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Vollständige Version anzeigen : Welchen Kampfsport soll ich wählen?



Nour
01-09-2014, 13:57
Ich weiß diese Frage wird ständig gestellt und nervt vielleicht manche aber ich suche Beratung durch erfahrenere Leute, habe auch schon recherchiert aber bin nicht auf einen grünen Zweig gekommen.

Ich habe lange überlegt, einen Kampfsport zu beginnen hatte aber nie Zeit dazu - die Gründe waren damals hauptsächlich weil ichs cool fand und lernen wollte mich zu verteidigen, damit ich auch alleine auf wilde Reisen gehen kann usw.

Ich habe mich vor kurzem entschieden mein Leben umzukrempeln und auf zu hören mir zu viel auf zu lasten, das zu machen was ich will und kann und mich nicht mehr mit Minderwertigkeitsgefühlen fertig zu machen. Es ist aber sicher ein langer Prozess sich selbst zu akzeptieren und zufrieden zu sein - zuerst habe ich überlegt eine Therapie zu machen, aber es ist mir unsympathisch und ich würde gerne wissen, ob eine Kampfsportart und welche mir helfen kann, besser zu Leben.

Ich denke zu mir passt etwas, das nicht auf Kraftaufwand beruht, ich bin generell eher "zierlich" gebaut, dürr würden manche sagen, nicht sehr groß (1,70). Als junge Frau wird man leider wenn man körperlich unterlegen wirkt noch mehr angemacht, auch das ist ein Grund für mich lernen zu wollen wie ich mich verteidige.
Es geht mir aber auch um die geistige Ebene, ich bin zwar kein Fan von religiös-spirituellen Lehren, aber ich will an meinem Selbstwertgefühl arbeiten und sagen wir "zur Ruhe kommen", also aufhören mich durchs Leben zu hetzen oder mich zwischen was ich bin und sein will zu zerreissen.
Um meine Minderwertigkeitsgefühle nicht zu verstärken glaube ich wäre es gut, wenn nicht brutale Disziplin im Vordergrund steht (die habe ich außerdem) sondern bald erste kleine Erfolge und Spaß an der Bewegung. Wettkämpfe brauche ich auch nicht, ich will es nur für mich selbst machen (endlich mal etwas).
Zu guter letzt, was meine Uni anbietet an Kursen sind:
AIKIDO
IAIDO
JUDO
HAP KI DO
JUJITSU
KARATE
KARATEDO
TAE-KWON-DO
TAIJI QUAN
WU SHU
SAN DA
WING CHUN KUNG FU
KOBUDO OKINAWA

Vorzugsweise will ich einen von diesen nehmen, da sie in mein Budget passen. Ich hoffe irgendjemand kann mir weiterhelfen, Danke!!

Dextrous
01-09-2014, 14:02
Hmm..
Wenn du lernen möchtest dich "gut" zu verteidigen denke ich, dass Vollkontaktsport da das Beste ist.
Hier wiederum trifft es nicht ganz deine Erwartungen mit "brutalem" Sport.
Was ist schon brutal?

Ich würde dir mal raten die zwei unterschiedliche Systeme, wie Sanda und Aikido anzuschauen.

Grüße,

Max

amasbaal
01-09-2014, 14:13
aus der liste:
sanda & ju jitsu oder sanda & hap ki do oder sanda & judo.
kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass es ne uni gibt, die nicht boxen im hochschulsport anbietet...
das wäre in jedem fall die erste wahl.

hochschulsport ist suboptimal. biete selbst nen kurs an. das kann nur als einstiegsdroge taugen oder es ist ein kurs mit maximal 6 leuten, die sich über jahre dort einnisten. wenn man ne zeit in einem "typischen" hochschulsportkurs war, sollte man für längerfristige ambitionen in nen regulären verein.

Zeiteisen
01-09-2014, 14:15
Zu guter letzt, was meine Uni anbietet an Kursen sind:
AIKIDO
IAIDO
JUDO
HAP KI DO
JUJITSU
KARATE
KARATEDO
TAE-KWON-DO
TAIJI QUAN
WU SHU
SAN DA
WING CHUN KUNG FU
KOBUDO OKINAWA


Das ist ja eine ganze Bandbreite an Kampfkünsten... da sollte schon was für dich dabei sein. Die erste Frage, die sich stellt, ist , was Du eigentlich von der Bewegung her machen willst. Viel oder wenig Körperkontakt, hauen, treten, werfen, hebeln oder alles zusammen. Mit oder ohne Waffen etc. Schau dir mal die einzelnen Kampfkünste an (YouTube und/oder wiki), dann kannst Du ja mal eine grobe Vorauswahl treffen.

Noch zum Thema Kosten: Es gibt bestimmt auch Sportvereine in deiner Nähe, die für recht kleines Geld KK zum Studententarif anbieten (Karate, Judo, JJ sind meistens dabei). Uni-Kurse könnten teilweise auch überfüllt sein.

Chondropython
01-09-2014, 15:18
Diese geistige / spirituelle Ebene stellt man sich gerne sehr romantisch vor! Aber wenn du dich vor dem Training 2 Minuten hinsetzt, ruhig atmest, vielleicht die Augen schließt und dich auf das Training einstimmst, dann kommst du auch zur Ruhe. Das kannst du vor dem Boxen genauso machen wie vor dem Iaido.

Mehr wird dir wohl auch in als spirituell verrufenen Kks niemand bieten!

Wenn du dich auf tatsächlich selbst Verteidigen und auch sicher fühlen willst, würde ich einer zierlichen Frau immer zu Muay Thai oder BJJ raten! Ich wiege 100kg und bin kräftig gebaut. In meinen BJJ-Training gibt es einige 60kg schwere Frauen die mir mit einer gut sitzenden Würge (triangle, u.a.) die Augen rausbatzeln! ;)
Muay Thai ist eben einfach harter Vollkontakt und als Frau hat man, was Notwehrparagraphen anbelangt mehr Spielraum.

Aber beides gibts ja bei dir nicht!

Gut sein zur SV kann:
Judo
Jujitsu (und andere Schreibweisen)
Hap Ki Do
San Da

Mit allem anderen auf deiner Liste würde ich mich im Ernstfall flach auf den Boden legen und auf Hilfe warten! ;)

Franz
01-09-2014, 15:25
Hap Ki Do erfüllt alle deine Anforderungen
Jiu-Jitsu ebenfalls
Ich würde dir raten auch mal nach Kali, Arnis oder Escrima zu schauen,
Hier lernt man mit Stock und Messer zu kämpfen und das ganze auf das Waffenlose zu übertragen. Frauen haben hier durch die Waffe als Kraft und Reichweitenverstärker sehr gute Möglichkeiten mit zu halten.

Kid Dynamite
01-09-2014, 15:43
Also ich weiß nicht aber ich finde Judo ist nicht SV tauglich :rolleyes:

Little Green Dragon
01-09-2014, 16:05
Also ich weiß nicht aber ich finde Judo ist nicht SV tauglich :rolleyes:

Lass s nicht den rambat hören...

amasbaal
01-09-2014, 16:26
wenn du weitere tipps haben willst: wo wohnst du?
da ließe sich mit wohnortangabe einiges finden, was dir passen könnte.
wie franz schrieb: fma (die stile haben meist ein arnis, kali oder eskrima im namen) wäre ne option, krav maga oder andere sv-hybride und noch einiges mehr, das nicht in der hochschulsportliste auftaucht und evtl. günstig zu haben ist.

Nour
01-09-2014, 16:37
Hmm..
Wenn du lernen möchtest dich "gut" zu verteidigen denke ich, dass Vollkontaktsport da das Beste ist.
Hier wiederum trifft es nicht ganz deine Erwartungen mit "brutalem" Sport.
Was ist schon brutal?

Ich würde dir mal raten die zwei unterschiedliche Systeme, wie Sanda und Aikido anzuschauen.

Grüße,

Max
Okay danke.
Das brutal bezieht sich auf die Disziplin, ich meine ich will lieber etwas lockeres, entspanntes, bei dem man mit Spaß lernt aber das eben nicht auf Hardcore- Training und Disziplin beruht und vielleicht auch nicht jahrelange Übung bis man irgendwas kann, sondern relativ schnell erfolge erzielen kann..

Lg

Nour
01-09-2014, 16:43
wenn du weitere tipps haben willst: wo wohnst du?
da ließe sich mit wohnortangabe einiges finden, was dir passen könnte.
wie franz schrieb: fma (die stile haben meist ein arnis, kali oder eskrima im namen) wäre ne option, krav maga oder andere sv-hybride und noch einiges mehr, das nicht in der hochschulsportliste auftaucht und evtl. günstig zu haben ist.

Wohne in Wien, gibt hier sicher viele Schulen, hatte auch mal eine Wing tsun Schule ausprobiert aber die wollen 70€ pro Monat, das kann ich mir nicht leisten. Hat mir auch keinen Spaß gemacht. Und wieso meinst du boxen wäre am besten? Ich finde boxen irgendwie nicht so sympathisch, aber vielleicht sind das auch nur Vorurteile von irgendwelchen Filmen in denen sich Boxer zerfleischen :S
Krav Maga hab ich auch überlegt, aber mir geht es wie gesagt nicht nur und praktische, um die Selbstverteidigung, ich würde gerne auch psychisch was davon haben, deswegen frag ich was am ehesten helfen könnte... Keine Ahnung ob das auf Krav Maga auch zutrifft?

amasbaal
01-09-2014, 16:52
vielleicht auch nicht jahrelange Übung bis man irgendwas kann, sondern relativ schnell erfolge erzielen kann..

dann passt aber nichts aus der liste.
selbst im boxen dauert es ein paar monate, bevor da was gekonnt anwendbares bei rauskommt.
nach ein paar monaten kann sich allenfalls jemand vernünftig "verteidigen", der bereits zuvor was anderes aber vergleichbares trainiert hat oder bereits wichtige physische/motorische und mentale voraussetzungen mitbringt oder dem es reicht, ein paar schläge & vernünftiges deckungsverhalten & vernünftige körpermechanik zu können und das ganze ständig unter bedingungen trainiert hat, der dem "sv-fall" sehr nahe kommen (also hartes vollkontakttraining).
wer vorher keinerlei kontakt mit sowas hatte, braucht oft lange zeit, bis er/sie im training auch nur ansatzweise korrekt in die pratzen haut oder gar auch nur eine halbwegs gute figur bei sparrings im leichtkontakt macht.

wenn es dir ernst ist: bring zeit und geduld mit.

... oder mal ganz anders an die sache rangegangen: was willst du denn "relativ schnell" können?
ein paar "techniken" im trainingsmodus von anfängern, die dir spaß machen und dich motivieren, weiter zu machen oder die anwendung von techniken und "prinzipien" im kampf? das ist nämlich ein erheblicher unterschied.

edit: hab deinen letzten post erst jetzt gesehen. kommt noch was zu. das mit der "harten" sv hat sich ja offensichtlich erledigt. dann sieht es wieder was besser aus, mit deinem vorhaben :)

also: sv, die was bringen soll: zeit. das gilt selbst für die hybrid-systeme, die oft mit "schnell erlernbar" werbung machen. du hast ja wt/wc gesehen. glaubst du im ernst, dass man damit mit 2 x training die woche innerhalb weniger monate ECHT kämpfen kann? woanders ist es genau so (und ich lasse jetzt mal alle streitereien über die effektivität von kampfkunst x oder y an sich außer acht).
boxen ist die grundlage für so ziemlich alles, mit dem man "kämpft", wenn es um schläge geht. es ist RELATIV schnell so weit zu können, dass man in einer "prügelei" ganz gut mithalten kann. v.a. ist ein "psychologischer" aspekt der sv dabei sehr wichtig: schrittweise ans austeilen und einstecken harangeführt zu werden, damit man in einer echten körperlichen gewaltsituation nicht gleich vom schock einfriert und damit die schläge, die man austeilt, auch wirkung haben. außerdem: viele amateur box-vereine sind eingetragene vereine und damit sehr günstig (bei mir in der stadt geht das mit 5€ im monat los; selten mehr als 20€).
sanda ist was komplexer. da wird auch getreten, geworfen und (je nach interpretation) auch auf dem boden gekämpft. dauert also länger, als boxen. bezeichnend: kommt eigentlich aus dem kung fu (als wettkampfform) und trotzdem sind die handtechniken fast mit dem "westlichen" boxen identisch - das hat seinen grund und ist im muay thai, kickboxen und sonstigen stiln, die vollkontaktkämpfe mit schutzausrüstung anbieten, auch nicht anders.

wien?

- google mal die fma synonyme durch (arnis, kali, eskrima + wien). meide dabei die "escrima" angebote der wt-schulen (sind meist schlecht und dem wt untergeordnet, also oft in bereichen reduziert, die dem wt konkurrenz machen könnten). eine wing chun (mit ch) schule gibt es, die nen tollen fma stil anbieten. den namen der schule habe ich aber vergessen.
- krav maga gibt es auch mehr als nur einmal, und evtl. ist ja was günstiges dabei
- hap ki do... so weit ich weiß, gibt es eine recht gute schule in wien. ein user hier im board trainiert dort:http://www.kampfkunst-board.info/forum/member.php?u=56264 frag ihn mal per pn. er ist auch in ner wing chun schule, die mir eher zusagt, als so manches andere aus dieser ecke.
- selbstvertrauen kommt übers training von alleine. besonders wirksam ist da alles, wo richtig reingehauen wird (auch auf pratzen und sandsäcke. partnerübungen und sparring wird schrittweise aufgebaut und es läuft alles recht kontrolliert und dem trainingsstadium angemessen ab. wettkämpfe muss keiner machen. zum sparring wird niemand gezwungen. das gilt nicht nur fürs boxen, sondern für so ziemlich jede kampfkunst, in der kämpfe simuliert werden).

Nour
01-09-2014, 17:07
Ja, hab mir schon gedacht dass diese Antwort kommt aber mir ist schon klar dass Kampfsport langes Training bedeutet bevor man die Techniken gut beherrscht. Du hast es vl besser ausgedrückt, ich suche was was trotzdem motivierend ist und Spaß macht, aber das hängt ws auch vom Trainer ab. Ich will jedenfalls nicht hartes aber eintöniges Training bei dem ich das Gefühl Habe mich nie zu verbessern, zu dem ich mich dann hinzwingen muss, wäre eher kontraproduktiv. Dann muss ichs vielleicht doch lassen?

amasbaal
01-09-2014, 17:40
p.s.: es gibt keine brauchbare kampfkunst, die mit kampf zu tun hat, die den psychologisch/mentalen aspekt beinhaltet, den du gerne hättest.
alles, was mit meditation, "weisheitslehren" usw. in manchen schulen zu tun hat, kommt da von außen: zen buddhismus zb.
wenns darum geht: tai chi, yoga u.ä. sind deine freunde.
nicht zu unterschätzen ist jedoch die befreiende wirkung, sich (freundschaftlich und den fähigkeiten angemessen) zu kloppen! das ist so was von "ausgleich" und "stressabbau"...:D

amasbaal
01-09-2014, 17:47
Dann muss ichs vielleicht doch lassen?

NEIN, um gottes willen....
du solltest nur so viel geduld aufbringen, wenigstens eine hand voll verschiedener systeme anzutesten.
was du brauchst, weißt letztlich ja nur du selber. was dann für dich "symphatisch" und "angemessen" genug erscheint, um spaß zu haben (der muss einfach im vordergrund stehen, sonst werden auch nur wenig fortschritte erziehlt), das wirst du dann schon merken.
mach doch ne kleine abenteuerreise durch die div. schulen der stadt. jede woche was anderes. kann sehr spannend werden :).
am ende findet sich schon was passendes.

fang mit den angeboten im hochschulsport an und nimm nicht alles so ernst, was wir hier sagen.
das ist nämlich alles sehr perspektivenabhängig. was sich für mich als wahr in sachen kampfkünste erwiesen hat, gilt noch lange nicht für jeden anderen...

viel spaß und NICHT sein lassen, bitte ;)

Zeiteisen
01-09-2014, 17:49
Sein lassen? Nein. Es muss dir Spaß machen, damit Du dabei bleibst. Gilt ja für jede Sportart. Wie wäre es zum Einstieg oder parallel zu einer KK mit einem SV-Kurs für Frauen? Sowas wird ja öfters mal z.B. bei Volkshochschulen angeboten.

Willi von der Heide
01-09-2014, 18:01
Vielleicht mal hier ein paar Einheiten mitmachen:

Combatives in Wien - Combatives Vienna (http://combatives-vienna.jimdo.com/)

amasbaal
01-09-2014, 19:54
Vielleicht mal hier ein paar Einheiten mitmachen:

Combatives in Wien - Combatives Vienna (http://combatives-vienna.jimdo.com/)

nicht schlecht :cool:
nur der preis, sollte man das länger machen wollen ....

amasbaal
01-09-2014, 20:02
SV-Kurs für Frauen? Sowas wird ja öfters mal z.B. bei Volkshochschulen angeboten.

würd ich von abraten. gerade so sachen, wie die vhs kurse sind doch ne lachnummer - züchten illusionen. wenn sie ausnahmsweise doch gut sind, wird da nicht "kämpfen" oder "technik" gelehrt, sondern eher so ne art selbstbehauptungstraining, wenn sie "schlecht" sind, wird ringelpietz mit anfassen gespielt, aber alles andere, als "sv-fähigkeit" trainiert. außerdem sind das immer nur ein paar stunden. da kann man noch nicht mal den mist richtig lernen, der da oft verkauft wird.
sich informieren in diese richtung lohnt sich trotzdem, da es gute ausnahmen gibt. für sowas sind hier unsere freunde aus den combatives gute ansprechpartner.
willi weiß bestimmt, welche anbieter zum einen nicht überfordern, zum anderen aber auch nicht sträflich unterfordern und zugleich "technisch", didaktisch und in sachen "psychologie" saubere arbeit leisten.

Zeiteisen
01-09-2014, 21:16
würd ich von abraten...

Das hört sich nachvollziehbar an. Gut zu wissen. Ich habe mal an einem SV-Kurs teilgenommen, wurde vom Arbeitgeber angeboten. Das gefiel mir ganz gut und war tatsächlich mehr Selbstbehauptung und Situationstraining. Die ein oder zwei Griffe, die da gezeigt wurden, dienten mehr dazu, Berührungsängste zu verlieren. Ich habe das damals aus Interesse gemacht, großartige SV-Situationen entstehen bei uns ohnehin nicht. Aber es hat, obwohl es schon etwas her ist und mein Augenmerk nicht auf SV liegt, Lust auf mehr gemacht.

Diese VHS-Kurse fielen mir spontan an, wenn da natürlich mitunter Luftschlösser gebaut werden, dann sind sie natürlich Murks. Man wird nicht in kurzer Zeit wehrhaft. Aber zur SV gehört auch, wie ich mich in entsprechenden Situationen verhalte, also Selbstbehauptung. Das kann vielleicht nicht schaden und lässt sich wohl eher relativ "schnell" lernen, während man für das Erlernen einer KK und richtiger SV-Fähigkeit einen langen Atem braucht.

amasbaal
01-09-2014, 21:42
Aber zur SV gehört auch, wie ich mich in entsprechenden Situationen verhalte, also Selbstbehauptung. Das kann vielleicht nicht schaden und lässt sich wohl eher relativ "schnell" lernen, während man für das Erlernen einer KK und richtiger SV-Fähigkeit einen langen Atem braucht.

:beer:

Filzstift
02-09-2014, 14:28
puh, also in wien gibts kampfkunst und kampfsport zum saufüttern ;)
ich würde mir generell lieber einen verein suchen als die USI, was ich dort gesehen hab sah meistens mehr nach bauch-beine-po im karateanzug aus, und wenn du doch was gutes findest wirds dir mit 1 bis 2 mal pro woche (von denen man dann eh nicht immer kann, weil uni/arbeit/eine flasche wein mit freunden dazwischen kommt).

Was ich in Wien aus eigener (begrenzter) Erfahrung kenne ist Bujinkan Taijutsu Ninjutsu, Thaiboxen und Shaolin Kung Fu.

Bujinkan mach ich an meinem Studienort in Innsbruck, aber trainier in Wien mit solang ich heimaturlaub hab, und generell ist das training dort relativ locker, und wenige leute da man 5 mal pro woche trainieren kann. Schnelle erfolge würd ich aber eher nicht sagen. bis man sich einigermaßen verteidigen kann gehen sicher einige jahre recht intensiven trainings ins land. Wenn man aber mit gesundem menschenverstand herangeht und manchmal ein bisschen kritisch an einige techniken herangeht kann es eine super kampfkunst sein die auch im ernstfall was taugt.

Thaiboxen hab ich ausprobiert im backyard boxing vienna beim hauptbahnhof. da gibt ein kindergartenfreund ein fitnesstraining. die sind ziemlich teuer pro monat, aber du hast zugang zum BJJ, Thaiboxen, boxen ringen und ich glaube capoeira. die kohle die sie dafür wollen ist allerdings happig.

Shaolin kung fu hab ich im dritten im tempel ausprobiert, da lernst du halt eher kein kämpfen sondern hast ein ultraanstrengendes training in gelassener atmosphäre;) übrigens ist dort jetzt gerade eine aktion, du kannst bis 12. gratis mittrainieren. (ich geh da mal tai chi ausprobieren;). sind auch nicht so teuer.
sonst kenn ich da in wien nix.
krav maga soll ja vergleichsweise schnell zumindest gewisse verteidigungsfertigkeiten vermitteln, aber ich hörte da muss man die guten schulen mit der lupe suchen.

Willi von der Heide
02-09-2014, 16:51
willi weiß bestimmt, welche anbieter zum einen nicht überfordern, zum anderen aber auch nicht sträflich unterfordern und zugleich "technisch", didaktisch und in sachen "psychologie" saubere arbeit leisten.

Danke für die Blumen ... aber in Österreich ? Da kenne ich mich nicht so aus und da gibt es auch andere Anbieter die ich nicht so kenne.

@nour

Bei " meinem " Link ... schau es dir halt mal an und mach so alle 1 - 2 Monate mal ein Training mit. Das kombinierst du dann mit JJ/Hapkido/Sanda o.ä. .
Da gibt es dann eine ganz " nette " Mischung.

zeitvertreibi
02-09-2014, 17:00
Ehrlich gesagt würde ich dir als Einstieg in die KK-Welt KB empfehlen(passt gut zu "dürr"). Dort ist in der Regel ein höherer Frauenanteil als beim Boxen, was vielleicht etwas angenehmer ist. Wettkämpfe musst du nicht mitmachen und es wird sich auch nicht(wie manche glauben ;) ) gleich wild auf den Kopf gekloppt. KB machen viele eben wegen Spaß und Fitness. Mit ner Basis im KB kannst du auch recht gut wechseln falls du später doch was anderes machen möchtest.

Konkret bezogen auf Wien aber vielleicht JKD/ Inosanto Kali ICAMA - Initial Contact Academy of Martial Arts (http://www.icama.at/) :D

Was den „geistigen“ Aspekt angeht:
Ausdauersport wirkt sich positiv auf den Cortisolspiegel aus. D.h. man wird auch bei solch „ungeistigem“ KS wie z.B. KB im Alltag etwas ruhiger und entspannter. KS/KK sollte sich auch grundsätzlich positiv auf dein Selbstbewusstsein auswirken. Wenn man sieht das man was kann, was man vorher nicht geglaubt hat, motiviert das. Eine Therapie ersetzen kann KK/KS aber nicht. D.h. wenn du echte Probleme mit deinem Selbstbewusstsein hast, bist du besser beraten ne Therapie zu machen. Gehst beim Rohrbruch sicher auch nicht zum Altwarenhändler um dir was selbst zusammenzubauen, was „irgendwie“ funktionieren kann aber nicht muss. Als Ergänzung ist KK/KS aber meist förderlich.

Wenn du gern was mit Meditation hättest, kannst du unabhängig vom KK/KS was in der Richtung machen. Therapeutische Meditation in Richtung MBSR halte ich da aber z.B. als Einstieg für geeigneter als „spirituelle“ Meditationspraxis. Sowas wie Entspannungsyoga ist ihmo unproblematisch, was es im IMA Bereich teilweise gibt, finde ich dagegen eher grenzwertig.
Eine gute Faustregel ist es am Anfang Abstand von allem was „spirituell“ ist zu halten. Wenn man sich mit Meditation etwas besser auskennt, kann man dann später auch mal „klassisches“ oder seltsames Zeug ausprobieren.

Problembär
04-09-2014, 13:03
Hallo Nour,
Sieht so aus als würde ich ne andere KK machen als die anderen hier.. Ich muss Amasbaal zustimmen: Bis in ner Kampfkunst wirklich was rumkommt in Sachen "Kampffähgkeit" dauert Jahre...
Was sich schneller ändert ist die Haltung und Ausstrahlung. Im Ernst: als zierliche 1,70 Frau ist die einzige effektive Selbstverteidigung die Situation vorher zu riechen und sich raus zu bewegen solange es geht.. da hilft die die Haltung und Aussttahlung auch.
Ich muss Zeitvertreibi aus meiner Erfahrung aber wiedersprechen: eine Kata, wenn Du sie in innerer Ruhe mit Absicht durchführst, ist Meditation in Bewegung... und mit der Zeit kann sich dabei auch etwas entwickeln was zu etwas Distanz zu den eigenen Emotionen, Gedanken etc. führt und dadurch mehr Ruhe ermöglicht. Das ist allerdings ne andere Ausrichtung als allgemein im KS anzutreffen. Ich weiss allerdings nicht, was Zeitvertreibi für Erfahrungen im Grenzbereich Eso/KK gemacht hat, vielleicht ist die Warnung berechtigt. Im Yoga hab ich allerdings auch schon echt schräges Zeug gesehen, was ich keinem empfehlen würde wenn er was ernstes sucht... Leider bleibt einem wenig als selber unterscheiden zu lernen... In jedem Fall hat er Recht: Kampfkunst kann eine Therapie nicht ersetzen falls Du eine brauchst!!

Ich betreibe Okinawa-te (www.okinawa-te.de (http://www.okinawa-te.de)) in München, es gibt auch ein Dojo in Wien von dem ich im Internet auf die Schnelle nichts finde, wenn Du willst schick mir ne Nachricht, dann kann ich Dir da nen Kontakt geben. Die trainieren meines Wissens in sehr kleiner Gruppe mit entsprechend guter Betreuung. Falls Du dich umschaust (auch um unterscheiden zu lernen!) würde ich da mal reinschnuppern.
Der Stil ist von den großen Richtungen dem Goju Ryo am nächsten und dabei auf Nahkampf ausgerichtet, dreht sich aber vorallem am Anfang stark um den stabilen Stand und die eigene Achse, also das bei sich bleiben. Durchgeführt werden vorallem als Anfänger nur einstudierte Formen.

Suriage
04-09-2014, 22:23
http://www.kyokushinkarate.at/
Kyokushin Karate SAMURAI - Kyokushinkai Karate in Wien 9. Rossauer Lände 27; Wien 4., 13., 16., 23., Perchtoldsdorf, Mistelbach, Neumarkt a.d. Ybbs (http://www.kyokushin.at/)

Wie wärst mit Kyokushin Karate? Gibts mehrfach in Wien.

ninjazuckerl
10-09-2014, 14:59
Hallo Nour,

ich versteh, dass man als Frau gerne weiß, wie man sich verteidigen kann. Ging mir auch so, bin weder besonders groß noch besonders stark ;)
Ich mach nun seit ein paar Jahren Karate (momentan leider nicht so intensiv... immer zu wenig Zeit)... und ich hab festgestellt, dass es für mich total wichtig ist, dass es mir auch Spaß macht und ich mich mit den Leuten gut versteh.

Ich war früher in einem Verein und hab dann entschieden, einen USI-Kurs (in Wien) zu machen und war eigentlich sehr zufrieden. Ein Kurs ist auf jeden Fall ein bisschen wenig, da muss man sich mindestens für 2 anmelden. Mehr als 2 Abende pro Woche würden sich bei mir auch in einem Verein nicht ausgehen.

Ich denke, du solltest dir einfach mal ein paar Sachen ansehen.
Falls du Fragen hast, kannst du mir gerne schreiben :)

amasbaal
10-09-2014, 15:07
mal ne kurze zwischenfrage an die threaderstellerin:

bist du noch da? :)

Nour
10-09-2014, 19:59
Danke für eure vielen Antworten! Ja bin noch da, hab nur schwache Internetverbindung. Ich bin zwar noch nicht ganz sicher aber ich glaube ich werd mal Ju Jitsu an der Uni probieren ein Semester und mich währenddessen bei Vereinen umschauen und suchen, was mir am sympathischsten ist -

Ich versteh allerdings nicht warum eines zu wenig sein soll, ich hab auch noch zwei Studien und sollt irgendwann wieder arbeiten haha ^^

Ich weiß schon man braucht rel. viel Training um weiter zu kommen aber es soll ja eben nicht zu einer zusätzlichen Last werden, sondern ein Ausgleich, da schaff ich mehr als 1x pro Woche wahrscheinlich nicht.

Außerdem will ich auch lernen mich auf etwas besser zu konzentrieren also lieber eines richtig als 3 so ein bisschen, oder?

Filzstift
10-09-2014, 20:23
Am Anfang sicher eine gute Idee:) ich wünsch dir viel erfolg beim Training und schreib uns wie es war

Nour
10-09-2014, 20:25
Okay mach ich :D bin schon gespannt...

icken
10-09-2014, 20:43
Ich weiß schon man braucht rel. viel Training um weiter zu kommen aber es soll ja eben nicht zu einer zusätzlichen Last werden, sondern ein Ausgleich, da schaff ich mehr als 1x pro Woche wahrscheinlich nicht.



Wenn du völlig neu einsteigst beim KS, ist 1x die Woche etwas wenig.
Du fängst quasi immer wieder von vorne an, überspitzt dargestellt.

Trotzdem viel Spaß dabei.

amasbaal
10-09-2014, 21:53
Am Anfang sicher eine gute Idee:) ich wünsch dir viel erfolg beim Training und schreib uns wie es war

dem schließe ich mich an.
:)

tja, wir nehmen es hier manchmal zu genau und gehen vom ideal aus. manche gehen dabei sogar von einem ideal aus, das auf leistungssportler mit unbeschränkter zeit fürs trainieren zutrifft oder auf leute, die sich täglich gezielt in hochgefährliche situationen begeben, bei denen sie ausschließlich mit skrupellosen kampfsportprofigangstern oder psychophaten im blutrausch treffen ;):rolleyes:

i.d.r. liegt das durchschnittliche trainingspensum von kk-trainierenden bei 2 x die woche, falls sie es denn terminlich einhalten können.

und ja: fang mit was an, was dir spaß macht und was auch praktisch machbar ist, egal, ob es besser WÄRE, wenn du mehr zeit reinsteckst. mit der zeit zeigt sich, wie wichtig dir das alles wirklich ist und ob du dafür eine verschiebung deiner prioritäten in kauf nehmen möchtest, um mehr trainingseinheiten zu schaffen.
wenn jemand mit 1 x die woche in einem system (mehrere wäre bei 1 x die woche idiotisch) zufrieden ist und sich darüber im klaren ist, wo er bei dem training "kämpferisch steht", ist das sehr gut.
dass hier immer wieder auf einer mindesttrainingszeit hingewiesen wird, hat in erster linie damit zu tun, dass viele neulinge glauben, dass sie in kürzester zeit mit wenig aufwand zur nahezu unbesiegbaren kampfmaschine werden können, wenn sie nur den "richtigen stil" finden...
aber du gehörst ja offensichtlich nicht zu dieser klientel.
also: viel spaß (denn um den geht es. alles andere ist zweitrangig).

ninjazuckerl
11-09-2014, 09:20
Natürlich darf es keine Last werden. Ich hab selber 2 Studien und arbeite nebenbei, ich versteh dich also sehr gut.
Was ich gemeint hatte, ist eigentlich, dass es oft gut ist, wenn man 2 Kurse (der selben Kampfsportart!) besucht, denn wenn man dann einmal nicht kann (was sehr oft vorkommt) hat man dann wenigstens die Möglichkeit wann anders zu trainieren.
Ich spreche da nur aus meiner Erfahrung. Hab früher 3 mal pro Woche trainiert und hab dann entschieden, einen USI-Kurs zu besuchen... und das war dann nur noch einmal pro Woche. Da konnte ich dann oft nicht hin und dann sind mehrere Wochen ganz ohne Training vergangen...

Schau dir mal einen Kurs an. Am USI kann man beim ersten Mal eh kostenlos mitmachen.

Ich meld mich dieses Jahr wieder für die Karate-Kurse an.

Ich wünsch dir auf jeden Fall viel Spaß :)

Hug n' Roll
11-09-2014, 09:38
Also ich weiß nicht aber ich finde Judo ist nicht SV tauglich :rolleyes:

Vielleicht das Zeug, was Du so unter dem Label Judo gemacht hast.;)

Ansonsten ist Judo aber halt auch für alles andere ´ne super Grundlage und somit für Einsteiger sinnvoll.

Beim JJ kommts echt auf den Trainer an. Insofern bin ich gespannt, was jetzt als Erfahrungsbericht kommt....