Vollständige Version anzeigen : Fluchtinstinkt??
Etienne1
14-08-2014, 15:13
Hallo miteinander,
auch, wenn es dieses Thema schon ähnlich gab, vllt kurz etwas zu meiner Person. Ich bin 29 Jahre, habe ca. 5 Jahre in einem Freefight Verein trainiert und zusätzlich Krafttraining gemacht. Seit mittlerweile 3 Jahren mache ich aber keinerlei Sport mehr.
Wie die Überschrift schon verrät geht es um meine Reaktion wenn sich Ärger anbahnt. Selbst in meiner "fittesten" Zeit hatte ich stets dieses Problem (wenn es denn wirklich eins ist). Ich neige absolut dazu meinen Gegner zu überschätzen was dazu führt, dass ich generell erstmal "kusche". Ich kann bei solchen Situationen kaum Aggressionen aufbauen. Generell habe ich jeden Straßenkampf eigentlich immer aus dem Gefühl der Angst begonnen (ganz vereinzelt auch, wenn ich in extremer Form gedemütigt werde, was aber schon weit über ein " Ey du Hurensohn" :) hinausgehen muss).
Erstmal hört sich das ja gar nicht so schlimm an. Zur Verdeutlchung vllt eine kürzliche Situation. Ich fahre mit einem bekannten in die Stadt. Aufeinmal schneidet mich ein Auto so extrem, dass ich fast gezwungen bin in den Gegenverkehr auszuweichen. Natürliche Reaktion: ich hupe. Sofort bremst mich der Wagen aus und der Fahrer springt aus dem Auto und kommt aggressiv auf mich zu. In dem Moment erkenne ich, dass es sich hierbei um einen ehemaligen Nachbarn aus meiner Jugend handelt. Ich lehne mich also aus dem Fenster und sage lächelnd: Hey.... Er jedoch kommt mit geballter Faust an meine Scheibe und stellt sich seitlich zu mir, als ob er jeden Moment zuschlagen würde. Ich daraufhin, ob er mich etwa nicht erkennen würde. Nachdem ich ihm mitteilte wer ich sei verharrte er jedoch weiter in dieser Position. Dies wurde so bedrohlich, dass ich überlegte wegzufahren, was jedoch wegen anderen Autos nicht möglich war. Schließlich wollte ich die Situation beruhigen indem ich seine aufgestütze Hand nahm, als ob ich ihm die Hand schütteln wollte. Er riss sie weg und drohte mir ich solle ihn bloß nicht berühren. Als die Situation immer bedrohlicher wurde sagte ich schließlich " ok, tut mir leid", woraufhin er sich langsam mit einem ekelhaft herablassendem Gesicht abwendete.
Im Grunde genommen habe ich kein Problem solche Spezis davon kommen zu lassen, aber in so einer Situation ist meiner Meinung nach schon längst der Punkt des sich verteidigen zu müssen erreicht. Ich weiß nicht, was mich stets daran hindert. Ich weiß nichtmal wovor ich Angst habe. Die Schlägerei an sich ist es nicht, dafür war ich zu oft in solchen Situationen. Wie gesagt bin ich generell zufrieden damit, mich bewusst nicht auf sowas einzulassen, aber solche Situationen nagen ewig an mir.
Ist das ganze evolutionär so in mir drin, dass ich es nicht mehr wegbekommen kann, oder kann man sich dies gezielt abgewöhnen?
Ich wäre sehr dankbar über Tipps von evtl. Leidensgenossen.
Lg Etienne
Wenn du tatsächlich keine Angst vorm Verlieren hast, fehlt dir vielleicht
andersrum einfach nur die Motivation was dabei "gewinnen" zu können
Ansonsten weniger denken und mehr zuschlagen, falls du mal deinem Ego etwas gutes tun musst :D
Etienne1
14-08-2014, 15:27
Ja das kann sein. Z.b. war ich kürzlich in einer ähnlichen Situation, in welcher ich die Person verdroschen habe. Komischerweise empfinde ich dann, so gerechtfertigt es auch gewesen sein mag, Mitleid.. Aber das ist ne andere Geschichte:)
Da ich jetzt mal davon ausgehen muss, dass dir das in GTA passiert ist: hier ein paar Cheats für die PS3-Version. Hoffe, das hilft dir:
Grand Theft Auto 5 - GTA 5 - Cheats für PlayStation 3 (http://www.mogelpower.de/cheats/Grand-Theft-Auto_PS3_37890.html)
@Nuada: +1
... gibt's hier eigentlich auch ein 'Spieleforum'?
Wenn ja, könnte man das ja dort weiter diskutieren ...
gruß hafis
Etienne1
14-08-2014, 16:36
Wundert mich, dass man sich so drüber lustig machen muss.. Kann dann wahrscheinlich zu hier.
Mr.Fister
14-08-2014, 16:37
Ich wäre sehr dankbar über Tipps von evtl. Leidensgenossen.
die lösung scheint recht simpel. denn dein eigentliches problem ist das hier:
Wie gesagt bin ich generell zufrieden damit, mich bewusst nicht auf sowas einzulassen, aber solche Situationen nagen ewig an mir.
damit musst du umgehen lernen, ist einfach das blöde ego, was sich nach solchen situationen dann meldet. lerne damit zu leben und du hast kein problem mehr. ;)
Little Green Dragon
14-08-2014, 16:45
Also geht es nur um Dein nachträglich gekränktes Ego...
Das ist nicht wirklich ein Problem und würde sich auch nicht dadurch besser wenn Du Dich häufiger haust.
Der beste Kampf ist der den Du nicht führen musstest...
Etienne1
14-08-2014, 16:49
Sieht jetzt so aus, als würde es hier nur um mein Ego gehen. Vielmehr ist eig die Frage wieso ich bis zu dem Punkt wo es losgeht komplett auf Rückzug eingestellt bin und dies erst im Kampf vergessen kann. Genau das führt einfach dazu, dass ich unter Verlust jeglichen Stolzes mich selbst von unterlegenen dominieren lasse anstatt aggressiv zu werden
unter Verlust jeglichen StolzesAch gottchen. Nur, weil Du Deinem Nachbarn nicht die Fresse poliert hast, als er neben Deinem Auto stand?
Viel scheints da ja nicht zu verlieren zu geben. :o
Ghettomentalität bringt Dich wohin?...
Trommelwirbel...
Ins Ghetto.
Nicht gerade der stolzesten Wege einer.
Little Green Dragon
14-08-2014, 18:30
Kauf Dir nen Tonfa, 3-6 Gasknarren und ein Messer - dann fühlst Du Dich schon mal frei und mächtig.
Dann hörst Du ab sofort nur noch Helene Fischer in Dauerschleife - dann wirst Du automatisch aggressiv.
Und dann haust Du dem nächsten Typen der es wagt sich Dir oder Deinem Auto zu nähern aber mal richtig auf die Omme.
Und den Jungs in der Jugendstrafanstalt kannst Du dann erzählen Du hättest zwar keine Freiheit mehr aber wenigstens noch Deinen Stolz (aber den Teil mit: Als der Richter mich hierher geschickt hat musste ich heulen wie ein Schlosshund besser weglassen!)
Problem solved...
...
Zur Verdeutlchung vllt eine kürzliche Situation. Ich fahre mit einem bekannten in die Stadt. Aufeinmal schneidet mich ein Auto so extrem, dass ich fast gezwungen bin in den Gegenverkehr auszuweichen. Natürliche Reaktion: ich hupe. Sofort bremst mich der Wagen aus und der Fahrer springt aus dem Auto und kommt aggressiv auf mich zu. ...
... wie gerät man in solche 'Situationen'?
ganz gewiss nicht dadurch, dass man mit einem Bekannten in die Stadt fährt,
sondern eher durch die Wahrnehmung des Verkehrs und die Reaktion darauf ...
immerhin ist es schon sehr seltsam, dass kaum eine Frau von solchen Problemen berichtet ...
gruß hafis,
welche, weil sie vom Lande stammt, sehr oft mit dem Auto unterwegs ist, wobei sie besonders oft 'in die Stadt' fahren muss, und dennoch seit mehr als zwei Jahrzehnten nie vor einem ähnlichen Problem stand;
könnte es also sein, dass gewalttätige Auseinandersetzungen im Straßenverkehr (von denen man immerhin gelegentlich hört) ein typisch männliches Problem sind ...
Etienne1
14-08-2014, 18:56
Haha ja ne stimmt.. Ich hab mir das ausgedacht.. Meine blühende Phantasie ist noch n Überbleibsel meiner zu früh geendeten Kindheit. Was versuchst du mir zu erzählen? Hört sich das für dich wie eine der "aber der hat einfach meine Mutter beleidigt und dann musste ich den..." Situationen an?
Mein Fehler überhaupt in einem Forum nach nem Rat fürs was auch immer zu suchen..
Die Frage hatte eig Null Flame potential. Ich habe extra gesagt, dass ich meine deeskalierende Art zu schätzen weiß, und auch keinerlei Probleme habe die Meister Meister sein zu lassen.
Little Green Dragon
14-08-2014, 20:00
Du bist nach eigenem Bekunden fast 30 - mehrfach erst "kürzlich" in körperliche Auseinandersetzungen oder fast Schlägereien verwickelt und dein einziges Problem ist, dass Du im Nachhinhein Dich schlecht fühlst, weil Du von vermeintlich "unterlegenen" "dominiert" wurdest und Dein Stolz dadurch verletzt ist...
Und das gibt Dir nicht mal ein klein wenig zu denken?
(Mal ab von der "Hilfe ich bin ein erwachsener Mann - benehme mich aber immer noch wie ein pubertierender Teenager-Schiene: Wer sagt Dir denn, dass Du wirklich von "unterlegenen" "dominiert" wurdest? Vielleicht waren das alles verkappte K1 Weltmeister oder *edit by Mod* - und hätten Dich im Ernstfall einfach so weggehauen?
Wie heißt es bei "Welcome to the Jungle" so schön?
So jetzt fön Dir die Achselhaare und entspann Dich...)
Kniehkigg
14-08-2014, 20:03
Ist das ganze evolutionär so in mir drin, dass ich es nicht mehr wegbekommen kann, oder kann man sich dies gezielt abgewöhnen?
Ich wäre sehr dankbar über Tipps von evtl. Leidensgenossen.
Lg Etienne
Denke man ist wer man ist. Ganz ehrlich, du hast die Situation doch gut gelöst und schlimmeres vermieden. Klar hättest du auch aussteigen und dich auf einen Kampf einlassen können. Nur was hätte es denn gebracht? Damit hättest du der Type und seiner negativen Ausstrahlung einen viel zu großen Raum eingeräumt und hättest eine völlig normale harmlose Situation zum Anlass genommen einen sinnlosen Revierkampf mitzukämpfen.
Ich vergleich das mit Hunden...es gibt die kleinen Tölen, genannt Wadenbeißer, die alles und jeden sofort ankläffen und angehen. Ein Teil von denen beißt auch wirklich zu, der andere verpisst sich :D.
Dann gibt es auch die ruhigen Hunde, die souverän an ihren Kollegen vorbeilaufen und sich durch keine Töle der Welt aus der Ruhe bringen lassen.
Die beißen auch zu, aber nur in ausgewählten Situationen wo auch wirklich ein Grund zur Verteidigung/zum Kampf vorliegt.
Welche Hunde sind dir sympathischer? Mir letztere.
Viele Leute verwechseln Souveränität mit ihrem angekratzten Ego. Common problem würde ich sagen.
Aber jemand der schnell zuschlägt ist nicht souverän sondern (choose as you wish): unsicher, unkontrolliert, gewalttätig, höherer menschlicher Kommunikationsfähigen nicht fähig.
Klar gibt's Situationen wo Dresche einfach mal angebracht sein könnte, aber das ist keine. Wie gesagt, wer will schon gerne ein Wadenbeißer sein.
Solche Hunde werden ohnehin vom Rudel verstoßen. Oder aufgenommen -dann wird dieser Hund aber vom Rudel resozialisiert.
Willi von der Heide
14-08-2014, 20:17
Und den Jungs in der Jugendstrafanstalt kannst Du dann erzählen Du hättest zwar keine Freiheit mehr aber wenigstens noch Deinen Stolz (aber den Teil mit: Als der Richter mich hierher geschickt hat musste ich heulen wie ein Schlosshund besser weglassen!)
:ups: Besser nicht ! Da kommt nämlich schnell einer auf die Idee und will mal wissen was der so kann. Legt man sich drinnen mit den falschen an, kämpft man - und zwar jeden einzelnen Tag. Drinnen und draußen !
Ansonsten: :halbyeaha zu deinen Beiträgen.
Sieht jetzt so aus, als würde es hier nur um mein Ego gehen. Vielmehr ist eig die Frage wieso ich bis zu dem Punkt wo es losgeht komplett auf Rückzug eingestellt bin und dies erst im Kampf vergessen kann. Genau das führt einfach dazu, dass ich unter Verlust jeglichen Stolzes mich selbst von unterlegenen dominieren lasse anstatt aggressiv zu werden
Ich weiss gar nicht wo dein Problem liegt? Ist doch alles gut gelaufen.
So lange zu versuchen die Eskalation zu vermeiden, bis es eben nicht anders geht ist eigentlich das sinnvollste Verhalten. Eskalation bedeutet immer Verluste auf beiden Seite (Körperlich, Rechtlich, Finanziell usw).
Kenne das selber eher kurz nach dem Konflikt. Bin dann noch unter Adrenalin und ärgere mich "Den Ar*** nicht in die Schranken gewiesen zu haben". Das Ganze lässt aber mehrere Stunden/Tage später immer nach.
Mit genug Abstand bin ich aber eigentlich trotzdem froh über jede Vermiedene Eskalation. Das angekratzte Ego ist deutlich schneller wieder verflogen als Narben im Gesicht, Knochenbrüche oder Einträge im Führungszeugnis ;)
Übrigens sind "Stolz" und "Ehre" nichts wirklich existierendes. Sie sind im Endeffekt nur die eigene Angst davor was andere von einem denken (könnten). Für Hirngespinster sollte man nicht zu viel riskieren und wenn es wirklich für die eigene Gesundheit notwendig sein sollte kann man den anderen ja immer noch platt machen :)
Kusagras
14-08-2014, 21:26
Ich weiss gar nicht wo dein Problem liegt? Ist doch alles gut gelaufen.
So lange zu versuchen die Eskalation zu vermeiden, bis es eben nicht anders geht ist eigentlich das sinnvollste Verhalten. Eskalation bedeutet immer Verluste auf beiden Seite (Körperlich, Rechtlich, Finanziell usw).
Kenne das selber eher kurz nach dem Konflikt. Bin dann noch unter Adrenalin und ärgere mich "Den Ar*** nicht in die Schranken gewiesen zu haben". Das Ganze lässt aber mehrere Stunden/Tage später immer nach.
Mit genug Abstand bin ich aber eigentlich trotzdem froh über jede Vermiedene Eskalation. Das angekratzte Ego ist deutlich schneller wieder verflogen als Narben im Gesicht, Knochenbrüche oder Einträge im Führungszeugnis ;)
Übrigens sind "Stolz" und "Ehre" nichts wirklich existierendes. Sie sind im Endeffekt nur die eigene Angst davor was andere von einem denken (könnten). Für Hirngespinster sollte man nicht zu viel riskieren und wenn es wirklich für die eigene Gesundheit notwendig sein sollte kann man den anderen ja immer noch platt machen :)
:yeaha:
Honor is what no man can give you. And none can take away. Honor is a man's gift to himself.
Sieht jetzt so aus, als würde es hier nur um mein Ego gehen. Vielmehr ist eig die Frage wieso ich bis zu dem Punkt wo es losgeht komplett auf Rückzug eingestellt bin und dies erst im Kampf vergessen kann. Genau das führt einfach dazu, dass ich unter Verlust jeglichen Stolzes mich selbst von unterlegenen dominieren lasse anstatt aggressiv zu werden
Weil das Sinn macht, oder so evolutionsbiologisch verdrahtet ist ? Der Friedhof ist voll mit stolzen Leuten die lieber sterben wollten als wegzulaufen. Wenn man häufig in den Kampfmodus geht, wird das dazu führen dass man sich irgendwann mit Waffen wehren oder auseinandersetzen muss, denn "gut" heisst nicht dass man drei Blödmänner sicher "sanft" ausschalten kann. Klar, fühlt sich toll an, wird aber dazu führen dass man öfter vor Gericht erscheint. Oder im Krankenhaus, wenn man es dahin schafft.
Glückskind
15-08-2014, 09:58
Honor is what no man can give you. And none can take away. Honor is a man's gift to himself.
Schönes Zitat, danke!
Hi,
mir fallen bei dem Ursprungsthema die 3 (englischen) F-Worte für Möglichkeiten in einer Konfliktsituation ein.
Flee, Fight und Freeze
Passiert einem das letztere hat man mit großer Sicherheit schon verloren.
Kämpft man, nun ... Ausgang je nach Lage der Ding mit unterschiedlichen Wahrscheinlichkeiten bei einem Win Loose (in beide Richtungen, man kann auch verlieren, wenn man jemanden umhaut)
Fliehen gibt einem die Möglichkeit mit relativ wenig Energie die Situation für beide mental und körperlich glimpflich ausgehen zu lassen.
Damit ist fliehen m.E. ein ganz natürlicher Reflex und braucht nicht als ausschließlich negativ angesehen zu werden.
Nachgelagerte Gedanken wie "Mist, dem hätte ichs aber auf Maul geben können" dienen wirklich nur dem Ego.
Anders sieht es imho nur aus, wenn jemand oder etwas zurückgelassen oder aufgegeben wurde, das (im nachhinein) als so wertvoll angesehen wird, dass sich kämpfen lohnen würde.
Dazu gehören definitiv nicht Stolz und Ehre.
my 50 Cent
Gruss
Gruggy
Etienne1
15-08-2014, 14:40
Alles in allem vielen Dank für die Antworten und Tipps.. Ich denke, dass ich schwer an meinem "Stolz" arbeiten muss.. Noch 3 Tage nach dem Vorfall kann ich nicht wirklich schlafen oder mich auf andere Dinge konzentrieren und das ist sicherlich falsch..Ganz interessant ist hierbei der Kommentar, in welchem Stolz im Endeffekt als Angst davor beschrieben wird, was dritte über einen denken könnten.. Wahrscheinlich ist das eine Baustelle für die Zukunft.. Darüber hinaus muss ich dennoch versuchen nicht in den "Freeze-Modus" zu verfallen, sondern klare Gedanken zu fassen und mich mit der Angst in diesen Situationen auseinanderzusetzten.. Die Zukunft wirds zeigen..
LG
technologe
15-08-2014, 21:10
Hi Etienne,
ich mache dabei oft Visualisierungen. Ich stelle mir vor, was passieren würde wenn ich jemanden "platt" mache, ob es sich überhaupt lohnt (rechtlich, finanziell, persönlich usw.).
Meiner Meinung nach ist Gewalt die letzte Lösung, die dann konsequent mit aller Härte getan werden muss. Ich habe öfters halbherzig gekämpft und musste einstecken, auch wenn diese kleinen Prügeleien meisst glimpflich ausgingen.
Es ist das Problem des Egos, richtig. Du bist meiner Meinung nach erst dann feige, wenn du abhaust und wichtige Menschen nicht schützen kannst (Familie) - dann geh lieber sterben!! Alles Andere ist Kinderkram á la "Ey Alder ich hau dir aufs Maul ey" "Zeige dir wer die Hosen anhat" usw.
Dir würde ich raten evtl. wieder SV-Kurse zu belegen, denn mit einer gewissen Ausstrahlung wollen die die meissten Attrappen gar nicht angreifen.
Weil es hier um stolze Leute ging, die im Friedhof sind. Wenn jemand stolz war um seine Familie und sein Land zu retten, dann war das kein falscher Stolz. Es geht halt um den richtigen oder falschen Stolz einfach.
Noch ein türkisches Sprichwort zum Schluss: "Der Held denkt nicht an die Konsequenzen"
Gürteltier
15-08-2014, 21:27
Wie gesagt bin ich generell zufrieden damit, mich bewusst nicht auf sowas einzulassen, aber solche Situationen nagen ewig an mir.
Ist das ganze evolutionär so in mir drin, dass ich es nicht mehr wegbekommen kann, oder kann man sich dies gezielt abgewöhnen?
Ich wäre sehr dankbar über Tipps von evtl. Leidensgenossen.
Lg Etienne
Kenne ich gut.
Hast Du schon mal jemanden kaputt gemacht ? Wenn ja, wie hat sich das hinterher angefühlt ?
Willst Du das Gefühl wieder haben ? Dann sieh es als Belohnung.
Generell solltest Du Dir so oft es geht, die Situation zu zurechtarbeiten, dass Du was anfangen könntest.
Hier war es keine echte Wahl. Aus dem Auto hättest Du aussteigen müssen und euch umpositionieren.
Dann hättest Du eine Wahl gehabt und sie auch getroffen.
So nagt schon das an einem.
Je besser Du Situationen manipulieren lernst, umso geringer wird auch die Hemmschwelle bei uns ... besonderen Betroffenen mit Egos wie dem von Darkwing Duck.
Übrigens, mit soviel Zeugen wäre das auch nur ne Übung für mich.
Kaputt machen ist da nicht.
Nicht kaputt machen wollen ist ... ungleich risikobeladener bis unlogisch.
Aber soll er als erster wieder einsteigen oder loslegen.
Und wenn er vor mir SO gross und souverän wirkt ...
... halts Maul Ego, willkommen Selbstironie.
Dann steig ich halt schnell wieder ein und weiß auch genau, warum.
Gürteltier
15-08-2014, 21:36
Alles in allem vielen Dank für die Antworten und Tipps.. Ich denke, dass ich an schwer an meinem "Stolz" arbeiten muss.. Noch 3 Tage nach dem Vorfall kann ich nicht wirklich schlafen oder mich auf andere Dinge konzentrieren und das ist sicherlich falsch..Ganz interessant ist hierbei der Kommentar, in welchem Stolz im Endeffekt als Angst davor beschrieben wird, was dritte über einen denken könnten.. Wahrscheinlich ist das eine Baustelle für die Zukunft.. Darüber hinaus muss ich dennoch versuchen nicht in den "Freeze-Modus" zu verfallen, sondern klare Gedanken zu fassen und mich mit der Angst in diesen Situationen auseinanderzusetzten.. Die Zukunft wirds zeigen..
LG
Oh, hatte ich überlesen.
Jaaa, so geht's natürlich auch...
Stolz als Angst vor der Meinung Dritter... auch wenn niemand sonst da gewesen wäre.
Sind dann halt als Überich in uns.
Also, ich denke nicht schlecht von Dir.
Etienne1
15-08-2014, 22:41
Generell solltest Du Dir so oft es geht, die Situation zu zurechtarbeiten, dass Du was anfangen könntest.
Kannst du mir diesen Satz vllt nochmal erläutern?
LG
Gürteltier
16-08-2014, 15:53
Kannst du mir diesen Satz vllt nochmal erläutern?
LG
Beispiel aus meinem Leben :
Ich ärgere mich schwarz über ne MFG.
Wir warten eine Stunde mit dem Start, weil der Typ noch ne Festplatte für Kohle kurzfristig mitnimmt.
( Der Überbringer steht übrigens die Hälfte der Zeit neben uns. Wir merkens aber erst spät, weil da viele MFGs starten...)
Der Preis ist obere Grenze.
Außer mir fahren noch zwei Damen mit.
Ausgeschrieben war die Fahrt zum Bahnhof Zoo.
Die holde Weiblichkeit will zum Ostkreuz.
Jede zahlt 5 euro drauf, dann macht er das.
Ich muss auch zum Ostkreuz, will aber nicht zuzahlen.
Also steuert er für mich Bahnhof Zoo an.
Er ist deutlich grösser als ich. Ich hab schlechte Laune, merke, das würde mir nachgehen.
Also steige ich am Bahnhof Zoo aus, um ihm draussen das Geld zu geben.
Ich hab Platz nach hinten, er steht mit dem Rücken zur Fahrbahn.
Ich geb ihm einen Euro weniger, als ausgemacht.
Sage, es ist für die Lebenszeit, die er mir gestohlen hat.
Er macht sich gross und drohend und sagt " Ey, ich will meinen Euro. "
Du hättest auch aussteigen können. Dir nen guten Startplatz suchen können.
Ich hatte für meinen Plan viiiiiiel mehr Zeit.
Aber nimm Dir die immer.
Je neutraler Du wirkst, desto mehr kriegst du die.
Die sondieren Dich ja auch.
Und dann ist Zeit schon der erste Faktor, den DU mehr bestimmst.
Acht auf Distanz und Haltung, sag wenig. Ist kein verbaler Schlagfertigkeitswettbewerb.
Aber mach es zu DEINEM Ding.
Du suchst den Startplatz. Du hetzt dich nicht.
Lass ihn reden.
Das mit dem Stolz ist gar nicht so einfach. Das sind ja gewachsene Strukturen, die je nachdem wie man aufwächst ziemlich stark sein können.
Gürteltier
17-08-2014, 14:37
... könnte es also sein, dass gewalttätige Auseinandersetzungen im Straßenverkehr (von denen man immerhin gelegentlich hört) ein typisch männliches Problem sind ...
Eher.
Denn Frauen sind mehr auf psychische Gewalt spezialisiert.
So, wie Du z. B. auf eine Dir fremde Lebenswelt mit larvierten ( wohl auch vor dir selbst ) Ratschlägen reagierst.
Wie manch andere weibliche Seele hier auch...
Auch gut in psychischer Gewalt :
Das bisexuelle Gürteltier
Gürteltier
17-08-2014, 14:46
An den Threadsteller :
Dein psychisches Erregungsniveau in solchen Situationen und danach ist ungewöhnlich hoch.
Das ist nichts krankhaftes. Wir Menschen sind da genetisch unterschiedlich disponiert.
Die meisten Leute, die Dir auf so was antworten, haben ein niedrigeres Erregungsniveau oder früh gelernt, es zu unterdrücken.
So manches Ego hat sich in seinen Antworten an Dich hier aggressiv selbstbestätigt, aber nur dir wird der "Ego schwarzer Peter" zugeschoben.
Meine soziale Intelligenz und Selbstreflexion sind gut entwickelt, meine Sozialisation, bis ich sie als Teenager mehr selber in die Hand nahm, war absolut gewaltfrei vom Elternhaus aus.
Wer physische Gewalt nicht hinreichend erforscht, wird immer mehr vom ( pragmatischen, nicht psychsiche Realitäten abildenden ) Erziehungskonsens her, Gewalt sei generell falsch oder atavistisch antworten.
Du solltest wieder KK trainieren.
Du solltest in solchen Situationen Kampfbereitschaft zunächst vorspielen üben und dadurch auch entwickeln.
Dieses Aneinandergeraten ist ein normaler menschlicher Prozeß.
Wenn du öfter durch die Situation durchgehst, wirst Du auch Versöhnungen verschiedener Ausprägung erleben.
Du wirst lernen, andere zu ducken und schwerer selbst zu ducken zu sein.
Vor allem wirst Du lernen, Deine psychische Energie mehr und mehr DA zu lassen.
Viele hier wollen Dir einreden, solche Situationen zu erleben sei an sich eine Schwäche.
Das ist Blödsinn. Die wissen nicht wirklich was darüber.
Waren zu selten selber drin.
Das nennt man Schlaghemmung,ist auch unter Kampfsportlern verbreitet.
Ich finde es gut wenn Leute nicht alles gleich mit der Faust versuchen zu regeln sondern in der Lage sind es verbal zu tun.
Es bedeutet ja nicht,dass Du "verloren" hast wenn der Typ angewiedert vom Auto weg geht und seinen Kumpels erzählt wie er es Dir fett gezeigt hat.
Was wäre denn die Alternative ? Jedem auf`s Maul hauen ? Bringt eher mehr als weniger Ärger,von Kosten mal ganz abgesehen.
Gibt halt Leute,die so wenig Hirn haben dass sie auch mit 30 Jahren (..oder auch älter..) noch meinen alles wie damals mit 12 auf`m Schulhof in Form einer klopperei klären zu müssen und können.
Die sind auf dem Sandkistenniveau geblieben und ausser den Fetten machen und prollig Leute antexten gibts bei denen nicht viel.
Mir tun solche Leute eher Leid und ich amüsiere mich über sie als dass ich sie in irgendeiner Weise ernst nehme.
Daher finde ich Deine Reaktion viel besser als aussteigen und kloppen....wo sind wir denn ? In der Vorschule ?? Steinzeit ? Im Knast ?
Gürteltier
17-08-2014, 16:52
Daher finde ich Deine Reaktion viel besser als aussteigen und kloppen....wo sind wir denn ? In der Vorschule ?? Steinzeit ? Im Knast ?
Von Gürteltier ;
Wer physische Gewalt nicht hinreichend erforscht, wird immer mehr vom ( pragmatischen, nicht psychsiche Realitäten abildenden ) Erziehungskonsens her, Gewalt sei generell falsch oder atavistisch, antworten.
Das Forumsmitglied tobt nicht sein Ego aus.
Finde seine Meinung okay, seine Antwort nett.
Aber ( unsere ? ) Erlebenswelt ist ihm fremd.
Vielleicht euch beiden auch meine.
Du suchst dir schon das Richtige für Dich aus.
In manischer Phase ? :
Das Gürteltier
...
Denn Frauen sind mehr auf psychische Gewalt spezialisiert.
...
... und damit kommen sie sogar im Straßenverkehr gut durch *g*
aber:
vielleicht sollte man die 'Hupe' (vgl. § 16 der Straßenverkehrsordnung) wirklich seltener bedienen,
dann hätte man womöglich auch seltener mit unangenehmen Reaktionen zu tun.
gruß hafis
nachtrag:
das mit der 'erlebniswelt' ist bei einer Gerichtsverhandlung bestenfalls ein schuldmindernder Umstand ...
Promille Prolet
18-08-2014, 09:37
finde auch, dass daran nichts schlechtes ist, jedem kampf aus dem weg zu gehen.
man weiss vorher nie was dabei rauskommt, aber wenn es zu spät ist, ist es zu spät. entweder sitzt man dann bei ärzten und krankenhäusern rum oder bei anwälten und richtern... und wünscht sich dann nichts mehr als dass man damals das fenster hochgedreht hätte und weitergefahren wäre.
vielleicht sollte man die 'Hupe' (vgl. § 16 der Straßenverkehrsordnung) wirklich seltener bedienen,Dachte, die wär nur für Fußball-WM und Hochzeiten gedacht? :blume:
Gürteltier
18-08-2014, 12:01
... nachtrag:
das mit der 'erlebniswelt' ist bei einer Gerichtsverhandlung bestenfalls ein schuldmindernder Umstand ...
Da war ich mit meiner auch noch nie. Ich nehme sie an und überstürze nichts.
Aber ich weiss, dass vor allem dieser Gedanke Dich am Hupen hindert.
Und dazu bewegt, so einen Huper lieber hier im Net kurz anzuhupen.
Denkt nicht wirklich über die Hupen von H. nach :
Das Gürteltier
Da war ich mit meiner auch noch nie. Ich nehme sie an und überstürze nichts.Na, zum Glück hast Du Deine Mitfahrgelegenheit nicht auf die Straße (dichtbefahren, wie sie beim Zoo ist) geschubst, im Streit um einen (1) Euro.
Da kann so`n Gericht schon mal verschnupft reagieren. Selbst wenn`s das eigene Gewissen nicht tut.
Auch immer bereit, für einen Euro zu töten:
Terao
Gürteltier
18-08-2014, 21:11
Auch immer bereit, für einen Euro zu töten:
Terao
Das freut mich schon mal, Bruder im Geiste.
Aber die interessantere Frage in dem Kontext ist ja : Bist Du bereit, für einen Euro zu sterben ?
Dich fazinieren doch auch die geistigen Duelle aus den alten Samuraifilmen, gelle ?
So Geschichten wie mit der MFG sind für mich allenfalls Mensurfechten.
Weil ihr da nie durchgeht, schreibt ihr immer von Unkalkulierbarkeit, Mord und Totschlag, Gerichtsdebakel und einer Karriere als Rosettenkasper im JV.
Edit : Langweilige Anekdote, die dann kam, gelöscht.
Gürteltier
18-08-2014, 21:39
Edit : Noch mehr langweiliges Zeug gelöscht.
Wohltäter der Lesenden :
Das Gürteltier
Dich fazinieren doch auch die geistigen Duelle aus den alten Samuraifilmen, gelle ?Na, wen denn nicht? :cool:
Aber die interessantere Frage in dem Kontext ist ja : Bist Du bereit, für einen Euro zu sterben ?
Da müsste es schon ne Handvoll Dollar sein.
Bin nämlich auch Westernfan. :)
Gürteltier
20-08-2014, 13:22
Da müsste es schon ne Handvoll Dollar sein.
Bin nämlich auch Westernfan. :)
1. Hombre ( Mit Paul Newman )
2. Jeremiah Johnson
3. Unforgiven
Und passend zum Thread : The fastest gun alive ( Mit Glenn Ford )
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