Mangelnde Kooperationsfähigkeit, unangenehme Atmosphäre im Verein - was tun? [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Mangelnde Kooperationsfähigkeit, unangenehme Atmosphäre im Verein - was tun?



Dean12
13-09-2014, 04:52
Hi! :)

Ich habe das Bedürfnis, mir ein paar Dinge von der Seele zu schreiben, die in letzter Zeit ein wenig das Verhältnis zwischen mir und meiner Sportart, Grappling, verschlechtern. Nun, worum geht es? Im Prinzip geht es um das Verhalten anderer Mitglieder in meinem (MMA-)Verein. Ich habe den Eindruck, dass generell eine eher geringe Kooperationsfähigkeit seitens einiger (wenn nicht gar vieler) dieser Mitglieder besteht. Oder anders gesagt: ein gewisses (ungesundes) Konkurrenzdenken lässt sich nicht leugnen. Ich habe tatsächlich das Gefühl, dass es meinem Verein an gewissen Leitfiguren mangelt. Viele Mitglieder sind in meinem Alter oder jünger - ältere Leute, die mit beiden Beinen im Leben stehen und ein gewisses Maß an Erfahrung mitbringen, gibt es eigentlich nicht. Stattdessen gibt es eine ziemlich hohe Anzahl an jungen, eher unerfahrenen Leuten (zu denen ich mich auch zähle), die weniger an einem gemeinsamen Miteinander, sondern vielmehr am eigenen Erfolg interessiert sind. (was per se nichts Falsches ist, aber eben weniger zu meiner eigenen Philosophie passt)

Allerdings verwundern mich die Erfahrungen, die ich in letzter Zeit machen musste. Ja, Kampfsport ist letztendlich immer noch eine Einzelsportart (womit mein Gegenüber zwar einerseits mein Partner, aber andererseits irgendwo auch mein Gegner ist), aber man liest ja auch nicht selten, dass der Verein dennoch irgendwie die Rolle einer großen Familie übernimmt. Das kann ich für meinen Verein aber überhaupt nicht bestätigen - und das schmälert den Spaß an der Sache. Ich habe das Gefühl, dass das nicht mehr so richtig "mein" Ort ist, zumal sich der Verein seit geraumer Zeit "Mixed Martial Arts" ganz groß auf die Fahnen geschrieben hat. (was mir als reinem Grappler eher weniger entgegenkommt) Das zieht dann natürlich auch wieder eine gewisse Klientel an, mit der ich mich nicht wirklich identifizieren kann.

Klar, es gibt Personen, die ähnlich ticken wie man selbst, aber irgendwie fühlt man sich zwischen einer Schar von wirklich ambitionierten MMA-Kämpfern (die aktiv gefördert werden) und Halbstarken (die kommen und gehen) irgendwie ein wenig verloren; die Mentalität ist einfach eine ganz andere - zumal weder die eine oder noch die andere Hälfte eine Art von Grappling praktiziert, die mir wirklich zusagt.

Zwar geht mein Trainer seit Kurzem verstärkt darauf ein, aber es scheint ein großes Unverständnis darüber zu herrschen, was die Aufgabe eines einfachen Drills ist, da bei einigen aus jedem Drill ein richtiges Sparring gemacht wird. (wie das bei jungen, Testosteron-geladenen Personen mitunter üblich ist) Und wenn man schon nicht sparren darf, dann arbeitet man lieber von Anfang an mit voller Kraft. (weil das einem echten Kampf ja am nähsten kommen würde; das musste ich mir tatsächlich einmal anhören :rolleyes:)

Tja, was soll ich noch sagen? Irgendwie glaube ich, dass ich nicht mehr wirklich in diesen Verein passe. Ich würde mir einen Verein wünschen, in dem das Miteinander groß geschrieben wird, in dem man sich wirklich darauf freut, bestimmte Personen zu sehen, in dem es bestimmte Leitfiguren gibt, an denen sich alle anderen orientieren und in dem man (das ist wohl das Wichtigste) in einer angenehmen Atmosphäre seine Techniken trainieren kann und sich nicht mit einem Haufen von jungen Erwachsenen rumzuschlagen hat, die noch sehr viel Zeit brauchen, um sich selbst im Leben zu finden.

Einen solchen Verein gibt es hier leider nicht. (Grappling wird hier höchstens noch von unseriösen Vereinen angeboten)

Mein Trainer ist zwar sehr nett und kompetent, sieht sich aber anscheinend selbst ein bisschen überfordert darin, hier für klare Strukturen zu sorgen. Daher tut er einfach das, was er am Besten kann: den Leuten MMA beibringen.

Nun, ich hoffe, ihr habt überhaupt verstanden, was ich mit meinem Text aussagen wollte. :o Was ich mir hier für Antworten erwarte, weiß ich leider selbst nicht so genau. Habe ich vielleicht einfach zu hohe Ansprüche?

Franz
13-09-2014, 09:18
Verein oder Sportart wechseln.

Mr.Fister
13-09-2014, 10:13
Irgendwie glaube ich, dass ich nicht mehr wirklich in diesen Verein passe. Ich würde mir einen Verein wünschen, in dem das Miteinander groß geschrieben wird, in dem man sich wirklich darauf freut, bestimmte Personen zu sehen, in dem es bestimmte Leitfiguren gibt, an denen sich alle anderen orientieren und in dem man (das ist wohl das Wichtigste) in einer angenehmen Atmosphäre seine Techniken trainieren kann und sich nicht mit einem Haufen von jungen Erwachsenen rumzuschlagen hat, die noch sehr viel Zeit brauchen, um sich selbst im Leben zu finden.
die antwort hast du dir damit eigentlich selber gegeben: such dir was anderes, dort wirst du nicht mehr glücklich.

Dean12
13-09-2014, 14:48
Vielen Dank für eure Antworten! :halbyeaha


die antwort hast du dir damit eigentlich selber gegeben: such dir was anderes, dort wirst du nicht mehr glücklich.

Ja, es ist wirklich nicht mehr besonders schön. :(

Ich habe letztens mit jemandem trainiert, der relativ neu war. Ich habe ihn auf seine Fehler hingewiesen (falsch gedreht, zu wenig mit der Hüfte gearbeitet, den Kopf nicht ausreichend kontrolliert) und immer nur portionsweise mit Gegenwehr gearbeitet. Der hat sich richtig gefreut und war ziemlich überrascht, dass die Technik bei ihm plötzlich so gut funktioniert und dass er sogar Lob von unserem Trainer bekommen hat. :D Tja, woran das wohl liegt? ;) Kooperation und Kommunikation (wenn man weiß, wo es beim Gegenüber hakt) sind sehr wichtig, aber das scheint kaum jemand zu verstehen. Und die meisten Leute, die neu sind, passen sich natürlich der eher rabiaten Vorgehensweise an, weil sie es ja auch nicht anders gezeigt bekommen.

Dazu kommt dann eben noch diese allgemeine "Unfreundlichkeit" und Distanziertheit vieler Leute. Ich verstehe das nicht. Ich kann bei vielen gar nicht unbedingt den Spaß an der Sache erkennen, dass sie Interesse daran haben, etwas Neues zu lernen und das dann im gemeinschaftlichen Verbund auszuprobieren. Hier sind von Zeit zu Zeit Leute zu Gast, die in mehreren Vereinen trainieren. (weil sie hier studieren, aber woanders wohnen) Das merkt man denen auch sofort an. Die haben eine ganz andere Herangehensweise und auch ein anderes Verständnis über Gemeinschaft, glaube ich.

Esse quam videri
13-09-2014, 16:11
aus welcher Ecke kommst Du?

gruss

Dean12
13-09-2014, 16:18
aus welcher Ecke kommst Du?

gruss

Es sollte klar sein, dass ich das hier der Anonymität wegen nicht so einfach preisgeben werde. ;)

Esse quam videri
13-09-2014, 16:22
naja die Strasse und Hausnummer brauchste ja nicht sagen, aber z.b. die nächst größere Stadt vielleicht. man kann Dir auch sonst keine Hilfestellung bzgl. Verein etc. geben.

gruss

Dean12
13-09-2014, 16:33
naja die Strasse und Hausnummer brauchste ja nicht sagen, aber z.b. die nächst größere Stadt vielleicht. man kann Dir auch sonst keine Hilfestellung bzgl. Verein etc. geben.

gruss

Da hast du recht, aber ich kenne sämtliche Vereine, die hier beheimatet sind. Eine wirkliche Alternative gibt es da nicht, vor allem keine reine Grappling-Schule.

Nite
13-09-2014, 18:10
Judo? Ringen?

Dean12
14-09-2014, 03:27
Judo? Ringen?

Ringen - ungerne. Habe schon ein paar Ringer-Stunden hinter mir. Ich besitze echt nicht die Physis für den Kram. Auch wenn es von den Techniken her ganz lässig ist, würde mir doch der Submission-Aspekt fehlen. BJJ kommt mir da schon entgegen.

Judo kann ich nicht beurteilen, hatte ich nur als kleiner Junge. ;) Startet man beim Judo wirklich von Null oder wird man (wie beim BJJ) einfach mehr oder weniger hinein geworfen? Letzteres würde mir besser gefallen. Ich will nicht erst ein paar Jahre einfache Würfe trainieren, bis es ans Handfeste geht. ;) Kann halt nur feststellen, wie es damals war. Als Erwachsener ist die Lehrweise bestimmt eine andere.

Sorry, bin heavy betrunken. Peace out.

Axel_C_T
14-09-2014, 16:17
Nun, ich hoffe, ihr habt überhaupt verstanden, was ich mit meinem Text aussagen wollte. :o Was ich mir hier für Antworten erwarte, weiß ich leider selbst nicht so genau. Habe ich vielleicht einfach zu hohe Ansprüche?

Hi,

zu hohe Ansprüche? Ich glaube nicht. Nach dem, was du geschrieben hast, stelle ich mir Trainingspartner vor, die auf biegen und brechen ihre Techniken machen wollen, anstatt mit dem Partner gemeinsam zu arbeiten.

Hier siehe ich ganz klar den Trainer in der Rolle, das Training entsprechend zu gestalten. Wenn - so interpretiere ich deine Aussage - der Trainer nicht die Leitfigur fürs Training ist, dann ist das schon ein schlechtes Zeichen.

Was ist die Ausrichtung des Vereins? MMA? Dann ist es halt so. Klar, dass du mit deinem Grappling dann recht alleine dastehst.

Möglichkeiten die mir einfallen:
- Mit dem Trainer zu sprechen, mit der Frage, ob er nicht das Training "anpassen kann"
- sich gleichgesinnte suchen und mit denen nur Grappling trainieren, in Absprache mit dem Trainer
- Andere Schule suchen und gucken, ob die wirklich "unseriöser" ist als die Schule, in der du bist.
- Sportart wechseln
- Weitermachen wie bisher

Dean12
14-09-2014, 17:50
Vielen Dank für deinen Beitrag! :yeaha:



zu hohe Ansprüche? Ich glaube nicht. Nach dem, was du geschrieben hast, stelle ich mir Trainingspartner vor, die auf biegen und brechen ihre Techniken machen wollen, anstatt mit dem Partner gemeinsam zu arbeiten.

So ist es. Die Techniken werden in der Regel von Anfang an mit einem sehr hohen Kraftaufwand geübt (dass man diesen lieber stufenweise steigern sollte, ist wohl vielen noch nicht klar) und es kommt immer wieder vor, dass die Leute aus einem einfachen Drill ein Sparring machen. Das schaukelt sich einfach auf. Beispiel: Der eine will die zu übende Technik ausführen, der andere hält monströs dagegen, also sucht der eine nach einer anderen Möglichkeit, dann weicht auch der andere von seiner Rolle ab und schon versuchen beide, den jeweils anderen mit beliebiger Vorgehensweise zur Aufgabe zu zwingen. Schon dutzende Male erlebt.

Ein ideales Training sieht für mich so aus: Der, an dem die Technik ausgeführt wird, arbeitet anfangs mit möglichst wenig Gegenwehr, um dem Partner die Möglichkeit zu geben, den (unter Umständen komplett neuen) Bewegungsablauf kennen zu lernen. Der, der den Bewegungsablauf ausführt, arbeitet seinerseits eher langsam und technisch. Sofern klar ist, wie die Bewegung auszusehen hat, wird die Gegenwehr langsam, aber kontinuierlich gesteigert und die Geschwindigkeit erhöht, um die Bedingungen realistischer zu gestalten. Nur so versteht man meiner Meinung nach die vielen subtilen Eigenschaften, die so viele Bewegungen und Techniken im BJJ besitzen. Ich schlage ja auch kein Buch auf, überfliege die Zeilen und Seiten und erwarte, den Inhalt genau erfasst zu haben. Und natürlich ist es legitim (und förderlich), auch ein oder zwei Schritte über die eigentliche Technik hinaus zu gehen, seine Position also beispielsweise noch weiter zu verbessern oder einen Submission-Ansatz zu suchen. Es ist wichtig, derartige Verknüpfungen zu suchen. Danach sollte man sich aber wieder der eigentlichen Technik zuwenden, denn die will ja auch erst einmal gelernt werden. Stattdessen wird teilweise einfach lieber vogelwild gearbeitet und sich komplett von der zu übenden Technik entfernt.

Aber es ist, wie du schon sagtest:


Hier siehe ich ganz klar den Trainer in der Rolle, das Training entsprechend zu gestalten. Wenn - so interpretiere ich deine Aussage - der Trainer nicht die Leitfigur fürs Training ist, dann ist das schon ein schlechtes Zeichen.

Die Leute nehmen letztendlich nur die Kultur an, die ihnen von Anfang an im Verein vorgelebt wird und für deren Gestaltung eigentlich der Trainer zuständig wäre. Ich habe meine Herangehensweise auch nur geändert, weil ich mich entsprechend im Internet informiert habe. Vorher weiß man es ja schlicht nicht besser. In letzter Zeit betont mein Trainer aber öfter, dass die Leute langsam arbeiten und sich auf die Technik konzentrieren sollen. Drills, die in Sparring-Sessions abdriften, werden gerne auch mal mit Liegestützen bestraft. Das ist zwar ein gutes Zeichen, aber es ist doch "erschreckend", dass es überhaupt so weit kommen muss. Mein Trainer hat letztens drei Mal (!) in Folge einem Team gesagt, dass sie nicht so hastig und kraftvoll arbeiten sollen. Die wussten überhaupt nicht, was er damit meinte - und als er weggesehen hat, war eh wieder alles beim Alten. :mad:


Was ist die Ausrichtung des Vereins? MMA? Dann ist es halt so. Klar, dass du mit deinem Grappling dann recht alleine dastehst.

Nun, wie gesagt, es gibt schon Leute, die ähnlich ticken wie man selbst. Aber da sind wir schon in der Unterzahl. Und selbst wenn immer jemand da wäre, mit dem sich sehr gut trainieren ließe, so stört es doch ein wenig, dass da im Verein einfach bei vielen Leuten völlig andere (und meiner Meinung nach tatsächlich falsche) Ansichten bestehen. Das hemmt einfach den Spaß an der Sache, ein großes Miteinander ist so nicht möglich.

Lieben Gruß

IamTooOld
14-09-2014, 18:36
Der Ausbilder sollte vielleicht öfter darauf hinweisen, dass es einen Unterschied zwischen freien Sparring und Technik-Training gibt. Steuert der Trainingspartner mit aller Kraft gegen die Technik, macht das Training wenig Sinn und noch weniger Spaß. Du hast das richtige Training ja schon passend beschrieben.

Lässt der Ausbilder euch einfach machen, oder greift er bei Testosteron-Schüben von Neulingen und Teenagern auch einmal ein, mit dem Hinweis, dass Ihr miteinander trainieren sollt? Ist eigentlich die Basis für ein gutes Training!

Die Aufgabe deines Trainingspartners sollte sein, angemessen gegen deine Technik (deine Physis) zu arbeiten und Dir das entsprechende Feedback zu geben ob und wie Du etwas verbessern kannst. Man sollte immer bedenken, dass die Leistungsstände bezüglich Fitness + Koordination individuell stets stark variieren.

Wenn Du dort weiter trainieren möchtest, würde ich den Ausbilder einmal persönlich ansprechen. Sprich Ihn unter vier Augen nach dem Training an und frag Ihn wie er die Sache sieht. Das ganze dann so verpacken, dass es zu einem freundlichen Dialog und nicht zu einem "ändern, oder ich bin raus" kommt! So wirst Du erfahren welche Vorstellungen dein Ausbilder von einem guten Training hat und entscheidest dann über deine persönliche Zukunft.

Gemessen an deinen Aussagen bezüglich Atmosphäre und Trainingspartnern hört sich das aber mehr nach einem Wechsel an.

PS: Habe deine letzten Post überlesen. Der Ausbilder scheint zumindest zu versuchen eine Trainings-Struktur aufrecht zu erhalten. Sollte bei unbelehrbaren aber Konsequenter einschreiten (klare Ansage an den einzelnen, anstelle von Liegestütz - bei Erwachsenen).

Axel_C_T
14-09-2014, 19:57
So ist es. Die Techniken werden in der Regel von Anfang an mit einem sehr hohen Kraftaufwand geübt (dass man diesen lieber stufenweise steigern sollte, ist wohl vielen noch nicht klar)


Gerade beim Grappling sollte man doch weniger mit Kraft arbeiten ;-).




Mein Trainer hat letztens drei Mal (!) in Folge einem Team gesagt, dass sie nicht so hastig und kraftvoll arbeiten sollen. Die wussten überhaupt nicht, was er damit meinte - und als er weggesehen hat, war eh wieder alles beim Alten. :mad:


Krass.





Nun, wie gesagt, es gibt schon Leute, die ähnlich ticken wie man selbst. Aber da sind wir schon in der Unterzahl. Und selbst wenn immer jemand da wäre, mit dem sich sehr gut trainieren ließe, so stört es doch ein wenig, dass da im Verein einfach bei vielen Leuten völlig andere (und meiner Meinung nach tatsächlich falsche) Ansichten bestehen. Das hemmt einfach den Spaß an der Sache, ein großes Miteinander ist so nicht möglich.


Ganz klar, der Trainer muss hier mehr machen, nicht nur sagen. Ich an seiner Stelle würde erstmal Übungen einbauen, wie man locker miteinander trainiert. Also die Arten und Formen des Trainings ganz klar vermitteln.

Vielleicht ist der Trainer damit überfordert?

Ich glaube nur, dass du das nicht ändern kannst. Du könntest natürlich versuchen, deinem Trainingsparnter klar zu machen, dass er sich erstmal nicht wehren soll, damit du die Technik überhaupt mal ansatzweise üben kannst.

Ansonsten, such dir die Leute aus, mit denen du trainieren willst bzw. die eine ähnliche Einstellung haben.

Viel Erfolg

Dean12
14-09-2014, 20:05
PS: Habe deine letzten Post überlesen. Der Ausbilder scheint zumindest zu versuchen eine Trainings-Struktur aufrecht zu erhalten. Sollte bei unbelehrbaren aber Konsequenter einschreiten (klare Ansage an den einzelnen, anstelle von Liegestütz - bei Erwachsenen).

Ja. Es existiert leider keine klare Linie. Anstatt wirklich einmal eine handfeste Ansprache zu halten, werden die Leute immer nur "zwischen Tür und Angel" darauf hingewiesen, dass sie doch lieber anders vorgehen sollten. Das hilft natürlich nicht wirklich, zumal er auch nur bedingt begründet, warum es sich denn überhaupt lohnt, langsam und kontrolliert zu lernen.

Das Problem mag halt auch sein, dass wir alle noch auf einem eher geringen Level trainieren. Das heißt: Es gibt kaum jemanden, der diese vielen technischen Ungenauigkeiten bestraft. (womit wir wieder beim Thema "Leitfiguren" wären) Wenn jemand beispielsweise technisch unsauber aus meiner Guard ausbricht und ich ihn deswegen noch locker in die Half Guard bekomme, ich aber selbst nicht gut genug bin, um aus dieser Situation noch möglichst viel Kapital zu schlagen, dauert es in der Regel nicht sehr lange, bis ich mich dann in der Sidemount befinde. Das sieht dann beim Gegenüber natürlich erst einmal so aus, als hätte er alles richtig gemacht.

Dean12
14-09-2014, 20:27
Vielleicht ist der Trainer damit überfordert?

Er ist mittlerweile schon so weit, dass er den Leuten manchmal vorführt, wie er sich das vorstellt. "So, dann legst du deine Hand hier hin, und dann alles ganz locker, nicht so hektisch. Ihr sollt ja die Technik lernen." Aber es scheint bei den wenigsten anzukommen. Da dürfte aber auch in weiten Teilen einfach das Ego mit hinein spielen. Kann ja nicht angehen, dass ich meinem Partner erlaube, in Ruhe eine Technik an mir auszuprobieren. :D Ich habe diese Ego-Phase schon längst hinter mir - nicht nur im Sport, sondern auch im Leben im Allgemeinen. Umso mehr nervt es mich natürlich, wenn man es da mit gewissen Beton-Köpfen zu tun hat.

IamTooOld
14-09-2014, 20:45
Ich habe diese Ego-Phase schon längst hinter mir - nicht nur im Sport, sondern auch im Leben im Allgemeinen. Umso mehr nervt es mich natürlich, wenn man es da mit gewissen Beton-Köpfen zu tun hat.

Dann freue ich mich sehr für dich :) Und Du wirst sicher Trainingspartner finden, die deine Ansichten teilen. Sind die besten Trainingspartner und bringen dich/euch auch weiter.

Dean12
14-09-2014, 20:52
Dann freue ich mich sehr für dich :) Und Du wirst sicher Trainingspartner finden, die deine Ansichten teilen. Sind die besten Trainingspartner und bringen dich/euch auch weiter.

Ja, es lernt sich wesentlich besser, wenn man mit jemandem trainiert, der einem sympathisch ist. :halbyeaha

Mr.Fister
14-09-2014, 21:16
ich hab mal überlegt, ob mir ausser zu gehen noch was anderes einfallen würde. evtl. habe ich da was gefunden.




Klar, es gibt Personen, die ähnlich ticken wie man selbst, aber irgendwie fühlt man sich zwischen einer Schar von wirklich ambitionierten MMA-Kämpfern (die aktiv gefördert werden) und Halbstarken (die kommen und gehen) irgendwie ein wenig verloren; die Mentalität ist einfach eine ganz andere - zumal weder die eine oder noch die andere Hälfte eine Art von Grappling praktiziert, die mir wirklich zusagt.

ich weiss jetzt nicht, wieviele gleichgesinnte vorhanden sind, aber tut euch auf jeden fall zusammen. erklärt eurem trainer die lage und fragt gleichzeitig nach privatstunden, für die ihr als gleichgesinnte mini-gruppe dann zusammenschmeissen könnt. so könntet ihr in einer vernünftigen kleingruppe entsprechend trainieren. sollte das mit dem privaten minigruppentraining beim trainer nicht hinhauen, organisiert euch so, dass ihr für euch als geschlossene gruppe privat trainieren könnt. wäre alles besser als die derzeitige situation.

Dean12
14-09-2014, 21:32
ich hab mal überlegt, ob mir ausser zu gehen noch was anderes einfallen würde. evtl. habe ich da was gefunden.

Vielen Dank für deine Mühe! :halbyeaha


ich weiss jetzt nicht, wieviele gleichgesinnte vorhanden sind, aber tut euch auf jeden fall zusammen. erklärt eurem trainer die lage und fragt gleichzeitig nach privatstunden, für die ihr als gleichgesinnte mini-gruppe dann zusammenschmeissen könnt. so könntet ihr in einer vernünftigen kleingruppe entsprechend trainieren. sollte das mit dem privaten minigruppentraining beim trainer nicht hinhauen, organisiert euch so, dass ihr für euch als geschlossene gruppe privat trainieren könnt. wäre alles besser als die derzeitige situation.

Nun, ich will den Verein ja nicht spalten. :D Eigentlich muss das Problem an der Wurzel angepackt werden - und dazu müssen klare Vorstellungen formuliert werden, wie eine produktive Grappling-Stunde auszusehen hat. Das wäre natürlich Aufgabe des Trainers. Es dürfte aber relativ schwierig werden, die Leute "umzuerziehen", ohne dass man ihnen den Spaß an der Sache raubt. Hätte es solche Regelungen von Anfang an gegeben, so würde wohl niemand an diesen zweifeln. Jetzt "hat man den Salat".

wiesenwurz
14-09-2014, 21:50
Hast du mal daran gedacht mal in einer ruhigen Minute an deinen Trainer ranzutreten. Anscheinend will er ja das richtige kann es nur nicht umsetzen. Vielleicht würde er mehr strukturen ins Training bringen, wenn du ihn darin bekräftigen würdest, dass soetwas nötig wäre.

Mr.Fister
14-09-2014, 22:02
Vielen Dank für deine Mühe! :halbyeaha
bitte schön, kein problem. ;)


Nun, ich will den Verein ja nicht spalten. :D
nach dem, was du insgesamt schilderst, dürfte es leider die einzig realistische möglichkeit auf ein vernünftiges training für "euch" sein. :(


Eigentlich muss das Problem an der Wurzel angepackt werden - und dazu müssen klare Vorstellungen formuliert werden, wie eine produktive Grappling-Stunde auszusehen hat. Das wäre natürlich Aufgabe des Trainers. Es dürfte aber relativ schwierig werden, die Leute "umzuerziehen", ohne dass man ihnen den Spaß an der Sache raubt. Hätte es solche Regelungen von Anfang an gegeben, so würde wohl niemand an diesen zweifeln. Jetzt "hat man den Salat".
das ist halt die sache: bei euch sind sachen eingerissen, die so nie hätten einreissen dürfen und auch wenn dein trainer jetzt ein wenig schadensbegrenzung betreibt, denke ich, dass das kind bereits in den brunnen gefallen ist. eventuell könnte es was bringen, wenn euer trainer anfangen würde, nun wirklich mit dem eisernen besen zu kehren und leute nach der 2. oder 3. ignorierten warnung bzgl. der "neuen" regeln rausschmeisst. ich bezweifle aber, dass das praktikabel ist, schließlich sind das zahlende mitglieder... daher auch mein vorschlag bzgl. der kleingruppe.

Dean12
14-09-2014, 22:11
Hast du mal daran gedacht mal in einer ruhigen Minute an deinen Trainer ranzutreten. Anscheinend will er ja das richtige kann es nur nicht umsetzen. Vielleicht würde er mehr strukturen ins Training bringen, wenn du ihn darin bekräftigen würdest, dass soetwas nötig wäre.

Das werde ich in Angriff nehmen. :halbyeaha



das ist halt die sache: bei euch sind sachen eingerissen, die so nie hätten einreissen dürfen und auch wenn dein trainer jetzt ein wenig schadensbegrenzung betreibt, denke ich, dass das kind bereits in den brunnen gefallen ist. eventuell könnte es was bringen, wenn euer trainer anfangen würde, nun wirklich mit dem eisernen besen zu kehren und leute nach der 2. oder 3. ignorierten warnung bzgl. der "neuen" regeln rausschmeisst. ich bezweifle aber, dass das praktikabel ist, schließlich sind das zahlende mitglieder... daher auch mein vorschlag bzgl. der kleingruppe.

Ja, das wird in der Tat sehr schwierig, zumal das eben in weiten Teilen "seine MMA-Leute" sind. Die wird er nicht entsprechend sanktionieren wollen. Aber ich werde es trotzdem einmal ansprechen.