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Vollständige Version anzeigen : Arbeitgeber verweigern Kampfsportlern Lohnfortzahlung bei Krankscheibung



ommo
24-07-2014, 12:16
bedenklich...

Quelle: Sex vor Zuschauern: Erzieherin wird gefeuert, weil sie ***** dreht - SPIEGEL ONLINE (http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/sex-vor-zuschauern-erzieherin-wird-gefeuert-weil-sie-*****-dreht-a-982528.html)

" ...Schwierig wird es, wenn ein Mitarbeiter ausfällt, weil er sich bei einer riskanten Sportart verletzt hat. Dabei stellt sich zwar nicht die Frage, ob der Arbeitgeber das gefährliche Hobby verbieten darf - das Persönlichkeitsrecht umfasst auch, nach Feierabend Fallschirm zu springen oder Snowboard zu fahren. Manche Arbeitgeber sind in solchen Fällen aber nicht bereit, nach der Krankschreibung den Lohn weiterzuzahlen.

Das Bundesarbeitsgericht hat drei Fälle definiert, in denen der Mitarbeiter das Risiko eines Arbeitsausfalls selber trägt: Wenn er eine besonders gefährliche Sportart betreibt, den Sport in besonders leichtsinniger Weise ausgeübt oder sich selbst deutlich überschätzt hat. Als besonders gefährlich gilt ein Sport, wenn das Verletzungsrisiko so hoch ist, dass selbst ein gut ausgebildeter Sportler das Risiko nicht vermeiden kann. Explizit wurde eine solche Gefährlichkeit bislang nur dem Kickboxen attestiert (Arbeitsgericht Hagen, Az.: 4 Ca 648/87). ... "

Gruß o

F3NR1R
24-07-2014, 12:20
Quelle: Sex vor Zuschauern: Erzieherin wird gefeuert, weil sie ***** dreht - SPIEGEL ONLINE (http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/sex-vor-zuschauern-erzieherin-wird-gefeuert-weil-sie-*****-dreht-a-982528.html)



ist damit BJJ gemeint :D

m.l.l.
24-07-2014, 12:28
So, jetzt können alle, die sich im Arbeitszeugnis-Thread echauffiert haben, ran an die Buletten. ;)

Ich find's ein bisschen dumm. Die Vorteile, die ein Sportler bietet - Ausgeglichenheit, Fitness/ Gesundheit, Ausdauer, Konzentrationsvermögen - werden gerne genommen, und wenn auch diese Person mal ausfällt, fallen die Schotten.

Bodenknuddler
24-07-2014, 12:29
Manche Arbeitgeber sind in solchen Fällen aber nicht bereit, nach der Krankschreibung den Lohn weiterzuzahlen.


Das hier angegebe Urteil des Arbeitsgerichtshagen ist von 1989... das ist gute 25 Jahre her.
Gibt es aktuellere, vergleichbare Urteile?
Soweit ich weiß nicht.

Von daher finde ich das ganze weniger bedenklich, da diese "Weigerung der Lohnfortzahlung" scheinbar haltlos ist.

Bero
24-07-2014, 12:34
Also ganz ehrlich, da schlagen wohl wieder Vorurteile durch.

Eine der gefährlichsten und gleichzeitig am weitest verbreitete Sportart ist sicherlich Fußball.

Bei den KK/KS gibt es meistens max. ein blaues Auge, nen fehlenden Zahn, gebrochene Kleingelenke, Stauchungen, alles darüber hinaus ist doch eher selten.

Wenn ich mir dagegen anschaue, was meine Bekannten so aus ihrer "Fußballkarrieren" davon getragen haben, schüttelt es mich.

Allerdings würde es wohl einen Aufschrei geben, sollte Fußball zur Liste der "gefährlichen" Sportarten hinzugefügt werden.

Vegeto
24-07-2014, 12:49
So, jetzt können alle, die sich im Arbeitszeugnis-Thread echauffiert haben, ran an die Buletten. ;)

Es liegt sogar sehr nahe das sich der Arbeitgeber durch so einen mutwilligen Ausfall des Arbeitnehmers ans Bein gepisst fühlt und zukünftige Arbeitgeber mit einem schlechten Arbeitszeugnis vorwarnen will. So in der Art: der Typ legt mehr Wert auf seine Freizeitaktivitäten als den Projekterfolg und ist dauernd fahrlässig krankgeschrieben durch seine dämliche Sportart.

m.l.l.
24-07-2014, 12:55
Es liegt sogar sehr nahe das sich der Arbeitgeber durch so einen mutwilligen Ausfall des Arbeitnehmers ans Bein gepisst fühlt und zukünftige Arbeitgeber mit einem schlechten Arbeitszeugnis vorwarnen will. [...]
;)

Vegeto
24-07-2014, 12:59
Quelle: Kickboxen vs. Boxen - Platz 3 in Die 10 wichtigsten Arbeitsrechtsfakten für Sportler von Michael Schweizer - ZEHN.DE (http://www.zehn.de/kickboxen-vs.-boxen-5648161435549696-3)

Auch wenn laut Bundesarbeitsgericht Boxen, sofern es unter ständiger Trainerbetreuung ausgeübt werde, nicht zu den besonders gefährlichen Sportarten zu zählen sei, gelte für das Kickboxen etwas anderes. Letzteres sei erheblich gefährlicher, da gegenüber dem Boxer doppelt so viele Möglichkeiten zur Verfügung stehen, um den Gegner unschädlich zu machen. Die mögliche Kombination von Schlagen und Treten führe zu nicht kontrollierbaren Verletzungsgefahren. Besonders beeindruckt waren die Richter in ihrer Urteilsbegründung von der Gefährlichkeit des sogenannten Fersen-Drehkicks.
Wow, damit hat das Bundesgericht ja sogar eine quälende Frage des KKB beantwortet: was ist gefährlicher und effektiver auf der Straße Boxen oder Kickboxen? Sogar das Karate dürfte gefährlicher sein - wir haben ja noch Ellebogen, Knie, Handkante zusätzlich zum Fersen-Drehkick. :p Die haben ja voll einen an der Waffel.

Cillura
24-07-2014, 13:16
Quelle: Kickboxen vs. Boxen - Platz 3 in Die 10 wichtigsten Arbeitsrechtsfakten für Sportler von Michael Schweizer - ZEHN.DE (http://www.zehn.de/kickboxen-vs.-boxen-5648161435549696-3)

Wow, damit hat das Bundesgericht ja sogar eine quälende Frage des KKB beantwortet: was ist gefährlicher und effektiver auf der Straße Boxen oder Kickboxen? Sogar das Karate dürfte gefährlicher sein - wir haben ja noch Ellebogen, Knie, Handkante zusätzlich zum Fersen-Drehkick. :p Die haben ja voll einen an der Waffel.

:D Jetzt wissen wir endlich was gefährlicher ist und wie "gefährlicher" überhaupt ermittelt wird. Von wegen es kommt auf den Kämpfer an. Es kommt doch auf die Kampfkunst an. Geht also alle lieber zum Kickboxen, das ist viel mehr Schtriet als Boxen. :p

Bero
24-07-2014, 13:20
Sogar das Karate dürfte gefährlicher sein - wir haben ja noch Ellebogen, Knie, Handkante zusätzlich zum Fersen-Drehkick. :p Die haben ja voll einen an der Waffel.

Was ist den mit den Hybriden/MMA?
Da hat man das alles + Würfe/Würger/Hebel und manchmal sogar Waffen.:ups:

Das gehört doch verboten!

Hangar34
24-07-2014, 13:41
Wer bindet denn bitte seinem AG unter die Nase, dass er/sie Kampfsport nach Feierabend macht. Dies hat den garnichts anzugehen und wenn man mal mit einem blauen Auge erscheint, dann ist es ein Unfall gewesen. Ich meine das ist ja das gleiche mit den Krankenkassen. Extrembeispiel: Wie erklärt denn ein MMA-Kämpfer seine Verletzungen z.B. bei der Krankenkasse: "Ja, sorry, hatte zwei Fights letztes Wochenende, verstehn sie ma bitte :o" . Man, bin ich froh selbstständig zu sein und dieses Hickhack nicht mehr machen muss.

Bodenknuddler
24-07-2014, 13:44
Wer bindet denn bitte seinem AG unter die Nase, dass er/sie Kampfsport nach Feierabend macht. Dies hat den garnichts anzugehen und wenn man mal mit einem blauen Auge erscheint, dann ist es ein Unfall gewesen. Ich meine das ist ja das gleiche mit den Krankenkassen. Extrembeispiel: Wie erklärt denn ein MMA-Kämpfer seine Verletzungen z.B. bei der Krankenkasse: "Ja, sorry, hatte zwei Fights letztes Wochenende, verstehn sie ma bitte :o" . Man, bin ich froh selbstständig zu sein und dieses Hickhack nicht mehr machen muss.

...oder man hat ein Vertrauensverhältnis und redet ganz normal drüber.
Wenn ich mir Angst und meinen Lohn und meinen Job machen muss, wenn ich einmal ein blaues Auge habe oder mal drei Tage krank bin (aus welchen Gründen auch immer), dann sollte ich mir generell überlegen, ob ich bei meinem AG bleiben will....

Vegeto
24-07-2014, 13:55
Wer bindet denn bitte seinem AG unter die Nase, dass er/sie Kampfsport nach Feierabend macht.
Och die 20 Jahre Karate schreib ich schon bei den Bewerbungen in den Lebenslauf. Wurde ich bisher immer nur positiv darauf angesprochen.

Arganth
24-07-2014, 13:56
AG beim Vorstellungsgespräch:

Na was machen sie so in der Freizeit?



Ja ich entspanne mich gerne als Blutkämpfer im Stahlkäfig :p

oder alternativ:

6PQ6335puOc

Midnight_Cowboy
24-07-2014, 15:00
Auch wenn ich denke das ich nichts zu befürchten habe, ich halte mich auf der Arbeit eher bedeckt was Kampfsport angeht. Die wenigsten meiner Kollegen wissen das ich soetwas mache. Bei einigen Firmen wo ich früher mal gewesen bin, gab es von einigen hinter meinem Rücken negative Reaktionen darauf.

Bei vielen Leuten sind speziell Stile mit Kontakt wie z.B. Boxen nach wie vor vorurteilsbehaftet bzw. man hat bei einigen gleich ein Schlägerimage weg. In früheren Bewerbungen hatte ich sowas noch angegeben, nach einiger Zeit hatte ich das durch "fernöstliche Bewegungslehre" ersetzt :D

Gabber4Life
24-07-2014, 15:08
Quelle: Kickboxen vs. Boxen - Platz 3 in Die 10 wichtigsten Arbeitsrechtsfakten für Sportler von Michael Schweizer - ZEHN.DE (http://www.zehn.de/kickboxen-vs.-boxen-5648161435549696-3)

Wow, damit hat das Bundesgericht ja sogar eine quälende Frage des KKB beantwortet: was ist gefährlicher und effektiver auf der Straße Boxen oder Kickboxen? Sogar das Karate dürfte gefährlicher sein - wir haben ja noch Ellebogen, Knie, Handkante zusätzlich zum Fersen-Drehkick. :p Die haben ja voll einen an der Waffel.

Made my Day :D

Die gefährlichste Technik ist der "Umknicker" des Standbeins beim Roundhousekick(also das Sprunggelenk) :D

KAJIHEI
24-07-2014, 17:47
Warum denn nur KK ?
Ich kann mich sehr gut an einen Hobbyfußballer erinnern.
Spätstens in Woche drei : "Ich kann nicht weil blub blabla.." Immer schön im Hobbysport zerschrotet.
Warum sollte man so ein Verhalten akzeptieren ?
Da kann ich ja dann auch Verständnis für den Wochendsäufer mit Partytick entwickeln : Sie können ja nichts dafür das sie Montags nicht mehr krauchen oder denken können...

Für Arbeitgeber sind solche Hanseln eine Plage.

Hangar34
24-07-2014, 19:16
...oder man hat ein Vertrauensverhältnis und redet ganz normal drüber.
Wenn ich mir Angst und meinen Lohn und meinen Job machen muss, wenn ich einmal ein blaues Auge habe oder mal drei Tage krank bin (aus welchen Gründen auch immer), dann sollte ich mir generell überlegen, ob ich bei meinem AG bleiben will....



Ich habe am Ende bei AGn, die einen auf "Vertrauen" und "Family" gemacht haben, immer an den Spruch gedacht: "Mitarbeiterführung ist die Kunst den Mitarbeiter so über den Tisch zu ziehen, dass er die Reibungshitze als Nestwärme empfindet."

Ich war z.B. einer der besten Mitarbeiter in einem Betrieb und wurde trotzdem immer "freundlich und unter vertauenswürdig" angezählt, dass da "nochwas kommen" muss. Seit dem hat "Vertrauen" oder andere gefühlsduselige Sachen in einem AG/AN Verhältnis für mich nichts zu suchen. Es ist bei 90% der Fälle immer eine Zwangsgemeinschaft und sonst nichts, wo jeder nach Profitmaximierung aus ist.

Es gibt ein Arbeitsvertag, wo die Zusammenarbeit reglementiert ist. Was darüber hinaus geht, wird meistens zu Gunsten des AG ausgenutzt.
Außerdem lebe ich nicht um zu arbeiten für einen Sche..-Lohn, reiße mein Ar... auf, damit der sogenannte AG den Hals nicht voll kriegt und soll dann noch meine Seele an den Ausbeuter verkaufen. Nein, ich arbeite um zu leben. Und aus diesem Leben hat der AG gefälligst seine beschi..ene Nase rauszuhalten, sonst wird sie vor Arbeitsgerichten blutig geschlagen, wie ich mit Wonne öfters genießen durfte und dafür saftige Abfindungen + ein gutes Arbeitszeugnis kassiert habe (ohne doppelten Boden, da dieses von meinem Anwalt immer kontrolliert wurde). Eine Rechtsschutzversicherung ist immer Gold wert und ich empfehle sie jedem AN (kostet mich nur knapp 200€ im Jahr mit allem drum und dran) .

Wie hat denn der AG des obigen Falles, geschweige denn das Gericht erfahren, dass der AN KK betreibt ? Sicherlich nicht von der Krankenkasse oder dem Arzt, sondern durch das treudoofe "Vertrauen" des AN.. Wer weiß, vielleicht hat der AG den Fall als ein Alibi genommen, um damit einen nicht-ar...leckenden Mitarbeiter zu kündigen und nicht weil der KK betreibt und ab und zu mal krank ist. Also kann aus "Vertrauen" schnell ein Strick gedreht werden. Man weiß schließlich nie was nach 1-2 Jahren in dem Betrieb für ein Klima herrscht. Und alles was man von sich gibt, kann auch gegen einem verwendet werden.

Unabhängig davon, ist denn der AG auf meiner Seite, wenn ich aufgrund von Burn-Out und kompletter Überarbeitung nicht mehr kann und mich krank schreiben lassen muss ? Ich glaube nicht. Der lässt mich genauso wie eine heiße Kartoffel fallen und denunziert mich im Betrieb als wenn ich aufgrund meines Sportes nicht zur Arbeit erscheinen kann. Wenn der AN außerdem z.B. nicht als Verkäufer direkten Kundenkontakt hat und nicht jede Woche fehlt und seine vertragsmäßige Arbeit soweit gut erledigt, wo liegt das Problem ? Also sollen diese Typen gefälligst nicht so rumkrähen. Wir leben in einer sehr ungesunden turbo-kapitalistischen Leistungsgesellschaft. Schau dir die Hauptursachen der AU-Tage in Deutschland an, dann weißt du woher der Wind weht. Wenn sich an dieser Infrastruktur nichts ändert, wird es so bleiben wie es ist und schlimmer werden.

Ein Schritt in eine gute Richtung, sind AG-Bewertungsportale wie http://www.kununu.com/

Kannix
24-07-2014, 21:48
Ich war z.B. einer der besten Mitarbeiter in einem Betrieb und wurde trotzdem immer "freundlich und unter vertauenswürdig" angezählt, dass da "nochwas kommen" muss. Seit dem hat "Vertrauen" oder andere gefühlsduselige Sachen in einem AG/AN Verhältnis für mich nichts zu suchen. Es ist bei 90% der Fälle immer eine Zwangsgemeinschaft und sonst nichts, wo jeder nach Profitmaximierung aus ist.

Es gibt ein Arbeitsvertag, wo die Zusammenarbeit reglementiert ist. Was darüber hinaus geht, wird meistens zu Gunsten des AG ausgenutzt.
Außerdem lebe ich nicht um zu arbeiten für einen Sche..-Lohn, reiße mein Ar... auf, damit der sogenannte AG den Hals nicht voll kriegt und soll dann noch meine Seele an den Ausbeuter verkaufen. Nein, ich arbeite um zu leben. Und aus diesem Leben hat der AG gefälligst seine beschi..ene Nase rauszuhalten, sonst wird sie vor Arbeitsgerichten blutig geschlagen, wie ich mit Wonne öfters genießen durfte und dafür saftige Abfindungen + ein gutes Arbeitszeugnis kassiert habe (ohne doppelten Boden, da dieses von meinem Anwalt immer kontrolliert wurde). Eine Rechtsschutzversicherung ist immer Gold wert und ich empfehle sie jedem AN (kostet mich nur knapp 200€ im Jahr mit allem drum und dran) .

Wie hat denn der AG des obigen Falles, geschweige denn das Gericht erfahren, dass der AN KK betreibt ? Sicherlich nicht von der Krankenkasse oder dem Arzt, sondern durch das treudoofe "Vertrauen" des AN.. Wer weiß, vielleicht hat der AG den Fall als ein Alibi genommen, um damit einen nicht-ar...leckenden Mitarbeiter zu kündigen und nicht weil der KK betreibt und ab und zu mal krank ist. Also kann aus "Vertrauen" schnell ein Strick gedreht werden. Man weiß schließlich nie was nach 1-2 Jahren in dem Betrieb für ein Klima herrscht. Und alles was man von sich gibt, kann auch gegen einem verwendet werden.

Unabhängig davon, ist denn der AG auf meiner Seite, wenn ich aufgrund von Burn-Out und kompletter Überarbeitung nicht mehr kann und mich krank schreiben lassen muss ? Ich glaube nicht. Der lässt mich genauso wie eine heiße Kartoffel fallen und denunziert mich im Betrieb als wenn ich aufgrund meines Sportes nicht zur Arbeit erscheinen kann. Wenn der AN außerdem z.B. nicht als Verkäufer direkten Kundenkontakt hat und nicht jede Woche fehlt und seine vertragsmäßige Arbeit soweit gut erledigt, wo liegt das Problem ? Also sollen diese Typen gefälligst nicht so rumkrähen. Wir leben in einer sehr ungesunden turbo-kapitalistischen Leistungsgesellschaft. Schau dir die Hauptursachen der AU-Tage in Deutschland an, dann weißt du woher der Wind weht. Wenn sich an dieser Infrastruktur nichts ändert, wird es so bleiben wie es ist und schlimmer werden.

Ein Schritt in eine gute Richtung, sind AG-Bewertungsportale wie Arbeitgeber bewerten und Erfahrungsberichte lesen. KUNUNU.COM (http://www.kununu.com/)
So eine Einstellung kann man auch haben

Soju
25-07-2014, 01:47
Ich habe am Ende bei AGn, die einen auf "Vertrauen" und "Family" gemacht haben, immer an den Spruch gedacht: "Mitarbeiterführung ist die Kunst den Mitarbeiter so über den Tisch zu ziehen, dass er die Reibungshitze als Nestwärme empfindet."
.....

Eine Menge Frust gegenueber AG losgelassen

......

Ein Schritt in eine gute Richtung, sind AG-Bewertungsportale wie Arbeitgeber bewerten und Erfahrungsberichte lesen. KUNUNU.COM (http://www.kununu.com/)

Irgendwie scheinst du ganzx andere Erfahrungen in deinem Berufsleben gemacht zu haben als ich.

Soju
25-07-2014, 01:52
In früheren Bewerbungen hatte ich sowas noch angegeben, nach einiger Zeit hatte ich das durch "fernöstliche Bewegungslehre" ersetzt :D

Warum erwaehnst du das ueberhaupt?

Ich lass in meinem Lebenslauf seit Jahren Angaben zu Hobbies und irgendwelchen heutigen oder frueheren Engagements weg. Erstens wird der Lebenslauf sonst zu lang und zweitens interressiert die AG mit denen ich bisher zu tun hatte doch eher das fachliche. Irgendwelchen anderen Kram kann man auch in vorstellungsgespraechen darstellen wenn danach gefragt wird.

Kann sein, dass so was am Anfang eines Berufslebens nich eine Rolle spielt, spaeter eher nicht.

Wenn ich Leute einstelle ist es mir ja auch egal ob die in der freizeit Kuchen backen, sich auf die Nase hauen oder um die Wette stricken. Wenn man eine Zeitlang zusammenarbeitet, dann kommen solche Themen eben manchamal auch hoch, weil man sich gerade ueber Gott und die Welt unterhaelt. Aber auf eine Einstellung hat so was bei mir definitiv keinen Einfluss.

Midnight_Cowboy
25-07-2014, 06:40
@Soju:

Würde ich heute auch nicht mehr machen, zumal meine letzte Bewerbung schon ein paar Jährchen her ist ;)

Bero
25-07-2014, 06:47
Warum erwaehnst du das ueberhaupt?
.
.
.
Kann sein, dass so was am Anfang eines Berufslebens nich eine Rolle spielt, spaeter eher nicht.


Meiner Erfahrung nach kommt es stark auf den angestrebten Beruf aber auch einfach die Branche/den Arbeitgeber an.
Es kann Sinn machen seine Hobbys zu erwähnen oder aber auch nicht.

In meinem Beruf sind z.B. Teamfähigkeit, Mitarbeitermotivation, etc. sehr wichtig.
Daher erwähne ich z.B. meine Trainertätigkeit und bin damit eigentlich sehr gut gefahren.
War eigentlich auch immer das, was im Bewerbungsgespräch gerne angesprochen und positiv hervorgehoben wurde.
Hab ich nie schlechte Erfahrung mit gemacht, da passte es einfach.

Man sollte sich bei der Erwähnung des Hobbys allerdings schon etwas denken, nur erwähnen um der Erwähnung willen, kann man sich meiner Meinung nach sparen.

Ne andere Geschichte ist da natürlich, ob die Leute im späteren Arbeitsleben erfahren was ich nach Feierabend so treibe.
Da würde ich nie Lügen sondern einfach die Wahrheit sagen, alles andere macht schnell nen schlechten Eindruck wenn es doch irgendwie mal rauskommt.

Vegeto
25-07-2014, 08:27
Ich lass in meinem Lebenslauf seit Jahren Angaben zu Hobbies und irgendwelchen heutigen oder frueheren Engagements weg. Erstens wird der Lebenslauf sonst zu lang und zweitens interressiert die AG mit denen ich bisher zu tun hatte doch eher das fachliche
Bei der Länge kommt es darauf an - ;) - bist du genau an der Grenze wo die 1. Seite überschritten werden würde: weglassen. Braucht man Füllmaterial um den Lebenslauf optisch länger und damit erfahrener wirken zu lassen, sind solche Angaben ganz nützlich. Ebenso wenn du schon ein 2. Seite hast dort aber zu wenig steht.


Meiner Erfahrung nach kommt es stark auf den angestrebten Beruf aber auch einfach die Branche/den Arbeitgeber an.
Es kann Sinn machen seine Hobbys zu erwähnen oder aber auch nicht.
Absolut. Die japanischen Sachen kommen gut an. Die haben in der Businesswelt so einen Touch von fernöstlichem Vorsprung durch Technik. Dazu kommt Disziplin, Philosophie und so Dinge die Otto Normal Mensch bei Aikido oder Karate im Kopf haben. Umgekehrt würde ich Käfigkämpfe und MMA nicht angeben. Damit wird man höchstwahrscheinlich falsch abgestempelt. Trainertätigkeiten sind immer gut. Der ein oder andere möchte der Bewerberung auch noch ein persönlichen Finish geben oder einfach nicht nur als Fachidiot angesehen werden.

Soju
25-07-2014, 09:32
Bei der Länge kommt es darauf an - ;) - bist du genau an der Grenze wo die 1. Seite überschritten werden würde: weglassen. Braucht man Füllmaterial um den Lebenslauf optisch länger und damit erfahrener wirken zu lassen, sind solche Angaben ganz nützlich. Ebenso wenn du schon ein 2. Seite hast dort aber zu wenig steht.

Mein Lebenslauf ist so schon 2,5 Seiten lang.

Ich denke uebrigens nicht, dass man jemanden der sein gescaeft versteht so einfach mit ein wenig fuellmaterial taeuschen kann. Die gucken schon auf das was Jobrelevant ist.



Trainertätigkeiten sind immer gut.

Was ich nicht nachvollziehen kann. Nur weil jemand ein guter Trainer ist oder sich in irgendeinem Mannschaftssport engagiert oder sonstwas privat macht heisst nicht, dass er dieses "was auch immer" auch im Berufsleben umsezen kann. Nur weil jemand Fussball spielt bedeutet das nicht, dass er auch ein Teamplayer ist und nur weil jemand Trainer ist heisst das nicht, dass er ein Team oder eine Abteilung von Ingenieruren fuehren kann.



Der ein oder andere möchte der Bewerberung auch noch ein persönlichen Finish geben oder einfach nicht nur als Fachidiot angesehen werden.

Das mag sein, aber wenn ich jemanden anheuer dann wegen seiner Fachlichen Qualifikationen, nicht weil er ganz toll im Ausdruckstanz oder der Teezeremonie ist.

Soju
25-07-2014, 09:38
In meinem Beruf sind z.B. Teamfähigkeit, Mitarbeitermotivation, etc. sehr wichtig.
Daher erwähne ich z.B. meine Trainertätigkeit und bin damit eigentlich sehr gut gefahren.
War eigentlich auch immer das, was im Bewerbungsgespräch gerne angesprochen und positiv hervorgehoben wurde.
Hab ich nie schlechte Erfahrung mit gemacht, da passte es einfach.


Wie schon in meinem Post vorher: Ich wuerde auf Grund einer Trainertaetigkeit niemals automtatisch auf bestimmte Faehigkeiten im Beruf schliessen und kenn auch ein paar Personaler, die mir erzaehlt haben, dass so was fuer die irrelevant ist, weil man daraus nichts erkennen kann. Aber da gibt es sicherlich andere die es anders sehen.

Wenn es dir geholfen hat und es eine lockere Atmosphaere geschafefn hat weil man was zum drueber reden hat ist es ja gut fuer dich gewesen, und somit berechtigt.

fuer mich waere es nur einfach komplett irrelevant. Schone, man koennte drueber reden wenn es da steht, aber meine Entscheidung wuerde davon nicht beeinflusst (glaube ich)

Bero
25-07-2014, 09:54
@soju

Wie schon geschrieben es kommt sicher stark auf Job/Branche/Firma an, da sollte man sich im Vorfeld schon Gedanken machen.

Die Erwähnung des Hobbys sollte einen Mehrwert generieren (ob es das tatsächlich tut ist dann noch ne andere Sache) und nicht pro Forma geschehen.

Wenn ich z.B. KFZ-Schlosser bewerbe und ich Hobbymäßig Autos restauriere, dann sollte ich das ruhig erwähnen.
Wenn ich hingegen gerne Seidenstickerei betreibe, müsste das wohl nicht zwingend in den Lebenslauf. ;)

Für meinen Beruf ist es wichtig das ich im Team arbeiten kann, ich muss in der Lage sein Leute zu motivieren/führen und ich muss vor Gruppen frei agieren/sprechen können.
Man muss aber auch ein gewisses Auftreten und ordentlich Durchsetzungsfähigkeit haben.

Das alles sind Punkte die auch einen guten Trainer auszeichnen und entsprechend erwähne ich es.

Natürlich ist das keine Garantie, auch ein Studium spricht nicht automatisch für Qualifikation. :rolleyes:

Die Erwähnung ist im besten Fall ein kleiner Türöffner und wird im schlimmsten Fall wohl einfach ignoriert.
Wenn es mich von einem Mitbewerber abhebt (Stichwort: Fachidiot/ich komm aus der EDV:D) und ich deswegen Eingeladen werden, super.

Lange Rede kurzer Sinn, wie bei allem in einer Bewerbung sollte hinter der Erwähnung der Freizeitgestaltung eine Absicht stecken.
Dann kann es aber durchaus legitim und manchmal vielleicht sogar entscheidend sein.

Soju
25-07-2014, 10:13
Wenn ich z.B. KFZ-Schlosser bewerbe und ich Hobbymäßig Autos restauriere, dann sollte ich das ruhig erwähnen.
Wenn ich hingegen gerne Seidenstickerei betreibe, müsste das wohl nicht zwingend in den Lebenslauf. ;)

OK, in dem Fall stimm ich zu.


Für meinen Beruf ist es wichtig das ich im Team arbeiten kann, ich muss in der Lage sein Leute zu motivieren/führen und ich muss vor Gruppen frei agieren/sprechen können.
Man muss aber auch ein gewisses Auftreten und ordentlich Durchsetzungsfähigkeit haben.

Bei mir ebenso. Ich bin mir bei mir allerdings nicht sicher ob das durch Trainertaetigkeit beeinflusst war ider nicht. Ist aber auch muessig darueber zu spekulieren.


Das alles sind Punkte die auch einen guten Trainer auszeichnen und entsprechend erwähne ich es.

Natürlich ist das keine Garantie, auch ein Studium spricht nicht automatisch für Qualifikation. :rolleyes:

Allerdings nicht.



Die Erwähnung ist im besten Fall ein kleiner Türöffner und wird im schlimmsten Fall wohl einfach ignoriert.
Wenn es mich von einem Mitbewerber abhebt (Stichwort: Fachidiot/ich komm aus der EDV:D) und ich deswegen Eingeladen werden, super.

Lange Rede kurzer Sinn, wie bei allem in einer Bewerbung sollte hinter der Erwähnung der Freizeitgestaltung eine Absicht stecken.
Dann kann es aber durchaus legitim und manchmal vielleicht sogar entscheidend sein.

Sollte ich mich irgendwann noch mal "richtig" bewerben muessen dann werd ich mir wohl auch wieder Gedanken drum machen. Ich bin allerdings im Moment nicht so ernsthaft auf der Suche. Im Moment laeuft es eher so, dass mich jemand anruft und fragt ob ich Interesse zu wechseln habe. Oder ich sehe eine Anzeige die mich interressieren koennte. In letzterem Fall schick ich dann einfach meinen Lebenslauf und eine Mail nach dem Motto "Interesse zu reden"? Das Funktioniert eigentliuch ganz gut finde ich.

aber we gesagt, ich bin nicht verzweifelt auf der Jagd nach nem Job.

Bero
25-07-2014, 10:29
@Soju

Durch mein Studium musste und wollte ich viel Praktika machen und hab mich deshalb oft beworben und hatte jede Menge Vorstellungsgespräche. (Bewerbungsgespräch waren zeitweise selbst fasst schon ein Hobby von mir:D)

In wie weit ich die jetzt wegen der Erwähnung meiner Trainertätigkeit bekommen habe, kann ich natürlich nicht sagen, allerdings hat sie wohl auch kaum zur Ablehnung geführt.

In den Gesprächen wurde es eigentlich immer gerne Aufgegriffen und bot eine schöne Möglichkeit zu Konversation, mehr natürlich nicht.

Ich hab Interessehalber auch wirklich schon mal den einen oder anderen Personaler gefragt, ob die Erwähnung einen Ausschlag gegeben hat.
Der eine sagte Ne, hätte er gar nicht beachtet, ein anderer meint das ich ihm deswegen ins Auge gefallen wäre, mal so mal so.

Natürlich ist es nur ein Mosaiksteinchen und ersetzt keine Qualifikationen aber evtl. hebt es einen ein wenig von der Masse ab.
Seien wir doch mal ehrlich, die wichtigsten Hürde ist und bleibt ob ich zum Bewerbungsgespräch eingeladen werde und wenn´s dabei hilft, why not?

Ich stimme dir allerdings auch zu das es mit dem Alter und der damit einhergehenden sonstigen Berufserfahrung wohl immer unwichtiger wird.
Da hat man dann auch einfach generell mehr, womit man für sich werben kann, so das der Punkt "Hobby" wohl kaum noch ins Gewicht fällt.

Doch gerade in jüngeren Jahren und auch bei bestimmten Firmen/Branchen kann es den "kleinen" Unterschied machen.

AnscheinendZuWeich
25-07-2014, 13:36
...

:halbyeaha

So siehts aus, natürlich habe ich als AN Pflichten, aber ich bin kein Leibeigener und habe auch Rechte. Mein Chef würde auch keine arbeiten für einen Auftraggeber erledigen, die er nicht bezahlt, warum gehen dann etliche AG davon aus, dass es rechtmäßig ist, das von seinen Mitarbeitern zu verlangen? Ich kann Überstunden machen, wenn man mich fragt und ich einen Freizeitausgleich oder finanziell einen Ausgleich bekomme. Aber ich werd den Teufel tun und für einen AG meine private Zeit für Familie Sport und Hobbys zu beschneiden oder zu verändern.

Edit: Ups ich bin ja gar nicht im Arbeitszeugnis Thread. Die Thematik ist ja trotzdem im Endeffekt die gleiche. Vollzitat entfernt

itto_ryu
25-07-2014, 15:01
Der Artikel ist gequirlter Kokolores, plakative Meinungsmache. Einfach mal in Ruhe die Gesetzgebung durchlesen:
EntgFG - nichtamtliches Inhaltsverzeichnis (http://www.gesetze-im-internet.de/entgfg/index.html)

Als Sportler, auch als Kampfsportler muss man weder beim Arbeitgeber, noch bei der Krankenkasse irgendwelche Grundängste haben, man müsse was verheimlichen usw. Den wenigen Extremfällen, die vor Gericht so beurteilt wurden, stehen Tausende von Gegenfällen entgegen, bei denen alles normal abläuft. In der Regel wird kein Arbeitgeber die Entgeldfortzahlung verweigern, weil man sich beim Sport verletzt hat. Das Prozedere ist meistens durch Meldung harmlos: Ab zum Arzt, offizielle krankschreiben lassne, diese an AG und Krankenkasse abgeben, in der eigenen Abteilung Bescheid sagen, that´s it. Es besteht zudem keine Auskunftspflicht seitens des AN dem AG oder seiner Abteilung/Vorgesetzten den Grund für eine Krankschreibung zu verraten. Die Krankenkasse erfahrt es, der Arzt gibt keine Auskunft an den AG usw. Im Regelfall macht man es selbst, weil es ist ja meistens nichts schlimmes ist. Die Natru des Menschen sorgt dafür, dass er zwar gerne wissen möchte, was passiert ist (auch um einzuschätzen, wie lange der Personalausfall dauern könnte bei weiterer Krankmeldung), ebenso dass der AN gerne Rechenschaft ablegt, warum er nicht kommen kann. Ist soweit alles auch bestens. Ist man unsicher, sagt man eben die geschönte oder halbe Wahrheit. Im Zweifelsfall muss man eben nur wissen, dass man NICHT verpflichtet ist Auskunft zu geben über die Art der Erkrankung/Verletzung. Hat der AG Zweifel, kann er bei der Krankenkasse zwecks Amtsarzt Auskunft einholen, aber auch da erfahrt der AG nur, dass die Krankmeldung berechtigt ist, nicht was es ist.

Extremfälle können natürlich ausgenutzt werden, besonders wenn der AG jemanden auf dem Kieker hat. Z.B. häufiger Ausfall wegen Katerstimmung nach durchzechten Nächten (hier gilt auch die Frage einer Betriebsvereinbarung zum Thema Alkohol am Arbeitsplatz, welche Tätigkeit man macht (z.B. Maschinenführer, Busfahrer) und wie es mit Restalkohol im Blut aussieht, eine offizielle Promillegrenze für den Bürojob gibt es so nämlich noch nicht).

Generell gilt aber: Es gibt sehr, sehr viele Faktoren, die eine Rolle spielen können von Fall zu Fall, so dass der Artikel eben nur oberflächlicher Medienkokolores ist, den man nicht zu ernst nehmen darf. Der Großteil aller Krankmeldungen wegen Sportverletzungen läuft geregelt und ohne Ärger ab.

KAJIHEI
25-07-2014, 18:49
:halbyeaha

So siehts aus, natürlich habe ich als AN Pflichten, aber ich bin kein Leibeigener und habe auch Rechte. Mein Chef würde auch keine arbeiten für einen Auftraggeber erledigen, die er nicht bezahlt, warum gehen dann etliche AG davon aus, dass es rechtmäßig ist, das von seinen Mitarbeitern zu verlangen? Ich kann Überstunden machen, wenn man mich fragt und ich einen Freizeitausgleich oder finanziell einen Ausgleich bekomme. Aber ich werd den Teufel tun und für einen AG meine private Zeit für Familie Sport und Hobbys zu beschneiden oder zu verändern.

Edit: Ups ich bin ja gar nicht im Arbeitszeugnis Thread. Die Thematik ist ja trotzdem im Endeffekt die gleiche. Vollzitat entfernt

Richtig, du hast Pflichten. dazu gehört auch dem Arbeitgeber für das verinbarte Gehalt die volle Arbeitsleistung in der vereinbarten Zeit zur Verfügung zu stellen.
Wenn du auf Grund deines Hobbys jeden Montag ausfällst, oder alle drei Wochen krank wirst und sich ein dirketer Zusammenhang herstellen läst ; mal sehn wie lange sich das ein Chef gefallen läst.
Das hat nichts mit Tyranei zu tun sonder eher etwas mit Fairness.
Wenn ich pünktlich das Gehalt löhne, erwarte ich eben auch das von der Gegenseite auch die Leistung kommt.

Hangar34
26-07-2014, 00:56
Der Artikel ist gequirlter Kokolores, plakative Meinungsmache. Einfach mal in Ruhe die Gesetzgebung durchlesen:
EntgFG - nichtamtliches Inhaltsverzeichnis (http://www.gesetze-im-internet.de/entgfg/index.html)

Als Sportler, auch als Kampfsportler muss man weder beim Arbeitgeber, noch bei der Krankenkasse irgendwelche Grundängste haben, man müsse was verheimlichen usw. Den wenigen Extremfällen, die vor Gericht so beurteilt wurden, stehen Tausende von Gegenfällen entgegen, bei denen alles normal abläuft. In der Regel wird kein Arbeitgeber die Entgeldfortzahlung verweigern, weil man sich beim Sport verletzt hat. Das Prozedere ist meistens durch Meldung harmlos: Ab zum Arzt, offizielle krankschreiben lassne, diese an AG und Krankenkasse abgeben, in der eigenen Abteilung Bescheid sagen, that´s it. Es besteht zudem keine Auskunftspflicht seitens des AN dem AG oder seiner Abteilung/Vorgesetzten den Grund für eine Krankschreibung zu verraten. Die Krankenkasse erfahrt es, der Arzt gibt keine Auskunft an den AG usw. Im Regelfall macht man es selbst, weil es ist ja meistens nichts schlimmes ist. Die Natru des Menschen sorgt dafür, dass er zwar gerne wissen möchte, was passiert ist (auch um einzuschätzen, wie lange der Personalausfall dauern könnte bei weiterer Krankmeldung), ebenso dass der AN gerne Rechenschaft ablegt, warum er nicht kommen kann. Ist soweit alles auch bestens. Ist man unsicher, sagt man eben die geschönte oder halbe Wahrheit. Im Zweifelsfall muss man eben nur wissen, dass man NICHT verpflichtet ist Auskunft zu geben über die Art der Erkrankung/Verletzung. Hat der AG Zweifel, kann er bei der Krankenkasse zwecks Amtsarzt Auskunft einholen, aber auch da erfahrt der AG nur, dass die Krankmeldung berechtigt ist, nicht was es ist.

Extremfälle können natürlich ausgenutzt werden, besonders wenn der AG jemanden auf dem Kieker hat. Z.B. häufiger Ausfall wegen Katerstimmung nach durchzechten Nächten (hier gilt auch die Frage einer Betriebsvereinbarung zum Thema Alkohol am Arbeitsplatz, welche Tätigkeit man macht (z.B. Maschinenführer, Busfahrer) und wie es mit Restalkohol im Blut aussieht, eine offizielle Promillegrenze für den Bürojob gibt es so nämlich noch nicht).

Generell gilt aber: Es gibt sehr, sehr viele Faktoren, die eine Rolle spielen können von Fall zu Fall, so dass der Artikel eben nur oberflächlicher Medienkokolores ist, den man nicht zu ernst nehmen darf. Der Großteil aller Krankmeldungen wegen Sportverletzungen läuft geregelt und ohne Ärger ab.

Eben, das meine ich auch aber mit derartigen Artikeln wird gerne versucht was aufzuweichen, dann kriegen einige AG geradezu einen Ständ.. dabei, dass sie endlich mal ein Alibi haben um die Leinen kürzer zu ziehen. Sie könnten es differenziert betrachten, wollen es aber nicht, da -wie gesagt- es nicht um Profitoptimierung, sondern -maximierung geht. Am liebsten wollen sie den AN verbieten alleine über die Straße zu gehen, denn sie könnten ja überfahren werden. Dabei bezahlen die dann auch noch ein Hungerlohn und am besten soll der AG zu Hause sitzen und nur noch Schach spielen, oder was ?

Wer sich näher über solche Sachen informieren will, oder gar Probleme hat, dem empfehle Ich die Urteilsdatenbank. Urteile helfen auch bei möglichen gerichtlichen Sachen immer einen Ass im Ärmel zu haben: openJur - die freie juristische Datenbank (http://openjur.de/)

Seit dem ich u.a. die Mindestlohn-Debatte verfolge und sehe wie einige Lobbies mit welchen fadenscheinigen Gründen sich dagegen stemmen, habe ich keine Gnade oder Mitleid gegenüber bestimmten AGn. Ich lachte immer innerlich, wenn die mich nach meiner Bewerbung angenommen haben und ich feststellte, das sind Ar...löcher. Die kapieren einfach nicht, dass sie von ihren AN Geld verdienen und nicht umgekehrt und dass diese keine Sklaven sind. Dann wundern die sich, dass die AN ihren Betrieb sabotieren wo sie nur können und der AG merkt es nicht mal richtig.

Es gibt aber auch welche, die sind richtige Menschen und für die würde ich meine Hand ins Feuer halten, denn die würden es auch für mich tun. So einen Chef habe ich leider nur einmal in meinem Leben erlebt. Leider ist der später ins Ausland gezogen.

Alter, ich krieg echt einen Hals bei diesem Thema :mad:

MagetaDerLöwe
26-07-2014, 01:08
Eben, das meine ich auch aber mit derartigen Artikeln wird gerne versucht was aufzuweichen, dann kriegen einige AG geradezu einen Ständ.. dabei, dass sie endlich mal ein Alibi haben um die Leinen kürzer zu ziehen. Sie könnten es differenziert betrachten, wollen es aber nicht, da -wie gesagt- es nicht um Profitoptimierung, sondern -maximierung geht. Am liebsten wollen sie den AN verbieten alleine über die Straße zu gehen, denn sie könnten ja überfahren werden. Dabei bezahlen die dann auch noch ein Hungerlohn und am besten soll der AG zu Hause sitzen und nur noch Schach spielen, oder was ?

Wer sich näher über solche Sachen informieren will, oder gar Probleme hat, dem empfehle Ich die Urteilsdatenbank. Urteile helfen auch bei möglichen gerichtlichen Sachen immer einen Ass im Ärmel zu haben: [url=http://openjur.de/]openJur - die freie juristische Datenbank[/url

Seit dem ich u.a. die Mindestlohn-Debatte verfolge und sehe wie einige Lobbies mit welchen fadenscheinigen Gründen sich dagegen stemmen, habe ich keine Gnade oder Mitleid gegenüber bestimmten AGn. Ich lachte immer innerlich, wenn die mich nach meiner Bewerbung angenommen haben und ich feststellte, das sind Ar...löcher. Die kapieren einfach nicht, dass sie von ihren AN Geld verdienen und nicht umgekehrt und dass diese keine Sklaven sind. Dann wundern die sich, dass die AN ihren Betrieb sabotieren wo sie nur können und der AG merkt es nicht mal richtig.

Es gibt aber auch welche, die sind richtige Menschen und für die würde ich meine Hand ins Feuer halten, denn die würden es auch für mich tun. So einen Chef habe ich leider nur einmal in meinem Leben erlebt. Leider ist der später ins Ausland gezogen.

Alter, ich krieg echt einen Hals bei diesem Thema :mad:

Was sind denn fadenscheinige Gruende gegen den Mindestlohn? Ich wuesste auch mal gern, wem geholfen sein soll, wenn du Arbeitgeber sabotierst und dich dabei gut fuehlst?
Einen Hungerlohn erhalten uebrigens nur Leute ohne Ausbildung oder mit einer, die eben wenig hermacht. Es ist ja kein Zufall, wie viel eine Person verdient. Wenn alle Wertschöpfung vom Arbeitnehmer ausgeht, warum gruenden die nicht ihre eigene Firma und werden reich?

Hangar34
26-07-2014, 01:45
Was sind denn fadenscheinige Gruende gegen den Mindestlohn?

Deine Art die Frage zu stellen, induziert schon, dass du die Gründe bestens kennst. Eine der dümmsten Ausreden ist die, dass man nicht mehr konkurrenzfähig ist auf dem globalen Markt. Irgendwann haben wir dann hier das Niveau von chinesischen Wanderarbeitern, damit die Herrschaften bloß konkurrenzfähig sind.




Einen Hungerlohn erhalten uebrigens nur Leute ohne Ausbildung oder mit einer, die eben wenig hermacht. Es ist ja kein Zufall, wie viel eine Person verdient.

Ach so, und die eine schlechtere Ausbildung haben oder keine und die Drecksarbeiten machen, haben es somit verdient, dass sie auf dem Zahnfleisch kriechen ?

Sprech mal z.B. einige Fachkräfte im Gesundheitswesen mit deinem Argument an......duck dich aber danach schnell.

Soju
26-07-2014, 03:50
Seit dem ich u.a. die Mindestlohn-Debatte verfolge und sehe wie einige Lobbies mit welchen fadenscheinigen Gründen sich dagegen stemmen, habe ich keine Gnade oder Mitleid gegenüber bestimmten AGn. Ich lachte immer innerlich, wenn die mich nach meiner Bewerbung angenommen haben und ich feststellte, das sind Ar...löcher. Die kapieren einfach nicht, dass sie von ihren AN Geld verdienen und nicht umgekehrt und dass diese keine Sklaven sind. Dann wundern die sich, dass die AN ihren Betrieb sabotieren wo sie nur können und der AG merkt es nicht mal richtig.

Es gibt aber auch welche, die sind richtige Menschen und für die würde ich meine Hand ins Feuer halten, denn die würden es auch für mich tun. So einen Chef habe ich leider nur einmal in meinem Leben erlebt. Leider ist der später ins Ausland gezogen.

Ich weiss jetzt nicht wie viele Arbeitgeber du bisher gehabt hast. Aber wenn es mehrere waren und bei dir alle (bis auf einen) den Eindruck hinterlassen haben ausbeuterische Menschenschinder zu sein gibt es fuer mich zwei Moeglichkeiten:

1. Du hast Optimierungsbedarf bei der Auswahl deiner Arbeitgeber

2. Das Problem sind nicht die Arbeigeber sondern du, bzw deine Einstellung.

Ich kenne eine Menge Leute, die mit ihrer Arbeit und ihrem Arbeitgeber zufrieden sind (ich gehoer auch dazu). Moeglicherweise sind alle diese Leute in deiner Welt A....kriecher und Duckmaeuser weil sie sich nicht mit jedem AG anlegen, das glaub ich aber nicht.

AnscheinendZuWeich
26-07-2014, 08:33
Einen Hungerlohn erhalten uebrigens nur Leute ohne Ausbildung oder mit einer, die eben wenig hermacht. Es ist ja kein Zufall, wie viel eine Person verdient.

Wie bitte? Das ist ja wohl unglaublicher Humbug. Ich habe eine kaufmännische und eine handwerkliche Ausbildung, beide betrieblich, jeweils als Klassenbester mit einer 1 und einer 2 und mein Fachabi, diverse Maschinenschulungen, habe freiwillig Zertifikate für berufsbzeogenes Englisch erarbeitet, die europaweit anerkannt sind.
Und wenn man mir für 42h/Woche dann einen Festlohn von 1300€ brutto anbietet für anspruchsvolle handwerkliche Arbeiten im Bootsbau oder der Tischlerei im Schichtbetrieb und Samstagsarbeit ist das ok findest du?

Oder mein Bruder, der Hauswirtschaftsassistent und Koch gelernt hat und mit mehreren Jahren Berufserfahrung auch in Leitender Position für 48h/ Woche 1600€ bekommt, von denen ein Teil des Geldes als "Essensgeld" abgezogen wird und 200€ frewillig gezahlte Prämie sind, die jederzeit grundlos gestrichen werden kann?

Das kommt nicht von schlechter Ausbildung, schlechtem Arbeitswillen, mangelnder Berufserfahrung oder einer schlechten wirtschaftlichen Situation sondern skrupelloser Profitgier und mangelndem Respekt vor den eigenen Arbeitnehmern.

AnscheinendZuWeich
26-07-2014, 08:37
Wenn du auf Grund deines Hobbys jeden Montag ausfällst, oder alle drei Wochen krank wirst und sich ein dirketer Zusammenhang herstellen läst ..

Nur um das klarzustellen, wenn einmal pro Monat pauschal die Krankschreibung kommt, verstehe ich die Abneigung des Arbeitgebers. Aber pauschal meinem AG die Lohnfortzahlung zu verweigern weil einmal was passiert oder gar den Kampfsport zu untersagen ist für mich nicht legitim.

Und vllt hast du ja auch Kampfsporterfahrung, verletzt du dich denn alle 3 Wochen im Training? Ich nämlich nicht. Kampfsportbedingt habe ich noch nie auf Arbeit gefehlt.

F3NR1R
26-07-2014, 10:00
Richtig, du hast Pflichten. dazu gehört auch dem Arbeitgeber für das verinbarte Gehalt die volle Arbeitsleistung in der vereinbarten Zeit zur Verfügung zu stellen.
Wenn du auf Grund deines Hobbys jeden Montag ausfällst, oder alle drei Wochen krank wirst und sich ein dirketer Zusammenhang herstellen läst ; mal sehn wie lange sich das ein Chef gefallen läst.
Das hat nichts mit Tyranei zu tun sonder eher etwas mit Fairness.
Wenn ich pünktlich das Gehalt löhne, erwarte ich eben auch das von der Gegenseite auch die Leistung kommt.

Naja, es ist nunmal so das du an der Leistung deiner Arbeiter verdienst,
man kann nur Profit machen in dem man
seinen Arbeitern weniger zahlt als sie erwirtschaften
und/oder
den Kunden über den Tisch zieht,
bei entsprechender Konkurrenz liegt der Fokus ja wohl mehr auf ersteres,
also hab dich mal nicht so zickig :p

itto_ryu
26-07-2014, 10:35
Obacht, ihr driftet alle ganz schnell ins gesellschafts- und wirtschaftspolitische ab! Dann ist hier bestimmt bald zu, trotz Offtopic ;)

MagetaDerLöwe
26-07-2014, 10:40
Wie bitte? Das ist ja wohl unglaublicher Humbug. Ich habe eine kaufmännische und eine handwerkliche Ausbildung, beide betrieblich, jeweils als Klassenbester mit einer 1 und einer 2 und mein Fachabi, diverse Maschinenschulungen, habe freiwillig Zertifikate für berufsbzeogenes Englisch erarbeitet, die europaweit anerkannt sind.
Und wenn man mir für 42h/Woche dann einen Festlohn von 1300€ brutto anbietet für anspruchsvolle handwerkliche Arbeiten im Bootsbau oder der Tischlerei im Schichtbetrieb und Samstagsarbeit ist das ok findest du?

Oder mein Bruder, der Hauswirtschaftsassistent und Koch gelernt hat und mit mehreren Jahren Berufserfahrung auch in Leitender Position für 48h/ Woche 1600€ bekommt, von denen ein Teil des Geldes als "Essensgeld" abgezogen wird und 200€ frewillig gezahlte Prämie sind, die jederzeit grundlos gestrichen werden kann?

Das kommt nicht von schlechter Ausbildung, schlechtem Arbeitswillen, mangelnder Berufserfahrung oder einer schlechten wirtschaftlichen Situation sondern skrupelloser Profitgier und mangelndem Respekt vor den eigenen Arbeitnehmern.

Wieso ist das Humbug? Ausnahmen bestätigen die Regel aber gewisse Ausbildung bringen spaeter nicht viel Geld, das weiß man auch sehr oft vorher. Ich beziehe mich nicht auf Anstrengung, das ist nunmal etwas anderes.
Konkurrenzfaehigkeit ist als Argument fuer Deutschland sicher nicht das beste Argument aber es gibt ja noch genuegend andere.

itto_ryu
26-07-2014, 10:46
Darf man fragen ob, was, wie lange du schon arbeitest/Ausbildung/Studium?

Kannix
26-07-2014, 11:17
Ach so, und die eine schlechtere Ausbildung haben oder keine und die Drecksarbeiten machen, haben es somit verdient, dass sie auf dem Zahnfleisch kriechen ?

In manchen Sparten lässt sich eben nicht viel verdienen.
Wobei ich immer öfter denke dass wenn jeder seine Arbeit einfach gut machen würde könnten auch mehr Leute mehr verdienen.

AnscheinendZuWeich
26-07-2014, 11:41
Wieso ist das Humbug? Ausnahmen bestätigen die Regel aber gewisse Ausbildung bringen spaeter nicht viel Geld, das weiß man auch sehr oft vorher. Ich beziehe mich nicht auf Anstrengung, das ist nunmal etwas anderes.
Konkurrenzfaehigkeit ist als Argument fuer Deutschland sicher nicht das beste Argument aber es gibt ja noch genuegend andere.

Gerade Bootsbau in einer Wassersporthochburg wie der Großraum Berlin Brandenburg ist ein Geschäft, dass genug Geld einbringt, da der Markt so riesig ist das er kaum bedient werden kann. Auch die Gastronomie ist hier ein gut laufendes Geschäft, mein Bruder arbeitet in einem ständig ausgebuchten Betrieb mit anliegendem Golfplatz, dementsprechend ist das Klientel. Die geringen Löhne sind da wohl kaum der Konkurenzfähigkeit geschuldet.

Darf ich Fragen aus wievielen jahren beruflicher Arbeit und in welcher Branche du deine Erfahrungswerte ziehst?

Klaus
26-07-2014, 11:51
Mein Chef würde auch keine arbeiten für einen Auftraggeber erledigen, die er nicht bezahlt

Doch, würde er, und das machen wir für einen grossen Telekommunikationsriesen ständig. Einfach weil das für diese Abteilung unser einziger Auftraggeber ist, und man dem nicht damit kommen kann "och nö, wissense, wir sind nicht ihr Leibeigener, ich mag Fussball, und am Wochenende kommen die Kumplz und wir schauen uns Schalke-Dortmund von 1978 an". Dann bekommt man ein Problem. Ich mag echte Ausbeutung auch kein bischen, aber diese zur Schau gestellte Gleichgültigkeit und asoziale Ader kommt mir erstens gelogen vor, und zweitens möchte ich solche Leute auch nicht als Kollege. Das kommt meistens von Fritzen die von Hartz-4 leben, und so tun als hätten sie nen tollen Job wo sie wirklich überhaupt nix machen, klasse bezahlt werden, und als Dankeschön am Ende noch dicke Abfindungen für erfundene Schmähungen kassieren. Die Wirklichkeit sieht so aus: "Mutti, bringste mir vom Aldi bitte noch Bier mit, der letzte Kasten ist schon wieder leer".

KAJIHEI
26-07-2014, 12:07
Wie bitte? Das ist ja wohl unglaublicher Humbug. Ich habe eine kaufmännische und eine handwerkliche Ausbildung, beide betrieblich, jeweils als Klassenbester mit einer 1 und einer 2 und mein Fachabi, diverse Maschinenschulungen, habe freiwillig Zertifikate für berufsbzeogenes Englisch erarbeitet, die europaweit anerkannt sind.
Und wenn man mir für 42h/Woche dann einen Festlohn von 1300€ brutto anbietet für anspruchsvolle handwerkliche Arbeiten im Bootsbau oder der Tischlerei im Schichtbetrieb und Samstagsarbeit ist das ok findest du?

Oder mein Bruder, der Hauswirtschaftsassistent und Koch gelernt hat und mit mehreren Jahren Berufserfahrung auch in Leitender Position für 48h/ Woche 1600€ bekommt, von denen ein Teil des Geldes als "Essensgeld" abgezogen wird und 200€ frewillig gezahlte Prämie sind, die jederzeit grundlos gestrichen werden kann?

Das kommt nicht von schlechter Ausbildung, schlechtem Arbeitswillen, mangelnder Berufserfahrung oder einer schlechten wirtschaftlichen Situation sondern skrupelloser Profitgier und mangelndem Respekt vor den eigenen Arbeitnehmern.

Wohl eher von den massiven Problemen in der Gastroszene...:rolleyes:

AnscheinendZuWeich
26-07-2014, 12:15
Doch, würde er, und das machen wir für einen grossen Telekommunikationsriesen ständig. Einfach weil das für diese Abteilung unser einziger Auftraggeber ist, und man dem nicht damit kommen kann "och nö, wissense, wir sind nicht ihr Leibeigener, ich mag Fussball, und am Wochenende kommen die Kumplz und wir schauen uns Schalke-Dortmund von 1978 an". Dann bekommt man ein Problem. Ich mag echte Ausbeutung auch kein bischen, aber diese zur Schau gestellte Gleichgültigkeit und asoziale Ader kommt mir erstens gelogen vor, und zweitens möchte ich solche Leute auch nicht als Kollege. Das kommt meistens von Fritzen die von Hartz-4 leben, und so tun als hätten sie nen tollen Job wo sie wirklich überhaupt nix machen, klasse bezahlt werden, und als Dankeschön am Ende noch dicke Abfindungen für erfundene Schmähungen kassieren. Die Wirklichkeit sieht so aus: "Mutti, bringste mir vom Aldi bitte noch Bier mit, der letzte Kasten ist schon wieder leer".

Unterstellst du mir gerade, dass ich ein arbeitsfauler Trinker bin, der euch hier was vorlügt?

Ich bin Familienvater mit Job und habe mir ein gutes Ansehen in meiner Firma erarbeitet, die übrigens ein guter Arbeitgeber ist, da ich mich auf Verbrecher nicht mehr einlasse.

Diese Fritzen, die von Arbeitslosengeld 2 leben sind übrigens nicht zwangsläufig arbeitslos. Ich kenne wenigstens 3 Arbeitnehmer mit Vollzeitstelle, die zum Amt gehen um Ihren Lohn auf Hartz4 Niveau aufzustocken. Zimmermänner, Hausmeister, Galabauer.

Und stell dir vor, von denen trinkt keiner.

Von mir aus können wir die Diskussion hier beenden, beleidigen lasse ich mich ungerne.

Hangar34
26-07-2014, 12:47
Ich weiss jetzt nicht wie viele Arbeitgeber du bisher gehabt hast. Aber wenn es mehrere waren und bei dir alle (bis auf einen) den Eindruck hinterlassen haben ausbeuterische Menschenschinder zu sein gibt es fuer mich zwei Moeglichkeiten:

1. Du hast Optimierungsbedarf bei der Auswahl deiner Arbeitgeber

2. Das Problem sind nicht die Arbeigeber sondern du, bzw deine Einstellung.

Ich kenne eine Menge Leute, die mit ihrer Arbeit und ihrem Arbeitgeber zufrieden sind (ich gehoer auch dazu). Moeglicherweise sind alle diese Leute in deiner Welt A....kriecher und Duckmaeuser weil sie sich nicht mit jedem AG anlegen, das glaub ich aber nicht.

1. Ich brauche kein Optimierungbedarf beim Auswahl meiner Arbeitgeber, da ich selbstständig bin. Mit AG habe ich mich genug geschlagen und ich will mich nicht vor mir selbst schämen, wenn ich im späten Alter im Sterbebett liege und auf mein Leben mal zurück blicke. Ich habe auch mal im Hospiz gearbeitet und dort Leute gesehen, die ihr Leben für andere versaut haben.

2. Ja.... die Sache mit der "Einstellung". Das Wort Einstellung sagt aus, dass man irgendwas bei sich "einstellen" soll. Fragt sich nur für wen. Ist ein sehr beliebtes Totschlag-Argument von gewissen AG "Sie müssen etwas an ihrer Einstellung ändern"...hört sich auf jeden Fall besser an als "Halt die Fresse und stell` dich nach mir ein". Es gibt auch andere schöne Floskeln, die schön neutral erscheinen und eigentlich nicht verwerflich sind aber eigentlich etwas komplett anderes dahinter steckt.

Schau dir bitte folgende Statistik zum Einstieg an:
? AU-Tage der fünf wichtigsten Krankheitsarten in Deutschland nach Altersgruppe 2013 | Statistik (http://de.statista.com/statistik/daten/studie/291171/umfrage/au-tage-der-fuenf-wichtigsten-krankheitsarten-in-deutschland-nach-altersgruppe/)

Vor allem ist der graue Balken neben dem roten wichtig. Im grauen sind auch Sachen wie Burn-Out einbezogen, wobei der rote vor allem muskel-skeletare Erkrankungen des Rückens miteinbezieht (vgl. ? Anteile der zehn wichtigsten Krankheitsarten an den Arbeitsunfähigkeitstagen bis 2013 | Statistik (http://de.statista.com/statistik/daten/studie/77239/umfrage/krankheit---hauptursachen-fuer-arbeitsunfaehigkeit/) )

Thema psychische Ursachen ist vor allem Stress an erster Stelle verbunden mit unklaren Arbeitsverhältnissen, Mobbing, Bullying..usw.. verbunden.
Details : http://www.dak.de/dak/download/Praesentation_bundesweiter_Gesundheitsreport_2013-1318304.pdf
Das liegt meistens an der besonderen "sozialen Kompetenz" einiger AG.

Stress ist übrigens auch einer der Hauptursachen von Rückenschmerzen und zu diesem Thema brauche ich glaube ich nichts zu erwähnen.

Und nun geh`und sag` diesen Leuten die sollen was an ihrer Einstellung ändern. :)

Leute, versucht nicht Schei... mit Rosen zu schmücken. Es läuft gehörig was schief gerade in der Wirtschaft und es nützt nichts irgendwelche Symptome zu bekämpfen und so weiter zu machen. Es gibt auch nachhaltige Betriebe, die sehr gut funktionieren und auch ein guten und ehrlichen AG-AN Verhältnis ermöglichen.

Soju
26-07-2014, 14:27
2. Ja.... die Sache mit der "Einstellung". Das Wort Einstellung sagt aus, dass man irgendwas bei sich "einstellen" soll. Fragt sich nur für wen. Ist ein sehr beliebtes Totschlag-Argument von gewissen AG "Sie müssen etwas an ihrer Einstellung ändern"...hört sich auf jeden Fall besser an als "Halt die Fresse und stell` dich nach mir ein". Es gibt auch andere schöne Floskeln, die schön neutral erscheinen und eigentlich nicht verwerflich sind aber eigentlich etwas komplett anderes dahinter steckt.

Schau dir bitte folgende Statistik zum Einstieg an:
? AU-Tage der fünf wichtigsten Krankheitsarten in Deutschland nach Altersgruppe 2013 | Statistik (http://de.statista.com/statistik/daten/studie/291171/umfrage/au-tage-der-fuenf-wichtigsten-krankheitsarten-in-deutschland-nach-altersgruppe/)

Vor allem ist der graue Balken neben dem roten wichtig. Im grauen sind auch Sachen wie Burn-Out einbezogen, wobei der rote vor allem muskel-skeletare Erkrankungen des Rückens miteinbezieht (vgl. ? Anteile der zehn wichtigsten Krankheitsarten an den Arbeitsunfähigkeitstagen bis 2013 | Statistik (http://de.statista.com/statistik/daten/studie/77239/umfrage/krankheit---hauptursachen-fuer-arbeitsunfaehigkeit/) )

Thema psychische Ursachen ist vor allem Stress an erster Stelle verbunden mit unklaren Arbeitsverhältnissen, Mobbing, Bullying..usw.. verbunden.
Details : http://www.dak.de/dak/download/Praesentation_bundesweiter_Gesundheitsreport_2013-1318304.pdf
Das liegt meistens an der besonderen "sozialen Kompetenz" einiger AG.

Stress ist übrigens auch einer der Hauptursachen von Rückenschmerzen und zu diesem Thema brauche ich glaube ich nichts zu erwähnen.

Und nun geh`und sag` diesen Leuten die sollen was an ihrer Einstellung ändern. :)



Es gibt fuer mich keinen Grund irgendwelchen leuten aus einer Statistik zu sagen was die aendern sollen. Mein Kommentar war nicht auf die Allgemeinheit ausgerichtet sondern auf dich, ausgehend von deinen Posts hier. In denen hattest du geschrieben, dass du bisher erst einen guten AG hattest, dass du dich mehrfach vor Arbeitsgerichten mit AG gefetzt hast und gewonnen hast und du hast SYmpathie fuer das Sabotieren von betrieben durchscheinen lassen.

Ich habe an keiner Stelle geschrieben, dass ich Ausbeutung oder das Brechen von Gesetzen (durch AG oder AN) gut finde. Ebenso habe ich an keiner Stelle irgendwelche Berufskrankheiten verleugnet.

Wenn mir jemand erzaehlt, dass er jedesmal wenn er in eine Disco/Bar/Kneipe geht in einer Hauerei endet, wobei er immer unschuldig ist, aber immer irgendjemand ihn angreift wuerde ich demjenigen ebenso unterstellen, dass moeglicherweise er der Grund ist und nicht all die anderen.

Wenn es aber um etwas allgemeines gehen soll: Ja, wenn ich bei einem AG einen Vertrag unterschreibe, dann habe ich mich nach den Regeln in dem Betrieb zu richten und "einzustellen", sofern diese nicht mit dem Gesetz in Konflikt stehen.

Wir brauchen uns von mir aus hier nicht einig werden, sondern koennen uns darauf einigen dass wir es eben unterschiedlich sehen.

KAJIHEI
26-07-2014, 14:30
:halbyeaha
1. Ich brauche kein Optimierungbedarf beim Auswahl meiner Arbeitgeber, da ich selbstständig bin. Mit AG habe ich mich genug geschlagen und ich will mich nicht vor mir selbst schämen, wenn ich im späten Alter im Sterbebett liege und auf mein Leben mal zurück blicke. Ich habe auch mal im Hospiz gearbeitet und dort Leute gesehen, die ihr Leben für andere versaut haben.

2. Ja.... die Sache mit der "Einstellung". Das Wort Einstellung sagt aus, dass man irgendwas bei sich "einstellen" soll. Fragt sich nur für wen. Ist ein sehr beliebtes Totschlag-Argument von gewissen AG "Sie müssen etwas an ihrer Einstellung ändern"...hört sich auf jeden Fall besser an als "Halt die Fresse und stell` dich nach mir ein". Es gibt auch andere schöne Floskeln, die schön neutral erscheinen und eigentlich nicht verwerflich sind aber eigentlich etwas komplett anderes dahinter steckt.

Schau dir bitte folgende Statistik zum Einstieg an:
? AU-Tage der fünf wichtigsten Krankheitsarten in Deutschland nach Altersgruppe 2013 | Statistik (http://de.statista.com/statistik/daten/studie/291171/umfrage/au-tage-der-fuenf-wichtigsten-krankheitsarten-in-deutschland-nach-altersgruppe/)

Vor allem ist der graue Balken neben dem roten wichtig. Im grauen sind auch Sachen wie Burn-Out einbezogen, wobei der rote vor allem muskel-skeletare Erkrankungen des Rückens miteinbezieht (vgl. ? Anteile der zehn wichtigsten Krankheitsarten an den Arbeitsunfähigkeitstagen bis 2013 | Statistik (http://de.statista.com/statistik/daten/studie/77239/umfrage/krankheit---hauptursachen-fuer-arbeitsunfaehigkeit/) )

Thema psychische Ursachen ist vor allem Stress an erster Stelle verbunden mit unklaren Arbeitsverhältnissen, Mobbing, Bullying..usw.. verbunden.
Details : http://www.dak.de/dak/download/Praesentation_bundesweiter_Gesundheitsreport_2013-1318304.pdf
Das liegt meistens an der besonderen "sozialen Kompetenz" einiger AG.

Stress ist übrigens auch einer der Hauptursachen von Rückenschmerzen und zu diesem Thema brauche ich glaube ich nichts zu erwähnen.

Und nun geh`und sag` diesen Leuten die sollen was an ihrer Einstellung ändern. :)

Leute, versucht nicht Schei... mit Rosen zu schmücken. Es läuft gehörig was schief gerade in der Wirtschaft und es nützt nichts irgendwelche Symptome zu bekämpfen und so weiter zu machen. Es gibt auch nachhaltige Betriebe, die sehr gut funktionieren und auch ein guten und ehrlichen AG-AN Verhältnis ermöglichen.

:halbyeaha

Ein wunderbarer Beitrag.
Es ist ziemlich kindisch die ganze Schuld den Arbeitgebern anzulasten.
z.B. die Hungferlöhne in der Gastroszene sind den unmögliche Verhältnissen geschuldet.
Sprich dieser Geiz ist geil Mentalität z.B.
Gutes, hausgekochtes frisches Essen haben wollen aber nichts dafür löhnen wollen ( oder können ).
Da kann man die Laufkosten kosten nur noch auf Koster der AN minimieren um selber knapp über die Runden zu kommen.
Nur wenige Gastronomen werden wirklich wohlhabend.

Was den Streß und Rücken angeht : Das unterschreibe ich sofort, ich zahle teilweise noch dafür obwohl ich kürzer trete.

Burnout : Ebenfalls inzwischen ein nicht unerheblicher Faktor.
Ruhe wie vor 30ig Jahren : Es gibt sie nicht mehr. Weiter, weiter....
Wurscht ob man AG oder AN ist.
Irgendwas läuft wirklich massiv falsch.

Ich meine damit nicht nicht das man eine ruhige Kugel schieben konnte, aber man hat wenigstens noch ordentlich verdient, egal welche Partei bei Kleinbetrieben.

MagetaDerLöwe
26-07-2014, 14:36
Gerade Bootsbau in einer Wassersporthochburg wie der Großraum Berlin Brandenburg ist ein Geschäft, dass genug Geld einbringt, da der Markt so riesig ist das er kaum bedient werden kann. Auch die Gastronomie ist hier ein gut laufendes Geschäft, mein Bruder arbeitet in einem ständig ausgebuchten Betrieb mit anliegendem Golfplatz, dementsprechend ist das Klientel. Die geringen Löhne sind da wohl kaum der Konkurenzfähigkeit geschuldet.

Darf ich Fragen aus wievielen jahren beruflicher Arbeit und in welcher Branche du deine Erfahrungswerte ziehst?

Es geht nicht darum, was die Branche an sich abwirft, sondern eben der Beruf. Maschinenbauer verdienen mehr als Bandarbeiter, auch wenn beide in der Automobilbranche arbeiten.

Soju
26-07-2014, 14:47
@Hangar 34:

Mal abgesehen davon, dass ich deinen (wie ich finde) sehr pauschalen Aussagen zur Schuld von Arbeitgebern nichts abgewinnen kann und es anders sehe. Ich habe einfach bisher gute Arbeitgeber gehabt und habe dies jetzt auch noch. Und ich halte mich in meinen Verantwortungsbereichen ebenfalls fuer einen relativ guten Chef, ansonsten waere die Fluktuation in meinen Bereichen deutlich hoeher, da es fuer qualifizierte Leute in China kein Problem ist zu wechseln.

Ich unterschreib sofort, dass eine Menge schief laeuft und Dinge wie Burnout, Mobbing, Bossing, mehr Berufsunfaehigkeit usw nicht von ungefaehr kommen. Allerdings muessen hier AG und AN zusammen aerbeiten um dies zu loesen.

Und wie Kajihei schreibt: Einen Teil (einen grossen Teil) der Shculd haengt auch mit der Geiz ist Geil Mentalitaet zusammen.

Und ja, es gibt Bereiche in denen es die Hoelle ist und unter aller Sau. Meine Mutter hat 40 Jahre als Krankenschwester gearbeitet, ich denke also schon, dass ich einen gewissen Einblick aus erster Hand habe. Das ist teilweise die Hoelle (sie war bei einem kirchlichen Traeger). Ich habe selber, allerdings vor recht langer Zeit, auch eine Handwerksausbildung gemacht sowie als Moebelpacker und auf dem bau gearbeitet, kenne also auch nicht nur die Schreibtischseite des ganzen.

F3NR1R
26-07-2014, 14:57
Ich unterschreib sofort, dass eine Menge schief laeuft und Dinge wie Burnout, Mobbing, Bossing, mehr Berufsunfaehigkeit usw nicht von ungefaehr kommen. Allerdings muessen hier AG und AN zusammen aerbeiten um dies zu loesen.


Und wie könnte das in etwa aussehen ?

KAJIHEI
26-07-2014, 15:04
Und wie könnte das in etwa aussehen ?

Indem ein faires Miteinader wieder ermöglicht wird.
Durch den internationalen Konkurrenzdruck etc ist es fast nicht mehr möglich, zuzuüglich dieser bereits erwähnten "Geiz ist geil" Mentalität.
Das darf man sich getrost auf der Zunge zergehen lassen :
Selber darüber beschweren "Ich als Automechnaiker verdiene nicht genug !" und gleichzeitig erwarten das andere für Hungerlöhne arbeiten.
Hat doch wunderbar geklappt diese Politik des gegenseitigens Ausspielens zu Gunsten...
Ebenso "witzig" : Der berüchitgte Satz.
Jawohl ich äussere ihn !
"Ich selber könnte mir mich nicht mehr leisten "
Oh, das wird politisch.

Daher ende ich hier.:o

Klaus
26-07-2014, 15:19
Unterstellst du mir gerade, dass ich ein arbeitsfauler Trinker bin, der euch hier was vorlügt?


Du warst nicht gemeint.

AnscheinendZuWeich
26-07-2014, 15:38
Das man nicht pauschal den Arbeitgeber für solche Dinge verantwortlich machen kann ist richtig und möchte ich auch gar nicht behauptet oder bestreiten.

Bei so einem Thema kochen je nach Position im Getriebe auch schnell die Magensäfte, denn einfach hats vermutlich keiner von uns.

Meine Erfahrungen zeigen aber, dass gewisse AG's den hohen Anspruch an den AN durchaus ausnutzen um sich selbst ein gutes Leben zu gönnen. Wenn der Chef mit dem SLK vorfährt und der Facharbeiter mit dem Fahrrad, da ein Auto im Unterhalt zu teuer ist und dem Facharbeiter dann gesagt wird, es ist kein Geld da....

Um zu dem besagten Gastronomiebetrieb zurück zu kommen, die Mahlzeiten sind nicht gerade günstig, es ist keine Eckkneipe mit Wurstausschank, da speisen Millionäre. Dementsprechend aber auch die Qualität.

So fassen wir zusammen: Es läuft was schief, für AG sowie für AN und wir fahren immer weiter rein. Falls jemand Lösungsvorschläge hat wäre ich dankbar wenn er die postet :biglaugh:

douwa
26-07-2014, 16:36
Du warst nicht gemeint.
Wer war denn gemeint?

Hangar34
26-07-2014, 19:07
Das man nicht pauschal den Arbeitgeber für solche Dinge verantwortlich machen kann ist richtig und möchte ich auch gar nicht behauptet oder bestreiten.

Bei so einem Thema kochen je nach Position im Getriebe auch schnell die Magensäfte, denn einfach hats vermutlich keiner von uns.

Meine Erfahrungen zeigen aber, dass gewisse AG's den hohen Anspruch an den AN durchaus ausnutzen um sich selbst ein gutes Leben zu gönnen. Wenn der Chef mit dem SLK vorfährt und der Facharbeiter mit dem Fahrrad, da ein Auto im Unterhalt zu teuer ist und dem Facharbeiter dann gesagt wird, es ist kein Geld da....

Um zu dem besagten Gastronomiebetrieb zurück zu kommen, die Mahlzeiten sind nicht gerade günstig, es ist keine Eckkneipe mit Wurstausschank, da speisen Millionäre. Dementsprechend aber auch die Qualität.

So fassen wir zusammen: Es läuft was schief, für AG sowie für AN und wir fahren immer weiter rein. Falls jemand Lösungsvorschläge hat wäre ich dankbar wenn er die postet :biglaugh:

Ideen gibt es einige:

Der AN erhalten Anteile des Unternehmens (z.B. durch Genußscheine, Aktien...etc..) und sind am Gewinn mitbeteiligt. Sie haben Mitspracherecht, was durch periodisch stattfindende Audits gewährleistet wird. Dies setzt voraus, dass sie im Sinne eines Total Quality Managements sich auch mit dem Unternehmen identifizieren und sich so verhalten als wäre es ihr eigenes Unternehmen (was ja durch vernünftige Anteile/Aktien...etc.. auch irgendwo der Fall ist). Die Arbeitnehmer sollen die Möglichkeit haben eigene Ideen, die potenzial haben allen zu dienen, in eine Art "Sandbox" im Unternehmen selbst auszuprobieren (bei Erfolg werden diese Ideen honoriert, der Mitarbeiter befördert...etc..). Das Unternehmen muss nachhaltig wirtschaften und dabei auch darauf achten wer die Zulieferer sind und woher sie ihre Waren/Dienstleitungen bekommen (z.B. Kinderarbeit, Hungerlohnarbeiter = KO-Kriterium) . Im Allgemeinen muss von der mehr, mehr und nochmals mehr Mentalität Abstand genommen werden. Das funktioniert nicht bzw. stellt euch vor alle Länder würden ein Konsumverhalten wie die Amerikaner besitzen (will hier aber jetzt nicht alle Amis denunzien). Das nachhaltige Wirtschaften setzt voraus, dass auch der Kunde diesen Bewußtseinszustand erlernt hat, wobei wir hier bei der "Geiz ist Geil" Mentalität sind.

Der Kunde muss bereits Verantwortung im Kindergarten lernen, womit die politischen Institutionen gefragt sind. Die heutigen Zustände müssen so verarbeitet werden als wenn man über das Mittelalter, das dritte Reich oder über längst vergangene dunkle Perioden im Geschichtsunterricht redet. Es ist quasi etwas Unvorstellbares. Die politischen Institutionen müssen von Lobbyisten, Egomanen oder einfach auf Deutsch: DRECK bereinigt werden.

Es gibt bereits auch Ansätze in Dienstleistungsunternehmen, wo z.B. alle Mitarbeiter wie Freelancer sind, eine Auftrag erhalten, eine Frist und es ist ihnen überlassen, wann und wo sie die Arbeit bis zur Deadline fertig kriegen. Und das bei einem Festangestellten-Status. Bei Problemen steht immer ein Hang-Out bereit oder es werden kurzfristig Webinare einberufen.

Wenn man über den Tellerrand schauen kann, könnte man untersuchen was für Gesellschaftsformen sich in sogenannten "autarken Dörfern" entwickeln und versuchen daraus Innovationen für ein gesamtgesellschaftliches Zusammenleben zu ziehen.

Wenn ich mir jedoch die Stärke des negativen politischen, sozialen und wirtschaftlichen Momentums der heutigen Zeit anschaue, dann gehe ich davon aus, dass erstmal alles gegen die Wand gefahren muss, damit die Leute lernen ->LbB-Methode: "Learning by Burning".

Hier gibt es die Möglichket dies zu beschleunigen, in dem man puren Raubtierkapitalismus betreibt und alles und jeden ausbeutet, der nicht bei 3 auf den Bäumen ist. Also sowas wie die Lehmann-Brothers aber viel schlimmer, damit es möglichst bald kracht.

Ich glaube die Krisen auf der Welt, die wir gerade beobachten sind so der Beginn dieser Ära. Ihr könnt euch sicher sein, dass auch Europa und der Westen davon nicht verschont bleiben werden.

So nach dem wir den Bogen vom "Krankfeiern nach Kampfsportverletzung und angepis..er Chef" zur globalen Problemen gespannt haben, ist es Zeit dieses Thema hier abzuschließen, da die Mods -wie ich glaube- sonst ne richtige Macke kriegen :D. In diesem Sinne

Hafis
26-07-2014, 19:38
...
So nach dem wir den Bogen vom "Krankfeiern nach Kampfsportverletzung und angepis..er Chef" zur globalen Problemen gespannt haben, ist es Zeit dieses Thema hier abzuschließen, da die Mods -wie ich glaube- sonst ne richtige Macke kriegen :D. In diesem Sinne

na ja, das 'Krankfeiern nach Kampfsportverletzung' ist wohl wirklich ein Luxusproblem verglichen mit dem, worunter 'globale Arbeitnehmer' sonst so zu leiden haben ...

aber weil niemand in diesem unserem Forum irgendwelche Produkte, welcher Art auch immer, kauft, die unter menschenunwürdigen Umständen hergestellt und oder vertrieben worden sind, müssen wir uns auch keine Gedanken darüber machen, ob dieser Thread aus 'politischen' Gründen geschlossen werden sollte ...

gruß hafis

Soju
27-07-2014, 03:22
Der AN erhalten Anteile des Unternehmens (z.B. durch Genußscheine, Aktien...etc..) und sind am Gewinn mitbeteiligt. Sie haben Mitspracherecht, was durch periodisch stattfindende Audits gewährleistet wird.

Hoert sich toll an, aber ich sehe einige Probleme in der Umsetzung.

- Angenommen jemand baut mit seinem Kapital ein Unternehmen auf und traegt dabei auch das Risikio. Warum sollte derjenige dann auf einmal sein Unternehmen an die Angestellten verkaufen?

- Du schreibst davon dass Angestellte am Gewinn beteiligt werden. Was ist mit Verlusten, werden die Angestellten auch daran beteiligt?

Als ich vor Jahren bei Daimler gearbeitet habe gab es einmal im Jahr eine Sonderzahlung, abhaengig vom erwirtschafteten Gewinn. Lustigerweise war die Meinung in der Belegschaft (nicht Management), dass das ja auch nur gerecht sei, weil die Belegschaft immerhin den Gewinn erwirtschafte. Wenn es aber schlecht ging, dann war Grundsaetzlich das Management schuld.

persoenlich glaube ich, dass beide Seiten ("einfache" Arbeiter, Sachbearbeiter usw und auch Fuehrungskraefte) an der Wirtschaftlichen Situation einer Firma ihren Anteil haben. Allerdings denke ich dass Fuehrungskraefte einen groesseren Anteil daran haben, zumindest falls sie Entscheidungen treffen. Und das gilt sowohl wenn es der Firma gut geht als auch wenn es schlecht geht. Davon ausgenommen sind Dinge die Ausserhalb des Einflussbereichs aller liegen.

Ich habe ueber die Jahre verschiedene Ansichten kennengelernt. Sowohl das "die da oben haben ja alle keine Ahnung" von Arbeitern in der Werkstatt als auch das "das koennen die am Boden ja gar nicht ueberblicken". Ich halte beide Ansichten fuer kurzsichtig und dumm.



Dies setzt voraus, dass sie im Sinne eines Total Quality Managements sich auch mit dem Unternehmen identifizieren und sich so verhalten als wäre es ihr eigenes Unternehmen (was ja durch vernünftige Anteile/Aktien...etc.. auch irgendwo der Fall ist).

Ich bin ein ziemlicher Anhaenger von TQM und anderen Modellen mit einem ganzheitlichen Ansatz, bzw Methoden die jeden MA mit einbeziehen, egal wie irgendjemand die mal genannt hat. Das erfordert aber dass diese Einstellung das ganze Unternehmen durchdringt und vor allem das Topmanagement das unterstuetzt, wirklich unterstuetzt, nicht nur dem Namen nach.

Allerdings erfordert eine Identifizierung mit dem Unternehmen auch, dass ALLE bereit sind Opfer zu bringen wenn es mal schlecht geht. Und da sind wir wieder dabei, dass einige Manager ihre Pfruende behalten wollen und einige Angestellte meinen es sei ja nicht ihre Schuld.


Die Arbeitnehmer sollen die Möglichkeit haben eigene Ideen, die potenzial haben allen zu dienen, in eine Art "Sandbox" im Unternehmen selbst auszuprobieren (bei Erfolg werden diese Ideen honoriert, der Mitarbeiter befördert...etc..).

Die Idee finde ich gut.

Honorieren kann man, man koennte es aber auch so sehen, dass jeder MA die Pflicht hat seine Vorschlaege zu unterbreiten (gilt von ganz oben bis ganz unten).

Befoerdern halte ich fuer schwierig, weil es nun mal nur eine bestimmte Anzahl Fuehrungspositionen gibt.



Das Unternehmen muss nachhaltig wirtschaften und dabei auch darauf achten wer die Zulieferer sind und woher sie ihre Waren/Dienstleitungen bekommen (z.B. Kinderarbeit, Hungerlohnarbeiter = KO-Kriterium)

das passiert uebrigens schon, allerdings zu wenig. Einige unserer Kunden lassen sich bei Audits die Liste aller Angestellten zeigen um am Geburtsdatum zu sehen ob wir minderjaehrige beschaeftigen (tun wir nicht). Ebenso lassen die sich die Dateien mit den Arbeitszeiten zeigen um zu sehen ob wir zu viele Ueberstunden machen lassen (lassen wir nicht).

Allerdings geschieht dieses nich zu wenig. Und das liegt unter anderem daran, dass viele unserer Kunden zwar moeglichst billig in China Zulieferteile einkaufen wollen, aber doch bitte zu europaeischen Arbeitsbedingungen. Wir halten diese Bedingungen ein (bzw die chinesischen die mindestens ebenso scharf sind). Das macht uns teurer und kostet Kunden. Die Chinesischen Kunden und zulieferer sind uebrigens noch deutlich schlimmer, da kriegen wir nur schwer ein Bein auf den Boden, weil die ausschliesslich nach dem presi gehen und Arbeitsbedingungen egal sind.

F3NR1R
27-07-2014, 09:57
Hoert sich toll an, aber ich sehe einige Probleme in der Umsetzung.

- Angenommen jemand baut mit seinem Kapital ein Unternehmen auf und traegt dabei auch das Risikio. Warum sollte derjenige dann auf einmal sein Unternehmen an die Angestellten verkaufen?



ein ziemlich albernes "Problem",
mehr Profit vs Mildtätigkeit

Das ist doch der Witz an der Sache, es soll sich halt nicht alles (Kapital,Verantwortung,usw) auf einen Punkt konzentrieren


- Du schreibst davon dass Angestellte am Gewinn beteiligt werden. Was ist mit Verlusten, werden die Angestellten auch daran beteiligt?

Wenn der Laden pleite geht,
werden die bestimmt auch auf ihren Job verzichten :p

KAJIHEI
27-07-2014, 10:09
ein ziemlich albernes "Problem",
mehr Profit vs Mildtätigkeit

Das ist doch der Witz an der Sache, es soll sich halt nicht alles (Kapital,Verantwortung,usw) auf einen Punkt konzentrieren



Wenn der Laden pleite geht,
werden die bestimmt auch auf ihren Job verzichten :p

Du meinst also jemand zieht aus eigener Kasse den Betrieb hoch, hat zuerst die volle Verantwortung.
Dann wenn es läuft im positiven Bereich sind alle Arbeitnehmer beteiligt...
Im negativen Bereich wie sieht es denn da aus ?
Verluste heißen ja nicht gleich das man dicht macht, blos manchmal muß man auch vom privaten Vermögen (Zeit und Fnianzmittel ) reinbuttern um Lücken zu decken.
Sind Arbeitnehmer dazu freiwilig bereit ?
Mal zwei,drei Jahre keinen Urlaub zum Wohle aller ?
Mal kein schickes neues Auto zm Wohle aller ?

Handwerksbetriebe wo die Chefs das machen kenn ich. Sind zwar kleine Betriebe mit wenigen Angestellten, aber vom Prinzip her sollte das Wurst sein.
Die andere Seite kann ich schlechter beurteilen.

F3NR1R
27-07-2014, 10:16
Du meinst also jemand zieht aus eigener Kasse den Betrieb hoch, hat zuerst die volle Verantwortung.
Dann wenn es läuft im positiven Bereich sind alle Arbeitnehmer beteiligt...
Im negativen Bereich wie sieht es denn da aus ?
Verluste heißen ja nicht gleich das man dicht macht, blos manchmal muß man auch vom privaten Vermögen (Zeit und Fnianzmittel ) reinbuttern um Lücken zu decken.
Sind Arbeitnehmer dazu freiwilig bereit ?
Mal zwei,drei Jahre keinen Urlaub zum Wohle aller ?
Mal kein schickes neues Auto zm Wohle aller ?

Handwerksbetriebe wo die Chefs das machen kenn ich. Sind zwar kleine Betriebe mit wenigen Angestellten, aber vom Prinzip her sollte das Wurst sein.
Die andere Seite kann ich schlechter beurteilen.

naja, du machst persönlich Schulden, um den Betrieb hochzuziehen und "verkaufst" (evtl auch als Kompensation niedriger Löhne), zu deiner pers Entlastung, Anteile an deine Sklaven

Wenn du damit jetzt sozusagen zweigleisig entlohnst, stinknormaler Lohn + Gewinnbeteiligung,
dann hast du den Salat mit dem Mitarbeiteranteil gegenüber Gewinn/Verlust

bspw
normal Gehalt = 1200 im Monat
neumodisch Gehalt = 1000 im Monat + Gewinnbeteiligung(fällt die weg, würde der arme Angestellte also bereits "reinbuttern" :p)

KAJIHEI
27-07-2014, 10:25
naja, du machst persönlich Schulden, um den Betrieb hochzuziehen und "verkaufst" (evtl auch als Kompensation niedriger Löhne), zu deiner pers Entlastung, Anteile an deine Sklaven

Wenn du damit jetzt sozusagen zweigleisig entlohnst, stinknormaler Lohn + Gewinnbeteiligung,
dann hast du den Salat mit dem Mitarbeiteranteil gegenüber Gewinn/Verlust

bspw
normal Gehalt = 1200 im Monat
neumodisch Gehalt = 1000 im Monat + Gewinnbeteiligung(fällt die weg, würde der arme Angestellte also bereits "reinbuttern" :p)

Das hatte ich schon begriffen, trotz ergrauter Silberlocke auf dem Haupt.
Blos wieviele Arbeitnehmer sind dazu bereit das Risiko mit zu tragen.
Es geht nicht nur um die Gegenfinazierung des Einstandsaufwands, es geht um die Risikodecklung.
Egal wie gut du bist, es gibt Zeiten da sieht die Marktlage einfach unschön aus.
D.h. bei dem von dir vorgeschlagen Modell hätten die AN den selben Fianzeinstandsstatus wie der AG. Also müssen sie auch bluten wenn es mal nicht läuft...
D.h. neben der Gewinnbetewiligung bekommen sie auch die Verlustbeteiligung.

Nur Rosinen rauspicken, so läuft es auch bei aller sozialen Einstellung eben nicht.

F3NR1R
27-07-2014, 10:44
Das hatte ich schon begriffen, trotz ergrauter Silberlocke auf dem Haupt.
Blos wieviele Arbeitnehmer sind dazu bereit das Risiko mit zu tragen.
Es geht nicht nur um die Gegenfinazierung des Einstandsaufwands, es geht um die Risikodecklung.
Egal wie gut du bist, es gibt Zeiten da sieht die Marktlage einfach unschön aus.


Wenn die unterm Strich nicht mehr verlieren, als damit verdienen können, wird man das schon irgendwie kommunizieren können um genug davon zu überzeugen


D.h. bei dem von dir vorgeschlagen Modell hätten die AN den selben Fianzeinstandsstatus wie der AG. Also müssen sie auch bluten wenn es mal nicht läuft...
D.h. neben der Gewinnbetewiligung bekommen sie auch die Verlustbeteiligung.

Nur Rosinen rauspicken, so läuft es auch bei aller sozialen Einstellung eben nicht.

Was heißt bluten ?
schlimmstenfalls werden ihre Anteile zunehmend wertlos
und ihre Gewinnbeiteiligung, um ihren Lohn überhaupt auf angemessenes Niveau zu bringen, fällt eben weg

den Löwenanteil wird immernoch der AG besitzen und wenn das Geschäftsmodell nicht trägt, ist das halt so ....

Man kann die einfachen Angestellten halt nicht permanent einer Art Privatinsolvenzrisiko aussetzen


Das ist auch so ein Problem,
das wenn ein Unternehmen baden geht, Ragnarök gleich vor der Tür steht :D

Soju
27-07-2014, 10:51
Wenn der Laden pleite geht,
werden die bestimmt auch auf ihren Job verzichten :p

Und zwischen "Profit machen" und "Pleite gehen" gibt es bei dir nichts, ja?

Es macht keinen Sinn mit jemandem zu diskutieren, der nur 1 oder 0 kennt, so ist das Leben nun mal nicht.

Aber wenn du das Modell so toll findest, dann gruende doch einfach einen Betrieb auf der Basis.

F3NR1R
27-07-2014, 10:57
Und zwischen "Profit machen" und "Pleite gehen" gibt es bei dir nichts, ja?

Es macht keinen Sinn mit jemandem zu diskutieren, der nur 1 oder 0 kennt, so ist das Leben nun mal nicht.



Wenn dir nicht mal was zu 0 & 1 einfällt wirds auf dezimaler Ebene schon schwer :p

Hast du an irgendwelchen Vorurteilen zu knappern, oder warum lässt du fünfe nicht gerade sein ?

Klaus
27-07-2014, 11:01
Das Problem ist ein grundsätzliches der "Marktwirtschaft" (ohne sozial). Die soziale Komponente ist eine rein freiwillige die aufgrund der sozialen Ader der Entscheider stattfindet oder nicht. Manche ersetzen die halt durch Militär, Polizei und Lager wenn die Arbeiter nicht mitspielen. Asoziale Marktwirtschaft funktioniert langfristig genauso wenig wie Sozialismus bei dem die Planer und Entscheider nur rumspinnen und Parolen von sich geben.

Allerdings werden wir auf einen Umbruch vermutlich noch einige Jährchen warten dürfen. Zunächst mal werden hier irgendwann bedenklich die Lichter flackern oder ausgehen, wenn sich China nämlich weiterhin einen Dreck um "legal" schert, spioniert, und die Technologie auf der unser derzeitiger Wohlstand beruht schlicht kopiert und klaut. Ausserdem wird sich das bekloppte stunzdumme "Outsourcing" irgendwann rächen, denn die Leute die man "nicht mehr braucht" finden eben irgendwann keine neuen Jobs weil es die einfach nicht mehr gibt. Und wenn erstmal genug Arbeitslose auf die Sozialkassen drücken, dann bricht das System zusammen. Wir haben nur einen Vorsprung gegenüber den anderen Europäern, aber ewig wird der nicht halten.

Und dann stellen sich drei Fragen. Will man so "weitermachen" und auf die soziale Auswirkung sch***en, weil man selbst zu den Reichen gehört und einem die "Mitbürger" am Ende schei$$egal sind. Oder steuert man gegen und schottet sich ab, totaler EU-Binnenmarkt ohne jeglichen Handel mit den Billigländern. Plan C wäre dann ein Wirtschaftssystemwechsel, was aber den Reichen, Entscheidern und Trittbrettfahrern mit Porsche nicht nützt. Es wäre einfach nur gerecht und stabiler.

Was aber nichts daran ändert, dass es nicht soooo cool ist, seinen Betrieb zu sabotieren, nicht mal versuchen vernünftig zu arbeiten, und Probleme nur anzuspeichen wenn es auch welche gibt. Bis zu nem Systemwechsel wird nämlich noch ein bischen Wasser den Fluss runterfliessen. Verweigerung funktioniert nur prima, solange sich andere Menschen nicht verweigern, sonst gibt es nämlich auch kein Hartz-4 und keine "Abfindungen". Die Frage ist, ob man asozialen Menschen mit sozialen Ideen kommen kann.

KAJIHEI
27-07-2014, 11:39
Wenn die unterm Strich nicht mehr verlieren, als damit verdienen können, wird man das schon irgendwie kommunizieren können um genug davon zu überzeugen



Was heißt bluten ?
schlimmstenfalls werden ihre Anteile zunehmend wertlos
und ihre Gewinnbeiteiligung, um ihren Lohn überhaupt auf angemessenes Niveau zu bringen, fällt eben weg

den Löwenanteil wird immernoch der AG besitzen und wenn das Geschäftsmodell nicht trägt, ist das halt so ....

Man kann die einfachen Angestellten halt nicht permanent einer Art Privatinsolvenzrisiko aussetzen


Das

Nein genau das eben nicht.
Arbeitgeber bei kleinere Handwerwerksbetrieben stecken ihre private Kohle rein um den Betrieb wieder zum Laufen zu bringen. Incl. Veräusserung von privaten Sammlungen etc. mehr Zeitaufwand netc.
D.h. Sie stecken über den in die Firma ursprünglich eingesetzten Aufwand hinein dafür ein Arbeitsplätze zu erhalten.
Also mehr als das Einstandskapital.
D.h. Wenn die AN mitspielen wollen : Schön, dann aber mit allen Konsequenzen.
Wenn sie partial gleiche Rechte wollen ; gleiche Pflichten. Derm AG wird diese unangenehme Sache ja auch auf das Auge gedrückt.

D.h. Wenn sie mitspielen wollen : Sie müssen auch Omas Chinavase in ihrem Privatbesitz verkaufen um auch zum Neuaufschwung beizutragen.
Gernau das was viele kleine Unternehmer auch machen um ihre Angestellten eben nicht zu schädigen.
Halbe Kekse gibt es nicht.

Ala Heuschrecke nur die guten Seite mitnehmen, d.h. keine privatwirtschaftlichen Risiken eingehen : Dafür gleiche Rechte einräumen ?

Hafis
27-07-2014, 12:42
... Die Frage ist, ob man asozialen Menschen mit sozialen Ideen kommen kann.
Asozialen Arbeitgebern kann man immerhin mit der Gewerkschaftsidee und dem Betriebsrat sowie der 'öffentlichen Meinung' kommen, ...
bei asozialen Arbeitnehmern sieht das schon anders aus ...

gruß hafis

Vegeto
27-07-2014, 13:16
Ohje der arme kleine Unternehmer. Leider sind die hier teilweise geschilderten guten Klein-Unternehmer doch sowieso die Ausnahme. Diese kleinen Handwerksbetriebe und Selbstständigne sind ja okay. Kenne auch zwei,drei. Wenn nur fünf oder acht Mann da arbeiten hat jeder natürlich ein viel größeres Gewicht. In diesen Betrieben gilt aber sowieso kein Kündigungsschutz also sehe ich hier gar kein Problem für den Unternehmer.

Aber heutzutage ist doch die Mehrheit der Unternehmer nur Teilhafter und stehen nur mit dem mindest nötigen Betrag überhaupt in der Verantwortung. Nebenbei werden vom maximierten Gewinn große Unternehmerlöhne gezahlt und sicher zur Seite gelegt. Wenn das Unternehmen dann den Bach runtergeht, sind die 25.000 weg, aber die 300.000 liegen sicher auf dem Privatkonto. Dann wird halt ne andere Klitsche aufgemacht und selbes Spiel von vorne. Zwischenzeitlich gehts es nur um Gewinnmaximierung. Entlassungen gibt es schon wenn der Gewinn ein wenig schrumpft. Das ist eine ziemlich massive Art den Arbeitnehmer am Verlust zu beteiligen. Oder Änderungskündigungen, oder streichen von Weihnachts und Urlaubsgeld, oder oder...


Verluste heißen ja nicht gleich das man dicht macht, blos manchmal muß man auch vom privaten Vermögen (Zeit und Fnianzmittel ) reinbuttern um Lücken zu decken.
Das gilt auch nur für die Kleinst Unternehmer die sich hier dann natürlich angegriffen fühlen. Mittlere Unternehmen gehen einfach zu ausländischen Risikokapitalgebern. Dort werden dann Dinge ausgehandelt die so gut wie immer den Arbeitnehmer in irgendeiner Form "an den Verlusten beteiligen". Die Unternehmer haften so gut wie nie mit ihrem Privateinsatz, das ist eine Story vom Pferd. Im Gegenteil, die bekommen den goldenen Handschlag, während die bösen Arbeitnehmer zum Amt gehen und vielleicht sogar mit schlechten Zeugnissen ihr Leben lang als "Low Performer" abgestempelt werden.

Soju
27-07-2014, 13:37
Wenn dir nicht mal was zu 0 & 1 einfällt wirds auf dezimaler Ebene schon schwer :p

Was ich meinte ist, dass es zwischen Pleite gehen und alles bestens noch ein paar Zwischenstufen gibt.


[QUOTE=F3NR1R;3238730Hast du an irgendwelchen Vorurteilen zu knappern, oder warum lässt du fünfe nicht gerade sein ?[/QUOTE]

Sorry, den Satz verstehe ich schlicht nicht (kein Sarkasmus oder aehnliches. Ich weiss einfach nicht was du meinst). Wenn du mir mal naeher erlaeuterst was du meinst antworte ich gerne drauf.

Kannix
27-07-2014, 14:19
Ist doch einfach Quatsch so extrem in schwarz und weiß zu denken

Hangar34
27-07-2014, 19:45
- Angenommen jemand baut mit seinem Kapital ein Unternehmen auf und traegt dabei auch das Risikio. Warum sollte derjenige dann auf einmal sein Unternehmen an die Angestellten verkaufen?



Das was ich hier geschildert habe, ist nur ein kleiner Winkel vom Ganzen.
Alteingesessene Unternehmen wirst du davon nicht überzeugen können.
Hier muss man eine Art "Next-Economy", von jungen Start-Ups berücksichtigen und ggf. später die alten als stille Förderer dazu gewinnen.
Es bestünde die Möglichkeit neue Finanzierungskonzepte auszuarbeiten.
Eine Möglichkeit wäre die Crowdfunding Finanzierung.

Kurzgefasst:
- Ein Unternehmer hat eine Idee, ein evaluiertes Konzept und braucht Knete.
- Arbeitnehmer wollen sich u.a. verwirklichen und haben keine Lust Sachen zu machen, die sie nicht wollen bzw. sich ständig ausgenutzt zu sehen.
- Arbeitnehmer schaffen sich einfach ihren gewünschten Arbeitsplatz, in dem sie in das Konzept des Unternehmers bestimmte Beiträge investieren und als Gegenleistung natürlich Arbeitnehmer mit einem vorerst Projektphasen abhängigen Lohn + Anteilseigner werden.
- Sollte dies nicht reichen, so kann man natürlich weitere Backer (also, die über Crowdfunding investieren) überzeugen, wobei diese stille Anteilseigner werden (also keine Mitarbeiter, sondern einfache "Auktionäre") aber auch geringere Ausschüttungen erhalten.

---> sicherlich ausbaufähig

Ich meine schaut euch doch mal die Projekte bei Kickstarter und Co. an. Ich fass` mir da jedesmal an die Stirn wie viel Unsummen an Kohle die Leute für Bullshit ausgeben und in Gegenleistung ein T-Shirt, Witmungen auf der Webseite, einen feuchten Händedruck...etc.. oder irgendwas anderes "Symbolisches" bekommen. Für ein Online-Spiel wurden mal über 4 Mio $ gesammelt. Da fragt man sich warum die Leute diese Kohle nicht für neue (ihre) Arbeitsplätze ausgeben, die sie auch dann sozial und nachhaltig mitgestalten können.
Diese Art des Rendite-Crowdfundings fängt langsam an bei "grünen" Projekten Fuß zu fassen. z.B. https://bettervest.de/de/content/projekte/beendete-projekte.html



- Du schreibst davon dass Angestellte am Gewinn beteiligt werden. Was ist mit Verlusten, werden die Angestellten auch daran beteiligt?


Naja, klaro (!) , ein Teil des Unternehmens gehört den Angestellten und die müssen auch natürlich bluten wenns nicht so gut läuft und sich (z.B. mit Innovationen, getestet in der "Sandbox") daran setzen das Unternehmen wieder auf Gleichgewicht zu bringen. Man könnte als Absicherung noch bestimmte Versicherungskonzepte mit Versicherungen ausarbeiten, die dann den AN oder auch den AG vor krassen Härtefällen (Pleite) schützt und Überbrückungsgeld gibt, als Gegenleistung zahlen die Versicherten (AN/AG) in den Pott einer (ihrer) privaten Rentenversicherung der besagten Versicherung, womit alle was davon haben. Wenn man sich z.B. sogenannte autarke Dörfer anschaut, dann gibt es welche, in denen man z.B. 10000€ investiert, ein Häuschen oder Wohnung bekommt und dann als Teil der Community jedoch durch dick und dünn gehen muss. Die Leute scheinen dabei jedoch ziemlich froh und ausgeglichen zu sein und würden diese "Freiheit" niemals mit ihrem "alten Leben" wieder eintauschen.



Als ich vor Jahren bei Daimler gearbeitet habe gab es einmal im Jahr eine Sonderzahlung, abhaengig vom erwirtschafteten Gewinn. Lustigerweise war die Meinung in der Belegschaft (nicht Management), dass das ja auch nur gerecht sei, weil die Belegschaft immerhin den Gewinn erwirtschafte. Wenn es aber schlecht ging, dann war Grundsaetzlich das Management schuld.


Das Management in dem Sinne würde es nicht geben, da jeder irgendwo ein Teil des Managements ist. Man kann hier staatliche Aufsichtbehörden gründen, die auf schwarze Schafe, oder besser gesagt, Haie aufpassen (schließlich kriegt der Staat ja auch Steuern...etc. ).
Darüber hinaus hab ich in einem Großbetrieb gearbeitet, der aufgrund der sogenannten Finanzkrise den Gürtel enger schnallen musste. Wir haben damals ohne Probleme auf Weihnachtsgeld und Sonderzahlungen verzichtet. Wenn jedoch Chefi, dann Urlaub auf den Malediven macht, dann kriegt man natürlich einen richtigen Hals.




Ich bin ein ziemlicher Anhaenger von TQM und anderen Modellen mit einem ganzheitlichen Ansatz, bzw Methoden die jeden MA mit einbeziehen, egal wie irgendjemand die mal genannt hat. Das erfordert aber dass diese Einstellung das ganze Unternehmen durchdringt und vor allem das Topmanagement das unterstuetzt, wirklich unterstuetzt, nicht nur dem Namen nach.

Allerdings erfordert eine Identifizierung mit dem Unternehmen auch, dass ALLE bereit sind Opfer zu bringen wenn es mal schlecht geht. Und da sind wir wieder dabei, dass einige Manager ihre Pfruende behalten wollen und einige Angestellte meinen es sei ja nicht ihre Schuld.


An diesem Punkt hängt eigentlich alles ab. Das meinte ich mit negativen sozialen Momentum der heutigen Zeit. Es gehört eine gewisse Bewußtsseinstufe dazu, die bereits im Kindergarten spielerisch erzogen werden müsste. Aber wenn man alleine schon das aussortierende, fast schon darwinistische Lehrsystem anschaut, dann können solche Ideen nicht klappen, da die ältere Generation, die neuen immer wieder "versauen" werden.



Honorieren kann man, man koennte es aber auch so sehen, dass jeder MA die Pflicht hat seine Vorschlaege zu unterbreiten (gilt von ganz oben bis ganz unten).


Bin ganz deiner Meinung.



Allerdings geschieht dieses nich zu wenig. Und das liegt unter anderem daran, dass viele unserer Kunden zwar moeglichst billig in China Zulieferteile einkaufen wollen, aber doch bitte zu europaeischen Arbeitsbedingungen. Wir halten diese Bedingungen ein (bzw die chinesischen die mindestens ebenso scharf sind). Das macht uns teurer und kostet Kunden. Die Chinesischen Kunden und zulieferer sind uebrigens noch deutlich schlimmer, da kriegen wir nur schwer ein Bein auf den Boden, weil die ausschliesslich nach dem presi gehen und Arbeitsbedingungen egal sind.

Hier sind wir wieder bei der Bewußtseinsfrage. Wenn man jedoch so ein nachhaltiges Wirtschaftssystem nach Fernost exportiert,könnte sich eine gute Zusammenarbeit ergeben.

gast
28-07-2014, 22:03
naja, du machst persönlich Schulden, um den Betrieb hochzuziehen und "verkaufst" (evtl auch als Kompensation niedriger Löhne), zu deiner pers Entlastung, Anteile an deine Sklaven

Wenn du damit jetzt sozusagen zweigleisig entlohnst, stinknormaler Lohn + Gewinnbeteiligung,
dann hast du den Salat mit dem Mitarbeiteranteil gegenüber Gewinn/Verlust

bspw
normal Gehalt = 1200 im Monat
neumodisch Gehalt = 1000 im Monat + Gewinnbeteiligung(fällt die weg, würde der arme Angestellte also bereits "reinbuttern" :p)

Gibt es schon lange, nennt sich variable lohnbestandteile.

Hier tauchen aber einige probleme auf: sagen wir mal ich bin buchhalter in einer firma. Warum solltem mein gehalt vom geschaeftsverlauf der firma abhaengen? Ich habe keine Lust weniger zu verdienen wenn meine leistung top ist nur weil die jungs vom vertrieb nichts verkauft bekommen... Vor allem da ich ja fixkosten habe. Dem vermieter kann ich leider nicht sagen sorry habe keine gewinnbeteiligung erhalten der firma gehts schlecht ich kuerze die miete...

Ist ein zweischneidiges Schwert mit der Gewinnbeteiligung und viele leute - u.a. auch ich nehmen lieber ein hoeheres Fixum als einen unsicheren bonus den man selbst nicht direkt beeinflussen kann...

Vegeto
29-07-2014, 09:30
Ist ein zweischneidiges Schwert mit der Gewinnbeteiligung und viele leute - u.a. auch ich nehmen lieber ein hoeheres Fixum als einen unsicheren bonus den man selbst nicht direkt beeinflussen kann...
So clever sollte man auf jeden Fall sein. Selbst wenn die Zielvereinbarung direkt auf die eigene Arbeitsleistung zugeschnitten sind. Geht natürlich nur wenn man die Wahl hat und und in guter Verhandlungsposition ist. Diese variablen Bestandteile sind mittlerweile fest eingeplant um die Löhne unten zu halten - einfach nahezu unerfüllbare Ziele "vereinbaren"(<- de facto vorgeben und stur schalten) oder lustige Kriterien definieren warum ein Ziel nicht erreicht wurde. Und schon hat der Arbeitnehmer geackert wie ein Hund dem die Wurst vor die Nase gehalten wird, sie aber nie erreichen kann.

F3NR1R
29-07-2014, 11:07
Nein genau das eben nicht.
Arbeitgeber bei kleinere Handwerwerksbetrieben stecken ihre private Kohle rein um den Betrieb wieder zum Laufen zu bringen. Incl. Veräusserung von privaten Sammlungen etc. mehr Zeitaufwand netc.
D.h. Sie stecken über den in die Firma ursprünglich eingesetzten Aufwand hinein dafür ein Arbeitsplätze zu erhalten.
Also mehr als das Einstandskapital.
D.h. Wenn die AN mitspielen wollen : Schön, dann aber mit allen Konsequenzen.
Wenn sie partial gleiche Rechte wollen ; gleiche Pflichten. Derm AG wird diese unangenehme Sache ja auch auf das Auge gedrückt.

D.h. Wenn sie mitspielen wollen : Sie müssen auch Omas Chinavase in ihrem Privatbesitz verkaufen um auch zum Neuaufschwung beizutragen.
Gernau das was viele kleine Unternehmer auch machen um ihre Angestellten eben nicht zu schädigen.
Halbe Kekse gibt es nicht.

Ala Heuschrecke nur die guten Seite mitnehmen, d.h. keine privatwirtschaftlichen Risiken eingehen : Dafür gleiche Rechte einräumen ?

glaub wir reden aneinander vorbei,
mit dem " schon unter der Hand gepfändetem Lohn" hast du bereits mehr Spielraum in schwierigen Zeiten,
du musst also weniger Yachten verkaufen, Risikio verringert sich schon für dich

AN und AG sollen auch nicht auf einer Stufe stehen,
die Partizipation der AN am Reibach des Unternehmen sollte nur etwas verbessert werden, halt eben nicht spurlos an ihnen vorbei gehen
bsp Lufthansa (sofern mich mein Gedächtnis nicht trügt) , da sollten die Piloten zu schlechteren Konditionen arbeiten, damit der Konzern mal ne schlappe Milliarde mehr Gewinn machen kann :o

Für Unternehmer mit, ich nenns jetzt mal, krimineller Energiendefizit :D,
ist das freilich kein Thema, bzw nicht soo von belang :)




Was ich meinte ist, dass es zwischen Pleite gehen und alles bestens noch ein paar Zwischenstufen gibt.




Sorry, den Satz verstehe ich schlicht nicht (kein Sarkasmus oder aehnliches. Ich weiss einfach nicht was du meinst). Wenn du mir mal naeher erlaeuterst was du meinst antworte ich gerne drauf.

"Wenn der Laden pleite geht,
werden die bestimmt auch auf ihren Job verzichten"

Das war mehr als rhetorische, und weniger als inhaltliche, Spitze gedacht (Vegeto hat die bereits bestehende "Verlustbeteiligung" schon etwas ausführlicher erläutert),
mich aufgrund dieses Satzes gleich abzukanzeln ist nicht gerade Korall....
so wars gemeint



Gibt es schon lange, nennt sich variable lohnbestandteile.

....

Ist ein zweischneidiges Schwert mit der Gewinnbeteiligung und viele leute - u.a. auch ich nehmen lieber ein hoeheres Fixum als einen unsicheren bonus den man selbst nicht direkt beeinflussen kann...


Wie gesagt alles unter "Wenn die unterm Strich nicht mehr verlieren, als damit verdienen können" Vorbehalt



Hier tauchen aber einige probleme auf: sagen wir mal ich bin buchhalter in einer firma. Warum solltem mein gehalt vom geschaeftsverlauf der firma abhaengen? Ich habe keine Lust weniger zu verdienen wenn meine leistung top ist nur weil die jungs vom vertrieb nichts verkauft bekommen... Vor allem da ich ja fixkosten habe. Dem vermieter kann ich leider nicht sagen sorry habe keine gewinnbeteiligung erhalten der firma gehts schlecht ich kuerze die miete...

tja das macht eben einen guten Buchhalter aus das seine Fixkosten und sein Einkommen auf den Cent genau auf einer Höhe liegen :p:D


Das Modell kann allenfalls nur zur Vertrauen-/Verantwortungsbewußtseins-/Gewissensbildung der AN dienen,
Gesellschaftliche oder gar Volkswirtschaftliche Probleme damit zu lösen (das Kapital damit hier jeder anständig verdient ist ja da)... da ist der Zug schon längst abgefahren :o

KAJIHEI
29-07-2014, 12:33
Irgendwie kübelt es mich egrade an das hier Arbeitgeber als unfaire A-rschlöcher per exelance betrachtet werden werden Arbeitnehmer immer die armen Geschändeten sind.

Vorallem kleinere Unternehmer wissen Eines :
Ohne gute motivierte Mannschaft säuft man ab wie eine Bleiente.
Daher wird da auch bis und über die Schmerzgrenze hinaus alles getan getan damit es funktioniert.
Trotzdem immer das Gewimmer "Wir werden ausgeutet".....
Tja so leid es tut, Arbeitgeber können nicht zaubern.
Wir können keine Urlaubstrage rausrücken wenn es brummt z.B.
Stellen wir neue Leute ein ;
Wäh------------Keine Lohnerhöhung. Lasen wir es ; ------wäh --------Überstunden.

Es gibt genügend Kollegen die genau wie ich ticken : Sie fühlen sich für ihre Leute eben verantwortlich.
Weil wir so lieb sind ?
Nein, Begrüdung siehe oben.

F3NR1R
29-07-2014, 13:37
Als geisterfahrender Unternehmer bist du hier, bei solchen Diskussionen, halt ziemlich in den allerwertesten gekniffen :hehehe:

douwa
29-07-2014, 15:33
"Hartzer" werden doch gerne genommen, um eineurojobs zu machen. Sind die geplanten nicht ablehnbaren nulleurojobs denn jetzt schon durch?:)

DAS wäre doch eine gute Möglichkeit, arbeitsscheue Leute immer wieder mal für ein paar Monate Leute in Arbeit zu bringen, ohne die Jobs der Festangestellten zu gefährden. Festangestellte (arbeitsmäßig gut entlastet) und Chef (finanziell entlastet) können davon doch nur profitieren und die "Hartzer" (sind meist ja sowieso nur arbeitsfaul und lassen sich von Mutti Aldis bestes Bier holen, wie ich hier irgendwo gelesen hatte) könnte man so langfristig wieder an das ihnen zustehende Verrichten von niederen Arbeiten gewöhnen, also profitieren auch diese langfristig.

Wäre das nicht endlich der Schritt in die richtige richtung?

Vegeto
29-07-2014, 16:14
@Douwa Du übersiehst da einen Punkt - diese Strategie wird genutzt um gleichzeitig immer weniger Festangestellte zu haben. Still und leise immer einen weniger und den durch einen Niedriglöhner ersetzen. Große Supermarktketten (die Namen kennt ja jeder) haben mittlerweile schon weniger normalbezahlte Festangestellte als deine sogenannten "entlastenten" Hilfskräfte.

Bero
29-07-2014, 16:35
Diese 1€-Jobs sind Volkswirtschaftlich gesehen eine riesen Sauerei, bei denen alle bis auf den einsetzenden Arbeitgeber verlieren.

Vegeto hat es schon richtig beschrieben, so ein "Angebot" des Staates/Arge wird in der Regel nur ausgenutzt und kostet eher reguläre Arbeitsplätze als das es Leute in Arbeit bringt.

Auch die Supermärkte sind da ein gut gewähltes Beispiel, da gibt es viele die nur noch über eine Hand voll "normal" bezahlter Arbeitskräfte verfügen.
Tja und wer gleicht die Kohle aus, genau der Staat während das Unternehmen Kasse macht.

Vegeto
29-07-2014, 16:39
Und die Sozialabgaben fehlen - damit wird auch den gut Qualifizierten geschadet, denn dadurch sinken die gesetzlichen Krankenkassenleistungen, das Rentenniveau für alle, die Gelder die für Pflegeleistungen zur Verfügung stehen und natürlich noch die Lohnsteuereinnahmen.

Bero
29-07-2014, 16:49
Diese 1€ Jobs sind ne Mischung aus Schikane und "Befriedigung" der durch den Boulevard aufgehetzten Massen. (sieh douwa´s Beschreibung von "Harzern")

Sie Helfen niemandem außer dem Nutznießer der Arbeitkraft, schaden dem Arbeitsmarkt und kosten den Staat sowie den regulären Arbeitnehmer auch noch ordentlich Kohle.

Einer meiner Ökonomie-Prof´s kämpft bis heute mit Petitionen/Klagen/Gutachten gegen diesen volkswirtschaftlichen Wahnsinn aber die Wirtschaft profitiert einfach zu sehr davon.

Klar regulär dürfte das gar nicht funktionieren, immerhin müssen diese Jobs eigentlich "Wettbewerbsneutral" und in öffentlichem Interesse liegen.
Die Realität sieht aber völlig anders aus, dies schon daran zu erkennen das errechnet wurde, dass der tatsächliche Bedarf in diesem Bereich gar nicht all zu groß ist.
Also, wo Arbeiten die ganzen Leute dann, wenn nicht für die freie Wirtschaft?

KAJIHEI
29-07-2014, 19:04
Als geisterfahrender Unternehmer bist du hier, bei solchen Diskussionen, halt ziemlich in den allerwertesten gekniffen :hehehe:

Wieso geisterfahrender Unternehmer ?
Bestätigst du mich gerade oder was meinst du damit.
Mir fallen diverse Deutungen dieses ominösen Konstrukts ein.

~Wolf´s Den~
29-07-2014, 19:05
Bei allen Kampfsportarten oder Kampfkünsten, in denen etwas härter trainiert wird und es mal zu den genannten Kleinverletzungen oder, wenn es sehr dumm läuft, auch mal zu einer größeren Verletzung kommt, würde ich mein Hobby vor dem Arbeitgeber tunlichst verbergen.

Also nie in den Lebenslauf schreiben oder in der Kaffeerunde erzählen, dass Du Kickboxen betreibst. Dabei ist es eigentlich egal, ob Du auf der Baustelle arbeitest oder in nem Büro. Sowohl der gemeine Handwerkerbetrieb als auch die sesselfurzenden Bürohengste werden Dir immer einen Strick draus drehen wollen.

Einzige Ausnahme ... Polizei, :). Hier ist ein solches Training noch gern gesehen, weil die Jungs entsprechende Leute auf den Fahrzeugen und auf der Straße haben wollen. Die Brüder haben aber auch freie Heilfürsorge ...

Ansonsten kannst Du auf der Arbeit maximal erzählen, dass Du ökologisches Gesundheits-Tai-Chi machst und vielleicht bisschen Selbstbehauptung (sprich, Du kannst "nein" und "Stop!" sagen, wenn Dir jemand "aua" machen will - mehr aber auch nicht, :)) .

Wenn Du sagst, dass Du Alpha Combat irgendwas machst oder Kickboxen, dann wird erstmal blöd geschaut. Die ganzen Hirne um Dich herum überlegen dann, ob Du ein Aufschneider oder ein Schlägertyp ... ggf. auch, ob Du sexuell unausgelastet bist, :).

Hast Du dann mal ne Verletzung, wird man hinter Deinem Rücken verächtlich tuscheln ... "war ja klar", "wer sich in Gefahr gibt", "so ein Depp, würde ich nie machen" ... usw.. Da schlägt Dir die komplette Nettigkeit Deiner Kollegenschaft entgegen. Beim Chef bist Du dann unten durch oder es wird schon darüber nachgedacht, wie man Dich schriftlich "unschädlich" machen kann ... Abmahnungen, Kündigung. Man wird Dich durch die Blume vor die Wahl stellen ... entweder Risikosportart oder Rausschmiss.

Ein Banker z. B., der im Beratungsgespräch aussieht als ob er letzte Nacht im Fight Club war, wird kein Finanzunternehmen lange tolerieren.

Wenn es herauskommt, dann hast Du halt im Zweifel erst nach Deiner Einstellung mit der Sache angefangen. Denn da wird man Dich auch festnageln wollen, frei nach dem Motto "hätten wir das gewusst, dann ...". Ein Diskriminierungsschutz hast Du nur auf dem Papier bzw. müsstest Dich durch die Instanzen klagen und wer hat für sowas die Kohle oder die Nerven ...

Man muss auch unterscheiden ... handelt es sich um bisschen härteres Freizeitkickboxen (weil man halt mal ab und zu im Training in den Ring geht und es wissen will) oder um Wettkampfkickboxen, bei dem man regelmäßig kämpft und die eine oder andere Verletzung nunmal nicht vermeiden kann. Das kann Dein Arbeitgeber aber oft nicht trennen, dafür mangelt es an Intelligenz.

Wenn man Wettkampfsport betreibt, sollte man sich von dem Versicherungsmenschen seines Vertrauens beraten lassen. Bei normalem Freizeitsport wie SV-Training etc. sollte die Krankenkasse zahlen. Bei Fußballverletzungen übernehmen sie die Kosten ja auch. Nichts gegen Fußball - aber da passiert wirklich mehr.

Gabber4Life
29-07-2014, 19:06
Fügt zu den 1 Euro Jobs noch Zeitarbeit hinzu,ist ne ähnliche Verarsche die die meisten nicht in ne Festanstellung bringt(nicht mehr).

Bero
29-07-2014, 22:01
Fügt zu den 1 Euro Jobs noch Zeitarbeit hinzu,ist ne ähnliche Verarsche die die meisten nicht in ne Festanstellung bringt(nicht mehr).

Im Gros auch ne Furchtbare Unsitte, obwohl ich da nicht verallgemeinern will.

Ich erinnere mich allerdings noch gut an mein Praxissemester in einer Firma, die zu der Zeit einen Umbruch eingeleitet hatte.

Da wurden die Leute reihenweise ins Personalbüro zitiert um ihnen zu kündigen. Quasi im gleichem Atemzug wurde den Mitarbeitern der Zeitvertrag einer kooperierenden Firma vorgelegt.

Kurz darauf standen die Leute am selben Arbeitsplatz, nur das sie jetzt bei einer Zeitarbeitsfirma angestellt waren.
Klar gab es nun weniger Geld und Urlaub, versteht sich ja von selbst.

Mir kam damals das kalte Kotzen und ich hab später erfahren, dass die dieses Spiel jedes mal von neuem gespielt haben, wenn die Bundesregierung mal wieder das Kontingent für erlaubte Zeitarbeiter erhöht hatte.

Eine Schande und langfristig gedacht ebenfalls ein klares Minusgeschäft für den Staat.

Gabber4Life
30-07-2014, 08:03
@Bero das ist heutzutage in vielen Bereichen die Regel.

douwa
30-07-2014, 08:10
@Douwa Du übersiehst da einen Punkt - diese Strategie wird genutzt um gleichzeitig immer weniger Festangestellte zu haben. Still und leise immer einen weniger und den durch einen Niedriglöhner ersetzen. Große Supermarktketten (die Namen kennt ja jeder) haben mittlerweile schon weniger normalbezahlte Festangestellte als deine sogenannten "entlastenten" Hilfskräfte.

Ich hoffe, es kam auch ohne smilie an, dass mein letzter beitrag nicht wirklich ernstgemeint war.

Was deine Niedriglöhner betrifft denke ich hast Du leider recht. Es war auch nie einer von den Verantwortlichen so blöd zu glauben, dass wenn man AGn die Möglichkeit gibt, am Personal massiv einzusparen ohne jeden Arbeitskraftverlust, diese dann nicht auch gerne tun. Dank Internet und immer wieder internen Papieren usw die von kritischen leuten mal veröffentlicht werden, ist mittlerweile ja auch bekannt, dass das ganze Hartzsystem nur den grund hatte, Arbeitssklaven zu schaffen sorry meinte natürlich den Niedriglohnsektor massiv auszuweiten.

Ginge es nach mir, müssten für AN bzw. bestimmte Arbeitsplätze wenn es nötig ist die AG Hartz beantragen so unter dem Motto "brauche in Bereich X 6 Leute, kann aber nur 4 Leuten den Mindestlohn bezahlen, stockt mich mal auf 6 mal Mindestlohn auf.", der AN, der vielleicht für wirklich ganz wenig geld arbeiten muss und trotzdem gut Leistung bringen und ständig erreichbar sein und den Kopf schon voll genug hat, wäre dann wenigstens nicht auch noch Spielball der (grundgesetzwidrigen, gibt ja Urteile des BVfG die geflissentlich ignoriert werden) Schikanen irgendwelcher Jobcentermitarbeiter. Das grundsätzliche problem dieser Jobcentermitarbeiter ist nämlich leider, dass diese nicht ganz neutral einfach nur Ansprüche prüfen sollen, sondern auf teufel komm raus Gewinnmaximierung zu betreiben haben, was wiederum nur durch wie auch immer gerechtfertigte Sanktionen gegen "Hartzer" zu erreichen ist. Angeblich gibt es keine vorgegebene Sanktionsquote, es sind aber auch diesbezüglich schon interne Schreiben veröffentlicht worden).



Diese 1€-Jobs sind Volkswirtschaftlich gesehen eine riesen Sauerei, bei denen alle bis auf den einsetzenden Arbeitgeber verlieren.

Vegeto hat es schon richtig beschrieben, so ein "Angebot" des Staates/Arge wird in der Regel nur ausgenutzt und kostet eher reguläre Arbeitsplätze als das es Leute in Arbeit bringt.

Auch die Supermärkte sind da ein gut gewähltes Beispiel, da gibt es viele die nur noch über eine Hand voll "normal" bezahlter Arbeitskräfte verfügen.
Tja und wer gleicht die Kohle aus, genau der Staat während das Unternehmen Kasse macht.Leider sehen zuwenig Leute, dass SIE dieser Staat, der am Ende die zeche zahlt, dank Propagandafernsehen aber auch kein Wunder (kleiner Tip: die öffentlich-Rechtlichen mal anschauen, wenn der gute fleißige Arbeiter normalerweise am schlafen ist, da kommen nämlich schon mal ganz andere Meinungen und Themen auf den Tisch, die man tagsüber bewusst unter den teppich kehrt und nein, das ist kein Zufall oder war ein einzelfall, das beobachten ein paar leute ganz bewusst schon länger, was da so abläuft und welche parteien die sender in der Hand haben).

Apropos eineurojobs ein freund macht gerne maßnahmen mit, da macht er nützliche Arbeit und lernt Leute kennen. Witzigerweise (von wegen faule Leute) machen die festangestellten bei solchen geschichten oft weniger (relativ sicherer Arbeitsplatz, da kann man ruhig mal faul sein, auch als Nichthartzer) und obwohl die Jobber ja nur ZUSÄTZLICH mitmischen sollen (i.S.e. Beschäftigungstherapie sozusagen), ist ihr Anteil an Mannstärke/Arbeitsverrichtung oft so hoch, dass ohne sie die Arbeit gar nicht zu schaffen wäre. Man könnte aus diesen Jobs genausogut feste Arbeitsverhältnisse erschaffen bei etwa gleichhoher Gesamtauszahlung an die Jobber (v.a. wo es um die Öffentliche hand geht, wo man jobben darf oder muss und um Arbeit die ja definitiv gemacht werden MUSS), nur käme das Geld dann wieder aus anderen Töpfen und jeder muss und will nur seine Einsparquoten erfüllen. Der freund landet auch immer wieder am gleichen Platz und wäre bei gleicher zur Verfügung stehender Geldmenge im monat sicherlich glücklicher, wenn sein getarnter dauerjob (spielt auch keine Rolle, dass zwioschendurch andere leute ranmüssen und er wieder Zuhause sitzt) einfach direkt in ein normales Arbeitsverhältnis umgewandelt werden würde.



Und die Sozialabgaben fehlen - damit wird auch den gut Qualifizierten geschadet, denn dadurch sinken die gesetzlichen Krankenkassenleistungen, das Rentenniveau für alle, die Gelder die für Pflegeleistungen zur Verfügung stehen und natürlich noch die Lohnsteuereinnahmen.Nah am Thema wie ich denke: Bei mir gäbe es auch von vornherein nur die gesetzlichen Krankenkassen und nicht die möglichkeit für Bessergestellte, sich erst über die Privaten aus der solidaritätsgemeinschaft zu verdrücken und später dann, wenn man anfängt zu kosten zurück in die Gesetzlichen zu gehen (wie beim ersten schritt natürlich wieder aus purem Eigennutz).



Diese 1€ Jobs sind ne Mischung aus Schikane und "Befriedigung" der durch den Boulevard aufgehetzten Massen. (sieh douwa´s Beschreibung von "Harzern")

Sie Helfen niemandem außer dem Nutznießer der Arbeitkraft, schaden dem Arbeitsmarkt und kosten den Staat sowie den regulären Arbeitnehmer auch noch ordentlich Kohle.

Einer meiner Ökonomie-Prof´s kämpft bis heute mit Petitionen/Klagen/Gutachten gegen diesen volkswirtschaftlichen Wahnsinn aber die Wirtschaft profitiert einfach zu sehr davon.

Klar regulär dürfte das gar nicht funktionieren, immerhin müssen diese Jobs eigentlich "Wettbewerbsneutral" und in öffentlichem Interesse liegen.
Die Realität sieht aber völlig anders aus, dies schon daran zu erkennen das errechnet wurde, dass der tatsächliche Bedarf in diesem Bereich gar nicht all zu groß ist.
Also, wo Arbeiten die ganzen Leute dann, wenn nicht für die freie Wirtschaft?
Ja, genau so sieht es nämlich aus. Kleine korrektur aber "meine" Beschreibung der hartzer ist wie ich extra trotz aller Ironie schrieb nur das, was hier jemand anders schon vorher geschrieben hatte und von mir nur nochmal aufgegriffen wurde, um es weiter ins absurde zu ziehen.
und die "Hartzer" (sind meist ja sowieso nur arbeitsfaul und lassen sich von Mutti Aldis bestes Bier holen, wie ich hier irgendwo gelesen hatte) könnte man so langfristig wieder an das ihnen zustehende Verrichten von niederen Arbeiten gewöhnen, also profitieren auch diese langfristig.




Ein Banker z. B., der im Beratungsgespräch aussieht als ob er letzte Nacht im Fight Club war, wird kein Finanzunternehmen lange tolerieren. Genau an soetwas wie Bank oder Versicherung dachte ich auch als einer der wenigen Bereiche wo ich mir sehr gut vorstellen könnte, dass der AG vor Gericht wegen einer Kündigung des AN sogar gewinnen könnte.



Fügt zu den 1 Euro Jobs noch Zeitarbeit hinzu,ist ne ähnliche Verarsche die die meisten nicht in ne Festanstellung bringt(nicht mehr).Geil ist es, wenn sogar die 19. oder 20.(!!!!!!!) Verlängerung möglich ist, weil wieder passende Schlupflöcher geschaffen wurden (die AN hatte darauf klagen wollen, endlich festangestellt zu werden)



Ich erinnere mich allerdings noch gut an mein Praxissemester in einer Firma, die zu der Zeit einen Umbruch eingeleitet hatte.

Da wurden die Leute reihenweise ins Personalbüro zitiert um ihnen zu kündigen. Quasi im gleichem Atemzug wurde den Mitarbeitern der Zeitvertrag einer kooperierenden Firma vorgelegt.
Ich weiß noch von früher, dass einige leute die ich kannte dank Zeitarbeit und ihrer guten Arbeit fest übernommen wurden, mittlerweile ist soetwas aber anscheinend die ganz große ausnahme geworden.
Da fällt mir gerade etwas ein.:D
if4AjQnyJqQ

Bero
30-07-2014, 10:14
Ich weiß noch von früher, dass einige leute die ich kannte dank Zeitarbeit und ihrer guten Arbeit fest übernommen wurden, mittlerweile ist soetwas aber anscheinend die ganz große ausnahme geworden.


Zeitarbeit ist von der Idee eigentlich gar nicht so verkehrt und ich kenne auch einige Leute, die damit sehr gut Leben und gerade in dem ständige Wechsel immer neue Herausforderung sehen.

Das gilt aber fast nur für hochqualifizierte Leute, die auch so kein Problem hätte ne Festanstellung zu finden.

Inzwischen ist Zeitarbeit nur noch ein Ausbeutungsmechanismus mit dem sich Personalkosten sparen lassen.
Die Idee z.B. Auslastungsspitzen puffern zu können (ein Argument mit dem ja viel geworben wurde) spielt eigentlich überhaupt keine Rolle mehr.

Statt dessen wird Belegschaft in Zeitarbeitsfirmen ausgegliedert, mit dem Vorteil das sie weniger Kosten, weniger Urlaub haben und leicht wieder zu "entfernen" sind.

Tja und alle Jahre wieder erhöht die Bundesregierung auf Druck der Wirtschaft das erlaubte Kontingent und die nächsten Kündigungen werden ausgesprochen.

Naja aber zumindest hier ist hoffentlich ein Wechsel abzusehen.
Das Kapital der Zukunft werden in Deutschland gut qualifizierte Mitarbeiter sein und da wird die Zeitarbeit wohl zurückgehen.

Ach ja, sorry für meinen Hartzer-Einwurf, hatte die Ironie dahinter nicht rausgelesen.;)

Murphys Law
30-07-2014, 13:03
Hast Du dann mal ne Verletzung, wird man hinter Deinem Rücken verächtlich tuscheln ... "war ja klar", "wer sich in Gefahr gibt", "so ein Depp, würde ich nie machen" ... usw.. Da schlägt Dir die komplette Nettigkeit Deiner Kollegenschaft entgegen. Beim Chef bist Du dann unten durch oder es wird schon darüber nachgedacht, wie man Dich schriftlich "unschädlich" machen kann ... Abmahnungen, Kündigung. Man wird Dich durch die Blume vor die Wahl stellen ... entweder Risikosportart oder Rausschmiss.

Ein Banker z. B., der im Beratungsgespräch aussieht als ob er letzte Nacht im Fight Club war, wird kein Finanzunternehmen lange tolerieren.

Wenn es herauskommt, dann hast Du halt im Zweifel erst nach Deiner Einstellung mit der Sache angefangen. Denn da wird man Dich auch festnageln wollen, frei nach dem Motto "hätten wir das gewusst, dann ...". Ein Diskriminierungsschutz hast Du nur auf dem Papier bzw. müsstest Dich durch die Instanzen klagen und wer hat für sowas die Kohle oder die Nerven ...

Man muss auch unterscheiden ... handelt es sich um bisschen härteres Freizeitkickboxen (weil man halt mal ab und zu im Training in den Ring geht und es wissen will) oder um Wettkampfkickboxen, bei dem man regelmäßig kämpft und die eine oder andere Verletzung nunmal nicht vermeiden kann. Das kann Dein Arbeitgeber aber oft nicht trennen, dafür mangelt es an Intelligenz.

Wenn man Wettkampfsport betreibt, sollte man sich von dem Versicherungsmenschen seines Vertrauens beraten lassen. Bei normalem Freizeitsport wie SV-Training etc. sollte die Krankenkasse zahlen. Bei Fußballverletzungen übernehmen sie die Kosten ja auch. Nichts gegen Fußball - aber da passiert wirklich mehr.

Arbeitet ihr alle im Streinbruch wo herrschen denn noch solche antiquiterten AN AG Beziehungen. Im Bankensektor bestimmt nicht, vielleicht noch bei der Sparkasse Unterelmbach. Bei uns kommen die Moslems im Ramadan um 10 statt 9, wenn du dein Haus renovierst oder zuweit weg wohnst beantragst du ein paar Tage oder regelmaessig arbeiten von zuhause und gerade wurde das "Channel Boxturnier" ausgelobt und saemtliche Haendler Executives und Marketingmenschen aus der Vertikalen zur Teilnahme aufgerufen um sich an einem spassigen Abend in 3 Monaten vor Chefs, Konkurrenz, Hersteller und Kunden auf die Nuss zu hauen (wurde leider durch zuviel Vorerfahrung disqualifiziert).

Vegeto
30-07-2014, 14:16
wurde das "Channel Boxturnier" ausgelobt und saemtliche Haendler Executives und Marketingmenschen aus der Vertikalen zur Teilnahme aufgerufen um sich an einem spassigen Abend in 3 Monaten vor Chefs, Konkurrenz, Hersteller und Kunden auf die Nuss zu hauen (wurde leider durch zuviel Vorerfahrung disqualifiziert).
Nur weil Banken und Versicherungen gerne mal Parties mit weiblicher Gesellschaft aus Rumänien und lustigen Pseudo-Boxtunieren veranstalten heißt das nicht das es eine gehobene Bank oder ein Unternehmen es duldet wenn ein Key-Account-Manager regelmäßig mit Schlägereispuren im Gesicht die Kunden empfängt. Es sei denn man ist bei der Mafia :rolleyes:

gast
30-07-2014, 14:32
Nur weil Banken und Versicherungen gerne mal Parties mit weiblicher Gesellschaft aus Rumänien und lustigen Pseudo-Boxtunieren veranstalten heißt das nicht das es eine gehobene Bank oder ein Unternehmen es duldet wenn ein Key-Account-Manager regelmäßig mit Schlägereispuren im Gesicht die Kunden empfängt. Es sei denn man ist bei der Mafia :rolleyes:

Wieso denn? Wenn man gefragt wird warum man die Blessuren hat meint man einfach der letzte Kunde hätte keinen Bausparer abschliessen wollen... :D

Bodenknuddler
30-07-2014, 17:42
Nur weil Banken und Versicherungen gerne mal Parties mit weiblicher Gesellschaft aus Rumänien und lustigen Pseudo-Boxtunieren veranstalten heißt das nicht das es eine gehobene Bank oder ein Unternehmen es duldet wenn ein Key-Account-Manager regelmäßig mit Schlägereispuren im Gesicht die Kunden empfängt. Es sei denn man ist bei der Mafia :rolleyes:

Wow du hast dein Einblick!
Abgesehen davon, dass man nicht nach jedem Schlag blessiert nach Hause kommt, und man sowas auch wegschminken kann, kann ich dir als "Key Account Manager" (klingt wichtig, danke) sagen, dass es bisher keinen einzigen Kunden gestört hat.

Gabber4Life
30-07-2014, 23:27
Zeitarbeit ist von der Idee eigentlich gar nicht so verkehrt und ich kenne auch einige Leute, die damit sehr gut Leben und gerade in dem ständige Wechsel immer neue Herausforderung sehen.

Das gilt aber fast nur für hochqualifizierte Leute, die auch so kein Problem hätte ne Festanstellung zu finden.

LOL wenn ich ne Festanstellung finden kann nehm ich die,besser als Zeitarbeit,selbst für hochqualifizierte,denn der Lohn ist auch für die niedriger.

Bero
30-07-2014, 23:39
LOL wenn ich ne Festanstellung finden kann nehm ich die,besser als Zeitarbeit,selbst für hochqualifizierte,denn der Lohn ist auch für die niedriger.

Ne ganz so einfach ist das nicht.

Ich kenne hochqualifizierte Leute die als Zeitarbeiter gearbeitet haben, gutes Geld bekamen und damit auch echt zufrieden waren.

Meist wurden die von Firmen gebucht, die nur für eine gewisse Zeit eine entsprechende Fachkraft brauchten.
War für diese Leute halt eine Alternative zum komplett selbstständigen Freelancer dasein.

Es wird aber weniger und das nicht nur weil die Branche inzwischen ihren schlechten Ruf redlich erarbeitet hat.
Ein wichtiger Faktor ist vor allem, dass man die Leute halten will.
Entsprechend wandeln sich viele dieser, auf hochqualifizierte Fachkräfte spezialisierten Arbeitnehmerüberlassungen, inzwischen zu Dienstleistern für spezifische Bereiche.