Frage zu Verein [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Rotorandi
09-08-2014, 17:43
Hallo,

ich bin neu hier im Forum und hab paar Fragen.
Ich möchte gerne mit einer Kampfsportart/Selbstverteidigungsart anfangen, hauptsächlich um mein Selbstbewusstsein zu steigern.
Ich muss dazu sagen das ich psychische Probleme (ausgeprägte soziale Phobie) habe.
Das heißt ich habe eig. kein Selbstwertgefühl und kann normalerweise nichtmal vor die Tür weil ich mich zb. überall beobachtet und als Opfer fühle.
Meine Körpersprache usw. ist durch die vielen neg. Gedanken für den Müll und ich werde dadurch zb. auf der Arbeit nicht ernst genommen und verarscht was alles immer weiter verschlimmert.
Ich bin auch viel zu ruhig da ich Angst vor Ablehnung habe und es fällt mir sehr schwer auf andere zuzugehn und ich kann praktisch keine Kontakte knüpfen oder halten und werde von den meisten nur als Trottel gesehn.
Und das mit mittlerweile 26 Jahren...
Wies mit den Weibern dadurch aussieht muss ich ja nicht erwähnen.. ich will einfach ein ganz anderer Mensch werden und alles mögliche dafür tun..
bisherige Therapien dagegen brachten 0 und nun muss ich noch Monate auf die nächste warten.
Davon abgesehn glaub ich aber sowieso das der Ursprung meiner ganzen Probleme darin liegt das ich so ziemlich jeden anderen auf ein Podest über mir stelle und ich Angst vor Konflikten habe da ich mir nicht zutraue stärker als andere zu sein.
Ich glaube das es mir am meisten helfen würde wenn ich lernen würde anderen auf deutsch gesagt eine in die Fresse zu geben und ich im Hinterkopf immer wüsste das ich stärker als andere bin und mir in den meisten Fällen nichts passieren kann.
Ich will Kampfsport oder Selbstverteidigung also hauptsächlich als Therapie und Persönlichkeitsentwicklung nutzen.
In der SDchule wurde ich jahrelang gemobbt und ich hatte in meinem Leben noch nie eine richtige Schlägerei wo ich mich hätte behaupten können. Seit da an fühle ich mich halt schlechter und vorallem schwächer als andere.
Ich fühle es in mir das das ich sowas unbedingt brauche um weiterzukommen.

Jetzt frag ich mich eben welche Art von Kampfsport die beste für mich wäre. Kickboxen, Thaiboxen oder Krav Maga als Selbstverteidigung.
Krav Maga finde ich eig. am besten da man hier alles lernt um mit so ziemlich jeder Situation (Waffen usw.) im Alltag umzugehn und einem so gesehn echt keiner was kann.
Nur frage ich mich ob es viel fürs Selbstbewusstsein bringt da man ja nur alle möglichen Griffe usw. beigebracht bekommt aber man nicht gegen einen Gegner kämpft wie zb. beim Thaiboxen und gegen diesen gewinnen kann.
Oder sollte man beide Arten kombinieren?

Die 2. Sache ist das ich mir nicht zutraue wegen meinen Problemen so einem Verein beizutreten da ich davon ausgehen muss auch dort von den anderen ausgelacht, ausgeschlossen und verarscht zu werden.
Erst Recht da man ja direkt einen mehrmonatigen Vertrag machen muss und somit nicht mal gerade eben wieder aussteigen kann.
Aber ich weiß nicht was ich ansonsten noch tun soll..
Kann mir viell. jemand helfen?

Gruß: Andy

Kigger
09-08-2014, 18:01
Moin Andi,
erstmal Hut ab vor so viel Ehrlichkeit und den Mut sich hier zu outen !!
Welche Kampfsportart die "richtige" für Dich ist musst Du leider selbst rausfinden denn das kannst nur Du erkunden.
Jeder kann Dir tolle Tips geben aber da jede Schule anders ist und jede Stilrichtung in jeder Schule anders vermittelt wird ist selbst sowas wie Karate nirgendwo gleich : anderer Trainer,andere Halle,andere Zielsetzung ( SV,Wettkampf,Fitness...),andere Schüler und dann auch noch ein anderer Stil - ja,Karate gibts in vielen Varianten.Kung Fu in mehreren hundert....

Such Dir im Internet ein paar Schulen oder Vereine raus die in Deiner Gegend sind und mach da ein Probetraining,wenn`s Dir gefällt am besten noch 1-2 dazu denn jedes Training läuft etwas anders,was Dir heute gefällt kann 2 Tage später nicht Dein Ding sein - oder andersrum.

Lachen wird niemand über Dich,wenn doch : weg da,sch.... Verein und sch.... Leute.Rede mit dem Trainer ganz offen so wie Du es hier getan hast und dann wird das schon.

Und sicher merkst Du dann auch ,dass Selbstbewusstsein durch Kampfsport ein sehr langer,harter und steiler Weg ist - das geht nicht mal eben so.
Ich will Dir jetzt nicht die Begeisterung nehmen aber hier haben schon oft Leute sehr ähnliches gepostet und dann hat man von denen nie wieder gehört......

Kniehkigg
09-08-2014, 19:10
Ich würde zu Thaiboxen raten.
Ist meistens körperlich fordernder und du lerrnst eben richtig zu fighten und kannst dich im Sparring austoben und weiterentwickeln. Auch wenn nicht hast du ein körperlich fordernder Sport der dir alle nötigen Basics mitgibt, kicks und boxen.

Krav Maga ist eben Selbstverteidigung. Man kann sich sportlich nicht so wirklich mit anderen messen. Richtig boxen und kicken lernst du da wohl eher nicht..

Naja, am besten du schaust dir beides mal an, dein Gefühl wird dir schon sagen wenns passt.
Ich denke dein Vorhaben ist super. Wenn du's durchziehst wirds klappen.

Syron
09-08-2014, 19:13
Das Wesentliche hat Kigger meiner Ansicht noch schon geschrieben.
Drei Dinge, dir mir aufgefallen sind:


Wies mit den Weibern dadurch aussieht muss ich ja nicht erwähnen..
Ich hoffe, "Weiber" war einfach 'ne blöde Wortwahl, denn sonst wird das so oder so kaum besser :p



Ich glaube das es mir am meisten helfen würde wenn ich lernen würde anderen auf deutsch gesagt eine in die Fresse zu geben und ich im Hinterkopf immer wüsste das ich stärker als andere bin und mir in den meisten Fällen nichts passieren kann.
Du wirst nie *wissen*, dass dir nun eher nichts passieren kann.
Irgendwer ist immer stärker.
Und es braucht eine Zeit, bis man sich tatsächlich gut verteidigen kann.
Ich habe selber erst vor einem Jahr angefangen, und würde gewiss nicht groß rumlaufen, weil ich ja nun *weiß*, ich kann mich gut verteidigen ;)


Ich will Kampfsport oder Selbstverteidigung also hauptsächlich als Therapie und Persönlichkeitsentwicklung nutzen.
Wenn der ganze "Spaß" bei dir tatsächlich so extrem ist - und ich habe nun keinen Grund daran zu zweifeln, noch die kurze Anmerkung, dass du die nächste Therapiemöglichkeit dennoch auch wahrnehmen solltest.
Kampfsport alleine wird dich da eher nicht völlig durchbringen.


Nun der etwas "motivierendere" Teil ;)


Die 2. Sache ist das ich mir nicht zutraue wegen meinen Problemen so einem Verein beizutreten[...]
Ich habe ein ähnliches Problem.
Auf Menschen zugehen ist für mich der Horror.
Die Probetrainings waren der Horror.
Das Hingehen und mitmachen war auch die erste Zeit nach den Probetrainigs noch schwer.

Okay, klingt noch nicht sehr motivierend, geb ich zu ;)
Ich habe es folgendermaßen gemacht: Die Vereine vorher angeschrieben.
Termin ausgemacht (so ist es blöder nicht aufzutauchen; auch wenn ich persönlich dennoch zweimal gekniffen hab; einmal davon zählt aber nicht richtig ;) ).
Von einem der Trainer hab ich so gleich auch einen virtuellen Tritt in den Hintern bekommen :D ( a la "Das Leben ist hart, trau dich"; funktioniert natürlich nicht bei jedem, bei mir aber sehr gut ^^).

Ein weiterer guter Punkt an dieser Methode: Die Leute wissen, was auf sie zukommt.
Dann können sich schon im Vorfeld entscheiden, ob sie als Trainer so jemanden handhaben können oder es sich nicht zutrauen.

Und wenn man dann da ist, wissen sie auch gleich, warum man sie nicht an die Wand quatscht, sondern sich ruhig zurück zieht.

In kurz: Du kennst diese blöden Sprüche der Art: "Wenn ich das kann, kann das jeder?"
Manchmal ist da echt was dran ;)

Ich habe mich zunächst nichtmal zu allen Probetrainings getraut, bin nun dafür in mehreren Vereinen aktiv und an sich auch gut aufgenommen.
In dem einem besser als dem anderem (geb ich zu; in einem klappt das integrieren besser; in dem anderen lassen sie mir mehr Raum, was an sich sehr nett ist, aber das integrieren auf der anderen Seite verlangsamt), aber ich kann mich nicht erinnern irgendwann mal auf böse Art ausgelacht worden zu sein.

Hangar34
09-08-2014, 22:12
Hallo Andy, auch von mir Hut ab! für deinen Mut hier so offen zu schreiben.

Ich habe sehr lange in meinem Leben ein ähnliches Problem wie du gehabt, jedoch mit einem anderen Vorzeichen. Es gab schon in der Grundschule kaum einen, den ich nicht verprügelt habe. Ich hatte (habe) den Vorteil gehabt, dass ich ziemlich kräftig gebaut war (bin) und Leute, die mich unterdrücken wollten, schnell (leider manchmal zu schnell) mit Gewalt geantwortet habe.

Dies zog sich bis ins Erwachsenenalter und hat mir einige Einträge ins Strafregister eingebracht und ist irgendwo immer noch in mir drin aber nicht mehr so gesellschaftlich selbstzerstörerisch.
Ich habe auch Leute verprügelt, die auf Schwächere, Außenseiter ..usw. losgegangen sind und war so der "Held" der AußenseiterInnen. War also irgendwo sozial asozial :D .

Irgendwann merkst du, dass es auf das Mind-Setting ankommt. Du lernst die Gesellschaft und dich besser zu analysieren und die Hintergründe für Wut, Hass, Ellenbogendenken..usw. zu sehen, so dass sie keinen direkten Einfluss mehr auf dich haben. Was dir KK oder KS geben kann, ist eine Gedankenhygiene. Ich mache KS um klar und vor allem aufmerksam in der Birne zu sein. Wenn man nicht aufmerksam ist, so wird man durch einen Treffer des Gegners sehr schnell aufmerksam gemacht.
Diese Aufmerksamkeit hilft mir mich selbst in meinen Reaktionen zu beobachten und zu kanalisieren, denn Wut kann eine sehr überwältigende Energie entfalten. Dein Gegner ist also dein bester Freund im Kampf mit dir selbst (man, bin ich poetisch heute).

Ich würde dir empfehlen neben der KK oder dem KS an deinem Mind-Setting zu arbeiten. Das kann dir niemand abnehmen und beginne damit so früh wie möglich, denn ich weiß was du für ein Hass im Bauch hast. Du wirst diesen Hass im KS auch füttern, wenn du ein falsches Mind-Setting hast und stehst am Ende dort wo du jetzt bist. Es nützt nichts, wenn du körperlich ein hervorragender Kämpfer bist aber sehr schnell von fremden Gefühlen getriggert werden kannst, die dich ins Verderben stürzen können. Im Alltag ist es auch nicht unbedingt von Vorteil, wenn du gefährlich und gemein aussiehst (wie ich :-) . Mit Freundlichkeit, Beständigkeit und Klugheit kommt man seinen Zielen viel einfacher entgegen.
Nimm dir einfach ein Blatt Papier und schreibe dein Lebenslauf auf und versuche die Ursachen für die negativen Einflüsse zu analysiern und entwerfe vor allem Alternativen für dich, die dich langfristig zu einem gemütlichen Menschen machen.

Vergiss aber auch nicht, dass wir in einer turbo-kapitalistischen Ellenbogengesellschaft leben. Für mich heißt es in diesem Kontext mündiger Mensch zu sein und nicht jeden Mist mitzumachen, der von der Gesellschaft von mir erwartet wird. Auch hier gibt dir die KS den Mut, die dicke Haut und die Furchtlosigkeit dazu. Manchmal bin ich auch froh ein Außenseiter gewesen zu sein, denn so konnte ich einige Dinge aus einem Abstand sehen, wo andere sich unbewußt sich einfach einen dummen Strom hingeben und erst an ihrem Lebensende bemerken wie sie verar...t wurden.

KS-mäßig würde ich dir Thaiboxen empfehlen (aber bitte nicht in einem Proll-Verein). Kein Blabla, sondern hartes und ehrliches Training, so dass die bösen Geister in deinem Kopf sich sehr schnell freiwillig verpi..en :D . Mache unvoreingenommen Probetrainings in allen möglichen Vereinen und suche dir das aus, was dir Spaß macht.

Passion-Kickboxing
10-08-2014, 07:51
Hallo, meinem Selbstvertrauen hat das jahrelange KS Training auch sehr gut getan. Überwinde dich einfach und geh hin, wirst es nicht bereuen.

Auch im Bezug auf SV hat es mir geholfen. Es ist auf jeden Fall von Vorteil, wenn man weiß, dass man sich verteidigen kann. (Ist natürlich mit langer harter Arbeit verbunden.) Es lohnt sich aber, da man dadurch ein ganz anderes Auftreten bekommt und so auch ganz anders wirkt.

Krav Maga ist sicher eins der besten SV Systeme. Ich würde dir trotzdem auch eher zu Kickboxen o. Thaiboxen raten. Einfach weil man sich hier gezielt auf den unbewaffneten Zweikampf vorbereitet und dies im Sparring o. Wettkämpfen immer wieder trainiert.

Franz
10-08-2014, 15:57
Krav Maga hat auch Sparring und es gibt ordentlich auf die Omme, insofern mal alles probieren und dort wo die Gruppe netter ist, da gehst du eben hin

Rotorandi
12-08-2014, 19:21
Hallo,

Vielen Dank für die vielen Tipps.
Habe mich jetzt für Donnerstag für ein Probetraining angemeldet.
Es ist allerdings nur ein Probetraining möglich das 15€ kostet und danach 50€ im Monat mit nur einmal Training pro Woche.
Naja ich seh mir das mal an.


Gruß: Andy

parietalis
12-08-2014, 21:37
50€ im Monat mit nur einmal Training pro Woche

lol, unglaublich mit was man alles geld verdienen kann.

Commander70
12-08-2014, 21:53
Hallo,

Vielen Dank für die vielen Tipps.
Habe mich jetzt für Donnerstag für ein Probetraining angemeldet.
Es ist allerdings nur ein Probetraining möglich das 15€ kostet und danach 50€ im Monat mit nur einmal Training pro Woche.
Naja ich seh mir das mal an.


Gruß: Andy

Was für ne Abzocke...gibt es keinen anderen Verein in der Nähe?

Zeiteisen
12-08-2014, 22:35
Abgesehen von dem zu hohen Beitrag würde mich stören, dass man nur einmal die Woche trainieren kann. Das reicht vielleicht für den Anfang, aber zweimal sollten es schon sein. Man vergisst ja auch einiges wieder und wenn du mal nicht kannst, dann hast du zwei Wochen am Stück gar kein Training. Würde auch noch nach anderen Vereinen, Schulen schauen. Karate, Boxen etc. bekommst du z.B. teilweise recht günstig.

Kigger
13-08-2014, 14:46
Viel zu teuer,zu wenig Training und für ein Probetraining 15 Euro würde ich nicht zahlen.Da steht definitiv die Kohle an erster Stelle....mag sein dass der Trainer hohe Kosten hat für Miete oder Heizung/Strom aber 50 Tacken für 4 x Training ist echt zu viel,egal wer oder was da trainiert wird.
Ich würde erstmal die kostenlosen Probetrainings machen und wenn Du mit denen durch bist und noch nichts gefunden hast da mal hingehen.

Devoria
17-08-2014, 19:24
Hallo
Ich kenne mich noch nicht so mit Vereinen in der Richtung aus. Aber ich würde nicht für ein Probetraining zahlen. Ich glaub es hakt :-)
Habe großen Respekt vor deiner Ehrlichkeit.

LG Devoria

Kniehkigg
17-08-2014, 23:21
Für ein Probetraining zu zahlen find ich gar nicht mal so schlimm, aber die 50€ für 1x Training die Woche gehen gar nicht.

Syron
18-08-2014, 00:45
Für mich persönlich wäre das auch zuviel; bzw. ich persönlich könnte es mir nicht leisten.
Was auch okay ist.

Aber ich werfe mal eine andere Perspektive ein: Der TE hat offensichtliche Probleme.
Und das meine ich nicht böse; wie gesagt, kann ich die ganz gut nachvollziehen.
Mein Punkt ist folgender:
Sollte dieser Verein nun aber zufällig genau der sein, mit dem er warm wird/ mit dem er kann/ der ihm gut tut (wie auch immer man es nun benennen möchte) und er die Möglichkeit hat, es sich leisten zu können - warum nicht?

Wenn er auf lange Sicht davon profitiert, ist es vielleicht gut angelegtes Geld.
Wäre dem so, würde zumindest ich den Verein nicht gleich streichen, bloß weil er seine Preise hat, sondern hat da auch etwas "gegenrechnen", ob mich der Verein vielleicht persönlich weiterbringt.

Das nun mal lediglich als Einwurf, um auch mal eine andere Seite aufzuzeigen.
Ich kenne den Verein nicht; möglicherweise ist es auch genau der falsche Verein.

Am Ende muss der TE ohnehin selber entscheiden, ob es ihm sein Geld wert ist oder nicht ^^

Gawan
18-08-2014, 10:07
Wenn du Angst vor Menschen hast, ist es vielleicht sehr hart, direkt mit „hartem“ Kampfsport anzufangen. Weil du da gleich direkten Körperkontakt zu anderen Leuten hast. Nun ja, wenn Körperkontakt an sich kein Problem ist, spricht nicht unbedingt etwas dagegen.

Ansonsten würde ich eher so Sachen wie Taijiquan, Yoga oder eventuell Karate empfehlen. Da ist man im Training zwar mit anderen Leuten zusammen, kommt sich aber normalerweise nicht so nah (beim Karate allerdings schon eher).

Im Kampfsport findest du wahrscheinlich mehr Leute als du denkst, denen es ähnlich wie dir geht und die (im weitesten Sinne) schüchtern sind. Also Kopf hoch, es wird schon klappen! :)

Was noch wichtig ist: Egal mit welchem Kampfsport du anfängst, am Anfang fühlst du dich immer ein bisschen wie ein Trottel, das ist normal. Und zu einem Kämpfer wirst du nicht in ein paar Monaten; du musst schon ein paar Jahre durchhalten, um die Grundlagen zu lernen.

50€ im Monat finde ich für nur einmal (eine Stunde?) Training pro Woche etwas viel Geld. Wenn du nach dem Probetraining nicht restlos davon überzeugt bist, dass diese Schule genau die richtige für dich ist, solltest du dich noch etwas umsehen. Sportvereine bieten oft auch Kampfsport an für nur wenige Euro pro Monat. Ob du nun Judo, Karate, Boxen, KM oder sonstwas machst ist erst einmal eher nebensächlich. Hauptsache du kommst mit den Leuten klar und das Training macht Spaß. Dann bleibst du auch eher langfristig dabei.

Pyriander
18-08-2014, 11:39
Holy F*#ck, für 50,-€ pro Monat kannst Du bei uns 6x die Woche trainieren!! Und wir haben ordentliche eigene Räume und ich mache das Hauptberuflich...

Ich sage das nicht oft; aber das ist echt etwas viel...

Pharao
18-08-2014, 12:27
Hallo,

ich bin neu hier im Forum und hab paar Fragen.
Ich möchte gerne mit einer Kampfsportart/Selbstverteidigungsart anfangen, hauptsächlich um mein Selbstbewusstsein zu steigern.
Ich muss dazu sagen das ich psychische Probleme (ausgeprägte soziale Phobie) habe.
Das heißt ich habe eig. kein Selbstwertgefühl und kann normalerweise nichtmal vor die Tür weil ich mich zb. überall beobachtet und als Opfer fühle.
Meine Körpersprache usw. ist durch die vielen neg. Gedanken für den Müll und ich werde dadurch zb. auf der Arbeit nicht ernst genommen und verarscht was alles immer weiter verschlimmert.
Ich bin auch viel zu ruhig da ich Angst vor Ablehnung habe und es fällt mir sehr schwer auf andere zuzugehn und ich kann praktisch keine Kontakte knüpfen oder halten und werde von den meisten nur als Trottel gesehn.
Und das mit mittlerweile 26 Jahren...
Wies mit den Weibern dadurch aussieht muss ich ja nicht erwähnen.. ich will einfach ein ganz anderer Mensch werden und alles mögliche dafür tun..
bisherige Therapien dagegen brachten 0 und nun muss ich noch Monate auf die nächste warten.
Davon abgesehn glaub ich aber sowieso das der Ursprung meiner ganzen Probleme darin liegt das ich so ziemlich jeden anderen auf ein Podest über mir stelle und ich Angst vor Konflikten habe da ich mir nicht zutraue stärker als andere zu sein.
Ich glaube das es mir am meisten helfen würde wenn ich lernen würde anderen auf deutsch gesagt eine in die Fresse zu geben und ich im Hinterkopf immer wüsste das ich stärker als andere bin und mir in den meisten Fällen nichts passieren kann.
Ich will Kampfsport oder Selbstverteidigung also hauptsächlich als Therapie und Persönlichkeitsentwicklung nutzen.
In der SDchule wurde ich jahrelang gemobbt und ich hatte in meinem Leben noch nie eine richtige Schlägerei wo ich mich hätte behaupten können. Seit da an fühle ich mich halt schlechter und vorallem schwächer als andere.
Ich fühle es in mir das das ich sowas unbedingt brauche um weiterzukommen.

Jetzt frag ich mich eben welche Art von Kampfsport die beste für mich wäre. Kickboxen, Thaiboxen oder Krav Maga als Selbstverteidigung.
Krav Maga finde ich eig. am besten da man hier alles lernt um mit so ziemlich jeder Situation (Waffen usw.) im Alltag umzugehn und einem so gesehn echt keiner was kann.
Nur frage ich mich ob es viel fürs Selbstbewusstsein bringt da man ja nur alle möglichen Griffe usw. beigebracht bekommt aber man nicht gegen einen Gegner kämpft wie zb. beim Thaiboxen und gegen diesen gewinnen kann.
Oder sollte man beide Arten kombinieren?

Die 2. Sache ist das ich mir nicht zutraue wegen meinen Problemen so einem Verein beizutreten da ich davon ausgehen muss auch dort von den anderen ausgelacht, ausgeschlossen und verarscht zu werden.
Erst Recht da man ja direkt einen mehrmonatigen Vertrag machen muss und somit nicht mal gerade eben wieder aussteigen kann.
Aber ich weiß nicht was ich ansonsten noch tun soll..
Kann mir viell. jemand helfen?

Gruß: Andy

Der Kampfsport ist wohl die beste therapie gegen die soziale Phobie. Gerade dadurch kann man hemmungen abbauen und lernen das es auch Respektvolle Menschen gibt. Zu dein Vertragsproblem, mache einen 1 Jahresvertrag wenn möglich und schicke sofort eine Kündigung raus. wenn du lust hast weiterzumachen, nimmst du sie zurück! ich habe schon einige kampfsportarten ausprobiert, mit Abstand fand ich Krav Maga am besten, ist aufjedenfall zu empfehlen. Ablehnung ist etwas sehr seltenes, da Menschen normalerweise eine positive grundstimmung haben. Beispiel du fragst deinen Pfarrer nach einem Gespräch! du denkst er würde ablehnen. Aber ein pfarrer würde sowas nie tun, denn er freut sich das jemand mal interesse an den Glauben hat. (Realtitätsdenken) Sollte er es doch tun, gehört er zu den schwarzen Schafen! und ist dann auch kein mensch mit dem Du was zu tun haben möchtest! Du hattes noch nie eine Schlägerei! Das ist doch was positives! trotz der provokationen hast du dich immer in Sicherheit gewogen. Das kann man als große Särke betrachten! Und das du als Trottel gesehen wirst, musst du dir nicht zu herzen nehmen. Nie vergessen vor 2000 jahren gab es einen Menschen die hielten die juden für einen spinner. Heute glaubt die Kirche das er der menschgewordene gott ist! Einen mann namens jesus von Nazareth! unabhängig ob es nun wahr ist oder nicht! Thaiboxen und Krav Maga kann man aber auch gut kombinieren. aber auf der Straße (im Ernstfall) würde ich immer Krav Maga bevorzugen. was du wirklich lernen solltest ist realitiätsdenken. Zm Beispiel das schlimmste was eine frau machen kann ist, das energisch NEIN zu dir sagt. sie wird dir aber keine Ohrfeige geben so wie du es vielleicht befürchtest. Denn sollte Sie das tun ist das eine Körperverletzung. eine dumme anmache rechtfertigt die nicht. nur eine gefährliche!!! Dein tun hat zwar Konsequenzen, Sie sind aber meistens nicht so schlimme wie befürchtet! lässt du ein tablett fallen denkst du, der chef feuert dich! ist aber nicht der Fall! Es wird vielleicht ärger geben und er wird sagen "kannste nicht besser aufpassen"! dennoch ist die konsequenz meistens nicht so stark das du gleich gefeuert wirst. immer Realistisch bleiben! ein anderer Mensch wirst du vielleicht wenn du das Umfeld bischen wechselst. achte mal dadrauf wer dich wirklich unterstützt und nicht dir immer alles ausreden will. wenn du ein ziel hast versuche es zu erreichen, und lass dich nicht von ein schaffst du eh nicht, abbringen. selbst wenn du es nicht schaffst hast du es zumindest versucht! achte dadrauf wer dich in deinem Machen unterstützt! LG Experte :D

Pharao
18-08-2014, 12:45
das du im Kampfsport ausgelacht wirst, kann schon passieren. aber ein vernünftiger trainer wird das sofort unterbinden. es wird vielleicht paar typen geben die du gar nicht leiden kannst, aber es wäre zu schade für die, die dich voll mögen würden. Daher probiere es aus, wer dich blöd anmacht den versuche möglichst zu ignorieren und versuche soweit wie möglich mit ihnen auszukommen. dafür sind die stunden mit menschen mit dem du wiederum klar kommst um so schöner! es ist einfach toll einen guten kämpfer vor sich zu haben, von dem du weißt das er es nur zum Guten gebraucht. und auch versucht dich stärker zu machen! ein Kampfsportverein oder schule ist ein guter ort um etwas geselligkit zu haben. und das wiederum reduziert auch deine soziale Phobie. Besonders menschen die das gegenteil haben soziale Kompetenz (Menschen die zu viel reden u.s.w.). von diesen menschen solltes du lernen, wäre mein Rat!

Syron
18-08-2014, 13:17
Der Kampfsport ist wohl die beste therapie gegen die soziale Phobie.
Warum sollte Kampfsport besser sein als Turnen, Ballet oder der Eisenbahnerverein um die Ecke?




...ich habe schon einige kampfsportarten ausprobiert, mit Abstand fand ich Krav Maga am besten, ist aufjedenfall zu empfehlen.
Ich lehne mich mal aus dem Fenster und unterstelle, dass es in dem Fall des TE viel mehr darauf ankommt, dass Trainer und Gruppe stimmen, als auf die KK/ KS.
Wenn er mit der KM-Gruppe nicht warm wird, macht es das nur noch schwerer als für "normale" Leute (Ich bitte die Anführunsgzeichen zu beachten ;) ).

Gawan
18-08-2014, 13:19
Wenn sich deine Phobie auf den direkten zwischenmenschlichen Kontakt bezieht, hilft es vielleicht, über andere Kanäle Kontakte herzustellen. Eine prima Möglichkeit ist natürlich ein Verein (egal ob KS oder etwas anderes).

Was die Weiber angeht (der Begriff ist an sich nicht abwertend, möglicherweise je nach Region in der man aufgewachsen ist), könntest du es auch mal über eine seriöse Kontaktanzeige probieren. Ich bin sicher, das nimmt dann beim ersten Treffen schon einmal viel an Druck raus, da klar ist, dass dein Kontakt grundsätzlich an einer Beziehung interessiert ist. Aber eine Gelinggarantie gibt es da leider auch nicht. Nur mal so als Anregung…

Pharao
19-08-2014, 10:22
Warum sollte Kampfsport besser sein als Turnen, Ballet oder der Eisenbahnerverein um die Ecke?




Ich lehne mich mal aus dem Fenster und unterstelle, dass es in dem Fall des TE viel mehr darauf ankommt, dass Trainer und Gruppe stimmen, als auf die KK/ KS.
Wenn er mit der KM-Gruppe nicht warm wird, macht es das nur noch schwerer als für "normale" Leute (Ich bitte die Anführunsgzeichen zu beachten ;) ).

der Kampfsport ist deswegen am besten, weil man im großen und ganzen auf sich selbst Verantwortlich ist. Primär will ich ja besser werden. Dennoch bin ich auch immer gezwungen einen Partner zu haben mit dem ich auskommen muss und somit wird auch sekundär die hemmung abgebaut. das fördert schon mal die soziale Kompetenz! (und übrigens auch ich war mal ein sozial Phobiker, wenn auch kein extremer) heute bin ich schon fast das gegenteil. der kampfsport hat mir aufjedenfall beigebracht offener zu sein! es hat mich aufjendefall sozial kompetenter gemacht!

Syron
19-08-2014, 12:17
@Kampfsportexperte: Ich leugne nicht, *das* Kampfsport helfen kann, ich ziehe nur in Zweifel, dass er es besser macht als andere Sportarten.

Wenn du versuchst z.B. (Tisch)Tennis alleine zu spielen, merkst du was ich meine ;)

Sobald du einem Sportverein beitrittst, bist du mehr oder weniger drauf angewiesen, mit den anderen auszukommen.

Schnueffler
19-08-2014, 12:20
Sehe ich auch so!
Kampfsport ist bestimmt nicht unbedingt das Beste.

Zeiteisen
19-08-2014, 13:00
Das sehe ich auch so. Soziale Kompetenz lernt man mehr oder weniger in jedem Verein - oder eben auch nicht. Warum das in einem KK-Verein nun ausgeprägter sein soll, erschließt sich mir nicht. Letztlich hängt es von einem selber ab. Wenn die Chemie stimmt und man mit den anderen "warm" wird, dann ist es gut. Ansonsten weiterschauen.

Pharao
19-08-2014, 15:35
ich wollte andere Sportarten damit auch nicht ausschließen. aber in einer Kampfsportschule ist es nun mal am intensivsten, da ja auch Körperkontakt zustande kommt, den ich beispielsweise beim Tennis nicht habe!

Schnueffler
19-08-2014, 15:37
ich wollte andere Sportarten damit auch nicht ausschließen. aber in einer Kampfsportschule ist es nun mal am intensivsten, da ja auch Körperkontakt zustande kommt, den ich beispielsweise beim Tennis nicht habe!

Beim Tanzen aber auch!

Pharao
19-08-2014, 15:46
aber hier ist wieder das Gegenteil der Fall, hier ist ständiger Körperkontkakt und keine ruhephase! hier muss ich im team wirken. beim kampfsport geht es aber primär um mich!

Syron
19-08-2014, 19:56
beim kampfsport geht es aber primär um mich!

Also, wenn ich bei uns im Training primär auf mich aufpassen würde, würde es nicht lange dauern und ich hätte keine Partner mehr.

IamTooOld
26-08-2014, 10:13
Hallo Andy,

auch von meiner Seite Respekt für deine Offenheit. Einen wichtigen Schritt bist Du nun bereits gegangen. Eine sportliche Betätigung wird einen immer positiv verändern.


ich hatte in meinem Leben noch nie eine richtige Schlägerei wo ich mich hätte behaupten können

Das ist nicht schlimm. Es gibt sehr viele Trainer, die noch nie eine ernste Konfliktsituation hatten und als Kampfsportler/-künstler sollte man solchen Situationen auch aus dem Weg gehen. Es sollte Dir primär um den Spass am Sport gehen und um die Freundschaften die dabei entstehen können.

Wichtig für dich ist in erster Linie das richtige Umfeld in dem Du trainierst. In einer guten Kampfsport/-kunst Gruppe wirst Du dich wohl fühlen und schnell Freundschaften mit anderen Trainingspartnern aufbauen. Ein guter Trainer besitzt Einfühlungsvermögen/Erfahrung und wird deine persönliche Situation schnell scannen, entsprechend auf dich eingehen und mit Dir zusammen arbeiten. Ich z.B. achte strikt darauf, dass Schüler (insbesondere neue Schüler) nicht durch andere Schüler dominiert werden. Es ist mir ein großes Anliegen, dass alle in Freundschaft miteinander trainieren. In diesem Zusammenhang würde ich mir einmal die Schulordnung deiner Wunsch-Schule anschauen (sofern es die gibt). Unter den Voraussetzungen kann es dann auch einmal härter zur Sache gehen. Sollte sich jemand über dich lustig machen, so ist es die Pflicht des Trainers einzuschreiten und den entsprechenden Schüler zu belehren. In meinen 17 Jahren ist dies bei den Erwachsenen nie vorgekommen, allenfalls bei Kindern wo ich als Trainer sofort einschreite. Den ein oder anderen Spruch oder kleine Sticheleien wird es immer mal geben, damit wirst Du aber lernen umzugehen. Wird ein solches Verhalten geduldet, bist Du in der falschen Schule.

Ein Probetraining sollte immer kostenlos sein und mindestens über 3-4 Einheiten gehen. Erkundige dich genau nach den Preisen (auch Prüfungen) und lass dich bei deiner Entscheidung nicht beeinflussen. Es gibt viele gute Schulen die Ihr Geld auch wert sind, ebenso Schulen die Dir auf biegen und brechen das Geld aus der Tasche ziehen wollen (Lehrgang hier, Prüfung da etc). Wirst Du zum Vertragsabschluss gedrängt, bist Du in der falschen Schule.

Scheue dich nicht davor deinem Trainingspartner (dem Trainer) in der Anfangsphase darauf hinzuweisen, dass Du unerfahren bist und er bitte etwas "sanfter" mit Dir arbeiten möchte. Es ist wichtig, dass Du dich langsam an das Training gewöhnst und nicht dominiert fühlst. Wird dein Wunsch nicht respektiert, bist Du in der falschen Schule.

Deine Frage nach dem richtigen Stil ist schwierig. Deiner Wertung nach kann ich erkennen, daß Du unbedingt in der Lage sein möchtest dich gegen andere physisch behaupten zu können. Das sollte NICHT dein Ziel sein. Du wirst mit der Zeit erkennen, daß Dir der Sport sehr viel mehr bringt. Also, nicht zuhause einigeln sondern einen guten Verein mit netten Leuten suchen.

Würde mich freuen, wenn Du dich nach deinen ersten Eindrücken noch einmal meldest. Gruss...