Vollständige Version anzeigen : Meditation im Aikidotraining
darklord
14-07-2014, 13:36
Hallo Leute,
mich würde einmal interessieren, welchen Stellenwert bzw. welche Zeitspanne Ihr in Eurem Aikido Training der Meditation einräumt.
LG
Stephan
carstenm
14-07-2014, 16:08
In meinem aikidô Unterricht sitzen wir zu Beginn für die Dauer von etwa 10 ruhigen Atmenzügen.
Ich für mich selber meditiere jeden Morgen nach dem Aufstehen. Alles in alle zusammen etwa eine Stunde.
darklord
14-07-2014, 16:36
Hallo Carsten,
ich kenne aus meiner Aikidopraxis ebenfalls nur eine kurze "Meditationsphase" vor und eventuell nach dem eigendlichem Training.
Gibt es da deines Wissens andere Sichtweise in den verschiedenen "Aikidorichtungen"?
Gruß
Stephan
carstenm
14-07-2014, 17:23
... Gibt es da deines Wissens andere Sichtweise in den verschiedenen "Aikidorichtungen"?Nein. Meines Wissens nicht.
Es gibt durchaus aikidô-Richtungen in denen oder auch Lehrer für die bestimmte Formen der Meditation oder geistige Übungen oder Reinigungsübungen ... unabdingbar zum aikidô dazu gehören.
Aber in allen mir bekannten aikidô-Richtungen und bei allen Lehrern von denen ich so etwas weiß - und das galt z.B. auch ganz ausdrücklich für Ueshiba o sensei - werden Meditation bzw. spirituelles Üben und das Üben des "bewegten aikidô" voneinander abgegrenzt.
Für meine ersten aikidô-Lehrer gehörte zazen zum aikidô und auch ich habe über zwei Jahre zen geübt. Endô sensei übt ebenfalls zazen. In unserem alten dôjô gab es dafür extra Zeiten. Und genau so etwas kann man auch auf Seminar-Ausschreibungen sehen: 1h zazen, dann 1,5 h aikidô. Und von Endô wissen das sicher nicht mal alle, die bei ihm üben, daß er so etwas macht oder gemacht hat.
Ich selber übe inzwischen seit einiger Zeit daoistische Meditationsformen und bin der Meinung, daß ich damit sehr nahe an dem bin, was O sensei so für sich unternommen hat - wenn er für sich allein war! Er hat ganz ausdrücklich nicht diese Dinge unterrichtet. Er war der Ansicht, daß das körperliche Üben von aikidô zum einen eine ganz eigene Kraft hat. Und daß zum anderen jeder Schüler seinen eigenen spirituellen Weg gehen muß.
Darum ist Tohei sensei z.B. im Tempukai gelandet woraus denn vieles gewachsen ist, was man im Ki aikidô wiederfindet.
Mein jetziger aikidô-Lehrer macht in den spärlichen Zeiten, in denen er sich nicht unserem Unterricht widmet, ganz, ganz sonderbare Sachen aus dem Bereich des Mikkyo. (Ich glaube inzwischen wir können froh sein, wenn's beim Grillen nicht im dôjô drinnen regnet ... ;) )
Wer wollte denn verlangen, daß diejenigen, die sein aikidô üben, ihm auf diesem Weg folgen?
Nein. Ich kenne es so, daß Meditation und aikidô voneinander abgegrenzt gebüt werden.
Und ich persönlich finde das gleich aus ganz unterschiedlichen Gründen auch richtig und wichtig so.
darklord
14-07-2014, 22:21
... Vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
LG
Stephan
Captain Kürbis
15-07-2014, 16:57
Hi,
ich kann mir Carstenm nur anschließen. Auch bei uns wird vor und nach dem Training kurz gesessen bzw. bei Lehrgängen und einem gesonderten Termin vor dem Training eine länger Zeitspanne (30-60 min; je nach Lehrgang und Gelegenheit).
Seid dem ich jedoch in aikikai dojos übe merke ich auch dass es anders geht. da wird im training kaum bis gar nicht gesessen/meditiert und es gibt vor und nach dem training nur eine kurze "Ruhephase" zum An- bzw abgrüßen.
beste grüße
Also ich kenn aus dem Iai und Kendobereich das vor Beginn etwas gesessen wird. Die Zeit hab ich nie gsestoppt.
Es geht schlicht daurm den Kopf für das Kommende freizumachen.
Ob man diese wenigen Minuten als "Meditation" verkaufen sollte ; jeder wie er mag.
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