu generieren. Das ist der Unterschied zwischen Toleranz und Akzeptanz.
Da du anscheinend Interesse an einer Diskussion zeigst, informier dich bitte über Royce Gracie und wie er seine Kämpfe in den ersten UFCs gewonnen hat. Dauert keine 5 Minuten. Die meisten waren aus der Rückenlage während seine Gegner auf ihn einschlugen.

Sojobo
11-06-2014, 09:15
Hallo Planetinterview/Jakob. Danke, dass du dich der Diskussion stellst. Vermutlich kommt es dir gerade so vor, als hättest du in ein Wespennest gestochen, weil du allein "gegen" viele User diskutieren musst. Du merkst, in der MMA-Szene reagiert man mittlerweile auch etwas allergisch auf negative Presse, weil der Ruf schon geschädigt ist und man das Image aufbessern möchte. Einige Kontraargumente werden aber auch als ausgelutscht betrachtet, hat man sich doch schon oft dagegen gewehrt.
Nun hast du auf einige Kernargumente auch nicht reagiert. Das mag der Masse der Postings geschuldet sein.
Ich würd gern etwas zu ein paar deiner genannten Aspekte sammeln:



1. Ich persönlich kann mir einen Kampf kaum länger als 2-3 Minuten anschauen, daher hat es mich interessiert, woher die Faszination für MMA kommt.

Das Interesse ist auch absolut berechtigt.
Zu deiner Frage, wieso auch MMA-Presse mit Gewaltterminologie wie "brutal" wirbt: Du als Journalist solltest die Wirkung plakatistscher Titel kennen. Denn: Ja, die, die sich MMA-Kämpfe anschauen, weil sie Blut sehen wollen, sind wohl wirklich mehr als nur 3% der Zuschauer. Aber das ist kein Problem des MMA-Sports, sondern der menschlichen Gesellschaft per se. Hier wurden mehrfach auch Beispiele aus anderen Sportarten genannt, die sich viele Leute nur wegen Fouls und Unfällen anschauen. Blutdurstige Idioten gibt es überall und in reicher Fülle.
Über die Frage, ob MMA/Vollkontakt an sich Gewalt ist, wurde übrigens neulich erst hier (http://www.kampfkunst-board.info/forum/f15/vollkontakt-kampfsport-akt-gewalt-166299/) disktiert.



2. Ich finde, dass es (an Jugendliche unter 18 Jahren) durchaus eine falsche Botschaft sendet, wenn auf einen am Boden liegenden Kämpfer weiter eingeschlagen wird, ohne dass der Ringrichter eingreift.
3. Ab 18 soll jeder tun und machen was er will, aber der Jugendschutz sollte bei MMA gewährleistet sein, offline wie online, da bin ich mit Wortmeier einer Meinung.

Das auch zu deiner Frage, was wir zum Jugendschutz meinen:
Boxen steht unter keinem Jugendschutz. Dabei fließt da teilweise viel eher Blut.
Ich bin daher zwar für einen Jugendschutz, aber eher bis 16. Die Jugendlichen müssen verstehen, dass es nur ein Sport wie jeder andere ist. Eastern sind nur Filme, Wresling nur Show, MMA nur ein Sport.
Aufklärung ist viel angemessener und wichtiger. Jugendliche müssen im Vorfeld darüber aufgeklärt werden, dass die Kämpfe Regeln haben, dass das Schlagen am Boden eben kein Einprügeln auf einen Schwächeren ist, sondern sich im Rahmen der Regeln bewegt, weil die Sportler sich in jeder Lage zu wehren wissen und sich teils sogar strategisch in solche Positionen bringen.



4. Ich fand es bestürzend, dass Marcus Wortmeier den Tod eines MMA-Kämpfers nicht zur Kenntnis nehmen wollte, obwohl dieser auf im Ring erlittene Verletzungen zurückging. Wortmeier bemüht sich um ein positives Image von MMA, das ist verständlich. Aber den Tod eines Menschen dafür vom Tisch zu wischen finde ich nicht aufrichtig und nicht verhältnismäßig.


Es wurde bereits genannt: 1. Er muss nicht jeden Fall sofort kennen. 2. Ist die Ursache in dem Fall auch nicht eindeutig geklärt.

Nun hast du das genannte Argument, dass im MMA beträchtlich weniger Menschen sterben als in anderen Sportarten, nicht nur zu relativieren versucht, indem du vom Zahlenunterschied (in dem die MMA-Todesfälle prozentual im Vergleich zu anderen Sportarten geradezu verschwinden) auf den Fakt, dass Menschen sterben, an sich gesprungen bist. Klar ist jeder (Unfall-)Tod eine Tragödie, die nicht minder schlimm dadurch wird, dass sie in dem jeweiligen Sport selten vorkommt. Aber in dem Moment, in dem ein tragischer Unfall als Argument gegen einen spezifischen Sport als ganzen angeführt wird, muss er durchaus im Kontext anderer Sportarten betrachtet werden. Einseitige Argumente sind keine stichhaltigen.
Dein zweites Argument war, dass du "allerdings auch keine Sportart entdecken [konntest], bei welcher der Tod auf ein absichtliches Einwirken des Gegners zurückzuführen ist". Mit so einer Formulierung unterstellst du den Sportlern, sie hätten eine Tötungsabsicht. Es geht aber um ein technisches Kampfunfähigmachen des Gegners. Auf diese Weise führst du eine ethische Grundastzdiskussion gegen alle Vollkontakt(kampf)sportarten. Führt die nicht schon zu weit? Muss man dann nicht Sport an sich infragestellen?

OliverT
11-06-2014, 10:46
Es gibt auch Leute die sich Autorennen nur wegen Unfällen angucken. Da macht man aber nicht den Motorsport für verantwortlich, sondern hakt die "Fans" dann als Idioten ab.
Warum soll das deiner Meinung nach beim MMA anders sein?
Ich möchte dich nochmal auf die Frage hinweisen.

Zu deiner Frage wegen dem Jugendschutz.
Das ist halt so eine Sache. Einige sind vielleicht schon mit 12 Reif genug, andere sind es noch nichtmal mit 20 oder älter. Das Jugendstrafrecht kann wird ja nicht nur aus Spaß in Ausnahmefällen bis 21 angewendet werden.
Entscheiden müssen es die Eltern. Deswegen heißt es ja auch Freiwillige Selbstkontrolle. Die Altersbegrenzungen sind nur ein Vorschlag.
Hätte ich Kinder dürften sie es gucken sobald ich sie für Reif genug erachte.

Die Frage ist ja auch wie man das umsetzen will ohne das Internet zu zenzieren. Wenn man hier in Deutschland ein Gesetz rausbring das der Vertreiber eines Streams erst eine Ausweiskopie braucht, dann interessiert es den Vertreiber in Übersee nicht wirklich. Außer wir führen hier chinesische Verhältnisse ein und sperren alles was uns nicht passt.

Little Green Dragon
11-06-2014, 13:01
Wie schon erwähnt, zwei Tage Recherche von Artikeln, Videos etc.


Und bei diesem Satz habe ich doch heute Morgen tatsächlich meinen Kaffee auf die Tastatur gespuckt...

Aber kein Wundern dass sich mittlerweile darüber beschwert wird, dass die journalistische Qualität in Zeiten der Internetpublikationen deutlich zurück gegangen ist.

Ist nicht persönlich gemeint, aber eine solche "Recherche" kann ich nun nicht wirklich ernst nehmen. Keinerlei persönliche Erfahrung, kein persönlicher Austausch mit aktiven Sportlern, Trainern oder Besuchern - sondern sein geballtes "Fachwissen" (früher hätte man auch gefährliches Halbwissen dazu gesagt) innerhalb von 2 Tagen anhand von Videos und Artikeln aus dem Internet erworben.

Und was im Internet steht ist bekanntermaßen ja immer wahr...

JoHatsu
11-06-2014, 13:27
Gut aufgeschrieben hat es m.E. im März 2014 ein FR-Journalist: "Sendet eine körperliche Auseinandersetzung, bei der auch dann weitergekämpft werden darf, wenn ein Gegner angeschlagen zu Boden taumelt, das richtige gesellschaftliche Signal? Und ist es jetzt wirklich an der Zeit, das alte Gentlemen’s Agreement, von einem Gegner abzulassen, sobald der mit dem Rücken auf dem Boden liegt, kampflos aufzugeben?
Ein Gentlemen’s Agreement immerhin, das vor 150 Jahren in den Queensberry-Regeln des Boxsports festgeschrieben wurde und selbst heute noch bei Hooligan-Schlägereien auf Wald und Wiese gültig ist. Diese Diskussion steht noch aus."

Quelle: Mixed Martial Arts UFC: Die Rückkehr der Käfigkämpfer | Panorama*- Frankfurter Rundschau (http://www.fr-online.de/panorama/mixed-martial-arts-ufc-die-rueckkehr-der-kaefigkaempfer,1472782,26629696.html)
Ich möchte hier niemandem zu nahe treten, aber zur journalistischen Sorgfaltspflicht gehört für mich auch eine ausgiebige Recherche der Geschichte der Kampfsportarten. Und die sehe ich hier nicht.

Der Autor des Artikels führt die Queensberry-Rules des Englischen Boxens an und geht wie selbstverständlich davon aus, dass die Vorstellungen von einem Fairplay innerhalb des englischen Faustkampfes auch auf andere Kampfsportarten anzuwenden sind. Das waren sie schon zur Zeit der Einführung der Queensberry-Rules nicht. Nicht mal in Europa. In den Queensberry-Rules gilt Treten und Ringen als unsportlich. Die Franzosen finden es seit über 100 Jahren elegant und überaus sportlich, in ihren „French Boxing“-Matches zu treten und früher auch zu ringen. Ich trainiere mit einigen Franzosen. Wenn sie „Boxen“ sagen, meinen sie neben dem Schlagen immer auch Treten. Wenn sie dagegen von den Queensberry-Rules sprechen, reden sie zur Abgrenzung immer nur vom „English Boxing“.
Ich habe als junger Mann an Karatewettkämpfen teilgenommen, in denen es erlaubt war, nach einem zu Boden geworfenen Gegner zu schlagen. (Ein Treffer wurde mit einer Punktwertung belohnt.) Dies ist auch Bestandteil einiger Karate-Kata. - Warum, wenn das Nachschlagen auf einen am Boden Liegenden doch angeblich gesellschaftlich verpönt ist?
Das Allkampf-Regelwerk des deutschen JuJutsu gibt es seit 35 Jahren – zuerst als Leichtkontakt, später dann als Vollkontakt. In über 30 Jahren Wettkampfgeschichte ist es noch keinem Journalisten aufgefallen, dass dort auf einen am Boden Liegenden im Wettkampf geschlagen werden darf. Kein Politiker oder Journalist hat bis heute ein Verbot des JuJutsu-Allkampfes gefordert.

Gabber4Life
11-06-2014, 14:39
In über 30 Jahren Wettkampfgeschichte ist es noch keinem Journalisten aufgefallen, dass dort auf einen am Boden Liegenden im Wettkampf geschlagen werden darf. Kein Politiker oder Journalist hat bis heute ein Verbot des JuJutsu-Allkampfes gefordert.

Ist ja wie du sagtest nur eine Technik und dann stopp,beim MMA meint er aber bestimmt die Serien an Schlägen die abgefeuert werden aus der Full Mount(denke ich jetzt mal).
Dazu muss man auch erstmal sagen das man sich die Full Mount Position erstmal erarbeiten muss(also Gegner liegt oben auf dem Bauch der untenliegende hat keine Beine um den Gegner mehr geschlungen).
Kein Kämpfer lässt diese Position freiwillig geschehen,wenn sie aber geschieht sieht es für den Kampfsportfremden schon etwas brutal aus.
Der Untenliegende kann aber versuchen durch einen sweep(also Gegner quasi von sich herumdrehen um dann selbst oben zu liegen)seine Position zu verbessern oder er kann zB eine Submission(Aufgabegriff)versuchen.
Sollten zu viele Schläge auf den Untenliegenden einhageln(auch auf die Deckung ohne Gegenwehr bei zu langer Dauer)geht der Ringrichter dazwischen und beendet den Kampf(TKO).Wenn also keine intelligente Verteidigung mehr erfolgt.
Sicher ist es teils hart aber es hat nichts mit unfair zu tun,der Kampf startet ja nicht in der Position.

Was auch immer ein Aufhänger war sind die seit längerem unter den Unified Rules verbotenen Soccer Kicks und Stomp Kicks sowie Knie zum Kopf am Boden.
Es gibt zwar noch vereinzelt Organisationen die manche dieser Techniken erlauben aber die meisten tun dies nicht(UFC,WSOF,M1,Bellator,Cage Warriors etc).Der einzige der mir grade einfällt wo derzeit Soccer Kicks erlaubt sind ist One FC.

JoHatsu
11-06-2014, 15:36
Ist ja wie du sagtest nur eine Technik und dann stopp...
Nein, beim JuJutsu-Allkampf keine einzelne Technik sondern - beim MMA würde man sagen - Ground and Pound. Im Allkampf-Pro mit Vollkontakt. Siehe Wikipedia, dort unter Allkampf-Pro: Ju-Jutsu ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Ju_Jutsu#Wettkampfsystem_Ju-Jutsu-Allkampf)
Das Regelwerk ist mit Google ebenfalls leicht zu finden. (Dort wird noch einmal zwischen Allkampf Grappling, Allkampf Amateur und Allkampf-Pro unterschieden. Alles mit Schlägen zum Kopf am Boden - nur die erlaubte Schlaghärte unterscheidet sich beim -Pro.)
Wie gesagt: Gerade das Wettkampf-Regelwerk des JuJutsu ist ein Gegenbeispiel zur Behauptung, dass Ground and Pound in den Kampfsportarten geächtet ist.

Gabber4Life
11-06-2014, 17:41
Ok alles klar,war ne Fehlinfo meinerseits.

sivispacemparabellum
11-06-2014, 20:22
Das Interview ist nicht gut. Du hast zu keinem Zeitpunkt auf Argumente deines Gegenübers reagiert, du hast nur deine Thesen wiederholt. Zum Beispiel:
Laut Reglement sind Tritte gegen jemand, der am Boden liegt, verboten. Doch Schläge sind erlaubt – wo liegt da der Unterschied?
-falsch Tritte zum Kopf eines Gegners sind bei mehr als drei Punkten Bodenkontakt verboten. Zum Körper und gegen die Beine sind sie erlaubt.
Wie lange dauert maximal so eine Situation, in der jemand auf dem Rücken liegt und ein anderer von oben draufschlägt.
-so lange bis einer aufsteht, Ko ist, submittet wird, der Ringrichter sie wieder aufstellt, oder die Runde beendet ist
Ein Beispiel: Bei einem UFC-Profikampf von Fedor Emelianenko gegen Antonio Bigfoot Silva aus dem Jahr 2011 dauerte die Auseinandersetzung am Boden etwa drei Minuten, bei 30 Schlägen gegen den Kopf des Unterlegenen habe ich aufgehört zu zählen. Wenn ein Jugendlicher das sieht, vermuten Sie, dass sich dadurch sein Verhältnis zu Gewalt verändern könnte?
-wenn ich mir einen Profiboxkampf ansehe, kann ich froh sein wenn ich nur 30 Schläge zum Kopf sehe. Wieviele Treffer und wie hart die waren, wieviele auf die Deckung gingen, bleibt offen. Die entscheidenden Fakten fehlen.
Es gibt solche Situationen sehr häufig in MMA-Kämpfen: einer geht zu Boden und reflexartig springt sein Gegner auf ihn und schlägt auf ihn ein. Wir glauben, dass das tatsächlich eine falsche Botschaft sendet.
-wer ist wir? Was ist die Botschaft die an wen gesendet wird?
Wie wäre es denn, wenn man das Regelwerk ändert und das Einschlagen auf einen am Boden liegenden Gegner verbietet?
-gibt es bereits, heißt Shooto ist in Japan und Skandinavien sehr populär. Auch in Deutschland am kommen. Wende dich an Peter Angerer.
Wie empfinden Sie Blut im Ring, stört Sie das?
-ja es stört. Die Sicht, der Gegner und man selbst wird noch rutschiger, Submissions schwerer, Kontrolle schwieriger. Gut aussehen tuts auch nicht. Einen Kampf wegen einer kleinen Platzwunde abbrechen, auf den man sich Monate vorbereitet hat-auf keinen Fall. Würde weder ein Fußballer noch ein Rennradler tun.
Ab wie viel Blut wird denn ein Kampf beendet?
-in Litern?
Ich habe mir zur Vorbereitung unseres Gesprächs zwar sehr viele Kämpfe angeschaut, aber an sich halt ich einen Kampf nicht länger als zwei bis drei Minuten aus als Betrachter. Was würden Sie sagen, unterscheidet uns?
-das du diese Kämpfe als brutal empfindest. Geht vielen Menschen so. Einfach nicht hingehen, umschalten oder ausschalten. Ist okay, sieht meine Mutter auch so.
Könnte es auch damit zusammenhängen, dass Sie vielleicht einfach mehr an Gewaltdarstellungen gewöhnt sind?
-MMA ist keine Gewaltdarstellung, sondern ein Sport. An den muss man sich nicht gewöhnen, drüber nachdenken lohnt trotzdem und sei es im SInne der Toleranz.
Angenommen, Sie sehen auf der Straße zwei , der eine liegt am Boden, der andere sitzt auf ihm und schlägt auf ihn ein. Was tun Sie?
-stell dir vor du siehst auf der Straße zwei die stehen, der eine schlägt dem anderen mit der Faust ins Gesicht. Was tust du?
Sie würden dazwischen gehen, aber bei einem MMA-Kampf geht der Ringrichter in so einem Fall nicht dazwischen. Vor allem darin sehen die Politiker ja das Problem. Finden Sie nicht auch, dass solche Szenen die falsche Botschaft an den Zuschauer senden?
-die Botschaft ist nochmal welche. Warum sollte jemand der sich an die Regeln hält von dem der die Einhaltung der Regeln überwacht, angegangen werden. Handballer dürfen den Ball anfassen, dafür nicht treten. Brauchen wir mehr FIFA Schiedsrichter im Handball? Ein moralisches Dilemma?

Merkst du eigentlich, dass du das was du ablehnst und als brutal empfindest, anderen vorenthalten willst. Nix anderes ist eine Altersbeschränkung. MMA ist ein Sport. Formel 1 Rennen dürfen auch nicht von Kids gefahren werden. Über den Sinn von Autos, die schnell im Kreis fahren und gelegentlich schwere Unfälle bauen, lässt sich vortrefflich streiten.
Über die Qualität der Fragen deines Interviews nicht. Es lebt von den Antworten von Marcus. Der ist Promoter, Logistiker und macht seinen Job so gut wie kein Zweiter im deutschen MMA. Ich bin einer der Kommentatoren und muss mich wundern, denn ich bin Sportler und Journalist. So ein Interview hätte ich nicht so souverän wie Marcus geführt. Als Journalist sehe ich es als meine Pflicht Vorurteile abzubauen, Informationen für ein individuelles Urteil zur Verfügung zu stellen.
Lies dir nochmal nur deine Fragen durch und frag dich, ob du falls du diesen Fragenkatalog im Vorhinein vorlegen würdest, irgend jemanden finden würdest der ihn beantworten möchte. Ich denke nein und wir beide wissen warum.

Kannix
11-06-2014, 23:26
Wortmeier nennt seine Veranstaltungsreihe “We Love MMA”, er lädt Journalisten zum Probetraining ein, er weist stets auf das MMA-Regelwerk hin (Link) – und er autorisiert seine Interviews. Auch aus dem folgenden sehr ausführlichen Interview hat er Passagen gestrichen, was wir bedauern. Dies betraf insbesondere Äußerungen zum Sterberisiko bei MMA und zur allgemeinen Kampfsport-Akzeptanz in Deutschland. Den Fall des im März 2014 gestorbenen MMA-Kämpfers Booto Guylain wollte Wortmeier beim Gespräch nicht zur Kenntnis nehmen.

Ich finde eigentlich das Wortmeier unter den Umständen ein ganz gutes Interview gegeben hat. Man kann ihm nicht vorwerfen dass er die Intention des Interviewers hätte kennen und es deswegen hätte ablehnen müssen.
Absolute Gesprächsbereitschaft gegenüber einem Journalisten der trotz mangelnder Fachkenntnis die "Antworten" kennt. Man kann wirklich froh sein das selbst Bild dieses Niveau bezüglich MMA offenbar verlassen hat.
Es ist aber interessant dass der Interviewer sich hier der Diskussion "stellt"(wirklich offen scheint er mir aber nicht zu sein, er kommt aus dem Dilemma nur das zu hören was er hören will nicht raus). Was erhofft er sich von einer Diskussion mit Teilnehmern deren Meinungen die er offensichtlich nicht neutral aufnehmen kann?
Ich denke dass er, obwohl solch eine Art von Berichterstattung ein rotes Tuch für manche hier ist, sehr respektvoll behandelt wird, auch wenn er sich selbst nicht respektvoll dem Sport und seinen Ausübenden gegenüber verhält.
er wird sich irgendwann zurückziehen, sicher schnappt er sich bald ein ganz anderes Thema. Für uns Randsportartler kann das nur den bewußten Umgang mit den Medien wachrufen.

Soldier
11-06-2014, 23:40
2 Tage "intensiv recherchiert" aber kein Plan haben was Muay Thai ist? Sehr intensiv kann das ja nicht gewesen sein - Wikipedia nicht gefunden?
(1 Zeile 2ter Absatz, sogar verlinkt!)
:o

axon
12-06-2014, 09:06
2 Tage "intensiv recherchiert" aber kein Plan haben was Muay Thai ist? Sehr intensiv kann das ja nicht gewesen sein - Wikipedia nicht gefunden?
(1 Zeile 2ter Absatz, sogar verlinkt!)
:o

Tja, für jemanden, der sich nur sehr oberflächlich damit befasst hat, ist MMA eben Boxen und Ringen.
Für jemanden, der sich einen Tick gründlicher mit der Materie beschäftigt hat, ist es Boxen + Ringen + MuayThai + BJJ.
Und wiederum für jemanden, der sich halbwegs ernsthaft damit befasst hat, ist es eine individuelle Mischung abhängig vom einzelnen Sportler, wo auch noch ganz anderen Kampfsportarten einfließen können, und Transitions eine essentielle Rolle spielen.

jkdberlin
12-06-2014, 10:09
Ich denke mal, der Herr Interviewer ist raus. Aber Danke dafür, dass er sich 1 Tag lang der (kontroversen) Reaktion und Diskussion gestellt hat.

planetinterview
12-06-2014, 10:29
Ich denke mal, der Herr Interviewer ist raus. Aber Danke dafür, dass er sich 1 Tag lang der (kontroversen) Reaktion und Diskussion gestellt hat.

Nein, ich hatte gestern schlicht keine Zeit zu antworten. Ich gebe mir Mühe, heute noch auf eventuelle Fragen zu antworten.

jkdberlin
12-06-2014, 10:32
Super, danke! Kann verstehen, wenn man keine Zeit hat, dass ganze hier ist sehr Zeit-fressend und intensiv.

marq
12-06-2014, 10:36
das interview ist einfach schlecht: der interviewte antwortet dauerhaft in unangreifbaren worthülsen und antworten, die absolut politisch korrekt sind. Eine eigene meinung ist nicht zu erkennen. warum?? er will seine events vermarkten. uneigennützig wird er nicht handeln, da er nicht selbst aus dem sport kommt.

der interviewer will jemanden zu antworten führen, die er nicht gibt, weil er klug genug ist, sich nicht auf glatteis führen zu lassen.

planetinterview
12-06-2014, 11:03
Btw Im Profiboxen sterben jedes Jahr an die 60 Menschen,im MMA war der Fall mit dem Kämpfer bei EFC ein tragischer Einzelfall.Ausserdem nicht 100% belegbar ob wirklich alleine durch den Kampf verursacht.

Die Offiziellen in Südafrika geben an, dass er an den im Kampf erlittenen Verletzungen gestorben ist. EFC AFRICA - Extreme Fighting Championship - Guylain Passes Away (http://www.efcafrica.com/news/2014/March/efc_africa_news_article_guylain_passes_away.php)

Weiterhin steht dort: "ONEPLAN, EFC AFRICA's disability partner since October 2013, will be providing financial support to Guylain's family." Versicherungen wollen i.d.R. schon sehr genau wissen, woher eine Verletzung (hier mit Todesfolge) stammt, bevor sie finanziell einspringen. Sprich, wenn der Tod nichts mit dem Kampf zu tun gehabt hätte, wäre die Versicherung nicht eingesprungen. Versicherungen sind nun mal keine Samariter.

Auch wenn in anderen Sportarten mehr Menschen sterben (wobei die von dir genannten 60 vielleicht noch in Relation zu setzen wären mit der Anzahl von Boxkämpfern), auch wenn es ein "tragischer Einzelfall" gewesen sein sollte, so bin ich trotzdem sehr enttäuscht, wenn ein MMA-Veranstalter zu so einem Fall überhaupt nicht Stellung beziehen will - vermutlich, weil dieser Fall dem Image von MMA schaden könnte.

jkdberlin
12-06-2014, 11:24
... so bin ich trotzdem sehr enttäuscht, wenn ein MMA-Veranstalter zu so einem Fall überhaupt nicht Stellung beziehen will - vermutlich, weil dieser Fall dem Image von MMA schaden könnte.

Genau, das ist eine (unbewiesene) Vermutung. Ich kann die Weigerung, dazu Stellung zu beziehen, insbesondere vor dem Hintergrund der tendenziösen Interviewfragen, sehr gut nachvollziehen.

marq
12-06-2014, 11:25
...... so bin ich trotzdem sehr enttäuscht, wenn ein MMA-Veranstalter zu so einem Fall überhaupt nicht Stellung beziehen will - vermutlich, weil dieser Fall dem Image von MMA schaden könnte. was für eine antwort erhoffst du dir denn ;) mal ehrlich frag mal einen basejumper oder einen basejumplatformbetreiber nach dem risiko des sportes. was wird er dir sagen?

JoHatsu
12-06-2014, 11:35
Der Tod Guylains ist eine Tragödie. (Ich halte nichts davon, den Tod eines Menschen in Relation zu anderen Todesfällen in anderen Sportarten zu setzen.) Die Diskussionen, wie es dazu kommen konnte, sind berechtigt und müssen von Fachleuten geführt werden. Dass Herr Wortmeier dazu nicht Stellung beziehen will, weil er einen Imageschaden für das MMA befürchtet, ist in meinen Augen allerdings eine Unterstellung. Herr Wortmeier ist Organisator, aber er ist weder ein Fachmann was Kampfsporttechniken, noch was medizinische Zusammenhänge betrifft. Er ist kein Kampfrichter, kein Trainer und auch kein Ringarzt. Jedes Statement auf einem Gebiet, wo man keine Ahnung oder nur laienhafte oder lückenhafte Informationen hat, geht zwangsläufig in die Hose. Die Aussage, dass er keine Informationen dazu hat, ist keine Ausrede sondern einfach nur Fakt. Ich hätte an seiner Stelle genau so geantwortet. Es wäre sinnvoller gewesen, Sie hätten Sportmediziner interviewt, die Erfahrungen auf dem Gebiet Hirntraumata durch Kopftreffer haben.

sivispacemparabellum
12-06-2014, 11:38
so bin ich trotzdem sehr enttäuscht, wenn ein Journalist zu so einem Fall überhaupt nicht Stellung beziehen will - vermutlich, weil dieser Fall dem Image von PlanetInterview schaden könnte.

Nee da schreib ich den längsten Beitrag in diesem Fred und da kommt nicht mal eine Reaktion. Stattdessen wird hier über einen Todesfall im Südafrikanischen MMA debattiert. Niemand hier hat behauptet MMA sei ungefährlich-tödlich ist es nicht.
Selbst wenn im Fußball oder Boxen mehr Menschen sterben, oder auch weniger, ist es kein Grund MMA ab 18 zu fordern.
Du hast Thesen aufgestellt, die nachweislich falsch sind, deine Recherche war oberflächlich. Ich habe das an deinen Fragen mit Antworten belegt.

Little Green Dragon
12-06-2014, 11:54
Weiterhin steht dort: "ONEPLAN, EFC AFRICA's disability partner since October 2013, will be providing financial support to Guylain's family."

Und noch weiter steht da:

"Fatal injuries are extremely rare in the sport of MMA due to the emphasis on safety. Unfortunately, head trauma is sometimes a reality and very rarely fatalities can occur."

Es stellt niemand in Abrede, dass MMA nun mal durchaus ein Sport ist bei dem die Teilnehmer sich (bewusst) auch einem (Verletzungs-)Risiko aussetzen.

Einen einzelnen Fall jetzt aber so hochzustilisieren (und sich darüber zu mokieren, dass jemand der den Fall nicht kennt, nicht vor Ort dabei war und sich wenn überhaupt auch nur über das was in den Medien steht darüber informieren kann sich dazu nicht großartig äußern kann) und sich daran aufzuziehen lässt eben die Motivation hinter der ganzen Fragestellung schon sehr deutlich erkennen.

Getreu dem Motto: "Ich habe mir meine Meinung gebildet und die muss jetzt bitte auch durch jeden bestätigt werden..."

M. Schumacher hat ähnliche Verletzungen beim Skifahren (trotz Helm) erlitten. Auf der Piste steht kein Ringrichter und es stehen keine Ärzte direkt am Rand dabei. Das Risiko sich also hier entsprechend schwer zu verletzen ist ungleich höher. Trotzdem diskutiert keiner ob man Piste nicht sperren sollte oder Kindern und Jugendlichen den Videokonsum von Skirennen (bei denen es auch regelmäßig schwere Stürze gibt) zu verbieten.

Zum Thema Verwendung des Wortes "brutal" im Englischen hatte ich ja auch schon mal was geschrieben - aber da wahr wahrscheinlich die "umfangreiche" Recherche doch etwas zu knapp bemessen bzw. es wurde nicht weiter drauf eingegangen.

Und nur ganz am Rande:
Es gibt genügend Seiten im Netz bei denen man die "10 most brutal Football/Basketball/Lacrosse/Ice Hockey/Golf" Listen finden kann - mit Klickraten die in einen siebenstelligen Bereich gehen.

Folge man jetzt der Logik des TE würde das bedeuten:
Wenn sich so viele Leute das anschauen, dann machen die das ja nur wg. der Brutalität - also müssen wir dringend im Zuge des Jugendschutzes dafür sorgen, dass sich keiner unter 18 mehr ein Football/Basketball/Ice Hockey-Spiel anschauen darf...

planetinterview
12-06-2014, 17:57
Genau, das ist eine (unbewiesene) Vermutung. Ich kann die Weigerung, dazu Stellung zu beziehen, insbesondere vor dem Hintergrund der tendenziösen Interviewfragen, sehr gut nachvollziehen.

genau, das ist eine Vermutung. Und falls eine Vermutung einen Beweis braucht: den hab ich für mich, weil Wortmeier ja ein paar seiner Äußerungen gestrichen hat, die MMA beim Normalleser ins schlechte Licht gerückt hätten. Ich kann diese hier - leider - nicht veröffentlichten, das ist mir zu riskant.

Etwas verwundert bin ich über Folgendes: alle regen sich hier darüber auf, dass ich ein Problem damit habe, wenn ein MMA-Promoter über einen Todesfall (den ich ihm hinreichend geschildert habe) hinwegsieht. Aber für niemanden hier im Forum scheint es ein Problem zu sein, wenn ein Promoter nicht zu seinen Aussagen stehen will und ein Interview zensiert.

Aber gut, wir sind hier nicht in einem Journalismus-Forum sondern in einem Kampfkunst-Forum.

planetinterview
12-06-2014, 18:08
Es gibt genügend Seiten im Netz bei denen man die "10 most brutal Football/Basketball/Lacrosse/Ice Hockey/Golf" Listen finden kann - mit Klickraten die in einen siebenstelligen Bereich gehen.

Mich würde interessieren: Was für Websites meinst du? Sind das Websites die für die jeweilige Sportart dieselbe (oder noch größere) Relevanz haben wie mmajunkie.com oder mmaweekly.com für MMA? Über ein paar entsprechende Links würde ich mich sehr freuen

planetinterview
12-06-2014, 18:09
Ich versuche später heut nacht noch mehr Antworten zu schreiben, finde nur grad wenig Zeit.

sivispacemparabellum
12-06-2014, 18:40
Etwas verwundert bin ich über Folgendes: alle regen sich hier darüber auf, dass ich ein Problem damit habe, wenn ein MMA-Promoter über einen Todesfall (den ich ihm hinreichend geschildert habe) hinwegsieht. Aber für niemanden hier im Forum scheint es ein Problem zu sein, wenn ein Promoter nicht zu seinen Aussagen stehen will und ein Interview zensiert.

Aber gut, wir sind hier nicht in einem Journalismus-Forum sondern in einem Kampfkunst-Forum.

Nö in einem Journalistenforum sind wir nicht. Das Wort Zensieren ist hier aber völlig fehl am Platze, bestenfalls polemisch. Wenn Marcus einen Text vor Veröffentlichung REDIGIERT ist das, so fern es vorher so vereinbart wurde, sein gutes Recht und eine weit verbreitete Möglichkeit Interviews zu straffen und pointierter zu gestalten.
Zensur ist: "ist der Versuch der Kontrolle des geschriebenen Wortes. Durch restriktive Verfahren – in der Regel durch staatliche Stellen – sollen Massenmedien und/oder persönlicher Informationsverkehr kontrolliert werden, um die Verbreitung unerwünschter oder ungesetzlicher Inhalte zu unterdrücken oder zu verhindern. Oftmals wenden totalitäre Staaten die Zensur verschärft an." (Wikipedia)
Weder wurden Massenmedien oder persönlicher Informationsverkehr unterdrückt. Dein Standpunkt kann jederzeit auf eurer Seite weiterverbreitet werden. Zudem ist Marcus Dienstleister und kein Staat, warum er Imagepflege betreibt und seine Marke "We Love MMA" schützt liegt auf der Hand.
Dürften alle Redakteure so handhaben. Oder heißen die bei euch im Team Zensoren?
Finde ich merkwürdig, dass du als Journalist hier solche Worte verwendest. Menschen vom Fach wissen, dass die Bild keine Zeitung ist und sollten den Unterschied zwischen zensieren und redigieren kennen. Umgangssprachlich wird das eine gerne vergessen und das Zweite für jeden nicht veröffentlichten Beitrag verwendet.

Little Green Dragon
12-06-2014, 18:42
Etwas verwundert bin ich über Folgendes: alle regen sich hier darüber auf, dass ich ein Problem damit habe, wenn ein MMA-Promoter über einen Todesfall (den ich ihm hinreichend geschildert habe) hinwegsieht. Aber für niemanden hier im Forum scheint es ein Problem zu sein, wenn ein Promoter nicht zu seinen Aussagen stehen will und ein Interview zensiert.

Aber gut, wir sind hier nicht in einem Journalismus-Forum sondern in einem Kampfkunst-Forum.

Niemand hat sich bislang auch nur annährend "aufgeregt". Und - auch dauernd wiederholte Unterstellung ändern daran nichts - hat der Promoter nicht darüber hinweggesehen. Er hat lediglich nicht so reagiert wie Du es Dir erhofft hast.

Und jetzt die: "Wenn ich nur dürfte könnte ich euch was erzählen..." Karte zu ziehen ist auch mehr als albern, jedenfalls nicht solange der Interviewte hier nicht auch beteiligt ist und seine Sicht der Dinge schildern kann. Ich finde Du kannst froh sein, dass er sich überhaupt so lange Zeit für Dich genommen und auf die immer wieder gleichen Suggestivfragen sachlich und nüchtern geantwortet hat. Gibt viele die hätten Dir dafür zu Recht gleich das Loch in der Wand gezeigt.

Und ja das hier ist kein Journalistenforum - und das ist für Dich wohl auch ganz gut so. Denn die Kollegen die seriös arbeiten hätten Dir in einem Journalistenforum wohl noch ein paar ganz andere Tacke erzählt.

planetinterview
13-06-2014, 03:39
so, fangen wir hinten an



Das Wort Zensieren ist hier aber völlig fehl am Platze, bestenfalls polemisch. Wenn Marcus einen Text vor Veröffentlichung REDIGIERT ist das, so fern es vorher so vereinbart wurde, sein gutes Recht und eine weit verbreitete Möglichkeit Interviews zu straffen und pointierter zu gestalten.

Autorisierung war vor dem Interview nicht gefordert, diese Forderung erhielt ich erst nachträglich und bin dem nachgekommen. Wortmeier stellte dann Bedinungen für eine Veröffentlichung (Kontrolle über alles von Überschrift bis Bildunterschrift, Bebilderung etc) ohne deren Erfüllung er das Interview komplett zurückgezogen hätte. Von diese Bedingungen konnte ich ihn und seine PR-Agentur dann allerdings abbringen.



Zensur ist: "ist der Versuch der Kontrolle des geschriebenen Wortes. Durch restriktive Verfahren – in der Regel durch staatliche Stellen – sollen Massenmedien und/oder persönlicher Informationsverkehr kontrolliert werden, um die Verbreitung unerwünschter oder ungesetzlicher Inhalte zu unterdrücken oder zu verhindern. Oftmals wenden totalitäre Staaten die Zensur verschärft an." (Wikipedia)

genau, im Fall von Wortmeier wurden unerwünschte Inhalte unterdrückt. Gelöscht. Das soll niemand lesen, was er an bestimmten Stellen gesagt hat. Ich nenne das Zensur. Mir ist der Begriff aber nicht so wichtig. In jedem Fall steht er nicht zu dem, was er uns gesagt hat bzw. möchte er nicht, dass bestimmte Sätze an die Öffentlichkeit kommen. Ich vermute, weil es sonst dem Image von MMA schaden würde. Aber das ist lediglich eine Vermutung.


vor dem Hintergrund der tendenziösen Interviewfragen

Also, ich habe mitbekommen, dass viele von euch sich an meinen Interviewfragen stören. Ich finde sie ehrlich gesagt ausgewogen. Wir haben Wortmeier ja auch gefragt, was ihn an MMA fasziniert, wollten etwas über die Fanbase erfahren, über Preisgelder, Rückkehr der UFC, die Popularität von MMA usw. Und dann haben wir - auch für ein Interview ist das legitim - unsere persönliche Meinung mit ins Spiel gebracht, an der Stelle wo es heißt "Wir glauben, dass das (Schläge auf einen am Boden liegenden Kämpfer) tatsächlich eine falsche Botschaft sendet." Wir glauben, nicht wissen.
Letztlich ist das ja auch ein Argument jener (Sportministerkonferenz), die MMA in Deutschland die Anerkennung als Sport verweigern.



Ab wie viel Blut wird denn ein Kampf beendet?
-in Litern?

die Frage war in der Tat so etwas unscharf/nicht zielführend



Das Interview ist nicht gut. Du hast zu keinem Zeitpunkt auf Argumente deines Gegenübers reagiert, du hast nur deine Thesen wiederholt.



Du hast Thesen aufgestellt, die nachweislich falsch sind, deine Recherche war oberflächlich. Ich habe das an deinen Fragen mit Antworten belegt.

Ist mir ein Rätsel. Was für Thesen? Wenn du das Interview liest und meine Postings hier, wirst du merken: Ich habe keine Thesen aufgestellt. Ich habe nur geäußert, dass ich persönlich glaube, dass die im MMA tolerierten Schläge gegen den Kopf eines am Boden liegenden, ein falsches Signal an die Gesellschaft setzen.

Ich behaupte nicht, dass MMA brutal ist, sondern ich stelle Fragen dazu: Spielt beim Zuschauer Faszination für Gewalt eine Rolle? Und ich frage, warum Brutalität auf MMA-Websiten in nicht geringem Maße vorkommt

Ich behaupte nicht, dass massig viele Zuschauer MMA nur gucken, weil sie auf Gewal aus sind, sondern ich frage Wortmeier (und euch) danach (und bin auch dankbar, dass hier auch schon darauf geantwortet wurde



deine Recherche war oberflächlich. Ich habe das an deinen Fragen mit Antworten belegt.
dazu und zu anderen Beiträgen hier morgen, bin grad zu müde

jkdberlin
13-06-2014, 07:36
Aber für niemanden hier im Forum scheint es ein Problem zu sein, wenn ein Promoter nicht zu seinen Aussagen stehen will und ein Interview zensiert.


a) das ist keine Zensur
b) stimmt, finde ich nicht schlimm. Warum auch? Wenn er das Recht dazu hat (hast du in anderen ersten Beiträgen ja auch bestätigt:


Hallo,

@Ökami: Dass das Streichen von (kritischen) Passagen nicht unüblich ist ... wir haben solche Streichungen auf Planet Interview auch schon in mehreren anderen Fällen dokumentiert. .

und jetzt kommt das so rüber, als ob es auf einmal völlig unabgesprochen geschieht), was ist daran so merkwürdig?




Also, ich habe mitbekommen, dass viele von euch sich an meinen Interviewfragen stören. Ich finde sie ehrlich gesagt ausgewogen.

Und wir hier nicht. Irren wir uns nun alle oder kommen deine Fragen einfach so beim Leser an? Bist du für den Transport der Bedeutung zuständig oder wir als Empfänger?
Du transportierst ja laut eigener Aussage deinen Standpunkt zu den Dingen.



@Ben: Mein Standpunkt kommt im Interview teilweise ja auch zum Ausdruck, hier nochmal zusammengefasst und ergänzt:

1. Ich persönlich kann mir einen Kampf kaum länger als 2-3 Minuten anschauen, daher hat es mich interessiert, woher die Faszination für MMA kommt.
2. Ich finde, dass es (an Jugendliche unter 18 Jahren) durchaus eine falsche Botschaft sendet, wenn auf einen am Boden liegenden Kämpfer weiter eingeschlagen wird, ohne dass der Ringrichter eingreift.
3. Ab 18 soll jeder tun und machen was er will, aber der Jugendschutz sollte bei MMA gewährleistet sein, offline wie online, da bin ich mit Wortmeier einer Meinung.
4. Ich fand es bestürzend, dass Marcus Wortmeier den Tod eines MMA-Kämpfers nicht zur Kenntnis nehmen wollte, obwohl dieser auf im Ring erlittene Verletzungen zurückging. Wortmeier bemüht sich um ein positives Image von MMA, das ist verständlich. Aber den Tod eines Menschen dafür vom Tisch zu wischen finde ich nicht aufrichtig und nicht verhältnismäßig.

Gruß!
Jakob



Das fällt uns halt sehr stark auf und erweckt bei uns den Anschein einer tendenziösen Fragestellung.

sivispacemparabellum
13-06-2014, 08:25
Ist mir ein Rätsel. Was für Thesen? Wenn du das Interview liest und meine Postings hier, wirst du merken: Ich habe keine Thesen aufgestellt. Ich habe nur geäußert, dass ich persönlich glaube, dass die im MMA tolerierten Schläge gegen den Kopf eines am Boden liegenden, ein falsches Signal an die Gesellschaft setzen.

Ich behaupte nicht, dass MMA brutal ist, sondern ich stelle Fragen dazu: Spielt beim Zuschauer Faszination für Gewalt eine Rolle? Und ich frage, warum Brutalität auf MMA-Websiten in nicht geringem Maße vorkommt

Ich behaupte nicht, dass massig viele Zuschauer MMA nur gucken, weil sie auf Gewal aus sind, sondern ich frage Wortmeier (und euch) danach (und bin auch dankbar, dass hier auch schon darauf geantwortet wurde


Jetzt reicht es allmählich. Mir zu unterstellen ich hätte das Interview nicht gelesen geht zu weit.
Du schreibst von Botschaften, Signale setzen etc. Was sind denn die Signale im Rugby, Formel 1, Judo, Biathlon...jeder darf den anderen im vollen Lauf zu Boden reißen? Jeder darf so schnell fahren wie er kann? Jeder darf jeden so hart werfen und sich drauf fallen lassen, so bald er ihn gegriffen bekommt? Jeder darf beim Skifahren ein Gewehr dabei haben? Und alle die das sehen applaudieren dann! Du negierst alles was Regeln im Sport bedeuten. In einem beschränkten Raum, zu einer bestimmten Zeit, werden unter vorher festgelegten Regeln, die von Schiedsrichtern überprüft werden, findet ein Wettstreit zwischen zwei Menschen oder Mannschaften statt. Das Reglement schliesst das Töten und schwere Verletzen des Gegenübers aus. Unfälle gibt es in jedem Sport, doch im Gegensatz zu nichtsportlichen Auseinandersetzungen, werden im Sport diese schnellstmöglich beendet oder unterbrochen, sobald sich ein Teilnehmer ernsthaft verletzt. Wettkampf ist nicht Alltag. Unter diesen Bedingungen findet Sport weltweit statt.
Dass es einzelne Sportler, Zuschauer gibt, die keinen Wert auf Fairplay legen, liegt wohl kaum am Sport. Die findet man leider überall in unserer Gesellschaft. Da kannst du das Individuum moralisch dran messen, nicht aber den Sport. Kein Sport ruft zu Doping, Fouls oder ähnlichem auf. Auf Zuschauer die ihren Voyeurismus und ihren Gewaltfetisch im Kampfsport befriedigen wollen, sind die Ausnahme und keine gern gesehenen Gäste.
Und eine These ist eine Behauptung. Nochmal Wikipedia dazu: "Eine These ist ein Gedanke oder Satz, dessen Wahrheitsinhalt eines Beweises bedarf. Der Verfasser einer These behauptet die Wahrheit. Ist die These nicht haltbar, muss sie verworfen werden. Andernfalls kann an der These festgehalten werden.
Eine These ist allgemein aufgefasst eine Aussage, die das Wesentliche aus einem Komplex von Aussagen pragmatisch hervorheben bzw. zur Geltung bringen soll."
Wenn du so weiter machst schenke ich dir einen Duden. Wer mit Sprache arbeitet sollte um die Bedeutung von Worten wissen.

Hug n' Roll
13-06-2014, 09:02
Bist du für den Transport der Bedeutung zuständig oder wir als Empfänger?


Exakt so sieht es nämlich aus!

In der Kommunikationslehre ist GRUNDSÄTZLICH der Sender verantwortlich für die Botschaft.
Die Umstände der Rezeption des Empfängers (Assoziationen, Emphase, Emotionen, etc.) sind in einer Zielgruppenanalyse VOR dem Senden der Botschaft durch den Sender zu berücksichtigen.

Dieser Grundsatz ist selbstverständlich Handwerkszeug für alle journalistischen Formaterstellungen.

Wie wir ja wissen ist der Berufsbegriff des "Journalisten" nicht geschützt, es gibt also keine fest definierten und allgemein gültigen handwerklichen Qualitätsstandards. - Leider merkt man das dann zuweilen als Konsument....

Flibb
13-06-2014, 09:14
Etwas verwundert bin ich über Folgendes: alle regen sich hier darüber auf, dass ich ein Problem damit habe, wenn ein MMA-Promoter über einen Todesfall (den ich ihm hinreichend geschildert habe) hinwegsieht. Aber für niemanden hier im Forum scheint es ein Problem zu sein, wenn ein Promoter nicht zu seinen Aussagen stehen will und ein Interview zensiert.

Das stimmt nicht. Es kommen immer die gleichen Faktoren zusammen wenn ein Kämpfer nach einem Kampf stirbt.
1. Schlechte medizinische Versorgung vorort
2. Keine oder mangelhafte medizinischen Test vor dem Kampf
3. Bestehende Krankheiten (Herzfehler u.Ä.)
4. Anzahl und härte der Kopftreffer in der Vorbereitung
5. Wieviel Gewicht der Kämpfer abgekocht hat

Nach einer kurzen Internet Recherche :

1. Hier nicht der Fall aber er wurde erst in ein Krankenhaus gefahren ohne neurologischen Teil und die vergangene Zeit zwischen Abfahrt und Test ist enorm. Siehe unten.
2. Habe keine Informationen darüber gefunden
3. Habe keine Informationen darüber gefunden
4. Guylain hat 3 Monate vorher in der EFC auch per TKO verloren
5. Habe keine Informationen darüber gefunden

Zusatz: Guylain hat den Kampf wenige Tage vor dem Kampftag erst angenommen.
Ich habe den Kampf mittlerweile gesehen. Es war ein relativ harmloser Kampf und der Schiedsrichter hat den Kampf nicht zu spät gestoppt.

Ergänzung zu Punkt 1:

"As soon as the fighter was injured, we took him to Tambo Memorial. It was at about 6.30 pm. He was transferred to the Joburg Gen (Charlotte Maxeke hospital) for a neurosurgeon," she said.

"The transfer started at 8.30pm but it is not known what time he arrived at the Joburg Gen."

The scan took place around midnight after which Guylain was attended by a neurosurgical team.


George Herald | Extreme fighter dies in Johannesburg (http://www.georgeherald.com/news.aspx?id=72101&h=Extreme-fighter-dies-in-Johannesburg)
Fatalities in mixed martial arts contests - Wikipedia, the free encyclopedia (http://en.wikipedia.org/wiki/Fatalities_in_mixed_martial_arts_contests)
Booto Guylain MMA Stats, Pictures, News, Videos, Biography - Sherdog.com (http://www.sherdog.com/fighter/Booto-Guylain-150107)

edit: Hab mal den Direktlink zu dem Kampf rausgenommen. Wer den sehen will kann bei Youtube nach dem Gegner suchen.

Eskrima-Düsseldorf
13-06-2014, 09:29
ich bin selber Vater. ich sehe die Verantwortung bei den Eltern.

:halbyeaha

Narexis
13-06-2014, 10:03
Ist mir ein Rätsel. Was für Thesen? Wenn du das Interview liest und meine Postings hier, wirst du merken: Ich habe keine Thesen aufgestellt. Ich habe nur geäußert, dass ich persönlich glaube, dass die im MMA tolerierten Schläge gegen den Kopf eines am Boden liegenden, ein falsches Signal an die Gesellschaft setzen.
Jetzt bin ich verwirrt, ist Dir die Bedeutung und Verwendung einer These denn nicht geläufig? Auch sollte Dir doch der Umgang mit rhetorischen Fragen bewusst sein? Man muss in erster Linie keine Thesen aufstellen um eine Wertung auf pragmatischer Ebene auszulösen bzw. reicht es sich mit der Pragmatik und Semantik der jeweiligen Frage zu beschäftigen…

Mit sachlicher Kritik haben hier wohl die wenigsten Probleme, Du kannst Dir gerne andere Threads durchlesen; gerade im Moment gibt es Stellenweise Äußerungen, die die Eignung des MMA als Amateursport an sich infrage stellen. Allerdings sind fast alle Thesen und Fragen so pauschal formuliert, dass ich sie Dir, ohne eine Änderung vorzunehmen, auf viele andere Lebensbereiche übertragen kann und es wird immer deutlicher, dass die „Recherche“ höchstens oberflächlicher Art war und keinerlei Fragen standhält…

Im Gegensatz zu vielen anderen hier, bin ich allerding durchaus der Meinung, dass das vollständige Interview ggf. eine andere Wirkung haben könnte bzw. die „gewünschte“ Wirkung auf Außenstehende. Allerdings ist es das gute Recht des Herrn, was ihm eingeräumt wurde und da er in erster Linie eine Sache vertritt, wohl kaum verwerflich. Ihr habt versucht das Interview in eine bestimmte Richtung zu lenken, er in eine andere – was davon jetzt „schlechter“ ist, will ich nicht beurteilen.

So wie Du "hinreichend" Quellen und Informationen geäußert und geliefert hast, wurde sich mindestens genauso "hinreichend" zum Todesfall geäußert.



In der Kommunikationslehre ist GRUNDSÄTZLICH der Sender verantwortlich für die Botschaft.
Die Umstände der Rezeption des Empfängers (Assoziationen, Emphase, Emotionen, etc.) sind in einer Zielgruppenanalyse VOR dem Senden der Botschaft durch den Sender zu berücksichtigen.

Dieser Grundsatz ist selbstverständlich Handwerkszeug für alle journalistischen Formaterstellungen.

Wie wir ja wissen ist der Berufsbegriff des "Journalisten" nicht geschützt, es gibt also keine fest definierten und allgemein gültigen handwerklichen Qualitätsstandards. - Leider merkt man das dann zuweilen als Konsument....
+1

OliverT
13-06-2014, 10:20
Es gibt auch Leute die sich Autorennen nur wegen Unfällen angucken. Da macht man aber nicht den Motorsport für verantwortlich, sondern hakt die "Fans" dann als Idioten ab.
Warum soll das deiner Meinung nach beim MMA anders sein?
Ich möchte dich nochmal auf die Frage hinweisen.

planetinterview
13-06-2014, 18:56
also, bzgl. meiner Auffassung, dass meine Fragen ausgewogen waren:



Und wir hier nicht. Irren wir uns nun alle oder kommen deine Fragen einfach so beim Leser an? Bist du für den Transport der Bedeutung zuständig oder wir als Empfänger?
Du transportierst ja laut eigener Aussage deinen Standpunkt zu den Dingen.


Bitte lest nochmal das Interview. Es sind neutrale Fragen dabei, es sind kritische Fragen dabei, Wortmeier hat überall die Möglichkeit, umfangreich zu schildern und aufzuklären. Und an einer Stelle ist die Einschätzung zu den "falschen Signalen an die Gesellschaft" klar als persönliche Meinung des Interviewers gekennzeichnet. Weiterhin: Wenn es um die Frage 'brutal oder nicht' geht, zitiere ich die UFC (d.h. nicht mein Standpunkt) und MMA-Websites (also auch nicht mein Standpunkt)
[Was vielleicht in euren Augen komisch erscheinen könnte, ist die Passage wo wir mit Wortmeier erst über eine Schlägerei-Situation auf der Straße und dann anschließend über die gleiche Situation im Ring sprechen. Das dient vor allem, um dem Leser zu erklären, warum MMA in Deutschland von Institutionen wie dem DOSB oder der SMK nicht als Sportart anerkannt wird. Wir haben versucht, zu veranschaulichen, was die SMK meint mit "falschen Signalen" oder "falscher Botschaft".]



In der Kommunikationslehre ist GRUNDSÄTZLICH der Sender verantwortlich für die Botschaft.

interessanter Exkurs, auf den ich gerne nochmal zurückkomme. Zu dem ich aber glaube ich auch eines hinzufügen muss: Wir diskutieren hier über ein INTERVIEW. Frage - Antwort. Ich habe keine Reportage geschrieben. Und ich stelle -- anders als in Diskussionsbeiträgen hier dargestellt -- keine Thesen zu MMA auf. D.h. es gibt von mir KEINE BOTSCHAFT. Planet Interview überlässt es anderen, ihre Botschaft auszudrücken. Wir als Interviewer geben uns Mühe, diesen Botschaften auf den Grund zu gehen und sie dann auch zu hinterfragen. Das erwartet der Leser. Wir können ja eines nicht einfach unter den Tisch fallen lassen: MMA hat in Deutschland nach wie vor viele Kritiker, auf der Seite von Sport-Institutionen, Politik und bei Medienanstalten. Das wollten wir ebenfalls abbilden.
Aber wie gesagt: neben den kritischen Fragen findet ihr auch viele Fragen, die dem Interview-Partner die Möglichkeit geben, seine Faszination für MMA auszudrücken und die ihm die Möglichkeit geben, bestimmte Dinge zu erklären z.B. bzgl Reglement, Kampfsituationen etc.


Jetzt bin ich verwirrt, ist Dir die Bedeutung und Verwendung einer These denn nicht geläufig? (...) Man muss in erster Linie keine Thesen aufstellen um eine Wertung auf pragmatischer Ebene auszulösen

Da wo eine Wertung vorgenommen wurde (Falsche Signale an die Gesellschaft) ist das bei uns als die persönliche Meinung des Interviewers klar erkennbar und dass der Journalist im Interview seine Meinung auch äußert ist legitim, solange es eben auch gekennzeichnet ist.

Ich hätte nun nochmal die Frage: Welche Thesen? Meine ernsthafte Bitte: Bitte schreibt mir auf, wo ich eine These bzgl. MMA im Interview geäußert oder hier im Forum aufgeschrieben habe bzw. wie diese lautet.

Ich hatte ja auch an sivispacemparabellum geschrieben "Wenn du das Interview liest und meine Postings hier, wirst du merken: Ich habe keine Thesen aufgestellt." Und bekam die Antwort


Jetzt reicht es allmählich. Mir zu unterstellen ich hätte das Interview nicht gelesen geht zu weit.

Sorry, aber das wollte ich dir nicht unterstellen und habe ich dir m.E. nicht unterstellt.

zu meiner Recherche:

2 Tage "intensiv recherchiert" aber kein Plan haben was Muay Thai ist? Sehr intensiv kann das ja nicht gewesen sein - Wikipedia nicht gefunden?
(1 Zeile 2ter Absatz, sogar verlinkt!)
:o
Hallo Soldier, ich kann mich nicht erinnern, dass ich hier die Worte "intensiv recherchiert" benutzt habe. Bitte lege mir kein Zitat in den Mund, das nicht von mir stammt. Danke.

Zu meiner Recherche: Ich finde nun gerade den entsprechenden Beitrag nicht, aber jemand fragte, ob ich auch MMA-Sportler interviewt habe:
Antwort: Nein. Das hätte ich gemacht, wenn ich eine Reportage über MMA geschrieben hätte. Dann hätte ich mit Kritikern, Befürwortern, Sportlern, Eltern oder auch mit auch Ärzten gesprochen. So habe ich nur mit einem Befürworter bzw. Veranstalter gesprochen.

Zur Vorbereitung habe ich
- viele MMA-Kämpfe (vollständig) angesehen
- die Diskussion um Wortmeiers erste Berlin-Veranstaltung angeschaut (da gab es eine Diskussionsrunde auf TV Berlin, die ist auch im Netz video Schupelius fragt - Extreme Fighting - Teil 1 - schupelius fragt, gunnar schupelius, tvb - videos TV Berlin Video (http://www.tvbvideo.de/video/iLyROoafIKK4.html) )
- ich habe mir diese NDR-Reportage angeguckt "MMA": Der wohl härteste Sport der Welt | NDR.de - Sport - Mehr Sport (http://www.ndr.de/sport/mehr_sport/ultimatefighting101.html),
- diesen Beitrag bei RTL Ulrike Krol ist Cage-Fighterin - RTL.de (http://www.rtl.de/cms/news/explosiv/ulrike-krol-ist-cage-fighterin-35386-a93b-21-1730470.html),
- ich habe mir Berichte über Kinder-MMA in den USA angesehen
- habe die Debatte um MMA im Staat New York nachgelesen,
- mir Interviews mit Anderson Silva durchgelesen bzw. angeschaut,
- MMA-Berichte von Berliner Tageszeitungen studiert,
- mir Kämpfe von We Love MMA angeschaut,
- mich mit der VA-Reihe "Aggrellin" beschäftigt,
- mit dem Fall des Querschnittsgelähmten von Eschwege beschäftigt,
- mir das MMA-Reglement durchgelesen,
- mir die Websites mmajunkie.com, mmaweekly.com, bloodyelbow.com, groundandpound angeschaut
- den Bericht der SMK studiert
- den Fall wg. TV-Ausstrahlung beim Bundesverfassungsgericht angeschaut
- dann die UFC Geschichte und Rückkehr nach Deutschland nachgelesen
- und es waren noch einige andere Quellen, die mir spontan nicht einfallen.
Das hat schon einige Stunden in Anspruch genommen. Nicht komplett zwei Tage, aber an zwei Tagen schon einige Stunden (leider sind dem im JournalismusAlltag zeitlich gewisse Grenzen gesetzt.

Was ich nicht mehr bewältigt habe, war die einzelnen in MMA enthaltenen Sportarten zu studieren. Habe mich aber mit der Frage befasst aus welcher Teilsportart das Schlagen auf einen am Boden liegenden Gegner kommt, ohne eine Antwort zu finden.

Und was ich versäumt habe, nicht absichtlich, versehentlich, weil ich es bis dahin noch nicht kannte, war ein Blick in dieses Forum. Das wäre sicher noch eine gute, zusätzliche Quelle gewesen (einzige Schwierigkeit, dass hier die meisten nur mit Nicknames unterwegs sind, das kann man dann ggf. zwar als Quelle "ein anonymer Internetnutzer schreibt" nutzen, hat dann aber weniger Gewicht als jemand, der mit Namen und viel wichtiger noch, Profession/Bezug zu MMA, genannt werden kann).

planetinterview
13-06-2014, 18:58
Gibt viele die hätten Dir dafür zu Recht gleich das Loch in der Wand gezeigt.

Little Green Dragon, du kannst gut austeilen, das habe ich ja inzwischen verstanden (fänd ich allerdings viel fairer, wenn du das auch mit deinem Klarnamen machen würdest; meine Name, falls nicht bekannt: Jakob Buhre, Berlin). Aber kannst du mir auch meine Frage beantworten die ich dir vor 24 Stunden gestellt habe? Nochmal zur Erläuterung. Du schreibst:


Es gibt genügend Seiten im Netz bei denen man die "10 most brutal Football/Basketball/Lacrosse/Ice Hockey/Golf" Listen finden kann - mit Klickraten die in einen siebenstelligen Bereich gehen.

Und ich wiederhole meine Frage/Bitte: Was für Websites meinst du? Sind das Websites die für die jeweilige Sportart dieselbe (oder noch größere) Relevanz haben wie mmajunkie.com oder mmaweekly.com für MMA? Über ein paar entsprechende Links würde ich mich sehr freuen

planetinterview
13-06-2014, 19:34
Ich möchte dich nochmal auf die Frage hinweisen.
Zitat:
Zitat von OliverT Beitrag anzeigen
Es gibt auch Leute die sich Autorennen nur wegen Unfällen angucken. Da macht man aber nicht den Motorsport für verantwortlich, sondern hakt die "Fans" dann als Idioten ab.
Warum soll das deiner Meinung nach beim MMA anders sein?
Ich möchte dich nochmal auf die Frage hinweisen.

Für mich ist die Frage, inwiefern MMA-Veranstalter und MMA-Medien das Interesse dieser "Idioten" (wie du die nennst) an Brutalität nutzen um ihren Profit zu steigern. Ich war viel auf MMA-Websites und habe dort den Eindruck gewonnen, dass dort mit Berichten und Hitlisten zu den "most brutal" Kämpfen/Kämpfern, generell mit dem Aspekt der Brutalität, viele Klicks (d.h. auch Profit) generiert werden sollen. Anscheindend gelingt ihnen das auch, sonst gäbe es die entsprechenden Artikel ja nicht. Das ist im Motortsport anders, vermute ich, lasse mich aber auch eines Besseren belehren. Daher die Frage an dich: Wie ist das im Motorsport, den du erwähnst: Gibt es beispielsweise für die Formel 1 eine Website, die für die Formel 1 eine ähnliche Relevanz hat wie mmajunkie und mmaweekly für MMA, und die ihre Leser mit den z.b. "spektakulärsten Unfällen" ködert und deren Berichterstattung regelmäßig darum kreist, dass es böse Unfälle gab? - Über eine Antwort würde ich mich freuen.

Man kann der UFC und man kann We Love MMA wahrscheinlich nicht vorwerfen, dass sie aus dem Interesse an Brutalität Profit schlagen wollen (zumindest lassen sich dafür nicht so schnell Belege finden). Aber es gibt eben auch Veranstalter wie "Aggrelin", wo für meine Begriffe durch den Namen "Aggrelin" das Interesse an Aggressivität bedient werden soll.

"Age of Cage" wirbt mit dieser Grafik für seine Events:
https://fbcdn-sphotos-g-a.akamaihd.net/hphotos-ak-xaf1/t1.0-9/q79/s720x720/1922388_1452576234972459_1437455354_n.jpg

Ich persönlich vermute, dass diese auch auf ein Publikum abzielt, welches sich brutale Szenen erhofft.

Selbst wenn man das legitim findet (Profit schlagen aus dem Interesse an Brutalität) - ich finde, auch dann sollte man zumindest den Jugendschutz achten.
Zum Thema Jugendschutz später auch mehr, heute bin ich erstmal raus.

Little Green Dragon
13-06-2014, 20:03
Little Green Dragon, du kannst gut austeilen, das habe ich ja inzwischen verstanden (fänd ich allerdings viel fairer, wenn du das auch mit deinem Klarnamen machen würdest; meine Name, falls nicht bekannt: Jakob Buhre, Berlin). Aber kannst du mir auch meine Frage beantworten die ich dir vor 24 Stunden gestellt habe? Nochmal zur Erläuterung. Du schreibst:

Und ich wiederhole meine Frage/Bitte: Was für Websites meinst du? Sind das Websites die für die jeweilige Sportart dieselbe (oder noch größere) Relevanz haben wie mmajunkie.com oder mmaweekly.com für MMA? Über ein paar entsprechende Links würde ich mich sehr freuen

Wenn Du meinen Klarnamen und die Adresse haben willst - gern per PN - wüsste aber nicht was das hier zur Sache tut, schließlich bin ich hier nicht als der "erfahrene" Journalist aufgetreten und habe damit die Öffentlichkeit gesucht.


Auch wenn die Zeit der omnipräsenten immer aktuellen Journalisten bekanntermaßen knapp ist:

Google wirst Du ja wohl kennen - insofern musst Du hier nur die passenden Suchbegriffe eingeben und wirst die angesprochenen Seiten schon finden.

Und die Begründung warum jetzt gerade die von Dir genannten Websites angeblich eine so große Relevanz haben bist Du immer noch schuldig geblieben.

So wie eine Vielzahl von anderen Fragen die Dir gestellt wurden die Du aber bislang gekonnt ignorierst weil sie nicht in Dein Weltbild passen. Immer noch offen: Wer ist dieses ominöse "Wir" das immer wieder in den Fragen auftaucht?

Was die "Recherche"-Tätigkeit angeht:
Auch wenn es "nur" ein Interview und keine "Reportage" ist - es ist und bleibt journalistisch unterste Schublade. Du hast Dich ausschließlich über Sekundärquellen informiert und zeigst gravierende Kenntnislücken wenn es um die Basics dieser Sportart geht. Meinst aber trotzdem bis zum Kern der Sache durchgedrungen zu sein.

Das ist journalistisch etwa so wertvoll wie die Jungs von der Springer-Presse die nach einem Gewaltverbrechen irgendeinen ahnungslosen Nachbarn der nie etwas mit dem Täter zu tun hatte vor die Kamera zerren "Ja der Herr XY war immer schon ein komischer Kauz, hat nie gegrüßt und auch den Müll nicht getrennt, von daher war mir klar, dass das ein Massenmörder sein muss...."

Von daher Sorry - aber ernst nehmen kann man die ganze Aktion von Dir nicht wirklich. Du bist offensichtlich (wenn auch unbewusst) ohne vernünftige Vorkenntnisse dafür mit einer Menge von Vorurteilen an dieses Thema rangegangen. Und das Ergebnis ist dann halt so ein Interview. (Und nur so am Rande: Ausgeglichene Fragen? Ehrlich? Ganz ehrlich? Oder die "übliche" Nummer: Ich muss erst ein paar unverfängliche Fragen stellen bevor ich mit meinem Anliegen loslegen kann da ich sonst gleich rausfliege...")

Stell Dir einfach selbst die Frage:

Bist Du ohne Vorurteile und gut informiert an die ganze Geschichte rangegangen? Ich würde sagen: Nein - denn wenn dann müssten wir uns hier nicht über Klicks auf Websites oder irgendwelche Werbeplakate unterhalten.

OliverT
13-06-2014, 20:31
Gibt es beispielsweise für die Formel 1 eine Website, die für die Formel 1 eine ähnliche Relevanz hat wie mmajunkie und mmaweekly für MMA, und die ihre Leser mit den z.b. "spektakulärsten Unfällen" ködert und deren Berichterstattung regelmäßig darum kreist, dass es böse Unfälle gab?
Ich habe keine Ahnung da ich mich für Motorsport nicht interessiere.

planetinterview
13-06-2014, 20:49
Wenn Du meinen Klarnamen und die Adresse haben willst - gern per PN - wüsste aber nicht was das hier zur Sache tut

ich fänds einfach nur fair, wenn man andere in der öffentlichkeit beleidigt, sich nicht selbst hinter einem Usernamen zu verstecken



schließlich bin ich hier nicht als der "erfahrene" Journalist aufgetreten und habe damit die Öffentlichkeit gesucht.

soll ich mich so bezeichnet haben? "erfahren" hab ich glaub ich nicht verwendet, sorry. Wenn, dann zitiert mich bitte korrekt.



Google wirst Du ja wohl kennen - insofern musst Du hier nur die passenden Suchbegriffe eingeben und wirst die angesprochenen Seiten schon finden.

Nein! Dafür war deine Beschreibung zu allgemein. Ich habe hier echt schon viel beantwortet, viele Quellen genannt, die ich zitiere usw. Wenn du nun behauptest es gäbe "genügend Seiten im Netz mit "10 most brutal Football/Basketball/Lacrosse/Ice Hockey/Golf" Listen" dann MUSST du das belegen können, anderfalls ist es sehr, sehr unglaubwürdig. Und du musst erklären, ob diese Seiten für die jeweilige Sportart eine Relevanz haben oder nur eine Randerscheinung sind.



Und die Begründung warum jetzt gerade die von Dir genannten Websites angeblich eine so große Relevanz haben bist Du immer noch schuldig geblieben.

ich habe schon in einem vorherigen Posting geschrieben: korrigiert mich, wenn ich mit der Anahme falsch liege.



So wie eine Vielzahl von anderen Fragen die Dir gestellt wurden die Du aber bislang gekonnt ignorierst weil sie nicht in Dein Weltbild passen.

wie schon geschrieben: ich hab hier nicht immer den Überblick, weil es auch sehr viele Fragen sind. Und wenn mich jemand anonym beleidigt bin ich auch nicht immer sofort bereit, eine Frage zu beantworten. Ich habe hier schon auch drum gebeten, manche Frage nochmal zu stellen, weil ich sie nicht mehr gefunden habe, aber für manche ist das hier auch zu viel verlangt.



Immer noch offen: Wer ist dieses ominöse "Wir" das immer wieder in den Fragen auftaucht?

Wir waren zwei Interviewer, steht über dem INterview.



Du hast Dich ausschließlich über Sekundärquellen informiert und zeigst gravierende Kenntnislücken wenn es um die Basics dieser Sportart geht. Meinst aber trotzdem bis zum Kern der Sache durchgedrungen zu sein.

wo hab ich das geäußert "bis zum Kern der Sache durchgedrungen" ??



Du bist (...) mit einer Menge von Vorurteilen an dieses Thema rangegangen.

Wenn du das behauptest, bitte belege es anhand einer/mehrerer Fragestellungen aus dem Interview. Danke

Ich bin bereit zu diskutieren, aber nur mit denjenigen, die ihre Behauptungen, die sie hier aufstellen, auch bereit sind, zu belegen.

Kannix
13-06-2014, 20:51
Die Frage war zwar nicht an mich gerichtet, aber ich gebe mal meine Meinung zum besten

Für mich ist die Frage, inwiefern MMA-Veranstalter und MMA-Medien das Interesse dieser "Idioten" (wie du die nennst) an Brutalität nutzen um ihren Profit zu steigern. Ich war viel auf MMA-Websites und habe dort den Eindruck gewonnen, dass dort mit Berichten und Hitlisten zu den "most brutal" Kämpfen/Kämpfern, generell mit dem Aspekt der Brutalität, viele Klicks (d.h. auch Profit) generiert werden sollen.
Ich hatte auch den Eindruck dass diese Erkenntnis in dem Interview verdeutlicht werden sollte: Kommerz mit Brutalität, der Veranstalter nimmt Todesfälle in Kauf. Vor allem durch den deutlichen Hinweis dass er Äußerungen gestrichen hat und es mit dem Jugendschutz nicht so ernst meint, startet der Leser schonmal nicht voreingenommen, sondern versucht zwischen den Zeilen zu lesen. Eben dass was der Interviewte verschweigen will.
Das kann man machen wenn man der Meinung ist eine Botschaft rüberzubringen müssen. Dass dieses Vorgehen aber hier im Forum erkannt wird und nicht gut ankommt müsste doch verständlich sein?


Anscheindend gelingt ihnen das auch, sonst gäbe es die entsprechenden Artikel ja nicht. Das ist im Motortsport anders, vermute ich, lasse mich aber auch eines Besseren belehren. Daher die Frage an dich: Wie ist das im Motorsport, den du erwähnst: Gibt es beispielsweise für die Formel 1 eine Website, die für die Formel 1 eine ähnliche Relevanz hat wie mmajunkie und mmaweekly für MMA, und die ihre Leser mit den z.b. "spektakulärsten Unfällen" ködert und deren Berichterstattung regelmäßig darum kreist, dass es böse Unfälle gab? - Über eine Antwort würde ich mich freuen.
Ist es nicht so dass viel von der Faszination des Motorsports von der Gefahr ausgeht ohne das dies ausgesprochen wird? Könnte man mal drüber nachdenken.

Man kann der UFC und man kann We Love MMA wahrscheinlich nicht vorwerfen, dass sie aus dem Interesse an Brutalität Profit schlagen wollen (zumindest lassen sich dafür nicht so schnell Belege finden). Aber es gibt eben auch Veranstalter wie "Aggrelin", wo für meine Begriffe durch den Namen "Aggrelin" das Interesse an Aggressivität bedient werden soll.

"Age of Cage" wirbt mit dieser Grafik für seine Events:
https://fbcdn-sphotos-g-a.akamaihd.net/hphotos-ak-xaf1/t1.0-9/q79/s720x720/1922388_1452576234972459_1437455354_n.jpg

Ich persönlich vermute, dass diese auch auf ein Publikum abzielt, welches sich brutale Szenen erhofft.
Aus Wikipedia:

Brutalität ist eine Einstellung oder ein Verhalten, das von Rücksichtslosigkeit, Grausamkeit und Gewalttätigkeit geprägt ist
Ich denke dazu muss man nicht im Sport aktiv sein um dass ganz klar zu verneinen. Außer man definiert Brutal als krass, extrem usw. Man findet auch im Fußball die Verwendung von Aggressiv in der Berichterstattung. Dort würde niemand etwas negatives assoziieren.
Wenn man nicht Fan oder Beteiligter ist wertet man eventuell das Vokabular ganz anders? Wenn ich von einem brutalem KO sprechen würde dann nicht weil ich damit ausdrücken will dass jemand mit Zerstörungsabsicht oder Skrupellosigkeit vorgegangen ist.

Selbst wenn man das legitim findet (Profit schlagen aus dem Interesse an Brutalität) - ich finde, auch dann sollte man zumindest den Jugendschutz achten.
Fasst das Dein Thema zusammen und ist so auch das Interview zu bewerten?

Gruß Rick

planetinterview
13-06-2014, 20:54
Ich habe keine Ahnung da ich mich für Motorsport nicht interessiere.

hm, erst vergleichst du MMA mit Motorsport und dann schreibst du, dass du von letzterem keine Ahnung hast. Das finde ich schade.

JoHatsu
13-06-2014, 21:06
Habe mich aber mit der Frage befasst aus welcher Teilsportart das Schlagen auf einen am Boden liegenden Gegner kommt, ohne eine Antwort zu finden.

- einige Karate-Stile (Ich zitiere hier mal aus den Wettkampfregeln des Deutschen Karate Verbandes: "Nachdem ein Wurf ausgeführt wurde, erlaubt der Hauptkampfrichter dem Kämpfer zwei bis drei Sekunden Zeit um eine wertbare Technik anzubringen." Übersetzt: nach einem Wurf darf auf einen am Boden Liegenden nachgeschlagen werden. Dies in Leichtkontakt - aber es geht Ihnen ja in erster Linie um die gesellschaftliche Wirkung.
- JuJutsu, hier speziell das Allkampfregelwerk, das in allen Einzeldisziplinen (Allkampf-Grappling, Allkampf-Amateur und Allkampf-Pro) das Schlagen (und z.T. auch Treten) auf einen am Boden liegenden Gegner erlaubt. Im Allkampf-Pro werden die Schläge auch am Boden mit vollem Kontakt zum Kopf ausgeführt.
Dies sind nur zwei Kampfsportarten, die das Nachschlagen auf einen am Boden liegenden Gegner in einem sportlichen Wettkampf erlauben. Ich vermute stark, dass es auf diesem Planeten weit mehr sind. Ich hoffe, ich konnte damit die Lücke in Ihren Recherchen schließen.

OliverT
13-06-2014, 21:12
hm, erst vergleichst du MMA mit Motorsport und dann schreibst du, dass du von letzterem keine Ahnung hast. Das finde ich schade.

Ich habe nicht die beiden Sportarten verglichen. Ich habe angemerkt das es in anderen Sportarten, unter anderem Motorsport, auch solche Videos gibt und dann habe ich die Fans bzw das Verhalten der Gesellschaft im Bezug auf einige dieser Fans verglichen.

Im übrigen habe ich auch nicht geschrieben das ich keine Ahnung von Motorsport habe, sondern nur das ich mich dafür nicht interessiere und das ich keine Motorsport relevanten Webseiten kenne.

Kannix
13-06-2014, 21:17
hm, erst vergleichst du MMA mit Motorsport und dann schreibst du, dass du von letzterem keine Ahnung hast. Das finde ich schade.

Auch Du nimmst die Sportarten zu Vergleichen, von welcher hast Du Ahnung?

Ich denke der Kommentar von Dir war ein bisschen aus der Hüfte geschossen;)

axon
13-06-2014, 21:26
Ich bewundere die Ausdauer einiger User, sich dieser ,,Diskussion'' auszusetzen... .

JoHatsu
13-06-2014, 21:30
Klar, warum nicht? Da gabs hier schon viel schlimmere "Diskussionen" mit sog. "Fachleuten". Dagegen ist dieser Thread ein Hort der Harmonie.

planetinterview
13-06-2014, 21:31
erstmal danke Kannix für deine konstruktiven, nicht beleidigenden Antworten, schreib ich später ausführlicher zu.


Auch Du nimmst die Sportarten zu Vergleichen, von welcher hast Du Ahnung?

könntest du das konkretisieren, mit welchen Sportarten ich MMA verglichen habe? Ich erinnere mich lediglich hier den Vergleich erwähnt zu haben, dass meines Wissens im Boxen nicht auf am Boden liegende Kämpfer eingeschlagen wird. Ansonsten fällt mir kein Vergleich ein. Welchen meinst du?

Little Green Dragon
13-06-2014, 21:37
Und spätestens jetzt wird es endgültig albern...

Wo bitte habe ich Dich bitte persönlich beleidigt?

Wenn Du berechtigte Kritik an Deiner schlampigen Recherche als Beleidigung empfindest - sorry da kann ich auch nichts für.

1.) Solltest Du der Meinung sein das Beiträge beleidigend sind kannst Du Dich jederzeit an die Moderatoren des Forums wenden - die verteilen dann schon entsprechende Sanktionen

2.) Traust Du den Mods hier nicht über den Weg weil wir hier ja "nur" im KKB sind steht es Dir jederzeit frei eine Anzeige gem. Paragraph 185 StGB bei einer Polizeidienststelle Deiner Wahl zu stellen - wie gesagt Du kannst meine Daten dafür gern per PN erhalten. Wenn ich aber danach nicht innerhalb von 2 Woche eine Vorladung erhalte ist damit klar das Du hier nur versuchst ne große Welle zu machen ohne das da irgendwas hinter steht.

Narexis
13-06-2014, 23:39
Da wo eine Wertung vorgenommen wurde (Falsche Signale an die Gesellschaft) ist das bei uns als die persönliche Meinung des Interviewers klar erkennbar und dass der Journalist im Interview seine Meinung auch äußert ist legitim, solange es eben auch gekennzeichnet ist.
Ich hätte nun nochmal die Frage: Welche Thesen? Meine ernsthafte Bitte: Bitte schreibt mir auf, wo ich eine These bzgl. MMA im Interview geäußert oder hier im Forum aufgeschrieben habe bzw. wie diese lautet.
Interessant, man könnte die kleine rhetorische Finte auch so deuten, dass Dir selbst das Paradoxon in Deiner Aussage aufgefallen ist. Da ich mir die Mühe sparen kann, sollte eig. das bereits von mir zitierte genügen um erneut auf das Paradoxon hinzuweisen - denn wie Du sicher weißt, kann auch eine geäußerte Meinung eine These enthalten, dafür muss sie weder ausgeführt noch in einer bestimmten Form geäußert werden:


Ist mir ein Rätsel. Was für Thesen? Wenn du das Interview liest und meine Postings hier, wirst du merken: Ich habe keine Thesen aufgestellt. Ich habe nur geäußert, dass ich persönlich glaube, dass die im MMA tolerierten Schläge gegen den Kopf eines am Boden liegenden, ein falsches Signal an die Gesellschaft setzen.

Da hier allerdings immer schon über eine der von Dir oder Deiner Partnerin aufgestellten Thesen diskutiert wird, bin ich so frei und erfülle natürlich Deinen Wunsch eine These zu nennen, auch wenn sie sich nicht direkt auf das MMA bezieht, allerdings durchaus einen Einfluss auf den Leser ausübt, eine These das MMA betreffend, findest Du ja schon im anderen Zitat:


Den Fall des im März 2014 gestorbenen MMA-Kämpfers Booto Guylain wollte Wortmeier beim Gespräch nicht zur Kenntnis nehmen.
Wenn es mehr als eine These ist oder es sich nicht um eine These handelt, dass er es nicht zur Kenntnis nehmen wollte, würde ich mich über eine Erklärung freuen.

Deine Recherche ist interessant, ich meine mich zu erinnern, von einem Gastprofessor eine Aussage gehört zu haben, die inhaltlich ungefähr ausgesagt hat, man solle unter keinen Umständen andere Berichte und Reportagen bzw. journalistische Werke aus der Boulevardpresse als Quellen oder zu mehr als einer ersten oberflächlichen Recherche verwenden und auch so gut es geht die anderen journalistischen Werke unangetastet lassen, man wolle doch keine (vorsortierten) Informationen aus zweiter Hand. Mit etwas, das nicht auch in einer wissenschaftlichen Arbeit oder Dissertation als Quelle anerkannt werden würde, solle man doch besser keine Zeit verschwenden.

Auch würde mich interessieren, wie gut Du mit der Rolle des Advocatus Diaboli vertraut bist, da ich ja bereits die fehlende Distanz und Objektivität kritisiert habe?


Ich hoffe, dass ich nie eine persönliche Grenze überschritten habe oder Du Dich beleidigt fühlst, das war nie meine Absicht, sollte es so sein, entschuldige ich mich dafür! Ich kann viele Deiner Punkte nachvollziehen und muss leider sagen, dass Du wirklich teilweise recht forsch angegangen wirst, allerdings passiert es auch nicht jeden Tag, dass man jemanden, dessen Meinung so stark aus einem Interview hervorgeht, vor die Tastatur bekommt :D. Ich finde es toll, dass Du Dich der Diskussion stellst und auch wenn ich Deine Haltung nachvollziehen kann, wäre es nicht gerade in Deinem Beruf von Nutzen, offen an die Sache zu gehen, die Verteidigungshaltung zu verlassen und den eigenen Standpunkt vielleicht zu hinterfragen? Ich bin mir sicher, dass beide Seiten davon profitieren können.


LG

sivispacemparabellum
14-06-2014, 07:06
Lieber Planeteninterviewer, ich habe dir ausführlich geantwortet vor zwei Tagen. Und du machst es wie du es Marcus vorgeworfen hast, pickst dir nur die Punkte heraus, die dir gut passsen. Doch es gibt einen Unterschied, Marcus hat an den Aussagen zu allen Fragen gefeilt, nicht die strittigen Punkte nicht beachtet (du würdest behaupten zensiert).
Peinlich.

Hug n' Roll
14-06-2014, 09:23
Wir diskutieren hier über ein INTERVIEW. Frage - Antwort.
Ich habe keine Reportage geschrieben. Und ich stelle -- anders als in Diskussionsbeiträgen hier dargestellt -- keine Thesen zu MMA auf. D.h. es gibt von mir KEINE BOTSCHAFT. Planet Interview überlässt es anderen, ihre Botschaft auszudrücken.
Wir als Interviewer geben uns Mühe, diesen Botschaften auf den Grund zu gehen und sie dann auch zu hinterfragen. Das erwartet der Leser. Wir können ja eines nicht einfach unter den Tisch fallen lassen: MMA hat in Deutschland nach wie vor viele Kritiker, auf der Seite von Sport-Institutionen, Politik und bei Medienanstalten. Das wollten wir ebenfalls abbilden.


Ist leider misslungen.

Ad 1: Es gibt eine Botschaft. Damit ist der zuvor postulierte Ansatz des Interviews nicht getroffen.
Ad 2: Die Abbildung der Kritik wird hier nicht neutral geführt, sondern mit der Position des Interviewers gemein gemacht.

Kritische Distanz als journalistische Grundvoraussetzung ist somit nicht gegeben.


Es wäre zu begrüssen, wenn sich mehr Journalisten ihrer Deutungs- und Selektionsmacht bewusst wären und die damit einhergehende gesellschaftliche Verantwortung ernster nähmen. - Dass wir hier miteinander diskutieren, halte ich allerdings für eine ausgesprochen positive Erscheinung in diesem Zusammenhang.

paka
14-06-2014, 12:02
@Planetinterview: Es ist ganz einfach. Als Interviewer ist es nicht dein Job eine Meinung zu haben oder sonst irgendetwas zu transportieren und schon garnicht ist es dein Job den Interviewten als Instrument zum Ausdruck deiner Meinung zu nutzen. Das ist so wie Markus Lanz es mit der Linken gemacht hat. Nenn es Diskussion o.Ä. und schreibe Blogs über deine Meinung aber ein Interview ist es sicher nicht was du führst und du wirst journalistisch niemals Erfolg haben mit dieser unprofessionellen Herangehensweise. Ich rate dir dich entsprechend ausbilden zu lassen oder zumindest Basics zu lernen, wenn es um etwas geht was du vielleicht als deinen Job (?) ansiehst.
Leider glaubt heute jeder Hinz und Kunz mit einem Smartphone mit Recordfunktion ist man ein Journalist und kann alles verbreiten nur weil man sich einen Homepage-Baukasten für 4,99 EUR gekauft hat.

Mata-Leon
14-06-2014, 12:23
@Planetinterview: Es ist ganz einfach. Als Interviewer ist es nicht dein Job eine Meinung zu haben oder sonst irgendetwas zu transportieren und schon garnicht ist es dein Job den Interviewten als Instrument zum Ausdruck deiner Meinung zu nutzen. Das ist so wie Markus Lanz es mit der Linken gemacht hat. Nenn es Diskussion o.Ä. und schreibe Blogs über deine Meinung aber ein Interview ist es sicher nicht was du führst und du wirst journalistisch niemals Erfolg haben mit dieser unprofessionellen Herangehensweise. Ich rate dir dich entsprechend ausbilden zu lassen oder zumindest Basics zu lernen, wenn es um etwas geht was du vielleicht als deinen Job (?) ansiehst.
Leider glaubt heute jeder Hinz und Kunz mit einem Smartphone mit Recordfunktion ist man ein Journalist und kann alles verbreiten nur weil man sich einen Homepage-Baukasten für 4,99 EUR gekauft hat.

:halbyeaha

axon
14-06-2014, 13:17
Klar, warum nicht? Da gabs hier schon viel schlimmere "Diskussionen" mit sog. "Fachleuten". Dagegen ist dieser Thread ein Hort der Harmonie.

Naja, irgendwann sollte man schon unterscheiden können, ob sich ein Diskussionsteilnehmer näher mit einem Thema beschäftigen möchte und seinen Horizont zu erweitern sucht, oder nur seine Position und Interpretation des Themas allen Gegenargumenten zum Trotz halten möchte.
Ich meine, man kann es sicherlich als Kunstfertigkeit ansehen, wenn die eigenen Argumente zwar schon etliche Male widerlegt wurden, man es jedoch immer wieder schafft diese in einer Endlosschleife so einzubringen, als sei darauf nicht schon bis zum Erbrechen eingegangen worden.
Mir persönlich ist dafür jedoch meine Zeit zu schade. Wenn sich jemand wirklich mit einem Thema befassen möchte, kann er dazu recherchieren. Wenn jedoch nur kurzweilige Sensationslust das Motiv ist, darf ein Leser Bildzeitung (...oder andere tendenziöse Medien) konsumieren und sich mit Schlagworten wie ,,brutal'', ,,blutig'' und ,,erbarmunslos'' dazu befriedigen.

Mata-Leon
14-06-2014, 15:37
"Age of Cage" wirbt mit dieser Grafik für seine Events:
https://fbcdn-sphotos-g-a.akamaihd.net/hphotos-ak-xaf1/t1.0-9/q79/s720x720/1922388_1452576234972459_1437455354_n.jpg

Ich persönlich vermute, dass diese auch auf ein Publikum abzielt, welches sich brutale Szenen erhofft.


MMA ist eine Kampfsportart und hier sieht man 2 Kämpfer in einer Kampfposition.
Es ist halt offensichtlich dass du keine (VK) Kämpfe magst,ist auch ok, aber das ist genau das was die Zuschauer auch zu sehen bekommen, 2 Menschen die kämpfen. Sollen sie zeigen wie sich 2 Leute umarmen? Das werden die Zuschauer aber nur 3 Sekunden von 25 Minuten sehen.
Zudem ist doch hier sogar noch etwas ringerisches abgebildet und nicht etwas ein martialischer KO Punch.

Was ich auch nicht verstehe ist wie hier die moralische Korrektheit von MMA Kämpfen und deren Vermarktung mit der (wohlgemerkt von dir unterstellten) Motivation eines gewissen Teils des Publikums diese anzusehen vermischt oder gleichgesetzt wird.
Haben nicht auf die Nazis Gefallen an Boxkämpfen , vA Schwarzer gegen Weißer, gefunden und wollten damit die Überlegenheit der weißen Rasse beweisen oder so?
Wenn solche Nazis jetzt ein Plakat sehen wo ein weißer neben einen schwarzen Boxer steht, dann entsteht in ihrem Kopf auch die Hoffnung oder das Bild dass der weiße den schwarzen umhaut.
Aber das ist in ihren Gehirn, ist es jetzt verwerflich 2 Boxer mit unterschiedlicher Hautfarbe nebeneinander ab zu bilden? Sie kämpfen nunmal gegeneinander
Und die 2 MMA Kämpfer kämpfen auch sportlich gegeneinander.
Was sich Leute dazu denken hat doch nichts damit zu tun ob das ganze beworben werden darf.

Es geilen sich bestimmt auch viele Leute an Morgen-Gymnastik im TV auf wenn das hübsche junge Frauen vorführen.
Findest immer Leute mit bestimmten Gedanken zu bestimmten Inhalten

sivispacemparabellum
14-06-2014, 16:52
Schöner Diskusiionsbeitrag über mir.

planetinterview
16-06-2014, 22:33
wie Du sicher weißt, kann auch eine geäußerte Meinung eine These enthalten, dafür muss sie weder ausgeführt noch in einer bestimmten Form geäußert werden:

hi, du weist darauf hin, dass meine einzige Meinungsäußerung im Interview eine These enthält. Also, wie schon weiter oben formuliert: "wir glauben", dass das Einschlagen auf den am Boden liegenden Kämpfer die falsche Botschaft sendet. 'Glauben' ist meines Erachtens nicht gleichzusetzen mit 'eine These aufstellen' - oder?
Man könnte höchstens sagen, unsere Meinungsäußerung enthält jene These, die wesentlich ist für das Nicht-Anerkennen von MMA als Sportart durch den DOSB bzw die SMK, welche 2009 formulierte: "Die SMK ist der Auffassung, dass die MMA Kampfveranstaltungen wegen der extremen Gewaltdarstellungen gesellschaftlich falsche Signale setzen." Ich vermute daher auch: wer möchte, dass MMA in Deutschland irgendwann mal als Sport anerkannt wird, der muss sich wohl früher oder mit genau diesem Gedanken der SMK befassen. Und deswegen konfrontieren wir Wortmeier mit dem Gedanken. Aber da fällt mir auf, dass ich ich hier jetzt etwas unterstellt habe, nämlich, dass ihr wollt, dass MMA in Deutschland als Sportart anerkannt wird. Vvielleicht stimmt das ja gar nicht. Also meine Frage an die hier Schreibenden: Möchtet ihr, dass MMA in Deutschland offiziell als Sportart anerkannt wird? Braucht ihr diesen Status?



Da hier allerdings immer schon über eine der von Dir oder Deiner Partnerin aufgestellten Thesen diskutiert wird, bin ich so frei und erfülle natürlich Deinen Wunsch eine These zu nennen, auch wenn sie sich nicht direkt auf das MMA bezieht


nee Narexis, warte mal


Du hast Thesen aufgestellt, die nachweislich falsch sind, deine Recherche war oberflächlich.


Wenn ich hier so was lese, dann erwarte ich bitte auch einen deutlichen Hinweis auf Thesen die ich hier bzw. im Interview bzgl. MMA tatsächlich aufgestellt haben soll. Bitte, bitte, schreibt mir die auf.

Und dass es nun eine These sein soll, dass jener Promoter den Tod eines MMA-Kämpfers nicht zur Kenntnis nahm: also da bin ich, da ich persönlich mit ihm und mit seiner Agentur sprach/kommunizierte, eben etwas näher dran. Mir stellte es sich ziemlich klar da: auf den Tod eines MMA-Kämpfers sollte nicht eingegangen werden, weil Todesfälle nicht gut sind für das Image von MMA. Diese Sprache sprachen auch die bei der Autorisierung erfolgten Streichungen sowie die Bedingungen, an die jener Promoter die VÖ des Interviews ursprünglich knüpfen wollte.
Jeder der will kann den Zusammenhang zwischen Kampf und Tod von Guylain natürlich bestreiten, weil kein Laborbericht vorliegt.



ich meine mich zu erinnern, von einem Gastprofessor eine Aussage gehört zu haben, die inhaltlich ungefähr ausgesagt hat, man solle unter keinen Umständen andere Berichte und Reportagen bzw. journalistische Werke aus der Boulevardpresse als Quellen oder zu mehr als einer ersten oberflächlichen Recherche verwenden und auch so gut es geht die anderen journalistischen Werke unangetastet lassen, man wolle doch keine (vorsortierten) Informationen aus zweiter Hand.


Nun, ich würde es nicht als "aus zweiter Hand" bezeichnen, wenn
1. der Präsident der dortigen MMA-Organisation diesen Zusammenhang im Interview bestätigt (Audio-Interview, man hört seine Stimme, Zitat u.a. "a reality in contact sports")
2. die dortige MMA-Organisation auf ihrer eigenen Website der Zusammenhang aufschreibt
3. die dortige MMA-Organisation schreibt, dass es für die Hinterbliebenen Versicherungsleistungen von der dortigen MMA-Partnerversicherung gibt (Zusatz: ich mutmaße: die dortige Versicherung ist kein Samariterverbund sondern zahlt nur, wenn der entsprechende Zusammenhang auch gegeben ist).

Aber von mir aus: streitet den Zusammenhang einfach weiter ab. Es gibt ja auch ganz tolle andere Erklärungen für den Tod von Guylain, wie diese hier von Oliver T.:


Wenn ich mich abends voll laufen lasse und am nächsten Tag beim Fußballspiel auf dem Platz zusammen klappe, dann besteht auch ein Zusammenhang zwischen meinem Zusammenbruch und dem Fußballspiel. Die Hauptursache ist dann aber trotzdem der Alkohol.

Ob die jetzt der Würde des Verstorbenen gerecht wird, weiß ich nicht, aber das merkte ich ja bereits an.



Ich (...) muss leider sagen, dass Du wirklich teilweise recht forsch angegangen wirst


Wie gesagt, ich finde es ok, wenn man mich beleidigt, aber nur, wenn der Absender das unter seinem Klarnamen macht. Das fände ich fair. Wenn mir jemand ins Gesicht spukt, will ich auch sein Gesicht sehen. D'accord ?
Was mir hier missfällt, ist auch, dass ich falsch zitiert werde. Ich habe mich nie als "erfahrenen" Journalisten bezeichnet, mir wurde auch die Formulierung "intensiv recherchiert" untergeschoben. Mir wurde unterstellt, ich würde MMA verbieten wollen - ja so ein Quatsch.
Und auf viele meiner Fragen wird dann auch nicht geantwortet.

Folgendes Beispiel, hier wurde mir unterstellt


Du bist (...) mit einer Menge von Vorurteilen an dieses Thema rangegangen.


Finde ich nicht, also habe ich zurückgeschrieben:


bitte belege es anhand einer/mehrerer Fragestellungen aus dem Interview.

darauf erhielt ich keine Antwort. Schade. Wundert mich natürlich schon irgendwie. Wenn es um den Tod Guylains geht, soll ich doch bitte Krankenhausberichte vorweisen können, weil ein offizielles Schreiben der dortigen MMA-Organisation ja noch gar überhaupt nicht glaubwürdig ist. Aber wenn hier jemand über mich einfach so Behauptungen aufstellt, sind plötzlich keine Belege von Nöten.

weiteres Beispiel

Auch Du nimmst die Sportarten zu Vergleichen, von welcher hast Du Ahnung?

hab ich zurückgefragt,


könntest du das konkretisieren, mit welchen Sportarten ich MMA verglichen habe?

bekam aber leider keine Antwort.

Anderes Beispiel


Es gibt genügend Seiten im Netz bei denen man die "10 most brutal Football/Basketball/Lacrosse/Ice Hockey/Golf" Listen finden kann - mit Klickraten die in einen siebenstelligen Bereich gehen.

aha. Da habe ich dann um konkrete Links gebeten, verbunden mit der Frage, ob solche Listen auch auf solchen Websites zu finden sind, die für die betreffende Sportart die gleiche Relevanz haben, wie die von mir angeführten (mmaweekly, mmajunkie) für MMA. Kam aber auch nichts. Schade! Bitte, seid doch so fair und liefert für eure Behauptungen die entsprechenden Belege. Das fände ich sportlich.

oder auch


Nur so am Rande: "brutal" hat im englischen Sprachgebrauch eine ganz andere - wesentlich weniger negativ behaftete Bedeutung...)

hab ich nachgefragt


wie übersetzt du dann das englische "brutal" ins Deutsche?

auch hier: leider keine Antwort bekommen



allerdings passiert es auch nicht jeden Tag, dass man jemanden, dessen Meinung so stark aus einem Interview hervorgeht, vor die Tastatur bekommt

ich stelle nochmal fest: im Interview gibt es genau EINE Meinungsäußerung, weiterhin viele kritische Fragen und viele unkritische Fragen, durch die der Interview-Partner ausführlichst Gelegenheit hat alles Positive zu MMA und all seine Ansichten auszudrücken.



Als Interviewer ist es nicht dein Job eine Meinung zu haben oder sonst irgendetwas zu transportieren und schon garnicht ist es dein Job den Interviewten als Instrument zum Ausdruck deiner Meinung zu nutzen. Das ist so wie Markus Lanz es mit der Linken gemacht hat.
(...) Ich rate dir dich entsprechend ausbilden zu lassen oder zumindest Basics zu lernen

Die Nachhilfe in allen Ehren, aber wie nun schon mehrfach geschrieben: es gibt im Interview lediglich eine einzige Meinungsäußerung und die ist klar als solche ausgewiesen. Das ist für Journalisten und das ist für die Form des Interviews legitim.
Und weil du Lanz als Vergleich heranziehst: er wurde bei Wagenknecht dafür kritisiert, dass er sie oft nicht ausreden ließ. Auch unterstellte er ihr Dinge (z.B. sie würde billige Ressentiments schüren) - wir haben Wortmeier nichts unterstellt und er konnte ausreden. Wortmeier konnte bei uns ausführlich - ich glaube sogar ausführlicher also irgendwo sonst - die Disziplin MMA und seine Faszination für MMA erklären. (und er konnte anschließend eigene Aussagen streichen, die er nicht in der Öffentlichkeit haben wollte, obwohl das vor dem Interview nicht so vereinbart war).



wäre es nicht gerade in Deinem Beruf von Nutzen, offen an die Sache zu gehen, die Verteidigungshaltung zu verlassen und den eigenen Standpunkt vielleicht zu hinterfragen?

Den eigenen Standpunkt hinterfragen, finde ich gut.
Also, mein Standpunkt ist ja, das habe ich hier im Forum auch gleich zu Beginn formuliert, dass es an Jugendliche "eine falsche Botschaft sendet, wenn auf einen am Boden liegenden Kämpfer weiter eingeschlagen wird, ohne dass der Ringrichter eingreift." Wie hinterfrage ich das am besten? Also am besten wäre, mit Jugendlichen MMA-Kämpfe zu gucken, und sie dann zu befragen, was sie da gesehen haben. Am besten natürlich mit möglichst vielen Jugendlichen über einen längeren Zeitraum, damit das ganze irgendwie aussagekräftig wird. Das wäre in der Tat sehr interessant. Kann ich (mir) im Moment aber weder finanziell noch zeitlich leisten.
Also, was mache ich: ich frage die Erwachsenen, frage Wortmeier und frage nun euch hier im Forum.

Wortmeiers Antworten auf die Frage, ob es ein falsches Signal sendet: Da sagt er zuerst "Dann müsste man den ganzen Sport anzweifeln" und später als wir nochmal nachhakten "Das sehe ich anders. Aber das muss einfach jeder für sich selbst entscheiden."
Indirekt hat er die Frage zudem damit beantwortet, dass er die Altersbeschränkung für MMA-Kämpfe im Netz befürwortet. D.h. da gibt es offenbar seiner Meinung nach etwas bei MMA wovor Jugendliche geschützt werden sollen.

Für die Altersbeschränkung haben sich dann ja auch welche im Forum ausgesprochen - und auch welche dagegen. Ich zitiere mal (verbunden mit einem ausdrücklichen Dank an alle, die jene Frage von mir beantwortet haben); ich hoffe, ich habe niemanden übersehen:



Da bin ich geteilter Meinung. Auf der einen Seite habe ich viele Leute bei mir die unter 18 sind und gerne mit auf Events kommen würden, wobei ich weiß dass Sie den Sport wirklich als Sport sehen und nicht als Schlägerei.
Auf der anderen Seite muss eine gesetzliche Regelung jede mögliche Art und Weise von Mensch berücksichtigen. Da gibt es sicherlich viele ungebildete Menschen,( die nicht die Arbeit und Disziplin hinter den Mixed Martial Arts Kämpfern sehen), sondern nur jemanden suchen der sich prügelt.
Daher ist es schon ok dass die Events ab 18 sind, wobei man geistige Reife nicht verallgemeiner kann. Viele könnten sich sowas ohne Spätfolgen wohl schon ab 14 ansehen und manche sollten sich sowas gar nicht anschauen.




ich sehe die Verantwortung bei den Eltern. Ja, ich bin für Jugendschutz und finde es richtig, dass die Events ab 18 sind. Ob sich Jugendliche diese Filme im Internet ansehen obliegt aber der Verantwortung der Eltern.




Wenn abgebildete Gewaltszenen den Kriterien eines FSK ab 18 entsprechen, dann würde ich mich selbstverständlich dafür aussprechen. (...) es würde von den einzelnen Kämpfen abhängen. Es gibt sehr technische, unblutige Kämpfe die auch sicherlich für Personen unter 18 Jahren geeignet sind.




Das ist halt so eine Sache. Einige sind vielleicht schon mit 12 Reif genug, andere sind es noch nichtmal mit 20 oder älter. Das Jugendstrafrecht kann wird ja nicht nur aus Spaß in Ausnahmefällen bis 21 angewendet werden.
Entscheiden müssen es die Eltern. Deswegen heißt es ja auch Freiwillige Selbstkontrolle. Die Altersbegrenzungen sind nur ein Vorschlag.
Hätte ich Kinder dürften sie es gucken sobald ich sie für Reif genug erachte.




über einen Hinweiß vor der Übertragung und einem x oben in der Ecke wie das wo anders üblich ist kann man sicher reden.
Edit: Persönlich würde ich eine Alterbeschränkung ab 16 befürworten. Sehe in einem MMAkampf nämlich Nicht mehr Gewaltdarstellung als in diversen Filmen, Videospielen oder anderen Vollkontaktsportarten. Aber ich lege da auch österreichische Maßstäbe an.




Wie viele andere sehe ich die meiste Verantwortung bei den Eltern und dass es, ähnlich wie wenn es um sexuelle Handlungen geht, bereits Vierzehnjährige gibt, die verantwortungsbewusst mit der Thematik umgehen können. Übertragung ab 18, warum nicht – werden allerdings von psychologischer Seite die Bedenken ausgeräumt und gibt es diesen Nachweis, dann sollte man auch schon früher die Möglichkeit bekommen.




Ich bin für keine Altersbeschränkung. Es ist Sport genauso wie das Profi-Boxen. MMA wird dadurch nur zu einer weiteren verbotenen Frucht und begehrenswerter für viele Heranwachsende.
Im Zeitalter des Internets ist es unmöglich geworden so etwas aus Kinderhänden zu halten.
(Kinder sollen MMA-Kämpfe anschauen dürfen) So bald sie es wollen.




Boxen steht unter keinem Jugendschutz. Dabei fließt da teilweise viel eher Blut.
Ich bin daher zwar für einen Jugendschutz, aber eher bis 16. Die Jugendlichen müssen verstehen, dass es nur ein Sport wie jeder andere ist. Eastern sind nur Filme, Wresling nur Show, MMA nur ein Sport.
Aufklärung ist viel angemessener und wichtiger. Jugendliche müssen im Vorfeld darüber aufgeklärt werden, dass die Kämpfe Regeln haben, dass das Schlagen am Boden eben kein Einprügeln auf einen Schwächeren ist, sondern sich im Rahmen der Regeln bewegt, weil die Sportler sich in jeder Lage zu wehren wissen und sich teils sogar strategisch in solche Positionen bringen.


So, wenn nun alle von euch, durch die Bank, so geantwortet hätten wie Flibb, dann hätte ich an meinem Standpunkt tatsächlich Zweifel bekommen. Ich habe es hier ja mit gebildeten Menschen zu tun, wenn die mir alle erzählen würden "nein, gibt keinerlei Bedenken bei MMA, kann gucken wer will, Alter egal", natürlich hätte ich mir dann die Frage gestellt, ob mein Standpunkt vertretbar ist.

Aber zurück zu euren Postings: Mehrere von euch sagen also, dass es Jugendliche gibt, unter 14, unter 16, oder unter 18, die sich das "nicht anschauen sollten". Kommt sicher auch auf die einzelne Person an, keine Frage. Aber warum überhaupt eine Beschränkung? Wie begründet ihr das? Angenommen ihr sitzt beim Elternabend und werdet von befreundeten Eltern gefragt, warum ihr eurer/eurem 13-jährigen Tochter/Sohn verbietet, MMA zu gucken - was antwortet ihr? Was konkret an MMA findet ihr für so eine junge Person nicht zumutbar?



Auch würde mich interessieren, wie gut Du mit der Rolle des Advocatus Diaboli vertraut bist, da ich ja bereits die fehlende Distanz und Objektivität kritisiert habe?

wäre jetzt keine Interview-Technik, die ich mir zuschreiben würde

OliverT
16-06-2014, 23:07
Wie begründet ihr das? Angenommen ihr sitzt beim Elternabend und werdet von befreundeten Eltern gefragt, warum ihr eurer/eurem 13-jährigen Tochter/Sohn verbietet, MMA zu gucken - was antwortet ihr?[/B]

http://www.kampfkunst-board.info/forum/f24/interview-mma-veranstalter-marcus-wortmeier-we-love-mma-166528/index6.html#post3219051

Edit:


Ob die jetzt der Würde des Verstorbenen gerecht wird, weiß ich nicht, aber das merkte ich ja bereits an.
Mich würde mal interessieren wodurch du die Würde des Verstorbenen verletzt siehst?

planetinterview
16-06-2014, 23:16
ups, sorry, hatte beitrag von Oliver zu Altersbeschränkung übersehen. hab meinen vorherigen beitrag editiert und das zitat ergänzt

Sojobo
16-06-2014, 23:18
So, wenn nun alle von euch, durch die Bank, so geantwortet hätten wie Flibb, dann hätte ich an meinem Standpunkt tatsächlich Zweifel bekommen. Ich habe es hier ja mit gebildeten Menschen zu tun, wenn die mir alle erzählen würden "nein, gibt keinerlei Bedenken bei MMA, kann gucken wer will, Alter egal", natürlich hätte ich mir dann die Frage gestellt, ob mein Standpunkt vertretbar ist.

Aber zurück zu euren Postings: Mehrere von euch sagen also, dass es Jugendliche gibt, unter 14, unter 16, oder unter 18, die sich das "nicht anschauen sollten". Kommt sicher auch auf die einzelne Person an, keine Frage. Aber warum überhaupt eine Beschränkung? Wie begründet ihr das? Angenommen ihr sitzt beim Elternabend und werdet von befreundeten Eltern gefragt, warum ihr eurer/eurem 13-jährigen Tochter/Sohn verbietet, MMA zu gucken - was antwortet ihr?

Ich habe meine Begründung doch beigefügt: Harte Martial-Arts-Filme und Show-Wresling haben auch Altesbegrenzungen. Ja, warum denn eigentlich? Weil es einzelne Kinder und Jugendliche gibt, die das nachmachen oder die das mitnimmt; vielleicht, weil sie nicht reif genug sind, zwischen Ernst und Spaß, Fiktion und Realität, Sport und Gewalt zu unterscheiden. Allerdings müsste man dann konsequenterweise auch Boxen unter Jugendschutz stellen. Meine Kinder dürften MMA allerdings auch unter 16 sehen und auch selbst praktizieren. Ich begründe meine Antwort also mit den gesellschaftsgegebenen Konventionen.

Nett übrigens, dass du aus meinem ganzen Beitrag nur die eine kurze Stelle kontextentrissen herausgenommen hast, die dir für deine Argumentation nützlich ist...

OliverT
16-06-2014, 23:25
ups, sorry, hatte beitrag von Oliver zu Altersbeschränkung übersehen. hab meinen vorherigen beitrag editiert und das zitat ergänzt

Wie würdest du eigentlich den Jugendschutz im Internet umgesetzt sehen wollen.
Und zwar auch so das er global funktioniert, denn wenn nur deutsche Anbieter dem unterworfen wären, hätten sie wirtschaftliche Nachteile und im Endeffekt wäre es sinnlos weil die Jugendlichen auf Streams aus anderen Ländern ausweichen würden.

planetinterview
16-06-2014, 23:42
Nett übrigens, dass du aus meinem ganzen Beitrag nur die eine kurze Stelle kontextentrissen herausgenommen hast, die dir für deine Argumentation nützlich ist...
war nicht meine Absicht. Ich wollte kurz und knapp eure Standpunkte zum Jugendschutz zitieren. Mehr nicht. Habs oben ergänzt.

planetinterview
16-06-2014, 23:51
Wie würdest du eigentlich den Jugendschutz im Internet umgesetzt sehen wollen.
Und zwar auch so das er global funktioniert, denn wenn nur deutsche Anbieter dem unterworfen wären, hätten sie wirtschaftliche Nachteile und im Endeffekt wäre es sinnlos weil die Jugendlichen auf Streams aus anderen Ländern ausweichen würden.
Mir geht es erstmal nur um die die Frage, wer warum MMA als jugendgefährdend einstuft. Effektiv umsetzen ließe sich im Netz vermutlich wenig, aber das schafft eine etwaige Jugendgefährdung ja nicht aus der Welt. Und die Frage, wer durch eine Alterseinschränkung wirtschaftlich einen Nachteil hat, würde ich auch gar nicht stellen. Mir geht es um das Wohl der Jugendlichen, nicht um das von MMA-Vermarktern.
Ich vermute, dass Youtube MMA-Videos so einstufen könnte, dass sie nur von registrierten Nutzern gesehen werden können, die bestätigt haben, dass sie über 18 sind.

OliverT
17-06-2014, 00:15
Ich vermute, dass Youtube MMA-Videos so einstufen könnte, dass sie nur von registrierten Nutzern gesehen werden können, die bestätigt haben, dass sie über 18 sind.
Und wie soll die Bestätigung ablaufen? Jedes Kind kann mit seiner Altersangabe schummeln.
Eine Ausweiskopie versenden ist seit es den neuen Ausweis gibt anscheinend nicht mehr erlaubt.
Personalausweis kopieren verboten « activeMind AG activeMind AG (http://www.activemind.de/personalausweis-kopieren-verboten/)

Ein effektiver Jugendschutz ist von der Seite des Staates aus gar nicht möglich, so lange wir hier keine chinesischen Verhältnisse haben wollen. Das ginge nur mit Zensur. Es ist die Pflicht der Eltern zu überprüfen was ihre Kinder im Internet treiben und es ggf zu sanktionieren. Genug von der nötigen Filtersoftware ist meines Wissens nach im Handel frei erhältlich.



Übrigends ist es jetzt schon so das Videos nur mit einem Youtubekonto geguckt werden können, wenn sie von den Nutzer als strong content eingestuft wurden.

Gast
17-06-2014, 01:55
Mir geht es erstmal nur um die die Frage, wer warum MMA als jugendgefährdend einstuft.
Das merkt man, wohl einer der Gründe warum du dir nur eine Kernaussage rauspickst statt effektiv zu lesen was steht. Journalistisch wirklich unterstes Niveau.

Narexis
17-06-2014, 03:23
hi, du weist darauf hin, dass meine einzige Meinungsäußerung im Interview eine These enthält. Also, wie schon weiter oben formuliert: "wir glauben", dass das Einschlagen auf den am Boden liegenden Kämpfer die falsche Botschaft sendet. 'Glauben' ist meines Erachtens nicht gleichzusetzen mit 'eine These aufstellen' - oder?
Nun, wenn ich etwas „weiß“, handelt es sich dann noch um eine These oder eher einen Fakt? Worauf beruht denn eine Behauptung? Dem glauben an einen Sachverhalt oder dem Wissen, dass es sich um einen Fakt handelt – natürlich werden auch oft „Fakten“ ausgeführt? Warum muss man beispielsweise in einer Erörterung jede These ausführen und eben erörtern, würde es sich um einen Fakt handeln, wäre es doch hinfällig oder irre ich mich? Ich habe noch nie erlebt, dass als Begründung einer These die Aussage, es sei trivial, genügt hätte, bei Fakten kommt dies durchaus vor.

Genauso wird häufig die Meinung vertreten, eine Frage oder Meinungsäußerung könne keine These enthalten – warum?


Also meine Frage an die hier Schreibenden: Möchtet ihr, dass MMA in Deutschland offiziell als Sportart anerkannt wird? Braucht ihr diesen Status?
Was ist MMA denn bis jetzt, wenn keine „offizielle“ Sportart? Ist es nicht „offiziell“, weil ein Sportbund sich gegen eine Aufnahme ausspricht – die übrigens in manchen anderen Kampfsportarten konsequent abgelehnt wird?


Wenn ich hier so was lese, dann erwarte ich bitte auch einen deutlichen Hinweis auf Thesen die ich hier bzw. im Interview bzgl. MMA tatsächlich aufgestellt haben soll. Bitte, bitte, schreibt mir die auf.
Du bist selbst darauf eingegangen? Du wolltest eine These, ich habe zwei genannt.


Und dass es nun eine These sein soll, dass jener Promoter den Tod eines MMA-Kämpfers nicht zur Kenntnis nahm: also da bin ich, da ich persönlich mit ihm und mit seiner Agentur sprach/kommunizierte, eben etwas näher dran.
Erneut, es gibt einen signifikanten Unterschied, sowohl in der Semantik als auch Pragmatik, zwischen der Aussage, dass er etwas nicht zur Kenntnis nahm, was nicht die genannte These ist oder dass er etwas nicht zur Kenntnis nehmen wollte. Ob Du näher „dran“ bist, mag sein, ich muss allerdings mit dem arbeiten, was mir zur Verfügung steht.


Nun, ich würde es nicht als "aus zweiter Hand" bezeichnen, wenn
1. der Präsident der dortigen MMA-Organisation diesen Zusammenhang im Interview bestätigt (Audio-Interview, man hört seine Stimme, Zitat u.a. "a reality in contact sports")
2. die dortige MMA-Organisation auf ihrer eigenen Website der Zusammenhang aufschreibt
3. die dortige MMA-Organisation schreibt, dass es für die Hinterbliebenen Versicherungsleistungen von der dortigen MMA-Partnerversicherung gibt (Zusatz: ich mutmaße: die dortige Versicherung ist kein Samariterverbund sondern zahlt nur, wenn der entsprechende Zusammenhang auch gegeben ist).

Aber von mir aus: streitet den Zusammenhang einfach weiter ab. Es gibt ja auch ganz tolle andere Erklärungen für den Tod von Guylain, wie diese hier von Oliver T.:
Es ist interessant, zu welchen Schlüssen Du kommst bzw. worauf Du mein Zitat beziehst. Ist es möglich, dass Du etwas zu voreingenommen an das ganze Thema gehst? Auch wüsste ich gerne, wie Du darauf kommst, jemand würde den Zusammenhang abstreiten?


Wie gesagt, ich finde es ok, wenn man mich beleidigt, aber nur, wenn der Absender das unter seinem Klarnamen macht. Das fände ich fair. Wenn mir jemand ins Gesicht spukt, will ich auch sein Gesicht sehen. D'accord ?
Was mir hier missfällt, ist auch, dass ich falsch zitiert werde. Ich habe mich nie als "erfahrenen" Journalisten bezeichnet, mir wurde auch die Formulierung "intensiv recherchiert" untergeschoben. Mir wurde unterstellt, ich würde MMA verbieten wollen - ja so ein Quatsch.
Und auf viele meiner Fragen wird dann auch nicht geantwortet.
Dem stimme ich absolut zu und es ist Dein gutes Recht!


ich stelle nochmal fest: im Interview gibt es genau EINE Meinungsäußerung, weiterhin viele kritische Fragen und viele unkritische Fragen, durch die der Interview-Partner ausführlichst Gelegenheit hat alles Positive zu MMA und all seine Ansichten auszudrücken.
Hmm, deshalb die Frage nach dem Advocatus Diaboli, da ich persönlich unter einer neutralen Berichterstattung oder dem wissenschaftlichen Arbeiten etwas anderes verstehe.


Und weil du Lanz als Vergleich heranziehst: er wurde bei Wagenknecht dafür kritisiert, dass er sie oft nicht ausreden ließ. Auch unterstellte er ihr Dinge (z.B. sie würde billige Ressentiments schüren) - wir haben Wortmeier nichts unterstellt und er konnte ausreden.
Dann wüsste ich gerne, worauf die Annahme, er wolle den Tod nicht zur Kenntnis nehmen, beruht, wenn nicht auf Spekulation. Man könnte auch in genug andere Richtungen spekulieren –was es natürlich nicht „besser“ machen würde – und man könnte sogar am Text belegen, dass er es eben doch zur Kenntnis nahm, denn noch ist es mir unbekannt, dass man auf eine Frage antwortet ohne diese oder ihren Inhalt zur Kenntnis zu nehmen.


Indirekt hat er die Frage zudem damit beantwortet, dass er die Altersbeschränkung für MMA-Kämpfe im Netz befürwortet. D.h. da gibt es offenbar seiner Meinung nach etwas bei MMA wovor Jugendliche geschützt werden sollen.
Dazu schrieb ich bereits etwas, um es noch einmal kurz aufzuführen, sei gesagt, dass es leider so allgemein formuliert ist, dass man diesen „Eindruck“, vor dem man Jugendliche schützen will, wohl auch in den meisten anderen Sportarten und vor allem Medien findet, die allerdings weder diskutiert noch verboten werden sollen – weshalb ich selbst es sehr schade finde, dass sämtliche „Kritik“ und Meinung so pauschal formuliert ist, dass ich sie ohne sie groß zu ändern in vielen anderen Kontexten nennen könnte.


wäre jetzt keine Interview-Technik, die ich mir zuschreiben würde
Ist auch keine „Interview-Technik“, allerdings ein ziemlich nützliches Werkzeug und eine interessante und wichtige Erfahrung, wenn man objektiv erörtern oder im Sinne der eigentlichen Bedeutung, diskutieren will.


Wie begründet ihr das? Angenommen ihr sitzt beim Elternabend und werdet von befreundeten Eltern gefragt, warum ihr eurer/eurem 13-jährigen Tochter/Sohn verbietet, MMA zu gucken - was antwortet ihr? Was konkret an MMA findet ihr für so eine junge Person nicht zumutbar?
Weil es in manchen Fällen möglich wäre, dass man es zu sehr auf die Realität bezieht und da die 13-jährige Tochter bzw. der Sohn wahrscheinlich noch kein Interesse an Biathlon oder dem Motorsport hat bzw. die Möglichkeiten es nachzustellen. Beim Fußball sieht er vielleicht die moralisch ethischen Handlungen in einem anderen Licht und man kann den „Schaden“, der wahrscheinlich recht gering ist, in jungen Jahren besser „ausbügeln“, als bei einem Punkt, der außerhalb des Sports geächtet ist. Aus demselben Grund würde ich auf viele Filme und Bücher verzichten - die allerdings weder einer Altersbeschränkung, der FSK/USK noch solch einem Tenor unterliegen. Mehr Gründe bzw. andere Gründe als in den meisten anderen Lebensbereichen sehe ich nicht. Warum versucht man mit zweierlei Maß zu messen?

LG

Sojobo
17-06-2014, 05:35
war nicht meine Absicht. Ich wollte kurz und knapp eure Standpunkte zum Jugendschutz zitieren. Mehr nicht. Habs oben ergänzt.

Alles klar, danke! :)

sivispacemparabellum
17-06-2014, 07:30
Geil, wie du dir hier die Teile der Beiträge auswählst.
Jugendschutz ist jetzt dein Haupthema und die Frage ist MMA ein Sport.
Gegenfrage: Ist nur Sport was der DOSB anerkennt? Und muss die Jugend durch Zensur, denn jetzt geht es im Gegensatz zum Redigieren um Zensur, vor einer Geheimbotschaft im MMA, welche du immer noch nicht klar benannt hast, geschützt werden?

jkdberlin
17-06-2014, 07:50
Okay, ich wiederhole dann mal meine Vorredner: Ob mein Sohn MMA im Fernsehen oder im Internet sehen darf, entscheide ich aufgrund seiner Entwicklung und Reife. Und ich sehe mich da als Elternteil in der Verantwortung. Mein Sohn kennt unser Training, trainiert selber neben Fußball auch Kampfsport und hat Einblicke in den Sport, den andere Kinder vielleicht nicht haben. Von daher sehe ich bei ihm eine durchaus größere Reife bei dem Umgang mit dem Thema. Er verseht da schon eher, was da passiert.

Little Green Dragon
17-06-2014, 09:06
Ich habe mich nie als "erfahrenen" Journalisten bezeichnet,


Nein?



Klar: Seit vielen Jahren professionell für diverse Tageszeitungen.

Jemand der von sich behauptet seit vielen Jahren professionell für diverse Tageszeitungen als Journalist zu arbeiten - den würden wohl 99,9 % der Bevölkerung als "erfahrenen" Journalisten bezeichnen. Wenn Du Dich jetzt daran aufhängst, dass Du selber nicht da Wort "erfahren" benutzt hast - sorry das ist reine Wortklauberei.



mir wurde auch die Formulierung "intensiv recherchiert" untergeschoben.


Sorry auch das ist Unfug. Niemand hat Dir etwas untergeschoben, es wurden lediglich Deine Aussagen zum Umfang Deiner Recherche ironisch kommentiert. Daher auch die Verwendung des Wortes intensiv in Anführungszeichen. Sich hieran hochziehen zu wollen: Wortklauberei.

Auf der einen Seite unterstellst Du Hr. Wortmeier er hätte den Tod des Kämpfers nicht zu Kenntnis nehmen wollen - was so nicht richtig ist, er hat gesagt er kennt den Fall nicht. Unterstellst hier aber anderen sie würden Dir etwas in den Mund legen bzw. "unterschieben"? Sind irgendwie zweierlei Maß mit denen Du hier misst oder?




Wie gesagt, ich finde es ok, wenn man mich beleidigt, aber nur, wenn der Absender das unter seinem Klarnamen macht. Das fände ich fair. Wenn mir jemand ins Gesicht spukt, will ich auch sein Gesicht sehen. D'accord ?


Wo bitte hat jemand Dich als Person beleidigt oder Dir ins Gesicht gespuckt? Auch dauernde Wiederholungen machen falsche Behauptungen nicht wahrer...

Niemand hat gesagt "User XY ist doof/blöd..."

Es wurde lediglich Deine Arbeitsweise bzw. Deine Recherche und Deine Art und Weise hier eine Diskussion zu führen jeweils mit einer Begründung kritisiert.

Das mag Dir vielleicht nicht gefallen - ist deswegen aber noch lange keine Beleidigung. Man kann sich sogar hinstellen und sagen, dass man das Bild XY von Maler Z einfach nur Sch***e findet - das ist mit Sicherheit nicht gerade nett, aber keineswegs eine ehrverletzende Äußerung gegenüber dem Künstler Z.

Du solltest also lieber Dich mal vorher über den § 185 StGB und dessen Anwendungsbereich informieren bevor Du hier schlichtweg falsche Behauptungen in den Raum stellst. Sonst bewegst Du Dich selbst auf sehr dünnem Eis was die §§ 186/187 StGB angeht.




Da habe ich dann um konkrete Links gebeten, verbunden mit der Frage, ob solche Listen auch auf solchen Websites zu finden sind, die für die betreffende Sportart die gleiche Relevanz haben, wie die von mir angeführten (mmaweekly, mmajunkie) für MMA. Kam aber auch nichts. Schade!


Und wieder eine schlichtweg falsche Behauptung:
Es kam nicht "nichts" - sondern z.B. ich habe Dir geantwortet, dass sich diese Links problemlos über das Internet finden lassen - man muss dazu nur die entsprechenden Suchwort verwenden. Des Weiteren hatte ich sinngemäß geschrieben, dass ich nicht Deine persönliche Googlestelle bin und - auch gerade weil Du eine Vielzahl von anderen ähnlich gelagerten Quellenangaben zu diesem Thema bislang nicht zur Kenntnis genommen hattest - ich es für nicht notwendig erachte hier meine Zeit zu Opfern nur damit Du dann wieder etwas hast was Du eh ignorierst.



Bitte, seid doch so fair und liefert für eure Behauptungen die entsprechenden Belege. Das fände ich sportlich.


Belege und Links gibt es genug hier im Thema - man müsste sie einfach nur mal zur Kenntnis nehmen...

Und weißt Du was richtig sportlich wäre? Wenn man sich hinstellt und rausposaunt man würde beleidigt, dann sollte man das auch schon hinreichend belegen können.




ich stelle nochmal fest: im Interview gibt es genau EINE Meinungsäußerung, weiterhin viele kritische Fragen und viele unkritische Fragen, durch die der Interview-Partner ausführlichst Gelegenheit hat alles Positive zu MMA und all seine Ansichten auszudrücken.


Ich stelle nochmal fest: Das Interview hat auf viele Leser den Eindruck hinterlassen als würde hier gezielt versucht werden nach ein paar anfänglich "unkritischen" Fragen das Ganze in eine bestimmte Richtung mit einer vorbelasteten Meinung zu lenken. So und nun? Spielen wir Schnick-Schnack-Schnuck wer jetzt Recht hat oder wie?

Als Journalist der seit vielen Jahren professionell für diverse Tageszeitungen arbeitet (um das böse Wort "erfahren" nicht zu verwenden) solltest Du wissen, dass es weniger darauf ankommt, was der Verfasser sich selbst bei seinem Artikel gedacht hat bzw. wie er ihn gern verstanden haben möchte, sondern eben wie er bei denen ankommt die das Veröffentlichte dann lesen. Ist es erstmal publiziert hat man als Verfasser die Deutungshoheit damit weitestgehend aus der Hand gegeben.

Deine persönliche Einschätzung hinsichtlich der Gewichtung bleibt Dir natürlich dabei unbenommen - es ist dabei aber schon auch etwas bezeichnend, dass Du offenbar nicht Willens oder in der Lage bist zu erkennen oder zu verstehen, dass es offensichtlich eine Vielzahl von Usern gibt, die Deine Einschätzung diesbezüglich nicht teilen bzw. einer vollkommen gegenteilige Auffassung dazu haben.

Und da hilft es eben auch nicht wenn Du Dir bescheinigst, dass Dein Interview in einem ausgewogenen Verhältnis steht bzw. damit wirst Du kaum jemanden überzeugen können.

Karto
17-06-2014, 12:07
Aber zurück zu euren Postings: Mehrere von euch sagen also, dass es Jugendliche gibt, unter 14, unter 16, oder unter 18, die sich das "nicht anschauen sollten". Kommt sicher auch auf die einzelne Person an, keine Frage. Aber warum überhaupt eine Beschränkung? Wie begründet ihr das? Angenommen ihr sitzt beim Elternabend und werdet von befreundeten Eltern gefragt, warum ihr eurer/eurem 13-jährigen Tochter/Sohn verbietet, MMA zu gucken - was antwortet ihr? Was konkret an MMA findet ihr für so eine junge Person nicht zumutbar?

Da meine unmündigen Jahre und das Stadium der charakterlichen Formbarkeit ;) bei mir noch nicht lange her sind kann ich ja vielleicht eine neue Perspektive auf die Jugendschutzdebatte geben:

Zuerst einmal sollte sich jeder hier von der Vorstellung verabschieden, dass Jugendliche (13-18) so beeinflussbar sind und Sachen nicht in den Kontext einordnen können. Alleine ich und mein ganzes Umfeld sind mit *****s auf dem Handy im Grundschulalter über Shooter, Filme und dem Internet mit seiner ganzen Vielfalt an Schockseiten, Gewaltdarstellungen und allem anderen 'jugendgefährdendem' Material, Alkohol und Gras aufgewachsen und kein einziger ist abgestumpft oder hat Realität mit Fiktion vermischt.
Die alten Maßstäbe wie sie viele hier vor Augen haben gelten schlicht nicht mehr, das kann ich schon teilweise mit den noch jüngeren sehen die in noch früherem Alter noch 'krassere' Sachen im Alltag haben.

Und genauso ist es mit MMA. Ich spreche mich klar gegen eine Altersbeschränkung aus (wenn ich mich richtig erinnere ist die sowieso nur ein Entgegenkommen an den Jugendschutz um etwaige Schlammschlachten zu ersparen, von Grund auf gibt es keine Alterbegrenzung). Es ist ein Sport wie jeder andere, ins Fußballstadium oder zum Icehockeyspiel darf auch jeder, warum sollte das hier anders sein?

Und da micht diese 'Auf-den-am-Boden-liegenden-Schlagen' Argumente tierisch nerven. Für mich zeigt das Aufbringen dieser die schlichte Unkenntnis jedwierigen Grapplingverständnisses. Ein auf dem Rücken liegender Kämpfer ist nicht wehrlos, zumindest in den Guardpositionen:
https://www.youtube.com/watch?v=VacJtJ3k-3A


Und bei Groundnpound aus der Mount ist es wie beim In-der-Ecke-stehen beim Boxen - wenn man hier gelandet ist hat man davor schon ordentlich gepennt.

Um also auf deine konkret gestellte Frage zurückzukommen, das einzige Problem ist das Unwissen was MMA in Deutschland umgibt. In meinem Alterbereich ist MMA eigentlich kaum bekannt bzw. wird mit UFC gleichgesetzt und nur das vor Jahren verbreitete Halbwissen bzw die damalige Medienhetze ist Grundlage der Meinung. Wenn sich MMA mal in Deutschland etabliert hat und eine große neutrale Berichterstattung hat ist auch die letzte Vorstellung von ''Boah alta die *****n sich mega in nem Käfig ey geil ey'' endgültig verschwunden und die neue Generation wächst von klein damit auf.



Man könnte höchstens sagen, unsere Meinungsäußerung enthält jene These, die wesentlich ist für das Nicht-Anerkennen von MMA als Sportart durch den DOSB bzw die SMK, welche 2009 formulierte: "Die SMK ist der Auffassung, dass die MMA Kampfveranstaltungen wegen der extremen Gewaltdarstellungen gesellschaftlich falsche Signale setzen." Ich vermute daher auch: wer möchte, dass MMA in Deutschland irgendwann mal als Sport anerkannt wird, der muss sich wohl früher oder mit genau diesem Gedanken der SMK befassen. Und deswegen konfrontieren wir Wortmeier mit dem Gedanken. Aber da fällt mir auf, dass ich ich hier jetzt etwas unterstellt habe, nämlich, dass ihr wollt, dass MMA in Deutschland als Sportart anerkannt wird. Vvielleicht stimmt das ja gar nicht. Also meine Frage an die hier Schreibenden: Möchtet ihr, dass MMA in Deutschland offiziell als Sportart anerkannt wird? Braucht ihr diesen Status?

Mir sind diese beiden Organisationen gar nicht geläufig, inwiefern sind die denn relevant? Standpunkt jetzt ist es mir ziemlich egal ob grauhaarige Komiteemitglieder MMA nicht als Sport anerkennen oder nicht.

Hug n' Roll
17-06-2014, 12:17
Als Journalist der seit vielen Jahren professionell für diverse Tageszeitungen arbeitet (um das böse Wort "erfahren" nicht zu verwenden) solltest Du wissen, dass es weniger darauf ankommt, was der Verfasser sich selbst bei seinem Artikel gedacht hat bzw. wie er ihn gern verstanden haben möchte, sondern eben wie er bei denen ankommt die das Veröffentlichte dann lesen.


Auf diesen offenkundigen handwerklichen Mangel (oder eben die hässlichere Schwester: eine absichtliche Manipulation des Lesers...) wurde mehrfach hingewiesen.
Der Verweis auf das Format "Interview" als Ausnahme zieht in diesem Zusammenhang m.E. nicht. Auch Interviews können handwerklich korrekt gearbeitet werden.

Mit anderen Worten:
Mich interessiert als Leser die (egal ober unterschwellig oder direkt eingebrachte) Meinung des Interviewers nicht. Er ist in der Regel fachlich uninteressant. Interessant ist der Interviewte.
Will ich bestimmten Dingen kein Forum bieten, mache ich kein Interview (und nutze so meine Selektionsmacht). Will ich inhaltlich eine Kontraposition darstellen, kommt ein Kommentar (als solcher gekennzeichnet) daneben oder ein Interview mit einem Vertreter der Gegenposition dazu.

Mann muss nicht jeden boulevardesken Murks mitmachen, um mit den Wölfen heulen zu können....

kelte
22-06-2014, 18:08
Ich frage mich wie viele MMA Gegner, oder ob überhaupt einer, sich mal angeschaut haben, wie viele Tote es bei Sportarten allgemein geben kann. Mal eine Liste aus der Schweiz in einem Zeitungsartikel, mit einem Erhebungzeitraum zwischen 200 und 2012.

Bei welchem Sport der Tod lauert - News Leben: Gesellschaft - tagesanzeiger.ch (http://www.tagesanzeiger.ch/leben/gesellschaft/Bei-welchem-Sport-der-Tod-lauert/story/19893425)

Die Spitze ist Bergwandern 587 Tote allein in der Schweiz in diesem Zeitraum, andere Sportarten haben auch recht viele Tote.

Es gibt offensichtlich einen nicht unerheblichen Unterschied zwischen den Todesfällen in den Bergen und im Ring: Booto Guylain wurde totgeschlagen, und zwar von seinem Gegner.

Jeder Vollkontaktler, der mit voller Wucht, mit allem, was die eigenen Fäuste hergeben, gegen lebenswichtige Organe seines Gegners schlägt oder tritt (beispielsweise Kopf/Hirn), muss dafür schwerste Verletzungen oder den Tod des Gegners billigend in Kauf nehmen - sonst könnte er dieser "Sportart" nicht nachgehen. Wer so etwas macht, nimmt wissentlich den Tod seines Gegners in Kauf, auch wenn er nicht primär beabsichtigt ist. Alles andere ist doch Schönfärberei.

Deshalb ist in meinen Augen die Anteilnahme/Trauer solcher Leute geheuchelt.

jkdberlin
22-06-2014, 18:25
Na klar ist das geheuchelt. Wir schlagen uns alle generell absichtlich ins Koma und in den Tod. Jedes Mal ...

kelte
22-06-2014, 18:34
Na klar ist das geheuchelt. Wir schlagen uns alle generell absichtlich ins Koma und in den Tod. Jedes Mal ...

Das habe ich nicht behauptet.

Klar sterben Menschen beim Sport. Beim Bergsteigen, bei der Formel 1. Nur wird da der Tod nicht akzeptiert, jeder Todesfall (beispielsweise bei der Formel 1) hatte Bestrebungen zur Folge, diesen speziellen Fall in Zukunft zu verhindern.

Die Meinung der MMA-Fans und Akteure kannst du in diesem Strang lesen:
Zusammengefasst: Menschen sterben nun mal, Punkt. Weitermachen wie bisher.

Der Veranstalter macht weiter, selbst die Kämpfer, die mit eigenen Fäusten einen Menschen totgeschlagen haben, sind (bis auf ganz wenige Ausnahmen) alle wieder in den Ring.

Sowas geht nur, wenn man den Tod eines Menschen akzeptiert und das eigene Ego oder ein paar beschissene Euro für wichtiger ansieht.

Sojobo
22-06-2014, 18:41
Klar sterben Menschen beim Sport. Beim Bergsteigen, bei der Formel 1. Nur wird da der Tod nicht akzeptiert, jeder Todesfall (beispielsweise bei der Formel 1) hatte Bestrebungen zur Folge, diesen speziellen Fall in Zukunft zu verhindern.

Und warum wurden im MMA dann andauernd Regeln eingeführt, die Techniken verbieten, die unnötig gefährlich sind?
Man kann allerdings (noch) nicht so weit gehen, jedes Risiko komplett auszuschließen. Das geht in der Formel 1 auch nicht. Wenn man im MMA noch weitergeht, indem man z.B. Non-Kontakt oder eine Ganzkörperschutzausrüstung einführt, wäre das vergleichbar damit, in der Formel 1 eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h o.ä. einzuführen. Irgendwann ist auch mal gut.

kelte
22-06-2014, 18:48
Und warum wurden im MMA dann andauernd Regeln eingeführt, die Techniken verbieten, die unnötig gefährlich sind?


Geistiger Vater der heutigen MMA-Regeln ist im großen und Ganzen die UFC.
Und die (genauer ihre Vorgänger-Organisation) hatte die Regeln nicht geändert, um schwere Verletzungen oder Todesfälle zu verhindern, sondern um einem kompletten Verbot zuvor zu kommen.

Das die MMA Regeln übrigens "andauernd" verändert werden, ist angesichts der Tatsache, dass es keine einheitlichen, verbindlichen Regeln gibt, blanker Unsinn.

Die Wahrheit ist doch, dass im Prinzip jeder Veranstalter, jedes Gym macht, was er/es will.
Verantwortung übernimmt doch eh keiner. Weder der Veranstalter, noch der Typ, der seinen Gegner schwer verletzt oder gar totgeschlagen hat. Wenn überhaupt wird der Show halber ne Spendensammlung veranstaltet. Konsequenzen zieht keiner.
Warum auch, schließlich sind Todesfälle akzeptierte "Betriebsunfälle".

Kannix
22-06-2014, 19:29
Jeder Vollkontaktler, der mit voller Wucht, mit allem, was die eigenen Fäuste hergeben, gegen lebenswichtige Organe seines Gegners schlägt oder tritt (beispielsweise Kopf/Hirn), muss dafür schwerste Verletzungen oder den Tod des Gegners billigend in Kauf nehmen - sonst könnte er dieser "Sportart" nicht nachgehen. Wer so etwas macht, nimmt wissentlich den Tod seines Gegners in Kauf, auch wenn er nicht primär beabsichtigt ist. Alles andere ist doch Schönfärberei.

Deshalb ist in meinen Augen die Anteilnahme/Trauer solcher Leute geheuchelt.

Nun wissen wir Bescheid:rolleyes:

Kniehkigg
22-06-2014, 21:33
Interessantes Interview.
Allerdings dachte ich bei der letzten Frage "denken Sie nicht dass es die falschen Signale für die Gesellschaft sendet" "Wus? Nicht schon wieder :rolleyes:"
Es hilft auch nix diese Frage 3x zu stellen in jeweils anderem Gewand.

Ist zwar schön dass auch mal "provokant nachgefragt" wurde, aber für meinen Geschmack hängt der Interviewer viel zu sehr seiner eigenen Meinung nach (was sich in der Art die Fragen zu stellen spiegelt)- und redet der Boulevardpresse so ein bisschen nach dem Mund.
Ich meine, "Signale für die Gesellschaft" :rolleyes:, es ist ne Sportveranstaltung und kein G8 Gipfel...man lasse das Totschlagwort Gesellschaft da raus :D

jkdberlin
23-06-2014, 07:38
Verantwortung übernimmt doch eh keiner. Weder der Veranstalter, noch der Typ, der seinen Gegner schwer verletzt oder gar totgeschlagen hat. Wenn überhaupt wird der Show halber ne Spendensammlung veranstaltet. Konsequenzen zieht keiner.
Warum auch, schließlich sind Todesfälle akzeptierte "Betriebsunfälle".

Die Todesfälle beim Vollkontakt treten überwiegend durch Schädel-Hirn-Trauma auf.

Der BGH hat grade die Helmpflicht für Radfahrer verneint. Helme sollen Radfahrer bei Stürzen vor dem Schädel-Hirn-Trauma, einem der Hauptursachen für tödliche Verletzungen beim Radfahren, schützen.
Billigend in Kauf genommene Betriebsunfälle...

kelte
23-06-2014, 10:22
Die Todesfälle beim Vollkontakt treten überwiegend durch Schädel-Hirn-Trauma auf.

Der BGH hat grade die Helmpflicht für Radfahrer verneint. Helme sollen Radfahrer bei Stürzen vor dem Schädel-Hirn-Trauma, einem der Hauptursachen für tödliche Verletzungen beim Radfahren, schützen.
Billigend in Kauf genommene Betriebsunfälle...

Der BGH hat die Fahrradfahrer in Schutz genommen und eine Anspruchskürzung bei Versicherungen etc. im Schadensfall abgelehnt - da ist der Vergleich schon etwas weit hergeholt, zumal man ja den Helm auf den eigenen Kopf aufsetzt oder nicht.

Wenn ich jemanden mit voller Wucht gegen den Schädel trete oder schlage, nehme ich billigend schwere Verletzungen oder seinen Tod in Kauf, dass liegt in der Natur der Sache - alles andere ist doch letztendlich Selbstbetrug.

Um bei den hier genannten Todesfall Booto Guylain zu bleiben: Sein Gegner Keron Davies (also der Mann, der Booto letztendlich totgeschlagen hat) hat nur wenige Tage nach dessen Tod getwittert, dass er es nicht erwarten kann, wieder in den Cage zu steigen - das ein Mensch durch seine Fäuste getötet wurde und ein Kind ohne Vater aufwachsen wird, scheint keinerlei emotionale Probleme zu bereiten.

Und ich denke der Typ ist da keine Ausnahme:
Schau dir ein paar von den vielen "late stoppage" - Clips an: in 99% der Fälle, wo der Ref pennt, prügeln die "Sportler" mit voller Wucht auf ihren wehrlosen Gegner weiter ein, seine Gesundheit oder Leben spielen offensichtlich keine Rolle - nur der Sieg für ein paar beschissene Euros oder das eigene Ego zählt. Kann sich jeder selbst gern anschauen.

Wenn ich so etwas sehe frage ich mich, ob ein derartiger Werteverlust durch das Training entsteht und Menschlichkeit / soziales Denken regelrecht abtrainiert werden, oder ob "Problemfälle" diese Sportarten suchen, um sich austoben zu können.

Ich persönlich bin davon überzeugt, dass die "Trauer" über Todesfälle nicht echt sein kann, sondern nur wie Schmuck getragen wird. Um nochmal zu den oben genannten Todesfall zurückzukehren:

Der Veranstalter war nach seinen eigenen Worten wegen dem Tod von Booto Guylain "devastated". Aha.
Bereits bei der nächsten Veranstaltung (EFC28) dieser Serie pennte ein Ref und der Gegner schlug gnadenlos weiter auf sein "Opfer" ein, es hat also offensichtlich nicht mal Lehren aus dem Vorfall gegeben - Verantwortung übernimmt oder Konsequenzen zieht sowieso keiner.

Macht man eben den "Sport" FSK18 - damit ist doch alles getan, oder?
Dann aber bitte komplett - also auch für die Akteure, nicht nur Zuschauer.

jkdberlin
23-06-2014, 11:04
Verantwortung übernimmt oder Konsequenzen zieht sowieso keiner.

Doch. Der Sportler. Hast du den vergessen? Tragisch ...

kelte
23-06-2014, 11:07
Doch. Der Sportler. Hast du den vergessen? Tragisch ...

Du meinst das "Opfer"?
Wenn du seinen Tod als "Verantwortung übernehmen" bezeichnen würdest...

sivispacemparabellum
23-06-2014, 12:19
Tut mir leid Kelte, es gibt im Ring keine Opfer. Jeder Mensch der an einem Wettkampf teilnimmt, entscheidet sich dafür. Das Risiko verletzt zu werden ist etwas, über das alle Sportler die ich kenne vor jedem Kampf nachdenken.
Und selbst wenn ich einen Kampf mal verloren habe, war ich kein Opfer, sondern einfach schlechter als mein Gegenüber, der durch meine Niederlage auch kein Täter wurde.
Tko, Ko, Rsc, Submission sind neben dem Punkturteil ganz gewöhnliche Kampfergebnisse.
Ein Opfer will nicht kämpfen und wird angegriffen-im Kampsport wollen die Athleten das.
Ich bin seit Jahren auch Trainer. Wir hatten in den ganzen Jahren keine schwere Tariningsverletzung, die einen dauerhaften Schaden verursacht hat. Den Tod eines Trainigspartners, halte ich für ausgeschlossen.
Im Wettkampf kann man leider nicht völlig ausschliessen, dass es auch zu tödlichen Verletzungen kommt. Sehr selten und unwahrscheinlich sind sie trotzdem. Ja und im Kampfsport entstehen sie durch die physikalische Einwirkung von Schlägen, Tritten und Stürzen. Autounfälle oder Tritte durch Pferde sind hingegen ausgeschlossen. Jeder Sport hat seine eigenen Risken, in jedem Sport gehören Verletzungen und auch der Tod von Menschen in unterschiedlichem Mass dazu. Ein Formel 1 Verbot, oder Formel 1 ab 18 erscheint mir nicht sinnvoll. Das sollen die entscheiden, die Fahren und es sich ansehen. Ich habe da kein Interesse dran und sehe da moralisch auch keine Grenze verletzt. Ich möchte auch nicht, dass alles verboten wird, was ich für sinnlos halte oder uninteressant.

kelte
23-06-2014, 16:18
Tut mir leid Kelte, es gibt im Ring keine Opfer. Jeder Mensch der an einem Wettkampf teilnimmt, entscheidet sich dafür.
Wie du richtig sagst, er entscheidet sich für den Wettkampf - aber nicht für Tod oder schwere Verletzungen. Würde er wissen, dass er den Kampf nicht überlebt, würde er nicht antreten. Daher gibt es sehr wohl im Ring Opfer.



Das Risiko verletzt zu werden ist etwas, über das alle Sportler die ich kenne vor jedem Kampf nachdenken.
Das Risiko, sich selbst zu verletzen, ist jeder Sportart gemein. Vollkontakt bildet aber einen Sonderfall: Dort entscheidest du dich bewusst, ein (unter Umständen beträchtliches) gesundheitliches Risiko deinen Gegner aufzuzwingen. Du schlägst auf ihn ein, du bist der, der weiter auf ihn einprügelt, obwohl er sich nicht mehr wehren kann, dir nicht mehr entkommen kann - nur um nicht den Kampf zu verlieren. Und diesen Teil des Risikos hatte ich thematisiert. ("du" ist selbstredend rhetorisch gemeint)

Keiner deiner Gegner gibt dir die Einwilligung, ihn schwer zu verletzen oder zu töten.
Ab er trotzdem gehst du bewusst dieses Risiko ein, indem du mit voller Wucht auf ihn einschlägst oder eintrittst:
http://www.bjpenn.com/video-check-out-this-30-minutes-late-stoppages-and-referee-mistakes-mma-news/



Ich bin seit Jahren auch Trainer. Wir hatten in den ganzen Jahren keine schwere Tariningsverletzung, die einen dauerhaften Schaden verursacht hat. Den Tod eines Trainigspartners, halte ich für ausgeschlossen.
Im Wettkampf kann man leider nicht völlig ausschliessen, dass es auch zu tödlichen Verletzungen kommt.

Das habe ich nie in Frage gestellt.
Ich hatte nur geschrieben, das jemand, der mit voller Kraft auf lebenswichtige Organe eintritt oder einschlägt, mindestens billigend schwere Verletzungen oder den Tod des Gegners in Kauf nimmt - das liegt nun mal in der Natur der Sache begründet.

Normalerweise sind Durchschnittsmenschen dazu nicht in der Lage. Sowas wird erst durch Training möglich, wo Werte und soziale Konditionierung bewusst abgebaut/zerstört werden. Hemmschwellen, die aus gutem Grund vorhanden sind, sollen "überwunden" werden. Nur dadurch wird möglich, dass sich Menschen mit voller Wucht gegenseitig auf den Schädel schlagen:
Für ein paar Euro, für das eigene Ego, denn um mehr geht es nicht.

Gast
23-06-2014, 16:27
Wie du richtig sagst, er entscheidet sich für den Wettkampf - aber nicht für Tod oder schwere Verletzungen. Würde er wissen, dass er den Kampf nicht überlebt, würde er nicht antreten. Daher gibt es sehr wohl im Ring Opfer.
Wenn ich mich persönlich dafür entscheide in den Ring oder Cage zu steigen, mit allen Risiken, entscheide ich mich dafür den anderen schwer zu verletzen. Vl. sogar zu töten aber nicht selber das gleiche Risiko zu tragen? Soso.

Keiner deiner Gegner gibt dir die Einwilligung, ihn schwer zu verletzen oder zu töten.

Nene, es willigen nur alle ein den anderen schwer zu verletzen oder sogar zu töten. Danke, dass du uns aufgeklärt hast.

Das habe ich nie in Frage gestellt.
Ich hatte geschrieben, das jemand, der mit voller Kraft auf lebenswichtige Organe eintritt oder einschlägt, mindestens billigend schwere Verletzungen oder den Tod des Gegners in Kauf nimmt - das liegt nun mal in der Natur der Sache begründet.
Das gilt für alle Sportarten wo es zu zweikämpfen kommt. Das ist nicht nur im KS so.

Normalerweise sind Durchschnittsmenschen dazu nicht in der Lage. Sowas wird erst durch Training möglich, wo Werte und soziale Konditionierung bewusst abgebaut/zerstört werden. Hemmschwellen, die aus guten Grund vorhanden sind, sollen "überwunden" werden.
Wie erklärst du dir Übergriffe, teils mit schweren Verletzungen oder sogar tödlichen Ausgang von Menschen die nie KStrainiert haben?

sivispacemparabellum
23-06-2014, 17:01
Falsch Kelte. Kein Gegner schlägt auf einen wehrlosen Gegner ein, der sich nicht mehr verteidigen kann, um den Kampf nicht zu verlieren. Das ist ein Paradoxon. Wie will ich einen Kampf gegen einen Wehrlosen denn verlieren?
Deine Sicht auf den Sportler, der durch seinen Lehrer zum Mörder umprogrammiert wird, ist eine Sicht die nicht einmal Reporter der Bild veröffentlichen würden. Denn das lässt sich einfach nicht halten und selbst Leute die die Bild für eine Zeitung halten würden diese Räuberpistole nicht kaufen.

kelte
23-06-2014, 17:24
Falsch Kelte. Kein Gegner schlägt auf einen wehrlosen Gegner ein, der sich nicht mehr verteidigen kann, um den Kampf nicht zu verlieren. Das ist ein Paradoxon.
Das ist häufiger Realität, als du wahrscheinlich eingestehen möchtest:
VIDEO | Check Out This 30 Minute’s of Bad Stoppages and Referee Mistakes | MMA NEWS UFC News | MMA News - BJPENN.COM (http://www.bjpenn.com/video-check-out-this-30-minutes-late-stoppages-and-referee-mistakes-mma-news/)

Mir geht es bei den Clips nicht um das Fehlverhalten der Refs, sondern um das Verhalten der "Sportler" in solch einer Situation.



Deine Sicht auf den Sportler, der durch seinen Lehrer zum Mörder umprogrammiert wird, ist eine Sicht die nicht einmal Reporter der Bild veröffentlichen würden. Denn das lässt sich einfach nicht halten und selbst Leute die die Bild für eine Zeitung halten würden diese Räuberpistole nicht kaufen.
Etwas übertrieben dargestellt, aber bekanntermaßen liegt ja in der Übertreibung die Veranschaulichung.

Ehrlich gesagt habe ich bisher bei meiner Meinung selten darauf geachtet, ob diese von der Bildzeitung übernommen würde oder nicht. Aber ich werde vielleicht zukünftig darüber nachdenken. :)

Gast
23-06-2014, 20:24
Das ist häufiger Realität, als du wahrscheinlich eingestehen möchtest:
VIDEO | Check Out This 30 Minute’s of Bad Stoppages and Referee Mistakes | MMA NEWS UFC News | MMA News - BJPENN.COM (http://www.bjpenn.com/video-check-out-this-30-minutes-late-stoppages-and-referee-mistakes-mma-news/)

Mir geht es bei den Clips nicht um das Fehlverhalten der Refs, sondern um das Verhalten der "Sportler" in solch einer Situation.

Hast du dir das Video überhaupt angeschaut?

sivispacemparabellum
24-06-2014, 08:26
Hallo Kelte, es geht in diesem Satz von dir um Logik. Ein kampfunfähiger Gegner ist per Definition nicht fähig seinem Opponenten eine Niederlage zuzufügen.
Das es möglich ist auf einen kampfunfähigen und somit wehrlosen Gegner einzuschlagen habe ich nicht negiert.
Der Verlauf dieses kleinen Teils der Diskussion mit dir, ist ein schönes Beispiel für die unsachliche Art hier Stimmung zu machen.

Savateur73
24-06-2014, 17:24
Falsch Kelte. Kein Gegner schlägt auf einen wehrlosen Gegner ein, der sich nicht mehr verteidigen kann, um den Kampf nicht zu verlieren. Das ist ein Paradoxon. Wie will ich einen Kampf gegen einen Wehrlosen denn verlieren?
Deine Sicht auf den Sportler, der durch seinen Lehrer zum Mörder umprogrammiert wird, ist eine Sicht die nicht einmal Reporter der Bild veröffentlichen würden. Denn das lässt sich einfach nicht halten und selbst Leute die die Bild für eine Zeitung halten würden diese Räuberpistole nicht kaufen.

Da wäre ich mit dieser Aussage vorsichtig, wenn der MMA-Fighter k.o. zu Boden geht und der Gegner noch einen nachschenkt, dann haben wir diese Situation. Das gibt es weder im Boxen noch im Thai-Kickboxen.

Soldier
24-06-2014, 17:26
Was ist mit dem Boxer der in der Ringecke stehend KO ist und weiter eingeschenkt bekommt?

Savateur73
24-06-2014, 19:13
Was ist mit dem Boxer der in der Ringecke stehend KO ist und weiter eingeschenkt bekommt?

Der liegt nicht auf dem Boden!;)

Gast
24-06-2014, 19:18
Der liegt nicht auf dem Boden!;)
Ist das das medizinische Kriterium dafür ob jemand noch geistig da ist oder nicht?

kelte
24-06-2014, 20:45
Was ist mit dem Boxer der in der Ringecke stehend KO ist und weiter eingeschenkt bekommt?

"Stehend KO" dürfte wirklich ein absoluter Sonderfall sein.

Wenn ich jemanden KO-schlage geht er zu Boden. Normalerweise verbietet mir dann nicht nur das Regelwerk beim Boxen, sondern auch meine menschlich soziale Konditionierung weiter auf ihn einzuschlagen. Mein Gegner wird also nicht nur durch den Ref, sondern auch durch mich geschützt.

Anders ist es in einem "MMA-Cage", wo es normal und anerkannt ist, dass selbst auf einen KO-gegangenen Gegner weiter eingeprügelt wird - dafür ist schließlich nichts weiter notwendig als ein pennender Ref. Keine Zeile Regelwerk, keinerlei sportliche oder menschliche Werte schützen in diesem (unter Umständen schicksalhaften) Moment den unterlegenen Gegner.

Wie gesagt, viele "late stoppage" Clips zeigen deutlich, dass 99% aller "MMA-Kämpfer" bis zur eigenen Erschöpfung weiter auf ihr wehr/bewegungsloses Opfer eindreschen - pennt der Ref, ist der unterlegene Gegner unter Umständen in akuter Lebensgefahr. Gerade diese Prügel auf einen angeschlagenen oder bereits KO-gegangenen Gegner haben ein vielfach höheres Gefahrenpotenzial, da keinerlei Reflexe/Muskeln die Schlagwirkung mildern.

Wenn ich derartige "late stoppage" Clips sehe bekomme ich eine Gänsehaut, wie wertlos doch menschliches Leben in diesen Cage zu sein scheint. Die überlegenen "Sportler" prügeln hemmungslos auf ihr Opfer weiter ein, ziehen Hebel durch. Stellenweise interessiert nicht mal, dass der Gegner schon längst mehrfach abgeklopft und aufgegeben hat - Refs müssen die Leute oft regelrecht von ihrem Opfer wegreißen. Das hat nichts mehr mit Sport zu tun, zumindest nicht mit den positiven Werten, die ein Durchschnittsmensch damit verknüpft.

Nach meiner bescheidenen Meinung sollte man niemanden -erst recht keine Kinder- so drillen, dass sie zu solch einem (in meinen Augen skrupellosen) Verhalten fähig werden.

Wer seinem eigenes Ego, seinen eigenen sportlichen Sieg mehr Wert beimisst als der Gesundheit / dem Leben seines Gegners sollte nicht Sportler genannt werden - der ist mit Sicherheit das schlechteste Vorbild, was Kinder und Jugendliche haben können.

Genaugenommen ist doch bereits die Tatsache, dass selbst eingefleischte MMA-Fans für eine FSK18-Bestimmung bei deren Veranstaltungen plädieren, die moralische Bankrotterklärung für eine Sportart schlechthin.

Ich bin wirklich ein glühender Verfechter des Spruchs "jedem Tierchen sein Pläsierchen ". Soll jeder machen, was ihm persönlich glücklich macht. Aber dann sollte er auch ehrlich dazu stehen und nicht dazu unter dem Deckmantel eines anderen Schutz suchen. Die Leute im Ring prügeln sich bis aufs Blut und bis sie auseinander gerissen werden - um ein paar beschissene Euro oder ihre "Ehre". Bitte, aber dann sollten sie sich auch so nennen, wie man solche Leute üblicherweise nennt, die für Kohle kämpfen: Gladiatoren, Söldner oder sonstwie... aber bitte nicht Sportler, denn das sind sie in meinen Augen nicht.

Das ist eine Beleidigung und Herabwürdigung für die Millionen Menschen, die verantwortungsvoll für sich und ihre Sportskameraden Sport treiben.

Wer versucht einen möglichst realen Kampf nachzubilden sollte nicht vergessen, dass reale Kämpfe weder sportlich, noch verantwortungsvoll oder fair sind. Kampf und Krieg sind das Destruktivste, was unsere Gesellschaft hervorbringen kann. Natürlich kann man Kämpfe sportlich / rituell nachbilden, dass ist in vielen Kulturen üblich und nicht ehrrührig, wenn man dabei bestimmte Grenzen akzeptiert und einhält - aber bei MMA & Co. zerfließen diese bereits.

Gast
24-06-2014, 20:47
Nochmal kelte, hast du dir das von dir verlinkte Video überhaupt angeschaut?

Edit: Anscheinend, sonst würde er der Frage nicht so aus dem Weg gehen.

Soldier
25-06-2014, 00:09
Kelte, ob sie in deinen Augen Sportler oder nicht sind, interessiert glücklicherweise außer dir wohl keinen.

Ansonsten strotzen alle deinen Posts nur so vor moralinsaurem, selbstgerechten rumgeseiere bei dem du auch noch offenbarst von der Materie so gut wie keine Ahnung zu haben.

Stehend KO kommt sogar relativ häufig vor .... nur mal so.

planetinterview
25-11-2014, 01:49
wir haben hier ja vor einer Weile auch über die TV-Ausstrahlung von MMA diskutiert. und ich wollte nur kurz was hinzufügen: Mich machte ein Brasilianer auf das Video "kid chokes 'friend' to death" aufmerksam. Dazu machte Rener Gracie ein Kommentar/Warn-Video (https://www.youtube.com/watch?v=OfRCh_xth6Q) in dem er u.a. Folgendes sagt, ca. bei 4.30min:

"The entertainment aspect of MMA ... is growing faster than the education. (...) These situations where these holds are being used on mainstream television, kids are watching that, thats (for them) really the primary source for 'instruction' and they just gonna replicate that."

Gabber4Life
25-11-2014, 04:05
Ja lol he der Typ der den Choke gezogen hat war bestimmt drauf oder so,der andere war schon so lange weg das hätte evtl für 2 mal tot gereicht.Echt übel.

Narexis
25-11-2014, 06:59
"The entertainment aspect of MMA ... is growing faster than the education. (...) These situations where these holds are being used on mainstream television, kids are watching that, thats (for them) really the primary source for 'instruction' and they just gonna replicate that."

Was natürlich nicht für das restliche Fernsehprogramm, man denke beispielsweise an "Berlin Tag und Nacht", das "RTL Nachmittagsprogramm", die Übertragung der Olympischen Spiele (z.B. im Judo, Ringen,...), RTL/Sat1 Boxen, die Formel 1, Spielfilme oder "Alarm für Cobra 11", gilt...

Was versuchst Du zu sagen und mit der Nennung dieses traurigen Vorfalls zu suggerieren?

LG

fang_an
25-11-2014, 08:07
man muss dabei differenzieren. Gracie spricht nicht von MMA als sport sondern als unterhaltung. das anschauen eines kampfes hat auf ein sportler eine andere wirkung als auf ein laie. einige laien können auch zu blödsinn annimiert werden (siehe auch randalierer nach fussballspiele). weist man nach dass der laienanteil hoch und stark gefährdet ist, so muss man diese schützen (egal ob minderjährige oder erwachsene). extemfälle kann man hinzuziehen um zu schokieren, aber nicht um wirklich zu argumentieren.

edit: ja :o

jkdberlin
25-11-2014, 08:35
Leihen? Laien!

Flibb
25-11-2014, 09:02
wir haben hier ja vor einer Weile auch über die TV-Ausstrahlung von MMA diskutiert. und ich wollte nur kurz was hinzufügen: Mich machte ein Brasilianer auf das Video "kid chokes 'friend' to death" aufmerksam. Dazu machte Rener Gracie ein Kommentar/Warn-Video (https://www.youtube.com/watch?v=OfRCh_xth6Q) in dem er u.a. Folgendes sagt, ca. bei 4.30min:

"The entertainment aspect of MMA ... is growing faster than the education. (...) These situations where these holds are being used on mainstream television, kids are watching that, thats (for them) really the primary source for 'instruction' and they just gonna replicate that."

Was hat der Clip mit MMA zu tun? Es total unnachvollziehbar ob der Typ überhaupt MMA guckt.

Rener hört sich nicht nur gerne reden, sondern erzählt auch sehr viel Müll und will nur clicks generieren.

Little Green Dragon
25-11-2014, 11:00
Was hat der Clip mit MMA zu tun? Es total unnachvollziehbar ob der Typ überhaupt MMA guckt.


Spielt doch keine Rolle - planetinterview wollte nur die Gelegenheit nutzen um mit einem unpassenden Beispiel seine ablehnende Haltung gegenüber MMA zu untermauern.

Ist in etwas so seriös wie das "unvoreingenommene" Interview von PI über das hier schon bereits ausgiebig diskutiert wurde.

xTex
25-11-2014, 16:05
Dank der Tatsache, dass der Thread heute mal wieder unter "neue Posts" gelandet ist, habe ich mir mal die paar Seiten Beiträge angetan und schüttele gerade ernsthaft mit dem Kopf...

Ein paar meiner Kerngedanken (auch wenn die Liste noch wesentlich länger sein könnte) möchte ich aber schon gerne noch loswerden:

Warum nutzen Medien plakative Schlagwörter?
Um Aufmerksamkeit und, im gerade hier im Internet, Klicks zu generieren, da immer jemand auf soetwas anspringt.

Ist ein Artikel seriös recherchiert, wenn man sich zwei Tage lang die Änfange von Videos und dazu andere (ggf. negative) Artikel im Netz gelesen hat?
Meiner Meinung nach: Nein.

Kann man ansatzweise über den Gesamtkomplex "MMA" urteilen, wenn man weder Kenntnisse über andere Kampfsportarten hat, noch sich mit anderen Menschen aus dem Kampfsportbereich, außer dem Interviewpartner, unterhalten hat?
Meiner Meinung nach: wieder nein.

Ist journalistisch wertvoll, sich als Journalist eine Meinung zu bilden, die weniger als gering fundiert ist, um damit Menschen zu bestimmten Themen zu "informieren"?
Ich tippe hier wieder auf Nein.

Darf Journalismus wertend sein?
Ja, allerdings sollte er dann als Kommentar erfolgen und nicht als objektiver Artikel oder als ein seriöses Interview getarnt werden.

War das Interview objektiv?
Für mich nicht. Man merkt ganz klar im Voraus, in welche Richtung der Journalist möchte und was er selbst denkt. Und das zeigen auch die Interviewfragen bzw. ihre Formulierung.

Bringt es etwas einen alten Thread, wieder aus der Versenkung zu holen, und ein Zitat aus einem YT-Video zu benutzen um die eigen (inzwischen von vielen als absurd wahrgenommene) Argumentation zu untermauern?
Ich denke nicht.


Aber warum schreibe ich das alles? Weil es mich, genauso wie viele andere Anhänger des Sports und seine Sportler, nervt, dass MMA einen durchaus schwierigen Stand in Deutschland hat und gerade solche Artikel zu diesem Problem beitragen.


Ob MMA / Boxen / Kickboxen / (bitte anderen Vollkontaktstil einfügen) brutal oder gewaltverherrlichend ist, das will ich hier gar nicht noch mal aufgreifen - ganz im Gegenteil, der Thread enthält viele klasse Posts und sagen genug aus, sofern man sie mit offenen Augen und einem offenen Verstand liest.


Eine Diskussion hat noch keinen weiter gebracht, wenn man starr auf seinem Standpunkt stehen bleibt und die Augen vor dem verschließt, was offensichtlich wird.
Die Frage ist, und dieses Gefühl habe ich, ob das, was ich in kursiv geschrieben und von einem Bekannten übernommen habe, beim TE nicht vielleicht passiert ist. Sicherlich hat er ein sehr ausführliches und auch interessantes Interview, mit einem interessanten Gegenüber, geführt. Jedoch zeigen sich mir persönlich hier im Thread genau die Probleme des Autors, die ich bereits während des Lesens des Interviews vermutet hatte.

Natürlich ist das Interview immer durch den Journalisten geprägt, der es führt. Aber hier ist es nicht neutral, sondern wertend mit der Absicht die eigene Meinung des Autors herauszuarbeiten. Leider hat der Interviewpartner hierbei nicht so reagiert, wie erhofft oder erwartet. Und es ist wohl klar, dass jemand, der MMA Events organisiert, sich nicht gegen MMA aussprechen wird, oder? Das wäre zum einen schizophren und zum anderen auch vollkommen unnötig.
Warum sollte man sich für einen Sport verstecken, der, wie hier auch im Thread so genannt, quasi der Zehnkampf der Kampfsportler ist? Was ist daran verwerflich?
Sicherlich werden sich uninformierte Gesellen über die Dinge echauffieren, die sie nicht gewohnt sind (Beispiel: das Ground and Pound). Allerdings frage ich mich, was an diesem Teilaspekt des Sports schlimmer ist, als das immer wieder Nachschlagen auf einen offenen Cut bei einem anderen akzeptierten Kampfsport, wie dem Boxen?

Ein Kampfsportler, der es nicht einfach nur geil findet sagen zu können, dass er KS macht, sind auch nicht "die brutalen Schläger". Ganz im Gegenteil - meiner Erfahrung nach, sind das sogar eher die ruhigeren Charakter, die wesentlich mehr verbal als körperlich zu klären versuchen. Keine Spur von Blutdurst, wie er gerne zur Werbung in den US Medien genutzt wird. Über das dortig andere Verhältnis zur Gewalt wurde auch hier schon genug geschrieben und lediglich der Verweis auf die Vergabe der Altersbeschränkungen, für z.B. Filme, in den USA, sollte hierbei genug zeigen.

Um darauf zurück zu kommen, worauf ich eigentlich hinaus wollte:
planetinterview, es ist in Ordnung, wenn man einen Fehler macht. Aber man darf ihn auch zugeben. DAS zeigt Größe.
Wie oben geschrieben, das Beharren auf dem eigen Standpunkt, und das, obwohl es mehr als überzeugende Gegenargumente gibt, lässt einen nicht glaubwürdig, sondern starrköpfig erscheinen. Und das ist, wie Du zugeben musst, nicht gerade das oberste journalistische Ziel, oder?
Ich will dir keine Vorschriften machen oder dir sagen, dass Du MMA Fan werden sollst, bevor Du deiner Tätigkeit nachgehen willst. Lediglich würde ich mich, auch im Sinne aller MMA Fans und Sportler in Deutschland, darüber freuen, wenn zumindest ein Journalist weniger, negativ berichten würde, der eben diese Berichte vermeiden könnte, sofern er sich ausreichend und umfassend informiert hätte.
Es geht mir nicht darum, dass Du keine eigene Meinung haben darfst (die, unter Umständen, von der Masse abweicht), sondern eine bitte eine Meinung, die auf Informationen bzw. persönlichen Erfahrungen fußt und nicht auf Thesen / Behauptungen oder Halbwissen, wie der kleine grüne Drache das so schön geschrieben hat (an dieser Stelle, littleGreen: ich mag deine Ironie und deinen Sarkasmus ^^).
Eine eigene, kritische Meinung ist sogar das, was die Medienwelt heutzutage benötigt! Der investigative Journalismus, sofern es ihn doch noch irgendwo geben sollte, ist inzwischen so unter- und stattdessen dazu übergegangen, lieber Fast Food Konzerne auszuspionieren, als wirklich gesellschaftlich relevante Themen zu behandeln.

just my 2 cent...

Little Green Dragon
25-11-2014, 16:36
Also ich muss doch sehr bitten:

Ich bin nie nicht ironisch und Sarkasmus ist mir bislang völlig unbekannt. Aber egal was für ein Mus das ist - ich habe Hunger und würde gern mal ne Schüssel probieren.

xTex
26-11-2014, 09:26
Genau das meinte ich. Oder etwa doch nicht? Kann mich da gerade nicht ganz entscheiden... :D