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Vollständige Version anzeigen : Sparring im Grappling



Kniehkigg
14-08-2014, 20:20
Hallo Kampfsportler und Internetkrieger,

wie ist das bei euch im Sparring, kämpft ihr mit 100% oder gleicht das eher einem rollenden spielen?
Auf youtube sehen manche Sparrings recht locker aus, manche hingegen sind recht knackig.
Im Training kommt es sehr auf den Trainingspartner an- aber es geht meist schon zur Sache.
Damit steigt eben auch das Verletzungsrisiko, das ist der Nachteilt finde ich.

Wie ist das bei euch? Drückt ihr gerne aufs Gas oder lernt ihr mehr (&verletzt euch vielleicht weniger) wenn ihr mehr spielend sparrt?

cv almont
14-08-2014, 20:31
Hallo Kampfsportler und Internetkrieger,

wie ist das bei euch im Sparring, kämpft ihr mit 100% oder gleicht das eher einem rollenden spielen?
Auf youtube sehen manche Sparrings recht locker aus, manche hingegen sind recht knackig.
Im Training kommt es sehr auf den Trainingspartner an- aber es geht meist schon zur Sache.
Damit steigt eben auch das Verletzungsrisiko, das ist der Nachteilt finde ich.

Wie ist das bei euch? Drückt ihr gerne aufs Gas oder lernt ihr mehr (&verletzt euch vielleicht weniger) wenn ihr mehr spielend sparrt?

Es steigt nicht nur das Verletzungsrisiko, es sinkt vor allem der Lerneffekt wenn der Sparringspartner mit aller Kraft gegenhält etc. Ab und zu ist es vielleicht ganz oke "härter" zu sparren, aber ich frage immer ob es für den anderen ok ist mal eine Runde zwischendurch intensiver zu machen- allerdings immer kontrolliert und ohne ins Gesicht zu drücken etc.

parietalis
14-08-2014, 20:43
zwischen 60 und 80 % können Welten liegen.

Kniehkigg
14-08-2014, 20:55
Es steigt nicht nur das Verletzungsrisiko, es sinkt vor allem der Lerneffekt wenn der Sparringspartner mit aller Kraft gegenhält etc. Ab und zu ist es vielleicht ganz oke "härter" zu sparren, aber ich frage immer ob es für den anderen ok ist mal eine Runde zwischendurch intensiver zu machen- allerdings immer kontrolliert und ohne ins Gesicht zu drücken etc.

Danke für den Beitrag. Ich glaube auch dass ich persönlich mehr lerne wenn das Sparring spielerischer ist. Ab und an dann eine knackige Runde.
Bei mir im Gym wird nach meinem Eindruck tendentiell gekämpft. Also: man kämpft um den anderen zu dominieren, hält natürlich auch mit aller Kraft dagegen wenn man irgendwo reingerät, bringt die chokes mit fast aller Kraft.
Durchaus auch mal diese "ich drücke meinen Ellenbogen auf deine Kehle"-Chokes (die gehen mir auf die Nüsse, sind so billig und schmerzhaft :p )
Der Vorteil ist dort dass ich lerne auch unter Druck zu agieren, so wie in einem 'echten' Kampf eben auch.
Nur neu erlernte Techniken kann ich dann eben nicht anbringen. Der größte Nachteil ist mEn das Verletzungsrisiko. Wenn man oft trainieren geht ist sowieso erhöhte Vorsicht geboten, wenn dann das Sparring noch volle Wumme abgeht steigt das Risiko halt.

period
14-08-2014, 21:10
Allgemein zwischen 60% (Dauerringen - bis zu 20 min ohne Pause) und 80-90% (wenns in Richtung Kampfdauer geht). Weniger vor allem dann, wenn ich einen körperlich schwächeren Partner habe (meist einen Jugendlichen, seltener eine Frau - davon gibts im Ringen nicht so viele :o) oder wenn spezielle Aufgaben gestellt werden (geht dann eher in Richtung Drills).

Ich muss aber auch hinzufügen, dass ich vom Stil her ein "Grinder" bin - jemand, der seine Gegner gern erstmal weichklopft ;) - und folglich meine Taktik auf einem hohen Kampftempo und einer sehr körperlichen Taktik beruht.

Beste Grüße
Period.

marq
14-08-2014, 21:32
man kämpft um den anderen zu dominieren, hält natürlich auch mit aller Kraft dagegen wenn man irgendwo reingerät, bringt die chokes mit fast aller Kraft. :rolleyes::rolleyes: im training?

Mahmut Aydin
14-08-2014, 22:14
wenn ich zarter bursche mit jemandem rolle der mit kraft beim trainingssparring arbeitet, höre ich direkt auf zu rollen und such mirn neuen partner. hab auch jede diskussion dazu im training satt. ich verletzte mich sonst einfach zu oft aufgrund dieser gehirnzellenspender.

Quickkick
14-08-2014, 22:35
:rolleyes::rolleyes: im training?

Kann Dein Augenrollen verstehen, hab das leider aber auch schon so erlebt.
Es gibt leider einige Leute da draußen, die wirklich IMMER im Wettkampfmodus sind.
Ich persönlich mag es, wenn der allergrößte Teil des Sparrings im lockeren Bereich abläuft und dann ab und zu nach Absprache (!) mal ein-zwei Runden mehr Gas gegeben wird, wobei ich 110%-Auseinandersetzungen wegen des Verletzungsrisikos trotzdem eher sch*** find.

Droom
15-08-2014, 00:37
Ich finde das Hauptproblem beim moderaten Rollen (60-80%) ist das man sich gegenseitig schnell hoch schaukelt und dann wieder bei 90-100% ist. Schon oft gesehen das nen Sweep/ Escape/ Pass/ Sub-Ansatz fast geklappt hätte, dann nimmt A direkt etwas mehr Kraft und versucht die Technik dadurch beim nächsten mal erfolgreich durch zu bringen. B merkt das natürlich und arbeitet mit etwas mehr Kraft dagegen.... ----> Teufelskreis :D


Bei Submissions bin ich immer recht kraftfrei, da ich keine Verletzungen verursachen will. Bei Escapes oder Sweeps, tendiere ich dazu explosiv zu werden.

Wie intensiv ich selber Rolle hängt auch stark von meinem Partner ab. Bei manchen muss man dagegen halten, da man sonst zerquetscht wird. In der Regel rolle ich die ersten paar Runden immer locker und die letzten 1-2 gebe ich dann bei Fortgeschrittenen 80-90% Gas (von dem was körperlich noch da ist ;) )

Kniehkigg
15-08-2014, 00:57
:rolleyes::rolleyes: im training?
Ja :p
ich finds auch nicht ideal. Und oft bescheiden. Dagegen muss man sagen ist der Umgang drumherum jedoch gut/respektvoll. Man schaut schon (mehrheitlich zumindest :p) nach dem Partner. Trotzdem gehts halt volle Wumme zur Sache, wer dominiert "gewinnt" halt.



wenn ich zarter bursche mit jemandem rolle der mit kraft beim trainingssparring arbeitet, höre ich direkt auf zu rollen und such mirn neuen partner. hab auch jede diskussion dazu im training satt. ich verletzte mich sonst einfach zu oft aufgrund dieser gehirnzellenspender.
Das finde ich großartig, ernsthaft :D -gehört auch was dazu das so durch zuziehen.
In meiner Gruppe würde ein Wechsel oft nur bedingt was verbessern deshalb versuche ich schon davor wenn möglich jemanden zu erwischen der nicht volle Lotte reinhaut.
Da ich keine anderen Vergleichsmöglichkeiten habe (noch) hat es mich interessiert wie das Gros der KKB Grappler so trainiert!
Naja langfristig werd ich mich vermutlich nach was anderem umschauen wo das besser passt.

@Droom: das kenne ich durchaus auch von einigen meiner "jetzt mal locker" Versuchen. Ich denk aber (zumindest in meinem Fall) dass das ne Übungssache ist. Es kann ja auch mal schneller und kraftvoller werden- warum nicht- solange es kein "Ellenbogen auf den Hals quetschen- lass los du Sau"-Game wird :rolleyes:

Sojobo
15-08-2014, 07:09
Ich mag ja mein Sparring auch wie mein Steak: Blutig! :D

Naja, nein, 70-80%, also locker mit etwas Biss; stellenweise (!) mal 100, stellenweise (!) mal nur 30. Hab das Gefühl, dass durch das lockere, spielerische Rollen die taktilen Reize besser geschult werden und man Techniken besser lernt. Aber für mich müssen auch harte Sequenzen rein, in denen man lernt, diese kämpferisch unter Widerstände anzubringen oder abzuwehren und wo man den Willen schult.

jkdberlin
15-08-2014, 07:41
Das kommt darauf an :)

In der Wettkampfvorbereitung mit einigen wenigen ausgesuchten Sparringspartnern versuche ich auch mal 100% zu geben. Und dann gibt es auch reine Sparringsklassen, die an die 100% ran kommen sollen.

Sonst aber eher selten. Meistens ist es spielerisch oder ich stelle mir selber bestimmte Aufgaben, die ich je nach Können des Partners mehr oder weniger intensiv erfolgreich erreichen möchte.

marq
15-08-2014, 09:35
klar ist doch , dass man die intensität steigern muss , je näher der wk rückt, um vorbeitet auf wettkämpfe zu sein .

ich dachte hier geht um das alltägliche rollen im training....

Droom
15-08-2014, 10:23
Kann man eigentlich alle Techniken ohne Explosiviät (und damit einhergehend Geschwindigkeit & Kraft) ausführen? :o

Gibt gewisse Dinger da kann ich nur in Zeitlupe ( = bringt nix) oder mit 100%.
Beispiele wären da:

1. Single- und Doubleleg-Takedowns
2. Armdrags
3. Sprawlen
4. beim MT früher Low-Kicks

Finde solche Sachen leben von der Geschwindigkeit und die lässt sich zumindest für mich nur in Verbindung mit erhöhtem Krafteinsatz realisieren

Big_F
15-08-2014, 11:31
Kann man eigentlich alle Techniken ohne Explosiviät (und damit einhergehend Geschwindigkeit & Kraft) ausführen? :o

Gibt gewisse Dinger da kann ich nur in Zeitlupe ( = bringt nix) oder mit 100%.
Beispiele wären da:

1. Single- und Doubleleg-Takedowns
2. Armdrags
3. Sprawlen
4. beim MT früher Low-Kicks

Finde solche Sachen leben von der Geschwindigkeit und die lässt sich zumindest für mich nur in Verbindung mit erhöhtem Krafteinsatz realisieren
Einen x-pass ohne Speed zu machen funktioniert wohl auch nicht so gut:D

Schnueffler
15-08-2014, 11:41
Das kommt darauf an :)

In der Wettkampfvorbereitung mit einigen wenigen ausgesuchten Sparringspartnern versuche ich auch mal 100% zu geben. Und dann gibt es auch reine Sparringsklassen, die an die 100% ran kommen sollen.

Sonst aber eher selten. Meistens ist es spielerisch oder ich stelle mir selber bestimmte Aufgaben, die ich je nach Können des Partners mehr oder weniger intensiv erfolgreich erreichen möchte.

Sehe ich eigentlich genauso.
Zu einem kommt es drauf an, warum und mit wem ich sparre.
Sparre ich mit unseren Wettkämpfern in der Vorbereitung, dann versuche ich schon so gut es geht dagegen zu halten. Wenn es ums lockere Sparring, Technikausprobieren, Lernen geht, dann eher locker und man läßt auch mehr zu.

period
15-08-2014, 11:43
Kann man eigentlich alle Techniken ohne Explosiviät (und damit einhergehend Geschwindigkeit & Kraft) ausführen? :o

Gibt gewisse Dinger da kann ich nur in Zeitlupe ( = bringt nix) oder mit 100%.
Beispiele wären da:

1. Single- und Doubleleg-Takedowns
2. Armdrags
3. Sprawlen
4. beim MT früher Low-Kicks

Finde solche Sachen leben von der Geschwindigkeit und die lässt sich zumindest für mich nur in Verbindung mit erhöhtem Krafteinsatz realisieren

Also, zumindest 1-3 kann ich in einigen Varianten auch mit weit weniger als 100% (geschätzt 30-40%) anbringen; die Ausnahme dabei sind einige Low Singles (die sind für meine Schnelligkeit bei den meisten Partnern grenzwertig) und ausgehobene Double-Legs speziell bei schwereren Gegnern. Aber gut, Doubles sind eh nicht meins, bin mehr der High Single-Typ ;)

Beste Grüße
Period.

JoHatsu
15-08-2014, 11:48
100% wäre Wettkampfintensität. Die wird bei uns beim Sparring dauerhaft eher selten erreicht, sonst wäre keine halbe Stunde Rollen möglich. Üblich ist, dass bei einer bestimmten Aufgabe, die Tempo erfordert, die Intensität kurzzeitig stark angezogen wird (z.B. wenn es darum geht, sich den Takedown zu erarbeiten) und dann am Boden in der Kontrollposition wieder zurück genommen wird. Takedownsparring wird bei uns intensiver geführt als z.B. Aufgabensparring, das in der Open Guard beginnt.
Ansonsten spielt neben der Aufgabenstellung auch der Zeitfaktor immer eine Rolle. Wir haben Sparringsrunden, die 5 oder 7 Minuten dauern - die laufen eher gemütlicher ab, und wir haben Sparringsrunden, die nur 3 Minuten dauern, wo das Tempo etwas angezogen wird. Auf Open Mats gehts auch eher gemütlicher zu.

period
15-08-2014, 11:49
Sehe ich eigentlich genauso.
Zu einem kommt es drauf an, warum und mit wem ich sparre.
Sparre ich mit unseren Wettkämpfern in der Vorbereitung, dann versuche ich schon so gut es geht dagegen zu halten. Wenn es ums lockere Sparring, Technikausprobieren, Lernen geht, dann eher locker und man läßt auch mehr zu.

Bei uns wird das Sparring normal zur Saison hin getapert - sprich, in der Off-Season gibts mehr Drills und das schon erwähnte Dauerringen mit niedrigerer Intensität, und in Richtung Saison gehts mehr in Richtung Ringen in Kampfzeit-Runden (90-100%) bzw. Schwerpunktringen (bis zu 5x am Stück eine Minute mit einem wechselnden, frischen Partner).
Aber so aufs Jahr gesehen wird die meiste Zeit im Bereich 60-80% gearbeitet - mit der Ausnahme einiger Jungs aus der Ostblock-Schule, die mögen oft das spielerische Sparring lieber (und trainieren meistens auch bevorzugt untereinander).

Beste Grüße
Period.

Kniehkigg
15-08-2014, 12:25
klar ist doch , dass man die intensität steigern muss, um sich auf wettkämpfe vorzubereiten .

ich dachte hier geht um das alltägliche rollen im training....

Ja es geht um das alltägliche Rollen, training as usual.
JKD meinte denk ich nur dass er in der Wettkampfvorbereitung dementsprechend auch härter sparrt.
Wie gesagt interessiert mich eher das alltägliche Training da ich selbst noch viel zu wenig kann für Wettkämpfe.