(Kampf-) Sport in der Schule - Modell USA (o. a.) [Archiv] - Kampfkunst-Board

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m.l.l.
25-08-2014, 16:16
Zwei Fragen auf einmal:


Wie sieht das US-amerikanische Schulsport-System aus?



Wäre das auch sinnvoll und praktikabel in Deutschland?


:o Mal ganz naiv und ohne Vorrecherche: aus Filmen, über YT usw. bekommt man ja immer mal wieder Eindrücke vom Schul- und Hochschulsport in den USA. Einzelne, bestimmte Disziplinen scheinen ja gesondert unterrichtet und besonders gefördert zu werden, und Sport an sich scheint eine gewichtigere Rolle zu spielen als Teil der schulischen Laufbahn.

Kennt jemand das System - vielleicht sogar persönlich? - Was sind die Eckpfeiler dieses Systems? Ist das Schul- und Hochschulmannschaftsgefüge das Pendant zu unseren Sportvereinen?

Findet Ihr das System nachahmenswert?
Als Schüler habe ich meinen Schulsport als sehr unattraktiv kennen gelernt. Außer kurzen, abstrakten Aussagen von Eltern und Lehrern wurden keine Anreize gesetzt, der Unterricht hatte einen Stellenwert wie ein sechstes, plattes Rad am Wagen. Unterrichtet wurde alles, aber kaum etwas richtig oder längerfristig (dabei ist ja gerade der Anfang meistens schwierig und eine Hürde). Überregionale Wettbewerbe gab es (bei uns) nur in der Leichtathletik, für die (zwei Mal im Jahr?) eine knappe Hand voll Leute herausgepickt wurden, die trotz des kaum rudimentären Trainings gute Leistungen erbrachten.

Ich bin zwar kein Wettbewerbs- und Konkurrenzmensch, aber ich könnte mir vorstellen, dass es auch in unserer Kultur und Tradition der Dichter und Denker in vielerlei Hinsicht gewinnbringend sein könnte, wenn dem Schulsport ein anderer Stellenwert und eine andere Funktion beigemessen würde als der Gesundheitsaspekt und die Ideale des Turnvaters Jahn.

Droom
25-08-2014, 18:06
Ich sehe den Deutschen Sportunterricht größtenteils als nicht gewinnbringend an.
Imho müsste man ihn nur 2x die Woche für 2h haben, anstatt nur einmal und auch von der Intensität her anziehen. So haben die faulen übergewichtigen Kinder die in ihrer Freizeit gar nichts machen wenigstens etwas mehr Bewegung.

Genauso sollte man es nicht mehr zu lassen, dass Mädchen die seltsamerweise 3 von 4 Wochen im Monat "ihre Tage" haben permanent vom Sport befreit werden.
Wenn jemand sein Sportzeug nicht dabei hat oder nicht mit macht ist das eine "nicht erbrachte Leistung" und genau so eine 6 wie wenn ich ne Mathe-Klausur unbearbeitet abgebe.

Schulen sollten wie in Amerika diverse Sportteams haben und auch in inter-schulischen Wettbewerben mitmachen. Competition verbessert den Fokus und die Leistungsfähigkeit der Schüler.

In Deutschland haben die Sportlehrer oft viel zu freie Hand. Manche lassen das ganze Jahr über nur Basketball oder Fussball spielen. Es sollte für jedes Jahr einen konkreten Plan geben, mit Leistungüberprüfungen und Tabellen die festlegen ab welcher Leistung der Schüler welche Note bekommt.

Fands immer zum Kotzen das dicke unsportliche Streber dort trotz 0% Leistung noch ne 3-4 bekommen haben und ich bei 50% Leistung in Mathe ne 4. Dürfte in den USA so wie ich das von Ausstauschschülern mitbekommen habe auch anders sein

Little Green Dragon
25-08-2014, 18:58
Dürfte in den USA so wie ich das von Ausstauschschülern mitbekommen habe auch anders sein

Nö ist auch da nicht anders. Für die breite Masse gibt es in der unteren Klassen pro Woche 1-2 x PE (Physical Education) was genauso sinnfrei ist wie der Sportunterricht bei und. Teilweise wird PE in den High Schools noch als Kurs angeboten, ist in den wenigsten Fällen aber Pflicht.

Was die geförderten Sportarten angeht (Football, Basketball, Tennis, Ringen, etc.) - ja das ist in etwa vergleichbar mit unseren Vereinen, nur kommt in diese Kurse eben nicht jeder Hans und Franz rein der das gerne möchte, sondern es gibt i.d.R. eine limitierte Anzahl von Plätzen, so das logischerweise nur die besseren/besten in die Schul-Teams kommen und eben nicht die die körperliche Bewegung eher nötig hätten. Die gehen dann zur Marching Band, in den Schauspiel oder Debattierklub oder lernen Stiefelputzen und tragen bei Spielen der Schulmannschaft dann die Staaten- und US-Flagge übers Spielfeld.

Insofern: Nein die USA sind da bestimmt kein gutes Vorbild nach dem man sich richten sollte. Eher umgekehrt wird ein Schuh draus - es entwickelt sich nach und nach in den USA vielmehr eine Art von Vereinswesen so wie wir es kennen bei denen dann eben auch jeder mitmachen/spielen darf egal wie gut oder schlecht er/sie ist.

mondsucher
25-08-2014, 19:46
Imho müsste man ihn nur 2x die Woche für 2h haben, anstatt nur einmal und auch von der Intensität her anziehen. So haben die faulen übergewichtigen Kinder die in ihrer Freizeit gar nichts machen wenigstens etwas mehr Bewegung.

Fands immer zum Kotzen das dicke unsportliche Streber dort trotz 0% Leistung noch ne 3-4 bekommen haben und ich bei 50% Leistung in Mathe ne 4. Dürfte in den USA so wie ich das von Ausstauschschülern mitbekommen habe auch anders sein

Also: Als eines der fetten Kinder: Deine Einstellung bezüglich dicker Kinder ist, gelinde gesagt, zum K**zen.
So lange das Ziel Leibesertüchtigung ist, und genau diesem Zweck dient Schulsport, solange gilt ein anderer Maßstab.
Jedes dicke Kind kriegt zu Anfang des Schuljahres immer gesagt, dass nicht nur das Ergebnis zählt, sondern auch ob man sich anstrengt, begeistert mitmacht etc. pp.
Und das ist Blödsinn. Egal was, es gibt immer eine 4.
Da konnte ich mich verbiegen wie ich wollte. Und Ich war eben nicht faul. Ich hab's nur nicht gerafft. Übergewicht ist im Jugendalter nicht ganz so einfach.
Es ist schlimm genug zu sehen, dass Anstrengung sich eben nicht lohnt, wenn man fett ist.. Nach einem Tabellensystem gäbe das dann ja noch schlechtere Noten.. Man würde also nicht nur nicht für Leistung belohnt, sondern gar bestraft.

Dich kotzt es an?? Warum? Eine 1 in Sport ist auch mit Nachhilfelehrer für fette Kinder undenkbar. in allen anderen Fächern dauert es nur Wochen, ein wenig Stoff aufzuholen.



BTT: In den USA ist Sport nicht immer Pflicht. Zumindest nicht an weiterführenden Schulen.
Die Institution "Schulmeistrschaften" ist eine tolle Sache. Aber das hat dort beinahe Leistungssportcharakter, und das eben nur für wenige Auserwählte.
Meiner Meinung nach ein katastrophales System, denn ALLE Kinder sollten sich bewegen.
Tatsächlich wäre ich für täglichen Sport-Unterricht. Das dient der Volksgesundheit, und hilft den Noten, denn Sport hilft auch beim Denken.

m.l.l.
25-08-2014, 22:53
Also nicht so toll, wie ich denke? Hatte bisher den Eindruck, dass die sportliche Arbeit in den US-Schulen auch eine gute, breite Basis schafft, nicht nur eine gute Spitze.

Lars´n Roll
26-08-2014, 02:23
Also nicht so toll, wie ich denke? Hatte bisher den Eindruck, dass die sportliche Arbeit in den US-Schulen auch eine gute, breite Basis schafft, nicht nur eine gute Spitze.

Die Sache ist die, dass das was Du meinst kein regulärer Schulsport wie in Deutschland ist. Das sind Angebote der Schule. Sport AGs. Du musst nicht Ringen oder im Team Basketball oder sonst was spielen. Du kannst aber, bzw. musst Dir was aussuchen und wirst dann entsprechend gefördert. Extracurricular activity - Wikipedia, the free encyclopedia (http://en.wikipedia.org/wiki/Extracurricular_activity)
Das kann auch der Debattierclub sein, oder eine Schauspiel AG.

"Normalen" Sportunterricht wie bei uns, abseits von diesem System, hat man außerdem noch dazu.

Und ja, das schafft ne breite Basis von geförderten Athleten, was sich ja auch regelmäßig bei den olympischen Spielen und Weltmeisterschaften zeigt. Bei uns gehen die Leute von sich aus aktiv in Sportvereine und starten da ihre Karriere. Da kriegst Du das in der Schule vor die Nase gesetzt. Das nehmen die Leute dann wahr, wenn sie denken "hm, lieber Football als Schachclub". Da gibts automatisch ne größeren Pool aktiver Athleten, aus denen sich entsprechend auch die Spitze rekrutiert. Ohne breite Basis gibts auch keine Elite auf wirklich hohem Niveau. Bei uns steht Basketball irgendwann im Lehrplan und wenn Du gut bist, kriegst Du in dem Halbjahr ne gute Note. Hast Du das als extracurricular activity in den USA und bist richtig gut darin und spielst erfolgreich im Team Deiner Schule, dann kann Dir das sogar ein Stipendium verschaffen.

leonnight
26-08-2014, 03:25
Das System wie in den USA finde ich weder erstrebenswert, noch denke ich dass sich das überhaupt hier durchsetzen könnte.
In regulären Sportkursen in Europa wird es wohl nie ein Platzlimit geben.
Da der einzige ernsthaft bekannte und beliebte Sport Fußball ist, wird das auch das einzige sein wo sich überhaupt eine signifikante Zahl von Spielern findet die professionelle Ambitionen haben.
Wie ihr vielleicht noch aus der Schulzeit wisst sind selbst diese Leute selten.
In unserem Jahrgang gabs zumindest keinen. Von anderen Sportarten mal ganz abgesehen. Während in den USA die High-School-Teams sich vorbereiten aufs College um darüber den professionellen Einstieg zu schaffen finden sich in Deutschland doch erst auf der Uni genug Leute um überhaupt ein Team zu bilden. Davor ist das auf außerschulische Clubs beschränkt.

In Deutschland kommt der Sport in der Schule auf jeden Fall wesentlich zu kurz. Während manche Fächer gar nicht wissen wie sie ihre Stunden anständig füllen sollen (Deutsch, Mathe) und stattdessen Zeug unterrichten, das nur für die Leute relevant ist die in einen relevanten Studiengang gehen, läppern sich die paar Sportstunden zu einem jämmerlichen Zirkus zusammen.
Ohne die Zeit den Schülern einen Sport anständig zeigen zu können, gehen Motivation und Leistungsaufbau flöten. Wenn man dann wiederum nicht weiß warum man überhaupt mitmacht wendet man sich anderen Dingen zu und stört dadurch sogar noch den Unterricht in der wenigen verbliebenen Zeit.
Die Lehrer haben meistens auch nur Ahnung von Fitness und höchstens ein spärliches Wissen von der Sportart die sie eigentlich präsentieren sollen.
Um eine ernsthafte Verbesserung zu erzielen müsste man mMn die verfügbare Zeit verdoppeln, speziell in der Unter- und Oberstufe. Ehemalige Profis oder Amateure aus verschiedenen Sportarten wären super um überhaupt mal Schüler zu motivieren sich aufzuraffen.

Bei mir war in der Schule Rugby das Beste. Unsere Lehrerin war eine ehemalige Nationalspielerin und hat mich sogar dazu gebracht in der AG neben dem Unterricht teilzunehmen. Eventuell hätte ich es sogar im Verein weitergemacht, aber da kamen dann wieder die blöden Regeln.
"Man darf einen Kurs nur max. 2 Semester belegen."
Die AG war noch jung und erst im zweiten Semester gestartet worden. Es gab entsprechend nur wenig Interesse zum Anfang und beim Abi hatte ich dann keine Zeit mehr dafür. Ich fands schade und hätte gerne schon früher an der AG teilgenommen.
Eine Befreiung vom normalen Sportunterricht wenn man aktiv eine Sport-AG besucht könnte ich mir auch als Möglichkeit vorstellen. Für Tests wie Ausdauerlauf, etc. muss man natürlich anwesend sein dann.
Eigentlich ist die Schule eine super kostenlose Möglichkeit um jungen (armen :D) Leuten einen Start in einen Sport zu bieten. Leider wird dieses Potential nicht ausgenutzt von den Schulen wie auch den Schülern. :(

Lars´n Roll
26-08-2014, 03:28
Während manche Fächer gar nicht wissen wie sie ihre Stunden anständig füllen sollen (Deutsch, Mathe) und stattdessen Zeug unterrichten, das nur für die Leute relevant ist die in einen relevanten Studiengang gehen

Was? Wie meinst Du das denn? Versteh ich wirklich nicht.

Ben345
26-08-2014, 07:06
Er meint, dass in Mathe und Deutsch viel unterrichtet wird, das nicht wirklich relevant ist und die Fächer damit zu viele Stunden haben. Zumindest habe ich das so verstanden.

Bero
26-08-2014, 08:24
Meine Frau hat ein Jahr an einer US-Schule ein Praktikum als Lehrerin gemacht und so kann ich Lars´n Rolls Beitrag nur bestätigen.

Das Sportangebot neben dem regulären Sportunterricht ist ein AG´s organisiert und läuft auf freiwilliger Basis, da muss keiner Mitmachen.

Eigentlich ist es dem deutschen Vereinswesen gar nicht so unähnlich, zumindest wenn wir von DOSB-Sportarten sprechen.

Der große Unterschied ist der Stellenwert, den der Sport an der Schule hat, dem ordnet sich nämlich alles andere unter.
Während die Jugendlichen in Deutschland durch den ganzen Schulstress (Turboabi) kaum noch Zeit für so etwas wie Sport haben, bringt dieser im US-Schulsystem einen spürbaren Vorteil.

Nicht nur das es bei Collagebewerbungen ein riesen Vorteil ist ein potenzieller Kandidat für´s Team zu sein, auch im regulären Unterricht geht der Sport immer vor.

Ein wichtiges Spiel steht an und die Spieler können deswegen nicht lernen?
Kein Ding, wird der Test halt verschoben oder es gibt gleich die passende Note.
(Meine Frau kann da Geschichten erzählen ;))

So etwas motiviert natürlich extrem Stark sich auch in den Sport einzubringen, während er in Deutschland eher zusätzlicher Ballast ist.

Hinzu kommen natürlich auch hervorragenden Coaches deren Job teilweise einzig und alleine das Training ist. Oft sind das gar keine Lehrer sondern wirkliche Berufstrainer, dass ist richtiger Wettbewerb.
Das kann man mit dem deutschen Schulsystem in keinster Weise vergleichen.

Little Green Dragon
26-08-2014, 08:52
Also nicht so toll, wie ich denke? Hatte bisher den Eindruck, dass die sportliche Arbeit in den US-Schulen auch eine gute, breite Basis schafft, nicht nur eine gute Spitze.

Nein wie geschrieben: Eigentlich genau das Gegenteil von toll...
(Zumindest wenn man das auf die Gesamtheit bezieht, für diejenigen die es in die Teams schaffen ist es natürlich nicht schlecht so gefördert zu werden.)

Und so klischeehaft und übertreiben das teilweise in entsprechenden Filmen etc. auch rüberkommt - im Endeffekt spiegelt es doch die traurige Realität an den High Schools wieder. Die Jungs aus dem Football oder Basketball Team tragen ihren Jacken oder Trikots auch in der Schule und sind die angehimmelten "Stars" und der Nerd aus dem Debattierclub wird vielleicht nicht ganz so krass gemobbt wie man es in der Glotze häufig sieht, eine Einladung zur Party am Wochenende bekommt er mit Sicherheit aber nicht.

Als ich vor ein paar Jahren drüben war hätten die mich im Tennis oder Soccer-Team (war damals in den USA noch nicht so populär entsprechend konnte man als durchschnittlicher Vereinsfussballer dort locker mithalten bzw. gehörte zu den besseren) mitspielen lassen, aber auch erst nachdem sich die Trainer davon überzeugt hatten ob es dem Team was bringen würde oder nicht.

Baseball und Football-Training durfte ich mir zumindest mal anschauen (das ist dann wohl der Boni der Austauschschüler) - aber wer bis dahin noch nie was mit den beiden Sportarten praktisch zu tun hatte sieht natürlich gegen Leute die den Sport schon seit ihrer frühesten Jugend machen keine Sonne.
Da hätten sie mich dann wohl höchstens als Wasserträger genommen.

Persönlich habe ich drauf verzichtet mich da außer normalem Training in den richtigen Wettkampfalltag einzubringen, die Kids meiner Gasteltern waren jetzt eher nicht so die Sportlertypen sondern haben andere Sachen gemacht - ich wäre dann im Endeffekt viel mit der Mannschaft zusammen und unterwegs gewesen, hätte aber wenig bis keinen Kontakt mit den Gastgeschwistern gehabt was mir die Sache nicht wert war.

Inumeg
26-08-2014, 09:33
In Deutschland kommt der Sport in der Schule auf jeden Fall wesentlich zu kurz. Während manche Fächer gar nicht wissen wie sie ihre Stunden anständig füllen sollen (Deutsch, Mathe) und stattdessen Zeug unterrichten, das nur für die Leute relevant ist die in einen relevanten Studiengang gehen, läppern sich die paar Sportstunden zu einem jämmerlichen Zirkus zusammen.


Ich glaube, du hast den Konzept von "Bildung" nicht verstanden. Es gibt halt Sachen, die wichtiger sind als Sport. Und wenn man meint, der Kram in Mathe und Deutsch wäre unwichtig, war man vielleicht auf der falschen Schule. Das ist aber den Eltern anzulasten.
Aber freundlicherweise gibt es ja jetzt die Profiloberstufe. Da kann man dann das Sport-Profil wählen und auch als Vollpfosten sich noch den Zugang zum BWL-Studium verschaffen, das man dann doch eher schlecht als recht hinter sich bringt, weil da auch Mathe drin vorkommt...
Das Sportangebot in den Schulen ist schon ok, wer mehr will, darf gerne in einen Sportverein gehen.

Bero
26-08-2014, 09:43
Das Sportangebot in den Schulen ist schon ok, wer mehr will, darf gerne in einen Sportverein gehen.

Naja Ok, würde ich es im Gros nicht nennen.
In Zeiten der schulpolitischen Sparpolitik ist es halt eines der Fächer, an denen zuerst rumgekürzt wird.
Das ist Schade, denn Sport ist gerade für heranwachsende sehr wichtig und leider kommt er bei vielen im Privatleben zu kurz.

Natürlich sind Fächer wie Mathe, Deutsch, Naturwissenschaften, Politik, etc. Bildungstechnisch wichtiger, doch zu einer "ganzheitlichen" Schulstruktur sollte eigentlich auch ein qualifizierter Sportunterricht gehören.

Gast
26-08-2014, 09:53
Natürlich sind Fächer wie Mathe, Deutsch, Naturwissenschaften, Politik, etc. Bildungstechnisch wichtiger, doch zu einer "ganzheitlichen" Schulstruktur sollte eigentlich auch ein qualifizierter Sportunterricht gehören.
Ich glaube, dass Sport stark unterschätzt wird was seinen Stellenwert angeht. Bewegung hat nämlich einen nicht geringen Einfluss auf unsere Gesundheit.

Dazu muss ich sagen hab ich 98% des Schulstoffes nie mehr wirklich gebraucht. War ganz nett zu wissen aber sonst.

Bero
26-08-2014, 10:06
Dazu muss ich sagen hab ich 98% des Schulstoffes nie mehr wirklich gebraucht. War ganz nett zu wissen aber sonst.

So kann man das Thema "Bildung" nicht angehen, ganz so einfach ist es eben nicht.
Würde man nur unterrichten was wirklich/unmittelbar gebraucht wird, wäre die Schule schnell um, es geht viel eher darum das "Lernen" zu lernen.

Keine Frage, da krankt es im deutschen Bildungssystem, welches und es setzt sich an den Hochschulen und Unis fort, auf dem "Boulimie"-Prinzip aufgebaut ist.
Da das aber zu weit führt und OT gibt würde ich mal dieses Video empfehlen:
https://www.youtube.com/watch?v=yxKuSS_qn28

Wo ich dir allerdings voll und ganz zustimme, ist das der Stellenwert des Sport für die Entwicklung eines jungen Menschen, bei uns leider nicht entsprechend gewürdigt wird.
Guter Schulsport wirkt sich in vieler Hinsicht positiv aus und ich spreche hier nicht nur vom Fitness-Aspekt.
Sport wird an vielen Schulen leider nur noch als ein lästiges wie teures "Muss" gesehen und entsprechend behandelt.

Little Green Dragon
26-08-2014, 10:09
Dazu muss ich sagen hab ich 98% des Schulstoffes nie mehr wirklich gebraucht. War ganz nett zu wissen aber sonst.

Und das ist ein Irrtum dem wohl viele unterliegen. Das was in der Schule vermittelt wird ist nicht zwingend darauf ausgelegt, dass man im späteren Leben sich in einer Situation wiederfindet in der man sagt: "Ach ja das habe ich in Klasse XY gelernt und deswegen kann ich das Problem jetzt lösen..."

Die "Allgemeinbildende Schule" ist wie der Name schon sagt eben anders als die "Berufsbildende Schule" nicht etwas das gezielt auf die spätere Anwendung im Berufsleben vorbereiten soll und will.

Viel mehr müsste man sich eben die Frage stellen wie man im Leben klarkommen würde wenn man diese Form der Schulbildung nicht gehabt hätte sondern gleich ab Klasse 5 oder so schon auf "anwendungsspezifisches" Wissen hingearbeitet worden wäre. Dann wäre man vielleicht Experte im Bereich XY - welche "Defizite" man dann aber im normalen Leben hätte merkt man erst wenn es eigentlich schon zu spät ist.

Und was die Gewichtung von Sport und sonstigen Unterrichtsfächern - speziell in den USA - angeht:

Ja Sport ist sicherlich wichtig, es kann m.E. aber auch nicht sein, dass in der Oberstufe einer High School der Matheunterricht darin besteht, dass einfache Grundrechenübungen ausschließlich mit einem Taschenrechner gelöst werden - und zwar auch nur so wie es der Lehrer mit seinem an einen Overheadprojektor angeschlossenen Rechner vortippt.

Das produziert dann 17/18 jährige die sportlich vielleicht total toll drauf sind, aber sie sind nicht in der Lage ein paar einfache Zahlen mal im Kopf zusammenzurechnen. Ist für die Gesellschaft insgesamt dann auch nicht wirklich zielführend oder?

Gast
26-08-2014, 10:14
So kann man das Thema "Bildung" nicht angehen, ganz so einfach ist es eben nicht.
Würde man nur unterrichten was wirklich/unmittelbar gebraucht wird, wäre die Schule schnell um, es geht viel eher darum das "Lernen" zu lernen.

Keine Frage, da krankt es im deutschen Bildungssystem, welches und es setzt sich an den Hochschulen und Unis fort, auf dem "Boulimie"-Prinzip aufgebaut ist.
Da das aber zu weit führt und OT gibt würde ich mal dieses Video empfehlen:
https://www.youtube.com/watch?v=yxKuSS_qn28

Wo ich dir allerdings voll und ganz zustimme, ist das der Stellenwert des Sport für die Entwicklung eines jungen Menschen, bei uns leider nicht entsprechend gewürdigt wird.
Guter Schulsport wirkt sich in vieler Hinsicht positiv aus und ich spreche hier nicht nur vom Fitness-Aspekt.
Sport wird an vielen Schulen leider nur noch als ein lästiges wie teures "Muss" gesehen und entsprechend behandelt.
Es krankt nicht nur es wird einfach nicht gemacht. Schule ist keine Lehrintsitution sondern eine Prüfungsinstitution. In Österreich nicht mal das mehr, da wird nur noch geschaut die Kiddies so schnell durchzuboxen wie geht.
Trotz überbordenden Schulstoffes können die nicht mehr Kopfrechnen, haben keinen Spaß am lernen, sind Bewegungs verkrüppelt und können sich nicht mal mehr selbst was zu essen zubereiten. So mal ganz oberflächlich.

Inumeg
26-08-2014, 10:22
Trotz überbordenden Schulstoffes können die nicht mehr Kopfrechnen, haben keinen Spaß am lernen, sind Bewegungs verkrüppelt und können sich nicht mal mehr selbst was zu essen zubereiten. So mal ganz oberflächlich.

Und das ist das zweite große Problem der heutigen Eltern. Die meisten meinen nämlich, dass ihre Kinder alles das in der Schule lernen müßten. Die Schule hat keinen Erziehungsauftrag. Da wird erwartet, dass Die Lehrer ihren hochwohlgeborenen Sprößling anständiges soziales Verhalten, Disziplin und andere Werte vermitteln und dann natürlich auch noch den ganzen Schulstoff.

Aber mal zu hause Kopfrechnen üben oder mal selber mit den Kindern kochen fällt flach. Mutti darf nicht gestört werden, die muss Big Brother guggen, außerdem hat Mutti selber nie kochen gelernt...
Der Bengel ist ein dicker Bewegungslegastheniker? Dann kann Mutti nicht helfen, denn der Junge sitzt nur vor der XBox und hört nicht auf Mutti. Da muss der Sportlehrer das dann richten. Und schafft er das nicht, ist der Lehrer schuld und es wird mit dem Anwalt gedroht.

Klar: Ein guter Anteil der Lehrer sind für den Beruf ungeeignet und sind Schuld an den (schulischen) Leistungen der Kinder, aber wirklich alles kann man der Schule auch nicht anlasten.

loki93
26-08-2014, 10:25
Ich finde weder das amerikanische (Leistungsdruck, Collagebewerbungen…), noch das deutsche Modell (zu wenig, zu eintönig, etc) gut. In den USA finde ich es einfach unfair, dass Collagebewerbungen zum Teil an sportliche Leistungen geknüpft sind, da nicht jeder das Potential hat eine Sportskanone zu werden. In Deutschland dagegen könnte man sich den Schulsport, in seiner jetzigen Form, sparen, weil er mit 90min in der Woche einfach nichts bringt und viel zu eintönig ist.

Ein System bei dem man ein gewisses Stundenpensum im Schulsport ableisten muss und zusätzlich Sportangebote von der Schule wahrnehmen kann fände ich erstrebenswert. Wobei die Schüler auf alle Fälle verschiedene Wahlmöglichkeiten haben sollten, welche Sportart sie belegen möchten. Ich stelle mir das so vor, dass man als Schüler für jedes Halbjahr eine Sportart belegt, darin dann seine Note bekommt und wenn es ihm gefallen hat, er das Fach im nächsten Halbjahr wieder belegen kann. Die Schule hat dann dafür zu sorgen, dass es genügend verschiedene Angebote gibt (nicht nur Fuß-, Hand-, Volley-, Basketball…). Auf diese Art und Weise würde den Schülern ein breites Angebot zur Verfügung stehen und vielleicht der Eine oder Andere eine Sportart finden, die ihm wirklich gefällt. Außerdem würde es die Motivation mancher Schüler im Schulsport beträchtlich erhöhen (meine zum Beispiel: Ich habe in Fußball fast nie wirklich mitgespielt, weil ich es einfach langweilig finde einem Ball nachzulaufen…), wenn sie den Sport ausüben können, den sie wollen. Dadurch würde auch jeder die Chance auf eine angemessene Sportnote bekommen, weil er entsprechend seiner Veranlagung/Interessen seine Sportart wählen kann und nicht nur das machen muss, was der Sportlehrer vorschreibt. Auch Kinder mit Eltern, die keinen „teuren“ Verein bezahlen wollen, hätten so die Möglichkeit verschiedene Sportarten auszuüben.

Ich kann mir auch verschiedene Kampfsportarten wie Judo/Ringen/Bjj sehr gut an Schulen vorstellen. Die Jungs könnten zwischen den langweiligen Deutsch/Mathe/(…) Stunden ein bisschen Raufen und danach wieder mit klarem Kopf bei der Sache sein.

Gast
26-08-2014, 10:25
Die "Allgemeinbildende Schule" ist wie der Name schon sagt eben anders als die "Berufsbildende Schule" nicht etwas das gezielt auf die spätere Anwendung im Berufsleben vorbereiten soll und will.

Viel mehr müsste man sich eben die Frage stellen wie man im Leben klarkommen würde wenn man diese Form der Schulbildung nicht gehabt hätte sondern gleich ab Klasse 5 oder so schon auf "anwendungsspezifisches" Wissen hingearbeitet worden wäre. Dann wäre man vielleicht Experte im Bereich XY - welche "Defizite" man dann aber im normalen Leben hätte merkt man erst wenn es eigentlich schon zu spät ist.


Mein Bruder ist genau diesen Bildungsweg gegangen. Der studiert jetzt was völlig anderes und ihm ist keinerlei Nachteil daraus enstanden.
Persönlich hab ich mir alles für das Studium anlerneb müssen da aus der AHS nichts brauchbares hängengeblieben ist.

Gast
26-08-2014, 10:37
Und das ist das zweite große Problem der heutigen Eltern. Die meisten meinen nämlich, dass ihre Kinder alles das in der Schule lernen müßten. Die Schule hat keinen Erziehungsauftrag. Da wird erwartet, dass Die Lehrer ihren hochwohlgeborenen Sprößling anständiges soziales Verhalten, Disziplin und andere Werte vermitteln und dann natürlich auch noch den ganzen Schulstoff.

Schule hat aber einen Bildungsaufttag. Der wird aber mMn. nicht erfüllt wenn Stoff unterrichtet wird der nach der Prüfung einfach vergessen wird.

Bero
26-08-2014, 10:39
Und das ist das zweite große Problem der heutigen Eltern. Die meisten meinen nämlich, dass ihre Kinder alles das in der Schule lernen müßten. Die Schule hat keinen Erziehungsauftrag.

Natürlich hat die Institution "Schule" neben dem Bildungs- auch einen Erziehungsauftrag (vom Bundesverfassungsgericht bestätigt), wie kommst du darauf das dem nicht so ist?
Selbstverständlich gibt es „das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht“ auf die Erziehung ihres Kindes aber auch die Schule muss ihre Aufgabe erfüllen.

Der Rest deines Beitrags ist sehr verallgemeinernd, polemisch und eigentlich auch nicht das Thema dieses Threads.
Hier geht es um Schulsport am Vorbild der USA und nicht darum das manche Eltern lieber Big-Brother schauen, als sich um ihre Kinder zu kümmern.

Zurück zum Thema:
Was in den USA im Gegensatz zu Deutschland ganz hervorragend (manchmal auch zu gut) funktioniert ist, dass den Schülern überhaupt die Zeit gegeben wird, sich für Sport zu begeistern und ihn zu betreiben.

Ich bin ja in einem Mehrspartenverein und wir haben z.B. das "Turboabi" Spartenübergreifend stark zu spüren bekommen.
Die Kiddis haben heute kaum noch Zeit sich zu entwickeln und zu verwirklichen, die Schulzeit die eigentlich der Entfaltung und Selbstfindung dienen soll, ist zu einem Leistungsmonstrum verkommen.

Inumeg
26-08-2014, 10:44
Schule hat aber einen Bildungsaufttag. Der wird aber mMn. nicht erfüllt wenn Stoff unterrichtet wird der nach der Prüfung einfach vergessen wird.

Nur weil jemand das vergisst, müssen das seine Klassenkameraden nicht auch getan haben. Wer weiß schon als 9jähriger, was er später mal beruflich macht? Natürlich kann man mit 15 von der Hauptschule abgehen und eine Lehre machen, aber dann hat halt nur das gelernt, was man braucht. Das ist keine Allgemeinbildung.
Wenn man aus dem Angebot, das einem eine allgemeinbildende Schule bietet, nicht alles mitnimmst, ist das dein Problem, nicht das der Schule.

Gast
26-08-2014, 10:53
Nur weil jemand das vergisst, müssen das seine Klassenkameraden nicht auch getan haben. Wer weiß schon als 9jähriger, was er später mal beruflich macht? Natürlich kann man mit 15 von der Hauptschule abgehen und eine Lehre machen, aber dann hat halt nur das gelernt, was man braucht. Das ist keine Allgemeinbildung.
Wenn man aus dem Angebot, das einem eine allgemeinbildende Schule bietet, nicht alles mitnimmst, ist das dein Problem, nicht das der Schule.
Wen ich mich so in meinem Umfeld umhöre scheine ich nicht der einzige zu sein. Ohne Studie werden wir das aber nicht eruieren können.

Little Green Dragon
26-08-2014, 11:01
Mein Bruder ist genau diesen Bildungsweg gegangen.

Dein Bruder hat sich also nach der 5ten Klasse gegen die 9jährige Schulpflicht entschieden und direkt für sein späteres Studium gelernt? Interessant...

Gast
26-08-2014, 11:05
Dein Bruder hat sich also nach der 5ten Klasse gegen die 9jährige Schulpflicht entschieden und direkt für sein späteres Studium gelernt? Interessant...
Nein er ist in eine direkt berufsbildende Schule gegangen und in keine AHS.

xTex
26-08-2014, 11:25
Wen ich mich so in meinem Umfeld umhöre scheine ich nicht der einzige zu sein. Ohne Studie werden wir das aber nicht eruieren können.

Jop, kenne ich irgendwoher. Egal wen ich frage, keiner kann mir sagen, was er / sie in der 7. Klasse gemacht hat. :ups: :D


Das Lernen lernen ist sicherlich eine sinnvolle Sache. Aber dann bitte doch auch z.B. an allgemein-bildenden Werken. Bücher wie "Holes" oder "Damals war es Friedrich" zu thematisieren empfinde ich nicht zwingend als Allgemeinbildung. Zumal die, in der Schule, thematisierten Bücher wohl auch relativ häufig wechseln. Was ist das dann also für eine angestrebte Allgemeinbildung, wenn diese doch in jedem Schulabschlussjahrgang, teils sogar stark, differiert?

Genauso stellt sich mir die Frage, weshalb die Schuld an der Erziehung nur auf die Eltern oder nur auf die Lehrer / Trainer /... abgewälzt wird?

Sicherlich sind, in erster Linie, die Eltern für die Erziehung der Kinder verantwortlich. Leider sind (sogenannte) Pädagogen aber nicht ganz unerheblich daran beteiligt, wie sich das Kind entwickelt, sofern dieses nicht im Einflussbereich der Eltern ist. Hier haben wir, meiner Meinung nach, ein gegenseitiges Missverständnis.
Jede Seite erwartet, dass die andere aus dem Kind heraus-erzieht, dass es andere mit Dreck bewirft oder sich schreiend auf den Boden wirft, nur weil es Käsebrot zum Frühstück gibt. Und, dass das nicht funktionieren kann, sollte jedem klar sein, der sich das ein wenig verdeutlicht, oder? ;)

Ich persönlich habe verschiedenste Erfahrungen mit Eltern, ihren Sprösslingen und Betreuern, Pädagogen und Co gesammelt. Und dabei ist für mich das größte Problem häufig darin zu sehen, dass die Eltern anfänglich "Fehler" in der Erziehung der Kids machen (sofern man dabei überhaupt etwas als Fehler bezeichnen kann, wenn man sich manches Erziehungskonzept anschaut :rolleyes:) und dann die Erwartungen häufig an das Lehrpersonal (sei es in der Schule oder beim Sportverein) gestellt werden, dass "die das schon richten" werden.
Die entsprechenden Lehrer / Trainer fragen sich dann, was für einen Satansbraten sie da bekommen haben und sind sauer auf die Eltern. Dass sie das Kind nicht von links auf rechts drehen können, ist klar. Aber man kann auch als Trainer relativ gut steuern, wie sich die Kids verhalten oder verändern. Nur da ist, mMn, auch Teamwork unter den Lehrern einer Schule (oder Trainern eines Vereins) angesagt, dass die Kids nicht mit 10 verschiedenen Moralvorstellungen konfrontiert werden und das Kind dann nicht weiß, in welche Richtung es nun soll. Das kann und wird auch nicht funktionieren, solange dort keine Einigkeit herrscht.


BTT:
Sicherlich ist es erstrebenswert, wenn man sich die Wettkampf- und Sportbereitschaft der thematisierten Gruppe ansieht. Gerade auch aus dem Blickwinkel der sport-affinen Menschen, die wir hier im Board wohl sind.
Aber es gibt nun einmal auch die Schattenseiten. Sehr interessant fand ich die Posts von den Leuten oben, die das ganze System auch persönlich erlebt haben. Und wenn ich mir das so durchlese, wird mir auch klar, warum "die Sportler" auch gerne mal als leicht dümmlich (in den entsprechenden Filmen) dargestellt werden (Von wegen, man hat Prüfung ohne Klausur bestanden, da man ja für die Schulmannschaft trainieren musste).

Ich denke auch, dass nicht alles erstrebenswert ist, was andere machen. Die These, dass man den Schulsport, so wie er ist, zu nicht viel gebrauchen kann, ist, meiner Ansicht nach, richtig.
Alleine wenn ich schon wieder die Kids sehe, die im Schulschwimmen ein Seepferdchen bekommen habe, obwohl die einzige Disziplin, die sie beherrschen, das 10 minütige Dauertauchen ist (von sicherem Schwimmen ist da nämlich nicht viel, bis überhaupt nichts, zu sehen). :rolleyes:

Little Green Dragon
26-08-2014, 11:27
Nein er ist in eine direkt berufsbildende Schule gegangen und in keine AHS.

Was ja aber je nach Schulform (BMS - BHS) ja aber auch den vorherigen Besuch der Volksschule, Hauptschule oder NMS bzw. AHS bis zur 8ten bzw. 9ten Klasse vorsieht.

Und das ist dann ja auch nicht viel anders als wenn in DE jemand nach der Vollzeitschulpflicht mit 15 Jahren anstatt auf ein weiterführende Allgemeinbildende Schule auf eine weiterführende berufsorientierte Schule geht oder in eine Duale Ausbildung startet.

Insofern bekommen auch in AUT die Schüler bis zu einem gewissen Alter eben die Allgemeinbildung aufs Auge gedrückt - und wenn man die 10 Jahre später fragt werden die bestimmt auch erst einmal sagen, dass sie den konkreten Stoff von damals im späteren Leben nicht mehr gebraucht haben.

Gast
26-08-2014, 11:37
Was ja aber je nach Schulform (BMS - BHS) ja aber auch den vorherigen Besuch der Volksschule, Hauptschule oder NMS bzw. AHS bis zur 8ten bzw. 9ten Klasse vorsieht.

Und das ist dann ja auch nicht viel anders als wenn in DE jemand nach der Vollzeitschulpflicht mit 15 Jahren anstatt auf ein weiterführende Allgemeinbildende Schule auf eine weiterführende berufsorientierte Schule geht oder in eine Duale Ausbildung startet.


Insofern bekommen auch in AUT die Schüler bis zu einem gewissen Alter eben die Allgemeinbildung aufs Auge gedrückt - und wenn man die 10 Jahre später fragt werden die bestimmt auch erst einmal sagen, dass sie den konkreten Stoff von damals im späteren Leben nicht mehr gebraucht haben.
Mit 5 Klasse hab ich die 9 gemeint. Die VS hab ich jetzt außen vor weil ich durchaus als sinnig betrachte grundlegend Rechnen und schreiben zu können. Zwischen Hauptschule und Gymnasium Unterstufe gibt's aber schon mal große Unterschiede.
Danach kannste ja verschiedene Bildungswege wählen.

Ich und mein Bruder haben 2 verschiedene Bildungswege hinter uns, das Ergebnisse ist das gleiche.
Würde mich interessiereh was der Sinn von Algemeinbildung ist die das Groß dann nicht mehr abrufen kann?

Little Green Dragon
26-08-2014, 11:42
OT
Tja da sind sie wieder die kleinen aber feinen Unterschiede in der Sprache zwischen DE und AUT:

DE - Klasse 1 - 8/9 heißt Klasse 5 ist Klasse 5

AUT - Klassen und Stufensystem heißt fünfte Klasse AHS = neunte Schulstufe (was in DE Klasse 9 entspricht)

Droom
26-08-2014, 11:45
Also: Als eines der fetten Kinder: Deine Einstellung bezüglich dicker Kinder ist, gelinde gesagt, zum K**zen.
So lange das Ziel Leibesertüchtigung ist, und genau diesem Zweck dient Schulsport, solange gilt ein anderer Maßstab.
Jedes dicke Kind kriegt zu Anfang des Schuljahres immer gesagt, dass nicht nur das Ergebnis zählt, sondern auch ob man sich anstrengt, begeistert mitmacht etc. pp.

Es zählt im Endeffekt immer und überall Leistung. Weder in der Schule noch in der Arbeitswelt ist es von größerer Bedeutung ob sich jemand anstrengt oder Spaß hat, wenn er nicht die enstprechenden Ergebnisse liefert. Und der Maßstab soll gefälligst für alle gleich sein (--> Gleichberechtigung).

Wenn ich nen Muttersprachler in Englisch habe, der im Unterricht absolut gelangweilt (weil unterfordert) und trotzdem den anderen Haushoch überlegen ist und alle Klausuren 1 schreibt, kann ich ihn doch nicht genauso benoten wie nen Fremdsprachen-Legastheniker (der sich aber ganz ganz viel Mühe gibt).


Und das ist Blödsinn. Egal was, es gibt immer eine 4.
Da konnte ich mich verbiegen wie ich wollte.

Genau das war bei meinen 5-6 Sportlehrern eben nicht der Fall. Man musste dem Lehrer nur tief genug in den Ar*** kriechen und schon hat man immer ne 2 oder zumindest 3 bekommen, egal wie wenig sich angestrengt wurde oder was man für miserable Leistungen erbracht hat.


Es ist schlimm genug zu sehen, dass Anstrengung sich eben nicht lohnt, wenn man fett ist.. Nach einem Tabellensystem gäbe das dann ja noch schlechtere Noten.. Man würde also nicht nur nicht für Leistung belohnt, sondern gar bestraft.

Gute Leistung = gute Note & schlechte Leistung = schlechte Note
Wo wird man denn dabei bitte bestraft? Man wird nur gerecht bewertet. Selbst im Kunst oder Musikunterricht hat man bei uns schlechte Noten bekommen wenn man künstlerisch / musikalisch nichts drauf hatte (Motivation, Spaß usw hin oder her). Warum sollte Sport das einzige Fach sein wo das komplett anders ist?



Dich kotzt es an?? Warum? Eine 1 in Sport ist auch mit Nachhilfelehrer für fette Kinder undenkbar. in allen anderen Fächern dauert es nur Wochen, ein wenig Stoff aufzuholen.


1. Dick heißt nicht gleich Leistungsschwach, ich habe schon einige dicke Menschen gesehen die trotz ihres suboptimalen Stoffwechsel sehr sportlich und ausdauernd waren. Das sind aber auch die, die wirklich wollen und in ihrer Freizeit Sport machen.

2. Stimmt es einfach nicht das es für alle einfach ist Fach XY mal eben so nachzuholen. Nicht jeder hat Geld für teure Nachhilfelehrer und es gibt auch Menschen mit Mathe- oder Sprachschwäche. Die werden genauso benotet wie alle anderen auch.

3. Und selbst ne 1 für absolut unsportliche Lieblingsschüler habe ich schon bei entsprechend unfähigen Lehrern gesehen. Motiviert ja auch alle anderen die den Unterricht durchpowern und mit ner 2-3 nach Hause gehen. Darum objektive Bewertungsanalysen durch Tabellen und erreichte Leistung (so wie sonst überall auch)

tempestas
26-08-2014, 11:56
Ein wichtiges Spiel steht an und die Spieler können deswegen nicht lernen?
Kein Ding, wird der Test halt verschoben oder es gibt gleich die passende Note.
(Meine Frau kann da Geschichten erzählen ;))


Das ist ja genau das, was man in einer Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft braucht... ungerechtfertigt gute Noten bekommen wir in Deutschland auch ganz ohne Sportbegründung hin.

EDIT: es heißt COLLEGE, nicht Collage! Eine Collage könnt ihr aus Fotos basteln. Sorry, das wiederholt sich hier in diversen Postings...

Gast
26-08-2014, 12:08
...

Die Frage wäre geklärt bleibt nur noch die andere offen.

m.l.l.
26-08-2014, 12:18
[...]


[...]
Eigentlich ist es dem deutschen Vereinswesen gar nicht so unähnlich, zumindest wenn wir von DOSB-Sportarten sprechen.

Der große Unterschied ist der Stellenwert, den der Sport an der Schule hat, dem ordnet sich nämlich alles andere unter. [...]

Danke für Eure Erklärung!


Nein wie geschrieben: Eigentlich genau das Gegenteil von toll...
(Zumindest wenn man das auf die Gesamtheit bezieht, für diejenigen die es in die Teams schaffen ist es natürlich nicht schlecht so gefördert zu werden.)
[...]

Also könnten wohl beide Systeme voneinander lernen.


Ich finde weder das amerikanische (Leistungsdruck, Collagebewerbungen…), noch das deutsche Modell (zu wenig, zu eintönig, etc) gut. [...]

Ein System bei dem man ein gewisses Stundenpensum im Schulsport ableisten muss und zusätzlich Sportangebote von der Schule wahrnehmen kann fände ich erstrebenswert. Wobei die Schüler auf alle Fälle verschiedene Wahlmöglichkeiten haben sollten, welche Sportart sie belegen möchten. Ich stelle mir das so vor, dass man als Schüler für jedes Halbjahr eine Sportart belegt, darin dann seine Note bekommt und wenn es ihm gefallen hat, er das Fach im nächsten Halbjahr wieder belegen kann. Die Schule hat dann dafür zu sorgen, dass es genügend verschiedene Angebote gibt (nicht nur Fuß-, Hand-, Volley-, Basketball…). Auf diese Art und Weise würde den Schülern ein breites Angebot zur Verfügung stehen und vielleicht der Eine oder Andere eine Sportart finden, die ihm wirklich gefällt. Außerdem würde es die Motivation mancher Schüler im Schulsport beträchtlich erhöhen [...].

Ich kann mir auch verschiedene Kampfsportarten wie Judo/Ringen/Bjj sehr gut an Schulen vorstellen. Die Jungs könnten zwischen den langweiligen Deutsch/Mathe/(…) Stunden ein bisschen Raufen und danach wieder mit klarem Kopf bei der Sache sein.

(Hervorhebung durch mich)


[...]
Die These, dass man den Schulsport, so wie er ist, zu nicht viel gebrauchen kann, ist, meiner Ansicht nach, richtig. [...]

Ich finde, es wird viel Potenzial verschenkt.

Und ich finde, dass die körperliche Komponente auch gebildet und kultiviert gehört. Ich glaube, dass gerade Kampfsport bzw. Kämpfen an sich eine grundlegende Erfahrung ist für Menschen, dem Mensch ureigen ist in seiner Entwicklung. Ich halte es für sehr bedauerlich, dass man sich in unserer Kultur drei Mal überlegen muss, ob man erzählt oder verschweigt, dass man Kampfsport ausübt, und der Zugang dazu nicht selbstverständlich ist.

Zweitens finde ich sehr bedenklich, dass allein physisch Begabte hier in der Schule kaum Förderung erhalten. Wenn die Eltern sich nicht kümmern (Eigeninitiative und Sportverein), haben diese Schüler sehr schlechte berufliche Perspektiven.

marq
26-08-2014, 12:33
Während die Jugendlichen in Deutschland durch den ganzen Schulstress (Turboabi) kaum noch Zeit für so etwas wie Sport haben, bringt dieser im US-Schulsystem einen spürbaren Vorteil.

Nicht nur das es bei Collagebewerbungen ein riesen Vorteil ist ein potenzieller Kandidat für´s Team zu sein, auch im regulären Unterricht geht der Sport immer vor.

So etwas motiviert natürlich extrem Stark sich auch in den Sport einzubringen, während er in Deutschland eher zusätzlicher Ballast ist.

Hinzu kommen natürlich auch hervorragenden Coaches deren Job teilweise einzig und alleine das Training ist. Oft sind das gar keine Lehrer sondern wirkliche Berufstrainer, dass ist richtiger Wettbewerb.
Das kann man mit dem deutschen Schulsystem in keinster Weise vergleichen.


die deutsche bevölkerung will nationale sportliche erfolge und lässt alle sportler, die keine lukrativen sportarten betreiben, im regen stehen und findet sie mit ein wenig leistungsabhäniger sporthilfe ab. ohne jedoch rechnung zu tragen, dasss internationale erfolge nur mit professionellem training vollbracht werden können,worunter der job oder die ausbildung leidet. es muss also entweder die finanzielle hilfe oder die entlohnung gesteigert werden oder man muss die sportler in ihrem ausbuildungsweg unterstützen und dort fördern..


gerade professionelle trainer für kinder und jugendlich sind ein großer gewinn für diese jungen sportler..
ich finde es super

@ bero diese us trainer haben welche ausbildung? und werden vom wem bezahlt? vom gleichem traeger wie die lehrer?

Little Green Dragon
26-08-2014, 12:34
Ich halte es für sehr bedauerlich, dass man sich in unserer Kultur drei Mal überlegen muss, ob man erzählt oder verschweigt, dass man Kampfsport ausübt, und der Zugang dazu nicht selbstverständlich ist.

Zweitens finde ich sehr bedenklich, dass allein physisch Begabte hier in der Schule kaum Förderung erhalten. Wenn die Eltern sich nicht kümmern (Eigeninitiative und Sportverein), haben diese Schüler sehr schlechte berufliche Perspektiven.

1.) Das ist aber jetzt kein "Schulsport" spezifisches Problem, sondern eher eine Frage der allg. gesellschaftlichen Akzeptanz. Kämpfen bzw. Gewalt (die damit ja immer gleich assoziiert wird) wird halt als schlecht und "böse" angesehen und ist damit auch nicht förderungswürdig. Das solch eine Meinung meistens von denen vertreten wird die noch nie einen Fuß in ein Gym oder Dojo gesetzt haben steht auf einem anderen Blatt.

2.) Nun ja, auch mit allen möglichen Förderungen etc. pp. - wie viele Sportler (auch EM/WM Gewinner von unpopulären Sportarten) können denn wirklich beruflich von ihrem Sport leben? Und das auch noch auf lange Sicht gesehen und nicht nur wenn sie im Zenit ihrer Leistungsfähigkeit stehen? (Gab es da nicht neulich erst wieder ne ehemalige Schwimmern(?) deren Medaillen versteigert wurden weil sie insolvent war und jetzt irgendwelche Bio-Lebensmittel verkauft).

Wie viele Kinder und potentielle neue Sterne am Sportlerhimmel schaffen trotz Förderung dann eben doch nicht den Sprung ganz nach oben? Bzw. wer schafft es überhaupt? 1 Prozent oder 2? Insofern sehe ich hier jetzt "Sport als Berufsziel" eher als weniger gewichtiges Argument. Vielmehr wäre es sinnvoll zweigleisig zu fahren und neben dem Sport auch andere Fähigkeiten zu entwickeln die den Leuten dann helfen im normalen Berufsleben Fuß zu fassen wenn es mit dem Sport dann eben doch nicht klappt.

@Maddin
Tja wie viel Allgemeinbildung braucht der Mensch? Gute Frage die man wohl nicht pauschal beantworten wird können.



@ bero diese us trainer haben welche ausbildung? und werden vom wem bezhalt? gerade professionelle trainer für kinder und jugendlich sind ein großer gewinn für dieser sport generationen...
ich finde es super

Manche Schulen "halten" sich angestellte Lehrer die eben nur für das jeweilige Team zuständig sind und sonst keine anderen Schulfächer unterrichten. Häufig sind das dann ehemalige Sportler die es nicht ganz bis nach oben geschafft haben, aber eben auch selbst nicht nur "Kreisklasse" waren.

Und natürlich sind gute Trainer für die Jugendlichen ein großer Gewinn - es stellt sich halt immer die Frage nach dem Preis dafür. Wenn ein Großteil des Budgets für die "prestigeträchtigen" Dinge wie die Sportteams ausgegeben werden (in denen ja aber nur ein Bruchteil der Schüler der Schule aktiv sind) gehen entsprechend die anderen Bereiche leer aus bzw. müssen Kürzungen hinnehmen damit das Footballteam zu den Auswärtsspielen fahren kann. Ist es fair/toll wenn 60-70% des Budgets für 2% der Schülerschaft auf den Kopf gehauen werden und der Rest (Musik, Naturwissenschaften etc. pp.) muss dann sehen wo man bleibt?
Ist der Pokal der Landesmeisterschaft im Flurschrank wirklich mehr wert, als der erste Preis bei "Jugend forscht" nur weil der erste eben durch sportliche Leistung erreicht wurde?

Und wenn man sich dann eben mal das Niveau bzw. die Allgemeinbildung in den USA an einer durchschnittlichen High School anschaut muss man sich schon fragen, ob die Prioritäten hier nicht falsch gesetzt sind. Wenn Dich Grundschulkinder in den USA fragen, ob die Zugfahrt von DE nach USA denn lange gedauert hätte, ob wir Kühlschränke und Straßen haben mag das noch niedlich sein. Wenn dieselben (leider ernstgemeinten) Fragen dann aber von Oberstufenschülern kommen und man gefragt wird wie es denn so sei unter Hitler oder mit der Mauer (die damals schon lange weg war) stellt man fest: Hier sollte deutlich mehr Wert auf Allgemeinbildung gelegt werden.

Bero
26-08-2014, 12:52
Das ist ja genau das, was man in einer Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft braucht... ungerechtfertigt gute Noten bekommen wir in Deutschland auch ganz ohne Sportbegründung hin.

Das war jetzt auch keine Werbung für dieses System aber so hat es meine Frau halt erlebt.
Sport war eines der zentralen Themen an ihrer Schule, auch weil mit dem Erfolg einige Zusatzgelder einhergingen.




@ bero diese us trainer haben welche ausbildung? und werden vom wem bezhalt?

Das US-System ist extrem föderal und heterogen Aufgebaut, da gibt es also beträchtliche Variationen.

Die Choaches an der Schule meiner Frau waren professionelle Trainer, die teils vorher Co-Trainer bei Profimannschaften waren und auch nur für ihre Sportart eingestellt wurden, um diese betreuten.
Angestellt waren die bei der Schule und wenn das Team schlecht abschnitt konnte das auch durchaus mal den Stuhl kosten.

Doch das galt das nicht für alle Bereich, hauptsächlich für´s Ringen, Basketball, Football und Leichtathletik, für den Rest waren dann "normale" Sportlehrer zuständig.

marq
26-08-2014, 12:58
Und natürlich sind gute Trainer für die Jugendlichen ein großer Gewinn - es stellt sich halt immer die Frage nach dem Preis dafür. Wenn ein Großteil des Budgets für die "prestigeträchtigen" Dinge wie die Sportteams ausgegeben werden (in denen ja aber nur ein Bruchteil der Schüler der Schule aktiv sind) gehen entsprechend die anderen Bereiche leer aus bzw. müssen Kürzungen hinnehmen damit das Footballteam zu den Auswärtsspielen fahren kann. Ist es fair/toll wenn 60-70% des Budgets für 2% der Schülerschaft auf den Kopf gehauen werden und der Rest (Musik, Naturwissenschaften etc. pp.) muss dann sehen wo man bleibt?

Ist der Pokal der Landesmeisterschaft im Flurschrank wirklich mehr wert, als der erste Preis bei "Jugend forscht" nur weil der erste eben durch sportliche Leistung erreicht wurde?

Und wenn man sich dann eben mal das Niveau bzw. die Allgemeinbildung in den USA an einer durchschnittlichen High School anschaut muss man sich schon fragen, ob die Prioritäten hier nicht falsch gesetzt sind. Wenn Dich Grundschulkinder in den USA fragen, ob die Zugfahrt von DE nach USA denn lange gedauert hätte, ob wir Kühlschränke und Straßen haben mag das noch niedlich sein. Wenn dieselben (leider ernstgemeinten) Fragen dann aber von Oberstufenschülern kommen und man gefragt wird wie es denn so sei unter Hitler oder mit der Mauer (die damals schon lange weg war) stellt man fest: Hier sollte deutlich mehr Wert auf Allgemeinbildung gelegt werden.

man mueste so ein system ja nicht 1:1 übernehmen. die priorität würde in d niemals auf den sport gelegt werden. da bin ich mir sicher. aber das system mit professionellen trainer im sport finde ich sehr gut. man könnte es ja modifizieren und ein solches system für viele sportarten und das schulübergreifend und mit verschiedenen leistungsstufen organisieren....

natürlich kann man das auch für anderen interessensgebiete so organisieren . leider sind in deutschland nur die eltern für das glück und der ausbilduung der interessen der kinder verantwortlich....

m.l.l.
26-08-2014, 13:19
1.) Das ist aber jetzt kein "Schulsport" spezifisches Problem, [...].

Das stimmt zwar, ist aber trotzdem für die Schule diskussionswürdig. Wenn der Staat vorgibt, wie der Hase läuft, dann kann er auch was Gescheites vorgeben und Kultur auch sinnvoll beeinflussen.



2.) Nun ja, auch mit allen möglichen Förderungen etc. pp. - wie viele Sportler (auch EM/WM Gewinner von unpopulären Sportarten) können denn wirklich beruflich von ihrem Sport leben? [...]

Ich denke, dass physisch Begabte auch geistig eine andere Entwicklung nehmen, wenn (Schul-) Bildung als Bildung von Geist und Körper verstanden wird und es entsprechende Angebote und Förderungen gibt.


man mueste so ein system ja nicht 1:1 übernehmen. die priorität würde in d niemals auf den sport gelegt werden. da bin ich mir sicher. [...]

+1

Bero
26-08-2014, 14:06
man mueste so ein system ja nicht 1:1 übernehmen.

Geht auch gar nicht, die Wertigkeit bzw. das Leistungslevel ist ja zum Teil ein ganz anderes.
Wenn man z.B. ne Stufe höher in die College-Ligen schauen, ist das vergleichbar mit den hiesigen 2-3 Ligen.
Da wird schon Professionell Sport betrieben, da gibt es neben anderen Vergünstigungen auch richtig Kohle.

leonnight
27-08-2014, 15:05
Er meint, dass in Mathe und Deutsch viel unterrichtet wird, das nicht wirklich relevant ist und die Fächer damit zu viele Stunden haben. Zumindest habe ich das so verstanden.
Exakt. Danke, dass du es auf den Punkt gebracht hast. ;)


Ich glaube, du hast den Konzept von "Bildung" nicht verstanden. Es gibt halt Sachen, die wichtiger sind als Sport. Und wenn man meint, der Kram in Mathe und Deutsch wäre unwichtig, war man vielleicht auf der falschen Schule. Das ist aber den Eltern anzulasten.
Aber freundlicherweise gibt es ja jetzt die Profiloberstufe. Da kann man dann das Sport-Profil wählen und auch als Vollpfosten sich noch den Zugang zum BWL-Studium verschaffen, das man dann doch eher schlecht als recht hinter sich bringt, weil da auch Mathe drin vorkommt...
Das Sportangebot in den Schulen ist schon ok, wer mehr will, darf gerne in einen Sportverein gehen.
Das heißt also Bildung ist auswendig lernen und brav den völlig veralteten Lehrplan abklappern? Ich studiere Physikalische Ingenieurwissenschaft und habe vorher ein Jahr Physik gemacht. Was ich da gemerkt habe ist, dass die Grundlagen in der Physik unvollständig gemacht werden, während Dinge wie die Relativitätstheorie unnötig in die Länge gezogen werden. Ich habe gemerkt, dass die grundlegenden Rechenarten und nur ca. 50% der gelehrten Analysis und Linearen Algebra wirklich notwendig sind um gut ins Studium zu kommen. Den Rest brauche ich einfach nicht und kann es real wohl auch nicht anwenden. Was im Profilkurs Mathe gelehrt wurde wird in der Uni in einer Woche abgehakt. Was ich aus der Oberstufe Deutsch mitgenommen habe werde ich wohl nie wieder in meinem Leben brauchen. Es interessiert kein Schwein in der Berufswelt was eine Ellipse ist außer die Germanistikstudenten und Deutschlehrer.
Meine Schule habe ich mir übrigens selber ausgesucht und habe von meinen Freunden genausoviel Mist von deren Schulen mitbekommen wie das was bei uns passiert ist.
Und wie zum Henker soll man wissen wieviel Spaß einem ein Sport machen kann wenn man nicht davon weiß und ihn nie ausprobiert hat?
Genau das ist doch was der Sportunterricht so wunderbar erfüllen könnte. Eine breite Auswahl an Sportarten präsentieren und so den Schülern nahe bringen.


Es zählt im Endeffekt immer und überall Leistung. Weder in der Schule noch in der Arbeitswelt ist es von größerer Bedeutung ob sich jemand anstrengt oder Spaß hat, wenn er nicht die enstprechenden Ergebnisse liefert. Und der Maßstab soll gefälligst für alle gleich sein (--> Gleichberechtigung).
...
Selbst im Kunst oder Musikunterricht hat man bei uns schlechte Noten bekommen wenn man künstlerisch / musikalisch nichts drauf hatte (Motivation, Spaß usw hin oder her). Warum sollte Sport das einzige Fach sein wo das komplett anders ist?

Gleichberechtigung wird nicht automatisch erzielt durch gleiche Prüfmaßstäbe.
Wie soll jemand der körperlich eingeschränkt ist die gleichen Leistungen erbringen wie jemand ohne Einschränkungen? Warum sollte Motivation nicht zählen?
Außerdem hat keiner gesagt dass nur Sport unfair bewertet wird. Die Benotung geht sowieso hauptsächlich auf die individuellen Lehrer zurück. Es ist unsinnig darüber im Allgemeinen zu diskutieren und geht in Richtung OT.
Mir scheint du bist durch eigene Erfahrungen voreingenommen, soll nicht böse sein.


...und man gefragt wird wie es denn so sei unter Hitler oder mit der Mauer (die damals schon lange weg war) stellt man fest: Hier sollte deutlich mehr Wert auf Allgemeinbildung gelegt werden.
Da geb ich dir vollkommen Recht. Ich denke allerdings das geht darauf zurück, dass die meisten Amerikaner ihre Nation vollkommen überschätzen und sich wenig bis gar nicht um Angelegenheiten interessieren die außerhalb der USA sind. Weniger weltfremd habe ich bisher Leute aus den liberalen Bereichen (NY, LA + Kalifornien) erlebt.


Und das ist das zweite große Problem der heutigen Eltern. Die meisten meinen nämlich, dass ihre Kinder alles das in der Schule lernen müßten. Die Schule hat keinen Erziehungsauftrag. Da wird erwartet, dass Die Lehrer ihren hochwohlgeborenen Sprößling anständiges soziales Verhalten, Disziplin und andere Werte vermitteln und dann natürlich auch noch den ganzen Schulstoff.
...
Klar: Ein guter Anteil der Lehrer sind für den Beruf ungeeignet und sind Schuld an den (schulischen) Leistungen der Kinder, aber wirklich alles kann man der Schule auch nicht anlasten.
Generell geb ich dir Recht. Die Schule sollte dennoch versuchen Motivation zu bieten und nicht nur Maßstäbe setzen. Das Eltern parallel dazu ihren Teil erfüllen sollen ist selbstverständlich.



...
Zurück zum Thema:
Was in den USA im Gegensatz zu Deutschland ganz hervorragend (manchmal auch zu gut) funktioniert ist, dass den Schülern überhaupt die Zeit gegeben wird, sich für Sport zu begeistern und ihn zu betreiben.
...
Die Kiddis haben heute kaum noch Zeit sich zu entwickeln und zu verwirklichen, die Schulzeit die eigentlich der Entfaltung und Selbstfindung dienen soll, ist zu einem Leistungsmonstrum verkommen.
Und da sieht man ja auch, dass es den Schulen möglich ist zu motivieren wenn sie die entsprechenden Rahmenbedingungen setzen. Wenn man nur noch auf auswendig lernen setzt dann wird nicht einmal das Lernen gelernt (@Bero ;)).

Sorry für den langen Post :rolleyes:

m.l.l.
27-08-2014, 15:28
Ich glaube, du hast den Konzept von "Bildung" nicht verstanden. Es gibt halt Sachen, die wichtiger sind als Sport.
[...]
Das Sportangebot in den Schulen ist schon ok, wer mehr will, darf gerne in einen Sportverein gehen.

Ein Pennäler kennt aber nicht alles, und ist auch nicht immer so selbständig, allein eine Disziplin und einen Verein zu wählen. Und Kampfsport fällt bei vielen Eltern sowieso schon mal durchs Raster, weil's nur für blöde Dumme ist.


Und das ist das zweite große Problem der heutigen Eltern. Die meisten meinen nämlich, dass ihre Kinder alles das in der Schule lernen müßten. Die Schule hat keinen Erziehungsauftrag. [...]

Die Schule hat den Bildungsauftrag. Viele Eltern vertrauen der Institution und hinterfragen die Lerninhalte und -ziele nicht, sondern nehmen dankbar an, was die Schule lehrt. Die Institution Schule ist eine Autorität. Was sie anbietet, dem wird ein hoher Wert beigemessen - was sie nicht anbietet, wird als Scheißdreck eingeordnet.

mondsucher
28-08-2014, 09:33
Die Ganze Diskussion scheint mir müßig zu sein.
Wir haben nämlich noch nicht geklärt, welchen Sinn der Sportunterricht überhaupt hat.

Erst wenn wir Sinn und Zweck des Sportunterrichts kennen, oder meinetwegen einen anderen Sinn verlangen, erst dann können wir mutmaßen, wie der Sportunterricht am besten gestaltet werden sollte.

Ist der Zweck, möglichst viele Spitzensportler zu erschaffen?
Soll es die Energie von Kindern und pubertierenden Jugendlichen kanalisieren, auf dass sie besser lernen können?
Oder soll es Spaß bringen, auf dass in der Schule eine bessere Lernathmosphäre herrscht?
Oder, und das ist meine These, sollte Schulsport nicht vielmehr ein breites Fitnesslevel in der Bevölkerung sicherstellen? Somit der Volksgesundheit dienen, die Kassen entlasten und der Bevölkerung allgemein eine hohe Lebensqualität sichern?
Leibesertüchtigung, wie ich es dann lieber nennen würde.(in Amerika ist's ja auch physical education)


Gerade wenn man die galoppierende Fettsucht beachtet, die Tatsache dass 12 Jährige kaum rückwärts laufen können, jemand, der 3 km laufen kann, sich als sehr fit bezeichnen kann, gerade dann, glaube ich, kann man kaum mehr der Meinung sein, es solle auf Leistung ankommen..


Zum Kampfsport: Grappling sollte Teil des Unterrichts werden, das finde ich eindeutig.

Dreiven
28-08-2014, 11:38
Grundvorraussetzung für Kampfsport in der Schule wäre meiner Meinung nach ein rücksichtsvolles Miteinander, vernünftig ausgebildete Lehrkräfte und durchgängige Beaufsichtigung/Korrektur des Lehrers... ratet was ich im Schulsport genau nicht erlebt habe?

Beliebiges Beispiel: Lehrer lässt die Leute kicken und geht Zeitung lesen, Rücksicht auf andere wird von einigen Mitschülern (groß, breit & zuviele Aggressionen) sowieo nicht genommen, statt dessen aber gerne mal Leute "umgebolzt" was großteils konsequenzfrei bleibt. Wenns dann mal Korrekturen gab, waren die auch nicht der Rede wert.

In so einem Umfeld würd ich als durchschnittlicher oder leistungsschwacher Sportler nicht Kampfsport trainieren wollen.

m.l.l.
28-08-2014, 12:13
Die Ganze Diskussion scheint mir müßig zu sein.
Wir haben nämlich noch nicht geklärt, welchen Sinn der Sportunterricht überhaupt hat.[...]

Ist der Zweck, möglichst viele Spitzensportler zu erschaffen?
Soll es die Energie von Kindern und pubertierenden Jugendlichen kanalisieren, auf dass sie besser lernen können?
Oder soll es Spaß bringen, auf dass in der Schule eine bessere Lernathmosphäre herrscht?
Oder, und das ist meine These, sollte Schulsport nicht vielmehr ein breites Fitnesslevel in der Bevölkerung sicherstellen? Somit der Volksgesundheit dienen, die Kassen entlasten und der Bevölkerung allgemein eine hohe Lebensqualität sichern? [...]

Gerade wenn man die galoppierende Fettsucht beachtet, [...].

Zum Kampfsport: Grappling sollte Teil des Unterrichts werden, das finde ich eindeutig.

Außer Punkt 1, viele Spitzensportler, kannst Du doch alles zusammen als Gesamtpaket schnüren.

Wenn es physische Energie richtig kanalisiert, klappt's auch mit der geistigen Energie. Physisch Begabte finden sich zudem berücksichtigt und anerkannt, und können ein anderes Verhältnis zur Bildungseinrichtung Schule, zur Bildung überhaupt, entwickeln.

Ein bisschen Spaß muss immer sein - all work and no play makes Jack a dull boy.

Natürlich ist ein breites Fitnesslevel ein Ziel, das wurde ja auch schon angesprochen. Das beinhaltet natürlich auch die Gesundheitsförderung, und bringt natürlich auch wirtschaftlich Vorteile. Den Aspekt der Berufslaufbahn hatte ich ja auch schon ins Spiel gebracht.

Die Frage ist halt, kann ein Mannschafts- und Wettbewerbssystem eine Basis dafür all das sein? Ich beantworte für bzw. innerhalb unseres Systems Schule diese Frage klar mit ja. Zwingend notwendig ist es aber wohl nicht.


Grundvorraussetzung für Kampfsport in der Schule wäre meiner Meinung nach ein rücksichtsvolles Miteinander, vernünftig ausgebildete Lehrkräfte und durchgängige Beaufsichtigung/Korrektur des Lehrers... ratet was ich im Schulsport genau nicht erlebt habe?

[...]

U. a. deshalb sprach ich von einem anderen System, und nicht davon, einfach Ringen in den Lehrplan aufzunehmen. In einen Sportunterricht, der die gesetzten Ziele nicht nur verfolgt, sondern auch realisiert, können auch mehr Ressourcen investiert werden. Natürlich geht das nicht mit einem Sportlehrer pro Gruppe.

Hafis
28-08-2014, 16:04
Die Ganze Diskussion scheint mir müßig zu sein.
Wir haben nämlich noch nicht geklärt, welchen Sinn der Sportunterricht überhaupt hat.

Erst wenn wir Sinn und Zweck des Sportunterrichts kennen, oder meinetwegen einen anderen Sinn verlangen, erst dann können wir mutmaßen, wie der Sportunterricht am besten gestaltet werden sollte.
...


guter Beitrag,
aber im Gesamtkontext sollten wir natürlich auch überlegen,
ob wir nicht den Koch-, Handarbeits- und Werkunterricht zu sehr unterschätzen ...

praktische Fähigkeiten eben ...

andererseits:
wollen wir die Erlaubnis zum Studium einer Wissenschaft wirklich von solchen praktischen Fähigkeiten abhängig machen?

gruß hafis

mondsucher
28-08-2014, 20:13
guter Beitrag,
aber im Gesamtkontext sollten wir natürlich auch überlegen,
ob wir nicht den Koch-, Handarbeits- und Werkunterricht zu sehr unterschätzen ...

praktische Fähigkeiten eben ...

andererseits:
wollen wir die Erlaubnis zum Studium einer Wissenschaft wirklich von solchen praktischen Fähigkeiten abhängig machen?

gruß hafis

So einen Unterricht hatte ich nur an der Grundschule..

Ich denke, das die Situation hier aber anders ist. Man kann ja Handwerker beauftragen, Klamotten muss man nicht selbst machen etc.. Gut,Kochen sollte man vielleicht können..

Anders sieht das mit Sport aus. Auch einen Mannschaftssport muss jeder selbst ausüben. Die Verantwortung für die Gesundheit kann man nämlich nicht übertragen, nicht Actimel, nicht Schüler-Salzen und auch nicht der Schulmedizin.

Deswegen meinte ich ja, ich wäre gerne für deutlich mehr Sport, und bin auch einer Wettkampfkultur bestimmt nicht abgeneigt.

Benotung halte ich hingegen für kritisch. Sollen Sportvereine etc. doch nach Talenten im Schulsport schauen. Das ist dann eine Note 1. Aber grundsätzlich schlechte Noten für die Dicken und unsportlichen, das ist der falsche Weg.


Wohlgemerkt, für das von mir propagierte Ziel der Leibeserziehung einer breiten Basis.

Willi von der Heide
28-08-2014, 20:54
Ich habe mir jetzt nicht alles durchgelesen :o, aber ich habe tatsächlich ein Gymnasium in meiner Region die: Judo, Fechten ( beides immer noch ) und zeitweilig Kickboxen angeboten haben. Als Schulsport ...

Wenn ich mir vorstelle ... in meiner Schulzeit ... Kickboxen als AG. :D :D :D
Auf dem Schulhof wäre es abgegangen ... :boxing: :smack:

Bero
28-08-2014, 21:15
Ob man Kampfsportarten an Schulen anbieten kann, hängt stark von den der Schulleitung ab.

Ich kenne Lehrer denen wurde es regelrecht verboten, während für andere Matten angeschafft wurden.

leonnight
31-08-2014, 15:32
...
Ist der Zweck, möglichst viele Spitzensportler zu erschaffen?
Soll es die Energie von Kindern und pubertierenden Jugendlichen kanalisieren, auf dass sie besser lernen können?
Oder soll es Spaß bringen, auf dass in der Schule eine bessere Lernathmosphäre herrscht?
Oder, und das ist meine These, sollte Schulsport nicht vielmehr ein breites Fitnesslevel in der Bevölkerung sicherstellen? Somit der Volksgesundheit dienen, die Kassen entlasten und der Bevölkerung allgemein eine hohe Lebensqualität sichern?
Leibesertüchtigung, wie ich es dann lieber nennen würde.(in Amerika ist's ja auch physical education)...

Da kann ich dir nicht zustimmen. Natürlich sollten wir uns fragen was das Ziel des Schulsports sein sollte, aber parallel müssen wir bedenken was realistisch von ihm erreicht werden kann. Und zwar in dem Zustand wie er jetzt ist oder überlegen was für ein Zustand erreicht werden müsste um das Ziel zu erreichen.
Die Spitzensportler lasse ich mal aus. Das geht in die professionelle Richtung und wird wahrscheinlich sowieso besser gefördert in Vereinen.
Wenn es darum geht die Energie zu kanalisieren, bzw. sich zu verausgaben und eine grundlegende Fitness zu schaffen, dann hat der Sportunterricht momentan zu wenig Zeit dafür. Mit Umziehen bleiben den Lehrern ja oft nur ~1,5h pro Woche und damit wird sicherlich keiner fit.
Wenn es um mein Wunschziel geht Schüler zu motivieren eine Sportart für sich zu finden reicht vielleicht die Zeit, aber da viele Lehrer so einem Konzept gegenüber wohl verschlossen sind, bzw. es nicht umsetzen können ist das Ganze wohl unrealistisch. Hier würden aber evtl. Fortbildungen helfen.

Insgesamt würde ich sagen, dass ein Überdenken des Stundenplans nötig wäre. Dies sollte aber nicht isoliert geschehen, sondern mit Lehrern, Eltern und Schülern, unter Berücksichtigung des Rahmenplans (was ist veraltet? was könnte ersetzt/gekürzt werden? was sollte intensiviert werden?).
Dann kann man gemeinsam definieren was Schulfächer als Ziel haben sollten, bzw. in einem Jahr zu schaffen haben. Damit wiederum ist es dann möglich die besten Voraussetzungen für die Schulfächer zu schaffen in der begrenzten Zeit die der Stundenplan bietet.
So etwas ist aber schon in der Größenordnung einer Schulreform. Und bis sowas durchkommt...:rolleyes:



guter Beitrag,
aber im Gesamtkontext sollten wir natürlich auch überlegen,
ob wir nicht den Koch-, Handarbeits- und Werkunterricht zu sehr unterschätzen ...

praktische Fähigkeiten eben ...

andererseits:
wollen wir die Erlaubnis zum Studium einer Wissenschaft wirklich von solchen praktischen Fähigkeiten abhängig machen?

gruß hafis

Ich wäre auf jeden Fall dafür praktische Fähigkeiten stärker an Schulen zu lehren. Wenn man sich mit dem Abi gerade mal die Spaghetti kochen kann ist definitiv was falsch gelaufen (Eher bei den Eltern mMn, aber Kochen kann leicht in der Schule gelehrt werden).
Zudem sind praktische Fähigkeiten sofort verwendbar. Man zieht einen direkten Vorteil daraus, was mehr Motivation bietet überhaupt in die Schule zu gehen.

Die Qualifikation für das Studium einer Wissenschaft ist aber auch nach derzeitigem Stand vollkommen unsinnig.
Man macht sein Abi und hat ein Dutzend Fächer von denen ca. 3 für das Studium relevant sind und muss durch das Wählen der besten Noten von ALLEN Fächern versuchen einen Schnitt zu erreichen der den NC des Studiengangs erfüllt. Da frage ich mich wieso ich Deutsch für Maschinenbau gebrauchen könnte oder andersrum Physik für Jura. Es ist der Abschluss einer Allgemeinbildung, der eine ALLGEMEINE Qualifikation bietet die dann wiederum für einen SPEZIELLEN Studiengang als Gütemaß dienen soll.
Ach das deutsche Schulsystem ist doch grauenhaft...:(