Anmelden

Vollständige Version anzeigen : Jeet Kune Do und Krav Maga



juice
30-06-2014, 11:42
Hallo miteinander,

der thread wurde von mir eröffnet um mal über die beiden Systeme zu sprechen.

Und zwar interessiert mich der Vergleich/ die Ähnlichkeiten beider, wo liegen die Stärken und Schwächen der Systeme und sind sich beide ähnlich?

Ich finde im Jeet kune Do gut das die Straight Side vorne ist, so kann man sofort schnell argieren und kräftige Serien von Techniken platzieren. Desweiteren gefallen mir die Finten und der Fingerstich sehr gut.

Auch der Gedanke alles beantworten zu können find ich klasse, also mit den Distanzen trapping, Kickboxen und grappling spielen zu können.

Krav Maga kommt mir da ähnlich vor, doch erscheint es mir so das mehr Wert auf Hebel und Waffen abwehr gelegt wird. Hier werden auch noch Szenarien durchgespielt was ja im Jeet Kune Do er weniger der Fall ist. Fallschule gibt es leider so weit ich weiß in beiden Systemen nicht. Damit meine ich den Umfang wie es im Japanischen Sektor zu finden ist, was ich sehr schade finde.

Beides sind ja Systeme der Neuzeit die keine großen Rituale und veralterten Techniken haben. Liegt hier vieleicht der Schlüssel des erfolgs?

Ich freue mich wenn Ihr mir ein bisschen was zum Km sagen könnt und euch an der Diskussion beteiligt

AndyLee
30-06-2014, 12:38
gut das ich den Anfang mache^^

Wir können auch darüber reden wer krasser ist.

Bruce scheisse bin ich hart lee oder der Prollige Nahkampf Rambo Lichtenfeld.

Ich will es aber Seriös behandeln.

Dann wäre es wohl angebracht, auch so zu schreiben? Was mir nicht gefällt: Warum Krav Maga mit JKD vergleichen? Eigentlich lässt sich m. E. nichts mit dem JKD vergleichen, da es sich beim JKD eher um eine Einstellung, Haltung bzw. um ein Konzept handelt und nicht um eine Kampfsport- bzw. Kampfkunstart. Für viele schwer zu verstehen...?

Meine These: Man vergleicht sich mit dem JKD um selbst aufgewertet zu werden.

juice
30-06-2014, 12:50
Ich kann ja auch nicht sofort meine Wortwahl ändern. Gelobe Besserung.

Ich rede von den Techniken die man zu erst einmal beigebracht bekommt. Nicht die Taktik an sich, vieleicht überschneidet sich das auch.
Aber ein guter Einwand.

Mir ging es auch um ähnlichkeiten, ideen etc. und nicht um besser oder schlechter, aber subkektive Meinung höre ich trozdem gerne.
Ich amg halt kein gebashe.

Was meinst Du genau man wertet sich auf? Kannst Du da nochmal näher drauf eingehen?

Mr.Fister
30-06-2014, 12:51
Meine These: Man vergleicht sich mit dem JKD um selbst aufgewertet zu werden.
das mag vielleicht so sein, wenn man das durch eine jkd-brille betrachtet. da krav maga jedoch der derzeit kommerziell zugkräftigste name im sv-bereich ist und gerne als benchmark für moderne sv-systeme hergenommen wird, wäre es wohl eher andersrum... ;)

AndyLee
30-06-2014, 12:53
Ich kann ja auch nicht sofort meine Wortwahl ändern. Gelobe Besserung.

Ich rede von den Techniken die man zu erst einmal beigebracht bekommt. Nicht die Taktik an sich, vieleicht überschneidet sich das auch.
Aber ein guter Einwand.

Mir ging es auch um ähnlichkeiten, ideen etc. und nicht um besser oder schlechter, aber subkektive Meinung höre ich trozdem gerne.
Ich amg halt kein gebashe.

Was meinst Du genau man wertet sich auf? Kannst Du da nochmal näher drauf eingehen?

Dann erkläre mir bitte: Warum sollte man zwanghaft Ähnlichkeiten der beiden völlig unterschiedlichen Systeme zur Diskussion stellen - hier fehlt mir die tatsächliche Motivation? Angemessener wäre da ein Vergleich z. B. zwischen dem Ju-Jutsu und dem Krav Maga.... das würde nicht nur besser passen...

juice
30-06-2014, 13:00
Ich weis nicht wie oft das schon Thema war, aber ich finde es einfach Interessant.Ich schätze Du wirst schon ein tieferes verständniss haben als ich oder andere,das heisst ja nicht das ich oder wir da nicht auh hinwollen.

Und ich mag beide Systeme. Nur bin ich im Krav Maga nicht bewandert.

Schnueffler
30-06-2014, 13:00
Dann erkläre mir bitte: Warum sollte man zwanghaft Ähnlichkeiten der beiden völlig unterschiedlichen Systeme zur Diskussion stellen - hier fehlt mir die tatsächliche Motivation? Angemessener wäre da ein Vergleich z. B. zwischen dem Ju-Jutsu und dem Krav Maga.... das würde nicht nur besser passen...

Vielleicht weil es einfach von Interesse für den TE ist?

juice
30-06-2014, 13:04
das mag vielleicht so sein, wenn man das durch eine jkd-brille betrachtet. da krav maga jedoch der derzeit kommerziell zugkräftigste name im sv-bereich ist und gerne als benchmark für moderne sv-systeme hergenommen wird, wäre es wohl eher andersrum... ;)


Das kann schon sein, gerade jkd ist ausserhalb der zähne nicht so bekannt.

hug-a-tree
30-06-2014, 13:26
In letzter Zeit beobachte ich hier im Board zunehmend persönliche Schienbeintreterei und immer weniger Sachdiskussionen. Ich schau mir das noch eine Weile an, aber tendenziell denke ich darüber nach, daher das Board zu meiden. :(

StaySafe
30-06-2014, 13:27
Meine These: Man vergleicht sich mit dem JKD um selbst aufgewertet zu werden.

Ich habe selten so einen Stuss gelesen.

KeineRegeln
30-06-2014, 13:30
Ich finde man kann dem te bestimmt helfen, wenn man mal die Prinzipien des JKD und KM aufschreibt.

Das sind wichtigere Unterschiede als einzelne Techniken.

juice
30-06-2014, 13:47
Schöne Idee!


Ich fang mal mit dem an was ich so kenn

Jkd: Einfach, direkt,schnörkellos,kürzesten Weg zum Gegner benutzen und mit den eigenen Aktionen erst aufhören wenn keine Gegenwehr mehr zu erwarten ist,also in einem Durch nicht auf konter warten.

washi-te
30-06-2014, 13:50
Ich finde man kann dem te bestimmt helfen, wenn man mal die Prinzipien des JKD und KM aufschreibt.


Das ist wirklich ne sehr gute Idee.

KeineRegeln
30-06-2014, 13:59
Ich hin kein JKD'ler daher wollte ich nichts zu den Prinzipien schreiben.

Aber müsste es nicht eher heißen longest weapon to the nearest target? Nen mich spitzfindig, aber der Zusatz macht doch nen entscheidendes Detail aus.

Des weiteren würde ich das extreme Abfangen als Prinzip bezeichnen. Besser wäre es aber, wenn andere als ich was zu schreiben. ;)

juice
30-06-2014, 14:40
longest weapon... das meinte ich damit, wollte es nur mal auf deutsch schreiben.


Das abfangen passiert ja erst wenn man verpennt hat oder sich zusätzlich schützt. Meines bescheidenem wissen nach. Vieleicht schreibt ja Andylee was dazu.

Quickkick
30-06-2014, 15:05
Es ist gar nicht so einfach dem TE ne theoretische Antwort zu liefern, ohne parallel etwas demonstrieren zu können. Das Problem liegt ein stückweit auch darin, dass es gar nicht so einfach ist, mal kurz "die Prinzipien" des JKD so aufzuschreiben und damit die Unterschiede zum KM deutlich zu machen, dass nachher eben nicht irgendjemand daherkommt (der/ die JKD oder KM oder gar beides nicht richtig kennt) und sagt "das machen die im KM/ JKD genauso oder ganz ähnlich", obwohl das de facto nicht so ist.

Ich versuch´s mal anhand der grundsätzlichen Ausrichtung - ohne jegliche Wertung damit abgegeben zu wollen: JKD ist von der Tendenz eher ein "Angriffssystem" mit "hit-first-Gedanke". Ich versuche möglichst direkt zu intercepten und die Initiative zu übernehmen. Ich versuche eben schnörkellos und "non telegraphic" zuerst zu treffen. Auch die Idee "longest weapon to nearest target", die schon angesprochen wurde, gehört in diese Logik hinein. KM habe ich bisher (aber hier kommt schon das Problem: Ich bin bei weitem kein KM-Spezialist) demgegenüber eher reaktiv bzw. defensiv, d.h. am Angriff des Gegners ausgerichtet erlebt.

juice
30-06-2014, 15:19
So seh ich jkd auch.

Man lernt auch nicht dieses klassische (karate, hapkido etc.) Gegner greift/ schlägt und man spult seine technik ab. Da ist alles irgendwie freier.

juice
30-06-2014, 15:20
Edit: alles ist erlaubt solange man sich an den prinzipien hält,longest weapon... bla bla bla

StaySafe
30-06-2014, 15:22
KM habe ich bisher (aber hier kommt schon das Problem: Ich bin bei weitem kein KM-Spezialist) demgegenüber eher reaktiv bzw. defensiv, d.h. am Angriff des Gegners ausgerichtet erlebt.

Wie du schon sagst: Hier kommt das Problem.

Grundsätzlich ist Krav Maga nämlich nicht in erster Linie defensiv / reaktiv, sondern offensiv.

Man bedenke einfach nur die Notwendigkeit schneller, offensiver Techniken / Taktiken innerhalb des militärischen Anwendungsbereichs aus dem das Krav Maga kommt. Man bedenke auch, dass Krav Maga zu einer Zeit entstand, in der man eben nicht auf einen unbegrenzten Vorrat an modernen Waffen zurückgreifen konnte.

Die Grundidee des Krav Maga wurde von Imrich Lichtenfeld (zumindest wenn man Rhon Mizrachi folgt) mit einem zusammenfassenden Satz aus dem Babylonischen Talmud (Sanhedrin 72:1) erklärt: "Ha-Ba le-Horgekha Hashkem le-Horgo"

Die genaueste Übersetzung wäre: "Wenn jemand kommt um dich zu töten, stehe früh auf / erhebe dich früh und töte ihn zuerst."

Das ist nichts anderes als Pre-emptive Striking ;)

Sojobo
30-06-2014, 15:34
"Wenn die Leute sagen, daß Jeet Kune Do von 'diesem' oder von 'jenem' verschieden ist, dann soll der Name Jeet Kune Do ausgelöscht sein, damit es ist, was es ist, nämlich nur ein Name. Davon sollte bitte kein Aufhebens gemacht werden." (BL, Bruce Lees Jeet Kune Do, S. 191).

Sowohl JKD als auch KM sind sehr offene Systeme, die beide möglichst effektive, schnelle und offensive Verteidigungskonzepte haben. Ich denke, beide Systeme ermöglichen es dem Praktizierenden, einen individuellen, eigenen Kampfstil zu entwickeln. Darum geht es doch.

washi-te
30-06-2014, 15:34
Das ist nichts anderes als Pre-emptive Striking ;)

M.W. bezeichnen die Amerikaner als "pre-emptive" einen Angriff, dem nicht eine konkrete Bedrohung vorrausgeht, sondern die Vermutung, dass es zu einer Bedrohung kommen könnte. Das ist durch das Völkerrecht nicht gedeckt und durch das Notwehrrecht auch nicht.

StaySafe
30-06-2014, 15:42
M.W. bezeichnen die Amerikaner als "pre-emptive" einen Angriff, dem nicht eine konkrete Bedrohung vorrausgeht, sondern die Vermutung, dass es zu einer Bedrohung kommen könnte. Das ist durch das Völkerrecht nicht gedeckt und durch das Notwehrrecht auch nicht.

Im Zusammenhang des modernen SV Trainings, meint "Pre-emptive Striking" den Erstschlag aus Gründen der Selbstverteidigung auch ohne dass mein Gegenüber bereits körperlich geworden ist.

Das ist taktisch klug und auch vom Notwehrrecht gedeckt.
__________________________________________________ __________________________________________________ _______
§ 32 StGB:

(1) Wer eine Tat begeht, die durch Notwehr geboten ist, handelt nicht rechtswidrig.

(2) Notwehr ist die Verteidigung, die erforderlich ist, um einen gegenwärtigen rechtswidrigen Angriff von sich oder einem anderen abzuwenden.
__________________________________________________ __________________________________________________ _______

Gegenwärtig ist nicht nur der Angriff, der bereits begonnen hat (z. B. wenn der Angreifer zuschlägt), sondern auch der unmittelbar bevorstehende Angriff (z. B. wenn die Angreifer ihr Opfer einkreisen; wenn der Angreifer zum Schlag ausholt; wenn der Angreifer zur Waffe greift). Auch der noch nicht abgeschlossene Angriff ist gegenwärtig (z. B. wenn der Räuber mit der Handtasche davonläuft). Gegen einen endgültig abgeschlossenen Angriff gibt es keine Notwehr (z. B. wenn sich der Schläger eindeutig zurückzieht, oder wenn er bereits kampfunfähig ist).

juice
30-06-2014, 15:48
Sowohl JKD als auch KM sind sehr offene Systeme, die beide möglichst effektive, schnelle und offensive Verteidigungskonzepte haben. Ich denke, beide Systeme ermöglichen es dem Praktizierenden, einen individuellen, eigenen Kampfstil zu entwickeln. Darum geht es doch.

andy lee schrieb ja die beiden seien grundweg verschieden, diese Aussage hört sich jetzt doch anders an

washi-te
30-06-2014, 15:48
Im Zusammenhang des modernen SV Trainings, meint "Pre-emptive Striking" den Erstschlag aus Gründen der Selbstverteidigung auch ohne dass mein Gegenüber bereits körperlich geworden ist.

Das ist taktisch klug und auch vom Notwehrrecht gedeckt.
__________________________________________________ __________________________________________________ _______
§ 32 StGB:

(1) Wer eine Tat begeht, die durch Notwehr geboten ist, handelt nicht rechtswidrig.

(2) Notwehr ist die Verteidigung, die erforderlich ist, um einen gegenwärtigen rechtswidrigen Angriff von sich oder einem anderen abzuwenden.
__________________________________________________ __________________________________________________ _______

Gegenwärtig ist nicht nur der Angriff, der bereits begonnen hat (z. B. wenn der Angreifer zuschlägt), sondern auch der unmittelbar bevorstehende Angriff (z. B. wenn die Angreifer ihr Opfer einkreisen; wenn der Angreifer zum Schlag ausholt; wenn der Angreifer zur Waffe greift). Auch der noch nicht abgeschlossene Angriff ist gegenwärtig (z. B. wenn der Räuber mit der Handtasche davonläuft). Gegen einen endgültig abgeschlossenen Angriff gibt es keine Notwehr (z. B. wenn sich der Schläger eindeutig zurückzieht, oder wenn er bereits kampfunfähig ist).

Ja, aber das wäre pre-ven-tiv. Pre-emp-tiv geht einen Schritt weiter. Wenn das das gleiche wäre hätte es ja kein neues Wort gebraucht.

StaySafe
30-06-2014, 15:54
preemptive ist englisch für präventiv Schlaubischlumpf.

washi-te
30-06-2014, 15:57
preemptive ist englisch für präventiv Schlaubischlumpf.


Allerdings wird gerade im amerikanischen Sprachgebrauch die Unterscheidung zwischen „preemptive“ und „preventive strikes“ vorgenommen. Von einem präemptiven Schlag spricht man, wenn dieser vor einer unmittelbar zu erwartenden gegnerischen Angriffshandlung stattfindet. Als präventiv gilt eine Kriegshandlung hingegen, wenn sie lediglich auf der Annahme beruht, dass in der nächsten Zeit mit einer militärischen Offensive des Gegners zu rechnen ist ...

Zum einen sind die Begriffe umstritten, einige europäische Völkerrechtler verwenden diese Definitionen inhaltlich genau umgekehrt.


Der Autor gehört dazu.

https://zeitschrift-ip.dgap.org/de/article/9066/print

StaySafe
30-06-2014, 16:04
M.W. bezeichnen die Amerikaner als "pre-emptive" einen Angriff, dem nicht eine konkrete Bedrohung vorrausgeht, sondern die Vermutung, dass es zu einer Bedrohung kommen könnte. Das ist durch das Völkerrecht nicht gedeckt und durch das Notwehrrecht auch nicht.


Allerdings wird gerade im amerikanischen Sprachgebrauch die Unterscheidung zwischen „preemptive“ und „preventive strikes“ vorgenommen. Von einem präemptiven Schlag spricht man, wenn dieser vor einer unmittelbar zu erwartenden gegnerischen Angriffshandlung stattfindet.

Hatte ich so ausgeführt ;)


Als präventiv gilt eine Kriegshandlung hingegen, wenn sie lediglich auf der Annahme beruht, dass in der nächsten Zeit mit einer militärischen Offensive des Gegners zu rechnen ist ..

So richtig scheinste das also alles nicht verstanden zu haben.

washi-te
30-06-2014, 16:07
Hatte ich so ausgeführt ;)

So richtig scheinste das also alles nicht verstanden zu haben.

Das ist die Minderheit, die diese Definition benutzt. Aber wozu rede ich. Bin ja eh doof.

StaySafe
30-06-2014, 16:13
Aber wozu rede ich. Bin ja eh doof.

Einsicht ist ja bekanntermaßen der erste Schritt zur Besserung :halbyeaha

Schnueffler
30-06-2014, 16:45
Das ist die Minderheit, die diese Definition benutzt. Aber wozu rede ich. Bin ja eh doof.

Und die nächste schöne Eigenreflexion von dir!

LirumLarum
30-06-2014, 17:55
Bei KM habe ich mich vor längerem mal umgeschaut und auch eine Zeit mit trainiert.
Dort wurde mehrmals betont, daß man als erstes versuchen sollte, zu deeskalieren. Auch wegen eines eventuell gerichtlichen Nachspiels sollte man gerade wegen Zeugen mehrfach deutlich sagen, daß man keinen Ärger will, sich nicht schlagen will etc..
Somit ist da schon eine deutlich defensive Variante drin im Vergleich zu anderen KK, die beim ersten Zucken oder Schubsen das Gaspedal treten.

Schnueffler
30-06-2014, 18:39
Bei KM habe ich mich vor längerem mal umgeschaut und auch eine Zeit mit trainiert.
Dort wurde mehrmals betont, daß man als erstes versuchen sollte, zu deeskalieren. Auch wegen eines eventuell gerichtlichen Nachspiels sollte man gerade wegen Zeugen mehrfach deutlich sagen, daß man keinen Ärger will, sich nicht schlagen will etc..
Somit ist da schon eine deutlich defensive Variante drin im Vergleich zu anderen KK, die beim ersten Zucken oder Schubsen das Gaspedal treten.

Da frag ich mich mal, wo du trainiert hast und was du sonst so für Erfahrungen in dem Bereich hast.

Willi von der Heide
30-06-2014, 19:41
Bei KM habe ich mich vor längerem mal umgeschaut und auch eine Zeit mit trainiert.
Dort wurde mehrmals betont, daß man als erstes versuchen sollte, zu deeskalieren. Auch wegen eines eventuell gerichtlichen Nachspiels sollte man gerade wegen Zeugen mehrfach deutlich sagen, daß man keinen Ärger will, sich nicht schlagen will etc..
Somit ist da schon eine deutlich defensive Variante drin im Vergleich zu anderen KK, die beim ersten Zucken oder Schubsen das Gaspedal treten.

:ups:

DeepPurple
30-06-2014, 20:59
Da frag ich mich mal, wo du trainiert hast und was du sonst so für Erfahrungen in dem Bereich hast.

Was? Das dämliche defensive deeskalieren gibts halt bei den harten Kerlen nicht....:D

Sojobo
30-06-2014, 21:04
andy lee schrieb ja die beiden seien grundweg verschieden, diese Aussage hört sich jetzt doch anders an

Lass das den Andy mal erklären. Das hat er ja nicht getan.
Ich will mich allerdings nur ungern auf eien Diskussion mit ihm einlassen. Da dreht man sich 30 Seiten lang nur im Kreis :)

Quickkick
30-06-2014, 22:06
Wie du schon sagst: Hier kommt das Problem.

Grundsätzlich ist Krav Maga nämlich nicht in erster Linie defensiv / reaktiv, sondern offensiv.

Man bedenke einfach nur die Notwendigkeit schneller, offensiver Techniken / Taktiken innerhalb des militärischen Anwendungsbereichs aus dem das Krav Maga kommt. Man bedenke auch, dass Krav Maga zu einer Zeit entstand, in der man eben nicht auf einen unbegrenzten Vorrat an modernen Waffen zurückgreifen konnte.

Die Grundidee des Krav Maga wurde von Imrich Lichtenfeld (zumindest wenn man Rhon Mizrachi folgt) mit einem zusammenfassenden Satz aus dem Babylonischen Talmud (Sanhedrin 72:1) erklärt: "Ha-Ba le-Horgekha Hashkem le-Horgo"

Die genaueste Übersetzung wäre: "Wenn jemand kommt um dich zu töten, stehe früh auf / erhebe dich früh und töte ihn zuerst."

Das ist nichts anderes als Pre-emptive Striking ;)

Ok, leuchtet ein.

Ich sehe dennoch immer noch deutliche Unterschiede, kann's aber - wie gesagt schlecht rein theoretisch erklären. Hier kommt eben wieder das Problem zum Tragen, dass man nicht parallel was demonstrieren kann...

Interception ist nicht nur preemptive Striking! Und im JKD wirken eben die Konzepte (i.d.R. starke Seite vorn, straight lead, longest weapon...) zusammen und ergeben eine - mMn einzigartige - Struktur, die eben so im KM nicht vorhanden ist (nochmals: Das soll keinerlei Wertung sein!).

StaySafe
01-07-2014, 14:48
Interception ist nicht nur preemptive Striking! Und im JKD wirken eben die Konzepte (i.d.R. starke Seite vorn, straight lead, longest weapon...) zusammen und ergeben eine - mMn einzigartige - Struktur, die eben so im KM nicht vorhanden ist (nochmals: Das soll keinerlei Wertung sein!).

Nee, natürlich ist diese Struktur im Krav Maga nicht enthalten. Krav Maga hat seine eigene Struktur :)

Dazu gehört bspw. das pre-emptive Striking, der eigene Rhytmus mit dem Techniken platziert werden (hebr. retzev/ retzef) das Prinzip "closest weapon to nearest target", das Zusammenspiel von Hand Defense & Body Defense (was nicht nur auf defensive Techniken angewendet wird) etc., etc.

AndyLee
01-07-2014, 15:47
Lass das den Andy mal erklären. Das hat er ja nicht getan.
Ich will mich allerdings nur ungern auf eien Diskussion mit ihm einlassen. Da dreht man sich 30 Seiten lang nur im Kreis :)
Er wird es auch nicht tun, weil er diese Diskussion - trotz den guten Absichten des TE die ihm nicht entgangen sind - nach wie vor als "Gleichmacherei" betrachtet, wodurch nur das Krav Maga aufgewertet werden soll.

Konstruktiver gedacht: Wieso wird hier nicht über die klaren Konturen beider Systeme gesprochen, also genau über das, was das Krav Maga vom Jeet Kune Do unterscheidet? Auch so hätte diese Diskussion aussehen können. Stelle fest, so sieht sie aber nicht aus und ich unterstelle, dass es einen Grund dafür gibt...

StaySafe
01-07-2014, 17:05
"Gleichmacherei" (...), wodurch nur das Krav Maga aufgewertet werden soll."



Weil natürlich JKD über allem thront und allein der Vergleich damit, jedes andere System aufwertet. :narf:

Sojobo
01-07-2014, 17:12
Konstruktiver gedacht: Wieso wird hier nicht über die klaren Konturen beider Systeme gesprochen, also genau über das, was das Krav Maga vom Jeet Kune Do unterscheidet? Auch so hätte diese Diskussion aussehen können. Stelle fest, so sieht sie aber nicht aus und ich unterstelle, dass es einen Grund dafür gibt...

Grund dafür könnte sein, dass wir uns lieber auf Gemeinsamkeiten berufen.
Grund könnte aber auch sein, dass die Unterschiede rein oberflächlicher, ästhetischer Natur sind. Immer, wenn man sagt: JKD muss so und so aussehen, dann widerspricht man doch der systemimmanenten Philosophie, oder nicht? Wenn man aber JKD gar nicht so genau und spezifisch definieren kann, aufgrund welcher Kriterien soll man es dann von KM unterscheiden?

Schnueffler
01-07-2014, 17:17
Weil natürlich JKD über allem thront und allein der Vergleich damit, jedes andere System aufwertet. :narf:

Lach!
Jedem seine Meinung! ;)

AndyLee
01-07-2014, 18:15
Grund dafür könnte sein, dass wir uns lieber auf Gemeinsamkeiten berufen.
Grund könnte aber auch sein, dass die Unterschiede rein oberflächlicher, ästhetischer Natur sind. Immer, wenn man sagt: JKD muss so und so aussehen, dann widerspricht man doch der systemimmanenten Philosophie, oder nicht? Wenn man aber JKD gar nicht so genau und spezifisch definieren kann, aufgrund welcher Kriterien soll man es dann von KM unterscheiden?
Für mich ist das eher unbedeutende Rhetorik. Begründen kannst du alles zu jeder Zeit, wie man hier sieht. Logik liest sich anders.

Klare Konturen bedingen eben kein "... so und so...". Deshalb ist so eine Diskussion immer und grundsätzlich abhängig von der Motivation, warum man so einen Vergleich ziehen muss. Meine Erfahrung ist die: KK-Anbieter von selbst-kreierten Vereinigungen/Vereine/Verbände haben sehr hohe wirtschaftliche Motivationen, wie bei vielen Themen hier im Forum zu sehen. Da fallen dann Argumente als "Mist" durch, weil dahinter die Angst steht, dass plötzlich die Interessenten wegbleiben, die eben durch die Verbreitung mainstream-mäßiger Klischees gelockt werden sollen. Unter dem "Entlarven" derartiger Klischees leidet eben entsprechend der wirtschaftliche Faktor. Diesen Mechanismus sollte man verstehen, wenn es um so etwas wie hier geht, also die - eigentlich - sinnlose Diskussion über den Vergleich eines Systems mit einem Konzept. Ebenso gut können wir die anderen über 100 Kampfsysteme mit dem JKD vergleichen - warum machen wir das nicht... warum nur Krav Maga und warum nur nach "Gleichheit" suchen... wer in Pädagogik firm ist, sollte an dieser Stelle mal den Krabbenkorb recherchieren...interessante Parallelen!

Übrigens: Vergleich bedingt eine Sichtweise sowohl auf die Gemeinsamkeiten, also auch auf die Unterschiede - ist das bekannt?

Sojobo
01-07-2014, 18:20
@AndyLee: Genau diese Art von ellenlanger Diskussion um den heißen Brei herum meinte ich.
Komm doch zum Kern und fang einfach an, "über die klaren Konturen beider Systeme" zu schreiben. Aus deiner Sicht. Das wäre doch konstruktiv.

AndyLee
01-07-2014, 18:35
@AndyLee: Genau diese Art von ellenlanger Diskussion um den heißen Brei herum meinte ich.
Komm doch zum Kern und fang einfach an, "über die klaren Konturen beider Systeme" zu schreiben. Aus deiner Sicht. Das wäre doch konstruktiv.
Ich habe kein Bedürfnis über das Krav Maga im Bezug auf das JKD zu diskutieren, weil sich für mich ein System nicht mit einem Konzept vergleichen lässt. Die "ellenlange Diskussion" führen hier andere. Bei meinem Kern meines Einwandes war ich bereits: Für mich soll hier das Krav Maga aufgewertet werden... wie oft möchtest du das noch lesen wollen?

Schnueffler
01-07-2014, 18:37
Ich habe kein Bedürfnis über das Krav Maga im Bezug auf das JKD zu diskutieren, weil sich für mich ein System nicht mit einem Konzept vergleichen lässt. Bei meinem Kern meines Einwandes war ich bereits: Für mich soll hier das Krav Maga aufgewertet werden... wie oft möchtest du das noch lesen wollen?

Bis irgendwann mal mehr als leere Phrasen kommen, die sehr einseitig und durch die rosarote Brille sind.

AndyLee
01-07-2014, 18:40
Bis irgendwann mal mehr als leere Phrasen kommen, die sehr einseitig und durch die rosarote Brille sind.
Dann macht ihr das doch einfach besser als ich... ;)

Schnueffler
01-07-2014, 18:44
Dann macht ihr das doch einfach besser als ich... ;)

Ich habe von beiden Seiten zu wenig Ahnung. Prahle aber auch nicht mit dem Wissen.

AndyLee
01-07-2014, 19:02
Ich habe von beiden Seiten zu wenig Ahnung. Prahle aber auch nicht mit dem Wissen.
Prima. Damit haben wir einen Konsens erreicht... und jetzt?

Schnueffler
01-07-2014, 19:05
Prima. Damit haben wir einen Konsens erreicht... und jetzt?

Könntest du mal deinen ersten sinnvollen Post dazu beitragen.

Gelugpa
01-07-2014, 22:23
Hallo miteinander,

der thread wurde von mir eröffnet um mal über die beiden Systeme zu sprechen.

Und zwar interessiert mich der Vergleich/ die Ähnlichkeiten beider, wo liegen die Stärken und Schwächen der Systeme und sind sich beide ähnlich?

Ich finde im Jeet kune Do gut das die Straight Side vorne ist, so kann man sofort schnell argieren und kräftige Serien von Techniken platzieren. Desweiteren gefallen mir die Finten und der Fingerstich sehr gut.

Auch der Gedanke alles beantworten zu können find ich klasse, also mit den Distanzen trapping, Kickboxen und grappling spielen zu können.

Krav Maga kommt mir da ähnlich vor, doch erscheint es mir so das mehr Wert auf Hebel und Waffen abwehr gelegt wird. Hier werden auch noch Szenarien durchgespielt was ja im Jeet Kune Do er weniger der Fall ist. Fallschule gibt es leider so weit ich weiß in beiden Systemen nicht. Damit meine ich den Umfang wie es im Japanischen Sektor zu finden ist, was ich sehr schade finde.

Beides sind ja Systeme der Neuzeit die keine großen Rituale und veralterten Techniken haben. Liegt hier vieleicht der Schlüssel des erfolgs?

Ich freue mich wenn Ihr mir ein bisschen was zum Km sagen könnt und euch an der Diskussion beteiligt

1. Der Schlüssel des Erfolges liegt nicht in der KK sondern im Menschen, der kann nur effektiv trainieren.

Jeet Kune Do - dt. Weg der stoppenden Faust (besteht aus Boxen, Wing Chun und Fechten)

JKD beginnt damit einen Angriff sowie Angriffsmotivation zu stoppen, entweder mit einen Jeet Tek oder Jeet Kune - längste Waffe zum nächstgelegten Ziel - hier ist das stoppen das primäre Ziel

3 Prinzipien des JKD:

einfach - einfache Techniken zu nutzen um dann wieder einsatzbereit zu sein, energiesparend zu nutzen
direkt - den Gegner mit direkten Techniken zu treffen
nichtklassisch - keine Rituale, keine Kata u.s.w.

Dann die 5 Wege des Angriffes:

SDA, SAA
ABC
HIA
PIA
ABD

Dann vermischt man die 4 Distanzen Kick, Box, Trapping, Grappling bzw. muss man auch nicht im 4 Distanzen kämpfen, es kann auch nur eine sein.

JKD wird aus drei Bereichen (Technik,Attribute und Konzepte) trainiert bzw. verschmelzen diese 3 Bereiche miteinander.

Waffenabwehr ist die Schwäche von JKD, aber Lee hatte ja nie mehr Zeit gehabt damit sich zu beschäftigen.

juice
02-07-2014, 08:49
Er wird es auch nicht tun, weil er diese Diskussion - trotz den guten Absichten des TE die ihm nicht entgangen sind - nach wie vor als "Gleichmacherei" betrachtet, wodurch nur das Krav Maga aufgewertet werden soll.

Konstruktiver gedacht: Wieso wird hier nicht über die klaren Konturen beider Systeme gesprochen, also genau über das, was das Krav Maga vom Jeet Kune Do unterscheidet? Auch so hätte diese Diskussion aussehen können. Stelle fest, so sieht sie aber nicht aus und ich unterstelle, dass es einen Grund dafür gibt...

Das find ich auch ziemlich interessant!
Ich seh da jetzt keinen Grund und besonders nicht von mir ausgehend,aber schön das Du nochmal geantwortet hast. Vieleicht kannst Du ja nochmal mithelfen die Unterschiede aufzuzeigen.

Es ist zwar blöd das man sich hier durchgehend rechtfertigen muss, aber nun ja. Also mir war schon bei dem Wort Vergleich bewusst was das auslösen kann (hat man ja etliche bsp. für) deshalb habe ich noch das Wort Ähnlichkeiten hinzugefügt und ein Vergleich beinhaltet auch die Unterschiede.


Desweiteren finde ich nicht das man irgendwas jetzt aufwärten würde. Meiner meinung nach haben beide Systeme schon einen Namen für sich ich möchte halt gerne mal ein bisschen hinter die Fassade sehen. Man hat ja nie die Chance privat (training beider Sys. ausgeschlossen) sowas herauszufinden. Da begeistert mich dann doch die Meinung von Staysafe bspw.

Danke schon für die Antworten

grüße

juice
02-07-2014, 08:55
Dann die 5 Wege des Angriffes:

SDA, SAA
ABC
HIA
PIA
ABD

Dann vermischt man die 4 Distanzen Kick, Box, Trapping, Grappling bzw. muss man auch nicht im 4 Distanzen kämpfen, es kann auch nur eine sein.

JKD wird aus drei Bereichen (Technik,Attribute und Konzepte) trainiert bzw. verschmelzen diese 3 Bereiche miteinander.

Waffenabwehr ist die Schwäche von JKD, aber Lee hatte ja nie mehr Zeit gehabt damit sich zu beschäftigen.

Was bedeutet HIA, PIA, SAA und ABD single direct attack konnte ich noch verstehen:D.

Ja mir fehlt die Fallschule, das finde ich schade. Meinste er hätte überhaupt Interesse gehabt(ok, kann ja keiner wissen)? - Ich erinnere mich da an irgendwas mit einer Pistole als beste Waffe.


Wo wir ja auch bei den klaren Unterschieden wären Krav Maga beschätigt sich mit der Waffen abwehr (auch mit dem führen?) und im Jeet Kune Do wird das Thema aussen vorgelassen.

juice
02-07-2014, 09:00
1. Der Schlüssel des Erfolges liegt nicht in der KK sondern im Menschen, der kann nur effektiv trainieren.



Nur wirst Du hier egal wo, schnell werhaft gemacht. Behaupte ich jetzt einfach mal. Und das begründe ich mit dem fehlenden Katas, Bahnenlaufen etc. und dem sofortigen trainieren von Schlag-,trittkombos.

Im boxen gibt es das auch nicht und dort wirst Du auch schnell werhaft.

StaySafe
02-07-2014, 10:36
Wo wir ja auch bei den klaren Unterschieden wären Krav Maga beschätigt sich mit der Waffen abwehr (auch mit dem führen?) und im Jeet Kune Do wird das Thema aussen vorgelassen.

Ja, im Krav Maga wird auch der Einsatz diverser Waffen gelehrt.
Das ist, gerade im zivilen Sektor in Deutschland, nicht flächendeckend oder teilweise erst im Bereich der G - E Level, aber es gehört ins System.

Die Hauptwaffen sind:

-Sturmgewehr
-Pistole
(Nutzung der Waffe gemäß der natürlichen Einsatzweise wie auch Einsatz der Waffe als Block- und Schlagwerkzeug)

-Messer
-Stock
-Nutzung aller verfügbaren Gegenstände als Waffe gemäß eines Katergorienkatalogs

amasbaal
02-07-2014, 10:46
Nur wirst Du hier egal wo, schnell werhaft gemacht. Behaupte ich jetzt einfach mal. Und das begründe ich mit dem fehlenden Katas, Bahnenlaufen etc. und dem sofortigen trainieren von Schlag-,trittkombos.

daran kann es aus einem einfachen grund nicht AN SICH liegen: formen klauen allenfalls zeit, die man für anderes verwenden kann (wenn man jetzt mal hypothetisch davon ausgeht, dass sie ansonsten "nutzlos" seien, was sie m.e. nicht sind, auch wenn ich persönlich gerne drauf verzichte.). wenn ich x stunden training die woche mit "anwendungsorientiertem" (partnerübungen inkl. sparring, evtl. szenarien usw.) verbringe und y stunden formen laufe, werden die x stunden anwendungen dadurch nicht geringer in ihrer wirkung.
es ist eine frage der für anwendungen aufgebrachten zeit und trainingsintensität, nicht, ob formen vorhanden sind, oder nicht.

juice
02-07-2014, 10:48
Das find ich gut.

Sturmgewehr, und Pistole als Schlaginstrument?
oder auch zerlegen und zusammensetzen?-Ok, brauch hier kein schwein und die Behörden haben ihre eigenen Waffen. Ich glaub die Frage habe ich mir gerade selbst beantwortet^^

juice
02-07-2014, 10:54
daran kann es aus einem einfachen grund nicht AN SICH liegen: formen klauen allenfalls zeit, die man für anderes verwenden kann (wenn man jetzt mal hypothetisch davon ausgeht, dass sie ansonsten "nutzlos" seien, was sie m.e. nicht sind, auch wenn ich persönlich gerne drauf verzichte.). wenn ich x stunden training die woche mit "anwendungsorientiertem" (partnerübungen inkl. sparring, evtl. szenarien usw.) verbringe und y stunden formen laufe, werden die x stunden anwendungen dadurch nicht geringer in ihrer wirkung.
es ist eine frage der für anwendungen aufgebrachten zeit und trainingsintensität, nicht, ob formen vorhanden sind, oder nicht.

Ja da gebe ich dir recht. Im jkd gibt es ja auch Formen.

Es liegt halt dran wo ich den Fokus drauflege. Formen etc. sind eine gute Ergänzung stimme ich dir zu, aber gebe ich dem Schüler erstmal ein kleines repetoire an Anfang mit und schleif es ein, hat er schonmal ein Grundgerüst. Und das sind halt hier die klassiker jab,cross, kick. und nicht tiefe Stellung, Atemkontrolle etc.

Gelugpa
02-07-2014, 10:55
Nur wirst Du hier egal wo, schnell werhaft gemacht. Behaupte ich jetzt einfach mal. Und das begründe ich mit dem fehlenden Katas, Bahnenlaufen etc. und dem sofortigen trainieren von Schlag-,trittkombos.

Im boxen gibt es das auch nicht und dort wirst Du auch schnell werhaft.

Ja natürlich wird man schnell erfolgreich. Aber die KK ist nur ein Werkzeug, das der Mensch nutzen muss bzw. sollte. Wenn ich mich hinstelle und sage ich bin ein Boxer und gehe nur 1 mal im Monat boxen dann nützt dir das Werkzeug gar nichts.

juice
02-07-2014, 10:59
Wer sich Boxer schimpft und nur einmal im Monat trainert sollte ausgelacht werden.

Das eine Intesität da sein muss ist klar, aber darum ging es ja auch garnicht. Oder hatte ich dich falsch verstanden?

grüße

AndyLee
02-07-2014, 11:08
Hier mal mein - hoffentlich konstruktiver - Input im Bereich JKD und was es für mich ist:

Das Jeet Kune Do - kurz JKD - ist ein Kampfkunst-Konzept - also keine in sich abgeschlossene Kampfkunst. Das JKD "speist" sich aus dem Jun Fan Gung-Fu, welches das technische Repertoire und deren Trainingsmethodik zur Verfügung stellt.

Da das JKD auf Prinzipien und nicht auf Techniken aufbaut, fällt eine Beschreibung des Systems schwer, da es sich entsprechend eher um eine Einstellung, Haltung oder Konzeption handelt. Jeet Kune Do bedeutet übersetzt soviel wie "Der Weg der eingreifenden Faust", wobei Eingreifen auch als verhindern, aufhalten oder abfangen interpretiert werden kann. "Faust" steht als Synonym für jedes Körperteil, welches das Eingreifen schnell und ansatzlos ermöglicht. Die drei Eckpfeiler des JKD sind: einfach (unkompliziert, für jeden erlernbar), direkt (ohne Schnörkel und Schönheitstechniken) und nicht-klassisch (ohne Anzüge, ohne Ehrenkodex, nur die notwendigsten Traditionen und Rituale).

Im JKD steht grundsätzlich der Anwender mit seinen individuellen Eigenschaften (z. B. Gewicht, Größe, Reichweite, Technikvorlieben, Intelligenz und psychische Befindlichkeiten) im Vordergrund. An diesen Eigenschaften orientieren sich wiederum die Prinzipien, wie z. B. "economy of motion" (wenig Aufwand, großer Nutzen), "simplicity" (Einfachheit, s. o.), "mobility" (Mobilität) und "broken rythm" (unregelmäßiger Bewegungsrhythmus). Aus der Sichtweise dieser sub-summierten, individuellen Anpassung des JKD an seinen Anwender ist der Einsatz von Techniken als das optimale Ergebnis zu betrachten, gleichzeitig aber auch Ausdruck einer eigenen Interpretation des Systems. So kann jeder Anwender sein eigenes JKD entwickeln. Jeet Kune Do kann als ein individuelles, speziell auf jeden Anwender optimiertes Konzept des Streetfighting verstanden werden, beinhaltet allerdings weitaus mehr. Im JKD fungiert der Trainer als Rat- bzw. Ideengeber bzw. Mentor, der Anwender wird dabei zusehends zur Selbstständigkeit erzogen. Entscheidend sind Leistungsvermögen, Motivation, eine grundsätzliche Offenheit Neuem gegenüber, exaktes Wissen über die eigenen Fähigkeiten und Schwächen, sowie die Intelligenz, aus all diesen Daten die richtigen Schlüsse zu ziehen, um sich Perspektiven zu entwickeln (nicht zu erarbeiten!).

Im JKD geht es nicht um Ruhm und Anerkennung sondern um tatsächliches Können. Kampfkunst ist die Kunst des Kämpfens, was Kompetenz und Können erfordert – dieses ist ausschließlich durch harte Arbeit an sich selbst zu bewerkstelligen. Neben dem Effekt der Steigerung der eigenen Körperkraft, des Reaktionsvermögens, der Schnelligkeit, der Vitalität und des Auffassungsvermögens, wird im JKD auch die Einstellung zu sich selbst gefördert und somit eine Symbiose zwischen Kampfkunst und eigener Lebensrealität hergestellt: Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl steigen, da man schnell eigene Fortschritte erkennt und sich eigene Perspektiven entwickelt. Diese sind es letztlich, die uns das Gefühl geben, auch wirklich unmittelbar an dem Steuerungsprozess des Trainings und des eigenen Lebens beteiligt zu sein. Daher steht im JKD immer der Sportler im Mittelpunkt, nicht der Sport, sodass sich der Sport dem Sportler anpassen muss und nicht anders herum.

Außerdem unterstützt ein freies Denken und ein freier Charakter einen weiten Blickwinkel, der für stets neue Eindrücke sorgt, immer neue Fragen stellt und sich mit den obligatorischen Antworten nie wirklich zufrieden gibt. Eine Lebensphilosophie also, die - in sich - jung hält, produktiv ist, intelligente Sichtweisen entwickelt, psychologische Stabilität gewährt und immer den Blick für das Wesentliche im Leben eines jeden Einzelnen ermöglicht. Von daher ist JKD auch die Möglichkeit, einen stabilen Lebensmittelpunkt zu finden, von dem ausgehend man sich selbst (neu) strukturieren kann. „Kann“ deswegen, weil es keinen vorgefertigten Weg im JKD gibt.

Im Kontext der vorherigen Überlegung, dass man "kann" (also nicht "muss"), leiten viele Sportler hieraus eine gewisse Unverbindlichkeit für das JKD ab. "Kann" bezieht sich allerdings auf den Faktor, dass sich jeder Mensch aus individuellen Gründen in jeweils andere Richtungen entwickelt und das JKD genau diesen individuellen Prozesse unterstützt. Individualtität beinhaltet allerdings nicht nur technische sondern auch psychische Abhängigkeiten, so ist jemand z. B. intensiver, schneller und/oder ausdauernder beim Lernen. Wie tief also das JKD seine "Wirkung" entfalten kann, hängt ausschließlich an den individuellen Fähig-, Fertig- und Möglichkeiten, die ein Übender mitbringt bzw. insgesamt bereit ist, zu investieren. Wie gesagt: Man kann mehr investieren, muss es aber nicht - man muss eben nur mit den sich daraus ergebenen Konsequenzen umgehen können.

Bedeutet: JKD ist verlässlich und nachhaltig. Es ist klar und verbindlich, skizziert nicht nur sondern schafft klare Konturen, Grenzen werden im JKD ausschließlich durch den Anwender selbst geschaffen. Das JKD schafft die Voraussetzungen dafür, dass sich der Anwender immer wieder auf sich selbst fokussiert. Kein Limit als Limit. JKD kann nicht zaubern, ist aber mächtig genug, auch aus geringen "Bordmitteln" Erfolge zu gestalten. Der Übende kreiert... eine Erfahrung, die viele aus dem Kampfsport nicht kennen, weil dort die Trainer bzw. "Meister" die Motoren sind, an denen man sich einfach anhängt.

Im JKD lernt der Übende, den Motor in sich selbst zum laufen zu bringen bzw. am laufen zu halten.

StaySafe
02-07-2014, 11:36
Das find ich gut.

Sturmgewehr, und Pistole als Schlaginstrument?


Sicher, warum sollte ich eine Waffe die klemmt oder entladen ist, in einer Nahkampfsituation nicht weiterhin nutzen ? ;)

juice
02-07-2014, 12:02
Ähm, ja da hast Du allerdings recht. Würd ja gern mal ein Seminar mitmachen.

Wow, Danke Andy für die klasse Beitrag. Jetzt habe ich das auch mit den Techniken und dem Konzept verstanden.

KK-Baghira
07-08-2014, 14:53
Dann gebe ich mal kurz meine 3ct dazu:

Ich kann mich kurz halten, da Andys letzter Beitrag schön Einsichten zum Jeet Kune Do und dem "Speisen' aus dem Jun Fan Kung Fu auf den Punkt bringt.
Ergänzend möchte ich auf Dan Inosanto verweisen, der mal in einem Interview den Unterschied zwischen JFGF und JKD an der Standardisierungsmöglichkeit festmach (http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&ved=0CCAQFjAA&url=http%3A%2F%2Fsport.freepage.de%2Fjeetkunedo%2F brucelee%2Finterviews%2Finterview_inosanto.doc&ei=nYDjU9fqHIPB7AaRl4HQDw&usg=AFQjCNHaaJcEdCNOLraLlFEc4wrDo6oxOA&bvm=bv.72676100,d.bGE)t und darüber hinaus an anderer Stelle JFGF nicht als Stil, sondern als System bezeichnete (zit. n. Petzold, et. al, 2004), wobei Petzold et al. Bruce Lee Phänomenen kritisch gegenüberstehen (http://www.fpi-publikation.de/images/stories/downloads/textarchiv-petzold/petzold-_bloem-moget-2004-budokuenste-als-weg-und-therapeutisches-mittel-koerper-bewegungsorientierte-psychotherapiepdf.pdf).
Und darüber hinaus gibt es immer wieder kritische Anfragen an Bruce Lees Herangehensweise im Kampfkunstbereich und Fragen nach diskursiver Einbezogeneheit und Hegemonialität (http://www.academia.edu/410421/Interview_on_Theorizing_Bruce_Lee_and_JKD), die herausfordern, zum Nach-Denken anregen - der Name Paul Bowman (https://www.academia.edu/attachments/32003459/download_file?ct=MTQwNzQxOTIxNCwxNDA3NDE5MjE2LDcwM TY0NTc=) sei an dieser Stelle insbesondere genannt.

Ich habe vor rund einem Jahr mit Krav Maga begonnen, mitlerweile steht das Training meines Instrukturs in der KMU mit Triple-I-KM und ich finde erlebe es als ein angenehmes Wechselspiel mit Gemeinsamkeiten und Unterschieden zum JFGF: Ich störe mich weniger an Auslagenspielereien (starke Seite vorne oder hinten), Fragen nach Ways of Attack, Straight-Lead-Aktionen und Intercepten (Distanz-halten), wo ich auch Berührpunkte zum KM sehe, wenn der 360er bspw. eben nicht als Block sondern als Bewegung verstanden wird - kurzum: ich stolpere in beiden Trainings recht wenig und das genügt mir :)

zeitvertreibi
07-08-2014, 16:08
JKD ist also ne superkomplizierte Philosophie von und mit BL und KM irgendwas mit Gewehren? ;)

Raphi83
07-09-2014, 18:13
Hier mal mein - hoffentlich konstruktiver - Input im Bereich JKD und was es für mich ist:

Das Jeet Kune Do - kurz JKD - ist ein Kampfkunst-Konzept - also keine in sich abgeschlossene Kampfkunst. Das JKD "speist" sich aus dem Jun Fan Gung-Fu, welches das technische Repertoire und deren Trainingsmethodik zur Verfügung stellt.

Da das JKD auf Prinzipien und nicht auf Techniken aufbaut, fällt eine Beschreibung des Systems schwer, da es sich entsprechend eher um eine Einstellung, Haltung oder Konzeption handelt. Jeet Kune Do bedeutet übersetzt soviel wie "Der Weg der eingreifenden Faust", wobei Eingreifen auch als verhindern, aufhalten oder abfangen interpretiert werden kann. "Faust" steht als Synonym für jedes Körperteil, welches das Eingreifen schnell und ansatzlos ermöglicht. Die drei Eckpfeiler des JKD sind: einfach (unkompliziert, für jeden erlernbar), direkt (ohne Schnörkel und Schönheitstechniken) und nicht-klassisch (ohne Anzüge, ohne Ehrenkodex, nur die notwendigsten Traditionen und Rituale).

Im JKD steht grundsätzlich der Anwender mit seinen individuellen Eigenschaften (z. B. Gewicht, Größe, Reichweite, Technikvorlieben, Intelligenz und psychische Befindlichkeiten) im Vordergrund. An diesen Eigenschaften orientieren sich wiederum die Prinzipien, wie z. B. "economy of motion" (wenig Aufwand, großer Nutzen), "simplicity" (Einfachheit, s. o.), "mobility" (Mobilität) und "broken rythm" (unregelmäßiger Bewegungsrhythmus). Aus der Sichtweise dieser sub-summierten, individuellen Anpassung des JKD an seinen Anwender ist der Einsatz von Techniken als das optimale Ergebnis zu betrachten, gleichzeitig aber auch Ausdruck einer eigenen Interpretation des Systems. So kann jeder Anwender sein eigenes JKD entwickeln. Jeet Kune Do kann als ein individuelles, speziell auf jeden Anwender optimiertes Konzept des Streetfighting verstanden werden, beinhaltet allerdings weitaus mehr. Im JKD fungiert der Trainer als Rat- bzw. Ideengeber bzw. Mentor, der Anwender wird dabei zusehends zur Selbstständigkeit erzogen. Entscheidend sind Leistungsvermögen, Motivation, eine grundsätzliche Offenheit Neuem gegenüber, exaktes Wissen über die eigenen Fähigkeiten und Schwächen, sowie die Intelligenz, aus all diesen Daten die richtigen Schlüsse zu ziehen, um sich Perspektiven zu entwickeln (nicht zu erarbeiten!).

Im JKD geht es nicht um Ruhm und Anerkennung sondern um tatsächliches Können. Kampfkunst ist die Kunst des Kämpfens, was Kompetenz und Können erfordert – dieses ist ausschließlich durch harte Arbeit an sich selbst zu bewerkstelligen. Neben dem Effekt der Steigerung der eigenen Körperkraft, des Reaktionsvermögens, der Schnelligkeit, der Vitalität und des Auffassungsvermögens, wird im JKD auch die Einstellung zu sich selbst gefördert und somit eine Symbiose zwischen Kampfkunst und eigener Lebensrealität hergestellt: Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl steigen, da man schnell eigene Fortschritte erkennt und sich eigene Perspektiven entwickelt. Diese sind es letztlich, die uns das Gefühl geben, auch wirklich unmittelbar an dem Steuerungsprozess des Trainings und des eigenen Lebens beteiligt zu sein. Daher steht im JKD immer der Sportler im Mittelpunkt, nicht der Sport, sodass sich der Sport dem Sportler anpassen muss und nicht anders herum.

Außerdem unterstützt ein freies Denken und ein freier Charakter einen weiten Blickwinkel, der für stets neue Eindrücke sorgt, immer neue Fragen stellt und sich mit den obligatorischen Antworten nie wirklich zufrieden gibt. Eine Lebensphilosophie also, die - in sich - jung hält, produktiv ist, intelligente Sichtweisen entwickelt, psychologische Stabilität gewährt und immer den Blick für das Wesentliche im Leben eines jeden Einzelnen ermöglicht. Von daher ist JKD auch die Möglichkeit, einen stabilen Lebensmittelpunkt zu finden, von dem ausgehend man sich selbst (neu) strukturieren kann. „Kann“ deswegen, weil es keinen vorgefertigten Weg im JKD gibt.

Im Kontext der vorherigen Überlegung, dass man "kann" (also nicht "muss"), leiten viele Sportler hieraus eine gewisse Unverbindlichkeit für das JKD ab. "Kann" bezieht sich allerdings auf den Faktor, dass sich jeder Mensch aus individuellen Gründen in jeweils andere Richtungen entwickelt und das JKD genau diesen individuellen Prozesse unterstützt. Individualtität beinhaltet allerdings nicht nur technische sondern auch psychische Abhängigkeiten, so ist jemand z. B. intensiver, schneller und/oder ausdauernder beim Lernen. Wie tief also das JKD seine "Wirkung" entfalten kann, hängt ausschließlich an den individuellen Fähig-, Fertig- und Möglichkeiten, die ein Übender mitbringt bzw. insgesamt bereit ist, zu investieren. Wie gesagt: Man kann mehr investieren, muss es aber nicht - man muss eben nur mit den sich daraus ergebenen Konsequenzen umgehen können.

Bedeutet: JKD ist verlässlich und nachhaltig. Es ist klar und verbindlich, skizziert nicht nur sondern schafft klare Konturen, Grenzen werden im JKD ausschließlich durch den Anwender selbst geschaffen. Das JKD schafft die Voraussetzungen dafür, dass sich der Anwender immer wieder auf sich selbst fokussiert. Kein Limit als Limit. JKD kann nicht zaubern, ist aber mächtig genug, auch aus geringen "Bordmitteln" Erfolge zu gestalten. Der Übende kreiert... eine Erfahrung, die viele aus dem Kampfsport nicht kennen, weil dort die Trainer bzw. "Meister" die Motoren sind, an denen man sich einfach anhängt.

Im JKD lernt der Übende, den Motor in sich selbst zum laufen zu bringen bzw. am laufen zu halten.

Sehr schön formuliert. Jetzt wäre es noch klasse wenn es so auch in JKD Schulen umgesetzt werden würde.
Um es ganz ganz allgemein zu sagen geht es darum mit dem geringsten "Aufwand" den größten möglichen Schaden anzurichten.
Also ich kenne sehr viele Krav Maga Leute , die immer mal im JKD Training vorbeischauen oder an JKD Seminaren teilnehmen.
Ich selbst liebe JKD muss aber ehrlich sagen, dass im Dienst
( Polizei,Justiz..) Verhältnismäßigkeit , Abwägung der Mittel erstmal Vorrang haben.Hier finde ich Krav Maga aufgrund seines militärischen Hintergrundes und der Verteidigung mit Hilfsmitteln körperliche Gewalt sehr gut anwendbar und durchdacht. Das heißt nicht das man alle Prinzipien des JKD über Bord wirft aber die gesetzlichen Grundlagen zwängen einen schon ein.

KK-Baghira
27-07-2020, 12:43
Ich hole das Thema mal wieder hoch. Grund ist etwas, das ich gerade eben in dem Buch "Wu Shu: Faszination China & asiatische Kampfkünste" von Frank Paetzold gelesen habe. Dort steht ohne weitere Ausführung oder Beleg folgendes:


Krav Maga (Israel): Militärischer Selbstverteidigungsstil von A. Lichtenfeld aus Boxen, Karate und Taekwondo
Krav Maga Maor (israel): Weiterentwicklung des Krav Maga von A. Maor, welcher noch Jeet Kune Do Techniken hinzufügte

Abgesehen davon, dass ich eher Imrich Lichtenfeld nennen würde und mir das mit Taekwondo unbekannt war; kann irgendjemand was zu Maor und JKD sagen - mir ist nichts dergleichen bekannt?

Willi von der Heide
27-07-2020, 16:12
Ich hole das Thema mal wieder hoch. Grund ist etwas, dass ich gerade eben in dem Buch "Wu Shu: Faszination China & asiatische Kampfkünste" von Frank Paetzold gelesen habe. Dort steht ohne weitere Ausführung oder Beleg folgendes:


Abgesehen davon, dass ich eher Imrich Lichtenfeld nennen würde und mir das mit Taekwondo unbekannt war; kann irgendjemand was zu Maor und JKD sagen - mir ist nichts dergleichen bekannt?

Der Nutzer " staysafe " hatte mal ein KM-Video verlinkt, wo die KM mit einem deutlichen TKD-Einschlag - meine Meinung - gemacht haben. Es gibt auch einen Verband in Israel wo die in Doboks trainieren.

Zu Maor und JKD kann ich nichts sagen, aber der Lichtenfeld und Hatsumi hatten mal Kontakt. Lichtenfeld riet seinen Schülern daraufhin sich mit BBT zu beschäftigen :D. Gibt glaube ich auch einen israelischen Verband, obwohl daß jetzt nix besonderes ist.

KK-Baghira
27-07-2020, 17:06
@Willi von der Heide:
Danke für die Ausführungen :)

StaySafe
27-07-2020, 18:27
Von einer Verbindung zwischen Amnon Maor und JKD höre ich zum ersten Mal. Passt auch eigentlich nicht zu seinem KM Ansatz.
Maor kommt mWn. aus einem Karate Stil und hat zusätzlich das Basis KM Programm gelernt. Sein Stil / Seine Interpretation beruht im Wesentlichen darauf.

Der einzige Krav Maga Mann aus Israel von dem ich weiß dass er JKD / PFS verbaut hat, ist Nir Maman. Sieht man auch direkt in seinen Videos.

Einen maßgeblichen Einfluss von Taekwondo aus das Krav Maga Lichtenfelds ist mir auch nicht bekannt.
Lichtenfeld wurde ganz stark von seinem Schüler Eli Avikzar beeinflusst, der wiederum im Israelischen Judo Verband aktiv war wo neben Judo wohl auch Aikido (Avikzars Hauptdisziplin wenn ich micht Recht erinnere) und Karate trainiert / angeboten wurde.

Tor Ben
27-07-2020, 19:03
Hmm, was genau heißt denn "JKD-Techniken hinzugefügt"?
Welche Techniken sollen das gewesen sein, und was davon gab es 'vorher' im Krav Maga nicht?

KK-Baghira
27-07-2020, 20:06
@StaySafe: Ich habe in dem Buch auch zum ersten Mal was entsprechendes gehört...gerade auch im Bezug auf Maor war mir diese Behauptung neu und ich konnte entsprechendes in eigenen Trainingserfahrungen im KM mit JKD-Trainings-/Instruktorhintergrund nicht im großen Stil ausmachen.
Danke auch für den Hinweis auf Nir Maman - kannte ihn gar nicht und habe mir mal ein paar Videos angeschaut: Sie waren - hinsichtlich JKD/PFS - durchaus interessant zu sehen.

@Tor Ben: Mehr als das obige Zitat steht in dem Buch zu der leider Thematik nicht drin.

period
28-07-2020, 06:42
Ich hole das Thema mal wieder hoch. Grund ist etwas, das ich gerade eben in dem Buch "Wu Shu: Faszination China & asiatische Kampfkünste" von Frank Paetzold gelesen habe. Dort steht ohne weitere Ausführung oder Beleg folgendes:


Abgesehen davon, dass ich eher Imrich Lichtenfeld nennen würde und mir das mit Taekwondo unbekannt war; kann irgendjemand was zu Maor und JKD sagen - mir ist nichts dergleichen bekannt?

Ringen als Einfluss hat Herr Petzold wohl weggelassen (immer ausgehend von Imi Lichtenfeld): "Lichtenfeld was a successful boxer, wrestler, and gymnast since his youth.[3] He competed at national and international levels and was a champion and member of the Slovak National Wrestling Team.[6] In 1928, he won the Slovak Youth Wrestling Championship, and in 1929, the adult championship in the light and middleweight divisions. That year, he also won the national boxing championship and an international gymnastics championship. [...] In 1935, Lichtenfeld visited Mandatory Palestine with a team of Jewish wrestlers to participate in the Maccabiah Games but could not participate because of a broken rib that resulted from his training while en route." (wiki)

Beste Grüsse
Period.

DatOlli
28-07-2020, 08:40
KM-Maor ist bei mir schon ewig lange her (15-20 Jahre), aber einen "JKD-Anteil" habe ich nicht bemerkt.
Bedeutet nicht, dass es keine konzeptionelle Überschneidungen gäbe. Mir wäre das nur nicht aufgefallen (kann also auch an mir liegen).

Liebe Grüße
DatOlli

KK-Baghira
28-07-2020, 09:51
@period: Danke, auf das weit bekannte Ringen war ich jetzt gar nicht eingegangen. Paetzold (mit a - einen Petzold ohne a gibts auch ;))

@DatOlli: Danke :)