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Vollständige Version anzeigen : Thema Spenden und Overhead



devzero
02-09-2014, 09:52
hallihallo,

Da es ja mal wieder eine Spendenwelle gibt, diese Mal halt mit Eiskübel, habe ich mir mal angeschaut wie es eigentlich damit aussieht, wie viel eigentlich bei den Bedürftigen ankommt.

Hier habe ich mal eine Seite gefunden, wo einige amerikanische und internationale NGOs aufgeführt sind, wie viel Overhead in Administration und Marketing fressen:
What Percentage of Donations Go to Charity (http://charity.lovetoknow.com/What_Percentage_of_Donations_Go_to_Charity)

Meiner Meinung nach gehört sowieso ein öffentliches Verzeichnis her wo alle NGOs die spenden akquirieren genau auflisten müssen, was wo hin sickert.

Viele deutsche und österreichische NGOs schweigen sich in der Hinsicht ja ziemlich aus.

Ich habe daher schon seit einiger Zeit an keine NGO mehr was gespendet, weil ich nicht sicher bin, was wohin verschwindet.

mondsucher
02-09-2014, 10:14
Dafür gibt es auch ein Fachbuch in deutscher Sprache, recht unterhaltsam geschrieben. Die Spendenmafia von einem gewissen Loipfinger.

Da kriegt man das kalte Grausen.
Ich denke, Spenden sollte man trotzdem. Aber eben nicht an die großen NGOs, sondern direkt an die gemeinnützigen Vereine. Wenn ein Verein sich lokal auf einem klar definierten Fachgebiet betätigt, dann halte ich das für eine Gute Idee.
Bspw. habe ich schon für ArcoIris*, ein Kinderheim in Bolivien gespendet. Also einfach direkt und ohne Umschweife.

In Marketing wird da nicht viel Geld reingesteckt, mehr als ihre eigenen Websites haben die meisten Projekte kaum.
Marketing und Administration ist bei großen NGOs wichtig, wenn man denn unbedingt an sie spenden möchte und dient ja mehr oder weniger auch der Sache. Aber wenn zb: bei einem christlichen Hilfswerk die Hälfte für Bibeln draufgeht, um die arme Bevölkerung zu "beglücken" dann ist die "Sache" oftmals eine andere als vom Spender intendiert.


*Falls der Name nicht genannt werden darf, bitte löschen

devzero
02-09-2014, 11:02
Bei Kinderheime muss man allerdings auch aufpassen.
Ich kenne einige Einheimische in Indien und dort lauft das so, dass dort z.B. Spielzeug gespendet wird, dann bekommen das die Kinder in der Zeit wo die Leute beim Austeilen sind, zu spielen. Nach einigen Tagen wird der Großteil davon wieder eingesackt, ins Lager verräumt. Nach einiger Zeit nehmen die Erzieher das unter sich aufgeteilte Zeug nach Hause und geben das ihren eigenen Nachwuchs.

Ich hoffe bei dem Heim, in deinem Fall, geht alles mit rechten Dingen zu.

mondsucher
02-09-2014, 11:13
Keine Sorge. Das ganze wird geleitet von einem ehemaligen Priester, einem Freund der Familie. Aber da geht's auch nicht um Spielzeug, die haben sich auf Straßenkinder spezialisiert.. Unterkunft, Essen, Lesen,Schreiben,Rechnen lernen.

Zumindest weiß ich, dass der Priester keine Kinder hat ;)

devzero
02-09-2014, 12:02
Ah, das ist fein, so in der Art mach ich das eh auch, aber die meisten Leute kennen halt keinen im Zielland, da wird das dann halt etwas komplexer.