Anmelden

Vollständige Version anzeigen : Grappling



Anjo.BJJ
15-05-2004, 15:49
Hi , wie findet ihr diesen bericht .
http://www.nononsenseselfdefense.de/german/grappling.html

dienull
15-05-2004, 17:34
Mhhhh, zuerst einmal: Pro und Contra sollte man immer abwägen!
Aber auch belegen und anständig rescharchieren! Einige Punkte sind einfach zu wiederlegen. Zum Bsp. in der Sowetunion wurde in der Armee Sambo gelehrt, dann sind die Pride Champins immer noch Bodenexperten und wenn zwanzig Männer auf mich los gehen hilft mir sowieso nichts mehr außer ner Uzi vieleicht! Aber in diesem Sinne, jede Selbstverteidigung ist so gut wie der der sie ausführt!

theboss
15-05-2004, 17:37
warhscheinlich gibts auf den Thread so wenig Antworten, weil keiner den ganze Text lesen will, den du verlinkt hast! :D :D :D

Ligeirinho
15-05-2004, 17:43
Der Thread ist vielleicht besser im Selbstverteidigungsforum aufgehoben.

Nahot
15-05-2004, 17:45
ich finde ihn durchaus ansprechend. aus eigener erfahrung kann ich sagen, daß wenn es wirklich hart auf hart kam auf der straße, keiner der kontrahenten es darauf ankommen ließ, zu boden zu gehen, geschweige denn daran dachte dort den kampf weiterzuführen. der am boden liegende hatte spätestens dann verloren, sobald es dem anderen gelang auf die beine zu kommen (und es haben immer beide versucht, aus gutem grund) und nach dem kopf, bauch, knie oder genitalien des am boden liegenden zu treten. und meist wird dann solange nachgetreten bis der andere nimmer zuckt oder man den stehenden wegzerrte.
sind andere in der überzahl ist es imo masochismus es auf nem bodenkampf ankommen zu lassen. ;)

JetLag
15-05-2004, 18:35
Hi , wie findet ihr diesen bericht .
http://www.nononsenseselfdefense.de/german/grappling.html
Ein interessantes Resümee über Sachen, die man eigentlich schon wusste, oder?

Anjo.BJJ
15-05-2004, 22:32
@ JetLag
Aber nicht jeder

Mr.Fister
16-05-2004, 01:34
http://www.straightblastgym.com/page.asp?section=sport&parent=Press&session= - mal die andere perspektive- besonders den ersten artikel [1)] fand ich nett

fister

Sven K.
16-05-2004, 10:39
Moin Leude

Ich hab mir jetzt nicht wirklich "alles" durchgelesen aber...

...es sind einige Wahrheiten drinn, viele falsche Ansätze und, wie ich finde, ein
"roter Faden" der den Eindruck vermittelt (soll ?) Bodenkampf wäre Quatsch.

Wenn man davon ausgeht das beide Kämpfer ihr "Handwerk" verstehen, wird
der Kampf wohl nicht auf dem Boden enden. ( Jedenfalls nicht mit beiden
Kämpfern am Boden ;) )

Was ist aber wenn zum Beispiel ein Judoka angegriffen wird ? Er wird wohl
versuchen den Kampf so zu gestallten, das er eine Chance hat diesen zu
gewinnen. Er wird also versuchen den Gegner auf den Boden zu bringen da
er da ja "besser" ist.

Wenn mehrere Gegner im Spiel sind ist es immer gefährlich, egal was man
macht.

Der Autor geht wohl davon aus, das ein Kampf bewußt auf dem Boden geführt
werden soll. Es ist aber vielmehr so, das der Bodenkampf nur ein Bestandteil
des ganzen ist. Freiwillig sollte man nicht auf den Boden gehen. Es gibt aber
Situationen wo es geschehen kann das ich auf dem Boden lande. Der
Untergrund ist rutschig, der Gegner wirft mich, ich stolpere usw.
Wenn ein Boxer auf den Boden muß, was kann er dann machen?
Nichts, außer Schlagen und das nur unter erschwerten Bedingungen. Wenn
man aber nun gelernt hat, in Positionen zu gelangen die zum eigenen Vorteil
sind, oder nachteilige Positionen zu verhindern oder irgendeinen Hebel
anzusetzen, hat man bestimmt eher eine Chance den Kampf für sich zu
endscheiden.

Man muß nicht tausende von Hebeln kennen aber einige Basics und die
Funktionweise von Hebeln können hilfreich sein.
Dazu kommt noch : Hebel sind "finale Techniken". Wenn in den UFCs ein
Kampf mittels einem Hebel oder Würger beendet wird, dann dadurch das der
Gegner "abklopft". Im "echten Leben" würde ich einen Hebel aber eben
"durchziehen". Dann bricht eben der Arm des Gegners usw.

Solche "Aktionen" können auch in Sekundenschnelle funktionieren. :D

Die Ausführungen über das Platzangebot fand ich auch etwas komisch.
Einerseits sagt er das man für den Bodenkampf viel Platz braucht den man ja
nicht hat im "echten" Leben, andererseits meint er das ein Grappler ja damit
Probleme haben dürfte, den Gegner zu greifen da der ja ausweichen kann da
im "echten" leben mehr Platz wäre als in einem Ring.
Wenn mir einer an die Wäsche will muß er ja an mich rann, damit hab ich also
auch eine Chance ihn zu greifen.

Um mich in allen erdenklichen Situationen verteidigen zu können sollte ich
wenigstens Basiswissen über meine Möglichkeiten haben. Dies gilt eben auch
für den Bodenkampf.

Meine 2 Ct.

BJJ Fighter
16-05-2004, 11:40
Einiges in dem Artikel hat seine Richtigkeit, anderes nicht. Das Argument, dass Armeen nicht mit Grappling Taktiken gegen andere Armeen in den Krieg ziehen ist lächerlich- warum sollten sie das tun, wenn sie über moderne Mittel (Waffen verfügen). Desweiteren bilden auch JiuJitsuka Anti Terror Einheiten und Marines aus.

Darüber hinaus frage ich mich, worin das Problem liegt seinen Gegner adaquat zu Boden zu bringen ohne selbst dabei zu fallen? Das ist doch auch der Grund, warum in den heutigen Judo Wettbewerben kaum noch Bodenkampf stattfindet- auf Asphalt würden viele nach einem Wurf KO gehen.

Es ist eine natürliche Schutzfunktion zu clinchen und das tun die meisten im Straßenkampf nach einiger Zeit auch- wenn er von den Waffen "Beine und Arme" schreibt, dann sollte er nicht vergessen, dass die Faust nicht dazu konzipiert wurde, um zu schlagen (Knochenbrüche sind von daher keine Ausnahme). Auch wenn er von SV Techniken wie in den Hals schlagen, in die Augen stechen oder in den Genitalbereich treten, dann sollte nicht vergessen werden, wie schwer deren Ausführung ist. Ein Kampfstil/eine SV Technik ist doch nur dann wirklich effektiv, wenn beide Kontrahenten wissen, dass es zum Kampf kommt- es ist keine Kunst jemanden KO zu schlagen, wenn er nicht darauf vorbereitet ist. Desweiteren gibt es auch nicht diese stereotypischen Situationen, die oft trainiert werden.

Wie schon erwähnt wurde ist es niemals von Vorteil gegen eine größere Gruppe von Gegnern zu kämpfen- natürlich möchte dann niemand auf dem Boden landen, aber Grappling hilft in dieser Situation auf jeden Fall weiter, weil ein Grappler im Normalfall ein besseres Gleichgewicht hat (bevor er die 1,2 Promille erreicht hat)

Alles in allem ist mir der Artikel zu einseitig, obwohl einiges an Wahrheit enthalten ist.

Jedem das seine- ich bleibe da lieber bei der Handgranate

theboss
17-05-2004, 18:50
Einen richtigen fairen Straßenkampf, bei dem 1ner gegen 1nen kämpft habe ich bis jetzt sowieso noch nie gesehen.
Außer vielleicht einmal aber das war das Verhältniss (von der Größe) Genki Sudo vs Mark Kerr.

Und so kleine raufereien, bei denen fast nicht zugeschlagen wird und sich fast nur auf dem Boden gedreht wird
und man versucht dabei den anderen abzuwürgen z.B.

http://www.photo-planet.net/GALLERY/Stadionfest03/imagepages/DSC00257.html
http://www.photo-planet.net/GALLERY/BeachpartyPart1/imagepages/DSC00159.html
http://www.photo-planet.net/GALLERY/BeachpartyPart2/imagepages/DSC00010.html
http://web100.server48.rhs-it.de/GALLERY/WagingRosenmontag23.02.2004/imagepages/image118.html


Das was bei uns richtig oft vorkommt sind solche Sachen, wo ein paar (zu 95% keine deutschen) auf einen
zu gehen und in dann völlig ohne Grund so richtig das Gesicht umgraben. Dagegen kann man fast nichts machen.
Außer hinter dir steht das "Team Chute Boxe"

Riot
18-05-2004, 15:06
;)

man beachte die flaschenhaltung des zuschauers im hintergrund des dritten pics.
Soviel zu : bodenkampf in menschenmengen vermeiden.

meiner meinung nach hört sich das schon alles sehr sinnvoll an was der animal da schreibt ( wars animal ? naja auf jedenfall seine seite )

und zu " ein judokämpfer muss doch versuchen in den nahkampf zu gehen um seine chancen zu steigern, weil er sich da auskennt",
fällt mir ein : mag schon richtig sein, aber es wär halt sicherer für ihn wenn er den bodenkampf vermeiden koennte ...

soviel von mir

tommy

theboss
18-05-2004, 15:54
Also in so perfekten Straßenkämpfen wie sie bei "World Wildest Street Fights volume 1 & 2" gezeigt werden wo meistens genau einer gegen einen kämpft.

Bei solchen Kämpfen kann es dann doch sehr nützlich sein wenn du dich am Boden auskennst und einen Armhebel oder einen Würger gut anwenden kannst.

uwejensen
11-07-2004, 17:45
Also ich hab den Artikel von Animal auch mal ganz gelesen und eigentlich finde ich hat er im Großen und Ganzen Recht:

Unser JJ-Training ist auch sehr bodenlastig, da mein Trainer aus dem Ringen kommt. Viele der Bodentechniken funktionieren meiner Meinung nach nur, wenn ich "fair" bleibe und mich an die Regeln halte. so ist es eigentlich bei jedem Grappling und Free-Fight-event ein klares Muss, dass bestimmte Techniken per se verboten sind:

--Angriffe gegen:

- Hoden
- Augen

--Greiffen, Reissen,Ziehen gegen:

- Haare
- Augen
- Ohren

-- Beissen, Pitschen in jeder Form

Wir haben im Training mal "just for fun" Ringkämpfe gemacht, wo beissen erlaubt war und ich muss sagen, das war eine ganz neue Erfahrung für mich. Ich hatte meinen Kollegen so richtig schön unter mir liegen und wollte ihn mit einem sauberen Würger zum abschlagen bewegen, da beisst mir der Sauhund in mein Ohr. Es war echt eklig: Er hatte mein oberes Ohr zwischen seinen Backenzähnen und biss nur "leicht" zu... Ohne Witz: Ich dachte ich würde vor Schmerzen ohnmächtig werden. Ich möchte nicht daran denken, was passiert wäre, wenn er mit voller Wucht zugebissen hätte und am besten noch reissende Bewegungen mit seinem Kopf gemacht hätte...echt eklig.

Versteht mich nicht falsch: Ich liebe Grappling und es nimmt einen Grossteil meines Trainings in Anspruch, aber ich bin Realist genug zu sagen, dass Du viele Moves einfach nicht anwenden kannst, wenn der Gegner ein linkes Dreckschwein ist. Beim Grappling musst Du einfach ganz nahe an den Gegner ran und jeder der Grappling betreibt weiss, wie schwer es schon ist, Arme und Beine des Gegners zu kontrollieren.....

Und das man nicht beim Takedown mit dem Gegner zu Boden geht ist wohl auch eher ein Gerücht. Klar, wenn du einen sauberen Hüft- oder Schulterwurf ansetzen kannst, kein Thema. Aber mir ist es in meinen wenigen Schlägereien, die ich hatte, schon zweimal passiert, dass mein Gegner mich beim Wurf mit runter gerissen hat. Einmal bin ich beim Wurf über einen Barhocker geflogen und bin zwangsläufig mit runter gegangen. Dabei habe ich mir den Arm verstaucht und hatte ziemlich Schwein, dass nicht mehr passiert ist.

Klar, Animals Artikel ist vielleicht ein bischen einseitig, aber im Grossen und Ganzen kann ich das unterschreiben. Auch sieht die Realität im Cage-Fight dann doch etwas anders aus, als draussen auf der Straße: Meist bist Du froh, wenn Du noch gerade so die ungestümen Schläge des Angreifers parieren kannst ohne einen schweren Schlag zu nehmen.

Ich habe in einem Buch von Paul Vunak ein paar ziemlich eklige Tricks gesehen, wie man am Boden unfair kämpft: z.B. Beissen in die Brustwarzen...boah das ist sowas von fies und schmerzhaft. Probiert es mal aus... Also da hat Vunak wirklich ein paar gute Sachen zu bieten, muss ich neidlos zugeben obwohl ich mit PFS nix am Hut habe.

Wie seht Ihr das?


Gruss Uwe

mariana
11-07-2004, 19:41
;)

und zu " ein judokämpfer muss doch versuchen in den nahkampf zu gehen um seine chancen zu steigern, weil er sich da auskennt",
fällt mir ein : mag schon richtig sein, aber es wär halt sicherer für ihn wenn er den bodenkampf vermeiden koennte ...

soviel von mir

tommy

Hm, hi Leutz!

Kleine Verteidigung der Judokas!
Judoka nicht blöd. Bringt nur den anderen zu Boden und haut dann am besten ab, solange der mit sich selbst beschäftigt (wiede Aufrappeln) ist, oder sucht meinetwegen Hilfe.

Bei einem Wurf hat er schon die grösste Hilfe, die es in dem Augenblick heben kann: die von Mutter Erde! Und man führt ihn, den Gegner, ihr am besten mit Schmackes zu! Flug-nach-untenbeschleunigen. Wenn der andere nicht schon auf'n Kopp fällt, bleibt ihm ersteinmal die Luft weg. (Mir zum Glück bisher nur auf der Matte passiert.)

Es gibt entgegen landläufiger Meinungen SV im Judo. Mein Trainer hatte da einiges drauf und wurde nur noch besser, nachdem er sich die sog. fiesen Tricks z. B. bei JKD'lern angeschaut hatte!
Gefährlich sind echt Typen, die aus allem lernen können und womöglich noch Gegenverteidigungen entwickeln.

Aber jetzt laber ich :D

sumbrada
11-07-2004, 20:15
Mhhhh, zuerst einmal: Pro und Contra sollte man immer abwägen!
Aber auch belegen und anständig rescharchieren! Einige Punkte sind einfach zu wiederlegen. Zum Bsp. in der Sowetunion wurde in der Armee Sambo gelehrt, dann sind die Pride Champins immer noch Bodenexperten und wenn zwanzig Männer auf mich los gehen hilft mir sowieso nichts mehr außer ner Uzi vieleicht! Aber in diesem Sinne, jede Selbstverteidigung ist so gut wie der der sie ausführt!

Es müssen keine 20 Mann sein, um dich am Boden zu zerstören, ein Zusätzlicher reicht schon aus.
Und gegen zwei braucht man nicht unbedingt eine UZI.