Die Wahl des Systems

[Riley]

Hallo zusammen,

zunächst einmal einen lieben Gruß an die Gemeinde und hallo, ich bin der Riley.
Ich komme aus Irland und habe vor hier im Ruhrgebiet zu studieren.
Da mein Vater Deutscher ist, war es ein leichtes hier Fuß zu fassen da ich zur Zeit bei meiner Tante lebe.
Nun beginnt bald das Studium aber ich möchte wie auch Zuhause Kampfsport betreiben.
Und deswegen bin ich nun hier da sich mir eine Grundlegende Frage stellt von der ich hoffe das ihr mir sie beantworten könnt!

Zunächst einmal zu den Fakten meiner Person:

-Ich bin 20 Jahre alt
-Betreibe Judo seit gut 12 Jahren
-Bin körperlich Fit und Gesund
-lebhaft in Dortmund

Ich habe vor einen neuen Kampfstil zu erlernen und genau an der Frage hardere ich zur Zeit.
Zunächst mal möchte ich einen Sport betreiben der in einer Schlägerei zu gebrauchen ist (mir ist durchaus bewusst das jeder Kampfstil nützlich ist wenn er lange und ernsthaft betrieben wird, aber ein zwei Stile sind halt effektiver und nützlicher als andere), gerne auch gegen mehrere Gegner.
Mir ist ebenfalls bewusst das ein Probetraining ein paar Einblicke gegen kann aber leider nicht wirklich viele.
Nun ist meiner Erfahrung nach nicht jeder Kampfstil etwas für eine Person, natürlich kann er sie erlernen aber etwas steht ihm im Weg, um bei meiner Person zu bleiben ich habe es früher einmal mit Muay Thai probiert und nach einem halben Jahr festgestellt das der Angriff nichts für mich ist.
Natürlich kann ich auf einen Gegner zugehen und gegen ihn kämpfen aber offen gestanden agiere ich lieber aus der Defensive heraus und lasse angreifen.
Daher möchte ich auch einen Stil erlernen der meinem Naturell entgegen kommt, zur Zeit schwanke ich zwischen Esrima, Wing Tsun und Krav Maga.

Nun zu meiner eigentlichen Frage, welcher dieser Stile kommt meinem Naturell am meisten entgegen?

Ich danke euch schon einmal für eure Meinungen.

Riley

[Terao]

Mit ner guten Judobasis würde ich an Deiner Stelle was machen, wo Du das auch nutzen kannst. Also irgendne JuJutsu-Variante, wenn Du nen guten Verein in Deiner Nähe finden kannst. Denke, da wirst Du Dich schnell zurechtfinden.

Ansonsten, außer Probetraining, empfehle ich immer, sich auch mal das Fortgeschrittenentraining anzuschauen. Aus dem, was man so in den ersten Stunden macht, kann man ja nicht unbedingt sehen, wo die Reise letztlich hinführt. Frag Dich beim Zuschauen, ob Dir das (auf Dauer) Spaß machen würde, ob Du das auch gerne können würdest, was die können, und ob Du die Leute für "kampffähig" hältst. Näher wirst Du Deinem "Naturell" nicht kommen.

[Mr.Fister]

Zunächst mal möchte ich einen Sport betreiben der in einer Schlägerei zu gebrauchen ist (mir ist durchaus bewusst das jeder Kampfstil nützlich ist wenn er lange und ernsthaft betrieben wird, aber ein zwei Stile sind halt effektiver und nützlicher als andere), gerne auch gegen mehrere Gegner.
also wenn das deine prämisse ist...


Nun ist meiner Erfahrung nach nicht jeder Kampfstil etwas für eine Person, natürlich kann er sie erlernen aber etwas steht ihm im Weg, um bei meiner Person zu bleiben ich habe es früher einmal mit Muay Thai probiert und nach einem halben Jahr festgestellt das der Angriff nichts für mich ist.
Natürlich kann ich auf einen Gegner zugehen und gegen ihn kämpfen aber offen gestanden agiere ich lieber aus der Defensive heraus und lasse angreifen.
... kannst du das mit dem "aus der defensive kämpfen und dich angreifen lassen" gleich glatt komplett vergessen, denn da wirst du von mehreren gegnern i.d.r. schlichtweg überrant. :(



Daher möchte ich auch einen Stil erlernen der meinem Naturell entgegen kommt, zur Zeit schwanke ich zwischen Esrima, Wing Tsun und Krav Maga.
krav maga und wing tsun dürften eher nix für dich sein, bei beiden wird i.d.r. nach vorne verteidigt und der gegner aktiv bekämpft.

[Thomas-Martin]

krav maga und wing tsun dürften eher nix für dich sein, bei beiden wird i.d.r. nach vorne verteidigt und der gegner aktiv bekämpft.

Beim Wing Tsun gebe ich Dir recht, Mr. Fister, aber gutes Krav Maga beinhaltet viele ringerische Elemente, frei nach dem Motto: Ein guter Kravist ist auch immer ein guter Ringer.

Und darauf könntest Du aufbauen, Riley.

Hier ein kleines Beispiel aus meiner eigenen Schule:

Ein Schüler von mir hat acht oder neun Jahre Judo trainiert, sogar Schwarzgurtträger und kam dann zu mir in die Schule, trainierte erst beides noch zusammen und wechselte dann später komplett zum Krav Maga.
Sein Vorwissen im Judo nutzt nun er optimal im Clinch und Ground Fighting und div. anderen Bereichen des Krav Maga.

Kommt halt immer auch auf den Trainer an, wie er die Fähigkeiten seiner Schüler weiter aus- und auf Vorkenntnisse aufbaut.
Und natürlich auch auf dem Schüler, ob er bereits ist neue Wege zu gehen und altes Wissen gegebener Falls zu verändern.

Wobei auch hier gesagt werden musst, dass sowohl defensive als auch offensive Konzepte vermittelt werden müssen im Krav Maga.
Nur rein defensiv handeln, entspricht nicht der Natur des Krav Maga, nur offensiv auch nicht, auch nicht wirklich.
Ganz ohne diese Elemente wird es meiner Meinung nach eh nichts mit der realistischen Selbstverteidigung.

[Girevik]

Also wenn du in Dortmund nichts findest,dann weiß ich auch nicht.....da gibt es so viele Möglichkeiten auch erstmal zu probieren, was einem liegt.


Hier kannst du KAPAP und Luta Livre/ Combat Judo trainieren - dürfte dir liegen: Willkommen bei SAFE Ruhr (http://www.safe-ruhr.de/)

Darüber hinaus gibtes noch zig andere Gyms und Anbieter, die Krav Maga der verschiedenen Krav Maga Verbände IKMF, GKMF, Street Defence, AlphaKrav Maga usw...anbieten

Fight Lounge, Budokan, Kerngesund/Cuidado, usw

und natürlich noch zig Vereine vom Boxen, Jiu Jitsu, etc.....

und Hochschulsport...vielleicht für dich als Studierenden auch interessant:
Sportprogramm — HS Dortmund (http://www.buchsys.ahs.tu-dortmund.de/sportarten/aktueller_zeitraum/index_bereiche.html)

[amasbaal]

dortmund: modern arnis beim dav-bundestrainer persönlich in einem eingetragenen verein mit niedrigen preisen.

by the way: escrima ist kein stil, sondern nur eins der vier synonyme für filipino martial arts (kali, arnis, escrima eskrima). konkrete stile der fma unterscheiden sich durch einen namenszusatz (modern arnis, arnis de mano, kali sikaran, pekiti tirsia kali, latosa escrima, inayan escrima, warriors eskrima usw. usf..) oder haben nicht einmal die "allgemeine" bezeichnung im namen (filipino combat systems, kombatan zb.). ein stil mit "escrima" im namen kann einem stil mit "arnis" im namen viel mehr gleichem, als einem anderen "escrima" stil. die namenszusätze haben an sich NICHTS zu sagen... außer eben: fma.

[Mr.Fister]

Beim Wing Tsun gebe ich Dir recht, Mr. Fister, aber gutes Krav Maga beinhaltet viele ringerische Elemente, frei nach dem Motto: Ein guter Kravist ist auch immer ein guter Ringer.
aber was hat das mit der grundausrichtung offensiv/defensiv zu tun? :gruebel:


Wobei auch hier gesagt werden musst, dass sowohl defensive als auch offensive Konzepte vermittelt werden müssen im Krav Maga.
Nur rein defensiv handeln, entspricht nicht der Natur des Krav Maga, nur offensiv auch nicht, auch nicht wirklich.
die tatsache, das man offensive wie defensive tools in( s)einem kampfsystem braucht, ändert doch aber nichts an der offensiven grundausrichtung eines systems. ;)

lies dir doch noch mal durch, was der te in seinem eingangspost beschreibt:


Natürlich kann ich auf einen Gegner zugehen und gegen ihn kämpfen aber offen gestanden agiere ich lieber aus der Defensive heraus und lasse angreifen

das ist so ziemlich das genaue gegenteil von dem, wofür moderne hybrid-systeme (ja, und damit auch und gerade krav maga ;)) i.d.r. stehen, denn dort wird zumeist gerade nicht (zumindest nicht bewusst, also als go-to strategie!) reaktiv dem angreifer die initative überlassen, um aus der defensive zu arbeiten, sondern vielmehr (also sobald dies möglich ist) aktiv aggressiv nach vorne verteidigt, um den gegner auf die hacken zu stellen.

und wenn jemand mit genau dieser vorgehensweise ein problem hat, dürfte es für ihn ziemlich witzlos sein, sich gerade ein system auszusuchen, was genau dies propagiert.:)