Vollständige Version anzeigen : Tritte in der Persischen Historischen Kampfkunst
itto_ryu
19-07-2014, 14:43
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Gar nicht so ohne, aus den Entfernungen. Wenn der andere grade zum Ringen einläuft, macht man ihm ein Geschenk.
itto_ryu
20-07-2014, 06:37
Nein, man benutzt solche Tritte ja auch nicht, wenn der andere zum Ringen einläuft. Jeder Kämpfer weiß das. Der eigene Stand ist kein Problem, wenn man weiß wann man tritt und wie. Da man die Tritte entsprechend der Situation defensiv oder offensiv nutzt. Nutzt man sie defensiv, winkelt man bei den Lowkicks oder man geht erstmal in eine kleine Distanzerweiterung. Nutzt man sie offensiv, geschieht dies immer im Zusammenspiel mit dem Waffeneinsatz, wie im waffenlosen Kampf eben mit den Fäusten. Entweder durch einen eigenen Angriff oder offensives pushen mit Shamshir und Separ.
Deswegen sind es kurze, harte Kicks, bei denen man das Bein möglichst nicht zu weit hebt. Wenn diese Kicks landen, zerstört man nach und nach die Struktur des Gegners, ebenso wie mit den Waffenhieben auf die Beine. Das macht es ihm immer schwerer zu ringen bzw. macht es das leichter ihn mit Ringtechniken zu Boden zu bringen. Ist sein Stand wackelig, ist seine Balance im Eimer, seine Standfestigkeit und das ist im gerüsteten Kampf ohnehin kein wünschenswerter Zustand.
Und ansonsten ringt man eben, wenn der Gegner ringen will, da sind wir bei Razmafzar sowieso hocherfreut. Das ist MMA mit Waffen und Rüstung, d.h. es wird ohnehin in allen Distanzen mit allen Mitteln gekämpft. Tritte sind nur eines von vielen nützlichen Werkzeugen.
OK, hab noch mal drauf geachtet: Sie treten immer dann, wenn der Angriff sich bereits erschöpft hat, oder um ihm zuvorzukommen und ihn im Keim zu ersticken. Selten auch mal, wenn sie oben mit Waffen und Schilden verheddert sind, um den "Patt" aufzubrechen. So ist das denk ich sinnvoll.
Übt Ihr auch, in genau dem Moment, in dem der andere tritt, sowas wie Taiatari zu machen? Wär das als Konter brauchbar?
itto_ryu
20-07-2014, 15:23
Genau, jetzt hast du es richtig erkannt.
Etwas vergleichbares mit Taiatari haben wir bei Razmafzar so nicht, ich glaube aber zu verstehen, was deine Idee ist. Verschiedene Wege sind möglich in dieser Situation zu kontern, wobei es wichtig ist mit dem Druck der Bindung von Schwertern und Schilden zu arbeiten. Ich kann versuchen dem Druck seitlich nachzugeben. D.h. ich winkle vom Lowkick weg und versuche in seine Flanke zu kommen. Oder man weicht rückwärts und löst dabei die Bindung. Man zieht dabei das Bein so zurück, damit der Lowkick ins Lehre geht oder nur "schrammt". Sieht man auch kurz im Video, dabei ist jedoch sehr wichtig dieses gleichzeitig mit Schlägen zu tun, also ich löse die Bindung und gehe mit Hieb- und Stichfolgen stabil zurück. Hierbei muss man vorsichtig sein, wenn der andere sehr viel Vorwärtsdruck aufbaut, werde ich mit Hieben eingedeckt und ggf. geht er dann ins Ringen über. Eine weitere Möglichkeit ist es, den Tritt zu nehmen und damit zu leben ;) Deswegen ist es im Training wichtig, wie es auch beim Muay Thai, Kyokushin oder MMA ist, dass man lernt, wie man gegen Lowkicks stabil bleibt. Jedoch muss einem klar sein, dass niemand so abgehärtet ist, dass er solche Kicks ewig nehmen kann.
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