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Vollständige Version anzeigen : Judo & Aikido zusammen anfangen, eine gute Idee?



Uridan
15-08-2014, 10:45
Hallo zusammen,

ich habe vor 15 Jahren das letzte mal aktiv etwas im Kampfsport-Bereich gemacht (bin inzwischen 35). Davon aber auch nichts wirklich länger als ein halbes Jahr jeweils:
Karate, Ju-Jutsu, Judo, Aikido (bei Herrn Thomas Domroes (http://www.aikidokontor.de/mobile/lehrer.php?language=DE). Wäre ich nicht nach Düsseldorf gezogen, wäre ich sicherlich noch heute dort. Absolutes Spitzen-Dojo für Aikido! [so etwas sage ich nie leichtfertig, und ich habe mich in HH lange umgeschaut!] )

Ich möchte jetzt wieder anfangen, und bin lange in mich gegangen, was es letztlich werden soll: nachdem ich mir ca. 1 Monat lang dies und das angesehen habe weiß ich nun, dass Kampfkünste die einen starken Fokus auf Schlag und Tritttechniken legen nicht wirklich meins sind; Kurz: Ich kann mich zwischen Judo und Aikido nicht entscheiden, wobei ich mir noch keine Dojos hier in Düsseldorf zu den beiden KK angesehen hab. Fast alle sind noch in den Ferien wie es scheint.

Ich suche ein Dojo wo Etikette, Reinheit und Disziplin (die Leute sind aufmerksam und mit dem Herzen bei der Sache) grundlegende Selbstverständlichkeiten sind. (Sorry, dass ich es so deutlich sage, aber der vergangene Monat war ein Schock für mich. Ich möchte niemanden damit angreifen.)

Ich überlege, ob es womöglich gut wäre sowohl Judo als auch Aikido jeweils 2 mal die Woche zu machen, oder ob sich das beim "meistern" der Künste gegenseitig behindern könnte.

Für eure Meinungen und Empfehlungen für Dojos danke ich euch.

Uridan

Gast
15-08-2014, 11:17
Diese Frage kann dir niemand beantworten.
:)

Wenn dir eine solche Kombination gut und richtig erscheint, dann wird es wohl auch das Richtige für dich sein.
Ob man beides gleichzeitig beginnt oder eins nach dem anderen hängt sicher davon ab, welche Vorkenntnisse man mitbringt.

Huangshan
15-08-2014, 11:21
Warum nicht Aiki JuJutsu(Daito Ryu) oder einen anderen jap. Jujutsu Stil?

Dort sind die Prinzipien,Techniken..... beider Budo Systeme in einem Stil vorhanden und noch mehr.

Uridan
15-08-2014, 11:38
Diese Frage kann dir niemand beantworten.
:)

Wenn dir eine solche Kombination gut und richtig erscheint, dann wird es wohl auch das Richtige für dich sein.
Ob man beides gleichzeitig beginnt oder eins nach dem anderen hängt sicher davon ab, welche Vorkenntnisse man mitbringt.

Die Entscheidung wird mir keiner abnehmen können, das stimmt (zum Glück) so :D

Ich habe nicht gerade viel Vorkenntnisse (Kyu-Prüfungen habe ich keine gemacht), nur einen intuitiven Zugang.

Ich mag beide KK, weil sie sich (zumindest wie ich sie bisher erlebt habe) ergänzen. Und damit meine ich nicht die Techniken (Eher sowas wie Ying und Yang) . Das Aikikai Aikido kam mir sehr... meditativ vor, ruhig, konzentriert auf die Haltung, Atmung, und mit weniger kämpferischen Ehrgeiz. Ich hatte die Vorstellung, dass das Ausüben von Aikido nach dem Motto: "Aus der Ruhe kommt die Kraft" das Judo fördern könnte.

Mein Ziel ist es daher nicht unbedingt, beide technischen Sphären zu kombinieren.


Warum nicht Aiki JuJutsu(Daito Ryu) oder einen anderen jap. Jujutsu Stil?

Dort sind die Prinzipien,Techniken..... beider Budo Systeme in einem Stil vorhanden und noch mehr.

Ich hatte bisher leider noch nicht die Ehre, diese Künste live zu erleben. Du kennst nicht zufällig Dojos in Düsseldorf dafür? Laut google gibt es wohl keine.

Huangshan
15-08-2014, 12:11
Nun die Gründer beider Budo Künste haben Aiki Stile unter anderem gelernt.


Hier einige Info über die Koryu Szene in Deutschland:
Koryû in Deutschland | Die Schulen der japanischen Kriegskünste in Deutschland (http://koryugermany.wordpress.com/)

Daito Ryu in Düsseldorf ? siehe Google.

Wie geschrieben eine Alternative?

Schnueffler
15-08-2014, 12:16
Die Frage ist ja nur, ob man was passendes dann auch in seiner Reichweite hat.

ebrenndouar
15-08-2014, 12:19
Wenn dir das Training bei Thomas gefallen hat, dann geh am besten zu seinem Lehrer. Dort wirst du auch andere Aspekte des Aikido kennenlernen.
Wenn du dann zusätzlich auch noch Judo machen willst, ist das kein Problem.

Daito-ryu gibt es in Düsseldorf nicht. Es gibt eine Schule die einen selbstkreierten Aiki-jujutsu Stil unterrichtet. Davon würde ich abraten.
Dass Prinzipien und Techniken des Judo und des Aikido im Daito-ryu vereint sein sollen, ist eine etwas abenteuerliche Theorie.

Man benötigt etwas Zeit, um die Prinzipien eines Systems zu verstehen, vom Mischen halte ich erst mal nicht viel.
Es ist schon zu vieles falsch verstanden und vermanscht worden, ein klare Trennung ist erst einmal dringend erforderlich.

carstenm
15-08-2014, 13:07
Wenn dir das Training bei Thomas gefallen hat, dann geh am besten zu seinem Lehrer.Ja, das war auch mein erster Gedanke.


Dass Prinzipien und Techniken des Judo und des Aikido im Daito-ryu vereint sein sollen, ist eine etwas abenteuerliche Theorie.Schön formuliert. ;)

Daitô ryû ist toll! Aber es ist definitiv keine Antwort auf eine Frage, in der es um aikidô und/oder jûdô geht.


Man benötigt etwas Zeit, um die Prinzipien eines Systems zu verstehen, vom Mischen halte ich erst mal nicht viel.
Es ist schon zu vieles falsch verstanden und vermanscht worden, ein klare Trennung ist erst einmal dringend erforderlich.Ja. Auch da stimme ich zu.

Aus meiner Erfahrung heraus würde ich niemand empfehlen, (Sport)jûdô und aikidô gleichzeit zu beginnen. Ich erlebe immer wieder, selbst bei Übenden mit sehr viel Erfahrung, daß sich diese beiden KKe eher gegenseitig behindern als bereichern, wenn sie von einer Person geübt werden.

Huangshan
15-08-2014, 13:07
Dass Prinzipien und Techniken des Judo und des Aikido im Daito-ryu vereint sein sollen, ist eine etwas abenteuerliche Theorie.

Dann nenn mal Prinzipien die im Daito Ryu oder anderen Koryu nicht vorhanden sind?

Als Alternative bringe ich noch das koreanische Hapkido ins Spiel ;)

carstenm
15-08-2014, 13:16
Dann nenn mal Prinzipien die im Daito Ryu oder anderen Koryu nicht vorhanden sind?
Wenn ich es richtig verstanden habe, geht es in der Frage um die Beziehung von jûdô und aikidô.
Wie beziehen sich deine Aussagen darauf? Was genau möchtest du denn mit deinen Hinweisen auf andere KKe sagen?

Davon abgesehen:
Was soll denn im Einzelnen deine Aussage bedeuten, im Daitô ryû seien "Prinzipien,Techniken..... beider Budo Systeme in einem Stil vorhanden"? Ich kenne aikidô, ich kenne judô und ich kenne daitô ryû. (Und auch zwei koryû ein bißchen.)
Und ich kann weder vor einem theoretischen Hintergrund noch aufgrund meiner praktischen Erfahrung mit dieser Aussage so richtig etwas anfangen.
Was meinst du denn genau?

Huangshan
15-08-2014, 13:39
Nun im Daito Ryu und einigen anderen Koryu Stilen ,

sind Schläge,Würfe,Tritte,Griffe,Gleichgewichtsbrüche, Fall-Roll Techniken, Aiki Prinzipien..... und Waffentechniken im Curriculum.

Was hat Aikido,Judo spezielles zu bieten , was in einigen Kobudo Ryuha nicht vorhanden ist?


Ich habe keine Lust zehn Jahre zu diskutieren .;)

Ich habe es als eine Alternative vorgeschlagen zum parallelen Judo und Aikido Training.

Weitere Alternative die mir einfällt: Shorinji Kempo
Deutscher Shorinji Kempo Verband | DSKV (http://www.shorinjikempo.de/)

ebrenndouar
15-08-2014, 14:03
Dann nenn mal Prinzipien die im Daito Ryu oder anderen Koryu nicht vorhanden sind?

Als Alternative bringe ich noch das koreanische Hapkido ins Spiel ;)

Zunächst mal ist Aikido aus dem Daito-ryu zwar entstanden, hat doch aber eine spezifische Entwicklung durchgemacht. Die Ausrichtung des modernen Aikido ist eine andere als die des traditionellen Aikibudo / Daito-ryu.
Ueshiba hat die Absicht die er mit der Erschaffung des Aikido verfolgte, unmissverständlich dargelegt.
Der Begriff "Aiki" hat somit im Aikido vielleicht keine fundamentale Änderung erfahren, aber durchaus eine Erweiterung. Sso etwas wie Takemusu-Aiki gab es im daito-ryu nicht.

Modernes Sport-Judo lässt sowohl die spirituelle Ausrichtung vermissen, als auch das Vorhandensein der Prinzipien, die in den koryu aus denen es entstand, wohl noch übermittelt wurden.

Was das koreanische Hapkido angeht, so ist wohl heute nur noch im Hapkiyusul das zu finden, was im Daito-ryu mit "Aiki" bezeichnet wird.

Aber das hat alles nichts mit dem Thema zu tun.


Weitere Alternative die mir einfällt: Shorinji Kempo

Auch das gibt es in Düsseldorf nicht.

Uridan
15-08-2014, 14:51
Wow, da hat sich ja eine interessante Diskussion entwickelt. Find ich toll!

Für mich kam/kommt Judo in Betracht, weil mir das Werfen und geworfen werden Spaß macht, wobei ich den Unterschied auf spiritueller Ebene massiv wahrnehme, und daher Aikido definitiv vermissen würde, wenn ich "nur" Judo machte. Randori, Bodenkampf, wirklich eine schöne Sache, vor allem wenn die Etikette beachtet wird. Auf der anderen Seite ist der körperliche Anspruch (z.B. Kraft, Ausdauer) meinem Erleben nach im Judo stärker präsent. Es ist "etwas" kämpferischer.

Mein Problem ist wohl... ich fühle mich (für Judo) zu alt, und ich habe nicht genug Geduld; sonst würde ich dem "langsameren" Aikido vielleicht den Vorzug geben, es erst mal für 1 Jahr machen (weil ich das starke Gefühl hab, dass es im Aikido viele unsichtbare Elemente gibt, die sich erst nach längerem Trainieren zeigen [Aha Effekte]), und dann vielleicht mit Judo anfangen. Sprich: Beim Judo hab ich schon den Eindruck, ich weiß was auf mich zu kommt. Beim Aikido... ich kann es von außen nicht (so gut) sehen. Es passiert (zumindest bei mir) viel mehr im inneren, beim selber machen.

Wirklich blöd. Wenn man Budo liebt... wie kann man da bei nur einer Sache bleiben, und das andere nicht machen? Eine sehr schwere Übung für mich :o

ebrenndouar
15-08-2014, 15:10
Von dem Gedanken des "langsameren" Aikido solltest du Abschied nehmen, wenn du vorhast in Düsseldorf zu trainieren. Schau es dir erst mal an, dann kannst du immer noch sagen ob du was vermisst.
Natürlich kannst du dir die Trainingsstunden nach deinen Bedürfnissen auswählen, wenn dir die "langsamen" nicht mehr reichen, gehst du halt weiter.

Uridan
15-08-2014, 15:15
Von dem Gedanken des "langsameren" Aikido solltest du Abschied nehmen, wenn du vorhast in Düsseldorf zu trainieren. Schau es dir erst mal an, dann kannst du immer noch sagen ob du was vermisst.
Natürlich kannst du dir die Trainingsstunden nach deinen Bedürfnissen auswählen, wenn dir die "langsamen" nicht mehr reichen, gehst du halt weiter.

Tut mir Leid, dass ich es nicht besser ausgedrückt habe. Mit "langsam" meinte ich, dass es mir so erscheint, als ob man im Aikido langsamer Fortschritte macht; sich der Zugang zum tieferen Verständnis und korrektem Ausführen der Technik einfach langsamer erschließt.

Aber erkläre mir doch gleich bitte, wo du dabei bist, was du gemeint hast? Ausführungsgeschwindigkeit der Techniken?

ebrenndouar
15-08-2014, 15:23
Ich denke nicht dass sich die Lerngeschwindigkeiten von Aikido und Judo unterscheiden, und bezüglich der Menge dessen, was alles erst mal unsichtbar bleibt, sehe ich keinen Unterschied.

Wie gesagt, das Tempo in dem du trainieren willst bestimmst du selbst, je nach dem welche Einheiten du besuchst oder welche Trainingspartner du dir aussuchst. Letztlich bestimmst du auch über die Intensität deines Trainings das Tempo in dem du voran kommst.
Schnell zu bewegen heißt aber nicht automatisch effektiv zu lernen, dafür gibt es ja die unterschiedlichen Stunden und Trainingsinhalte.
Meine Empfehlung: Hingehen, mitmachen.
Ab nächste Woche ist wieder Unterricht, diese Woche wird wohl noch umgebaut.

Karate Kid 2.0
15-08-2014, 15:25
Ich würde auch sagen, dass Judo und Aikido nicht zusammen passen. Die Prinzipien sind ganz anders. Aber Aikido finde ich persönlich auch geil, nur leider gibt es das hier bei mir in der Nähe nicht.

Uridan
15-08-2014, 15:30
Ich denke nicht dass sich die Lerngeschwindigkeiten von Aikido und Judo unterscheiden, und bezüglich der Menge dessen, was alles erst mal unsichtbar bleibt, sehe ich keinen Unterschied.

Wie gesagt, das Tempo in dem du trainieren willst bestimmst du selbst, je nach dem welche Einheiten du besuchst oder welche Trainingspartner du dir aussuchst. Letztlich bestimmst du auch über die Intensität deines Trainings das Tempo in dem du voran kommst.
Schnell zu bewegen heißt aber nicht automatisch effektiv zu lernen, dafür gibt es ja die unterschiedlichen Stunden und Trainingsinhalte.
Meine Empfehlung: Hingehen, mitmachen.
Ab nächste Woche ist wieder Unterricht, diese Woche wird wohl noch umgebaut.
Ja, das wird wohl so sein, wie du sagst.

Verstehe ich richtig, dass du vom Dojo des Herrn Asai sprichst? Zu welchen Unterrichts-Einheiten könnte ich vorbei kommen?

parietalis
15-08-2014, 15:37
Ich suche ein Dojo wo Etikette, Reinheit und Disziplin (die Leute sind aufmerksam und mit dem Herzen bei der Sache) grundlegende Selbstverständlichkeiten sind. (Sorry, dass ich es so deutlich sage, aber der vergangene Monat war ein Schock für mich. Ich möchte niemanden damit angreifen.)

Erzähl doch mal ein bisschen von deinen Erlebnissen.

ebrenndouar
15-08-2014, 15:40
Ruf am Besten vorher mal an und frag nach, oder geh hin. Ab 18:00 ist Training, das ist die richtige Zeit.

Uridan
15-08-2014, 16:24
Erzähl doch mal ein bisschen von deinen Erlebnissen.
Das "schlimmste" was einmal passierte war, dass ein Meister eines (nicht Aikido) Dojos mich vor versammelter Mannschaft Ketzer nannte, weil ich ein Aikido-Buch dabei hatte, als ich zum Zuschauen vorbei kam. Zudem hat er sich alles andere als manierlich verhalten.
Ich dachte ich wäre auf dem Ballermann (war noch nie dort, aber so stellte ich es mir vor). Hätte nicht gedacht, dass so etwas in den Japanischen KKen vorkommen kann.

Auch habe ich sehr oft unreine Dojo's und Schüler/Meister erlebt. Zahnbelag, den man aus 3m Entfernung sieht/riecht, ungewaschene Käsefüße, die man schon am Eingang mit der Nase begrüßt, gelbe Keiko-Gis (keine Übertreibung!), weil nicht regelmäßig gewaschen... Als ich bei einem Probetraining mit jemanden trainieren sollte, der so einen Gi trug und entsprechend roch, hab ich mir vorgenommen, dass ich in Zukunft bei meinem ersten Besuch eines Dojos nur zusehen werde. Ich glaube, dass dies alles Dinge sind, die sich in der Hand des Meisters befinden. Aber vielen Dojos scheint es so schlecht zu gehen (zumindest jenen, die keinem Verein angeschlossen sind), dass sie sich nicht erlauben Schüler abzulehnen. Die Disziplin wird dann wohl unweigerlich leiden. Judo und Aikido Dojos habe ich mir noch nicht ansehen können, weil die meisten aufgrund der Ferien geschlossen sind.

Man mag mich durchaus für "altmodisch" halten, aber das ist der für mich richtige Weg, und ich sehe, dass es wohl kein unüblicher Weg ist, wenn man in die Vergangenheit schaut.

Das hier, wäre für mich Standard. Wobei das gemeinsame Putzen des Dojo in Deutschland wohl nicht durchsetzbar wäre.
watch?v=579u-aFg5N4

Sollte ich jemandem zu Nahe getreten sein, so war das nicht meine Absicht. Jeder so, wie er mag.

Terao
15-08-2014, 16:34
Wobei das gemeinsame Putzen des Dojo in Deutschland wohl nicht durchsetzbar wäre. Wat? :confused:

Uridan
15-08-2014, 16:37
Wat? :confused:

Gut, ich habe mich schlecht ausgedrückt. Ich meinte, dass ich es noch nicht erlebt habe, das so etwas hierzulande geschieht. Sollte es Ausnahmen geben, so freut mich das natürlich.

Terao
15-08-2014, 16:50
Was Ausnahme und was Regel ist, vermag ich nicht zu sagen. Ich war ja in meinem ganzen Leben nur in einem winzigen Bruchteil der Dojolandschaft in Deutschland (ohne übrigens jemals irgendwas unterhalb normalem Turnhallen-Standard erlebt zu haben).

Sicher weiß ich aber, dass Bodenwischen sehr wohl durchsetzbar ist. Fürs Kendo sogar lebensnotwendig (sonst wärn die Füße NOCH häufiger durch).

Uridan
15-08-2014, 16:54
Was Ausnahme und was Regel ist, vermag ich nicht zu sagen. Ich war ja in meinem ganzen Leben nur in einem winzigen Bruchteil der Dojolandschaft in Deutschland (ohne übrigens jemals irgendwas unterhalb normalem Turnhallen-Standard erlebt zu haben).
Meine Erfahrung des vergangenen Monats bezieht sich nur auf Private Schulen, die in eigenen Räumlichkeiten trainierten, und nicht in Turnhallen. Weil die Matten dort permanent lagen, und nicht wie in Vereinen regelmäßig auf und abgebaut wurden, ist die Pflege besonders wichtig, aber leider wurde sie total vernachlässigt. Das riecht man sehr, und man kann es hinterher auch gut auf dem eigenen Gi sehen.

Terao
15-08-2014, 16:56
Meine Erfahrung des vergangenen Monats bezieht sich nur auf Private Schulen, die in eigenen Räumlichkeiten trainierten, und nicht in Turnhallen. Weil die Matten dort permanent liegen, und nicht wie in Vereinen regelmäßig auf und abgebaut werden, ist die Pflege besonders wichtig, aber leider wurde sie total vernachlässigt. Das riecht man sehr, und man kann es hinterher auch gut auf dem eigenen Gi sehen.Na gut, dass man in ner privaten Schule dem Besitzer nicht auch noch den Boden wischt, kann ich ja sogar nachvollziehen. So japanisch ist man halt hier denn doch nicht.

In nem Verein bist Du aber Mitbesitzer.

Uridan
15-08-2014, 17:10
Na gut, dass man in ner privaten Schule dem Besitzer nicht auch noch den Boden wischt, kann ich ja sogar nachvollziehen. So japanisch ist man halt hier denn doch nicht.

In nem Verein bist Du aber Mitbesitzer.
Wie es genau abläuft, und ob überhaupt, liegt meines Erachtens nach in der Verantwortung des Meisters. Ich hab einem japanischen Freund davon erzählt, und er sagt, dass sich aus dem Hygieneverhalten sehr viel ableiten lässt. Kurz: Wer nicht ordentlich ist, der hat auch nichts ordentliches zu vermitteln. Und ich glaube das stimmt. Das wichtigste, was man mMn. im Budo lernen kann, sind nicht die Techniken. Die helfen einem lediglich dabei, da hin zu kommen. Das ist es zumindest, was ich dabei empfinde.

Das oben verlinkte Video spiegelt das (für mich) perfekt wieder.

Super Famicom
15-08-2014, 17:59
Wer nicht ordentlich ist, der hat auch nichts ordentliches zu vermitteln
Verklärte Budoromantik ;). Der Zustand der Orte an denen ich bisher trainiert habe hatte rein gar nichts mit der Qualität der dort gebotenen Lehre zu tun. Die Wahrscheinlichkeit sich an einem (Tainings)Ort wohlzufühlen ist natürlich erheblich größer, wenn dieser Ort sich in essenziellen Punkten mit den eigenen Idealen deckt - dies sei unbenommen.


was man mMn. im Budo lernen kann, sind nicht die Techniken
Stimmt. Es kommt drauf an, was man sucht. Lehrer, Meister, Persönlichkeitsentwicklung, Asienromantik... All das ist mir egal. MAn findet davon auch jede Menge - mehr oder weniger seriös. Gute Lehre ist leider seltener zu finden...

Uridan
15-08-2014, 18:02
Verklärte Budoromantik ;). Der Zustand der Orte an denen ich bisher trainiert habe hatte rein gar nichts mit der Qualität der dort gebotenen Lehre zu tun. Die Wahrscheinlichkeit sich an einem (Tainings)Ort wohlzufühlen ist natürlich erheblich größer, wenn dieser Ort sich in essenziellen Punkten mit den eigenen Idealen deckt - dies sei unbenommen.

Ich halte es weder für Romantik, noch für verklärt. Aber das wäre ein Thema für einen anderen Thread.

Terao
15-08-2014, 18:05
Ich halte es weder für Romantik, noch für verklärt.
ich habe vor 15 Jahren das letzte mal aktiv etwas im Kampfsport-Bereich gemacht (bin inzwischen 35). Davon aber auch nichts wirklich länger als ein halbes JahrÖh, ja.
Vielleicht fängste auch einfach mal an, statt Dir Dein ganz genaues Bild auszumalen, wie Budo Deiner Ansicht nach zu sein hat? Vieles klärt sich da von selbst, glaub mir.

carstenm
15-08-2014, 18:10
Ich kenne in Düsseldorf die Lehrer von Aikido im Hof (http://aikidoimhof.de/unsere-lehrer/) und Aikido Netzwerk (http://www.aikido-net.de/stefanchrist.0.html).

Ebrenndouar hat ja schon das dôjô von Asai sensei (http://www.aikido-schule-asai.de/aikido-schule-asai/Willkommen.html) genannt, dem Lehrer von Thomas.

Vielleicht kennt Rambat einen interessanten Lehrer für jûdô in jener Gegend ... ?

Und dann ...
... ausprobieren.

Laß dir etwas Zeit, um den Ort und die Menschen zu finden mit denen du üben möchtest. Bleib einfach dort, wo es sich für dich "richtig" anfühlt. Im Bauch. Denk es nicht, fühl es.
Diesen richtigen, guten Ort zu finden, ist schon der erste Teil des Übens.
Und dort veranker dich dann, fokussier dich, widme dich dem Üben dort. Egal ob jûdô oder aikidô.

Und wenn du dort das Gefühl hast, sicher zu stehen, zu Hause zu sein, verwurzelt, dann fühl noch mal nach, ob der Wunsch sich anderes anzuschauen noch immer da ist. Und wenn ja, dann geh halt spazieren und schau dir anderes an. Und guck, wie sich das dann anfühlt.

Das wäre mein Vorschlag.

Uridan
15-08-2014, 18:10
Öh, ja.
Vielleicht fängste auch einfach mal an, statt Dir Dein ganz genaues Bild auszumalen, wie Budo Deiner Ansicht nach zu sein hat? Vieles klärt sich da von selbst, glaub mir.
Da gibt es nichts zu klären. Es gibt Dinge, die ich nicht akzeptiere. Und das ist z.B. Unreinlichkeit. Das sind Grundlegende Dinge, und keine vollständige Charakterisierung von Budo. Soweit ist es doch verständlich.

Schnueffler
15-08-2014, 18:11
Aber deine anderen Aussagen, was man da so alles ableiten kann usw.

Uridan
15-08-2014, 18:12
Laß dir etwas Zeit, um den Ort und die Menschen zu finden mit denen du üben möchtest. Bleib einfach dort, wo es sich für dich "richtig" anfühlt. Im Bauch. Denk es nicht, fühl es.
Diesen richtigen, guten Ort zu finden, ist schon der erste Teil des Übens.
Und dort veranker dich dann, fokussier dich, widme dich dem Üben dort. Egal ob jûdô oder aikidô.

Und wenn du dort das Gefühl hast, sicher zu stehen, zu Hause zu sein, verwurzelt, dann fühl noch mal nach, ob der Wunsch sich anderes anzuschauen noch immer da ist. Und wenn ja, dann geh halt spazieren und schau dir anderes an. Und guck, wie sich das dann anfühlt.

Das wäre mein Vorschlag.
Danke, genau so werde ich es machen.

Terao
15-08-2014, 18:13
Da gibt es nichts zu klären. Es gibt Dinge, die ich nicht akzeptiere. Und das ist z.B. Unreinlichkeit. Das sind Grundlegende Dinge, und keine vollständige Charakterisierung von Budo. Soweit ist es doch verständlich.Du wärst glaub ich ziemlich überrascht, wie manches altehrwürdige Dojo in Japan aussieht, in den Ecken, in denen`s nicht so drauf ankommt...
Schiebetür zu und gut ist. Auch das ist japanische Ordnung. ;)

Uridan
15-08-2014, 18:15
Aber deine anderen Aussagen, was man da so alles ableiten kann usw.

Wenn ich alles was ich sage, so ausdrückte, dass es unmissverständlich wäre, dann würde ich wohl nie einen Punkt finden. Ich habe stets betont, dass es sich um meine Meinung handelt. Wenn jemand anders empfindet ist es auch OK. Solle man etwas was ich sage anstößig finden, so kläre ich das gerne per PM.

Uridan
15-08-2014, 18:16
Du wärst glaub ich ziemlich überrascht, wie manches altehrwürdige Dojo in Japan aussieht, in den Ecken, in denen`s nicht so drauf ankommt...
Schiebetür zu und gut ist. Auch das ist japanische Ordnung. ;)
Da hast du mich natürlich neugierig gemacht :D Man lernt ja nie aus.

Terao
15-08-2014, 18:29
Man lernt ja nie aus.Dann machs einfach so, wie carstenm das beschrieben hat. Im Moment hab ich das Gefühl, Du gehst da mit viel zu voller Tasse ran. Nach "maximal nem halben Jahr in verschiedenen KKs".

Ich geb zu, das wird schwerer, je älter man wird. Aber es ist der einzige Weg. Mehr als Adressen kannst Du hier im Forum nicht bekommen.

Uridan
15-08-2014, 18:34
Dann machs einfach so, wie carstenm das beschrieben hat. Im Moment hab ich das Gefühl, Du gehst da mit viel zu voller Tasse ran. Nach "maximal nem halben Jahr in verschiedenen KKs".

Ich geb zu, das wird schwerer, je älter man wird. Aber es ist der einzige Weg. Mehr als Adressen kannst Du hier im Forum nicht bekommen.

Danke für die Adressen. Herrn Asai werde ich ganz sicher aufsuchen. Und der Rat von Carstenm ist auf jeden Fall viel Wert. Danke auch dafür.

JL..
16-08-2014, 10:29
Weitere Alternative die mir einfällt: Shorinji Kempo
Deutscher Shorinji Kempo Verband | DSKV (http://www.shorinjikempo.de/)

Es gibt tatsächlich einen Shorinjikempo-Yudansha (Schwarzgurt) in Düsseldorf, aber aus zeitlichen Gründen ist es bisher leider nicht gelungen, dort ein Dojo zu eröffnen.
Philosophisch sind wir dem Aikido sehr nahe, aber technisch gibt es auch viele Schlag- und Tritttechniken (Goho), die gerade im Anfängerbereich im Training überwiegen (vor allem im Kihon). Spätere Würfe erinnern dagegen oft stark an Aikido.
Einen Bezug zu Judo gibt es auch, aber eher in der Form, dass Verteidigungen gegen typische Judo-Angriffe wie Seoi nage geübt werden, was wohl darauf zurückzuführen ist, dass Judo-Kenntnisse in Japan sehr verbreitet sind.

Zur Grundfrage sehe ich es ähnlich wie die meisten anderen erfahrenen Budoka hier: Selber ausprobieren (was Du ja auch zu tun scheinst), da Trainer und Gruppe meist sehr viel wesentlicher sind als der Stil.
Ich habe selber Judo (bis Ikkyu) und Aikido gemacht und überhaupt viel rumprobiert. Allgemein gesagt hat es bei mir nicht gut funktioniert, verschiedene Stile als Anfänger gleichzeitig zu erlernen, weil man durcheinanderkommt und sie sich sozusagen gegenseitig blockieren. Ein solides Fundament im 'Hauptstil' ist wichtig, das gibt die Sicherheit, andere Dinge zu erlernen ohne allzu sehr verwirrt zu werden.
Als letzter Punkt: 35 ist doch kein Alter! ;)

Jan

KeineRegeln
16-08-2014, 12:57
Meins ist es nicht. Habe mal live ne Demo gesehen. Viel mit Gegner friert ein, dass ich meinen Schlag machen kann und dann nen Hebel oder Take Down.

Der Mann war gut in dem was er machte! Aber für die SV oder Duellkampf halte ich es nicht sehr geeignet.

Wurde Shorinji nicht von einem sehr gläubigen Mann entwickelt? Da es dem te wohl nicht so sehr um die Umsetzbarkeit geht, hätte es aber durchaus ne gute Alternative für ihn sein können.

Hier wurde ja schon Hapkido erwähnt. Gibt da Stile die weniger Wert auf kicks legen. Könnte wirklich was für ihn sein.

Gruß

KeineRegeln

Uridan
16-08-2014, 15:15
Ich war heute beim Aikido in Eller, und es hat mir sehr gut gefallen (wir haben in der ersten Stunde Bokken-Techniken geübt, wirklich toll. Reinlichkeit, Etikette und Einstellung der Leute ebenso!). Dieses AiKi (合気) zu spüren empfinde ich als sehr befriedigend. Ich werde mir auch Herrn Asais Dojo ansehen, aber mir ist jetzt schon klar, dass ich erst mal ausschließlich Aikido machen werde. Es gibt so viel zu lernen, und ich konzentriere mich dann noch lieber noch etwas mehr auf Aikido als auf etwas anderes. Das ist es mir wert :)

Danke nochmals an carstenm. Es ist wirklich wichtig an seinen eigenen Kompass zu glauben. Das hat mir geholfen.

FireFlea
16-08-2014, 15:43
Was hat Aikido,Judo spezielles zu bieten , was in einigen Kobudo Ryuha nicht vorhanden ist?


Bspw. freies Randori im Judo.


Gut, ich habe mich schlecht ausgedrückt. Ich meinte, dass ich es noch nicht erlebt habe, das so etwas hierzulande geschieht. Sollte es Ausnahmen geben, so freut mich das natürlich.

In meiner Iaido Gruppe (ganz normaler deutscher Sportverein in einer ganz normalen Sporthalle) ist das bspw. Standard.

Zum Thema an sich - ich persönlich würde ertsmal in einer KK "laufen lernen", dann kann man das Training ausweiten.

Pharao
25-08-2014, 11:51
Hallo zusammen,

ich habe vor 15 Jahren das letzte mal aktiv etwas im Kampfsport-Bereich gemacht (bin inzwischen 35). Davon aber auch nichts wirklich länger als ein halbes Jahr jeweils:
Karate, Ju-Jutsu, Judo, Aikido (bei Herrn Thomas Domroes (http://www.aikidokontor.de/mobile/lehrer.php?language=DE). Wäre ich nicht nach Düsseldorf gezogen, wäre ich sicherlich noch heute dort. Absolutes Spitzen-Dojo für Aikido! [so etwas sage ich nie leichtfertig, und ich habe mich in HH lange umgeschaut!] )

Ich möchte jetzt wieder anfangen, und bin lange in mich gegangen, was es letztlich werden soll: nachdem ich mir ca. 1 Monat lang dies und das angesehen habe weiß ich nun, dass Kampfkünste die einen starken Fokus auf Schlag und Tritttechniken legen nicht wirklich meins sind; Kurz: Ich kann mich zwischen Judo und Aikido nicht entscheiden, wobei ich mir noch keine Dojos hier in Düsseldorf zu den beiden KK angesehen hab. Fast alle sind noch in den Ferien wie es scheint.

Ich suche ein Dojo wo Etikette, Reinheit und Disziplin (die Leute sind aufmerksam und mit dem Herzen bei der Sache) grundlegende Selbstverständlichkeiten sind. (Sorry, dass ich es so deutlich sage, aber der vergangene Monat war ein Schock für mich. Ich möchte niemanden damit angreifen.)

Ich überlege, ob es womöglich gut wäre sowohl Judo als auch Aikido jeweils 2 mal die Woche zu machen, oder ob sich das beim "meistern" der Künste gegenseitig behindern könnte.

Für eure Meinungen und Empfehlungen für Dojos danke ich euch.

Uridan

warum gehst du nicht gleich ins Ju Jutsu? Da steckt sowohl judo wie auch aikido mit drin. gut da wären wieder schlag und Trittechniken gefragt! Ansonsten köntest du auch mal BJJ ausprobieren (ist ohne Schläge)! aber wenn es heisst entweder judo oder aikido, würde ich eher zu aikido tendieren, da es sanftmütiger ist. solltest du aber mehr auf power stehen mache judo!

Ki-wi
09-09-2014, 08:12
Dieses AiKi (合気) zu spüren empfinde ich als sehr befriedigend.

Hier würde mich interessieren, was hast du gespürt und warum meinst du, es war Aiki. Zur Reinlichkeit: Dirt never remains on the bodies of those practice in our dojo. It flies off with the sweat. Yoichiro Inoue ;)

Ueshiba
06-11-2014, 20:23
Keine schlechte Idee. Vielleicht aber erstmal das eine, und das andere nach einem Jahr dazu. Habe selber erst 6 Jahre Aikido, und jetzt seit einem Jahr beides (seit 2 monaten nur Judo( trainer im Aikido verleent)

Karate Kid 2.0
07-11-2014, 00:50
(bei Herrn Thomas Domroes (http://www.aikidokontor.de/mobile/lehrer.php?language=DE) Ist der mit Norbert Domroes, dem Gründer, "Soke" und 10. Dan des Jiu-Jitsu Domroes Style, verwandt?