Vollständige Version anzeigen : Früherkennung von Gefahren?
Hallo, mich würden alle Informationen interessieren, wodurch man Angriffe oder eskalierende Situationen im Vorfeld erkennen kann. Dabei geht es mir um sogenannte "Pre Contact Cues", also Anzeichen in Körpersprache, Verhalten, Gestik, Tonfall die auf bevorstehende Angriffe oder eskalierende Situationen hinweisen können. Videobeispiele (ohne Darstellung von exzessiver Gewalt bitte!) sind ebenfalls erwünscht.
Mir ist klar, dass es schwierig ist zu dem Thema etwas definitives zu sagen, da in der Kommunikation nicht nur die Sprache, sondern auch die Körpersprache missverstanden werden kann. Aber dennoch denke ich, wäre es interessant hier bestimmte häufiger Auftretende Muster zu sammeln, falls es diese gibt.
Ein Beispiel: jemand nimmt eine leere Bierflasche in Schlaghaltung.
(In alten Zeiten gab es ja Indizien, wie das lösen des Schwertes, "Koiguchi Kiri"?, oder wenn jemand nach ner Schusswaffe greift, aber mich interessieren neuere SV-relavante Verhaltensweisen im zivilen Bereich, die auf einen Angriff schliessen lassen.)
Zur Motivation für das Thema:
Es werden zu dem Thema Früherkennung von Angriffen / Pre Contact Cues viele Lehrgänge angeboten. Darüber gesprochen wird auch häufiger, meistens beschränkt man sich aber auf die paar persönlichen Erfahrungen, die mit brenzligen Situationen bereits gemacht wurden. Es wird auch, so mein Eindruck mehr über Abwehr von Angriffen gesprochen, als was zu tun möglich ist, um solche vorher zu erkennen. Bei Früherkennung bestünde eine größere Möglichkeit Gewalt komplett zu vermeiden oder im Rahmen zu halten, bzw. rechtzeitig zu deeskalieren.
Ein interessantes Buch zu dem Thema ist "The Art of Fighting Without Fighting" von Goeff Thompson. Das Buch habe ich bereits mit interesse gelesen, müsste es aber nochmal lesen, da wieder etwas länger her! :)
concrete jungle
23-06-2014, 15:08
Zu dem Thema findest Du so einiges im Netz:
Know your Pre Attack Indicators - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=62vzwRYrop4)
Pre Assault Indicators, what to look for. Body language. - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=xBoYhgz0hes)
preincident indicators - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=FoQ1sJOEKCM)
http://www.youtube.com/watch?v=AJfsdBn7UYE&list=PLAfVoQqk4oOG5VTYDgtxR7eehoRYeln2_
Blauer - Pre Contact Cues - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=ZeJQDlzC1Wg)
weiter Bücher Und Artikel von Gavin de Becker,
Tony Blauer, Marc McYoung , Rory Miller.
Mr.Fister
23-06-2014, 16:28
southnarcs material zum thema managing unknown contacts halte ich für ziemlich herausragend, da er - unter anderem - dort bestimmte gesten und verhaltensmuster klassifiziert: http://modern-prepper.com/download/tactics/Managing%20Unknown%20Contacts.pdf
Cool danke, da gibts ja doch schon ne ganze Menge! :yeaha:
Die Struktur einer Schlägerei baut sich fast immer im selben schema auf. Zuerst kommt verbale Provokation, wie:" hast du eine Problem?" dann kommt der Körperkontakt wie schubserei, erst dann kommt es zur Schlägerei. Das wichtigste ist so früh wie möglich Prävention auszuüben. sofort Hände hochnehmen und energisch sagen lass mich in Ruhe! und zeigen ich bin kein Opfer sondern ein Gegner!
Mr.Fister
23-06-2014, 17:10
Die Struktur einer Schlägerei baut sich fast immer im selben schema auf. Zuerst kommt verbale Provokation, wie:" hast du eine Problem?" dann kommt der Körperkontakt wie schubserei, erst dann kommt es zur Schlägerei.
... nur geht es in der sv eben oftmals nicht um blosse schlägereien, sondern auch um dinge wie eigentums- oder sexualdelikte (und deren vermeidung ;)), die einen ganz anderen vorlauf und somit eigene "cues" haben (können)...
mal als Beispiel, passend zum thema:
MPWafwLI0VA
dennoch ist der Leitsatz so früh wie möglich Prävention auszuüben!
zeitvertreibi
23-06-2014, 17:54
Alles im Vorfeld zu erkennen und zu vermeiden geht imho nicht. Dafür sind viele pre-contact-cues viel zu uneindeutig. Viel Getue um "Awareness" ist auch paranoider Mist.
Wenn ich den Müll rausbringe, bin ich nicht in nem Krisengebiet. D.h. ich muss mich auch nicht so verhalten als ob.
Was das U-Bahn Beispiel angeht.
Da braucht man keine pre contact cues. Allein der Umstand Nachts allein in der U-Bahn Station in ner bestimmten Gegend zu hocken heißt doch dass man die Augen etwas mehr aufhaben sollte als normal.
Höchstwahrscheinlich war der Typ der ausgecheckt worden ist müde und unsicher. Das Problem wäre dann nicht dass er "cues" nicht erkannt hat sondern das er ins Opferschema gepasst hat.
Meine These: Jemand der leicht paranoid auf cues und Gefahren achtet, passt da genauso rein.
Kleine Anregung zum Video:
Der Verteidiger ist ihmo besser beraten wenn er aufsteht, statt im sitzen auf nen Angriff zu warten.
Also ich hatte auch schon nachgedacht ob es sich um Paranoia handelt, über diese Dinge nachzudenken. Sicher wird man auch nicht alles im Vorfeld erkennen und vermeiden können!
Allerdings zeigen mir die geposteten Beiträge Verhaltensmuster, die vielleicht nicht einzeln, dafür aber in ihrer Kombination ziemlich deutliche Hinweise auf potentielle Konflikte oder Übergriffe geben. (Mir kommen einige sogar ziemlich bekannt vor, sogar aus Streitereien früher auf dem Pausenhof).
In anderen Bereichen des Lebens verlässt man sich ja auch auf Mustererkennung, ohne unbedingt bewußt nach etwas zu schauen. Da wir im KKB sind, Beispiel Sparring: Anfangs ist man sehr überrascht aus welchen Richtungen und Distanzen man angegriffen werden kann. Später legt sich das, da man schon unterbewußt kleinste Hinweise registriert, und ahnt was als nächstes passiert. Allerdings weiß man im Training, DASS etwas passiert.
Im SV-Bereich können die Muster der Pre Contact / Conflict Cues helfen, von Überraschungs-Angriffen nicht ganz überrascht zu werden, da diese nicht völlig aus dem Nichts kommen. Man hat etwas Zeit um sich darauf einzustellen. Das könnte sogar funktionieren, ohne ständig an Gefahren zu denken. Insofern sehe ich diese Infos als sehr Nützlich, auch ohne direkt in einem Krisengebiet zu leben. :)
Mr.Fister
23-06-2014, 20:38
Kleine Anregung zum Video:
Der Verteidiger ist ihmo besser beraten wenn er aufsteht, statt im sitzen auf nen Angriff zu warten.
stimmt. eigentlich. das war aber ein drill mit einem designierten lernziel - und genau das obige durfte der verteidiger dort gerade nicht tun, siehe auch den separaten thread zu dem verlinkten clip: http://www.kampfkunst-board.info/forum/f111/selbstverteidigung-verstehen-160094/
Schnueffler
23-06-2014, 20:57
dennoch ist der Leitsatz so früh wie möglich Prävention auszuüben!
Und Paranoia schieben!
Promille Prolet
24-06-2014, 06:43
kann das jemand bestätigen?
wenn einer der kurz zuvor noch herumstänkert seinen rechten fuß um einen halben schritt zurücknimmt, schlägt er noch in der sekunde mit der rechten zu.
Der_Stuffz
24-06-2014, 07:06
Körpersprache verstehen kann sehr helfen.
Leute mit ner Cap auf dem Kopf sind immer sehr schlecht dran.
Man sieht weniger.
Störer, die ne Cap tragen schieben diese gerne hoch, bevor sie was starten, meistens um eine Kopfnuss aus zu führen.
Habe ich beides schon erlebt. Im Dienst trage ich keine Cap mehr.
Und ich achte mehr auf die Körpersprache als auf das gesprochene Wort.
Nen Gefahrensinn hat eigentlich jeder, man muss halt auf den hören. Der wird im wesentlichen aber sagen "geh mal hier weg", so wie Wildtiere auch nicht immer in Panik flüchten sondern sich langsam aus dem Staub machen wenn ihnen mulmig wird.
An den TE als Ergänzung zu dem, was von Mr.Fister zu unserem Video gesagt wurde:
Das mit den persönlichen Geschichten und Handlungsanweisungen ist tatsächlich ein Problem, find ich. Bin ja auch selber einer, die Lehrgänge zu diesem Thema anbietet. Ein Tipp für dich selbst (und die Herren Kollegen, die ähnliches unterrichten), seht euch die Dashboardvideos unter Ausschluss der Aktionen desjenigen an, der verkloppt wird, und notiert, analysiert und bewertet diejenigen Momente, die ihr als kritisch wahrnehmt. Sind diese Momente mechanisch auf andere Situationen übertragbar, gibt es Überschneidungen zu persönlichen Situationen und offenen Fragen aus dem eigenen Training? Das wäre mal eine Grundlage für eine künstliche Erfahrung zu diesem Thema. Anschließend spielt ruhig was nach, nehmt Schutzausrüstung und macht, dass ihr euch dabei real fühlt (egal wie das aussieht).
*Unser Format für diese Art von Seminar ist Zerebrale SV
acM7RubLs50
zeitvertreibi
24-06-2014, 19:41
Im SV-Bereich können die Muster der Pre Contact / Conflict Cues helfen, von Überraschungs-Angriffen nicht ganz überrascht zu werden, da diese nicht völlig aus dem Nichts kommen. Man hat etwas Zeit um sich darauf einzustellen. Das könnte sogar funktionieren, ohne ständig an Gefahren zu denken.
Wenn du meinst ;)
Geh lieber davon aus dass du im Fall der Fälle "ganz überrascht" sein wirst :D
@MrFister
Alles klar, ging bloß um das Nachsstellen. Dann macht es natürlich Sinn wie im Video. :)
An den TE als Ergänzung zu dem, was von Mr.Fister zu unserem Video gesagt wurde:
Das mit den persönlichen Geschichten und Handlungsanweisungen ist tatsächlich ein Problem, find ich. Bin ja auch selber einer, die Lehrgänge zu diesem Thema anbietet. Ein Tipp für dich selbst (und die Herren Kollegen, die ähnliches unterrichten), seht euch die Dashboardvideos unter Ausschluss der Aktionen desjenigen an, der verkloppt wird, und notiert, analysiert und bewertet diejenigen Momente, die ihr als kritisch wahrnehmt. Sind diese Momente mechanisch auf andere Situationen übertragbar, gibt es Überschneidungen zu persönlichen Situationen und offenen Fragen aus dem eigenen Training? Das wäre mal eine Grundlage für eine künstliche Erfahrung zu diesem Thema. Anschließend spielt ruhig was nach, nehmt Schutzausrüstung und macht, dass ihr euch dabei real fühlt (egal wie das aussieht).
*Unser Format für diese Art von Seminar ist Zerebrale SV
acM7RubLs50
Vielen Dank für den super Tipp, ich glaub so kann man echt super viel darüber lernen! :yeaha:
Wenn du meinst ;)
Geh lieber davon aus dass du im Fall der Fälle "ganz überrascht" sein wirst :D
Kann dein Argument nachvollziehen, aber hab da andere Erfahrungen gemacht. Eine Erfahrung wo ich überrascht wurde ist mir noch ziemlich lebendig vor Augen. Da hab ich paar kassiert, obwohl es nach diesen Infos unübersehbar war. Nur hab ich nicht rechtzeitig drauf geachtet und mich falsch verhalten. Ich hab danach aber trotzdem geschafft zu deeskalieren, so dass der andere nicht "moralischer Sieger" blieb, und mir weitere Probleme mit der Person erspart blieben, obwohl er wußte "wo mein Haus wohnt"! LOL
Übrigens hatte ich geahnt, dass derjenige zuschlagen wird, aber nicht dass es so schnell geht! Bin sogar schon im Rückwärstgang gewesen, aber noch zu nah und Hände unten. War damals noch sehr grüner Anfänger mit KK. Hätt ich mich aber geprügelt, wärs ne längere Sache geworden.
Bei anderen Situationen hab ich nach wiederholten Vorfällen mit gewissen Leuten irgendwie gecheckt, wann ich Aufpassen musste, und hab so im Vorfeld reagieren können, so dass der Angreifer überrascht war und ich in Zukunft in Ruhe gelassen wurde.
Da die Situationen zum Glück inzwischen einige Jahre her sind, hab ich leider versäumt auf übertragbare Hinweise zu achten. Ich hatte gewisse Anzeichen mit gewissen Individuen verbunden. Aber ich merke öfters, wenn etwas irgendwo hochkocht oder kritisch aussieht, dass ich mich plötzlich an frühere Vorfälle erinnere und dadurch Problemen meist schaffe aus dem Weg zu gehen oder sie verbal zu lösen.
Meine Erfahrung beschränkt sich aber eben auf relativ spezifische Situationen, wo es aber auch angenehm ist, diese vermeiden zu können.
Das Gehirn des männlichen Homo Sapiens ist auf *Jäger* getrimmt, das registriert viel, viel einfacher wann irgendwas "komisch" ist als jemand der im Kopf irgendwelche "Anzeichen" versucht abzuhaken. Man muss einfach mal diesen Mist lassen, und sich auf sein Gefühl verlassen, das geht schneller, und ist universell. Ich hatte mal ne Infektion am Bein, und habe hin und her überlegt ob ich wirklich zum Arzt gehen sollte etc pp usw. Bis ich nach ein paar Stunden im Büro plötzlich wie in Trance, "einfach so", aufgestanden und zum Werksarzt gegangen bin - bzw. gehumpelt, denn gehen ging nicht mehr so gut. Das war buchstäblich 5 vor 12, am nächsten Tag wäre das Bein erledigt gewesen. Das hat mein Instinkt für mich gemacht, auch die Kontrolle übernommen.
Solche Erfahrungen haben eine Menge Leute die in richtig gefährlichen Situationen waren, die bekommen ein "komisches Gefühl", und dann setzen sich auf einmal die Füsse von alleine in Bewegung und man läuft wohin wo man sicherer ist. Solche Fühgikeiten werden leider im Alltag viel zu viel übergebügelt, wenn man diese einfach machen lässt ist man viel besser dran.
concrete jungle
25-06-2014, 16:01
Sehr treffend formuliert,
finde ein gutes Training sollte einen zurück zum Instinktmenschen führen und weg von Fernseher, Computer, Telefon, Auto, Fast Food, Kopfhörern,Glas, Stahl, Beton, Plastik usw. die einem diese Fähigkeiten zukleistern...und mindern.
Einfach enthemmt umsetzen was der Instinkt zu Gefahren sagt!
Auf Kleinigkeiten achten, wie schauen Leute, wie stehen die, Stimme etc.-und drauf hören und vertrauen.
Super Famicom
25-06-2014, 17:40
Ich finde ja: "die Mischung macht's"...;)
Was ihr sagt stimmt ja soweit schon! Und ja, man denkt manchmal über Dinge die intuitiv sein sollen zuviel nach und über Dinge, wo man vor dem Handeln lieber Denken sollte, zu wenig. :rolleyes:
Aber mich interessieren die Anzeichen halt auch deshalb, weil ich bei unkontrolliertem Instinkt, z.B. Angst hätte nen Kumpel niederzubügeln, nur weil der einen grad erschrecken will oder sowas. Also ich hab halt auch persönlich Probleme, mich mit dem Gedanken von agressiven Präventivhandlungen anzufreunden, zumindest wenn es nicht eindeutig ist. Bin halt nicht so der Ellbogenmensch, wobei ich das auch kann, wenns mir mal reicht. :blume:
Holmgang
25-06-2014, 22:19
Also ich hab halt auch persönlich Probleme, mich mit dem Gedanken von agressiven Präventivhandlungen anzufreunden. Bin halt nicht so der Ellbogenmensch, wobei ich das auch kann, wenns mir mal reicht. :blume:
haben glaub ich die meisten, zumindest so ziemlich alle mit denen ich persönlich mal irgendwie, irgendwann drüber gesprochen hab.
könnte mir vorstellen dass es die zweifel sind, weswegen viele den "erstschlag" als "scheiße" (im sinne von, sowas macht ma einfach net) bezeichnen.
weil man ja gar nicht weiß ob der andre wirklich angreifen will/wollte oder evtl könnte man deeskalieren und nichts passiert oder vor gericht sieht sowas gar nciht gut aus oder andere unbeteiligte erkennen dann in einem selbst den aggressor usw.
sind alles aussagen, die ich persönlich nicht widerlegen kann. man kann es nicht wissen. ich weiß auch nicht ob ich preventiv zuschlagen würde in einer vermeintlichen gefahrensituation, obwohl ich eigentlich schon ein beführworter bin (sofern die situation für mich stark genug nach "ernstfall" riecht). vermutlich würde ich es nicht tun, vermutlich würde ich darauf hoffen, dass ich den angriff im ansatz erkenn und schneller bin...vermutlich wäre ich es nicht.
Promille Prolet
25-06-2014, 23:19
Einfach enthemmt umsetzen was der Instinkt sagt!
führt bei mir leider immer zum vollrausch...
:beer:
Der Instinkt löst nicht von alleine den atomaren Erstschlag aus, sowas passiert eher wenn man ihn NICHT machen lässt, und der dann hysterisch überreagiert. Normalerweise überwiegt bei Tieren der Fluchtinstinkt, Kampf ist Risiko, der kommt meistens erst wenn in die Ecke gedrängt, oder es los geht. Wenn einen jemand "erschreckt" und er fängt sich einen Schlag, hat er Pech gehabt und ist selbst schuld.
In den typischen Situationen kommt ein Täter zu einem. Wenn man weggeht, fliegt er auf wenn er hinterherkommt. Insofern ist EINFACH WEGGEHEN immer eine gute Idee, es passiert nichts, und man kann auch nicht "überreagieren". Wenn so ein Fritze mir dann nachgeht, spreche ich ihn sicher offen an. Sich darüber "Gedanken" machen zeigt eher, dass man Angst hat sich in einem offenen Konflikt auch zu wehren, sprich, dem Typen überhaupt eine zu zimmern wenn er tatsächlich ein Räuber oder dergleichen ist.
Und Paranoia schieben!
Nicht Parnoia schieben. sondern während der Ernstfallsituation. natürlich soll man nicht rumgehen und sich fragen wer ist der nächste der mir was will. immer auf die gegebene Situation reagieren!
Auch ein interessanter Artikel zum Thema: Preattack Indicators (http://www.nononsenseselfdefense.com/preattack.html)
:D
Passt auf die typischen Keilereien aus Frack, aber nicht auf Überfälle.
Passt auf die typischen Keilereien aus Frack, aber nicht auf Überfälle.
Stimme dir zu, dachte aber der Aspekt sollte nicht unbeachtet bleiben, da es ja schon Zeitgenossen gibt die versuchen zu provozieren um einen Grund vorweisen zu können... eventuell noch mit Zeugen etc.!
Den Punkt von dir finde ich eine sehr gute Möglichkeit, zu sehen was jemand vorhat. :)
In den typischen Situationen kommt ein Täter zu einem. Wenn man weggeht, fliegt er auf wenn er hinterherkommt. Insofern ist EINFACH WEGGEHEN immer eine gute Idee, es passiert nichts, und man kann auch nicht "überreagieren". Wenn so ein Fritze mir dann nachgeht, spreche ich ihn sicher offen an. Sich darüber "Gedanken" machen zeigt eher, dass man Angst hat sich in einem offenen Konflikt auch zu wehren, sprich, dem Typen überhaupt eine zu zimmern wenn er tatsächlich ein Räuber oder dergleichen ist.
Gut, kann von mir sagen, dass ich agressive Konflikte nicht mag. Angst jemanden zu verletzen, ja auch! Wenns aber eine echte Bedrohung wäre, hat der andere es wirklich nicht anders gewollt, wenns im Verlauf der Abwehr etc. passiert. Vorausgesetzt es gibt keine anderen Auswege... in der Situation wird man aber wahrscheinlich keine Zeit zum abwägen haben.
Kniehkigg
01-07-2014, 14:59
Hallo, mich würden alle Informationen interessieren, wodurch man Angriffe oder eskalierende Situationen im Vorfeld erkennen kann. Dabei geht es mir um sogenannte "Pre Contact Cues", also Anzeichen in Körpersprache, Verhalten, Gestik, Tonfall die auf bevorstehende Angriffe oder eskalierende Situationen hinweisen können. Videobeispiele (ohne Darstellung von exzessiver Gewalt bitte!) sind ebenfalls erwünscht.
Mir ist klar, dass es schwierig ist zu dem Thema etwas definitives zu sagen, da in der Kommunikation nicht nur die Sprache, sondern auch die Körpersprache missverstanden werden kann. Aber dennoch denke ich, wäre es interessant hier bestimmte häufiger Auftretende Muster zu sammeln, falls es diese gibt.
Ein Beispiel: jemand nimmt eine leere Bierflasche in Schlaghaltung.
(In alten Zeiten gab es ja Indizien, wie das lösen des Schwertes, "Koiguchi Kiri"?, oder wenn jemand nach ner Schusswaffe greift, aber mich interessieren neuere SV-relavante Verhaltensweisen im zivilen Bereich, die auf einen Angriff schliessen lassen.)
Zur Motivation für das Thema:
Es werden zu dem Thema Früherkennung von Angriffen / Pre Contact Cues viele Lehrgänge angeboten. Darüber gesprochen wird auch häufiger, meistens beschränkt man sich aber auf die paar persönlichen Erfahrungen, die mit brenzligen Situationen bereits gemacht wurden. Es wird auch, so mein Eindruck mehr über Abwehr von Angriffen gesprochen, als was zu tun möglich ist, um solche vorher zu erkennen. Bei Früherkennung bestünde eine größere Möglichkeit Gewalt komplett zu vermeiden oder im Rahmen zu halten, bzw. rechtzeitig zu deeskalieren.
Ein interessantes Buch zu dem Thema ist "The Art of Fighting Without Fighting" von Goeff Thompson. Das Buch habe ich bereits mit interesse gelesen, müsste es aber nochmal lesen, da wieder etwas länger her! :)
Ich bin bisher erfolgreich jedem Streit aus dem Weg gegangen wenn man mal Jugendscharmützel beiseite lässt.
Am ehesten sollte man mEn seinem Instinkt vertrauen. Jeder kennt das, dass zB eine extrem angespannte und stressige Stimmung von einer Person ausgeht und man einfach was ungutes spürt, das diese Person ausstrahlt.
Das hängt natürlich stark davon ab wie gut deine Sensoren für solche Stimmungen sind.
Ich würde sagen ich kann gut einschätzen wer auf Stress aus ist, wer nur so tut und wer keinen Bock auf Stress hat.
Begegne ich jemandem der nach Ärger riecht dann entferne ich mich entweder, oder, behalt denjenigen im Auge und bin wachsam.
Ansonsten halte ich nicht so viel davon "pre cues" auswendig zu lernen die angeblich dies und das sagen sollen.
Du interpretierst automatisch (großteils unbewusst) das Gesamtpaket aus verbaler und nonverbaler Kommunikation. Du musst nur noch deine Antennen dafür schärfen.
Das einzige wo man vielleicht rational vorgehen kann ist wenn man abgleicht wie z.B. Körpersprache und verbale Kommunikation (Tonfall, Lautstärke usw.) zusammenpassen oder nicht zusammenpassen, oder wenn man periphere Information sammelt (wie kleidet sich die Person, Schichtzugehörigkeit, etc.)
Mich haben oft genug "komische Leute" an Bahnhöfen usw. angesprochen, die tatsächlich fremd waren und nicht wussten wo sie hin müssen. Ich bin dann aber trotzdem auf Alarmstufe Gelb, und stehe so dass ich reagieren kann (Schulter im Weg, bischen Abstand) und lasse mich nicht ablenken. Zappelige Leute die beobachten fallen mir aber sofort auf, und ich bin auf Rot. Gefährliche Leute fallen einem immer auf, die Frage ist aber, ob es nützt. Wenn ich ne Traube von Pennern sehe die auf Aggression aus sind, löse ich mich nicht in Luft auf, ich muss ggf. trotzdem vorbei. Die John-Reese-Lösung habe ich ja nicht.
kann das jemand bestätigen?
wenn einer der kurz zuvor noch herumstänkert seinen rechten fuß um einen halben schritt zurücknimmt, schlägt er noch in der sekunde mit der rechten zu.
Kann ich bestätigen. Selbiges gilt auch wenn der "Stänkerer" seine Körpersprache schlagartig ändert wie zum Beispiel plötzlich völlig ruhig ist odet blöd grinst.
Spätestens wenn man so etwas erkennt sollte man gefasst sein in einer Sekunde eine Faust zu spüren.
So weit meine Erfahrungen und Beobachtungen
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