Zu unsportlich für Kampkunst? [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Zu unsportlich für Kampkunst?



Traumtaenzer
22-08-2014, 18:07
Hallo zusammen,

erstmal ein paar Infos vorweg:
Ich bin 32 Jahre alt, 1,84 groß, und sehr schlank (wiege 65 Kilo, aber ich esse gut!).

Heute hatte ich meine erste Trainingsstunde in Ving tsun! Vorher hatte ich nie irgend eine Kampfkunst trainiert.
Das Ving tsun wird vom Hochschulsport angeboten und ist immer Freitags, also 1 mal pro Woche.

Eigentlich hat es mir gut gefallen, und ich würde gerne dabei bleiben, wobei ich noch nicht weiß, wie ich mir die zig Bewegungsformen alle merken soll, die ich heute gemacht habe.

Aber nun zu meinem eigentlichen Problem:
Wir haben zwischendurch einige Fitnessübungen gemacht. Garnicht mal lange, so 5 oder höchstens 10 Minuten lang. Und die haben mich so erschöpft, dass mir kotz übel war, mir ist danach ganz schwarz vor Augen geworden, und ich dachte wirklich, ich muss kotzen. Das war so: Wir sind aufgesprungen, dann wieder runter, 1 Liegestütz, dann wieder hochspringen, wieder Liegestütz usw. und noch ein paar andere Übungen.

Auch bei den Übungen am Ende der Stunde, da war ich nicht in der Lage, manche Übungen überhaupt durchzuführen. Die Sit-ups mit ausgestreckten Armen gingen gerade noch, aber als wir die Arme am Kopf dabei verschränken sollten, da hab ich 2 geschafft, und das war's. Und bei einer anderen Übung lagen wir seitlich auf dem Boden und sollten uns dann auf den Ellbogen stützen und das Becken heben, und dabei ein Bein heben. Das Bein habe ich nichtmal ansatzweise hochbekommen.

Nun frage ich mich, ob ich überhaupt sportlich hinreichend veranlagt bin, um eine Kampfkunst zu erlernen. Die anderen haben diese Übungen so locker weggesteckt und waren überhaupt nicht erschöpft. Aber ich bin total am Ende, sowas von erschlagen fühle ich mich. Am Ende haben mir von der Anstrengung Arme und Beine gezittert.

Dabei dachte ich, ich bin fit, kann immerhin 3 Kilometer joggen.

Was meint ihr dazu? Kann man die Übungen irgendwie mit der Zeit lernen, und ich gewöhne mich daran, oder fehlt mir da die sportliche Veranlagung?

Danke schonmal für eure Antworten ...

m.l.l.
22-08-2014, 18:15
Das, was Du beschreibst, ist ja eine Frage der Fitness - und fit werden kann jeder, der keine Behinderung hat - wobei "fit" und "drei Kilometer joggen" in einem Satz ohne Negation nicht gut zueinander passen.

Schnueffler
22-08-2014, 18:18
Was meint ihr dazu? Kann man die Übungen irgendwie mit der Zeit lernen, und ich gewöhne mich daran, oder fehlt mir da die sportliche Veranlagung?


Wenn jeder alles beim ersten mal könnte, wären die Trainer relativ schnell arbeitslos.

Devoria
22-08-2014, 18:42
Ich habe gut ein Jahr kein Sports (Volleyball) gemacht. Mir ging es im ersten Training genauso. Ist ne ganz andere Belastung. Mittlerweile komm ich immer besser klar. Also durchbeißen. Das wird ;-)

Karate Kid 2.0
22-08-2014, 19:50
Hallo zusammen,

erstmal ein paar Infos vorweg:
Ich bin 32 Jahre alt, 1,84 groß, und sehr schlank (wiege 65 Kilo, aber ich esse gut!).

Heute hatte ich meine erste Trainingsstunde in Ving tsun! Vorher hatte ich nie irgend eine Kampfkunst trainiert.
Das Ving tsun wird vom Hochschulsport angeboten und ist immer Freitags, also 1 mal pro Woche.

Eigentlich hat es mir gut gefallen, und ich würde gerne dabei bleiben, wobei ich noch nicht weiß, wie ich mir die zig Bewegungsformen alle merken soll, die ich heute gemacht habe.

Aber nun zu meinem eigentlichen Problem:
Wir haben zwischendurch einige Fitnessübungen gemacht. Garnicht mal lange, so 5 oder höchstens 10 Minuten lang. Und die haben mich so erschöpft, dass mir kotz übel war, mir ist danach ganz schwarz vor Augen geworden, und ich dachte wirklich, ich muss kotzen. Das war so: Wir sind aufgesprungen, dann wieder runter, 1 Liegestütz, dann wieder hochspringen, wieder Liegestütz usw. und noch ein paar andere Übungen.

Auch bei den Übungen am Ende der Stunde, da war ich nicht in der Lage, manche Übungen überhaupt durchzuführen. Die Sit-ups mit ausgestreckten Armen gingen gerade noch, aber als wir die Arme am Kopf dabei verschränken sollten, da hab ich 2 geschafft, und das war's. Und bei einer anderen Übung lagen wir seitlich auf dem Boden und sollten uns dann auf den Ellbogen stützen und das Becken heben, und dabei ein Bein heben. Das Bein habe ich nichtmal ansatzweise hochbekommen.

Nun frage ich mich, ob ich überhaupt sportlich hinreichend veranlagt bin, um eine Kampfkunst zu erlernen. Die anderen haben diese Übungen so locker weggesteckt und waren überhaupt nicht erschöpft. Aber ich bin total am Ende, sowas von erschlagen fühle ich mich. Am Ende haben mir von der Anstrengung Arme und Beine gezittert.

Dabei dachte ich, ich bin fit, kann immerhin 3 Kilometer joggen.

Was meint ihr dazu? Kann man die Übungen irgendwie mit der Zeit lernen, und ich gewöhne mich daran, oder fehlt mir da die sportliche Veranlagung?

Danke schonmal für eure Antworten ...

Für Kampfkunst kann man nicht zu unsportlich sein, für Kampfsport jedoch schon :o

Nite
22-08-2014, 19:55
für Kampfsport jedoch schon :o
Schwachsinn.
Mal abgesehen dass die Unterteilung in Kampfkunst und Kampfsport doch sowieso eine künstliche ist.

Zeiteisen
22-08-2014, 19:57
Das wird schon. Am Anfang fehlt Dir neben Kraft und Ausdauer vor allem noch die intramuskuläre Koordination. Das gibt sich mit der Zeit. Mach halt so gut wie Du kannst und wenn es nicht mehr geht, machst Du halt mal ne kurze Pause zum Durchschnaufen.

Kyra
22-08-2014, 20:01
Fit wirst Du durch das Training.
Das dauert halt etwas. Laufen ist eine ganz andere Beanspruchung.
Da kannst Du dich nur durchbeißen. Aber übertreibe es nicht mit zuviel Hometraining.
Dein Körper braucht Zeit, um sich auf die neue Belastung einzustellen.

Achte auf alle Fälle darauf, vorher und auch während des Trainings genügend zu trinken, um einer möglichen Dehydrierung vorzubeugen.

Und auch mit Bewegungsabläufen haben die meisten erstmal Probleme.
Fast niemand kann sich das alles sofort merken.
Auch das kommt mit der Zeit.

Viel Spaß beim Training!
Gruß Kyra

Karate Kid 2.0
22-08-2014, 20:03
Schwachsinn.
Mal abgesehen dass die Unterteilung in Kampfkunst und Kampfsport doch sowieso eine künstliche ist. Nö.

Kampfsport = Dinge wie zB Kickboxen, Thaiboxen, Boxen, wettkampforientiertes Karate, wettkampforientiertes Judo, wettkampforientiertes Taekwondo u.ä.! Hier wird natürlich viel mehr Wert auf die körperliche Fitness und Kondition gelegt.

Kampfkunst = Dinge wie nicht-wettkampforientiertes bzw. traditionelles Karate, Taekyon, Kung Fu, Kalaripayyat, WT, Kobudo, diverse Koryu u.ä. wo auch ein größerer Schwerpunkt auf die eigene Persönlichkeitsentwicklung gelegt wird und übermäßiges Fitnesstraining nicht so sehr der Focus des Trainings ist.

Schnueffler
22-08-2014, 20:06
Nö!

Kyra
22-08-2014, 20:08
Für Kampfkunst kann man nicht zu unsportlich sein, für Kampfsport jedoch schon :o

Schwachsinn!:rolleyes:
Fitness brauchst Du für Beides.
Und Fitness erhälst Du in beiden Fällen durch Training vor Ort.

Karate Kid 2.0
22-08-2014, 20:10
Schwachsinn!:rolleyes:
Fitness brauchst Du für Beides.
Und Fitness erhälst Du in beiden Fällen durch Training vor Ort. Aber wo der Schwerpunkt des Trainings auf den Wettkampf gelegt wird, wird auch mehr Wert auf Fitness und Konditionstraining gelegt. Wo ich Trainiere gibt es keine Liegestütze, keine Sit-Ups und sonstigen Müll.

Schnueffler
22-08-2014, 20:11
Aber wo der Schwerpunkt des Trainings auf den Wettkampf gelegt wird, wird auch mehr Wert auf Fitness und Konditionstraining gelegt. Wo ich Trainiere gibt es keine Liegestütze, keine Sit-Ups und sonstigen Müll.

Aha! Und wie ist es in den ganzen SV Systemen?
Und schön, das du Fitness als Müll abtust.

Nite
22-08-2014, 20:17
Wie gesagt, die Einteilung Sport <-> Kunst ist eine willkürliche. Eigene Persönlichkeitsentwicklung ist auch wieder so ein Buzzword. Wo arbeitet man mehr an der eigenen Persönlichkeit: wenn man sich der Disziplin eines harten Trainings unterwirft oder wenn man viel von Bushido und Philosophie quatscht?

Auch in dem was du unter Kampfsport aufzählst düften Breitensportler die große Masse ausmachen, während Judo, Karate, TKD die Paradebeispiele sind wo sich die Sport-Kunst-Einteilung in Nichtigkeit auflöst.
Warum sollte es für einen Breitensportler ein "zu unsportlich" geben?
Wenn man bei der Fitness Defizite hat ist der optimale Weg daran zu arbeiten und diese Defizite auszumerzen.

Daher @TE: dran bleiben, dann wird das schon. Keine Sorge!

//Edit:
Wie ich sehe waren andere schneller mit Tippen, egal.

Zustimmung @Kyra & Schnüffler

Hangar34
22-08-2014, 20:51
Dabei dachte ich, ich bin fit, kann immerhin 3 Kilometer joggen.

Was meint ihr dazu? Kann man die Übungen irgendwie mit der Zeit lernen, und ich gewöhne mich daran, oder fehlt mir da die sportliche Veranlagung?

Danke schonmal für eure Antworten ...

Erstmal Welcome in da building :-)

Also -ing, -ung.. + Derivate sind eigentlich nicht so anstrengend, was auch ein Grund war warum ich damit aufgehört habe. Aber wenns dir Spaß macht, bleib dabei...jeder hat so seine eigene Macke, gell :D

Ich erinnere mich noch an meine erste Judo Stunde vor gefühlten 100 Jahren. Da haben wir 10min laufen, 10min lockern, leichtes Warm machen der Extremitäten, dann 4x50 Liegestütze abwechselnd mit 4x50 Crunches, danach etliche Burpess und hast du nicht gesehen gemacht. Nach einer Stunde war ich wie ein Lappen und konnte erst mal nicht mehr, sprich saß in der Ecke, da ich mit Kotzreiz zu kämpfen hatte. Die anderen (Fortgeschrittenen) haben munter weiter gemacht, wobei dann übergangen wurde zu den eigentlichen Übungen, um danach "auch noch" locker zu sparren. Als ich danach nach Hause gekrochen bin, hatte ich erstmal eine Woche Muskelkater und habe gesagt : Nie wieder. Bin aber trotzdem hingegangen, da ich mich nach dieser Woche echt Bombe gefühlt habe und den Schmerz ab da in Kauf genommen habe.

Nun mache ich jahrelang Muay Thai, was eine völlig andere Liga ist in Bezug zur Belastung. Wir machen quasi erstmal 1 h Zirkeltraining (oder besser gesagt Foltertraining :-), bevor wir an die Sandsäcke gehen, danach an die Pratzen, um danach mit Sparring weiterzumachen.

Wenn du jedoch dabei bleibst, bemerkst du, wie dein Körper adaptiert und du irgendwann süchtig wirst auf den Trainingsrausch. Irgendwann lachst du über dich und deinen Zustand als du mal angefangen hast.

Es ist auch zu erwähnen, dass du 3km aerob joggst, sprich kaum eine Sauerstoffschuld eingehst, wobei im Kampfsport ein ständiger Wechsel zwischen aerob und anaerob stattfindet (prinzipiell mehr anaerob) und dazu noch mehr Muskeln rekrutiert werden als "nur" die Beinmuskulatur wie beim Laufen. Somit bist du natürlich erstmal am Anfang erschöpft, was völlig normal ist. So nach 1-3 Monaten je nach Trainingstagen legt sich das.

Kyra
22-08-2014, 21:09
Aber wo der Schwerpunkt des Trainings auf den Wettkampf gelegt wird, wird auch mehr Wert auf Fitness und Konditionstraining gelegt. Wo ich Trainiere gibt es keine Liegestütze, keine Sit-Ups und sonstigen Müll.

In unserem WT, wo der Schwerpunkt auf SV liegt, kommt man im Grundlagentraining immer ins Schwitzen, egal was man macht. Meist gibt es ein Thema, wozu es dann eine Übung gibt, erst vor dem Spiegel, dann mit Partner und dann entweder als Drill oder im Sparring. Ist sehr abwechlungsreich.
Es gibt auch SchlagKRAFTtraining oder BWE.
Im Fortgeschrittenen-Training wird mehr Wert auf das Systemverhalten insgesamt gelegt. Es ist technisch anspruchsvoller. Trotzdem kommt man auch hier oft ins Schwitzen - kommt auf den jeweiligen Trainer an, wie er trainieren läßt.

Fitte, kräftige Leute haben erhöhte SV-Chancen.
Also wird dementsprechend trainiert... bei uns.

gerade im ing ung wird von Schule zu Schule sehr unterschiedlich trainiert.
Deshalb sind Pauschalierungen Mumpitz.

Gruß Kyra

Franz
23-08-2014, 09:50
Ich sehe Fitnesstraining als private Angelegenheit, im KKTraining verschwendet man damit wertvolle Zeit und letztendlich ist es doch zuwenig wenn man sich auf KK Training konzentrieren möchte. D.h. Der Threaderöffner muss selber den Hintern hochbekommen.
Für KK sollte man Intervalltraining üben, sowie Krafttraining mit und ohne Gewichte. desweiteren solltest du mehr essen, du glaubst nur, dass du genug isst, dein Gewicht zeigt jedoch dass du ein Lappen bist an dem keine Muskeln sind

amasbaal
23-08-2014, 10:31
Wenn jeder alles beim ersten mal könnte, wären die Trainer relativ schnell arbeitslos.

oder es handelt sich um eine der berühmten "sv-fähig in kürzester zeit" ausbildungen, die ihren namen wirklich verdient. :p

... was auch trainer arbeitslos machen kann ;).

Zeiteisen
23-08-2014, 11:46
desweiteren solltest du mehr essen, du glaubst nur, dass du genug isst, dein Gewicht zeigt jedoch dass du ein Lappen bist an dem keine Muskeln sind

Dazu ist ein Ernährungstagebuch ganz hilfreich und ggf. eine Küchenwaage. Bei mir war es eher umgedreht, ich dachte, ich esse nicht so viel, dabei war es doch mehr als ich dachte. Vor allem habe ich durch das Abwiegen erst ein Gefühl dafür bekommen, wie groß eine Portion ist.

Traumtaenzer
23-08-2014, 17:44
Hey Leute,

danke für eure zahlreichen Antworten! Damit habt ihr mir viel Mut gemacht! Ich werde mal sehen, wie sich meine Fitness in den nächsten Wochen durch das weitere Training verbessert.
Besonders dein Erfahrungsbericht, Hangar34, hat mich echt aufgepeppt!

Und ich versuche, mehr zu essen, wie du, Franz, es mir vorgeschlagen hast. Wer beim Training Energie verbraucht, muss ja auch neue Energie zu sich nehmen - völlig klar :-)

Hab so einen Muskelkater heute, besonders in den Oberschenkeln - aber da weiß man, dass man sich angestrengt hat.

Viele Grüße ...

IamTooOld
26-08-2014, 09:09
Völlig normal. Trainiere weiter und nach wenigen Wochen (1x pro Woche) gewöhnt sich dein Körper an die Belastungen. Solltest Du dennoch ständig erschöpft sein, lass dich mal von deinem Hausarzt untersuchen.