Grenzwertiges Verhalten gegen Kind [Archiv] - Kampfkunst-Board

PDA

Vollständige Version anzeigen : Grenzwertiges Verhalten gegen Kind



dieKrake
16-07-2014, 10:40
Keine Ahnung ob dies das richtige Forum ist, bei Bedarf bitte verschieben.


Ich habe kürzlich mit meiner Freundin in einer Fussgängerzone eine unschöne Beobachtung gemacht. Ein Vater der mit seinen 2 Kindern ( ca. 7 , ca. 5 Jahre ) überfordert war, hat sich sagen wir mal sehr gereizt gezeigt und nach dem älteren Kind mit einer vollen Halbliter Pet Flasche geworfen. Diese traf in den Bauch und das Kind fing an zu weinen.
Meine Freundin wollte direkt einschreiten, ich dagegen hatte Sorge das es eskaliert - was vor den Kindern ja auch traumatisch sein kann.
Ganz schwierige Situation fand ich.


Ich habe im Vorbeigehen lauter etwas gesagt, woraus der Vater hätte schliessen konnte, das es hier kracht wenn er sein Kind weiter misshandelt.
Er konnte es hören oder überhören - ich wollte ihn aus dem Bauchgefühl heraus nicht so eng an die Wand stellen, das er sein Gesicht nicht mehr wahren kann.
Wir beobachten das ganze Szenario dann noch eine Weile aus etwas Abstand, bis sich der Mann abgeregt hat.

Nun frage ich mich, wie man wohl am Besten reagiert wenn man grenzwertige Gewalt gegen Kinder mitbekommt.
Meine Freundin hätte den Kindern gerne aktiv beigestanden. Ich war der Meinung, der Schuss geht nach hinten los wenn man den Vater hier bloss gestellt hätte.

Was denkt ihr ?

Little Green Dragon
16-07-2014, 10:48
Schwierig - aber ich würde bei solchen Sachen wohl immer dazu tendieren:

Sch**ß drauf ob der Vater bloßgestellt wird oder nicht, immer einschreiten (wenn möglich ohne gleich jemanden zu verhauen) damit solche Vögel eben auch mal deutlich merken, dass ihr Verhalten eben nicht in Ordnung ist und das "die Gesellschaft" das eben auch nicht stillschweigend hinnimmt.

jkdberlin
16-07-2014, 10:56
So etwas darf man meiner Meinung nach nicht stillschweigend hinnehmen. Man kann den Vater ansprechen, ihm in vernünftigen Ton mit Konsequenzen (Polizei) drohen...so lernt das Kind auch, dass es Rechte hat (körperliche Unversehrtheit) und dass es Hilfe holen kann und sollte, wenn so etwas nochmal passiert!

AlphaFight
16-07-2014, 11:02
Würde die Polizei eigentlich etwas unternehmen? Das Kind war ja nicht verletzt. Da ziehen die Polizisten doch sicher auch wieder ab oder?

dieKrake
16-07-2014, 11:08
Sch**ß drauf ob der Vater bloßgestellt wird oder nicht, immer einschreiten (wenn möglich ohne gleich jemanden zu verhauen)


Meine Sorge war eben, das sich seine Aggression dann sofort gegen meine Freundin und mich richten würde.



Man kann den Vater ansprechen, ihm in vernünftigen Ton mit Konsequenzen (Polizei) drohen...so lernt das Kind auch, dass es Rechte hat (körperliche Unversehrtheit) und dass es Hilfe holen kann und sollte, wenn so etwas nochmal passiert!

Guter Punkt ! Ich glaube mein Problem war auch das ich direkt so wütend war, das wohl kein vernünftiger Ton zustande gekommen wäre.
Da muss ich mal dringend an der eigenen Souveränität arbeiten.

Dextrous
16-07-2014, 11:09
Würde die Polizei eigentlich etwas unternehmen? Das Kind war ja nicht verletzt. Da ziehen die Polizisten doch sicher auch wieder ab oder?

Ich kenne einen Fall in der Nachbarschaft, da hat die Polizei schon auf die Psyche des Kindes geachtet und es schließlich dem alleinerziehendem Vater weggenommen.

Kugelblitz.
16-07-2014, 11:22
Die ganze Fußgängerzone zusammenschreien, dass es alle mitbekommen.
Da ist der Vater dann so bloßgestellt, dass der sich das beim nächsten Mal lieber 2 mal überlegt, was er nach seinen Kindern wirft. Außerdem bekommen auch weitere Passanten die Situation mit und können ggfs. auch einschreiten (evtl. auch wichtig, wenn der Vater handgreiflich wird, zwecks Zeugenaussagen).

Bero
16-07-2014, 11:31
Wie Frank schon erwähnt hat, ansprechen und mit Konsequenzen (Polizei) drohen.

Auf keinen Fall körperlich werden, dass hilft dem Kind auch nicht und traumatisiert evtl. noch eher.

Worte sind in so einer Situation die besten Taten.

carstenm
16-07-2014, 11:40
Würde die Polizei eigentlich etwas unternehmen? Das Kind war ja nicht verletzt. Da ziehen die Polizisten doch sicher auch wieder ab oder?Bereits eine stinknormale Ohrfeige wird zur Anzeige gebracht ... und geahndet.

Bei dem hier geschilderten Sachverhalt, gehe ich davon aus, umgehend das Jugendamt eingeschaltet werden würde.

Mir ist nicht klar, warum ihr mit der Polizei nur drohen würdet?
Was hält euch davon ab, in so einem Fall Anzeige zu erstatten?

dieKrake
16-07-2014, 11:47
Nochmal zur Erklärung - es war wirklich grenzwertig, er hat die Flasche so geworfen, das das Kind sie "theoretisch" fangen sollte was es nicht geschafft hat weil der Wurf zu doll war.

Ansonsten hat er das grössere Kind nicht weiter angerührt nur rumgemotzt.

Meine Sorge war, das es erst richtig eskaliert, wenn man da in der Situation "rührt".
Für die armen Kinder wäre es sicher schlimm anzuschauen, wenn der Vater sich prügelt, bzw. was vor den Latz bekommt.
Was später zu Hause passiert, da hat man dann ohnehin keinen Einfluss mehr.
Die Wut die er mit heim schleppt, wenn er sich quasi wegen den Kindern welche gefangen hat und selber tief gedemütigt wurde, muss dann ja auch wieder irgendwo hin :(
Gewalt ist nunmal eine Spirale.

Daher hab ich aus dem Bauch heraus, mich dagegen entschieden -

Ich denke die Drohung mit der Polizei wäre die Massnahme, die ich in Zukunft wählen würde. Bestimmt auftreten, nicht provozieren lassen - zweite Person ( Freundin ) auf Abstand mit dem Handy polizeiliche Hilfe holen lassen.

Kugelblitz.
16-07-2014, 11:55
Blöd wirds halt, @TE, wenn die Situation nur "böse" aussah und das gar nicht so war. Dann würde ich als Vater vermutlich auch handgreiflich werden, wenn mich irgendein Passant blöd von der Seite anlabert. ;)

carstenm
16-07-2014, 11:55
Deine nachträgliche Schilderung klingt für mich anders, als die ursprüngliche:

... nach dem älteren Kind mit einer vollen Halbliter Pet Flasche geworfen. Diese traf in den Bauch und das Kind fing an zu weinen.ist für mich etwas anderes als
er hat die Flasche so geworfen, das das Kind sie "theoretisch" fangen sollte was es nicht geschafft hatDas Erste wäre - nach meinem Verständnis - ein Akt von Gewalt, das Zweite dagegen lediglich ein Zeichen von Überforderung und Ungeschicklichkeit. Und ich spekuliere mal daß die Situation auch tatsächlich unklar war und die Wahrnehmung in jenem Augenblick zwischen diesen beiden Interpretationsmöglichkeiten hin- und her changiert ist.


Was später zu Hause passiert, da hat man dann ohnehin keinen Einfluss mehr.Doch genau darauf kann man Einfluß nehmen, indem man die Mißhandlung eines Kindes zur Anzeige bringt.
Die Frage ist allerdings, ob man diesen Einfluß tatsächlich nehmen möchte ...
Aber man hat ihn.

dieKrake
16-07-2014, 12:02
Nochmal zur Erklärung -

er hat deutlich zu doll geworfen und dabei gemotzt.
So doll das ein Erwachsener sie hätte fangen können, ein 7 jähriges Kind keinesfalls.
Da war nichts unklar. Das Kind hätte ebenso am Kopf getroffen werden können.

Für mich war das beginnende Gewalt. Punkt.


Grenzwertig halt, weil er eben nicht geohrfeigt oder geschüttelt hat, sondern die Gewalt durch einen Zuwurf der Flasche quasi getarnt hat.
Vor der Polizei wäre da vermutlich wirklich nicht viel heraus gekommen.
Aber der Aktenvermerk, falls später noch einmal was anderes nachkommt, den hätte ich im Nachhinein doch gerne gehabt.

fang_an
16-07-2014, 12:07
Ich kenne einen Fall in der Nachbarschaft, da hat die Polizei schon auf die Psyche des Kindes geachtet und es schließlich dem alleinerziehendem Vater weggenommen.

nachbarschaft ist was anderes, wenn man es über längere zeit beobachten kann, beweise und aussagen hat, usw.
eine einzelaktion wie die beschriebene kann kaum ein bild von dem echten verhältniss abgeben. ein kurzzeitig überforderter, entnerfter choleriker kann natürlich blödsinn machen, den er vlt. nachher auch bereut, aber ich glaube kaum das ein ansprechen in dem momment zu irgendeine ansicht seinerseits führen könnte, falls er dir überhaupt zuhört bzw. verstehen kann (es sei dem du bist Chris Sabian).

Dextrous
16-07-2014, 12:17
nachbarschaft ist was anderes, wenn man es über längere zeit beobachten kann, beweise und aussagen hat, usw.
eine einzelaktion wie die beschriebene kann kaum ein bild von dem echten verhältniss abgeben. ein kurzzeitig überforderter, entnerfter choleriker kann natürlich blödsinn machen, den er vlt. nachher auch bereut, aber ich glaube kaum das ein ansprechen in dem momment zu irgendeine ansicht seinerseits führen könnte, falls er dir überhaupt zuhört bzw. verstehen kann (es sei dem du bist Chris Sabian).

Ja schon, ich bezog mich da auch auf die Frage, ob die Polizei allgemein bei so einer "Kleinigkeit" etwas macht oder tun kann.

sonntag
16-07-2014, 15:08
Ja schon, ich bezog mich da auch auf die Frage, ob die Polizei allgemein bei so einer "Kleinigkeit" etwas macht oder tun kann.

Kommt meiner Meinung nach stark auf die Beamten an. Aber mehr als ein paar aufklärende Worte wird es wohl nicht geben.

Anders könnte es eventuell nur aussehen wenn der Vater bereits aktenkundig ist.

LirumLarum
16-07-2014, 16:43
Wir hatten einen Nachbarn, der ein- bis zweimal die Woche seinen Frust an seinen beiden Kindern handgreiflich ausgelassen hat. Auch vor der Haustür hat der hingelangt als gäbe es kein Morgen mehr.
Meine Frau hat zweimal die Polizei angerufen und das Ergebnis war, daß es seitens der Herren am Telefon schön geredet wurde und passiert ist nichts.
Daraufhin wurde das Jugendamt verständigt. Die haben auch zugesagt, sich um die Sache zu kümmern. Kurz danach kam es zu Kratzern an meinem Auto. Einige Tage später durfte ich mir dann auch neue Reifen kaufen. Zum Glück waren sie sowieso runtergefahren und mussten ausgetauscht werden. Den Typen habe ich dann mal abends abgefangen und im Adrenalinrausch gefragt ob er seine Probleme mal mit mir von Mann zu Mann austragen will oder sich nur an seinen Kindern und meinem Auto vergreifen kann. Danach war Ruhe, da er wohl noch mehr Ärger mit Jugendamt und dann auch der Polizei bekam. Es haben dann noch mehr Leute aus der Umgebung Dampf gemacht bei den Behörden. Paar Monate später sind die weg gezogen. Das Endergebnis ist mir nicht bekannt.

Felix Kroll
16-07-2014, 19:12
ein vater, der gewalttäig ist, braucht keine anzeige oder angemotze als "provokation", um seine kinder später zu schlagen.
der findet auch andere gründe.
ich halte das eingreifen und polizei rufen für absolut richtig.
selbst, wenn es danach keine größeren konsequenzen gibt, merkt das kind zumindest, und das ist sehr viel wert, dass es falsch behandelt wird und dass sich andere dafür interessieren.

ist meine meinung.

Helmut Gensler
16-07-2014, 20:18
Für mich war das beginnende Gewalt. Punkt
laut Aussage eines Polizisten ist das schon ein strafbare Körperverletzung.

wer dann was tut ist eine ganz andere Sache. Es geht einen gewohnten gesetzlich vorgeschriebenen Gang... Polizei.. vielleicht Jugendamt....kurze Elterngespräche.... Finanzetat abklären, Bereitschaft der Familie klären .... auf das Gute im Menschen hoffen.....
Ich erlebe es zur Zeit an der Schule.

DerGroßer
17-07-2014, 09:08
Das ist sehr kompliziert. Deine Warnehmung in allen Ehren aber hatte der kleine vielleicht vorher die ganze Zeit gequängelt die Flasche unbedingt jetzt und sofort haben zu müssen und geht seinem Vater damit nun schon die ganze Zeit auf die Nerven ? Ich hätte den Mann ruhig aber bestimmt angesprochen, vielleicht war ihm das gar nicht so klar wie dir ?! Pauschal die Polizei bei jedem Furz zu rufen halte ich für übertreiben, die beschriebene Situation hat zu viele Fragen denn Antworten!

Ich hatte mal die Situation, das ich eins meiner Kinder (zu dem Zeitpunkt ca. 2J alt) schnell vom Fahradweg wegziehen musste, weil ein Radfahrer mit hoher Geschwindigkeit entgegen kam. Ich hatte dem kleinen vorher schon mehrfach gesagt er sollte von Radweg wegbleiben, er ist immer wieder draufgegangen.
Ich habe ihn weggezogen und in der Bewegung direkt in den Kinderwagen reingesetzt.
Ein Bauarbeiter schaute genau in dem Moment rüber als ich ihn hochhob und in den Kinderwagen reinsetzte. Da hat der gleich rumgebölckt das man so nicht mit einem Kind umgehen könne blahblahblubb Ich habe die Situation kurz geklärt und als er dann immer noch nen lauten gemacht hat, habe ich ihn zurechtgestutzt.

Was will ich damit sagen? Man muss die ganze Situation erfassen und sollte mit Ruhe und Bestimmtheit vorgehen.

p.s.: Der Bauarbeiter hätte bei einem/r Prügelpapa/mama wohl ziemlich eskaliert...

Helmut Gensler
17-07-2014, 16:53
was will ich damit sagen? Man muss die ganze situation erfassen und sollte mit ruhe und bestimmtheit vorgehen.
ja !!

concrete jungle
18-07-2014, 12:07
Imho sollte man in so einer Situation auf Distanz ansprechen, ruhig mitteilen das man anständig bleiben soll, Öffentlichkeit schaffen...wenn das öfter passiert kommt der Vater vielleicht ins Grübeln...besser feedback als Ignorieren...
wenn des Vaters Filme und familiären Wiederholungszwänge nicht zu stark sind!

In massiven Fällen Polizei oder drohen, um den aus dem Rausch zu holen...so werden spätere Täter geformt und ich kann Gewalt gegen Schwache nicht ausstehen!

Klaus
18-07-2014, 13:11
Das Endergebnis ist mir nicht bekannt.

Der hat am neuen Ort den selben Schei$$ wieder weiter gemacht, bis die Kinder endlich ausziehen können. Oder er sitzt in der JVA, die Kinder liegen unter Rasen, die Jugendbehörde hat nichts falsch gemacht und konnte das überhaupt nicht kommen sehen, und die Mutter schwört sie habe nichts mitbekommen und ausserdem wären die Kinder immer "schwierig" gewesen und er könnte ja nichts dafür.

Miranda
18-07-2014, 16:09
Ob der Vater was eingesehen hätte oder nicht, kann man nicht sagen. Aber es hätte in jedem Fall einen Unterschied für die Kinder gemacht. Das Kind kann aus einer solchen Situation nämlich mit zweierlei Erfahrungen herausgehen.

Niemand macht etwas:
A) Mein Vater tut mir weh und meine Umwelt nimmt daran keinen Anteil. (Fazit: Mein Papa darf das / es ist in Ordnung wenn mir jemand einfach weh tut.)

Jemand schreitet ein:
B) Es ist nicht in Ordnung wenn mir jemand/mein Papa weh tut und die Umwelt reagiert darauf.

Ich kann dir aus meiner persönlichen Erfahrung sagen, dass Erfahrung A dafür sorgt, dass man sich auch später selten meldet, wenn man misshandelt wird. Ganz einfach, weil man es schon immer so kannte und die Leute scheinbar nie wissen was sie machen sollen.

Erfahrung B dagegen verändert vielleicht nicht sofort die Lage des Kindes, aber es steigt die Chance, dass es ein besseres Bewusstsein für Recht/Gerechtigkeit erhält und sich irgendwann auch an andere Menschen wendet, wenn ihm wieder jemand weh tut.

Ich hab an einer Ampel stehend auch mal miterleben müssen, wie eine Mutter ihrem kleinen Sohn eine Ohrfeige verpasst hat. Da hab ich mich neben den Kleinen gekniet und ihm gesagt: "Was deine Mama da gerade gemacht hat, darf die eigentlich nicht. Niemand darf dich schlagen. Das ist ganz wichtig und das musst du dir merken. Keiner darf dich schlagen. Auch deine Mama nicht."
Sowohl Kind als auch Mutter haben mich mit großen Augen angeguckt. Heute würd ich der Mutter vermutlich noch empfehlen sozialpädagogische Hilfe für überforderte Eltern anzunehmen, wenn sie möchte, dass auch ihrem Kind mal ein gesunder Mensch mit einem gesunden Selbstvertrauen wird.

sam*
19-07-2014, 19:48
Genau so Miranda!
Es ist immer möglich das Kind anzusprechen, zu fragen ob es Unterstützung braucht und ihm_ihr erklären, dass niemand Kinder schlagen oder sonstwie körperlich angreifen darf, auch die eigenen Eltern nicht und dass er_sie sich immer Hilfe holen darf (z. B. in der Schule, Hort, Kita).
Das Kind anzusprechen macht es auch einfacher, ruhig zu bleiben.

Nohands
19-07-2014, 21:28
...auf Distanz ansprechen, ruhig mitteilen das man anständig bleiben soll, Öffentlichkeit schaffen...

:halbyeaha

Gewalt scheut Öffentlichkeit.

Gruß
Nohands
.

felicidy
20-07-2014, 08:36
Aus der Forendistanz kann man die Situation schlecht nachvollziehen. Du hattest ein Bauchgefühl und meistens ist es richtig, aufs Bauchgefühl zu hören. Wenn du im nachhinein nach Handlungsoptionen suchst, ist das auch gut.

Sich vernüftig, ruhig und deeskalierend zu nähern ist da eine Option. Dazu würde ich eine "Ich-Botschaft" nutzen: Entschuldigen Sie bitte, für uns sah das eben so aus, als ob sich Ihr Kind wehgetan/verletzt/ sehr erschreckt hat.
Der Vater verliert erstmal nicht komplett das Gesicht und weitere Gesprächsoptionen eröffnen sich. z.B. Bei der Antwort: Warum denn?/ Was geht Sie das an, was ich mit meinem Kind mache.
Ich denke, die große handwerkliche Kunst bei der Erziehung (und in diesem Fall soll der Vater eher erzogen werden) ist es nicht das Denken vorzugeben sondern das Denken anzuregen.

Ratte
20-07-2014, 09:09
Ich sehe das wie "DerGroßer", man kennt die Vorgeschichte halt nicht. Und wir waren ja schließlich alle auch nicht dabei.
Davon ab sollte ein Kind auch lernen, dass es nicht alles bekommt wenn es schreit und quängelt. Wäre es zum Beispiel wirklich so gewesen, dass es die ganze Zeit unbedingt diese Flasche haben wollte, dann wäre das in meinen Augen die denkbar beste reaktion gewesen, die der Vater da an den Tag gelegt hat.
Gibt schon genug nervige antiautoritärerzogene Kinder, da ist das völlig tragbar, wenn Eltern auch mal autoritärer sind. Ich denke die meißten von uns haben früher mal ne schelle bekommen oder den Hintern versohlt und wir sind ja auch nicht alle deswegen psychisch labil, manchmal kann man es auch mit dem Gutmenschentum übertreiben ;)
Im normalen Ton ansprechen (wie felicidy erklärt hat) wäre in Ordnung, aber Polizei rufen oder lauthals anmaulen, finde ich einfach nur daneben...
Just my two cents

gast
20-07-2014, 10:39
Also für mich klingt das mehr nach Überforderung als nach Gewalt anwenden...

Das mit dem "Wenn jetzt moch was passiert dann krachts" finde ich ganz großartig. Man verhindert also Gewalt gegen Schwächere indem man Gewalt gegen Schwächere androht? (unterstelle mal, dass die Annahme ist, dass man den anderen verprügeln könnte)

dieKrake
20-07-2014, 15:55
Vielleicht Gewalt durch Überforderung.

Das meine Reaktion mit einer halblauten Drohung mit das Blödeste war was ich in dem Moment machen konnte, hab ich mir ja selber eingestanden und daher hier das Ganze zur Diskussion gestellt um beim nächsten Mal souveräner und vorbereiteter reagieren zu können.

Wenn so etwas völlig unvorbereitet passiert, hat nicht jeder gleich die Ideallösung parat.
Und ganz ehrlich, wenn ein Kind wirklich verdroschen wird und ich bin der Meinung das ich den Vater körperlich daran hindern kann in dem Moment, dann würd ich das wohl auch nach wie vor so tun - einfach damit es in der akuten Situation sofort aufhört.

Nohands
23-07-2014, 14:42
Vielleicht Gewalt durch Überforderung.

Das meine Reaktion mit einer halblauten Drohung mit das Blödeste war was ich in dem Moment machen konnte, hab ich mir ja selber eingestanden und daher hier das Ganze zur Diskussion gestellt um beim nächsten Mal souveräner und vorbereiteter reagieren zu können.

Wenn so etwas völlig unvorbereitet passiert, hat nicht jeder gleich die Ideallösung parat...

Hi dieKrake,
ich denke, dass du nichts falsch gemacht hast.
1. Du hast nicht weggeschaut.
2. Du hast dem "Täter" signalisiert, dass sein Verhalten beobachtet wird.
3. Du hast gleichzeitig signalisiert, dass weitere Eskalation für ihn Konsequenzen haben wird.
4. Du hast die Situation weiterverfolgt.
:halbyeaha

Manchmal sind überforderte Väter auch froh, wenn sie von anderen Leuten wieder auf den Boden der Realität geholt werden.

Gruß
Nohands
.

haihai
23-07-2014, 16:28
Moin,
mal so am Rande gefragt...
sind alle die hier geantwortet haben schon Väter/Mütter?
Das ist keineswegs wertend gemeint,einfach des Interesse wegen!

gruss Hai

Nohands
24-07-2014, 00:38
Moin haihai,
klar,
die Kleine 15, der Große 27 - reicht aus. :halbyeaha

Gruß
Nohands
.

carstenm
24-07-2014, 09:26
sind alle die hier geantwortet haben schon Väter/Mütter?Ob alle weiß ich nicht. Ich ja.
(Also ich bin Väter, nicht Mütter. )

m.l.l.
24-07-2014, 09:29
Ich bin Kind. :p

jkdberlin
24-07-2014, 09:39
ich auch. Vater und natürlich auch Kind meiner Eltern.

Helmut Gensler
26-07-2014, 08:43
Vater zweier Kinder ( jetzt 24 und 26)
und bekennender Lehrer

Hafis
26-07-2014, 16:20
...
Ich habe kürzlich mit meiner Freundin in einer Fussgängerzone eine unschöne Beobachtung gemacht. Ein Vater der mit seinen 2 Kindern ( ca. 7 , ca. 5 Jahre ) überfordert war, hat sich sagen wir mal sehr gereizt gezeigt und nach dem älteren Kind mit einer vollen Halbliter Pet Flasche geworfen. Diese traf in den Bauch und das Kind fing an zu weinen ...

Also mal vorweg:
Du hast nicht nur beobachtet, Du hast auch interpretiert ...

Was so eine Halbliter-Pet-Flasche angeht:
die wiegt etwas mehr als 500 Gramm,
ein Turnierfußball wiegt zwischen 410 und 450 Gramm,
o.k., bei den ganz Kleinen wiegt er nur 290 Gramm,
aber getreten steckt schon einiges mehr dahinter als bei einem Wurf,
und da der Vater die Flasche nicht geschleudert sondern bloß irgendwie geworfen hat, gehe ich mal davon aus, dass keine besondere Verletzungsabsicht dahintersteckte ...
Andererseits gibt es durchaus Kinder, die gelernt haben, dass sie immer dann Recht bekommen, wenn sie heulen ...

gruß hafis

Narexis
26-07-2014, 16:31
Also mal vorweg:
Du hast nicht nur beobachtet, Du hast auch interpretiert ...

Was so eine Halbliter-Pet-Flasche angeht:
die wiegt etwas mehr als 500 Gramm,
ein Turnierfußball wiegt zwischen 410 und 450 Gramm,
o.k., bei den ganz Kleinen wiegt er nur 290 Gramm,
aber getreten steckt schon einiges mehr dahinter als bei einem Wurf,
und da der Vater die Flasche nicht geschleudert sondern bloß irgendwie geworfen hat, gehe ich mal davon aus, dass keine besondere Verletzungsabsicht dahintersteckte ...
Dennoch würde ich persönlich lieber von einem geschossenen Fußball, als einer geworfenen Flasche, getroffen werden und habe Letzteres als deutlich schmerzhafter in Erinnerung.

Andererseits gibt es durchaus Kinder, die gelernt haben, dass sie immer dann Recht bekommen, wenn sie heulen ...
Was sich bei manchen Menschen anscheinend bis ins hohe Alter zieht, leider.

Ohne beide Seiten und am besten eine möglichst objektive Darstellung der Situation kennengelernt zu haben, will ich nicht urteilen.

/e:
Damit sich die Flasche nicht diskriminiert fühlt, könnte man das nächste Mal auch das Kind oder den Vater werfen.


LG

m.l.l.
26-07-2014, 16:36
Na dann - ab in die Fresse mit der Flasche beim nächsten Mal.

Hafis
26-07-2014, 17:07
Na dann - ab in die Fresse mit der Flasche beim nächsten Mal.

Warum ???

gruß hafis