traditionelle Wushu und Sanda [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Zankou
09-08-2014, 22:30
Hallo.

Möchte gern mal eure Meinung, hören dazu.

Ich habe mit einen Meister über traditionelle Wushu und SanDa geredet.

Er meinte wenn einer mit traditionellen Wushu kämpft sollt mal den Still Herauskennenden sonst wäre es nur SanDa.

Mit der Begründung:
weil man Lern Anwendungen Formen und wenn man dann im Kampf NUR SanDa macht oder übt also NUR rein SanDa, ist es falsch im traditionellen Wushu.

Was denk ihr den darüber. Ich persönlich Teil die Meinung.

P.S Sry mein Deutsch ist nicht perfekt. Hoff ihr versteht was ich meine

Huangshan
09-08-2014, 22:59
Bin kein Freund langer Texte, also kurz:

1: Sport Sanda/Sanshou ist ein modernes Konstrukt entwickelt von der IWF:International Wushu Federation (http://www.iwuf.org/index.asp) - siehe Rules(Regeln)http://www.ewuf.org/New_documents/Doc1.html
Modernes Sport Sanda, Wettkampf, hat Elemente aus Westl. Boxen,Gong Fu/Kung Fu,Shuai Jiao, usw...
Ti: Tritte, Da: Schläge, Shuai : Würfe https://www.youtube.com/watch?v=TpajsHjp95A

Neben dem Sport Sanda Wettkampf(IWF/EWF....):
https://www.youtube.com/watch?v=fWmFsAcq_8I

https://www.youtube.com/watch?v=IdSpqgZkjgg

https://www.youtube.com/watch?v=mOBXb-2Iv5Y

gibt es auch modernen Sanda/Sanshou Freikampf bei Militär,Polizei.... und Profi Sanda Wettkampf(z.B. Sanda Wang)ohne Weste,Helm,im Ring...



2: In den trad. chin. Kampfkünsten gibt es für den Freikampf unterschiedliche Begriffe,Konzepte......: Boji,San Shou,San Sao, Lei Tai.........

Ja im trad. Freikampf wird meist Stilspezifischer gekämpft. Ti,Da,Shuai,Na(Griffe)...

Lernkette grob dargestellt:
Grundlagen--Formen--Anwendungen--Freikampf--> realer Kampf

Einige Stile haben jedoch den Freikampf nicht im Übungskonzept.

Dampfhämmerlein
10-08-2014, 02:44
Ich kenn das so, dass manche traditionelle Schulen extra Sanda-Einheiten anbieten, wo dann "fast-kickboxerisch" auf WK vorbereitet wird und nur wenig eigenes vom trad. Training rüberkommt. Wobei man sagen muss bei den Handschuhen fällt schonmal viel weg oder ist verboten. Was da halt erlaubt ist und stehen bleibt, IST im Grunde sowas wie Kickboxen, also warum auch nicht so trainieren ist ja WK-Sport und nicht "wer bringt die ausgefallensten Moves an, wenns anders sicherer geht".

Zankou
10-08-2014, 09:58
Aber warum machen manche Schulen Anwendung Trainieren und wenn die Kämpfen nur SanDA !?

Ich bin der Meinung eine gute Schule erkennt man darin wenn die kämpfen das man den Still erkennt und nicht nur sanDa.

Ich rede nur von traditionellen Vereine.

Huangshan
10-08-2014, 10:04
Wie ich schon schrieb , in manchen Stilen ist das Element Freikampf im Übungskonzept nicht vorhanden.

Grundlagen--Formen--Anwendungen.


Modernes Sanda/Sanshou wird dann von Einigen ins Übungskonzept eingebaut!

Klaus
10-08-2014, 11:33
Um hochwertigere, "exotische" Kung-Fu-(SKILL)-Elemente benutzen zu können, muss man sie erstmal haben. Genau daran scheitern viele Leute, auch weil oft schon die Trainer nicht wissen was eigentlich die Methodik ihres "Stils" ist. Natürlich kann man mit Handschuhen nicht greifen, das kann aber einen Baji-"Stilisten" nicht daran hindern Leute zu rammen. Kann aber keiner, macht darum auch niemand.

"Schlimm" ist sowas nicht. Solange dann kein Gequatsche kommt "Kung-Fu funktioniert im Ring nicht", ist alles in Butter. Was im Ring, aber auch "auf der Strasse", nicht funktioniert ist, halbgare Spinnereimanöver zu machen die man aus Formen "abgeleitet" hat, weil keiner mehr wusste wozu das wirklich gut ist. Ein Stil dessen Kernmerkmale lange Schläge von oben auf die Arme sind funktioniert prima, auch wenn am Ende der Arme Handschuhe sind. Man muss es dann halt nur auch trainieren, dazu gehört auch ein Kontext, z.B. die Annäherung aus der heraus man sowas macht. Die Leute die das erfunden haben, haben Jahre mit Basistraining zugebracht, abends nach der Arbeit, oder morgens davor. Die sind nicht einfach nach 3 Monaten Spiegelfechten in "Kämpfe" gegangen und dachten Gott weiss was sie können.

Dass auch Boxen gar nicht so einfach ist, merkt man immer dann, wenn solche Kickbocksschergen mal gegen richtige Boxer antreten. Da bekommen die die Hucke voll, weil einfach links-rechts-reintreten nichts erfordert was viel mit Koordination zu tun hat. Damit ist dann schnell Ende wenn der andere Typ Meidbewegungen kann, kontern, Timing, Distanzkontrolle, und ein bischen Schlagkraft bringt. Wie lange hat es gedauert bis man bei Marco Huck richtiges Boxen sieht, aber jetzt hat er es tatsächlich hinbekommen.

Bronze Faust
10-08-2014, 12:10
Hallo.

Möchte gern mal eure Meinung, hören dazu.

Ich habe mit einen Meister über traditionelle Wushu und SanDa geredet.

Er meinte wenn einer mit traditionellen Wushu kämpft sollt mal den Still Herauskennenden sonst wäre es nur SanDa.

Mit der Begründung:
weil man Lern Anwendungen Formen und wenn man dann im Kampf NUR SanDa macht oder übt also NUR rein SanDa, ist es falsch im traditionellen Wushu.

Was denk ihr den darüber. Ich persönlich Teil die Meinung.

P.S Sry mein Deutsch ist nicht perfekt. Hoff ihr versteht was ich meine

Das Problem ist, das Sanda im Ursprung nichts anderes als Vollkontaktsparring war im jeweiligen Kung Fu/Wushu Stil.

Heute ist Sanda ein eigener Kampfsportstil mit klarem Regelwerk und Techniken. Für mich nichts anderes als Kick- und Thaiboxen mit Wurfelementen.

Das Problem ist, dass innerhalb dieses Regelwerks wo mit Boxhandschuhen gekämpft wird und all die schönen effektiven Techniken die zur schnellen Kampfunfähigkeit nicht erlaubt sind, die Sandakampftechnik das Effektivste ist.

Dein Meister hat Teilweise recht. Wenn in einem regellosem Kampf auf einmal auf Sanda umgestellt wird"Kickboxmodus:D" dann ist es falsch, da man dem eigenen Stil untreu wird.

Wird jedoch in einem Sandaturnier Sanda gekämpft dann ist dass die logische Konsequenz des Regelwerks.

Gruss Bronzi

T. Stoeppler
10-08-2014, 13:14
Na technisch wird es eben von der Situation bzw dem Regelwerk bestimmt, das, was man auch im Sanda sehen kann ist eben ein mehr oder weniger stilbezeichnendes Bodywork.

Gruss, Thomas

Zankou
10-08-2014, 14:08
erstmal Danke für die antworten.

Ich meine nicht in Turnieren oder so ich meine allgemein beim Training.

Ich habe schon paar Schulen gesehen da war alles ok aber sobald die Kämpfen üben machen die nur SanDa und bringen nicht ihr Still im Kampf mit ein.

Wenn wir Kampf üben nicht für turnier machen wir es immer mit mma Handschuhe. Und versuchen halt den Still mit einzubinden. Also wenn wir Kämpfen sieht man welchen Still wir machen.

Muss das eigentlich nicht in Eden traditionellen Verein sein?!?

Huangshan
10-08-2014, 17:02
Zankou:

Ja, eigentlich sollte wenn vorhanden stilspezifischer Freikampf ausgeübt werden.;)

Nite
10-08-2014, 18:22
Ich habe schon paar Schulen gesehen da war alles ok aber sobald die Kämpfen üben machen die nur SanDa und bringen nicht ihr Still im Kampf mit ein.

Wenn die Leute darauf achten müssen ihren spezifischen Stil einzubringen und im Freikampf eher in Pseudo-Kickboxen verfallen dann ist meiner Meinung nach der Fehler im Stil bzw. in der Trainingsmethode zu suchen

Schnitzelsekt
10-08-2014, 18:48
Es wird immer das rauskommen, was man trainiert.
Wenn man Sanda trainiert, wird in einem Kampf Sanda herauskommen.
Wenn man einen traditionellen Kung Fu Stil trainiert, wird man sich in einem Kampf so bewegen, wie man es in eben diesem Stil macht.

Zu oft aber haben Leute keinen blassen Schimmer, wie sie trainieren sollten.
Genau dann sieht man Leute vom trad.Kung Fu, die in "linksrechtsreintreten" (wie Klaus das so schön gesagt hat) verfallen. Warum? Weil sie ihren Stil nie richtig gelernt haben.
Wenn man gelernt hat, welche Übungen man wie machen muss, dann muss man auch nicht überlegen, was man in einem Kampf machen muss, oder ob man jetzt wie im Sanda kämpft oder nicht. Der Körper macht dann einfach das, was er gelernt hat. Und mit ein bisschen Grips dazu und ein bisschen Mordinstinkt ist so alles in Butter :)

Schlangenmensch
27-08-2014, 12:14
Ich denke, je länger man einen Stil trainiert, desto besser "erkennt" man ihn auch im Freikampf / Sparring.
Das Problem ist aber, das Freikampf / Sparring / Wettkämpfe immer reglementiert sein müssen und man viele Techniken dort nicht anwenden kann bzw. darf, sodass manche Stilspezifischen Elemente dabei leicht verloren gehen können und man sich insbesondere zu Beginn mehr auf Schlagen und Treten konzentriert.

Klaus
28-08-2014, 20:17
Die traditionellen Stile haben haufenweise normale Tret-, Schlag- und Ringelemente, die kann man in der Regel auch benutzen. Allerdings stellt sich für mich eben die Frage, warum man unbedingt Sportkämpfe mit Kungfu machen "muss". Ich bin immer irgendwie froh wenn keiner versucht mich zu verprügeln.

Zankou
01-09-2014, 06:44
Danke schöne für die Viele Antworten. Paar Leute haben mich nicht so richtig verstanden ich meine nicht für Wettkämpfe . Ich meine einfach bei normalen Training.

Weil ich persönlich halte nicht viel von Wettkämpfe und Trad Wushu.

Ich lerne ja eine Kampfkunst und kein Kampfsport. Und auf der strasse ist es egal ob man 50 Pokale im Schrank hat.

Ich Lerne Selbstverteidigung.

Huangshan
01-09-2014, 08:44
Ok du meinst also den Freikampf(Sparrring) innerhalb des Lehrsystems.

Ja, der sollte Stilspezifisch sein!

Gast
01-09-2014, 10:24
Ich lerne ja eine Kampfkunst und kein Kampfsport. Und auf der strasse ist es egal ob man 50 Pokale im Schrank hat.


Nicht unbedingt, im VK WK kann man schon gute Erfahrungen machen die einen auf die Straße vorbereiten können.

Klaus
02-09-2014, 11:49
Kann, muss aber nicht. In alten Zeiten gab es solche Wettkämpfe erheblich seltener, und die haben es auch irgendwie "gecheckt". Dafür gibt es Übungen, die muss man halt dann nur auch ernsthaft machen. Wenn ich in einem geschlossenen kleinen Raum hinter einem her marschiere und den haue wenn er nichts dagegen tut, dann lernt er das schon ordentlich.